Post by UdoPost by Rainer RosenthalPost by UdoPost by Jens Kallup--------------------------------
A B A => B
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(1) W W W
(2) W F F
(3) F W W
(4) F F W
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A: 5 ist eine ungerade natürliche Zahl
B: 5^2 ist ungerade
...
OK - ich will's versuchen.
Also gut, ich lege mal los: A ist wahr.
B ist WAHR
(1): Wenn 5 ungerade ist (A: Wahr), dann ist 5^2 ungerade (B: Wahr)
(2): Wenn 5 ungerade ist (A: Wahr), dann ist 5^2 gerade (B: Falsch)
(3): Wenn 5 nicht ungerade (sondern gerade) ist (A: Falsch), dann ist 5^2 ungerade (B: Wahr)
(4): Wenn 5 nicht ungerade (sondern gerade) ist (A: Falsch), dann ist 5^2 nicht ungerade (sondern gerade) (B: Falsch)
Jetzt kommt die Erklärung von Carlos, ...
Naja, die kann ich ja dort nachlesen :-)
Bei Deiner Aufzählung (1) bis (4) fehlt etwas ganz Wesentliches.
Von den drei Spalten der Tabelle verwendest Du nur die ersten beiden.
(1): Wenn 5 ungerade ist, dann ist 5^2 ungerade
(2): Wenn 5 ungerade ist, dann ist 5^2 gerade
(3): Wenn 5 nicht ungerade ist, dann ist 5^2 ungerade
(4): Wenn 5 nicht ungerade ist, dann ist 5^2 nicht ungerade
Das sind vier Aussagen, und Du sagst mir bitte, welche davon wahr sind.
Einfach so. Ohne weitere Begründung. Du kannst würfeln, raten, Carlos'
Erklärung studieren, was auch immer.
OK. Du bist wie ich noch spät abends unterwegs :-)
Danke für Deine Mühe und Hilfe.
Fall 1: A ist wahr, B ist wahr, A=>B ist wahr
Fall 2: A ist wahr, B ist falsch, A=>B ist falsch
Fall 3: A ist falsch, B ist wahr, A=>B ist wahr
Hier hat sich mein Gehirn zunächst geweigert, diese Implikation als wahr
anzuerkennen. Wenn 5 gerade ist, ist das Quadrat ebenfalls gerade.
In B steht aber, das Quadrat von 5 ist ungerade.
Die Folgerung: Wenn 5 gerade, dann Quadrat von 5 gerade, ist auf den ersten
Blick nicht einsichtig.
Tippfehler: im Fall 3 ist "dann Quadrat von 5 ungerade".
Da kann man schon mal konfus werden :-)
Post by UdoFall 4: A ist falsch, B ist falsch, A=>B ist wahr.
Das ist wiederum einsichtig. Wenn 5 gerade ist, ist auch das Quadrat gerade.
Wenn ich das verbal formuliere, ist lediglich der Fall 3 unklar.
Erst die mathematische Argumentation von Carlos bringt Licht ins Dunkel.
Ohne diese bleibt ein dumpfes Gefühl in der Magengrube ...
Danke und Grüße
Udo
...
Post by Rainer RosenthalIch will nicht nerven, sondern ich verspreche mir demnächst einen
AHA-Effekt, und den ersten hattest Du ja bereits. Wenn er jetzt hilft,
dann um so besser.
Gruß,
Rainer
Hallo Udo,
ich lasse das erst einmal so stehen und freue mich, dass Du Dich mit
eigenen Augen umschaust. Du bist auch auf meine Frage eingegangen und
hast den Wahrheitsgehalt der Aussagen (1) bis (4) unter die Lupe
genommen. Damit bist Du genau beim wirklichen Verständnis der
Wahrheitstafel angelangt.
Und auch mir geht es wie Dir, dass ich bei "5 gerade => 5*5 gerade" kein
Problem habe, denn ich weiß, dass das Quadrat einer geraden Zahl gerade
ist. Formal: wenn n gerade ist, dann ist n=2*m und das Quadrat ist
2*(2*m*m), d.h. wieder gerade.
Wie war das aber bei "5 gerade => 25 ungerade"?
Mein Impuls ist: klar stimmt das, denn 25 = 2*12 + 1. Da ist mir
eigentlich schnurz, ob 5 gerade oder ungerade ist. Allerdings gebe ich
zu, dass es in meiner Magengrube auch etwas grummelt, denn wenn ich mir
vorstelle, dass 5 gerade wäre, dann wäre ich ja sonstwo, vielleicht in
einem Parallel-Universum. Und dann wäre ich keinesfalls mehr so sicher,
dass dort 25 ungerade ist.
Hmm, aber vielleicht hat diese Überlegung - laut ausgesprochen bzw.
explizit hingeschrieben - bereits Baldrian-Wirkung:
Denn, was gehen mich Parallel-Universen an? Es geht um die 25 und den
Begriff von "gerade" in meinem Universum. Also ist 25 ungerade, basta.
O weh, jetzt habe ich natürlich Riesenblödsinn geschrieben: das stand ja
gar nicht zur Debatte, ob 25 ungerade ist. Es geht darum, dieser etwas
verrückten Aussage (3) den Wert "wahr" oder "falsch" zuzuordnen.
Post by UdoDie Folgerung: Wenn 5 gerade, dann Quadrat von 5 ungerade,
ist auf den ersten Blick nicht einsichtig.
OK, da stimme ich Dir zu, und jetzt nehme ich beim Kollegen Carlos eine
Post by Udo(3) Sei 5 gerade => Es gibt n aus N mit 5 = 2 * n => 2 * n = 4 + 1 =>
5*5 = 5*(2*n) = 5*(4+1) = 20+5 = 20+4+1 = 2 * 12 + 1
Ja, da geht einem doch das Herz auf: aus völligem Unsinn "5 gerade" wird
mit elegant gewählten korrekten Rechenschritten "25 ungerade"
hergeleitet. Somit ist mit Händen greifbar, dass die Folgerung wahr ist.
Jetzt frage ich mich natürlich, wie der Trick funktioniert hat.
Und siehe da, es wird zwar deutlich sichtbar an den Anfang "5 = 2*n"
gestellt, aber das wird dann schnell unter den Tisch gekehrt, und es
wird stattdessen mit "5 = 4+1" weiter gerechnet.
In Formeln gegossen steht da: Ist mir doch egal, wie man 5 noch
schreiben kann, ich rechne mit der 5 weiter, die ich kenne, also mit 5 =
4+1, und dann sieht man ("rechnet man aus"), dass das Quadrat ungerade ist.
Ich hoffe, ich habe Dich nun nicht zu sehr enttäuscht, dass dieser
formal vollkommen schlüssige Beweis in Worten lautet:
Wenn 5 gerade ist, dann ist 5 = 4+1 und folglich 5*5 ungerade.
Es wird allerdings geheimnisvoller ausgedrückt:
Wenn 5 gerade ist, dann ist 5 = 2*n, also 2*n = 4+1.
Herzliche Grüße,
Rainer
Rainer Rosenthal
***@web.de
Anmerkung: im Posting von Carlos steht dies als letzter Fall (3), aber
darüber geht es los mit "(4) Sei 5 gerade ...". Das ist ein kleiner
Vewschreiber, den ich oben korrigiert habe.