Dieter Minfer
2004-09-29 09:59:05 UTC
Dr. Hamer - Hintergrund
28.September 2004 * Christopher Ray
In den nunmehr 23 Jahren, die FAKTuell besteht, hat selten eine Artikelserie
so viel Leserbriefe herausgefordert, wie jene über den derzeit inhaftierten
deutschen Arzt Dr. Hamer. Auch die Abrufzahlen sind überwältigend. Mehrere
Tausend Leser aus aller Welt greifen täglich auf die Artikel über Dr. Hamer
zu. Hunderte schreiben Leserbriefe. Überwiegend wird gegen die Verhaftung
protestiert und nach Möglichkeiten gefragt, Dr. Hamer zu helfen.
Gegenstimmen oder gar Häme gab es bisher kaum. Wenn doch, dann bewegen sie
auf einem Niveau, das es leicht macht, Sympathien für Hamer zu entwickeln.
Ein angeblicher Kinderarzt aus Frankfurt am Main sei hier als Beispiel
angeführt. Aber machen Sie sich selbst ein Bild: Hier :
http://www.kidmed.de/forum/showtopic.php?threadid=2950&time=1095664444
Während unserer Recherche zur Neuen Medizin und zu Dr. Hamer sind wir immer
wieder auf Ungereimtheiten und Blockaden gestoßen, insbesondere bei
Behördenkontakten, aber auch bei den erklärten Anhängern Hamers. Hamer
selbst, den wir vor seiner seltsamen Inhaftierung am Telefon als freundlich,
kommunikativ und kompetent kennenlernen konnten, scheint unter der Haft so
zu leiden, dass seine angeblichen(?) Statements (aus der Haft) wie
fremdbestimmt klingen. Aber, wie eine Leserin es ausdrückte: "Auch
Paranoiker haben Feinde!"
Der Fall Ryke Gerd H. - Versuch einer Analyse
28. September 2004 * Monika Berger-Lenz
Die einen bezeichnen Ryke Geerd Hamer als Verrückten, die anderen verehren
ihn als Heilsbringer, wieder andere sehen ihn als Gefahr und die vierten
schweigen ihn tot, weil sie nicht wissen, was sie von ihm halten sollen.
Tatsächlich hat selten ein Mensch so polarisiert wie der deutsche Mediziner
Ryke Geerd Hamer.
Hamer, Entdecker der Neuen Medizin kämpft seit mehr als 20 Jahren um die
Anerkennung derselben. Bisher vergeblich. Die Frage, die sich hier stellt:
Warum muss ein anerkannter Internist um die Überprüfung seiner Forschungen
kämpfen? Warum muss er sich im Deutschland des 20. bzw. 21. Jahrhunderts als
Scharlatan, Wunderheiler, geistesgestört oder verrückt bezeichnen lassen?
Weshalb wird über ihn und seine Entdeckung nicht berichtet und wenn doch,
nur herablassend als eben von dem Scharlatan?
(http://www.pilhar.com/News/Presse/1989/8903code.htm)
Fakt ist: Seit 23 Jahren werden wissenschaftliche Untersuchungen und
Erkenntnisse Hamers von der breiten Öffentlichkeit ignoriert. Schlimmer:
Hamer bekommt 1986 seine Approbation aberkannt. Begründung: Die Approbation
könne widerrufen werden wenn "wegen einer nachträglich eingetretenen
Schwäche der geistigen Kräfte zur Ausübung des ärztlichen Berufes unfähig
ist..." Dabei könne der Arzt durchaus geschäftsfähig sein, so wurde Hamer
die Geschäftsfähigkeit auch nicht aberkannt. Und wörtlich weiter:
"Anhaltspunkte dafür, daß Herr Dr. Hamer bereit wäre, der "Eisernen Regel
des Krebses" abzuschwören, sind nicht erkennbar."
Schon das Vokabular ist verdächtig. Abschwören erinnert fatal an die Zeiten
der Inquisition, als Wahrheiten durch Glaubensbekenntnisse ersetzt wurden.
Ein Punkt, der auch große Skeptiker dazu verführt, sich ernsthaft mit der
Neuen Medizin auseinanderzusetzen.
(http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1986/860408.htm)
Auch in späteren Prozessen argumentieren die Richter ähnlich. So heißt es in
der Begründung des Verwaltungsgerichts Koblenz: "Es besteht eine hohe
Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Kläger aufgrund seiner geistig-seelischen
Konstitution nicht mehr in der Lage ist, sein praktisches ärztliches Handeln
an der Einsicht in die ärztlichen Gegebenheiten auszurichten. Der Kläger ist
durch eine wahnähnliche Gewissheit, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse
seien unantastbar, geprägt." Darauf bezieht sich auch das Verwaltungsgericht
Frankfurt später.
(http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2003/20031022_VG_Fra_Approbation.htm)
Tatsächlich vertritt das Gericht hier einen Standpunkt, der leicht
umzukehren und ebenso auf jeden Schulmediziner anzuwenden wäre. Nach dieser
Begründung dürfte es kaum noch Schulmediziner mit Approbation geben. Denn
der Einsatz der Neuen Medizin wird unter den Kollegen argwöhnisch beäugt.
Wagt sich tatsächlich jemand, danach zu therapieren, muss er mit stärksten
Anfeindungen rechnen. Und das, obwohl die Ärztekammer Südbaden in Freiburg
im Jahr 2002 der Ärztin Rosemarie Berbuer bestätigte, dass sie ihr weder
eine Therapieform vorzuschreiben noch zu verbieten habe. Die Medizinerin
hatte nämlich schriftlich angefragt, ob sie die Neue Medizin anwenden dürfe.
Wörtlich heißt es: "Ihrem Antrag auf Zulassung zur Behandlung nach Kriterien
der 'Neuen Medizin' entsprechend der vorgelegten Habilitationsschrift sowie
auf Erteilung einer rechtsmittelfähigen Antwort kann ich schon deshalb nicht
entsprechen, weil Ihr Anliegen mit der Freiheitsgarantie des § 1 Abs. 2
Bundesärzteordnung, wonach der ärztliche Beruf seiner Natur nach ein freier
Beruf ist, nicht in Einklang zu bringen ist.
Durch die genannte Regelung der Bundesärzteordnung gewährleistet der
Gesetzgeber die Freiheit ärztlichen Tuns in seinem Kernbereich unabhängig
davon, in welcher Form der Beruf ausgeübt wird. Danach kann kein Arzt zu
einer bestimmten Behandlungsmethode, zu einer bestimmten Therapie oder ganz
allgemein zu einer sonst seinem Gewissen widersprechenden Handlung gezwungen
werden."
Auch hier ist der Umkehrschluss wieder interessant:
"Als Folge der Freiheitsgarantie des § 1 Abs. 2 Bundesärzteordnung gilt
insgesamt im Bereich der ärztlichen Tätigkeit der Grundsatz der
Therapiefreiheit. Dieser Grundsatz schließt eine strenge Bindung an
bestimmte vorgegebene Diagnose- oder Behandlungsmethoden oder -verfahren
aus. Es gibt auch keinen Grundsatz, der jedwedes ärztliche Handeln an die
Prinzipien der Schulmedizin bindet. Von den Grundsätzen der Schulmedizin
darf der Arzt abweichen und im Rahmen seiner Tätigkeit auch
Außenseitermethoden anwenden."
(http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2002/20020204_AK_an_Berbuer.htm)
Warum aber gilt die in Sachen Krebs so erfolglose Schulmedizin als
anerkannt, die wesentlich erfolgreichere Neue Medizin aber als
Außenseitermedizin? Diese Begründung dürfte für einen guten Rechtsanwalt
allemal ein Schmeckerchen darstellen. Allein wenn die Wissenschaftlichkeit
beider Medizinarten gutachterlich geprüft würde, dürfte auch für Richter
interessantes herauskommen.
Doch all diese Verfahren, Begründungen und Entscheidungen sind nicht das
Hauptproblem im Fall Hamer. Das ist er selbst, das Genie, das sich seiner
Sache sicher ist und keinerlei Diplomatie braucht. Das auf seiner Erkenntnis
beharrt und dadurch seine Umwelt, die doch so normal und durchschnittlich
ist aber dennoch einen gewissen Anspruch auf Respekt in sich hat und die
auch das Recht darauf hat, vor den Kopf stößt.
Verfolgt man den Fall Hamer, stößt man bald auf eine merkwürdige
Entwicklung.
Da ist auf der einen Seite das geradezu an die Hexenverfolgungen im
Mittelalter erinnernde Vorgehen gegen den Mediziner (dokumentiert unter
www.pilhar.com). Da ist aber auf der anderen Seite auch der zunehmende
paranoider erscheinende Hamer selbst. Im vergeblichen Versuch, dem
Teufelskreis aus aberkannter Approbation, Verweigerung der Anerkennung
seiner Entdeckung und dem scheinbar vergeblichen Ziel einer eigenen
universitär anerkannten Klinik in Deutschland zu entkommen, zersplittert er
seine Kräfte, wird zerrieben von Justiz, Medien und Kollegen und hat doch
bisher hierbei keinen Erfolg.
Parallel dazu begehen seine Sympathisanten den größten Fehler, den sie tun
können: Sie schotten sich ab, informieren die Öffentlichkeit wenig, bleiben
in Stammtischen und Foren unter sich und vermitteln dadurch zunehmend mehr
den Eindruck von Sektierertum. Sie werden dadurch leicht angreifbar, locken
auch zwielichtige Gestalten an und machen eine rein wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit der Neuen Medizin unmöglich.
Seit Hamer sich zudem immer stärker bedroht sieht durch "zionistische
Logen", eine jüdische Weltverschwörung vermutet und in seinem Vorwort in dem
Neuen Buch "Krebs und andere sogenannte Krankheiten" gegen die Juden
wettert, fängt er sich immer öfter den Ruf eines Antisemiten ein. Verstärkt
wird das durch die neue Marke: Germanische Neue Medizin, die Hamer für sich
hat eintragen lassen. Tatsächlich lässt sein Handeln all die Jahre keinen
Rassismus erkennen, seine Wortwahl aber macht ihn zunehmend verdächtig. Was
aber für ihn und seine Entdeckung viel schwerer wiegt: beides wird dadurch
bestenfalls unglaubwürdig.
Ein Fall einer Medizinerin sei hier erzählt, die ihren Patienten die Neue
Medizin nahelegt. Sie hat in ihrer Arztpraxis das neue Buch Hamers
ausliegen, damit jeder sich informieren kann. Die beiden Patienten, Mutter
und Tochter, sind nach einer kurzen mündlichen Einführung durch die Ärztin
begeistert und wollen mehr wissen. Neugierig schlagen sie das Buch auf und
lesen das Vorwort. Danach verschwinden sie ohne ein Wort aus der Praxis.
Später erhält die Ärztin einen bitterbösen Brief, indem die Mutter ihr
Unverständnis sehr harsch ausdrückt. "Seither", so erzählt die Ärztin
"greife ich auf ein Faltblatt zurück, in dem alles wichtige zur Neuen
Medizin enthalten ist. Das Buch zeige ich keinem mehr."
Ein typisches Beispiel, wie Hamer sich selbst ein Bein stellt. Auch die
Veröffentlichung seiner Bücher lässt mehr als zu wünschen übrig. Man findet
sie nicht einfach wie jedes andere Buch bei Amazon oder Libri oder auch im
Buchhandel. Stattdessen muss man sich bereits mit dem Thema auskennen und
beschäftigen, um die wenigen Bezugsstellen im Internet zu kennen, über die
man die Bücher kaufen kann - sofern sie nicht ausverkauft sind. Damit wird
es einem Menschen, der sich zum Thema Krebs informieren möchte, unmöglich
gemacht, auch etwas von der Neuen Medizin zu erfahren.
Dieser Punkt wird weder von Hamer noch von seinen engsten Freunden genug
beachtet. Stattdessen zerfleischen sie sich in Streitigkeiten mit
Schulmedizinern, manchmal auch Heilpraktikern, mit Wissenschaftlern und
natürlich der Justiz. Tatsächlich wird Hamer derzeit von der deutschen,
spanischen und französischen Justiz zu einem Märtyrer gemacht. Am 9.
September wurde er in Spanien festgenommen, seither wird geprüft, ob er nach
Frankreich ausgeliefert wird. Hamer befürchtet die Zwangspsychiatrisierung,
was keineswegs von der Hand zu weisen ist und nicht in das Reich der
Verschwörungstheorien zählt. Tatsächlich würde sich Frankreich damit aber
keinen Gefallen tun. Mittelfristig würde Hamer dadurch nicht in
Vergessenheit geraten sondern die Legende um ihn und seine Medizin würde
gestärkt. Ähnlich wäre das Ergebnis, würde Deutschland oder ein anderes Land
den jetzt 69jährigen Hamer inhaftieren.
Doch zurück zu der Person Hamer.
Fast noch schwerer wiegt sein fast eifersüchtig anmutendes Beharren auf der
Unverfälschtheit seiner Entdeckung. Sobald Ärzte oder Forscher aufbauend auf
der Neuen Medizin eigene Erkenntnisse einbringen, oder jemand gerade bei den
häufig kritisierten Therapiemöglichkeiten forscht, misstraut Hamer dem
Betreffenden zutiefst. Ein Öffnen seiner Medizin fällt ihm schwer. Zu viel
hat er offenbar darin investiert, zuviel durch sie verloren. Und obwohl er
unbestritten als Entdecker der Neuen Medizin auch ihr erfahrenster Anwender
sein dürfte - diese Sturheit verhindert die Verbreitung.
Und das ist wirklich ein Drama, denn rein statistisch gesehen scheint die
neue Medizin wesentlich erfolgreicher zu sein, als die herkömmliche.
Während die Deutsche Krebshilfe selbst zugibt, dass 95 Prozent der mit
Chemotherapie behandelten Krebskranken die kommenden fünf Jahre nicht
überleben, musste die Staatsanwaltschaft bei Ermittlungen gegen Hamer
feststellen, dass fast alle seiner Patienten auch nach sieben Jahren noch am
Leben waren. Eine wirklich schlüssige Statistik gibt es allerdings auch hier
nicht.
Der Fall Ryke Geerd H. wird somit voraussichtlich noch einige Zeit die
Gemüter beschäftigen. Und vermutlich wird er als ein Beispiel der gezielten
Erkenntnisunterdrückung des 20. und 21. Jahrhunderts in die Geschichtsbücher
eingehen. Eine Wende wäre wohl nur denkbar, wenn man den Entdecker und seine
Entdeckung unabhängig voneinander betrachten würde.
Zitat:
Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise
durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als bekehrt
erklären, sondern vielmehr dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben
und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit
vertraut gemacht wird.
Max Planck: Wissenschaftliche Autobiographie, Leipzig, 1928
***
Lesetipps:
Konsulat und Gericht: Informationsdefizite
Berlin Demo: Freiheit für Dr. Hamer
Krebsarzt Dr. Hamer Demo angekündigt
Krebsarzt Dr. Hamer in Spanien verhaftet
***
Bücher von Dr. Hamer: http://amicididirk.systemshop.at
***
Anmerkung der Redaktion:
Wie sagte schon Goethe so treffend: "Einer neuen Wahrheit ist nichts so
schädlich als ein alter Irrtum."
Wer etwas dagegen hat, dass Querdenker mundtot gemacht werden, der kann
schon mit 10 ?uro Prozesskostenhilfe leisten.
Spendenkonto:
Die korrekte (spesenfreie!) Bankverbindung lautet:
Auslandsüberweisung
2103 UNICAJA (= Bank)
ALHAURIN EL GRANDE - 2 (= Ort)
RYKE GEERD HAMER (= Kontoinhaber, Verwendungszweck: Spende)
IBAN: ES29 2103 3027 0600 3000 3294
BIC: CECAESMM 103
Kurt Marti:
Wo kämen wir hin,
wenn jeder sagen würde: "Wo kämen wir hin"
und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir denn gingen.
Text aus : http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background331.shtml
28.September 2004 * Christopher Ray
In den nunmehr 23 Jahren, die FAKTuell besteht, hat selten eine Artikelserie
so viel Leserbriefe herausgefordert, wie jene über den derzeit inhaftierten
deutschen Arzt Dr. Hamer. Auch die Abrufzahlen sind überwältigend. Mehrere
Tausend Leser aus aller Welt greifen täglich auf die Artikel über Dr. Hamer
zu. Hunderte schreiben Leserbriefe. Überwiegend wird gegen die Verhaftung
protestiert und nach Möglichkeiten gefragt, Dr. Hamer zu helfen.
Gegenstimmen oder gar Häme gab es bisher kaum. Wenn doch, dann bewegen sie
auf einem Niveau, das es leicht macht, Sympathien für Hamer zu entwickeln.
Ein angeblicher Kinderarzt aus Frankfurt am Main sei hier als Beispiel
angeführt. Aber machen Sie sich selbst ein Bild: Hier :
http://www.kidmed.de/forum/showtopic.php?threadid=2950&time=1095664444
Während unserer Recherche zur Neuen Medizin und zu Dr. Hamer sind wir immer
wieder auf Ungereimtheiten und Blockaden gestoßen, insbesondere bei
Behördenkontakten, aber auch bei den erklärten Anhängern Hamers. Hamer
selbst, den wir vor seiner seltsamen Inhaftierung am Telefon als freundlich,
kommunikativ und kompetent kennenlernen konnten, scheint unter der Haft so
zu leiden, dass seine angeblichen(?) Statements (aus der Haft) wie
fremdbestimmt klingen. Aber, wie eine Leserin es ausdrückte: "Auch
Paranoiker haben Feinde!"
Der Fall Ryke Gerd H. - Versuch einer Analyse
28. September 2004 * Monika Berger-Lenz
Die einen bezeichnen Ryke Geerd Hamer als Verrückten, die anderen verehren
ihn als Heilsbringer, wieder andere sehen ihn als Gefahr und die vierten
schweigen ihn tot, weil sie nicht wissen, was sie von ihm halten sollen.
Tatsächlich hat selten ein Mensch so polarisiert wie der deutsche Mediziner
Ryke Geerd Hamer.
Hamer, Entdecker der Neuen Medizin kämpft seit mehr als 20 Jahren um die
Anerkennung derselben. Bisher vergeblich. Die Frage, die sich hier stellt:
Warum muss ein anerkannter Internist um die Überprüfung seiner Forschungen
kämpfen? Warum muss er sich im Deutschland des 20. bzw. 21. Jahrhunderts als
Scharlatan, Wunderheiler, geistesgestört oder verrückt bezeichnen lassen?
Weshalb wird über ihn und seine Entdeckung nicht berichtet und wenn doch,
nur herablassend als eben von dem Scharlatan?
(http://www.pilhar.com/News/Presse/1989/8903code.htm)
Fakt ist: Seit 23 Jahren werden wissenschaftliche Untersuchungen und
Erkenntnisse Hamers von der breiten Öffentlichkeit ignoriert. Schlimmer:
Hamer bekommt 1986 seine Approbation aberkannt. Begründung: Die Approbation
könne widerrufen werden wenn "wegen einer nachträglich eingetretenen
Schwäche der geistigen Kräfte zur Ausübung des ärztlichen Berufes unfähig
ist..." Dabei könne der Arzt durchaus geschäftsfähig sein, so wurde Hamer
die Geschäftsfähigkeit auch nicht aberkannt. Und wörtlich weiter:
"Anhaltspunkte dafür, daß Herr Dr. Hamer bereit wäre, der "Eisernen Regel
des Krebses" abzuschwören, sind nicht erkennbar."
Schon das Vokabular ist verdächtig. Abschwören erinnert fatal an die Zeiten
der Inquisition, als Wahrheiten durch Glaubensbekenntnisse ersetzt wurden.
Ein Punkt, der auch große Skeptiker dazu verführt, sich ernsthaft mit der
Neuen Medizin auseinanderzusetzen.
(http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/1986/860408.htm)
Auch in späteren Prozessen argumentieren die Richter ähnlich. So heißt es in
der Begründung des Verwaltungsgerichts Koblenz: "Es besteht eine hohe
Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Kläger aufgrund seiner geistig-seelischen
Konstitution nicht mehr in der Lage ist, sein praktisches ärztliches Handeln
an der Einsicht in die ärztlichen Gegebenheiten auszurichten. Der Kläger ist
durch eine wahnähnliche Gewissheit, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse
seien unantastbar, geprägt." Darauf bezieht sich auch das Verwaltungsgericht
Frankfurt später.
(http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2003/20031022_VG_Fra_Approbation.htm)
Tatsächlich vertritt das Gericht hier einen Standpunkt, der leicht
umzukehren und ebenso auf jeden Schulmediziner anzuwenden wäre. Nach dieser
Begründung dürfte es kaum noch Schulmediziner mit Approbation geben. Denn
der Einsatz der Neuen Medizin wird unter den Kollegen argwöhnisch beäugt.
Wagt sich tatsächlich jemand, danach zu therapieren, muss er mit stärksten
Anfeindungen rechnen. Und das, obwohl die Ärztekammer Südbaden in Freiburg
im Jahr 2002 der Ärztin Rosemarie Berbuer bestätigte, dass sie ihr weder
eine Therapieform vorzuschreiben noch zu verbieten habe. Die Medizinerin
hatte nämlich schriftlich angefragt, ob sie die Neue Medizin anwenden dürfe.
Wörtlich heißt es: "Ihrem Antrag auf Zulassung zur Behandlung nach Kriterien
der 'Neuen Medizin' entsprechend der vorgelegten Habilitationsschrift sowie
auf Erteilung einer rechtsmittelfähigen Antwort kann ich schon deshalb nicht
entsprechen, weil Ihr Anliegen mit der Freiheitsgarantie des § 1 Abs. 2
Bundesärzteordnung, wonach der ärztliche Beruf seiner Natur nach ein freier
Beruf ist, nicht in Einklang zu bringen ist.
Durch die genannte Regelung der Bundesärzteordnung gewährleistet der
Gesetzgeber die Freiheit ärztlichen Tuns in seinem Kernbereich unabhängig
davon, in welcher Form der Beruf ausgeübt wird. Danach kann kein Arzt zu
einer bestimmten Behandlungsmethode, zu einer bestimmten Therapie oder ganz
allgemein zu einer sonst seinem Gewissen widersprechenden Handlung gezwungen
werden."
Auch hier ist der Umkehrschluss wieder interessant:
"Als Folge der Freiheitsgarantie des § 1 Abs. 2 Bundesärzteordnung gilt
insgesamt im Bereich der ärztlichen Tätigkeit der Grundsatz der
Therapiefreiheit. Dieser Grundsatz schließt eine strenge Bindung an
bestimmte vorgegebene Diagnose- oder Behandlungsmethoden oder -verfahren
aus. Es gibt auch keinen Grundsatz, der jedwedes ärztliche Handeln an die
Prinzipien der Schulmedizin bindet. Von den Grundsätzen der Schulmedizin
darf der Arzt abweichen und im Rahmen seiner Tätigkeit auch
Außenseitermethoden anwenden."
(http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2002/20020204_AK_an_Berbuer.htm)
Warum aber gilt die in Sachen Krebs so erfolglose Schulmedizin als
anerkannt, die wesentlich erfolgreichere Neue Medizin aber als
Außenseitermedizin? Diese Begründung dürfte für einen guten Rechtsanwalt
allemal ein Schmeckerchen darstellen. Allein wenn die Wissenschaftlichkeit
beider Medizinarten gutachterlich geprüft würde, dürfte auch für Richter
interessantes herauskommen.
Doch all diese Verfahren, Begründungen und Entscheidungen sind nicht das
Hauptproblem im Fall Hamer. Das ist er selbst, das Genie, das sich seiner
Sache sicher ist und keinerlei Diplomatie braucht. Das auf seiner Erkenntnis
beharrt und dadurch seine Umwelt, die doch so normal und durchschnittlich
ist aber dennoch einen gewissen Anspruch auf Respekt in sich hat und die
auch das Recht darauf hat, vor den Kopf stößt.
Verfolgt man den Fall Hamer, stößt man bald auf eine merkwürdige
Entwicklung.
Da ist auf der einen Seite das geradezu an die Hexenverfolgungen im
Mittelalter erinnernde Vorgehen gegen den Mediziner (dokumentiert unter
www.pilhar.com). Da ist aber auf der anderen Seite auch der zunehmende
paranoider erscheinende Hamer selbst. Im vergeblichen Versuch, dem
Teufelskreis aus aberkannter Approbation, Verweigerung der Anerkennung
seiner Entdeckung und dem scheinbar vergeblichen Ziel einer eigenen
universitär anerkannten Klinik in Deutschland zu entkommen, zersplittert er
seine Kräfte, wird zerrieben von Justiz, Medien und Kollegen und hat doch
bisher hierbei keinen Erfolg.
Parallel dazu begehen seine Sympathisanten den größten Fehler, den sie tun
können: Sie schotten sich ab, informieren die Öffentlichkeit wenig, bleiben
in Stammtischen und Foren unter sich und vermitteln dadurch zunehmend mehr
den Eindruck von Sektierertum. Sie werden dadurch leicht angreifbar, locken
auch zwielichtige Gestalten an und machen eine rein wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit der Neuen Medizin unmöglich.
Seit Hamer sich zudem immer stärker bedroht sieht durch "zionistische
Logen", eine jüdische Weltverschwörung vermutet und in seinem Vorwort in dem
Neuen Buch "Krebs und andere sogenannte Krankheiten" gegen die Juden
wettert, fängt er sich immer öfter den Ruf eines Antisemiten ein. Verstärkt
wird das durch die neue Marke: Germanische Neue Medizin, die Hamer für sich
hat eintragen lassen. Tatsächlich lässt sein Handeln all die Jahre keinen
Rassismus erkennen, seine Wortwahl aber macht ihn zunehmend verdächtig. Was
aber für ihn und seine Entdeckung viel schwerer wiegt: beides wird dadurch
bestenfalls unglaubwürdig.
Ein Fall einer Medizinerin sei hier erzählt, die ihren Patienten die Neue
Medizin nahelegt. Sie hat in ihrer Arztpraxis das neue Buch Hamers
ausliegen, damit jeder sich informieren kann. Die beiden Patienten, Mutter
und Tochter, sind nach einer kurzen mündlichen Einführung durch die Ärztin
begeistert und wollen mehr wissen. Neugierig schlagen sie das Buch auf und
lesen das Vorwort. Danach verschwinden sie ohne ein Wort aus der Praxis.
Später erhält die Ärztin einen bitterbösen Brief, indem die Mutter ihr
Unverständnis sehr harsch ausdrückt. "Seither", so erzählt die Ärztin
"greife ich auf ein Faltblatt zurück, in dem alles wichtige zur Neuen
Medizin enthalten ist. Das Buch zeige ich keinem mehr."
Ein typisches Beispiel, wie Hamer sich selbst ein Bein stellt. Auch die
Veröffentlichung seiner Bücher lässt mehr als zu wünschen übrig. Man findet
sie nicht einfach wie jedes andere Buch bei Amazon oder Libri oder auch im
Buchhandel. Stattdessen muss man sich bereits mit dem Thema auskennen und
beschäftigen, um die wenigen Bezugsstellen im Internet zu kennen, über die
man die Bücher kaufen kann - sofern sie nicht ausverkauft sind. Damit wird
es einem Menschen, der sich zum Thema Krebs informieren möchte, unmöglich
gemacht, auch etwas von der Neuen Medizin zu erfahren.
Dieser Punkt wird weder von Hamer noch von seinen engsten Freunden genug
beachtet. Stattdessen zerfleischen sie sich in Streitigkeiten mit
Schulmedizinern, manchmal auch Heilpraktikern, mit Wissenschaftlern und
natürlich der Justiz. Tatsächlich wird Hamer derzeit von der deutschen,
spanischen und französischen Justiz zu einem Märtyrer gemacht. Am 9.
September wurde er in Spanien festgenommen, seither wird geprüft, ob er nach
Frankreich ausgeliefert wird. Hamer befürchtet die Zwangspsychiatrisierung,
was keineswegs von der Hand zu weisen ist und nicht in das Reich der
Verschwörungstheorien zählt. Tatsächlich würde sich Frankreich damit aber
keinen Gefallen tun. Mittelfristig würde Hamer dadurch nicht in
Vergessenheit geraten sondern die Legende um ihn und seine Medizin würde
gestärkt. Ähnlich wäre das Ergebnis, würde Deutschland oder ein anderes Land
den jetzt 69jährigen Hamer inhaftieren.
Doch zurück zu der Person Hamer.
Fast noch schwerer wiegt sein fast eifersüchtig anmutendes Beharren auf der
Unverfälschtheit seiner Entdeckung. Sobald Ärzte oder Forscher aufbauend auf
der Neuen Medizin eigene Erkenntnisse einbringen, oder jemand gerade bei den
häufig kritisierten Therapiemöglichkeiten forscht, misstraut Hamer dem
Betreffenden zutiefst. Ein Öffnen seiner Medizin fällt ihm schwer. Zu viel
hat er offenbar darin investiert, zuviel durch sie verloren. Und obwohl er
unbestritten als Entdecker der Neuen Medizin auch ihr erfahrenster Anwender
sein dürfte - diese Sturheit verhindert die Verbreitung.
Und das ist wirklich ein Drama, denn rein statistisch gesehen scheint die
neue Medizin wesentlich erfolgreicher zu sein, als die herkömmliche.
Während die Deutsche Krebshilfe selbst zugibt, dass 95 Prozent der mit
Chemotherapie behandelten Krebskranken die kommenden fünf Jahre nicht
überleben, musste die Staatsanwaltschaft bei Ermittlungen gegen Hamer
feststellen, dass fast alle seiner Patienten auch nach sieben Jahren noch am
Leben waren. Eine wirklich schlüssige Statistik gibt es allerdings auch hier
nicht.
Der Fall Ryke Geerd H. wird somit voraussichtlich noch einige Zeit die
Gemüter beschäftigen. Und vermutlich wird er als ein Beispiel der gezielten
Erkenntnisunterdrückung des 20. und 21. Jahrhunderts in die Geschichtsbücher
eingehen. Eine Wende wäre wohl nur denkbar, wenn man den Entdecker und seine
Entdeckung unabhängig voneinander betrachten würde.
Zitat:
Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise
durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als bekehrt
erklären, sondern vielmehr dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben
und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit
vertraut gemacht wird.
Max Planck: Wissenschaftliche Autobiographie, Leipzig, 1928
***
Lesetipps:
Konsulat und Gericht: Informationsdefizite
Berlin Demo: Freiheit für Dr. Hamer
Krebsarzt Dr. Hamer Demo angekündigt
Krebsarzt Dr. Hamer in Spanien verhaftet
***
Bücher von Dr. Hamer: http://amicididirk.systemshop.at
***
Anmerkung der Redaktion:
Wie sagte schon Goethe so treffend: "Einer neuen Wahrheit ist nichts so
schädlich als ein alter Irrtum."
Wer etwas dagegen hat, dass Querdenker mundtot gemacht werden, der kann
schon mit 10 ?uro Prozesskostenhilfe leisten.
Spendenkonto:
Die korrekte (spesenfreie!) Bankverbindung lautet:
Auslandsüberweisung
2103 UNICAJA (= Bank)
ALHAURIN EL GRANDE - 2 (= Ort)
RYKE GEERD HAMER (= Kontoinhaber, Verwendungszweck: Spende)
IBAN: ES29 2103 3027 0600 3000 3294
BIC: CECAESMM 103
Kurt Marti:
Wo kämen wir hin,
wenn jeder sagen würde: "Wo kämen wir hin"
und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir denn gingen.
Text aus : http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background331.shtml