Discussion:
Mucke (was: Mainstream-Mucke?)
(zu alt für eine Antwort)
Holger Kunadt
2004-09-11 14:37:28 UTC
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Christian Janoff schrieb:

| Subject: Mainstream-Mucke?

"Mucke" lese ich nun schon zum wiederholten Male. Mir ist das
ursprünglich in der Schreibweise "Mugge" bekannt - und das nicht,
weil Sächsisch in der DDR Amtssprache war, sondern weil es für
"_MU_sikalisches _G_elegenheits-_GE_schäft" stehen soll. Weiß jemand
eventuell Genaueres über den Ursprung dieses Wortes?

XPost de.rec.musik.rock+pop, de.alt.folklore.ddr, de.etc.sprache.deutsch

Followup-To: de.etc.sprache.deutsch

Qno
--
Es war mal ein Mädchen, hieß Wicht,
Das reiste viel schneller als Licht.
Fuhr los eines Tags - relativ, wenn du fragst -
Und war nachts zuvor schon in Sicht.
Lars Trebing
2004-09-11 16:04:50 UTC
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Post by Holger Kunadt
| Subject: Mainstream-Mucke?
"Mucke" lese ich nun schon zum wiederholten Male. Mir ist das
ursprünglich in der Schreibweise "Mugge" bekannt - [...] weil es für
"_MU_sikalisches _G_elegenheits-_GE_schäft" stehen soll.
Zumindest der Duden weiß nichts von einer solchen Abkürzung:

| Mug|ge, die; -, -n (landsch.): Mucke.

| Mu|cke, die; [...] (Musik Jargon): Auftritt eines [Orchester]musikers
| für einen Abend als Nebentätigkeit außerhalb seiner festen Anstellung.

Inzwischen ist "Mucke" über die Duden-Bedeutungen hinaus vor allem ein
recht gängiges Wort für "Musik".

Zu deiner eigentlichen Frage bezüglich der Etymologie dieses Wortes kann
ich nun aber auch nicht viel beitragen. :)

Wirsing!
--
Lars Trebing | http://www.ltrebing.de/ | mailto:***@ltrebing.de
Inge Mueller
2004-09-14 16:36:48 UTC
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Post by Lars Trebing
| Mu|cke, die; [...] (Musik Jargon): Auftritt eines [Orchester]musikers
| für einen Abend als Nebentätigkeit außerhalb seiner festen Anstellung.
genau so kenne ich es auch - als Abkürzung für
"Musikalisches Klein-Engagement" (also eigentlich Muke; das
"c" rutschte dann möglicherweise der besseren Sprechbarkeit
wegen rein)

Gruß,
INge
Helga Schulz
2004-09-11 16:29:06 UTC
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Post by Holger Kunadt
| Subject: Mainstream-Mucke?
"Mucke" lese ich nun schon zum wiederholten Male. Mir ist das
ursprünglich in der Schreibweise "Mugge" bekannt - und das nicht,
weil Sächsisch in der DDR Amtssprache war, sondern weil es für
"_MU_sikalisches _G_elegenheits-_GE_schäft" stehen soll. Weiß jemand
eventuell Genaueres über den Ursprung dieses Wortes?
Interessante Ursprungserklärung.
Leider kann ich dazu nichts Klärendes beitragen, denn ich kann
mich nicht genau erinnern, wann ich das Wort zu ersten Mal gehört
habe. Ich meine, in den frühen 90ern - das könnte für die
Diffussion eines DDR-Wortes sprechen. Aber sicher bin ich mir
nicht.
Dirk Schneider
2004-09-11 17:06:24 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Interessante Ursprungserklärung.
Leider kann ich dazu nichts Klärendes beitragen, denn ich kann
mich nicht genau erinnern, wann ich das Wort zu ersten Mal gehört
habe. Ich meine, in den frühen 90ern [...]
Ja, ich auch. Zum ersten Mal ziemlich genau 1992. Am Anfang habe ich
das immer als "geile Mucke" gehört; erst dachte ich, das wäre einfach
irgend ein Spruch, bis ich gemerkt habe, dass das Musik bedeuten soll.

Gruß Dirk.
Thomas Koenig
2004-09-11 22:15:59 UTC
Permalink
Post by Dirk Schneider
Ja, ich auch. Zum ersten Mal ziemlich genau 1992. Am Anfang habe ich
das immer als "geile Mucke" gehört;
Genau. "Geile" ist ein hoch signifikanter linker Nachbar von "Mucke"
(MUSEN "Mukke"). Allerdings ist das Wort MUSEN mindestens 5 Jahre aelter
als Du denkst.
Dirk Schneider
2004-09-12 00:28:32 UTC
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Post by Thomas Koenig
Genau. "Geile" ist ein hoch signifikanter linker Nachbar von "Mucke"
(MUSEN "Mukke"). Allerdings ist das Wort MUSEN mindestens 5 Jahre
aelter als Du denkst.
Hehe, lass mein Denkvermögen in Ruhe! Ich sprach vom ersten bewussten
Hören! ;-)

Gruß Dirk.
Helga Schulz
2004-09-11 21:07:36 UTC
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Post by Helga Schulz
Diffussion
Sollte natürlich "Diffusion" sein.
René
2004-09-11 17:21:00 UTC
Permalink
Post by Holger Kunadt
"Mucke" lese ich nun schon zum wiederholten Male. Mir ist das
ursprünglich in der Schreibweise "Mugge" bekannt - und das nicht,
weil Sächsisch in der DDR Amtssprache war, sondern weil es für
"_MU_sikalisches _G_elegenheits-_GE_schäft" stehen soll.
Dieses halte ich für eine dämliche UL.
Matthias Opatz
2004-09-11 19:23:00 UTC
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Post by René
Dieses halte ich für eine dämliche UL.
Warum?

Es ist ein reines DDR-Wort, und "musikalisches Gelegenheitsgeschäft" war
eben eine amtsdeutsche Formulierung, die nach Verkürzung schrie. Lautstark.

Matthias
--
Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden eine
Viertelstunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. Prof. Galletti
* Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ *
-- Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen --
Thomas Frieling
2004-09-11 17:45:40 UTC
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Post by Holger Kunadt
| Subject: Mainstream-Mucke?
"Mucke" lese ich nun schon zum wiederholten Male. Mir ist das
ursprünglich in der Schreibweise "Mugge" bekannt - und das nicht,
weil Sächsisch in der DDR Amtssprache war, sondern weil es für
"_MU_sikalisches _G_elegenheits-_GE_schäft" stehen soll. Weiß jemand
eventuell Genaueres über den Ursprung dieses Wortes? (...)
Ich kannte es anfangs (erstmals etwa 1990) nur im Zusammenhang mit
Tanzmucke und Zeltmucke. 'Tanzmucker' ist ein verächtlich gemeintes Wort
für jemand, der 0815-Silberhochzeits-Kufstein-etc.-Musik macht. Nicht
anspruchsvoll aber vergleichsweise lukrativ.
Zur Karnevalszeit bin ich selbst einer - und ich stehe dazu!

Thomas
Matthias Opatz
2004-09-11 19:21:24 UTC
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Post by Holger Kunadt
Mir ist das
ursprünglich in der Schreibweise "Mugge" bekannt - und das nicht,
weil Sächsisch in der DDR Amtssprache war, sondern weil es für
"_MU_sikalisches _G_elegenheits-_GE_schäft" stehen soll. Weiß jemand
eventuell Genaueres über den Ursprung dieses Wortes?
Dass das so ist, wie Du schreibst.

Matthias
--
Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden eine
Viertelstunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. Prof. Galletti
* Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ *
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Bernfried Beudelbeiss
2004-09-11 19:26:43 UTC
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Post by Holger Kunadt
| Subject: Mainstream-Mucke?
"Mucke" lese ich nun schon zum wiederholten Male. Mir ist das
ursprünglich in der Schreibweise "Mugge" bekannt - und das nicht,
weil Sächsisch in der DDR Amtssprache war, sondern weil es für
"_MU_sikalisches _G_elegenheits-_GE_schäft" stehen soll. Weiß jemand
eventuell Genaueres über den Ursprung dieses Wortes?
Mit der DDR an sich hat es danach gar nicht viel zu tun...
http://forum.leo.org/archiv/2003_12/11/20031211131812e_en.html
René
2004-09-11 19:48:46 UTC
Permalink
Post by Bernfried Beudelbeiss
Mit der DDR an sich hat es danach gar nicht viel zu tun...
http://forum.leo.org/archiv/2003_12/11/20031211131812e_en.html
Dict.Leo ist /noch inkompetenter/ und als verlässliche Informationsquelle
noch wertloser als der ganze Wiki-Quatsch.
Christoph Seiler
2004-09-11 22:40:27 UTC
Permalink
Post by Holger Kunadt
"Mucke" lese ich nun schon zum wiederholten Male.
Ich kenn nur: "Mit Geduld und Spucke // fängt man eine Mucke."

Hör sich aber nach dem Reim-dich-oder-ich-fress-dich-Syndrom an. :-)

CS
Matthias Opatz
2004-09-11 23:05:48 UTC
Permalink
Post by Christoph Seiler
Ich kenn nur: "Mit Geduld und Spucke // fängt man eine Mucke."
Must Du nicht kennen, is'n Ost-Wort.

Und die Ausbreitung nach Westen (auch die Bedeutungserweiterung) findet
unter jüngeren Menschen statt, als wir das sind.

Mat"Hoffentlich war das jetzt kein Fettnäpfchen!"thias
--
Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden eine
Viertelstunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. Prof. Galletti
* Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ *
-- Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen --
Clemens Jerg
2004-09-15 04:41:58 UTC
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Post by Matthias Opatz
Post by Christoph Seiler
Ich kenn nur: "Mit Geduld und Spucke // fängt man eine Mucke."
Da kommt mir allerdings ein schon sehr alter Gebrauch des Wortes
in Erinnerung.

Da es im bäuerlichen Bereich, insbesondere wenn ein Misthaufen in
der Nähe war, sehr oft eine Menge Fliegen, irrtümlich als Mücken
bezeichnet, gab, sprach man auch von "Micke" und in der Einzahl vor
der "Mucke" oder nur "Muck".
Es kam mir manchmal schon so als eine Art "Konterrevolution im
Dialekt" vor, da es von jüngeren eingeführt wurde. Meistens welche,
die auf's Gymnasium gingen. :-)
Post by Matthias Opatz
Must Du nicht kennen, is'n Ost-Wort.
Und die Ausbreitung nach Westen (auch die Bedeutungserweiterung)
findet unter jüngeren Menschen statt, als wir das sind.
s.o. es war im Westen, wo niemand was richtiges mit dem Osten
anzufangen wußte, zumindest hat's ihn weniger interessiert
(damals). :-(

Aber ein Wort ist auch noch hängen geblieben: "Muggefugg" (die genaue
Schreibweise kann ich nur erahnen, auf jeden Fall kein "ck" am Schluss,
denn die Englischkenntnisse waren zu dieser Zeit auch nur auf "saubere"
Worte beschraenkt).
Aber alles scheint mir fast schon tiefster Dialekt, der ja hoffentlich
bald ausgestorben (oder ausgerottet) sein wird. ;-)

clemens
Volker Borst
2004-09-15 06:53:25 UTC
Permalink
Post by Clemens Jerg
Da es im bäuerlichen Bereich, insbesondere wenn ein Misthaufen in
der Nähe war, sehr oft eine Menge Fliegen, irrtümlich als Mücken
bezeichnet, gab, sprach man auch von "Micke" und in der Einzahl vor
der "Mucke" oder nur "Muck".
Das hat nix mit bäuerlichem Bereich zu tun.
Fliegen sind halt nun mal seit jeher Mugge (Einzahl: Mugg), Stechmücken
dagegen Schnooge (und Mückenstiche demnach Schnoogebobbel).

Das war kurpfälzisch! :o)
Post by Clemens Jerg
Aber ein Wort ist auch noch hängen geblieben: "Muggefugg" (die genaue
Schreibweise kann ich nur erahnen, auf jeden Fall kein "ck" am Schluss,
denn die Englischkenntnisse waren zu dieser Zeit auch nur auf "saubere"
Worte beschraenkt).
Muckefuck ist die übliche Schreibweise und hat seine Herkunft laut der
arte-Sendung "Carambolage" im französischen "Mocca faux" (falscher
Mokka). Die Eindeutschung fand wohl im deutsch-französischen Krieg von
1870 statt.
Post by Clemens Jerg
Aber alles scheint mir fast schon tiefster Dialekt, der ja hoffentlich
bald ausgestorben (oder ausgerottet) sein wird. ;-)
clemens
Achim Stenzel
2004-09-15 07:03:00 UTC
Permalink
Post by Volker Borst
Muckefuck ist die übliche Schreibweise und hat seine Herkunft laut der
arte-Sendung "Carambolage" im französischen "Mocca faux" (falscher
Mokka). Die Eindeutschung fand wohl im deutsch-französischen Krieg von
1870 statt.
Bei uns zu Hause auch als "Kinderkaffee" bekannt.

Gruß,
Achim
Matthias Opatz
2004-09-15 09:05:08 UTC
Permalink
Post by Achim Stenzel
Post by Volker Borst
Muckefuck ist die übliche Schreibweise
Genau, und Muggefuck die übliche Sprechweise in Sachsen (ke,
Auslautverhärtung können auch Sachsen).
Post by Achim Stenzel
Post by Volker Borst
und hat seine Herkunft laut der
arte-Sendung "Carambolage" im französischen "Mocca faux" (falscher
Mokka). Die Eindeutschung fand wohl im deutsch-französischen Krieg von
1870 statt.
Muckefuck ist jetzt der Name eines jährlichen Rockfestivals im Frauenhain
(Sachsen), wobei der Kaffeeersatz hier zudem auf Mucke/Mugge (ursprünglicher
gegenstand dieser Debatte) und ... na, ihr wisst schon, anspielt.
Post by Achim Stenzel
Bei uns zu Hause auch als "Kinderkaffee" bekannt.
Bliemschn.
Wo das herkommt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht eine Anspielung auf
die zur Herstellung verwendeten Ackerkräuter - im Unterschied zu Bohne.

Matthias
--
Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden eine
Viertelstunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. Prof. Galletti
* Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ *
-- Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen --
Astrid Schleicher
2004-09-15 09:57:56 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Bliemschn.
Wo das herkommt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht eine Anspielung auf
die zur Herstellung verwendeten Ackerkräuter - im Unterschied zu Bohne.
Soweit ich weiß, vom Durchscheinen der Blümchen am Grunde der
Sammeltassen, durch die zu dünne Plörre hindurch. Blümchenkaffee ist
damit nicht nur Ersatzkaffee, sondern jeder Geizhalskaffee, auch aus
besten Bohnen.

Liebe Grüße
Astrid
Matthias Opatz
2004-09-15 11:10:45 UTC
Permalink
Post by Astrid Schleicher
Post by Matthias Opatz
Bliemschn.
Wo das herkommt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht eine Anspielung auf
die zur Herstellung verwendeten Ackerkräuter - im Unterschied zu Bohne.
Soweit ich weiß, vom Durchscheinen der Blümchen am Grunde der
Sammeltassen, durch die zu dünne Plörre hindurch.
Hm, Wahrig (Deutsches Wöterbuch) schreibt das auch, aber unter der
Einschränkung /angebl./.

Bei Karl May ("Von Bagdad nach Stambul" gibt es ein hübsche Episode, die
ich, da urheberrechtlich unbedenklich, hier getrost zitieren darf:

| Er hatte mir aufmerksam zugehört. Besonders schien ihm das Erzgebirge
| und der Blümchenkaffee zu imponiren. Unter dem Erzgebirge dachte er
| sich jedenfalls himmelstrebende Berge, aus lauter Erz gebildet. Nach
| dem Blümchenkaffee wagte er mich nicht zu fragen. Es wäre für einen
| Türken eine unendliche Blamage gewesen, einzugestehen, daß es
| irgendwo eine Sorte von Kaffee gebe, die ihm unbekannt sei. Darum
| sagte er:
|
| »Wenn Dein Vaterland solche Berge hat, so muß es reich, sehr reich
| sein, und von dem berühmten Kahwe tschitschetschykün habe ich bereits
| einige Male getrunken. Er ist sehr kostbar und so theuer, daß ihn nur
| der Großsultan und Großvezier, höchstens noch der Kapudan-Pascha
| trinken kann. Ich besuchte zuweilen den Letzteren, und da habe ich
| einige Tassen gekostet. Dieser Kaffee ist ein Itschki tanrynün! Gibt
| es eine Post in diesem Lande?«
|
| »Sehr viele Posten, Eisenbahnen und Dampfschiffe, welche auf dem
| Strome fahren.«
|
| »Gehen die Posten auch nach Stambul?«
|
| Ich errieth, was jetzt kommen werde, und antwortete daher:
|
| »Man kann aus Saksonja Alles, was man will, nach Stambul oder Edreneh
| senden. Es kommt ganz sicher an.«
|
| »Auch Kahwe tschitschetschykün?«
|
| »Ja, auch Blümchenkaffee.«
|
| »Wann wirst Du in Dein Vaterland zurückkehren?«
|
| »Ich werde bereits in einigen Wochen die Heimath begrüßen.«
|
| »Könntest Du mir nicht einen Sepet oder Tschuwal voll Blümchenkaffee
| schicken? Ich würde Alles bezahlen, den Sack, den Korb, den Kaffee
| und die Fracht. Nur fragt es sich, ob Du selbst reich genug bist,
| diesen Göttertrank zu besitzen.«
|
| »Habe keine Sorge! Unser guter König liebt seine Unterthanen sehr,
| und er sorgt dafür, daß auch der Ärmste von diesem Tranke genießen
| kann, so viel er will.«
|
| »Allah 'l Allah! Was für ein guter König ist das! In dem Lande des
| Padischah wird der Kaffee von Tag zu Tag schlechter! Also Du wirst
| mir solchen Kaffee senden?«
|
| »Ja; aber ich weiß nicht, ob Du Blümchenkaffee zuzubereiten
| verstehst!«
|
| Bei dieser Ehrenkränkung fuhr er mit beiden Händen in die Luft und
| rief:
|
| »Was denkst Du von mir! Ich weiß alle Arten von Kaffee zu bereiten!
| Schicke ihn nur. Er soll mir und den Meinigen ein Jortu schaschmanün
| bereiten. Wie viele Khawassen wollte ich Dir bei Tages Anbruch
| senden?«
|
| »Drei.«
|
| »Es werden ihrer sechs vor Eurer Thüre halten, sechs kluge und
| tapfere Männer, welche selbst den ärgsten Verbrecher fangen würden
| und sich vor dem Teufel nicht fürchten. Und Du sollst ihnen zu zahlen
| haben für den Tag einen Piaster pro Mann, wofür sie sich selbst
| beköstigen werden. Ist Dir dies zu viel?«
|
| »Nein. Du bist ein braver und gerechter Richter, und ich werde Jedem
| zwei Piaster geben.«
|
| »So geleite Dich Allah! Allaha ismarladik!«
|
| »Allah billindsche olsun!«
|
| Wir gingen, und der ›Blümchenkaffee‹ wirkte so vortheilhaft auf seine
| Gesinnung, daß er uns bis an die Thüre begleitete. [...]
<http://gutenberg.spiegel.de/may/bagdad/bagdad8.htm>

Wenn ich das recht verstehe, wird der Türke hier hopsgenommen, es geht hier
offenbar um Zichorien- oder anderen Ersatzkaffee. Das war nun mal der
Arme-Leute-Kaffee im Erzgebirge (und den Tassenboden sieht man dabei
normalerweise nicht).

Im DWDS-Korpus findet sich der Eintrag

| Blümchenkaffee: Blümchenkaffee ist ein Ersatzkaffee aus allerlei gerösteten
| Kräutern und Blumen.
| /Krämer, Walter / Sauer, Wolfgang, Lexikon der populären Sprachirrtümer,/
| /Frankfurt a.M.: Eichborn 2001 Page 14/

Daraus wird aber nicht klar, ob hier der Irrtum oder die Richtigstellung
zitiert wird. Offenbar der Irrtum. Denn die DWDS-Textsammlung lässt sich
auch dieses Zitat entnehmen:

| Und da die Sachsen als sparsam gelten, bereiteten sie früher den Kaffee
| so, daß man - als Ausgleich für den schwachen Kaffee - wenigstens die
| Blümchen auf dem Tassenboden sehen konnte.
| /Krämer, Walter / Sauer, Wolfgang, Lexikon der populären Sprachirrtümer,/
| /Frankfurt a.M.: Eichborn 2001 Page 14/

Nun behaupten lässt sich viel, belegen schon schwerer. Kann jemand, der die
Sprachirrtümer im Regal hat, mal nachsehen, ob ein Beleg angeführt ist? Für
mich, der ich in meiner sächsischen Kindheit Blümchen ausschließlich in der
Bedeutung Malzkaffee (der mitnichten den Blick auf den Tassenboden zuließ)
kenne, klingt es ein bissen wie ein schönes Ammenmärchen (zu schön, um es
nicht bereitwillig für wahr zu halten). Man findet beim Gurgeln zahlreiche
gleichlautende Behauptungen, aber eine handfeste alte Quelle (möglichst so
alt wie der Begriff) ist nicht darunter.

Andere scheinen meine Erinnerung zu teilen:

| *Blümchenkaffee*
| Blümchenkaffee war ein Synonym für Muckefuck, jedenfalls im Wortschatz
| meiner Oma. Waren wir im Garten alle zum Kaffeetrinken versammelt, hiess
| es, die Erwachsenen kriegen Bohnenkaffe, und die Kleenen kriegen Muckefuck.
<http://www.a-blast.de/blast/Blümchenkaffee.html>

Ein Online-Pflanzenführer schreibt zur Gemeinen Wegwarte (Zichorie):

| Große Bedeutung erlangte die Pflanze im 18. Jahrhundert. 1720 hatte der
| Arnstädter Hofgärtner Timme ein Röstverfahren entwickelt, mit dem er aus
| Zichorienwurzeln einen Kaffe-Ersatz herstellen konnte. Friedrich der Große
| war an diesem Verfahren sehr interessiert. Er förderte den Zichorienanbau,
| da er den Import von Kaffeebohnen einschränken wollte, um Devisen zu sparen.
|
| Auch in den Notzeiten unseres Jahrhunderts war der als "Preußischer Kaffee"
| oder "Blümchenkaffee" bezeichnete Zichorientrank weit verbreitet.
<http://www.bnv-bamberg.de/home/ba0699/wildpflz/wegwarte.htm>

Ein anderes solches Werk:

| Die Wurzel der Zichorie wird geröstet als Kaffee-Ersatz verwendet
| („Blümchenkaffee”, „Muggefuck”, von frz. mocca faux), die im Winter aus
| den geernteten Wurzeln getriebenen zarten Blätter als Chikorée-Salat.
<http://www.sungaya.de/schwarz/allmende/pflanzen/zichorie.htm>

Die Öko-Landbauzeitschrift "Schrotund Korn" schreibt:

| Damals entstand das Wort Muckefuck aus dem französischen "mocca faux" —
| falscher Kaffee. Blümchen-Kaffee war ein anderer Spitzname für den Ersatz:
| Denn die Zichorie, deren rübenartige Wurzel zu dessen Gewinnung gedarrt
| und gemahlen wurde, ist eine schöne Blume mit leuchtend blauen Blüten:
| die gemeine Wegwarte (Cichorium intybus Linné).
<http://www.naturkost.de/schrotundkorn/2000/sk0012e2.htm>

Im DWDS-Korpus habe ich noch das aus Kants "Aula" gefunden:

| Raus aus dem Himmel über dem Platz der Befreiung muß die Duftblüte des
| Kaffees aus Übersee, und rein in den Himmel über dem Pommernplatz mit
| dem Blümchen von Zichorie!
| /Kant, Hermann, Die Aula, Berlin: Rütten Loening 1965 Page 289/

Das sind aber - ebenso wie die Kaffeemuster-Version - alles relativ neue
Behauptungen. Man müsste den Begriff in alten Büchern finden, in denen
das Wort entweder erklärt ist oder der Kontext eine klare Deutung erlaubt.
Sicherlich gibt es ältere Belege als Karl May, aber offenbar nicht online.

Matthias
--
Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden eine
Viertelstunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. Prof. Galletti
* Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ *
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Volker Borst
2004-09-15 11:56:18 UTC
Permalink
Post by Astrid Schleicher
Bliemschnkaffee
Soweit ich weiß, vom Durchscheinen der Blümchen am Grunde der
Sammeltassen, durch die zu dünne Plörre hindurch. Blümchenkaffee ist
damit nicht nur Ersatzkaffee, sondern jeder Geizhalskaffee, auch aus
besten Bohnen.
So kenne ich das auch. Und zur Steigerung kenne ich noch den Ausdruck
"Schwerterkaffee" - so dünn, dass sogar die Schwerter des Meißen-Wappens
an der Tassenunterseite erkennbar sind.

Volker
Dirk Schneider
2004-09-15 15:44:06 UTC
Permalink
Post by Volker Borst
So kenne ich das auch. Und zur Steigerung kenne ich noch den Ausdruck
"Schwerterkaffee" - so dünn, dass sogar die Schwerter des
Meißen-Wappens an der Tassenunterseite erkennbar sind.
Und die Wessi-Entsprechung wäre dann der Bodense(e/h)-Kaffee.

Gruß Dirk.
Matthias Opatz
2004-09-15 12:19:07 UTC
Permalink
Post by Astrid Schleicher
Post by Matthias Opatz
Bliemschn.
Wo das herkommt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht eine Anspielung auf
die zur Herstellung verwendeten Ackerkräuter - im Unterschied zu Bohne.
Soweit ich weiß, vom Durchscheinen der Blümchen am Grunde der
Sammeltassen, durch die zu dünne Plörre hindurch.
Hm, Wahrig (Deutsches Wöterbuch) schreibt das auch, aber unter der
Einschränkung /angebl./.

Bei Karl May ("Von Bagdad nach Stambul" gibt es ein hübsche Episode, die
ich, da urheberrechtlich unbedenklich, hier getrost zitieren darf:

| Er hatte mir aufmerksam zugehört. Besonders schien ihm das Erzgebirge
| und der Blümchenkaffee zu imponiren. Unter dem Erzgebirge dachte er
| sich jedenfalls himmelstrebende Berge, aus lauter Erz gebildet. Nach
| dem Blümchenkaffee wagte er mich nicht zu fragen. Es wäre für einen
| Türken eine unendliche Blamage gewesen, einzugestehen, daß es
| irgendwo eine Sorte von Kaffee gebe, die ihm unbekannt sei. Darum
| sagte er:
|
| »Wenn Dein Vaterland solche Berge hat, so muß es reich, sehr reich
| sein, und von dem berühmten Kahwe tschitschetschykün habe ich bereits
| einige Male getrunken. Er ist sehr kostbar und so theuer, daß ihn nur
| der Großsultan und Großvezier, höchstens noch der Kapudan-Pascha
| trinken kann. Ich besuchte zuweilen den Letzteren, und da habe ich
| einige Tassen gekostet. Dieser Kaffee ist ein Itschki tanrynün! Gibt
| es eine Post in diesem Lande?«
|
| »Sehr viele Posten, Eisenbahnen und Dampfschiffe, welche auf dem
| Strome fahren.«
|
| »Gehen die Posten auch nach Stambul?«
|
| Ich errieth, was jetzt kommen werde, und antwortete daher:
|
| »Man kann aus Saksonja Alles, was man will, nach Stambul oder Edreneh
| senden. Es kommt ganz sicher an.«
|
| »Auch Kahwe tschitschetschykün?«
|
| »Ja, auch Blümchenkaffee.«
|
| »Wann wirst Du in Dein Vaterland zurückkehren?«
|
| »Ich werde bereits in einigen Wochen die Heimath begrüßen.«
|
| »Könntest Du mir nicht einen Sepet oder Tschuwal voll Blümchenkaffee
| schicken? Ich würde Alles bezahlen, den Sack, den Korb, den Kaffee
| und die Fracht. Nur fragt es sich, ob Du selbst reich genug bist,
| diesen Göttertrank zu besitzen.«
|
| »Habe keine Sorge! Unser guter König liebt seine Unterthanen sehr,
| und er sorgt dafür, daß auch der Ärmste von diesem Tranke genießen
| kann, so viel er will.«
|
| »Allah 'l Allah! Was für ein guter König ist das! In dem Lande des
| Padischah wird der Kaffee von Tag zu Tag schlechter! Also Du wirst
| mir solchen Kaffee senden?«
|
| »Ja; aber ich weiß nicht, ob Du Blümchenkaffee zuzubereiten
| verstehst!«
|
| Bei dieser Ehrenkränkung fuhr er mit beiden Händen in die Luft und
| rief:
|
| »Was denkst Du von mir! Ich weiß alle Arten von Kaffee zu bereiten!
| Schicke ihn nur. Er soll mir und den Meinigen ein Jortu schaschmanün
| bereiten. Wie viele Khawassen wollte ich Dir bei Tages Anbruch
| senden?«
|
| »Drei.«
|
| »Es werden ihrer sechs vor Eurer Thüre halten, sechs kluge und
| tapfere Männer, welche selbst den ärgsten Verbrecher fangen würden
| und sich vor dem Teufel nicht fürchten. Und Du sollst ihnen zu zahlen
| haben für den Tag einen Piaster pro Mann, wofür sie sich selbst
| beköstigen werden. Ist Dir dies zu viel?«
|
| »Nein. Du bist ein braver und gerechter Richter, und ich werde Jedem
| zwei Piaster geben.«
|
| »So geleite Dich Allah! Allaha ismarladik!«
|
| »Allah billindsche olsun!«
|
| Wir gingen, und der ›Blümchenkaffee‹ wirkte so vortheilhaft auf seine
| Gesinnung, daß er uns bis an die Thüre begleitete. [...]
<http://gutenberg.spiegel.de/may/bagdad/bagdad8.htm>

Wenn ich das recht verstehe, wird der Türke hier hopsgenommen, es geht hier
offenbar um Zichorien- oder anderen Ersatzkaffee. Das war nun mal der
Arme-Leute-Kaffee im Erzgebirge (und den Tassenboden sieht man dabei
normalerweise nicht).

Im DWDS-Korpus findet sich der Eintrag

| Blümchenkaffee: Blümchenkaffee ist ein Ersatzkaffee aus allerlei gerösteten
| Kräutern und Blumen.
| /Krämer, Walter / Sauer, Wolfgang, Lexikon der populären Sprachirrtümer,/
| /Frankfurt a.M.: Eichborn 2001 Page 14/

Daraus wird aber nicht klar, ob hier der Irrtum oder die Richtigstellung
zitiert wird. Offenbar der Irrtum. Denn die DWDS-Textsammlung lässt sich
auch dieses Zitat entnehmen:

| Und da die Sachsen als sparsam gelten, bereiteten sie früher den Kaffee
| so, daß man - als Ausgleich für den schwachen Kaffee - wenigstens die
| Blümchen auf dem Tassenboden sehen konnte.
| /Krämer, Walter / Sauer, Wolfgang, Lexikon der populären Sprachirrtümer,/
| /Frankfurt a.M.: Eichborn 2001 Page 14/

Nun behaupten lässt sich viel, belegen schon schwerer. Kann jemand, der die
Sprachirrtümer im Regal hat, mal nachsehen, ob ein Beleg angeführt ist? Für
mich, der ich in meiner sächsischen Kindheit Blümchen ausschließlich in der
Bedeutung Malzkaffee (der mitnichten den Blick auf den Tassenboden zuließ)
kenne, klingt es ein bissen wie ein schönes Ammenmärchen (zu schön, um es
nicht bereitwillig für wahr zu halten). Man findet beim Gurgeln zahlreiche
gleichlautende Behauptungen, aber eine handfeste alte Quelle (möglichst so
alt wie der Begriff) ist nicht darunter.

Andere scheinen meine Erinnerung zu teilen:

| *Blümchenkaffee*
| Blümchenkaffee war ein Synonym für Muckefuck, jedenfalls im Wortschatz
| meiner Oma. Waren wir im Garten alle zum Kaffeetrinken versammelt, hiess
| es, die Erwachsenen kriegen Bohnenkaffe, und die Kleenen kriegen Muckefuck.
<http://www.a-blast.de/blast/Blümchenkaffee.html>

Ein Online-Pflanzenführer schreibt zur Gemeinen Wegwarte (Zichorie):

| Große Bedeutung erlangte die Pflanze im 18. Jahrhundert. 1720 hatte der
| Arnstädter Hofgärtner Timme ein Röstverfahren entwickelt, mit dem er aus
| Zichorienwurzeln einen Kaffe-Ersatz herstellen konnte. Friedrich der Große
| war an diesem Verfahren sehr interessiert. Er förderte den Zichorienanbau,
| da er den Import von Kaffeebohnen einschränken wollte, um Devisen zu sparen.
|
| Auch in den Notzeiten unseres Jahrhunderts war der als "Preußischer Kaffee"
| oder "Blümchenkaffee" bezeichnete Zichorientrank weit verbreitet.
<http://www.bnv-bamberg.de/home/ba0699/wildpflz/wegwarte.htm>

Ein anderes solches Werk:

| Die Wurzel der Zichorie wird geröstet als Kaffee-Ersatz verwendet
| („Blümchenkaffee”, „Muggefuck”, von frz. mocca faux), die im Winter aus
| den geernteten Wurzeln getriebenen zarten Blätter als Chikorée-Salat.
<http://www.sungaya.de/schwarz/allmende/pflanzen/zichorie.htm>

Die Öko-Landbauzeitschrift "Schrotund Korn" schreibt:

| Damals entstand das Wort Muckefuck aus dem französischen "mocca faux" —
| falscher Kaffee. Blümchen-Kaffee war ein anderer Spitzname für den Ersatz:
| Denn die Zichorie, deren rübenartige Wurzel zu dessen Gewinnung gedarrt
| und gemahlen wurde, ist eine schöne Blume mit leuchtend blauen Blüten:
| die gemeine Wegwarte (Cichorium intybus Linné).
<http://www.naturkost.de/schrotundkorn/2000/sk0012e2.htm>

Im DWDS-Korpus habe ich noch das aus Kants "Aula" gefunden:

| Raus aus dem Himmel über dem Platz der Befreiung muß die Duftblüte des
| Kaffees aus Übersee, und rein in den Himmel über dem Pommernplatz mit
| dem Blümchen von Zichorie!
| /Kant, Hermann, Die Aula, Berlin: Rütten Loening 1965 Page 289/

Das sind aber - ebenso wie die Kaffeemuster-Version - alles relativ neue
Behauptungen. Man müsste den Begriff in alten Büchern finden, in denen
das Wort entweder erklärt ist oder der Kontext eine klare Deutung erlaubt.
Sicherlich gibt es ältere Belege als Karl May, aber offenbar nicht online.

Gepostet nach de.etc.sprache.deutsch und de.alt.folklore.urban-legends mit
auf desd lautendem Antwortvorschlag.

Matthias
--
Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden eine
Viertelstunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. Prof. Galletti
* Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ *
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Lothar Frings
2004-09-16 07:20:30 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Astrid Schleicher
Post by Matthias Opatz
Bliemschn.
Wo das herkommt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht eine Anspielung auf
die zur Herstellung verwendeten Ackerkräuter - im Unterschied zu Bohne.
Soweit ich weiß, vom Durchscheinen der Blümchen am Grunde der
Sammeltassen, durch die zu dünne Plörre hindurch.
Hm, Wahrig (Deutsches Wöterbuch) schreibt das auch, aber unter der
Einschränkung /angebl./.
Etwas erhärtet wird diese Theorie durch die Existenz
des "Schwerterkaffees", der so dünn ist, daß man
sogar die Schwerter vom Meißner Wappen durch den
Tassenboden sehen kann. Eine Quelle dafür habe ich
aber auch nicht.
Matthias Opatz
2004-09-16 08:46:21 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Etwas erhärtet wird diese Theorie
[Blümchenkaffee = so dünn, dass man Blümchenmuster siehrt]
Post by Lothar Frings
durch die Existenz
des "Schwerterkaffees", der so dünn ist, daß man
sogar die Schwerter vom Meißner Wappen durch den
Tassenboden sehen kann. Eine Quelle dafür habe ich
aber auch nicht.
Die Bezeichnung ist viel jünger und kommt, soweit ich das den
Webquellen entnehmen kann, praktisch nur in Erörterungen der
Etymologie von Blümchenkaffee vor, und nicht, wie Blümchenkaffee,
als selbstverständlicher Begriff in Texten.

=> desd

Matthias
--
Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden eine
Viertelstunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. Prof. Galletti
* Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ *
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Juergen Ilse
2004-09-16 13:59:16 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Lothar Frings
Post by Matthias Opatz
Post by Astrid Schleicher
Post by Matthias Opatz
Bliemschn.
Wo das herkommt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht eine Anspielung auf
die zur Herstellung verwendeten Ackerkräuter - im Unterschied zu Bohne.
Soweit ich weiß, vom Durchscheinen der Blümchen am Grunde der
Sammeltassen, durch die zu dünne Plörre hindurch.
Hm, Wahrig (Deutsches Wöterbuch) schreibt das auch, aber unter der
Einschränkung /angebl./.
Etwas erhärtet wird diese Theorie durch die Existenz
des "Schwerterkaffees", der so dünn ist, daß man
sogar die Schwerter vom Meißner Wappen durch den
Tassenboden sehen kann. Eine Quelle dafür habe ich
aber auch nicht.
Ich habe mal einen Sketch eines ostdeutschen Kabarettisten im Fersehen
gesehen, der als Rezept fuer den "Schwerter-Kaffee" folgens angab:

Man nehme eine Kanne kochendes Wasser und faedele nun eine einzelne
Kaffeebohne auf einen zwirsfaden auf (das ist zwar etwas Fummelei,
aber mit der Zeit bekommt man schon Uebung). Nun geht man mit der
Kanne ans Fenster und haelt den Faden so ins Fenster, dass der Schatten
von der Kaffee-Bohne in die Kanne faellt, aber bitte nicht zu lang drin
lasse, sonst wird der Kaffee zu stark ...
Und neben dem Schwerter-Kaffee (der so heisst, weil man die Schwerter
unter dem Boden der Tasse durch den Kaffee hindurch noch erkennen kann)
gibt es auch noch den "Doppelschwerter-Kaffe", bei dem man auch noch die
Schwerter unter dem Boden der Untertasse durch den Kaffee hindurch erkennen
kann, aber den Doppelschwerter-Kaffee bekommt man nur bei Mondschein hin ...

Da meine Wiedergabe nicht den (von dieser Person perfekt praesentierten)
Dialekt enthaelt und auch sonst nur eine grob sinngemaesse Wiedergabe
ist, moechte ich mich fuer dir Richtigkeit der Ziatate natuerlich nicht
verbuergen, aber IIRC hatte er das so aehnlich gesagt ...

Tschuess,
Juergen Ilse (***@usenet-verwaltung.de)
--
Merke: Die N. ist eine FAQ zur Frage: "Warum nennen mich alle PLONK?"

Oliver Gassner in dsnu ueber die Netiquette.
Ina Koys
2004-09-24 21:34:41 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Matthias Opatz
Post by Astrid Schleicher
Post by Matthias Opatz
Bliemschn.
Wo das herkommt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht eine
Anspielung auf die zur Herstellung verwendeten Ackerkräuter - im
Unterschied zu Bohne.
Soweit ich weiß, vom Durchscheinen der Blümchen am Grunde der
Sammeltassen, durch die zu dünne Plörre hindurch.
Hm, Wahrig (Deutsches Wöterbuch) schreibt das auch, aber unter der
Einschränkung /angebl./.
Etwas erhärtet wird diese Theorie durch die Existenz
des "Schwerterkaffees", der so dünn ist, daß man
sogar die Schwerter vom Meißner Wappen durch den
Tassenboden sehen kann.
Jedenfalls behauptet(e?) die Porzellanmanufaktur Meißen bei Führungen,
dass das Wort "Blümchenkaffee" daher rührt, dass einerseits Kaffee
früher ein Luxusgesöff war, mit dem man sparen musste, und andererseits
es ein spezielles Merkmal Meißner Porzellans sei, auf den Boden jeder
Tasse ein Blümchen zu malen. Wenn man das noch sehen kann, hat man
Blümchenkaffee. Wenn das stimmt und ich den Preis von Meißner Porzellan
bedenke, muss Kaffee RICHTIG teuer gewesen sein.

Ina
Matthias Opatz
2004-09-25 08:21:21 UTC
Permalink
Post by Ina Koys
Jedenfalls behauptet(e?) die Porzellanmanufaktur Meißen bei Führungen,
dass das Wort "Blümchenkaffee" daher rührt, dass einerseits Kaffee
früher ein Luxusgesöff war, mit dem man sparen musste, und andererseits
es ein spezielles Merkmal Meißner Porzellans sei, auf den Boden jeder
Tasse ein Blümchen zu malen. Wenn man das noch sehen kann, hat man
Blümchenkaffee.
Bis zum Beweise des Gegenteils halte ich das für ein Urbanlegend.
Eine gute eben.

Behaupten lässt sich viel, belegen schon schwerer [1].
Post by Ina Koys
Wenn das stimmt und ich den Preis von Meißner Porzellan
bedenke, muss Kaffee RICHTIG teuer gewesen sein.
Das trifft ja in dem Fall auch auf (daraus getrunkenes) Wasser zu.

Matthias

[1] <***@40tude.net>
--
Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden eine
Viertelstunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. Prof. Galletti
* Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ *
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Bernhard Nowotny
2004-11-02 15:12:20 UTC
Permalink
Post by Ina Koys
Post by Astrid Schleicher
Soweit ich weiß, vom Durchscheinen der Blümchen am Grunde der
Sammeltassen, durch die zu dünne Plörre hindurch.
Jedenfalls behauptet(e?) die Porzellanmanufaktur Meißen bei Führungen,
dass das Wort "Blümchenkaffee" daher rührt, dass einerseits Kaffee
früher ein Luxusgesöff war, mit dem man sparen musste, und andererseits
es ein spezielles Merkmal Meißner Porzellans sei, auf den Boden jeder
Tasse ein Blümchen zu malen. Wenn man das noch sehen kann, hat man
Blümchenkaffee. Wenn das stimmt und ich den Preis von Meißner Porzellan
bedenke, muss Kaffee RICHTIG teuer gewesen sein.
Sie behauptet es immer noch, zumindest vor zwei Wochen. Allerdings
nicht nur mündlich, sondern auch schriftlich. Steht im zweiten Ober-
geschoss in einer Vitrine rechts vom Treppenaufgang als Erklärung
zum "Blümchenkaffee". Hätte ich diesen Thread nicht jetzt erst
zufällig gelesen, hätte ich doch glatt ein Foto machen können. Da
aber kurz zuvor bei einer Führung aaO. jemand diese "Bliemschen"-
Geschichte erzählt hat, fiel mir der Gegensatz auf und ich hab's
mir merken können.

Demzufolge war "Blümchenkaffee" zunächst eine Umschreibung für
einen Kaffee aus teurem Meissner Prozellan (mit dem traditionellen
Meissner Rosenmuster) und damit eine Metapher für was ganz
besonders Edles. Im Laufe der Zeit ist allerdings wohl aus Neid die
eher missgünstige Bedeutung von "schwacher Kaffee" entstanden.

BTW: die Meissner Porzellanmanufaktur ist tatsächlich einen Besuch
wert, vor allem die Schauwerkstatt-Führung. Im Shop aber keine Teile
unter 80 EUR erwarten (und das sind auch nur winzige Porzellan-
klekse, keine brauchbaren Sachen)...

Servus,


Bernhard

PS: unter den Schwertern eingekratzte Querlinien kennzeichnen die
Ware als zweit- oder schlimmerklassig. Wird trotzdem nicht wesentlich
billiger...
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
"Life was simple before World War II. After that, we had systems."
-- Rear Admiral Grace Murray Hopper
Katharina Fuhrmann
2004-11-03 15:24:19 UTC
Permalink
Post by Bernhard Nowotny
Demzufolge war "Blümchenkaffee" zunächst eine Umschreibung für
einen Kaffee aus teurem Meissner Prozellan (mit dem traditionellen
Meissner Rosenmuster) und damit eine Metapher für was ganz
besonders Edles. Im Laufe der Zeit ist allerdings wohl aus Neid die
eher missgünstige Bedeutung von "schwacher Kaffee" entstanden.
Ich hab da übrigens neulich eine ganz andere Version gehört:
Feigenkaffe, also der Kaffee für arme Leute, wurde früher in Packerln mit
Blümchen verkauft, daher der Name "Blümchenkaffee".....

Kathi (deren Großmutter auch noch in jeden Kaffee einen Block Feigenkaffee
gewutzelt hat)
Stefan Ram
2004-11-03 15:59:54 UTC
Permalink
Post by Katharina Fuhrmann
Kathi (deren Großmutter auch noch in jeden Kaffee einen Block
Feigenkaffee gewutzelt hat)
"Ein klein wenig Zusatz von Feigenkaffee, der aus guten
Feigen durch Rösten bereitet wird, macht den Kaffee
dunkelfarbig, ohne daß man nöthig hat, die theuren Bohnen
schwarz zu brennen und ihnen das schöne Arom, welches sie
beim vorsichtigen Erhitzen erhalten, zu zerstören."

From: Wilhelmine Buchholz
Date: 1876-09-01
http://www.ub.fu-berlin.de/~goerdten/stinde50.html
Tassilo Halbritter
2004-11-03 18:35:27 UTC
Permalink
In article <Feigenkaffee-***@ram.dialup.fu-berlin.de>, Stefan Ra=
m
Post by Stefan Ram
Kathi (deren Gro=DFmutter auch noch in jeden Kaffee einen Block
Feigenkaffee gewutzelt hat)
=20
"Ein klein wenig Zusatz von Feigenkaffee, der aus guten
Feigen durch R=F6sten bereitet wird, macht den Kaffee
dunkelfarbig, ohne da=DF man n=F6thig hat, die theuren Bohnen
schwarz zu brennen und ihnen das sch=F6ne Arom, welches sie
beim vorsichtigen Erhitzen erhalten, zu zerst=F6ren."
=20
Leider gibts Feigenkaffee kaum noch. Alle ehemaligen Marken enthalten=20
heute ausschlie=DFlich Malzkaffee! Der ist wohl leichter herzustellen=20
(Abfall bei der Braumalz-Produktion?), als der etwas schmierige Fei-
genkaffee.

--=20
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Viele haben aus T=E4uschungen und falschen Wundern
| | | |_| | ein Gesch=E4ft gemacht und f=FChren die t=F6richte Menge
| | | _ | hinters Licht." =20
|_|a |_| |_|a (Leonardo da Vinci)
Stefan Ram
2004-11-03 18:57:49 UTC
Permalink
Post by Tassilo Halbritter
Leider gibts Feigenkaffee kaum noch. Alle ehemaligen Marken
enthalten heute ausschließlich Malzkaffee! Der ist wohl
leichter herzustellen (Abfall bei der Braumalz-Produktion?),
als der etwas schmierige Feigenkaffee.
Nicht einmal mehr das!

Ein bekanntes Produkt (von dem ich aber nicht weiß, ob es eine
ehemalige Feigenkaffeemarke ist) enthielt bis vor kurzem
"Gerste, Malz, Zichorie" und nun "Gerste, Gerstenmalz,
Zichorie und Roggen".

(Außerdem konnte man vor 100 Jahren auch noch annehmen, daß
die Bestandteile nicht von gentechnisch veränderten Lebewesen
stammen.)

Newsgroups: de.etc.sprache.deutsch,de.alt.folklore.urban-legends,de.alt.rec
.getraenke
Followup-To: de.alt.rec.getraenke
Friedrich Hattendorf
2004-11-03 17:36:18 UTC
Permalink
Post by Astrid Schleicher
Soweit ich weiß, vom Durchscheinen der Blümchen am Grunde der
Sammeltassen, durch die zu dünne Plörre hindurch.
Ich kenne noch Schwerter-Kaffee, der ist so dünn, daß man bei Meißner
Porzellan noch die gekreuzten Schwerter auf der Tassenunterseite erkennt.

Und beim Doppelschwerter-Kaffee auch die der Untertasse ;-:)

Friedrich
Olaf Lasotzki
2004-11-04 23:54:10 UTC
Permalink
Post by Friedrich Hattendorf
Ich kenne noch Schwerter-Kaffee, der ist so dünn, daß man bei Meißner
Porzellan noch die gekreuzten Schwerter auf der Tassenunterseite erkennt.
Kaffeerezept:

Man halte bei Vollmond an einem Bindfaden eine Kaffebohne in das Mondlicht,
so dass deren Schatten auf einen Eimer mit zehn Litern Wasser faellt. Von
dem so gewonnenen Extrakt nehme man bei Bedarf ein bis zwei Tropfen und
giesse mit viel heissem Wasser auf.

CU, olaf
Erika Ciesla
2004-11-23 18:09:34 UTC
Permalink
Post by Ina Koys
Jedenfalls behauptet(e?) die Porzellanmanufaktur Meißen bei Führungen,
dass das Wort "Blümchenkaffee" daher rührt, dass einerseits Kaffee
früher ein Luxusgesöff war, mit dem man sparen musste, und andererseits
es ein spezielles Merkmal Meißner Porzellans sei, auf den Boden jeder
Tasse ein Blümchen zu malen. Wenn man das noch sehen kann, hat man
Blümchenkaffee. Wenn das stimmt und ich den Preis von Meißner Porzellan
bedenke, muss Kaffee RICHTIG teuer gewesen sein.
Es gibt noch eine Steigerung zum Blümchenkaffee: Schwerterkaffee!

Schwerterkaffee ist, wenn man die Schwerter auf der Unterseite der Meißener
Tasse auch noch sehen kann. :-D



Servus!

Erika Ciesla (Mannheim/Germany)
--
Oliver Jennrich über Teebeutel-Entsorgung: "Das Zettelchen kommt in die blaue
Tonne, die Teeblätter in die grüne, die Heftklammer wird zur Altmetallsammel-
stelle gefahren und das Fädchen kommt gewaschen in die Altkleidersammlung."

Fahrrad fahren: http://home.t-online.de/~erika.ciesla
Cornell Binder
2004-11-23 21:49:36 UTC
Permalink
Post by Erika Ciesla
Post by Ina Koys
Jedenfalls behauptet(e?) die Porzellanmanufaktur Meißen bei Führungen,
dass das Wort "Blümchenkaffee" daher rührt, dass einerseits Kaffee
früher ein Luxusgesöff war, mit dem man sparen musste, und andererseits
es ein spezielles Merkmal Meißner Porzellans sei, auf den Boden jeder
Tasse ein Blümchen zu malen. Wenn man das noch sehen kann, hat man
Blümchenkaffee. Wenn das stimmt und ich den Preis von Meißner Porzellan
bedenke, muss Kaffee RICHTIG teuer gewesen sein.
Es gibt noch eine Steigerung zum Blümchenkaffee: Schwerterkaffee!
Schwerterkaffee ist, wenn man die Schwerter auf der Unterseite der Meißener
Tasse auch noch sehen kann. :-D
Meine Damen und Herren, sie waren so ebend bei der Ent-
stehung einer neuen Masseinheit Zeugen! 1 Ciesla deklariert
ab sofort die Zeiteinheit die nötig ist, bis ein überholter
Gag voller Vorfreude wieder vorgetragen wird.

Das Phänomen ist durchaus nicht neu. Und bei Betrachtung des
Usenets in der Form von de.* kann angenommen werden, daß 1
Ciesla definitiv kleiner als 6 Monate ist.


CoBi
--
German: Will you stop talking about the vomiting hedgehog?
Basil: Me? You started it!
German: We did not start it!
Basil: Yes you did, you shook it! (frei nach John Cleese)
Matthias Opatz
2004-11-23 22:50:35 UTC
Permalink
Post by Cornell Binder
Und bei Betrachtung des
Usenets in der Form von de.* kann angenommen werden, daß 1
Ciesla definitiv kleiner als 6 Monate ist.
Weniger!
Im in Rede stehenden Fall waren es mindestens 10 Ciesla.
Oder hattest Du noch eine Untergliederung im Auge?

Matthias
--
Die römische Kriegsstärke bestand in Friedenszeiten aus 300 Legionen,
die im Kriege auf 500 vermindert wurden. Prof. Galletti
*** Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de ***
--- Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen --
Cornell Binder
2004-11-24 00:44:21 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Cornell Binder
Und bei Betrachtung des
Usenets in der Form von de.* kann angenommen werden, daß 1
Ciesla definitiv kleiner als 6 Monate ist.
Weniger!
Im in Rede stehenden Fall waren es mindestens 10 Ciesla.
Oder hattest Du noch eine Untergliederung im Auge?
Es war nur eine schnelle Abschätzung einer oberen Grenze.
Inzwischen konnte eine Expertenkomission berufen werden,
die die genaue Umrechnung in eine SI-Einheit auf x-tel
Nachkommastellen ermittelt.


CoBi
--
German: Will you stop talking about the vomiting hedgehog?
Basil: Me? You started it!
German: We did not start it!
Basil: Yes you did, you shook it! (frei nach John Cleese)
Alfred Pfeiffer
2004-11-24 14:35:28 UTC
Permalink
Falls man das Markenporzellan aus Meißen meint, so schreibt
sich das etwas anders, nämlich "Meissener Porzellan".
Post by Ina Koys
Jedenfalls behauptet(e?) die Porzellanmanufaktur Meißen bei
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH
Post by Ina Koys
Führungen, dass das Wort "Blümchenkaffee" daher rührt, dass
einerseits Kaffee früher ein Luxusgesöff war, mit dem man
sparen musste, und andererseits es ein spezielles Merkmal
Meißner Porzellans sei, auf den Boden jeder Tasse ein Blümchen
~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Post by Ina Koys
zu malen. Wenn man das noch sehen kann, hat man Blümchenkaffee.
Wenn das stimmt und ich den Preis von Meißner Porzellan
~~~~~~~~~~~~~~~~~
Post by Ina Koys
bedenke, muss Kaffee RICHTIG teuer gewesen sein.
Wenn man auf die beiden werbewirksamsten Produkte aus der
"Wein- und Porzellanstadt Meißen" hinweisen möchte, sind
die richtigen Schreibweisen nur "Meißner Wein" und
"Meissener Porzellan".

Links: Stadt Meißen und Region: "http://www.meissen24.de/",
Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH: "http://www.meissen.de/"


MfG,
Alfred Pfeiffer
Matthias Opatz
2004-11-24 18:48:23 UTC
Permalink
Post by Alfred Pfeiffer
Wenn man auf die beiden werbewirksamsten Produkte aus der
"Wein- und Porzellanstadt Meißen" hinweisen möchte, sind
die richtigen Schreibweisen nur "Meißner Wein" und
"Meissener Porzellan".
Nicht ganz.

Eingetragene Marken sind zwar "Meissen®" und "Meissener Porzellan®". In
beiden Fällen handelt es sich aber zweifellos um Meißner Porzellan. Das ist
mitnichten eine falsche Schreibweise. Es bezeichnet nur eben keine Marke.

Matthias
--
Die römische Kriegsstärke bestand in Friedenszeiten aus 300 Legionen,
die im Kriege auf 500 vermindert wurden. Prof. Galletti
*** Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de ***
--- Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen --
Uwe Schickedanz
2004-11-24 19:23:27 UTC
Permalink
Post by Gerald Fix
Das ist
mitnichten eine falsche Schreibweise. Es bezeichnet nur eben keine Marke.
Das ist, mit Verlaub, Krümelkackerei. Deiner Argumentation nach müßte
es noch anderes, in Meißen hergestelltes, Porzellan geben. In der
Mathematik gibt es zwar Teilmengen, die null Elemente enthalten, ich
glaube aber nicht, daß man das so auf die Sprache übertragen kann.
Meißner Porzellan als Oberbegriff für alles in Meißen produziertes
Porzellan existiert nicht, da alles Meißner Porzellan eben Meissener
Porzellan ist.

Gruß Uwe
--
Wenn irgendetwas »Reform« heißt in Deutschland, sind
übelwollende Spießgesellen am Werk, um eine Sache, die
zuvor einigermaßen erträglich war, rücksichtslos
zugrundezurichten. Thomas Blum, "Jungle World", 21.7.2004
Matthias Opatz
2004-11-24 19:26:20 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Das ist, mit Verlaub, Krümelkackerei.
Was?

(restliche Krümel weggefegt)
;)

Matthias
--
Die römische Kriegsstärke bestand in Friedenszeiten aus 300 Legionen,
die im Kriege auf 500 vermindert wurden. Prof. Galletti
*** Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de ***
--- Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen --
Gerd Thieme
2004-11-24 19:34:54 UTC
Permalink
Deiner Argumentation nach müßte es noch anderes, in Meißen
hergestelltes, Porzellan geben.
Ich verstehe Matthias so, daß es registrierte Wortmarken für das Meißner
Porzellan gibt (Meissen® und Meissener Porzellan®). Deshalb bleibt ein
Tempo® aber immer noch ein Papiertaschentuch, und ein Stück Meissener
Porzellan® ist, abgesehen vom Markennamen und vorausgesetzt, es stammt
wirklich aus Meißen, weiterhin Meißner Porzellan.

Gerd
Uwe Schickedanz
2004-11-24 22:29:33 UTC
Permalink
Post by Gerd Thieme
in Stück Meissener
Porzellan® ist, abgesehen vom Markennamen und vorausgesetzt, es stammt
wirklich aus Meißen, weiterhin Meißner Porzellan.
Unbestritten. Doch wozu die Unterscheidung, wenn doch beide Teilmengen
gleich sind?

Gruß Uwe
--
Wenn irgendetwas »Reform« heißt in Deutschland, sind
übelwollende Spießgesellen am Werk, um eine Sache, die
zuvor einigermaßen erträglich war, rücksichtslos
zugrundezurichten. Thomas Blum, "Jungle World", 21.7.2004
Gerd Thieme
2004-11-25 12:39:23 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Doch wozu die Unterscheidung, wenn doch beide Teilmengen
gleich sind?
Wie Du Alfred Pfeifers benachbarter Erwiderung entnehmen kannst, gibt es
wohl einen Unterschied.

Gerd
Uwe Schickedanz
2004-11-25 17:02:29 UTC
Permalink
Post by Gerd Thieme
Wie Du Alfred Pfeifers benachbarter Erwiderung entnehmen kannst, gibt es
^^
Post by Gerd Thieme
wohl einen Unterschied.
Mit drei f, bitte.

SCNR

Gruß Uwe
--
Wenn irgendetwas »Reform« heißt in Deutschland, sind
übelwollende Spießgesellen am Werk, um eine Sache, die
zuvor einigermaßen erträglich war, rücksichtslos
zugrundezurichten. Thomas Blum, "Jungle World", 21.7.2004
Volker Gringmuth
2004-11-25 19:49:54 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Post by Gerd Thieme
Wie Du Alfred Pfeifers benachbarter Erwiderung entnehmen kannst,
Mit drei f, bitte.
Sind doch drei.


vG
--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Gips einklich einen Darwin-Award fuer sozialen Selbstmord?"
(Florian Anwander in daful über "Geständnisse" in Talkshows)
Uwe Schickedanz
2004-11-25 21:57:10 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Gerd Thieme
Wie Du Alfred Pfeifers benachbarter Erwiderung entnehmen kannst,
Sind doch drei.
???

Gruß Uwe
--
Wenn irgendetwas »Reform« heißt in Deutschland, sind
übelwollende Spießgesellen am Werk, um eine Sache, die
zuvor einigermaßen erträglich war, rücksichtslos
zugrundezurichten. Thomas Blum, "Jungle World", 21.7.2004
Oliver Cromm
2004-11-25 22:40:41 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Gerd Thieme
Wie Du Alfred Pfeifers benachbarter Erwiderung entnehmen kannst,
^ ^ ^
Post by Volker Gringmuth
Sind doch drei.
???
!!!
--
Oliver Cromm
'Conduct warfare on the most chivalrous principles,
there must ever be a touch of murder about it.'
William Howard Russell, 1860
Gerd Thieme
2004-11-26 17:53:42 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Volker Gringmuth
Post by Gerd Thieme
Wie Du Alfred Pfeifers benachbarter Erwiderung entnehmen kannst,
^ ^ ^
Post by Volker Gringmuth
Sind doch drei.
Nun ist's aber genug! Wie oft wollt Ihr meine Entgleisung noch
repetieren?

Alfred: Es tut mir leid, daß ich Deinen Namen verhunzt hab.

Gerd
Volker Gringmuth
2004-11-25 22:33:13 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Gerd Thieme
Wie Du Alfred Pfeifers benachbarter Erwiderung entnehmen kannst,
Sind doch drei.
???
fff


vG, jetzt einfach viermal "f" gedrückt habend
--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Due knot trussed yore spell chequer two fined awl miss steaks.
Martin Gerdes
2004-11-26 11:00:10 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Volker Gringmuth
Post by Gerd Thieme
Wie Du Alfred Pfeifers benachbarter Erwiderung entnehmen kannst,
Sind doch drei.
???
fff
vG, jetzt einfach viermal "f" gedrückt habend
Fünfmal :-)
--
Martin Gerdes
Volker Gringmuth
2004-11-27 09:45:59 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Volker Gringmuth
fff
vG, jetzt einfach viermal "f" gedrückt habend
Fünfmal :-)
Ich meinte hintereinander. Deren erstes leitet das Verfassen einer
Antwort ein, und die anderen drei schlagen sich literal in selbiger
nieder.


vG
--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Wir brauchen keine Nachhilfe in Sachen Ausländerfeindlichkeit."
(Helmut Kohl, 1998)
Michael Pronay
2004-11-27 10:57:26 UTC
Permalink
Deren erstes leitet das Verfassen einer Antwort ein,
Apropos, gibz Xnews auch für den Mac?

M.

Astrid Schleicher
2004-11-27 10:46:23 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Volker Gringmuth
fff
vG, jetzt einfach viermal "f" gedrückt habend
Fünfmal :-)
Hätte er das geschrieben, hätts ja zweimal nicht gestimmt.

Liebe Grüße
Astrid
Uwe Schickedanz
2004-11-25 17:11:09 UTC
Permalink
Post by Gerd Thieme
Wie Du Alfred Pfeifers benachbarter Erwiderung entnehmen kannst, gibt es
wohl einen Unterschied.
Es gibt nur eine Sorte Porzellan aus Meissen.

"Ich weiß es nicht, ob es in Meißen noch andere Hersteller von
Porzellan gibt. Falls ja, wird die Unterscheidung zwischen
"Meißner" und Meissener" Porzellan relevant."

"Falls ja..."

Gruß Uwe
--
Wenn irgendetwas »Reform« heißt in Deutschland, sind
übelwollende Spießgesellen am Werk, um eine Sache, die
zuvor einigermaßen erträglich war, rücksichtslos
zugrundezurichten. Thomas Blum, "Jungle World", 21.7.2004
Oliver Cromm
2004-11-25 22:40:41 UTC
Permalink
(Nun schicke ich meine Antwort von gestern doch noch, da das nicht
abebbt)
Post by Uwe Schickedanz
Post by Gerd Thieme
in Stück Meissener
Porzellan® ist, abgesehen vom Markennamen und vorausgesetzt, es
stammt wirklich aus Meißen, weiterhin Meißner Porzellan.
Unbestritten. Doch wozu die Unterscheidung, wenn doch beide
Teilmengen gleich sind?
Derselbe Unterschied wie zwischen «Chef der Deutschen Bank» und «Chef
der Deutsche Bank AG»?
--
Oliver Cromm
'Conduct warfare on the most chivalrous principles,
there must ever be a touch of murder about it.'
William Howard Russell, 1860
Alfred Pfeiffer
2004-11-25 10:45:36 UTC
Permalink
Post by Gerd Thieme
...
Ich verstehe Matthias so, daß es registrierte Wortmarken für das
Meißner Porzellan gibt (Meissen® und Meissener Porzellan®).
So wie dieser Satz hier steht, ist er falsch, denn der Markenname
"Meissener" steht eben nicht für beliebiges "Meißner Porzellan",
sondern nur für das in der Porzellenmanufaktur hergestellte.

Und nur auf diese Markenware war mein Posting (und der Thread,
auf den es sich bezog) gemünzt, was man auch noch aus dem von
Matthias benutzten Zitat entnehmen kann, denn dort steht:

| Wenn man auf die beiden werbewirksamsten Produkte aus der
| ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
| "Wein- und Porzellanstadt Meißen" hinweisen möchte, sind
| die richtigen Schreibweisen nur "Meißner Wein" und
| "Meissener Porzellan".

Ich weiß es nicht, ob es in Meißen noch andere Hersteller von
Porzellan gibt. Falls ja, wird die Unterscheidung zwischen
"Meißner" und Meissener" Porzellan relevant.

Im übrigen habe ich meinen Beitrag vor allem deswegen gebracht,
weil ich davon ausgegengen bin, daß vielen dieser "offizielle"
Name des Markenporzellans unbekannt gewesen sein könnte.
Post by Gerd Thieme
Deshalb bleibt ein Tempo® aber immer noch ein Papiertaschentuch,
Falls ich eine Eigenschaft beschreiben wollte, die vom Markenprodukt
Tempo herrührt, werde ich auch nur das Wort "Tempo-Taschentücher"
benutzen und nicht eine allgemeinere wie Papiertaschentücher.
(Allerdings hat sich der Markenname "Tempo" schon zum Synonym
für Papiertaschentücher entwickelt, was beim "Meissener" nicht
der Fall ist und wohl auch nicht werden wird.)
Post by Gerd Thieme
und ein Stück Meissener Porzellan® ist, abgesehen vom Markennamen
und vorausgesetzt, es stammt wirklich aus Meißen, weiterhin
Meißner Porzellan.
Im Thread, auf den sich mein Posting bezog, ging es um die
Begriffe "Blümchenkaffee" und "Schwerterkaffee", deren Herleitung
auf das benutzte Meissener Porzellan zurückgeführt wurde.


MfG,
ALfred Pfeiffer
Matthias Opatz
2004-11-25 12:33:50 UTC
Permalink
Post by Alfred Pfeiffer
So wie dieser Satz hier steht, ist er falsch, denn der Markenname
"Meissener" steht eben nicht für beliebiges "Meißner Porzellan",
sondern nur für das in der Porzellenmanufaktur hergestellte.
[und mehr]

Leute, macht mal halblang. Ich habe geschrieben, dass es sich bei "Meissener
Porzellan®" um Meißner Porzellan handelt, und daran gibt es nichts zu
rütteln. Ganz egal, ob es noch anderes Meißner Porzellan gibt oder nicht.

Matthias
--
Die römische Kriegsstärke bestand in Friedenszeiten aus 300 Legionen,
die im Kriege auf 500 vermindert wurden. Prof. Galletti
*** Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de ***
--- Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen --
Adrian Knoth
2004-09-16 14:51:48 UTC
Permalink
Astrid Schleicher <***@gmx.de> wrote:

[Blümchenkaffee]
Post by Astrid Schleicher
Soweit ich weiß, vom Durchscheinen der Blümchen am Grunde der
Sammeltassen, durch die zu dünne Plörre hindurch.
Um mal vom Gegenteil zu sprechen, wir hätten hier auch
noch "Hufeisenkaffee" im Angebot:

Ist so stark, daß ein hineingeworfenes Hufeisen stehen bleibt.


Adr"und was ist mit Tee?"ian

Verdammt, diese random-signature-generators haben irgendwie eine
künstliche Intelligenz.
--
mail: ***@thur.de http://adi.thur.de PGP: v2-key via keyserver

We are born for Appelkorn!
Volker Gringmuth
2004-09-16 19:01:11 UTC
Permalink
Post by Adrian Knoth
Um mal vom Gegenteil zu sprechen, wir hätten hier auch
Der kommt aus "Lucky Luke", wo's um die Kochgewohnheiten der in den
Westen ziehenden Siedler geht - ich zitiere aus dem Hinterkopf:

Zur Zubereitung eines guten Kaffes befeuchtet man ein Pfund
Kaffeepulver mit mehreren Tropfen Wasser und läßt zugedeckt eine halbe
Stunde köcheln. Dann macht man die Hufeisenprobe. Geht das Eisen
unter, war's zu wenig Kaffee ...


vG
--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Ich wollte mal so einen Code aus dem Ü-Ei ausprobieren. Glaubst Du ich bin
reingekommen? Erst, als ich die Sicherheitseinstellungen des IE auf 'Bist Du
wahnsinnig' gestellt hatte, gings." (Heiko Mittelstaedt in dan-am)
Mark Neis
2004-09-16 19:45:54 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Der kommt aus "Lucky Luke", wo's um die Kochgewohnheiten der in den
Zur Zubereitung eines guten Kaffes befeuchtet man ein Pfund
Kaffeepulver mit mehreren Tropfen Wasser und läßt zugedeckt eine halbe
Stunde köcheln. Dann macht man die Hufeisenprobe. Geht das Eisen
unter, war's zu wenig Kaffee ...
ging das nicht noch weiter?
..., schmilzt es nicht, ist der Kaffee zu kalt.

Mark
Michael Pronay
2004-09-17 08:18:25 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Adrian Knoth
Um mal vom Gegenteil zu sprechen, wir hätten hier auch
Der kommt aus "Lucky Luke", wo's um die Kochgewohnheiten der in
den Westen ziehenden Siedler geht - ich zitiere aus dem
Zur Zubereitung eines guten Kaffes befeuchtet man ein Pfund
Kaffeepulver mit mehreren Tropfen Wasser und läßt zugedeckt
eine halbe Stunde köcheln. Dann macht man die Hufeisenprobe.
Geht das Eisen unter, war's zu wenig Kaffee ...
Bitte mein Posting anderen Thread zu ignorieren. Ich bin zu faul zum
Käntsln.

M.
Ralf Kusmierz
2004-09-15 10:02:28 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Matthias Opatz
Post by Achim Stenzel
Bei uns zu Hause auch als "Kinderkaffee" bekannt.
Bliemschn.
Wo das herkommt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht eine Anspielung auf
die zur Herstellung verwendeten Ackerkräuter - im Unterschied zu Bohne.
Blümchenkaffee muß nicht zwangsläufig Ersatzkaffee aus
Zichorienwurzeln (blaublütige Gemeine Wegwarte, Cichorium intybus L.,
als Gemüse Chicorée) sein, sondern dabei kann es sich auch um einen
stärker wasserhaltigen Aufguß aus echtem Kaffee handeln, durch den man
die Blume am Tassenboden sehen kann.

http://www.ecomfaw.de/deddma/projekt/fresschen/bluemchenkaffee.htm


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Oliver Cromm
2004-09-15 12:20:07 UTC
Permalink
Post by Ralf Kusmierz
Blümchenkaffee muß nicht zwangsläufig Ersatzkaffee aus
Zichorienwurzeln (blaublütige Gemeine Wegwarte, Cichorium intybus L.,
als Gemüse Chicorée) sein, ...
Es scheint eine etwas andere Sorte zu sein als das Gemüse, denn im
Botanischen Garten sah ich hier jüngst "chicoree à café".

Der französische Ersatzkaffee, den ich hier mal gekauft habe, war mir
aber zu stark geröstet.
--
Oliver C.
Gerald Fix
2004-09-15 14:54:37 UTC
Permalink
On Wed, 15 Sep 2004 08:53:25 +0200, Volker Borst
Post by Volker Borst
Muckefuck ist die übliche Schreibweise und hat seine Herkunft laut der
arte-Sendung "Carambolage" im französischen "Mocca faux" (falscher
Mokka). Die Eindeutschung fand wohl im deutsch-französischen Krieg von
1870 statt.
Das ist Volksetymologie:

Muckefuck, so Pfeifer, kommt von "Mucken" (brauner Holzmulm) und
"fuck" (faul). Die Herkunft von mocca faux ließe sich nicht stützen,
so das Buch.

Auch Duden Band 7 erklärt es so.
--
Viele Grüße
Gerald Fix
Wolfgang Schwanke
2004-09-12 22:32:36 UTC
Permalink
Post by Holger Kunadt
"Mucke" lese ich nun schon zum wiederholten Male. Mir ist das
ursprünglich in der Schreibweise "Mugge" bekannt - und das nicht,
weil Sächsisch in der DDR Amtssprache war, sondern weil es für
"_MU_sikalisches _G_elegenheits-_GE_schäft" stehen soll. Weiß jemand
eventuell Genaueres über den Ursprung dieses Wortes?
MUSEN gibt es 2 Wörter "Mucke" (oder "Mugge" von mir aus) mit verschiedener
Bedeutung und vielleicht auch verschiedener Herkunft.

1. "Musik", in dieser Bedeutung gern auch "Mukke" geschrieben.
2. "Auftritt"/"Konzert" im Künstlerjargon, kenne ich eher von Ossis.

Der Vorposter meinte wohl 1.

Gruß
--
Hódmezövásárhelykutasipuszta

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Martin Rost
2004-09-13 08:04:25 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
2. "Auftritt"/"Konzert" im Künstlerjargon, kenne ich eher von Ossis.
Definitiv vor 1989 in Süddeutschland: Kleinere Musik-Jobs hießen
unter Studenten Mugge bzw. MUG (Musik gegen Geld). Sehr beliebt.

M.
--
Martin Rost
Oliver Cromm
2004-09-13 16:29:49 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
MUSEN gibt es 2 Wörter "Mucke" (oder "Mugge" von mir aus) mit
verschiedener Bedeutung und vielleicht auch verschiedener
Herkunft.
1. "Musik", in dieser Bedeutung gern auch "Mukke" geschrieben.
2. "Auftritt"/"Konzert" im Künstlerjargon, kenne ich eher von
Ossis.
Wobei ich es für gut vorstellbar halte, daß 1. aus 2. hervorgeht. Wenn
ich plötzlich zum ersten Mal 2. höre, kann es leicht passieren, daß ich
es als 1. interpretiere, da mir der Zusammenhang nicht klar ist.

Ich denke schon, daß ich zuerst bereits 1. gehört habe, und zwar Ende
der 80er in Göttingen. Ich hielt es für eine lautmalerische Abwandlung
des Wortes Musik/Musicke.
--
Oliver Cromm
'Conduct warfare on the most chivalrous principles,
there must ever be a touch of murder about it.'
William Howard Russell, 1860
Achim Stenzel
2004-09-14 06:35:38 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Wolfgang Schwanke
1. "Musik", in dieser Bedeutung gern auch "Mukke" geschrieben.
2. "Auftritt"/"Konzert" im Künstlerjargon, kenne ich eher von
Ossis.
Ich denke schon, daß ich zuerst bereits 1. gehört habe, und zwar Ende
der 80er in Göttingen. Ich hielt es für eine lautmalerische Abwandlung
des Wortes Musik/Musicke.
In der 1. Bedeutung haben wir "Mucke" schon 10 Jahre früher
verwendet, zB "die Mucke in dem Laden ist voll in Ordnung". Aber
auch Bedeutung 2 kenne ich aus den 80er Jahren sowohl aus dem
Badischen wie aus Schleswig-Holstein.

Gruß,
Achim
Hermann Sabath
2004-09-14 23:50:09 UTC
Permalink
Post by Achim Stenzel
Post by Oliver Cromm
Post by Wolfgang Schwanke
1. "Musik", in dieser Bedeutung gern auch "Mukke" geschrieben.
2. "Auftritt"/"Konzert" im Künstlerjargon, kenne ich eher von Ossis.
Ich denke schon, daß ich zuerst bereits 1. gehört habe, und zwar Ende
der 80er in Göttingen. Ich hielt es für eine lautmalerische Abwandlung
des Wortes Musik/Musicke.
In der 1. Bedeutung haben wir "Mucke" schon 10 Jahre früher
verwendet, zB "die Mucke in dem Laden ist voll in Ordnung". Aber
auch Bedeutung 2 kenne ich aus den 80er Jahren sowohl aus dem
Badischen wie aus Schleswig-Holstein.
Gruß,
Achim
Die Bezeichnung "Mucke" in der 2. Bedeutung ist mir zumindest 30 Jahre
aus
eigener Tätigkeit bekannt, also wohl doch nicht so jung, wie in
einigen Beiträgen angedeutet.
Zu dem Wortfeld gehört dann auch noch die "Muckenkutte" für die
Konzertkluft, die auch noch bei mir im Schrank hängt... (Bei einigen
Konzertreisen war auch Umziehen auf dem Parkplatz angesagt; - schon
lange her...)

Viele Grüße
Hermann
Volker Borst
2004-09-15 06:43:35 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Wolfgang Schwanke
1. "Musik", in dieser Bedeutung gern auch "Mukke" geschrieben.
2. "Auftritt"/"Konzert" im Künstlerjargon, kenne ich eher von
Ossis.
Ich denke schon, daß ich zuerst bereits 1. gehört habe, und zwar Ende
der 80er in Göttingen. Ich hielt es für eine lautmalerische Abwandlung
des Wortes Musik/Musicke.
Mucke im Sinne von 1. ist mindestens seit Anfang der 70er im Umlauf und
war in der Sponti-Szene die durchaus geläufige Bezeichnung für "Musik".
Im Sinne von 2. hatte ich es bis heute noch nie gehört.

Volker
Achim Stenzel
2004-09-15 07:04:29 UTC
Permalink
Post by Volker Borst
Im Sinne von 2. hatte ich es bis heute noch nie gehört.
Um den Wissenszuwachs zu vervollkommnen, darfst du jetzt raten,
was eine "Gruftmucke" ist.

Gruß,
Achim
Michael Dahms
2004-09-15 07:17:24 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
2. "Auftritt"/"Konzert" im Künstlerjargon, kenne ich eher von Ossis.
Hat nix mit Ossis zu tun. Ich als Wessi kenne den Begriff seit 30 Jahren
für musikalische kurzzeitige Engagements. Musikstudenten finanzieren
sich dadurch einen beträchtlichen Teil ihres Studiums.

Entscheidend an der Mucke ist, daß sie bezahlt wird. Unbezahlte
Engagements werden auch als "Sozialmucke" bezeichnet.

Es gibt recht brauchbare Orchester, die fast komplette "Muckenorchester"
sind, d.h. für ein Projekt sucht sich derjenige, der die Namensrechte
hat, seine Mitspieler zusammen. Es gibt i.d.R. aber eine Adressenliste
mit Mitspielwilligen.

Michael Dahms
Matthias Opatz
2004-09-15 09:10:37 UTC
Permalink
Post by Michael Dahms
Entscheidend an der Mucke ist, daß sie bezahlt wird.
Ja, das sind sich die meisten, die Bedeutung 2 kennen, einig.

In der Schreibung Mugge wurden jetzt hier zwei mögliche Herkünfte genannt:
"Musik gegen Geld" im Westen, "musikalisches Gelegenheitsgeschäft" im Osten.
Das zweite war mMn die "steueramtliche" Bezeichnung in der DDR.

Matthias
--
Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden eine
Viertelstunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. Prof. Galletti
* Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ *
-- Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen --
Frank Hucklenbroich
2004-09-14 06:30:48 UTC
Permalink
Post by Holger Kunadt
| Subject: Mainstream-Mucke?
"Mucke" lese ich nun schon zum wiederholten Male. Mir ist das
ursprünglich in der Schreibweise "Mugge" bekannt - und das nicht,
weil Sächsisch in der DDR Amtssprache war, sondern weil es für
"_MU_sikalisches _G_elegenheits-_GE_schäft" stehen soll.
Ist wohl regional unterschiedlich. Hier in Köln kenne ich auch nur den
Ausdruck "Mucke" / "Mucker", mit manchmal leicht abfälligem Beigeschmack,
eigentlich typisch´erweise werden Coverbands und Tanzkapellen so tituliert
("Ach, das ist'n alter Tanzmucker").

Grüße,

Frank
Matthias Opatz
2004-09-14 09:11:43 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Ist wohl regional unterschiedlich. Hier in Köln kenne ich auch nur den
Ausdruck "Mucke" / "Mucker", mit manchmal leicht abfälligem Beigeschmack,
eigentlich typisch´erweise werden Coverbands und Tanzkapellen so tituliert
("Ach, das ist'n alter Tanzmucker").
Ein Mucker ist ja eigentlich (d. h. als ältere Bedeutung) ein Fußsoldat.
Vielleicht hilft für Bedeutung 1 die Etymologie von Mucker weiter?
Wenn es irgendwas mit bewegen ist, passte da ja zum Tanzschuppen.

Matthias
--
Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden eine
Viertelstunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. Prof. Galletti
* Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ *
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