Post by Martin Notticksoziale Devianz
Hier im Usenet kann man das Problem sehr schön studieren. In
de.sci.medizin.psychiatrie und de.alt.naturheilkunde beispielsweise gibt
es eine ganze Reihe von Postern, die extrem verbal aggressiv auf jedes
Anzeichen einer vom Mainstream abweichenden Meinung reagieren. Diese
Leute fühlen sich zu jeder erdenklichen persönlichen Diffamierung
berechtigt, wenn ein Posting in ihr Feindbild passt. Man kann sogar damit
experimentieren, wenn man seinen Postings gewisse Akzente gibt. Irgend
wann passt so ein Posting dann ins Beuteschema und die Gestalten
schnappen zu wie die Frösche, die etwas Fliegenähnliches entdeckt haben.
Auch wegen solcher Experimente ist es unerlässlich, gelegentlich sein
Pseudonym zu wechseln.
Das ist alles richtig.
Andererseits: Extreme Verbalaggressivitäten, Mainstream- im Wechsel mit
Abweichmeinungen können von *einer* (immer gleichen) Person auch im
Sinne des nicht zu seinem eigtl. Wesen Gehörend vorgetäuscht sein und
sich selbst die Fliegennahrung verschaffend und zum Frosch machend, oder
der Usewelt was demonstrieren wollend oder mal einfach Lust und Frust
konstruktionistisch oder was auch immer in Vortäuschung falscher
Umstände auslebend.
Realname, Pseudo, Pseudopseudo, Pseudofake, Wechselpseudo, kurzfristiges
oder langfristiges Pseudo oder Realnamenfake, Rückgriffe auf alte
Adressen etc. werden tw. zu einer Strategie hier im Usenet gehören, mit
Qualität und Quantität jeweils an einem oder mehreren Kriterien gemessen
passend umzugehen. Diese Kriterien sind vielfältig, sie bedeuten aber im
Allgemeinen, würde ich sagen, sich seine bessere/höhere Qualität zu
sichern, v.a.a. im Umgang mit fremden Pseudos, weil oder solange nicht
klar ist, wie etwas Geäussertes, ebenso an Vermutungen/Hypothesen sich
experimental entlang Hangelndes, bei anderen ankommt bzw. um bestimmte
ältere Froms zu schützen vor Qualitätsverlust. Also konstruiert man ein
Gestaltenschema, dass sich leider sehr schnell verselbstständigen kann
und im Wechsel gefüttert oder "verifiziert" werden muss.
So jedenfalls nehme ich es an mir selber wahr. Nur die, die sich immer
gleich bleiben, die nicht multipel wahrnehmen und die auch schnell eine
(vor)urteilsfeste Schrift zeigen, haben "das nicht nötig" oder ihnen
fehlt die Phantasie oder sie sind von ihrer Qualität unerschütterlich
überzeugt wie ein Erlanger. Insgesamt scheint dieser Pseudowechsel ein
natürlicher Zwang, der das Private schützen soll, aber gleichzeitig dem
Individuum die Freiheit zu aller erdenklichen Äusserung gibt.
Beim Thema
*Gehirnwäsche/MC-Agenten* bspw. (aber auch zur Allgemeinen Psychiatrie
und Weltlage (aber auch für Dummspruchprovokationen) ist (scheint) es
sehr sinnvoll, von sich als einer einzelnen Person abzulenken, das
Geschlecht zu wechseln, sich selbst über Wechselpseudo zu antworten und
aufgesplittete "Massenmeinung" zu schaffen.
Zugespitzt: Es könnte
durchaus sein, dass in einer Newsgroup wie de.sci.medizin.psychiatrie
nur 3 Individuen schreibend anwesend sind: ich, er und noch irgend ein
Idiot, obwohl es ausschaut, als "diskutiere" eine Menge Leute ....
Daher die Äusserung "man schreibe für den Leser". Leser gibt es
vermutlich mehr, die kommen und gehen, wenn es ihnen zu viel und zu
unübersichtlich wird, oder wenn sie das Gefühl haben, von 2 Hanseln
indoktriniert mit Massenmeinung zu werden.
hELF