Discussion:
Das Wort des Tages
(zu alt für eine Antwort)
Stefan Ram
2018-11-30 16:17:11 UTC
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Das Wort des Tages lautet heute:

"Wolfmonitoring".

Dieses Wort ist sowohl deutsch als auch holländisch
(wenn man es klein schreibt). Zitate:

|Institut für Wolfmonitoring und -forschung

|Ausbildungen in Wolfmonitoring und Management von
|sozialisierten Wölfen

|Gelderland als eerste provincie daadkrachtig met
|wolfmonitoring.

Ein Schreibvariante ist "Wolfsmonitoring" mit Fugen-S.

Neben Wolf[s]monitoring und Wolfmanagement gibt es heute
auch noch den Wolf[s]berater. So jemand hatte Rotkäppchen
wohl damals gefehlt!

www.dorsten-lexikon.de/wolfsberater/

Ein Wolfberater sagt Sachen wie (Zitat):

|erst noch prüfen, ob es sich auch nach wissenschaftlichen
|Standards um einen Wolf handelt

. Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
Wolf laufen!
Detlef Meißner
2018-11-30 16:32:32 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Post by Stefan Ram
erst noch prüfen, ob es sich auch nach wissenschaftlichen
Standards um einen Wolf handelt
. Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
^^^s
Post by Stefan Ram
zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
Wolf laufen!
Und nicht mit den Wölfen heulen!
Das Wolfsquiz findest du hier:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/20624.html

Detlef
--
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der
Persönlichkeit. (Mark Twain)
Stefan Ram
2018-11-30 17:14:02 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
^^^s
Man findet jedoch auch einige Belege für "Wolfhunger":

"Um hohen Preis! : Ein bürgerliches Trauerspiel"
als um ein Essen bei dem allgemeinen Wolfhunger

Schriften - Heinrich Clauren - 1827
aß mit gierigem Wolfhunger

Sämmtliche Werke - Jean Paul - 1826
der Wolfmonat mit seinem Wolfhunger.

Siebenkäs von Jean Paul Richter -
mitten im Wolfhunger der Triebe

.
Bertel Lund Hansen
2018-11-30 20:14:50 UTC
Permalink
Auch Dänen können "sultne som en ulv" sein.
(hungrig wie ein Wolf)

Und wir müssen mit den Wölfen heulen, mit welchen wir sind
zusammen.
--
/Bertel - aus Dänemark
Christian Weisgerber
2018-11-30 21:45:22 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Auch Dänen können "sultne som en ulv" sein.
(hungrig wie ein Wolf)
Das haben schon Duran Duran besungen:

--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Michael Pachta
2018-12-01 14:12:22 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Auch Dänen können "sultne som en ulv" sein.
(hungrig wie ein Wolf)
Warum muss hier "sultne" stehen und nicht etwa "sulten"?
Bertel Lund Hansen
2018-12-01 14:24:55 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Bertel Lund Hansen
Auch Dänen können "sultne som en ulv" sein.
(hungrig wie ein Wolf)
Warum muss hier "sultne" stehen und nicht etwa "sulten"?
Weil "Dänen" Mehrzahl ist.
--
/Bertel - aus Dänemark
Michael Pachta
2018-12-01 15:13:37 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Michael Pachta
Post by Bertel Lund Hansen
Auch Dänen können "sultne som en ulv" sein.
(hungrig wie ein Wolf)
Warum muss hier "sultne" stehen und nicht etwa "sulten"?
Weil "Dänen" Mehrzahl ist.
Ah, ja. Ich bin davon ausgegangen, dass der Numerus von "sulten" in
Bezug steht zum Wolf und nicht zu den Dänen. Tak for dit svar.
Poul E. Jørgensen
2018-12-01 16:32:43 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Michael Pachta
Warum muss hier "sultne" stehen und nicht etwa "sulten"?
Weil "Dänen" Mehrzahl ist.
Besser: weil 'sulten' eigentlich ein Perfekt Partizip ist, aus einem
längst verschwundenen Verb svelte = dem Tode nahe sein.
Siehe https://ordnet.dk/ods/ordbog?query=sulten

Im älteren Dänisch endeten die ablautenden Verben im Perf. Part. auf -en
(wie noch im Deutschen). Also:
han er ankommen (er ist angekommen)
han har skreven (er hat geschrieben)
han var dybt greben (er war tief ergriffen)

In der Mehrzahl hießen diese Perf. Partizipien ankomne, skrevne, grebne
- und darum haben wir noch heute 'han er sulten', aber 'de er sultne' -
weil längst vergessen ist, dass sulten ursprünglich ein Perf. Part. ist.
--
Poul E. Jørgensen

Fjern Z hvis du svarer pr. e-mail.
Remove the Z if replying by e-mail.
Michael Pachta
2018-12-02 11:08:43 UTC
Permalink
Post by Poul E. Jørgensen
Besser: weil 'sulten' eigentlich ein Perfekt Partizip ist, aus einem
längst verschwundenen Verb svelte = dem Tode nahe sein.
Siehe https://ordnet.dk/ods/ordbog?query=sulten
Im älteren Dänisch endeten die ablautenden Verben im Perf. Part. auf -en
han er ankommen (er ist angekommen)
han har skreven (er hat geschrieben)
han var dybt greben (er war tief ergriffen)
In der Mehrzahl hießen diese Perf. Partizipien ankomne, skrevne, grebne
- und darum haben wir noch heute 'han er sulten', aber 'de er sultne' -
weil längst vergessen ist, dass sulten ursprünglich ein Perf. Part. ist.
Wow, das ist sehr interessant. Vielen Dank für die Erläuterung.
Christian Weisgerber
2018-12-01 16:03:14 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Bertel Lund Hansen
Auch Dänen können "sultne som en ulv" sein.
(hungrig wie ein Wolf)
Warum muss hier "sultne" stehen und nicht etwa "sulten"?
Mehrzahl. In den nordgermanischen Sprachen werden auch prädikative
Adjektive gebeugt.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Peter Loumann
2018-12-01 18:43:15 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Mehrzahl. In den nordgermanischen Sprachen werden auch prädikative
Adjektive gebeugt.
So ist es.
Ulven er sulten
Barnet er sultent
Danskerne er sultne
--
pl
http://huse-i-naestved.dk/
Michael Pachta
2018-12-02 11:16:38 UTC
Permalink
Post by Peter Loumann
Post by Christian Weisgerber
Mehrzahl. In den nordgermanischen Sprachen werden auch prädikative
Adjektive gebeugt.
So ist es.
Ulven er sulten
Barnet er sultent
Danskerne er sultne
Vielen Dank dafür. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, ein Adjektiv an
dieser Stelle zu beugen, weil mir das, was Christian schrieb, nicht
bewusst war. Liegt sicherlich außerdem noch an dem "er", das auf den
Numerus keine Rücksicht nimmt und eben daran, dass das Adjektiv in
solchen Konstruktionen im Deutschen nicht gebeugt wird:

Der Wolf ist hungrig.
Das Kind ist hungrig.
Die Dänen sind hungrig. (Nicht: hungrige)

Anders als "Der hungrige Wolf" oder "Die hungrigen Dänen". Da hätte ich
im zweiten Fall auch von selbst geschrieben "De sultne Danskere".
Andreas Karrer
2018-12-03 00:34:09 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Peter Loumann
Post by Christian Weisgerber
Mehrzahl. In den nordgermanischen Sprachen werden auch prädikative
Adjektive gebeugt.
So ist es.
Ulven er sulten
Barnet er sultent
Danskerne er sultne
Vielen Dank dafür. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, ein Adjektiv an
dieser Stelle zu beugen, weil mir das, was Christian schrieb, nicht
bewusst war. Liegt sicherlich außerdem noch an dem "er", das auf den
Numerus keine Rücksicht nimmt und eben daran, dass das Adjektiv in
Der Wolf ist hungrig.
Das Kind ist hungrig.
Die Dänen sind hungrig. (Nicht: hungrige)
In manchen Walser-Mundarten (z.B. dem meiner Frau) wird das Adjektiv
auch in prädikativer Stellung gebeugt, also:

Ds Jungi isch hungrig*s* (Kind heisst dort "das Jungi")
D Däne si hungrig*i*

Ist diese Adjektivdeklination eigentliche eine Eigentümlichkeit, die
es sonstwo nie gab, oder War das im ahd. oder mhd. überall so?

- Andi
U***@web.de
2018-12-03 15:50:14 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Michael Pachta
Post by Peter Loumann
Post by Christian Weisgerber
Mehrzahl. In den nordgermanischen Sprachen werden auch prädikative
Adjektive gebeugt.
So ist es.
Ulven er sulten
Barnet er sultent
Danskerne er sultne
Vielen Dank dafür. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, ein Adjektiv an
dieser Stelle zu beugen, weil mir das, was Christian schrieb, nicht
bewusst war. Liegt sicherlich außerdem noch an dem "er", das auf den
Numerus keine Rücksicht nimmt und eben daran, dass das Adjektiv in
Der Wolf ist hungrig.
Das Kind ist hungrig.
Die Dänen sind hungrig. (Nicht: hungrige)
In manchen Walser-Mundarten (z.B. dem meiner Frau) wird das Adjektiv
Ds Jungi isch hungrig*s* (Kind heisst dort "das Jungi")
D Däne si hungrig*i*
Ist diese Adjektivdeklination eigentliche eine Eigentümlichkeit, die
es sonstwo nie gab, oder War das im ahd. oder mhd. überall so?
Heißt es bei Euch am Ende gar auch 'das Mundart'?
Christian Weisgerber
2018-12-03 21:57:40 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
In manchen Walser-Mundarten (z.B. dem meiner Frau) wird das Adjektiv
Ds Jungi isch hungrig*s* (Kind heisst dort "das Jungi")
D Däne si hungrig*i*
Ist diese Adjektivdeklination eigentliche eine Eigentümlichkeit, die
Der Autor hier sagt, dass prädikative Adjektive in allen westgermanischen
Sprachen ungebeugt bleiben (Englisch und Afrikaans abgezogen, weil
die ohnehin keine Adjektivbeugung haben):
http://www.hum.au.dk/engelsk/engsv/papers/stuttgart/vikner-stgt3.pdf
Du solltest ihn kontaktieren und auf Walserdeutsch hinweisen!
Post by Andreas Karrer
es sonstwo nie gab, oder War das im ahd. oder mhd. überall so?
Im Althochdeutschen gab es sowohl bei attributiven wie auch
prädikativen Adjektiven einen gemischten Gebrauch gebeugter und
ungebeugter Formen.

Joseph Wright, _An Old High German Primer_ (1906), Seite 91:

The uninflected form of the adjective, when used attributively or
predicatively, occurs beside the inflected form in the nom. sing. of
all genders, and in the acc. sing. neuter, thus _blint man_ beside
_blintēr_ man, blind man; _blint frouwa_ beside _blintiu frouwa_,
blind woman; _blint kind_ beside _blintaz̧ kind_, blind child;
_alt was siu jāro_, she was old in years.
In the nom. plural, all genders, the uninflected form occurs beside
the inflected form when the adjective is used predicatively; thus
_die man sint blint_ or _blinte_, the men are blind; _wir birun frō_,
we are joyful.

https://archive.org/details/oldhighgermanpri00wrigiala/page/90
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Bertel Lund Hansen
2018-12-04 08:27:24 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Der Autor hier sagt, dass prädikative Adjektive in allen westgermanischen
Sprachen ungebeugt bleiben (Englisch und Afrikaans abgezogen, weil
Etwas musst du misverstanden haben (oder habe ich?). Abschnitt 2
beginnt:

2. Scandinavian
Danish (and also Norwegian and Swedish) are like French,
exactly the same inflectional differences are found in the
attributive construction and in the predicative construction :
--
/Bertel - aus Dänemark
Christian Weisgerber
2018-12-04 21:15:29 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Christian Weisgerber
Der Autor hier sagt, dass prädikative Adjektive in allen westgermanischen
WESTgermanisch!
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Christian Weisgerber
Sprachen ungebeugt bleiben (Englisch und Afrikaans abgezogen, weil
Etwas musst du misverstanden haben (oder habe ich?). Abschnitt 2
2. Scandinavian
NORDgermanisch.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Andreas Karrer
2018-12-04 08:36:23 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Andreas Karrer
In manchen Walser-Mundarten (z.B. dem meiner Frau) wird das Adjektiv
Ds Jungi isch hungrig*s* (Kind heisst dort "das Jungi")
D Däne si hungrig*i*
Ist diese Adjektivdeklination eigentliche eine Eigentümlichkeit, die
Der Autor hier sagt, dass prädikative Adjektive in allen westgermanischen
Sprachen ungebeugt bleiben (Englisch und Afrikaans abgezogen, weil
http://www.hum.au.dk/engelsk/engsv/papers/stuttgart/vikner-stgt3.pdf
Du solltest ihn kontaktieren und auf Walserdeutsch hinweisen!
Er erwähnt das auf Seite 13 in einer Fussnote für das
Walliserdeutsch, mit dem die Walser-Mundarten ja verwandt sind.

- Andi
U***@web.de
2018-12-04 09:33:43 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Christian Weisgerber
Du solltest ihn kontaktieren und auf Walserdeutsch hinweisen!
Er erwähnt das auf Seite 13 in einer Fussnote für das
Walliserdeutsch, mit dem die Walser-Mundarten ja verwandt sind.
Wann ist eigentlich korrekt die Rede von Walliser(-)
und wann von Wal(l)ser(-)?

Gruß, ULF
U***@web.de
2018-12-04 09:32:27 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Andreas Karrer
In manchen Walser-Mundarten (z.B. dem meiner Frau) wird das Adjektiv
Ds Jungi isch hungrig*s* (Kind heisst dort "das Jungi")
D Däne si hungrig*i*
Ist diese Adjektivdeklination eigentliche eine Eigentümlichkeit, die
Der Autor hier sagt, dass prädikative Adjektive in allen westgermanischen
Sprachen ungebeugt bleiben (Englisch und Afrikaans abgezogen, weil
http://www.hum.au.dk/engelsk/engsv/papers/stuttgart/vikner-stgt3.pdf
Du solltest ihn kontaktieren und auf Walserdeutsch hinweisen!
Post by Andreas Karrer
es sonstwo nie gab, oder War das im ahd. oder mhd. überall so?
Im Althochdeutschen gab es sowohl bei attributiven wie auch
prädikativen Adjektiven einen gemischten Gebrauch gebeugter und
ungebeugter Formen.
Und auch später stolperte man über insoweit ungebeugte attributive Formen.

"Kein schöner Land in dieser Zeit..."

Gruß, ULF
Michael Pachta
2018-12-04 14:03:34 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Und auch später stolperte man über insoweit ungebeugte attributive Formen.
"Kein schöner Land in dieser Zeit..."
Hm, ich sah das als Verkürzung an, damit es sich besser singen lässt:

Kein schöner Land in dieser Zeit [8 Silben]

als hier das uns're weit und breit [8 Silben]

Wohingegen
"Kein schöneres Land in dieser Zeit" 9 Silben hat. Außerdem geht das
"schöneres" hier beim Singen etwas zäh von der Zunge.
Bertel Lund Hansen
2018-12-04 14:13:41 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Kein schöner Land in dieser Zeit [8 Silben]
Man hätte vielleicht geschrieben können:

Kein schöner's Land in dieser Zeit
--
/Bertel - aus Dänemark
Christina Kunze
2018-12-04 20:32:58 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Michael Pachta
Kein schöner Land in dieser Zeit [8 Silben]
Kein schöner's Land in dieser Zeit
MUSEN hätte man dann eher auf "schönres" gekürzt.

chr
Helmut Richter
2018-12-04 15:01:47 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by U***@web.de
Und auch später stolperte man über insoweit ungebeugte attributive Formen.
"Kein schöner Land in dieser Zeit..."
Kein schöner Land in dieser Zeit [8 Silben]
als hier das uns're weit und breit [8 Silben]
Wohingegen
"Kein schöneres Land in dieser Zeit" 9 Silben hat. Außerdem geht das
"schöneres" hier beim Singen etwas zäh von der Zunge.
„Kein schön'res“ wäre auch gegangen und wäre naheliegender. Diese Form
gibt es nur für Neutra, und nur wenn kein Artikel oder Pronomen
davorsteht, d.h. wenn die Endung „-es“ wegfällt, nicht die Endung „-e“:

– kein schöner[es] Land
– gut[es] Ding will Weile haben
– ein gar kostbar[es] Geschmeide,
aber:
– das schönere Land
– das gar kostbare Geschmeide
--
Helmut Richter
Christina Kunze
2018-12-04 20:32:21 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by U***@web.de
Und auch später stolperte man über insoweit ungebeugte attributive Formen.
"Kein schöner Land in dieser Zeit..."
Kein schöner Land in dieser Zeit [8 Silben]
als hier das uns're weit und breit [8 Silben]
Wohingegen
"Kein schöneres Land in dieser Zeit" 9 Silben hat. Außerdem geht das
"schöneres" hier beim Singen etwas zäh von der Zunge.
"Lieb Mütterlein" wird nicht gesungen.
Das ist übrigens mein aktueller Vorschlag für genderneutrale
Formulierungen: Sehr geehrt Eike Krüger.
Das geht natürlich nicht, weil es keiner kennt und benutzt, aber so mal
als Gedanke.
Mich ärgert nämlich, dass man beim genderneutralen Formulierungen so
schnell unhöflich wird.
Klar kann ich auf "Hallo Eike Krüger" oder "Guten Tag Eike Krüger"
ausweichen, aber so unhöflich beginne ich Briefe sonst nicht.

Und es wäre nicht mal eine Neuerfindung, sondern nähme Bekanntes auf.

chr
Martin Gerdes
2018-12-05 06:19:35 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by U***@web.de
Und auch später stolperte man über insoweit ungebeugte attributive Formen.
"Kein schöner Land in dieser Zeit..."
Kein schöner Land in dieser Zeit [8 Silben]
"Kein schöneres Land in dieser Zeit" 9 Silben hat. Außerdem geht das
"schöneres" hier beim Singen etwas zäh von der Zunge.
Gegen die Vermutung, diese Form sei nur dem Metrum geschuldet, sprechen
Wendungen wie "eitel Sonnenschein" und "(vor) lauter Glück".

"Sonnenschein" ist übrigens kein Neutrum.

U***@web.de
2018-12-01 21:11:17 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
In den nordgermanischen Sprachen werden auch prädikative
Adjektive gebeugt.
Und im Südwalserdeutsch, wie unlängst besprochen.

Gruß, ULF
Frank Hucklenbroich
2018-11-30 19:43:34 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
. Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
Wolf laufen!
Und wenn Du wie ein Wolf gehst, dann gehst du den Wolfgang!

Grüße,

Frank (Wolfgang ist einer der amüsantesten Namen für Angelsachsen, neben
Dieter)
Detlef Meißner
2018-11-30 19:49:21 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Stefan Ram
. Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
Wolf laufen!
Und wenn Du wie ein Wolf gehst, dann gehst du den Wolfgang!
Und wenn der Wolf irgendwo wohnt, dann wohnt er in Wolf(s)hagen.

Detlef
--
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der
Persönlichkeit. (Mark Twain)
Manfred Hoß
2018-11-30 19:53:34 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Stefan Ram
. Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
Wolf laufen!
Und wenn Du wie ein Wolf gehst, dann gehst du den Wolfgang!
Und wenn der Wolf irgendwo wohnt, dann wohnt er in Wolf(s)hagen.
Und wenn der Wolf Gerichtsdiener wird, dann in Wolfenbüttel.

Gruß
Manfred.
Detlef Meißner
2018-11-30 19:59:12 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Detlef Meißner
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Stefan Ram
. Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
Wolf laufen!
Und wenn Du wie ein Wolf gehst, dann gehst du den Wolfgang!
Und wenn der Wolf irgendwo wohnt, dann wohnt er in Wolf(s)hagen.
Und wenn der Wolf Gerichtsdiener wird, dann in Wolfenbüttel.
Und seinen fahrbaren Untersatz holt er sich in Wolfsburg ab.

Detlef
--
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der
Persönlichkeit. (Mark Twain)
Bärbel
2018-11-30 22:51:02 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Manfred Hoß
Post by Detlef Meißner
Post by Frank Hucklenbroich
  . Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
  Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
  jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
  zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
  Wolf laufen!
Und wenn Du wie ein Wolf gehst, dann gehst du den Wolfgang!
Und wenn der Wolf irgendwo wohnt, dann wohnt er in Wolf(s)hagen.
Und wenn der Wolf Gerichtsdiener wird, dann in Wolfenbüttel.
Und seinen fahrbaren Untersatz holt er sich in Wolfsburg ab.
Um die Kommunalpolitik kümmert er sich in Wolfrat(s)hausen.

Bärbel
Manfred Hoß
2018-11-30 22:55:42 UTC
Permalink
Post by Bärbel
Post by Detlef Meißner
Post by Manfred Hoß
Post by Detlef Meißner
Post by Frank Hucklenbroich
  . Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
  Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
  jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
  zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
  Wolf laufen!
Und wenn Du wie ein Wolf gehst, dann gehst du den Wolfgang!
Und wenn der Wolf irgendwo wohnt, dann wohnt er in Wolf(s)hagen.
Und wenn der Wolf Gerichtsdiener wird, dann in Wolfenbüttel.
Und seinen fahrbaren Untersatz holt er sich in Wolfsburg ab.
Um die Kommunalpolitik kümmert er sich in Wolfrat(s)hausen.
Der Hauptspeicher in seinem Rechner heißt natürlich Wolfram.

Gruß
Manfred.
René Marquardt
2018-11-30 23:33:39 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Bärbel
Post by Detlef Meißner
Post by Manfred Hoß
Post by Detlef Meißner
Post by Frank Hucklenbroich
  . Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
  Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
  jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
  zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
  Wolf laufen!
Und wenn Du wie ein Wolf gehst, dann gehst du den Wolfgang!
Und wenn der Wolf irgendwo wohnt, dann wohnt er in Wolf(s)hagen.
Und wenn der Wolf Gerichtsdiener wird, dann in Wolfenbüttel.
Und seinen fahrbaren Untersatz holt er sich in Wolfsburg ab.
Um die Kommunalpolitik kümmert er sich in Wolfrat(s)hausen.
Der Hauptspeicher in seinem Rechner heißt natürlich Wolfram.
Kann er sich leisten, wo er doch von der Wolfahrt lebt...
Dorothee Hermann
2018-12-01 13:44:33 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
wenn der Wolf irgendwo wohnt, dann wohnt er in
Wolf(s)hagen.
... Wolfenbüttel.
... Wolfsburg ab.
... Wolfrat(s)hausen.
Haben in diesen Gegenden früher besonders viele Wölfe gelebt, oder warum
die Anlehnung an "Wolf"?

Ich habe da nicht viel finden können, außer Auflistungen.

https://www.suche-postleitzahl.org/orte?q=Wolf

http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=19


Dorothee
Detlef Meißner
2018-12-01 14:32:07 UTC
Permalink
Post by Dorothee Hermann
Post by Detlef Meißner
wenn der Wolf irgendwo wohnt, dann wohnt er in
Wolf(s)hagen.
... Wolfenbüttel.
... Wolfsburg ab.
... Wolfrat(s)hausen.
Haben in diesen Gegenden früher besonders viele Wölfe gelebt, oder warum
die Anlehnung an "Wolf"?
Ob da nun besonders viele Wölfe gelebt haben, sei dahingestellt, aber
es haben sicherlich Wölfe dort gelebt bzw. man hat welche gesehen,
vorwiegend im Wald. Rotkäppchen lässt grüßen.

Siehe auch hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfhagen#cite_note-50

Detlef
--
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der
Persönlichkeit. (Mark Twain)
Heinz Lohmann
2018-12-01 15:32:12 UTC
Permalink
Post by Dorothee Hermann
Post by Detlef Meißner
wenn der Wolf irgendwo wohnt, dann wohnt er in
Wolf(s)hagen.
... Wolfenbüttel.
... Wolfsburg ab.
... Wolfrat(s)hausen.
Haben in diesen Gegenden früher besonders viele Wölfe gelebt, oder warum
die Anlehnung an "Wolf"?
Ich habe da nicht viel finden können, außer Auflistungen.
https://www.suche-postleitzahl.org/orte?q=Wolf
http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=19
Bei Wolfenbüttel gibt es eine Ableitung vom Personennamen "Wulferi".
Außer bei Wikipedia findet sich die Information auch im
Duden-Taschenbuch "Geographische Namen in Deutschland."

https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfenb%C3%BCttel#Namensgebung
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Detlef Meißner
2018-11-30 20:00:40 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Stefan Ram
. Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
Wolf laufen!
Und wenn Du wie ein Wolf gehst, dann gehst du den Wolfgang!
... im Wolfgangsee.

Detlef
--
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der
Persönlichkeit. (Mark Twain)
U***@web.de
2018-12-01 09:20:03 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Stefan Ram
. Jedenfalls habe ich heute nacht gut geschlafen - wie ein
Wolf! Und jetzt werde ich erst mal was essen, denn ich habe
jetzt wirklich einen Wolfhunger! Trotzdem werde ich nicht
zu schnell in die Küche gehen, denn ich will mir doch keinen
Wolf laufen!
Und wenn Du wie ein Wolf gehst, dann gehst du den Wolfgang!
Wolfgang gibt es auch als Bahntarifpunkt, wobei
Wölfe dort bislang noch keine
Züge bestiegen oder verlassen haben sollen.

Gruß, ULF
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