Ingrid Liebeler
2007-08-23 08:41:11 UTC
"Biorhythmus - das ist die Antwort der Wissenschaftler auf die
Astrologie.
Der Versuch, das staendige Auf und Ab der menschlichen
Kraefte zu berechnen, duerfte ebenso alt sein wie jene Bemuehungen,
die Tagesform am Stand der Gestirne abzulesen. Schon die alten
indischen Weisen und mit ihnen griechische Philosophen kannten
die >maennliche< Zahl 23 und die >weibliche< Zahl 28. Die eine,
so behaupteten sie, gibt den Rhythmus wachsender und schwin-
dender Aktivitaet an, die andere den Wechsel der Empfindungen.
4,6 - der fuenfte Teil von 23 und der sechste Teil von 28 - war fuer
die Alten eine natuerliche Zahl, vergleichbar der Zahl Pi = 3,14.
So wie man mit 3,14 Umfang und Flaeche eines Kreises berechnen
kann, glaubten sie, so laesst sich mit der Zahl 4,6 die >Form< des
Menschen darstellen.
Von solchen Zahlenspielereien halten moderne Wissenschaft-
ler selbstverstaendlich wenig. Doch sie stiessen - auf rein empi-
rischem Weg - zu genau denselben Perioden.
Die Fließ'sche Periodenlehre
Vor rund 80 Jahren entdeckte der Berliner Sanitaetsrat Dr. Wilhelm
Fliess aufgrund der Krankengeschichten seiner Patienten ueber-
einstimmende Rhythmen: Krisen im Krankheitsverlauf, selbstver-
schuldete Unfaelle, Komplikationen nach Operationen, Selbstmord-
versuche - das alles trat verstaerkt und zwar so deutlich verstaerkt
an bestimmten Tagen auf, dass sich daraus ein biologischer Rhythmus,
ein Biorhythmus ablesen liess: Wie das Wechselspiel von Tag und
Nacht gibt es Aktiv-Phasen und Erholungs-Phasen fuer die koerper-
lichen, seelischen und geistigen Kraefte. Und zwar sind sie unter-
schiedlich lang:
Elfeinhalb Tage lang sind die Koerperkraefte >oben<, das heisst
aktiv und besonders belastbar. Anschliessend brauchen sie eben-
falls elfeinhalb Tage zur Erholung. In diesem Zeitraum sind sie an-
faelliger, labiler ermueden rascher - sind eben >unten<, unterhalb
der normalen Leistungsfaehigkeit. Nach 23 Tagen beginnt das Auf
und Ab wieder von vorne.
14 Tage lang befinden sich die seelischen Kraefte in der >Tag-
Phase<: Man ist entsprechend ausgeglichen, heiter, optimistisch -
und vermag auch einiges einzustecken. Nach diesem Zeitraum sinkt
die Lurve fuer weitere 14 Tage in die >Nacht-Phase< ab: Das ist dann
die Zeit der Regeneration, der Erholung, der Gesundung.
Dr. Fliess stellte nun fest, dass es in dem staendigen Aufsteigen
und Absinken jeweils zwei kritische Augenblicke gibt: Immer dann,
wenn eine der Kurven vom >Tag< in die >Nacht< oder umgekehrt
von der >Nacht< in den >Tag< ueberwechselt, wenn sie also die
Null-Linie schneidet, ist ein Krisenmoment gegeben. Normalerweise
bemerkt man nichts davon, doch im Falle einer Krankheit oder bei
uebermaessiger Belastung kann es gefaehrlich werden. Jeweils
am 12. und am 24. Tag befindet sich der Mensch in einer kritischen
koerperlichen Verfassung. Nahezu alle Herzinfarkte, um nur ein
Beispiel zu nennen, ereignen sich an einem solchen Krisentag.
Die kritischen Augenblicke fuer die seelischen Kraefte wiederholen
sich an jedem 15. und 29. Tag. In solchen Augenblicken haeufen
sich Zerwuerfnisse und, bei entsprechender Veranlagung, Selbst-
mordversuche. Besonders kritisch kann es werden, wenn beide
Sinus-Kurven gleichzeitig die Null-Linie schneiden oder sich in der
Null-Linie kreuzen.
Dr. Wilhelm Fliess hatte seine Entdeckung kaum veroeffentlicht,
als sich aus Wien der Psychologe Hermann Swoboda meldete.
Er war voellig unabhaengig - und ohne von den Forschungen in
Berlin etwas zu ahnen - auf dieselben Rhythmen gestossen:
Koerperkurve 23 Tage, Seelenperiode 28 Tage. Die beiden
Wissenschaftler gerieten sich in die Haare, weil jeder glaubte,
der andere haette ihm seine Entdeckung gestohlen.
Es dauerte fast 30 Jahre, ehe der Innsbrucker Forscher
Dr. Friedrich Teltscher bei der Beobachtung der geistigen
Leistungsfaehigkeit seiner Studenten einen dritten Rhythmus
entdeckte: das Auf und Ab der Geisteskraefte innerhalb von
33 Tagen. 16 1/2 Tage lang ist der Mensch besonders spritzig,
einfallsreich, reaktionsschnell. Danach braucht er eine ebenso
lange Pause der Sammlung, des Aufbaus. Die Krisentage fuer
die Geisteskraefte wiederholen sich am 17. und am 34. Tag.
In solchen Momenten macht man mehr Fehler als sonst.
Dazu zaehlen besonders auch Fehleinschaetzungen und
verzoegertes Reagieren im Strassenverkehr.
Damit war nun das geboren, was man heute als Biorhythmus
oder auch als Biorhythmik bezeichnet: Im Augenblick der Geburt
eines Menschen, mit seinem ersten Atemzug, beginnen die drei
verschiedenen langen Sinus-Kurven zu laufen, um fortan stets
neue Kombinationen zu bilden. Erst nach 21252 Tagen, also ca.
58 Jahren, treffen sich sich wieder, wie am Tage der Geburt,
gemeinsam im Ausgangspunkt.
Diese Kurven verlaufen fuer alle Menschen gleich. Das ist
inzwischen hundertfach belegt worden. Sie stimmen.
Den beruehmten Professor Dr. Ferdinand Sauerbruch hat
man noch nachsichtig belaechelt, wenn er fuer besonders
schwierige Faelle vor der Operation die Biorhythmen berech-
nen liess: >>Lasst ihm doch seine Spinnerei!<< Doch der Erfolg
gab ihm recht: Er konnte die Rate der Komplikationen deutlich
senken.
1970 untersuchte Professor Dr. Henry Le Roy vom Labora-
torium fuer Biometrik und Populationsgenetik der Technischen
Hochschule Zuerich ueber 5000 Verkehrsunfaelle. Er wollte
wissen, ob bestimmte Fehlreaktionen bei Autofahrern an manchen
Tagen haeufiger vorkommen als an anderen Tagen. Deshalb er-
rechnete er die Biorhythmen aller Autofahrer, die an den Unfaellen
schuld waren. Hinterher fasste er sein Untersuchungsergebnis zu-
sammen: >>Die Analyse zeigt, dass bei den selbstverschuldeten
Verkehrsunfaellen mit Todesfall ein Zusammenhang mit der
Biorhytmik bzw. mit der Biorhythmenlage, bezogen auf die 23- Tage-
Periode, besteht.<<
Dr. Douglas E. Neil von der Marine-Fortbildungsschule in
Monterey (Kalifornien) fand bestaetigt: 92 Prozent aller schweren
und 61 Prozent der leichten verletzungen ereignen sich, wenn sich
die Betroffenen in einer Minus-Lage befinden."
Auszug aus: Hans-Peter Jenssen "Dein Biorhythmus"
Oesch Verlag, 2. Auflage, Zuerich: Oesch,
1989
IL
Astrologie.
Der Versuch, das staendige Auf und Ab der menschlichen
Kraefte zu berechnen, duerfte ebenso alt sein wie jene Bemuehungen,
die Tagesform am Stand der Gestirne abzulesen. Schon die alten
indischen Weisen und mit ihnen griechische Philosophen kannten
die >maennliche< Zahl 23 und die >weibliche< Zahl 28. Die eine,
so behaupteten sie, gibt den Rhythmus wachsender und schwin-
dender Aktivitaet an, die andere den Wechsel der Empfindungen.
4,6 - der fuenfte Teil von 23 und der sechste Teil von 28 - war fuer
die Alten eine natuerliche Zahl, vergleichbar der Zahl Pi = 3,14.
So wie man mit 3,14 Umfang und Flaeche eines Kreises berechnen
kann, glaubten sie, so laesst sich mit der Zahl 4,6 die >Form< des
Menschen darstellen.
Von solchen Zahlenspielereien halten moderne Wissenschaft-
ler selbstverstaendlich wenig. Doch sie stiessen - auf rein empi-
rischem Weg - zu genau denselben Perioden.
Die Fließ'sche Periodenlehre
Vor rund 80 Jahren entdeckte der Berliner Sanitaetsrat Dr. Wilhelm
Fliess aufgrund der Krankengeschichten seiner Patienten ueber-
einstimmende Rhythmen: Krisen im Krankheitsverlauf, selbstver-
schuldete Unfaelle, Komplikationen nach Operationen, Selbstmord-
versuche - das alles trat verstaerkt und zwar so deutlich verstaerkt
an bestimmten Tagen auf, dass sich daraus ein biologischer Rhythmus,
ein Biorhythmus ablesen liess: Wie das Wechselspiel von Tag und
Nacht gibt es Aktiv-Phasen und Erholungs-Phasen fuer die koerper-
lichen, seelischen und geistigen Kraefte. Und zwar sind sie unter-
schiedlich lang:
Elfeinhalb Tage lang sind die Koerperkraefte >oben<, das heisst
aktiv und besonders belastbar. Anschliessend brauchen sie eben-
falls elfeinhalb Tage zur Erholung. In diesem Zeitraum sind sie an-
faelliger, labiler ermueden rascher - sind eben >unten<, unterhalb
der normalen Leistungsfaehigkeit. Nach 23 Tagen beginnt das Auf
und Ab wieder von vorne.
14 Tage lang befinden sich die seelischen Kraefte in der >Tag-
Phase<: Man ist entsprechend ausgeglichen, heiter, optimistisch -
und vermag auch einiges einzustecken. Nach diesem Zeitraum sinkt
die Lurve fuer weitere 14 Tage in die >Nacht-Phase< ab: Das ist dann
die Zeit der Regeneration, der Erholung, der Gesundung.
Dr. Fliess stellte nun fest, dass es in dem staendigen Aufsteigen
und Absinken jeweils zwei kritische Augenblicke gibt: Immer dann,
wenn eine der Kurven vom >Tag< in die >Nacht< oder umgekehrt
von der >Nacht< in den >Tag< ueberwechselt, wenn sie also die
Null-Linie schneidet, ist ein Krisenmoment gegeben. Normalerweise
bemerkt man nichts davon, doch im Falle einer Krankheit oder bei
uebermaessiger Belastung kann es gefaehrlich werden. Jeweils
am 12. und am 24. Tag befindet sich der Mensch in einer kritischen
koerperlichen Verfassung. Nahezu alle Herzinfarkte, um nur ein
Beispiel zu nennen, ereignen sich an einem solchen Krisentag.
Die kritischen Augenblicke fuer die seelischen Kraefte wiederholen
sich an jedem 15. und 29. Tag. In solchen Augenblicken haeufen
sich Zerwuerfnisse und, bei entsprechender Veranlagung, Selbst-
mordversuche. Besonders kritisch kann es werden, wenn beide
Sinus-Kurven gleichzeitig die Null-Linie schneiden oder sich in der
Null-Linie kreuzen.
Dr. Wilhelm Fliess hatte seine Entdeckung kaum veroeffentlicht,
als sich aus Wien der Psychologe Hermann Swoboda meldete.
Er war voellig unabhaengig - und ohne von den Forschungen in
Berlin etwas zu ahnen - auf dieselben Rhythmen gestossen:
Koerperkurve 23 Tage, Seelenperiode 28 Tage. Die beiden
Wissenschaftler gerieten sich in die Haare, weil jeder glaubte,
der andere haette ihm seine Entdeckung gestohlen.
Es dauerte fast 30 Jahre, ehe der Innsbrucker Forscher
Dr. Friedrich Teltscher bei der Beobachtung der geistigen
Leistungsfaehigkeit seiner Studenten einen dritten Rhythmus
entdeckte: das Auf und Ab der Geisteskraefte innerhalb von
33 Tagen. 16 1/2 Tage lang ist der Mensch besonders spritzig,
einfallsreich, reaktionsschnell. Danach braucht er eine ebenso
lange Pause der Sammlung, des Aufbaus. Die Krisentage fuer
die Geisteskraefte wiederholen sich am 17. und am 34. Tag.
In solchen Momenten macht man mehr Fehler als sonst.
Dazu zaehlen besonders auch Fehleinschaetzungen und
verzoegertes Reagieren im Strassenverkehr.
Damit war nun das geboren, was man heute als Biorhythmus
oder auch als Biorhythmik bezeichnet: Im Augenblick der Geburt
eines Menschen, mit seinem ersten Atemzug, beginnen die drei
verschiedenen langen Sinus-Kurven zu laufen, um fortan stets
neue Kombinationen zu bilden. Erst nach 21252 Tagen, also ca.
58 Jahren, treffen sich sich wieder, wie am Tage der Geburt,
gemeinsam im Ausgangspunkt.
Diese Kurven verlaufen fuer alle Menschen gleich. Das ist
inzwischen hundertfach belegt worden. Sie stimmen.
Den beruehmten Professor Dr. Ferdinand Sauerbruch hat
man noch nachsichtig belaechelt, wenn er fuer besonders
schwierige Faelle vor der Operation die Biorhythmen berech-
nen liess: >>Lasst ihm doch seine Spinnerei!<< Doch der Erfolg
gab ihm recht: Er konnte die Rate der Komplikationen deutlich
senken.
1970 untersuchte Professor Dr. Henry Le Roy vom Labora-
torium fuer Biometrik und Populationsgenetik der Technischen
Hochschule Zuerich ueber 5000 Verkehrsunfaelle. Er wollte
wissen, ob bestimmte Fehlreaktionen bei Autofahrern an manchen
Tagen haeufiger vorkommen als an anderen Tagen. Deshalb er-
rechnete er die Biorhythmen aller Autofahrer, die an den Unfaellen
schuld waren. Hinterher fasste er sein Untersuchungsergebnis zu-
sammen: >>Die Analyse zeigt, dass bei den selbstverschuldeten
Verkehrsunfaellen mit Todesfall ein Zusammenhang mit der
Biorhytmik bzw. mit der Biorhythmenlage, bezogen auf die 23- Tage-
Periode, besteht.<<
Dr. Douglas E. Neil von der Marine-Fortbildungsschule in
Monterey (Kalifornien) fand bestaetigt: 92 Prozent aller schweren
und 61 Prozent der leichten verletzungen ereignen sich, wenn sich
die Betroffenen in einer Minus-Lage befinden."
Auszug aus: Hans-Peter Jenssen "Dein Biorhythmus"
Oesch Verlag, 2. Auflage, Zuerich: Oesch,
1989
IL