Post by Matthias FrankPost by Wolfgang May* Worauf bezieht sich das "mindestens 1 Jahr"?
-> Kann ja wohl nur "im Depot des Erbnehmers" sein.
"Als Anschaffungszeitpunkt gilt jedoch nicht der Zeitpunkt der
Übertragung. Wie auch schon heute werden Erblasser und Erbnehmer als
Einheit betrachtet. Liegt zwischen dem Ankauf des Vorbesitzers und der
Veräußerung durch den Empfänger mehr als ein Jahr, so bleibt der Gewinn
steuerfrei."
Aha (auf das Dokument selber konnte ich wie gedagt vorhin nicht zugreifen.
Jetzt gehts) ...
Post by Matthias FrankDas 1 Jahr ergab sich wohl dadurch, dass das ein Beitrag von 2008 war, Heute
macht das Jahr dann keinen sinn mehr, weil es kein Depot mehr gibt
das steuerfrei ist und weniger als 1 Jahr besteht.
Also kann man den Punkt vergessen.
Post by Matthias FrankPost by Wolfgang MayWelcher Wert wird eigentlich bei der Berechnung der Erbschaftssteuer
zugrundegelegt, wenn abgeltungssteuerpflichtige Aktien vererbt werden?
IMHO der aktuelle Wert zum Zeitpunkt des Todes.
Auch der Staat rechnet gerne mit Geld, das nicht wirklich da ist...
Stell Dir vor, Lieschen Mueller jun. erbt von L.M.sen. Um die
Erbschaftssteuer zu bezahlen muss sie einen Teil der Aktien verkaufen
und stellt dabei fest ... dass deren Verkaufswert gleich mal nur noch
80% dessen sind, was drinstand (autsch, das kann auch Aerger geben,
wenn zwischen erbenden Geschwistern aufgeteilt wird ...), und von dem
was sie versteuert hat.
Post by Matthias FrankPost by Wolfgang MayMomentan ist das ja noch selten, aber in 30-40 Jahren (mit evtl
deutlich hoeherer Inflationsrate als jetzt) duerfte das eine Rolle spielen.
Da wird sich sowieso der eine oder andere wundert, wenn der "Wert" seiner
privat angelegten Altersvorsorge beim Verkauf ploetzlich um 25% reduziert
ist.
Versteuert wird ja nur der Gewinn wobei zugegebenermassen der in 40
Jahren erheblich zum Einstandspreis sein kann.
z.B. 1000E angelegt, "nur" 5% Inflation/Jahr (fuer jetzt waere das ja viel,
aber evtl sieht man das in 30 Jahren wenn man es fuers Pflegeheim braucht,
anders), sind ... 1000 x 1.05^30 = 4320E.
Also 3320E Gewinn, 830E Abgeltungssteuer. Das sind tatsaechlich knapp 20%
des Gesamtwerts. Da wird sich der eine oder andere noch wundern ...
Bei hoeherer Inflation siehts noch finsterer aus.
Post by Matthias FrankMich würde eher interessieren wie das eigentlich alles gerechnet wird,
insbesonere
beim Fondsparen wo jeden Monat was angelegt wird. Wer rechnet eigentlich
für jede Einzahlung, jeden Monat den Gewinn aus?
Im Prinzip ist es nicht schwer, das als kleine Datenbankabfrage zu
formulieren. Die gesamte Einzahlungsgeschichte des Sparvertrags ist ja
gespeichert mit Datum, Betrag, Stueckzahl, Kaufkurs. Den
Verkaufs-Tageskurs hat man auch:
select s.id, s.name,
sum((f.verkaufskurs-s.kaufkurs)*s.stueckzahl)*.25 as abgsteuerbetrag
from sparplan s, fondskurse f
where s.fonds=f.wkn
and s.kaufdatum >= "1.1.2010"
and f.datum=sysdate
and s.verkaufsdatum=sysdate
group by s.id, s.name
gibt fuer alle heute aufgeloesten Sparplaene die zu bezahlende
Abgeltungssteuer aus.
Schaeuble hat das als App aufm Handy und laesst sich mit dem am Vortag
eingenommenen Betrag wecken.
Ich denke, ich werde das naechstes Jahr testen. Mein VL-Vertrag ist
dieses Jahr ausgelaufen, am 31.12. endet die Sperre. Dann werde ich
das Konto bei der Bank, die es nicht mehr gibt, abschaffen. Nach
meinen bisherigen Erfahrungen gehe ich nicht davon aus, dass sie es
richtig berechnen werden.
Wolfgang