Post by olafViele dieser Spiele machten es trotz einer möglichen Sprachbarriere
(viele wurden nicht eingedeutscht; dann blühte gerade in Deutschland der
Schwarzhandel auf dem Schulhof) in die Regal von Computer-Shops in
Deutschland.
Das lief noch ganz anders. Ich hab kurze Zeit spaeter jede Woche 10
Apple ][+ disketten bekommen und verschickt. :)
Verschickt? Ich^H^H^HBekannte hatten entweder auf dem Schulhof getauscht,
oder sich privat getroffen. War in der Regel kostenlos, oder wurde vom
Empfänger mit Freibier "bezahlt". *g*
Post by olafDass nur eine oder zwei Personen ein kommerziell erfolgreiches
Video-Spiel auf den Markt brachten, gab es wohl nur im Vereinigten
Königreich. Und ohne Mr. Sinclair und der ZX-Reihe wäre das wohl nicht
möglich gewesen. IMO.
Nein. Das lag einfach daran das damals die Ansprueche so gering waren
das dies von 1-2Leuten gemacht werden konnte die sowieso schon Kumpels
waren. Die Besonderheit lag vielleicht darin das die ZX80/81 so
preiswert waren das es eine relativ grosse Basis geben konnte. Sowohl
als potentielle Programmierer wie auch als Kunden.
Aber eben nur in UK. Ich kann mich an keine *kommerziell* *erfolgreiche*
Software eines "Kindes" (zunächst Hobby-Programmierer) aus Deutschland
erinnern, während mir aus dem UK ein halbes Dutzend einfallen.
Post by olafSobald Spiele so komplex werden das man 10Leute fuer ein Jahr
beschaeftigen muss geht es nicht mehr ohne Firma, Kapital usw. Da
kommt dann beim Geldgeber Angst auf das seine Kohl weg ist. Ab da
wurde nur noch Einheitsbrei aufgekocht. Bloss kein Risiko eingehen.
Ja, das war auch in England ab Mitte/Ende der 80er so.
Post by olafIch koennte mir vorstellen das England vielleicht auch Vorteile hatte
weil sie keinen Gilb hatten? Mein erstes Hayes Modem hab ich versteckt
in einem Schweinestall gekauft wo ich das Gefuehl hatte jetzt Mitglied
der Mafia zu werden. Und erst mit den Mailboxen war dann ja eine
Vernetzung ueber die eigenen Stadtgrenzen hinaus moeglich.
Das ging ganz ohne Online zu gehen. Man machte ein Game fertig und wandte
sich damit an einen Publisher (wie Ocean oder Imagine), die es dann
vermarkteten. Gute Programmierer wurden von den Publishern oft danach
unter die eigenen Fittiche geholt, dass sie nur für diese Firma für viel
Geld programmierten, um nicht für die Mitbewerber zur Verfügung zu
stehen. Gab es in D oder anderen Ländern außerhalb UK AFAIK nicht.
Wie gesagt gab es diese Bedroom-Coder zwischen Anfang und Mitte der
80er. Eines der bekanntesten Beispiele ist Matthew Smith
<https://en.wikipedia.org/wiki/Matthew_Smith_(games_programmer)> mit
Manic Miner (wo sich am Ende des Spieles ein riesiger Fuß auf die
Spielerfigur herabsenkt, um sie zu zerquetschen. Auch die Oliver
Zwillinge <https://en.wikipedia.org/wiki/Oliver_Twins> waren bekannt,
nachdem sie als Teenager das Programmieren von professionellen Spielen
anfingen. Sie schafften u.a. die Spiele Grand Prix Simulator und
Dizzy. Und recht spät (1987).
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Andreas