Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerAm Mittwoch, 4. Januar 2017 10:46:22 UTC+1 schrieb Christoph
Post by Christoph MüllerAm Montag, 2. Januar 2017 21:28:20 UTC+1 schrieb Christoph
"Es werde Licht" besagt zunächst nur den Anspruch Gottes, die Welt
erleuchten zu wollen.
Also rein physikalisch. Menschen gab's da noch nicht.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerNicht auch, sondern als zentraler Punkt. Wem sollte denn überhaupt
irgendwas erklärt werden, wenn es keine Menschen mehr gibt?
Ihr zentraler Punkt.
Das gilt auch ohne mich.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerGenau DAMIT lässt sich auch unterscheiden, ob man es nur mit
geistig Verwirrten oder mit echt religiösen Menschen zu tun hat.
Ja.
Deshalb sollte das auch laut nach außen getragen werden. Denn dann
werden kaum noch Menschen auf die "Verlockungen" der "religiösen"
Terrororganisationen hereinfallen. Damit gibt's keinen Nachwuchs
mehr für diese Organisationen und das Problem erledigt sich quasi
von selbst. Dafür braucht man keine neuen Spionagemethoden, keine
zusätzliche Polizei und kein zusätzliches Militär oder sonstige
Staatsmacht.. Die Erkenntnis, dass Religion das Streben nach dem
Überleben der Menschheit ist, lässt sich extrem preiswert
verbreiten. Jedenfalls im Vergleich zu den ganzen Staatsapparaten,
die für den "Kampf gegen den Terror" hochgezogen werden.
So billig sind Bildungseinrichtungen nun auch wieder nicht.
Was kostet ein einziger Eurofighter? Lt. Wikipedia um 122,22 Mio. Euro.
180 Stück sollen beschafft werden. Dazu die Flugstunde nochmal rd.
74.000 Euro. Und das nur für ein einziges Kampfsystem! Damit lässt sich
der Terrorismus noch lange nicht beenden. Man wird wohl eher den Faktor
100 bis 1000 drauf setzen müssen.
Für einen Eurofighter ließen sich wohl locker 1200 Lehrer beschäftigen.
Nur mal, um wenigstens eine Größenordnung zu haben.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerAlles, was nicht das Überleben der Menschheit im Fokus hat,
kann also gar nicht religiöser Natur sein.
Nein. Das ist zu undifferenziert. Es geht nicht nur ums
Überleben.
Doch. Alles Andere, was Religionen dazu entwickeln, sind "nur"
Methoden, Verhaltensweisen, Rituale usw. mit dem Ziel, das
Überleben der Menschheit zu sichern. Deshalb hat bei Christen das
"Vergeben-Können" einen sehr hohen Stellenwert. Es hat sich
gezeigt, dass die Gruppe (heute ganze Menschheit) damit deutlich
bessere Überlebensaussichten hat als mit Blutrache, die sehr zur
Eskalation und damit Selbstvernichtung neigt.
Loben und Preisen sind zunächst einmal nicht verzweckt.
Wem bringt's was und wer soll gelobt und gepreist werden? Es wird damit
sicher nicht NUR um Gott gehen, sondern eher um für das Überleben
nützliche Verhaltensweisen (-> Engel, Heilige, Selige, ...)
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerWem oder was soll die Bibel (oder irgend eine andere heilige
Schrift) denn ohne Menschen noch irgendwie nützlich sein? Dann
ist es doch völlig belanglos, ob es solche Bücher gibt oder
nicht.
Die heiligen Schriften bringen Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft in einen Zusammenhang, geben ihnen Sinn.
Klar. Aber warum sollten sie das tun, wenn es NICHT um das
Überleben der Menschheit geht? Dann wär's doch nur esoterisches
Getue.
Feiern dient zunächst einmal nicht dem Überleben.
Doch. Tut es. Es geht um menschliche Interaktion ohne Druck, sondern in
lockerer und angenehmer Atmosphäre, damit es einem wieder besser geht.
Ohne Feiern wird die trist und öde, womit sich leicht Depressionen
etablieren, die der Menschheit mit Sicherheit nicht gut tun.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerDas ist der Sinn von (Moral)Theologie als Lehre. Man spricht
darüber, was Gott will, was seine Gebote im Prinzip für einen
Sinn haben und wie man das im Einzelnen entfalten kann.
So kann man argumentieren, wenn man weiß, was man sich unter
"Gott" überhaupt vorstellen soll.
Die Bibel und übrigens auch der Koran mögen keine
Gottes(stand)bilder.
Bilder in welchem Sinn? Soll man am Ende gar nicht wissen, dass es einen
Gott gibt? Ist er nur als "Wort" aufzufassen? Oder ergibt das schon
wieder ein Bild, das man gar nicht haben sollte? Wer schreibt überhaupt
vor, dass man sich keine Vorstellung von Gott machen darf? Oder ist eine
Vorstellung und ein Bild als was Anderes gemeint?
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerEs gibt nicht Wenige, die erst mal nach einem Gottesbeweis
verlangen, bevor sie auch nur irgendwas glauben.
Das ist ja auch nicht verkehrt.
Na ja. Als Gottesbeweis wurde mal getestet, ob jemand ertrinkt, wenn man
ihn 10 Minuten in Donauwasser untertaucht. Hat er überlebt, dann war's
ein Gottesbeweis. Hat er nicht überlebt, dann auch. Einstein hatte wohl
schon Recht mit seiner Vermutung, dass die Dummheit des Menschen
grenzenlos sei...
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerDann gibt es natürlich auch immer eine Diskussion um Grenzfragen,
Versagen und Fehler, Umkehr und Versöhnung, also
Wiederherstellung, Reparatur.
Also Fehlermanagement.
Absolut. Das Fehlermanagement beginnt mit Taufe und Beichte und endet
mit dem Jüngsten Gericht: die Guten ins Töpfchen, die Schlechten in
den Keller.
Unter Fehlermanagement versteht man in der Industrie was Anderes als nur
aus zu sortieren. Da geht's schon mal darum, dass erkannte Fehler
überhaupt erst mal gemeldet werden. Das wird sicher nicht erfolgen, wenn
der, der den Fehler machte, dafür heftig bestraft wird. Statt den Fehler
abzustellen, wird er dann nämlich nur vertuscht. Was dabei raus kommen
kann, lässt sich aktuell am Abgasskandal von VW verfolgen. Bestraft
werden vor allem die Unbeteiligten (Mitarbeiter durch schlechtere
Arbeitsbedingungen bis Entlassungen, Kommunen durch wegbrechende
Steuereinnahmen, ...), während sich die Schuldigen offenbar überhaupt
nicht ermitteln lassen.
Ein gutes Fehlermanagement hätte dafür gesorgt, dass Betrugssoftware
erst gar nicht in Serienprodukte eingebaut worden wäre. Dass mit den
Behörden gesprochen worden wäre, wenn Betrugssoftware anderer Hersteller
das eigene Geschäft beschädigt. Dass eigene Betrugssoftware den Status
"Testversion - nicht für den Serieneinsatz" bekommen hätte.
Das "Verzeihen-Können" spielt in dem ganzen Geschehen also eine ganz
zentrale Rolle!
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerDazu muss auch klar sein, wohin der Gute Wille führen soll.
Klar. Der gute Wille führt zum Guten.
Und wenn ich Verbrecher-Ede aus gutem Willen beim nächsten Mord helfe?
Ist denn Mord gut?
Wenn's der beste Spezl sagt? Er wird schon seine Gründe haben.
Im Kriegseinsatz werden Waffen doch auch gesegnet, mit denen
bekanntermaßen andere Menschen in Stücke gerissen und getötet werden.
Post by BonaventuraIst Beihilfe zu einem Verbrechen etwas Gutes?
Vorausgesetzt, es handelt sich überhaupt ein Verbrechen. Wann ist es
denn eines? Entsprechend meiner Überlegungen wär's einfach. Denn da
ging's vor allem nur um das Überleben der Menschheit. Jeder Tote
schwächt die Menschheit, weshalb ein Mord natürlich als Verbrechen
anzusehen ist. Wenn aber das Überleben der Menschheit NICHT im Fokus
steht - warum sollte dann ein Mord überhaupt ein Verbrechen sein?
Post by BonaventuraWie beurteilt der Gesetzgeber Beihilfe zu einer Straftat?
Geht's hier nicht um Religion?
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerWodurch zeichnet sich "das Gute" denn überhaupt aus? WAS macht das
Gute überhaupt erst zum Guten? Meine Antwort könntest du schon
kennen.
Das Gute ist ein stabiler Wert, etwas das bleibt und sich nicht
wandelt.
Die ewig Gestrigen müssen demnach also das Gute verkörpern. Die Amish
sind da mal aus der Zeit gefallen...
Post by BonaventuraSoweit ein Wandlung als gut empfunden wird, gilt dies im
Hinblick auf den Erhalt eines höheren Wertes.
Was ist ein "höherer Wert"? Machtkranke werden natürlich sagen, "dass
WIR an der Macht sind, ist ein höherer Wert". Egal, wie man diese Macht
erreicht. -> IS, Al Quaida, Boko Haram...
So richtig hilfreich scheint der "Erhalt eines höheren Wertes" also
nicht zu sein.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerMaßstab für das Gute ist die Nächstenliebe: Was finde ich gut?
Was gönne ich auch dem anderen?
Wie gesagt - Verbrecher-Ede... Schon sind die Grenzen keineswegs
mehr so klar, wie man's gerne hätte. Mit der Frage "dient's der
Menschheit" kommt man m.E. da schon deutlich weiter.
Wenn man bei Verbrecher-Ede nicht klar kommt, wird man auch bei
komplexeren Problemen nicht weiter kommen. Wie will man der
Menschheit helfen, wenn man Verbrechen unterstützt?
Wieso Verbrechen? Um etwas als Verbrechen wahrzunehmen, muss man es doch
erst mal als solches erkennen. Auf welche Zeichen ist dabei zu achten?
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerDamit sind wir schon wieder mal beim Überleben der Menschheit
angelangt. Denn "Guter Wille" für sich allein betrachtet könnte
ja auch heißen, dass man einem Freund beim Töten eines Feindes
behilflich ist.
Das ist bei kollektiver Verteidigung tatsächlich der Fall.
Und das nur, weil er mich mal einen "blöden Hund" genannt hat?
Denke, das ginge entschieden zu weit. Weshalb, wäre mit dem Fokus
auf das Überleben der Menschheit leicht erklärt.
Halten Sie dann auch die andere Wange hin?
Na klar. Wenn's dem Frieden dient und eine Eskalation damit vermieden
wird...
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerJesus als Theologe ist da grundsätzlich. Er fragt nach dem
Anfang, der Ursache: Was geht der Verteidigung voraus? Wie lassen
sich Fehler und Konflikte vermeiden?
Klar ist das wichtig. Aber WARUM überhaupt, wenn nicht für das
Überleben der Menschheit?
Warum ist die Frage nach dem Anfang, wofür die Frage nach dem Ende.
Sie beantworten die Frage nach dem Warum nicht mit dem Wofür. Der
Grund ist nicht der Zweck.
Man kann's auch einfacher ausdrücken:
Gott hat nach christlicher Vorstellung die Welt erschaffen. Aus der
Tatsache, dass uns Entropieproduktion offenbar glücklich macht, lässt
sich ableiten, was Gott ganz grob mit uns vor hat:
o Entropie produzieren, ohne uns selbst dabei zu vernichten
o Überleben, um möglichst lang möglichst viel Entropie produzieren zu
können.
Post by BonaventuraGott wäre der Grund für den Zweck der Rettung.
Auch wenn's stimmt. Wird in dieser Form aber kaum jemand verstehen, weil
Gott dafür eine viel zu komplizierte Größe ist. Deshalb gibt es auch
Spaßvögel, die das fliegende Spaghettimonster zum Gott erklären und
damit die Juristerei foppen.
Post by BonaventuraWeil Gott das so will, strebe ich an, die Welt zu retten,
wäre eine formal korrekte Begründung.
Meinetwegen. Wobei ich "Welt retten" auch schon ein etwas zu großes Wort
empfinde. Menschheit würde schon reichen. Natürlich auch mit ihren
Lebensgrundlagen. Und schon steht es schon wieder im Fokus, das
Überleben der Menschheit.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerWir können vor allem deutlich machen, was WIR als wichtig
erachten. Nämlich insbesondere das Überleben der Menschheit! Ohne
Religion gerät dieser Gedanke leicht in Vergessenheit.
Gott ist der Grund. Ein Leben nach den Geboten ( Religion ) ist das
Mittel. Rettung das Ziel.
In dieser Form wird's nur kaum jemand verstehen. Zu diffus sind die
Vorstellungen von Gott. Gebote ohne überzeugende Erklärungen sind auch
nicht sonderlich hilfreich. Gebote halte ich auch nicht für Religion.
Gebote gibt's überall als ungeschriebene Gesetze. Dafür muss man keine
Religion bemühen. "Religion" und "Rettung" - da fallen einem schnell die
Ablassbriefe ein, die letztlich die Kirche gespalten haben. Ist also
auch nicht sonderlich überzeugend.
M.E. müsste die Argumentation etwa so laufen:
o Wir wollen als Menschheit überleben.
o Wir wissen um die Gefahren von Hass und anderen schlechten Stimmungen.
o Wollen wir überleben, müssen wir diese negativen Dinge in den Griff
bekommen.
o Damit wir diese negativen Dinge unter Kontrolle bringen, brauchen wir
Regeln, an die sich jeder freiwillig (!!!) hält. Diese Regeln müssen
also einfach und überzeugend sein.
o Diese Regeln müssen von Menschen mit großem Verstand, Erfahrung und
Menschenliebe erstellt und vermittelt werden.
o Sich nach dem eigenen Gewissen zu richten, ist relativ einfach. Das
eigene Gewissen abzuschalten, aber auch. Deshalb muss permanent an das
eigene Gewissen als zentrale Richtschnur erinnert werden.
o Die permanente Erinnerung an die Bedeutung des eigenen Gewissens soll
eine verlässliche Organisation übernehmen, damit sich der Rest der
Bevölkerung auf seine Arbeit konzentrieren kann. Arbeitsteilung hat sich
schließlich als Erfolgsmodell herausgestellt, das dem Überleben der
Menschheit nützt.
o Mit diesen Rahmenbedingungen haben sich daraufhin unterschiedliche
Organisationen gebildet. Die meisten von ihnen gingen im Lauf der
Jahrtausende unter. Meistens, weil das mit dem Überleben nicht so
funktionierte, wie's gedacht war. Oder sie fusionierten mit anderen. Die
Rede ist von Religionsgemeinschaften.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerIn der Bibel stehen haufenweise Geschichten, die als Warnung
dienen können, aber auch welche, die Auswege aus der Misere
bieten. DARAUF kommt's an.
Das ist ganz wichtig.
Richtig. Dann muss aber auch dafür gesorgt werden, dass diese
Geschichten dementsprechend wahrgenommen werden.
Dafür brauchen wir gut ausgebildete Theologen, Religionslehrer, Priester, Gläubige.
Die gibt's aber nicht, wenn der Nachwuchs aus bleibt. Wenn also kaum
noch jemand von der Sache überzeugt ist. Diskussionen im luftleeren Raum
haben vor allem eine abschreckende Wirkung. Genau das findet seit
Jahrzehnten statt.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerUm diese Geschichten nicht mit Teilwahrheiten und gezielten Zitaten
in ihr Gegenteil verkehren zu können, MUSS man wissen wozu diese
Geschichten überhaupt niedergeschrieben wurden. Welcher Zweck damit
also erfüllt werden sollte. Nach meiner Auffassung wäre das das
Überleben der Menschheit. Damit versteht man am Ehesten, was mit
den Geschichten der heiligen Schriften gemeint sein könnte.
Sie haben schon verstanden, dass der Gott der Grund ist, der dem
Zweck die höhere Weihe gibt.
Na ja - ganz so sehe ich das nicht. Gott ist eine sehr abstrakte Größe,
unter der sich kaum jemand etwas vorstellen kann. Deshalb ist er für
mich vor allem eine Modellvorstellung oder ein Denkmodell, das sich aus
dem Bestreben nach dem Überleben der Menschheit entwickelt hat. Die
Modellvorstellung von ist eine von Menschen geschaffene. Was Gott
wirklich ist, weiß kein Mensch. Also ist es schwer, sich auf Gott zu
berufen, weil man ja gar nicht recht weiß, was das überhaupt ist. Von
Gott kann es deshalb nur recht vage Vorstellungen geben. Wir können nur
postulieren, dass Gott die Menschen liebt und das mit allen möglichen
Dingen ausschmücken. Die Eigenschaften, die Gott hat, schreiben wir
Menschen ihm aus unterschiedlichsten Gründen und Erfahrungen zu.
Post by BonaventuraDenn glaube ich nicht an das Gute,
Was ist das, wenn nicht das Überleben der Menschheit?
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerMan darf die Bibel (oder auch irgend eine andere heilige
Schrift) NICHT losgelöst von der Menschheit sehen. Es GEHT
UM DIE MENSCHHEIT!
Darum geht es.
Dann muss das aber auch laut genug betont werden!
Tun Sie das.
Lässt sich das nicht erkennen?
Im Ansatz schon.
Welcher Erwartung soll ich denn gerecht werden?
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph Müllerdas irdische Leben nicht alles ist, sondern dass man es
einsetzen muss, dass man es investieren muss, damit es in
Form der himmlischen Ehre Zinsen bringt..
so formuliert wird's halt kaum jemand verstehen, weil der
Begriff "himmlische Ehre" für sich gesehen keine Bedeutung für
die meisten Menschen hat.
Hauptsache, wir verstehen es richtig.
Nein, das reicht NICHT. Insbesondere dann nicht, wenn wir in der
Minderheit sind.
Wie wollen Sie denn jetzt einen Dritten überzeugen?
Eigentlich die ganze Menschheit.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerDann besteht die Chance, dass es auch andere verstehen.
Aber nur, wenn wir's auch verbreiten.
Schreiben Sie ein Buch.
Damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Viel unbezahlte Arbeit.
Keiner liest das Ganze. -> Hobby.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerTatsächlich ist das Christentum im Prinzip rational.
Sehr sogar. Vermittelt wird aber meistens ein ziemlich
Kirchtenaustritte in großer Zahl.
Es gibt Krisen und Trendwenden.
Wenn eine Krise jedoch über mehrere Jahrzehnte anhält, dann würde
ich nicht mehr von "Krise" sprechen wollen, sondern von sehr
grundsätzlichen Fehlern, die laut nach Korrektur rufen.
Was möchten Sie denn korrigieren? Mal bei Ihnen angefangen.
Ich bin Ingenieur und kein Pfarrer. Denen möchte ich aber mit auf den
Weg geben, dass sie sich einer verständlichen Sprache bedienen sollen
und vor allem begründen müssen, was Religion überhaupt erst zu Religion
macht. Denn da kursieren ja die seltsamsten Vorstellungen. Sehr weit
verbreitet ist z.B. die Vorstellung, dass die Religion vor allem Macht
und Unterdrückung zum Ziel haben. Und die Religionsvertreter schweigen
dazu ganz einfach? Über Jahrzehnte hinweg? Für mich ist dieses Verhalten
kaum nachvollziehbar. Und alles, was unserem Bischof dazu einfällt, ist,
dass die Lage schon wieder anders werden wird. Wie soll das ein normal
Sterblicher denn noch nachvollziehen können? Da fällt einem nur noch ein
"denen geht's zu gut." Und so werden die Kirchenaustritte immer weiter
gehen.
Eine Umkehr dieses Trends wird es nach meiner Auffassung erst geben,
wenn mit Nachdruck erklärt wird, was Religion überhaupt will und was
dabei die eigenen Religion besonders gut macht.
Aber einfach nur auf bessere Zeiten zu warten, wie es unser Bischof
macht, ist ja wohl das Allerletzte. Aber mit diesem Verhalten ist er
anscheinend in "guter Gesellschaft". So gut, dass das mit den Jahrzehnte
währenden Kirchenaustritten kein Ende nehmen will.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerLiebt denn ein Depressiversich selbst oder hasst er sich?
Gut möglich, dass er sich selber liebt. Nur im Diesseits keine
Zukunft sieht und deshalb seinen Zustand äußerst grundlegend ändern
will.
Finden Sie das krank?
Gute Frage. Ich tendiere zu ja, weil es ja dem Überleben der Menschheit
widerspricht.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerUnd sollte das Umfeld dem Depressiven nicht helfen, über seine
Krise hinwegzukommen?
Es gibt endogene und exogene Depressionen. Endogene Depressionen
müssen mit Medikamenten behandelt werden. Man kann diese Krankheit
gewissermaßen als Stoffwechselkrankheit sehen. Da hilft kein gutes
Zureden. Das richtige Hormongleichgewicht muss anders eingestellt
werden. Exogene Depression sind i.d.R. nur vorübergehende Krisen
infolge besonders schlimmer Eindrücke wie z.B. der überraschende
Tod des Lebenspartners, Mobbing usw.
Und einen endogen Depressiven würden Sie doch zum Arzt schicken, oder?
Ja.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerAls Booster sollte noch das Überleben der Menschheit im Raum
stehen. Dann sieht man schnell, dass es nicht nur um den Kranken
selbst geht.
Wie kann man die Menschheit retten, wenn man selbst vorher
verstirbt?
Sterben ist der letzte Teil des Lebens. Die Bemühungen um die Menschheit
sollten schon vorher stattgefunden haben.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerJedenfalls dann, wenn es NICHT um das Fortbestehen der
Menschheit ginge. Demnach wären die Selbstmordattentäter ja auf
der richtigen Fährte und ihre Tat wäre gottgefällig.
Gottgefällig ist die Hilfe für den Kranken.
Also das Handeln dessen, der dem Selbstmordattentäter den
Sprengstoffgürtel besorgt und anlegt?
Das meinen Sie doch nicht ernst.
Es hier nicht um mich. Es geht darum, was Hilfe ist, wenn man das
Überleben der Menschheit ausblenden möchte, weil man es z.B. NICHT als
zentralen Bestandteil von Religion sehen will.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerUm das als kriminellen Akt einzustufen, muss der Horziont schon
über die Beziehung der beiden hinaus reichen. Es geht um die
gesamte Menschheit!
Das Problem bei den Verblendeten liegt darin, dass es denen auch um
die gesamte Menschheit geht.
Wird aber nirgendwo kommuniziert.
Post by BonaventuraDu sollst deinen Nächsten lieben und nicht töten.
Das scheint sie nicht von ihren Taten ab zu halten. Deshalb ist schon
viel früher anzusetzen. Einmal Verblende wieder zurück holen zu wollen,
scheint extrem schwierig zu sein. -> Freude über die Rückkehr des
verlorenen Sohnes.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerSobald aber das Streben nach dem Überleben der Menschheit ins
Spiel kommt, fällt auf, dass ein Selbstmordattentat unmöglich
zum Überleben der Menschheit beitragen kann.
Waren die Attentate auf Hitler moralisch gerechtfertigt?
Vermutlich ja, weil damit das Überleben der Menschheit wieder
wahrscheinlicher geworden wäre. Hitler hat es in Gefahr gebracht.
Post by BonaventuraWar die Tötung Osamas durch Obama gerechtfertigt?
Eher nicht. Jedenfalls, wenn er auch gefangen genommen hätte werden
können. (Wow - was für Satzkonstrukt ;-) ) Das wissen nur die Beteiligten.
Post by BonaventuraOder hätte man Hitler und
Osama gefangen nehmen müssen wie Eichmann?
Wenn sich die Möglichkeit dazu ergeben hätte, dann ja.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerPost by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Bonaventuraist die geistige Gemeinschaft von Vater und Sohn und
Gläubigen bei allen unterschiedlichen Begabungen,
die sie ansonsten haben.
Was soll/kann man in diese "geistige Gemeinschaft"
hinein interpretieren?
Gott ist Wort und Geist.
Was soll ein Normalsterblicher mit einer solchen Aussage
anfangen?
Theologen und Philosophen können damit viel anfangen.
Das sind wie viele Prozent der Bevölkerung? Inwiefern wird
damit das Überleben der Menschheit gesichert?
Opinion leader können eine Menge Gutes tun oder verbocken.
Wären es Opinion leader, dann würde ihre Anhängerschaft wachsen und
es gäbe viel mehr KirchenEIN- als -AUStritte.
Bewirken Sie KirchenEINtritte?
Mir geht's nicht um die Kirche, sondern um ganz allgemein um Religion.
Sprich um das Überleben der Menschheit. Wenn die Kirchenleute das nicht
vermitteln können, dann befürchte ich, dass das mit den Austritten noch
eine ganze Weile so weitergehen wird. Wer "irgendwie religiösen Halt
sucht" (was immer das auch sein möge), wird damit sehr empfänglich für
alle möglichen Alternativen zu den Kirchen. Sogar für das fliegende
Spaghettimonster. Dass die Kirchenoberen dabei nur tatenlos zusehen, ist
mir unbegreiflich.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerPost by Christoph MüllerIst es machbar, Religion als das Streben nach dem Überleben der
Menschheit aufzufassen?
Was glauben Sie?
Klar geht das. Sieht man das nicht an meinen Postings?
Ich glaube schon.
Damit stellt sich die Frage, wieso es die Kirchen nicht auf die Reihe
kriegen.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerFangen Sie an, schreiben Sie ein Buch: Gott will die Menschheit retten.
Ich poste lieber. Da sehe ich, dass es gelesen wird. Da gibt's
Rückmeldung und ggf. auch Anlass zur Korrektur des eigenen
Standpunktes.
Aber Postings sind kein Massenmedium.
Aber gute Kristallisationspunkte. Könnte auf gute Multiplikatoren
treffen, was im Dialog erst richtig Effekt macht.
Post by BonaventuraWir verschreiben uns schneller.
Die Postings sind flüchtiger und verflüchtigen sich leicht.
Vielleicht sollte ich selbst mal mit einem Buch beginnen.
Die Postings haben das "ewige Leben", weil sie von Google archiviert
werden und damit auch über sehr lange Zeit öffentlich verfügbar sind.
Post by BonaventuraPost by Christoph MüllerEntfalten Sie diesen Gedanken in Ihrem Buch.
WER sollte das lesen?
Die Zielgruppe bestimmen Sie.
Ich bin aber kein Werbeprofi.
--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de