Post by Peter Mc DonoughPost by Juergen P. MeierWieso? WEnn du alle 200km einen vollgeladenen Akkupack bekommst, den
du in einer Minute gegen deinen leeren tauschen kannst
Meine Rede. Man kauft nicht die Batterien, man zahlt den Strom bei
seinem Provider nach Verbrauch und tauscht bei Bedarf einen
standardisierten Akkupack. Bei der heutigen Smartphoneverbreitung sollte
es kein Problem sein rechtzeitig eine Austauschstation zu finden.
Ach Mann, wie oft denn noch?
Wechselakkus sind komplett unwirtschaftlich. Ist oft genug vorgerechnet
worden.
Die durchschnittliche Fahrleistung eines PKW in D beträgt weniger als
50km (365*50 = 18250) pro Tag. Eine Reichweite von 150km reicht für >95%
aller Fahrten (nicht aller gefahrenen km) aus. Der Durchschnittsfahrer
braucht also höchstens an 18 Tagen im Jahr eine zusätzliche
Lademöglichkeit bzw. Schnellladung (Gleichstromladung), sofern er an den
anderen Tagen langsam (Wechselstromladung) entweder zuhause über Nacht
oder am Arbeitsplatz laden kann. Oder am Supermarkt. Oder am Restaurant.
Oder am Kino. Also irgendwo wo er sich sowieso etwas länger aufhält, so
dass das Laden quasi nebenbei passiert, im Gegensatz zum expliziten
Tanken. Strom gibt es schließlich überall.
Wenn die kWh 25 Cent kostet, entspricht die tägliche Ladung (ca. 50km
bei einem Verbrauch von 20 kWh/100km) nur 10 kWh, also 2,50€. Selbst der
größte Tesla kann also maximal für 25€ laden, dann sind die 100 kWh
Akkus voll. Das durchschnittliche E-Auto wird max. die Hälfte an Akkus
haben, also max. 12,50€ Strom - wenn man zuhause lädt.
Die kWh Akku kostet derzeit ca. 500€ für den Verbraucher. Nehmen wir mal
an, die "Tankstellen" kaufen die für 200€ netto ein. Macht 10.000€ für
50 kWh Austauschakku. Die wollen nach spätestens 3 Jahren amortisiert
sein, d.h. jeder 10000€-Akku muss im Jahr 3333€ Umsatz erbringen, also
ca. 10€ pro Tag. Die 3 Jahre überlebt der Akku aber nur wenn er
großteils langsam geladen wird und nicht mit Schnellladungen. Macht also
bei 1000 Zyklen nur 1 Zyklus pro Tag.
Dazu kommt der Betrieb der Tankstelle (Lohnkosten, Akku-Wechselsystem,
Lagerraum mit Lademöglichkeit, Starkstromanschluss, ...). Wenn da viele
Akkus a 10000 € rumliegen braucht man einen Wachschutz.
Rechne mal aus was die kWh an einer Wechselstation kosten müsste um all
das zu finanzieren. Locker das doppelte, wenn nicht sogar das Dreifache
der 25 Cent die man zuhause zahlt. Damit wäre der größte Vorteil des
E-Autos, nämlich 25 Cent mal 20 kWh = 5€ pro 100km weg. Wenn das 10€
oder gar 15€ kostet dann kann man auch beim Diesel bleiben.
Und letztlich brauchen die Hersteller Differenzierungsmerkmale. Der
Motor fällt aus (eine unkaputtbare fremderregte Asynchronmaschine kann
wirklich jeder Koreaner bauen), bleibt eigentlich nur noch der Akku und
die Leistungselektronik. Kapazität, Bauform, Gewicht, Leistungsdichte,
Lebensdauer, Garantie,... Das alles wäre bei Wechselakkus
ununterscheidbar. Da spielen die Hersteller niemals mit. No way.
Können wir bitte _endlich_ das Thema Wechselakkus beerdigen?
Danke.
--
In a world without walls and fences,
who needs windows and gates?