Me
2020-08-04 02:07:16 UTC
Vielleicht interessiert es ja jemanden.
Eben habe ich im Wikipedia-Artikel zum Thema "Quantor" das folgende gelesen:
"Es erscheint nahe liegend, den Existenzquantor als Verkettung von Disjunktionen („oder“) und den Allquantor als Verkettung von Konjunktionen („und“) aufzufassen. Gehen wir davon aus, dass x als Wert eine natürliche Zahl annehmen kann, so ist man versucht zu schreiben:
ExA(x) <-> A(0) v A(1) v A(2) v ...
AxA(x) <-> A(0) & A(1) & A(2) & ...
Der entscheidende Unterschied ist aber, dass die Variable des Quantors bei unendlich großem Individuenbereich potentiell unendlich viele Werte annehmen kann, während eine Konjunktion oder Disjunktion niemals unendlich lang werden kann. Daher muss man sich bei obigem Beispiel auch am Ende der Konjunktion bzw. Disjunktion mit Punkten (für „usw.“) behelfen."
Kommentar: Die Erklärung "Der entscheidende Unterschied ist aber, dass die Variable des Quantors bei unendlich großem Individuenbereich potentiell unendlich viele Werte annehmen kann" halte ich für Mist. Wohl besser: "Dass die Variable x bei unendlich großem Individuenbereich über unendlich viele Werte läuft, ..." (Die "Erklärung" ist aber dennoch Mist... siehe weiter unten.)
"während eine Konjunktion oder Disjunktion niemals unendlich lang werden kann" - Nun ja, zumindest im Rahmen der FOPL sind nur endlich lange Ausdrücke/Formeln zugelassen.
"Daher muss man sich bei obigem Beispiel auch am Ende der Konjunktion bzw. Disjunktion mit Punkten (für „usw.“) behelfen." - <hüstel> ... nun ja, es ist halt schwer, UNENDLICH LANGE Zeichenreihen _explizit_ hinzuschreiben! (Daran scheitert ja auch Herr Mückenheim regelmäßig.)
Man kann sich aber eine "infinitäre" Sprache vorstellen, die unendliche lange Ausdrücke/Aussagen zulässt.
Dann würde obiger "Einwand" nicht mehr greifen!
Zumindest könnte man sich dann "vorstellen", dass so etwas wie
Ax e IN: A(x) <-> A(0) & A(1) & A(2) & ...
(wobei hier das "..." tatsächlich ein "und so weiter" ausdrücken soll) gilt!
DENNOCH kann man einen Universalquantor NICHT (in diesem Sinne) als eine "unendliche Konjunktion" auffassen/interpretieren.
Denn wenn unser Individuenbereich z. B. die reellen Zahlen umfasst, kann es sehr wohl sein, dass zwar einerseits
A(x_1) & A(x_2) & A(x_3) & ...
gilt, jedoch
AxA(x)
NICHT gilt. In diesem Fall hätten wir also definitiv NICHT
AxA(x) <-> A(x_1) & A(x_2) & A(x_3) & ...
(trotz einer "infinitären Sprache).
Sei z. B. L eine abzählbar unendliche Folge von reellen Zahlen und seien x_1, x_2, x_3, ... die Glieder/Terme dieser Folge. Dann sei A(x) die Aussage "x ist ein Term der Folge L". Es gilt dann
A(x_1) & A(x_2) & A(x_3) & ...
aber, wie wir seit Cantor wissen, gilt nicht
AxA(x) ,
da NICHT ALLE reellen Zahlen Glieder/Terme der Liste L sein können (aufgrund der Überabzählbarkeit der reellen Zahlen).
Dieser Umstand erscheint mir der "wesentliche" Grund für die (prinzipielle) "Ungültigkeit" von
"AxA(x) <-> A(x_1) & A(x_2) & A(x_3) & ..."
zu sein. (Der Wikipedia-Artikel erwähnt in diesem Zusammenhang ja noch nicht einmal, dass das dort Gesagte zwar im Kontext von FOPL gilt/richtig ist, aber nicht "prinzipiell".)
Eben habe ich im Wikipedia-Artikel zum Thema "Quantor" das folgende gelesen:
"Es erscheint nahe liegend, den Existenzquantor als Verkettung von Disjunktionen („oder“) und den Allquantor als Verkettung von Konjunktionen („und“) aufzufassen. Gehen wir davon aus, dass x als Wert eine natürliche Zahl annehmen kann, so ist man versucht zu schreiben:
ExA(x) <-> A(0) v A(1) v A(2) v ...
AxA(x) <-> A(0) & A(1) & A(2) & ...
Der entscheidende Unterschied ist aber, dass die Variable des Quantors bei unendlich großem Individuenbereich potentiell unendlich viele Werte annehmen kann, während eine Konjunktion oder Disjunktion niemals unendlich lang werden kann. Daher muss man sich bei obigem Beispiel auch am Ende der Konjunktion bzw. Disjunktion mit Punkten (für „usw.“) behelfen."
Kommentar: Die Erklärung "Der entscheidende Unterschied ist aber, dass die Variable des Quantors bei unendlich großem Individuenbereich potentiell unendlich viele Werte annehmen kann" halte ich für Mist. Wohl besser: "Dass die Variable x bei unendlich großem Individuenbereich über unendlich viele Werte läuft, ..." (Die "Erklärung" ist aber dennoch Mist... siehe weiter unten.)
"während eine Konjunktion oder Disjunktion niemals unendlich lang werden kann" - Nun ja, zumindest im Rahmen der FOPL sind nur endlich lange Ausdrücke/Formeln zugelassen.
"Daher muss man sich bei obigem Beispiel auch am Ende der Konjunktion bzw. Disjunktion mit Punkten (für „usw.“) behelfen." - <hüstel> ... nun ja, es ist halt schwer, UNENDLICH LANGE Zeichenreihen _explizit_ hinzuschreiben! (Daran scheitert ja auch Herr Mückenheim regelmäßig.)
Man kann sich aber eine "infinitäre" Sprache vorstellen, die unendliche lange Ausdrücke/Aussagen zulässt.
Dann würde obiger "Einwand" nicht mehr greifen!
Zumindest könnte man sich dann "vorstellen", dass so etwas wie
Ax e IN: A(x) <-> A(0) & A(1) & A(2) & ...
(wobei hier das "..." tatsächlich ein "und so weiter" ausdrücken soll) gilt!
DENNOCH kann man einen Universalquantor NICHT (in diesem Sinne) als eine "unendliche Konjunktion" auffassen/interpretieren.
Denn wenn unser Individuenbereich z. B. die reellen Zahlen umfasst, kann es sehr wohl sein, dass zwar einerseits
A(x_1) & A(x_2) & A(x_3) & ...
gilt, jedoch
AxA(x)
NICHT gilt. In diesem Fall hätten wir also definitiv NICHT
AxA(x) <-> A(x_1) & A(x_2) & A(x_3) & ...
(trotz einer "infinitären Sprache).
Sei z. B. L eine abzählbar unendliche Folge von reellen Zahlen und seien x_1, x_2, x_3, ... die Glieder/Terme dieser Folge. Dann sei A(x) die Aussage "x ist ein Term der Folge L". Es gilt dann
A(x_1) & A(x_2) & A(x_3) & ...
aber, wie wir seit Cantor wissen, gilt nicht
AxA(x) ,
da NICHT ALLE reellen Zahlen Glieder/Terme der Liste L sein können (aufgrund der Überabzählbarkeit der reellen Zahlen).
Dieser Umstand erscheint mir der "wesentliche" Grund für die (prinzipielle) "Ungültigkeit" von
"AxA(x) <-> A(x_1) & A(x_2) & A(x_3) & ..."
zu sein. (Der Wikipedia-Artikel erwähnt in diesem Zusammenhang ja noch nicht einmal, dass das dort Gesagte zwar im Kontext von FOPL gilt/richtig ist, aber nicht "prinzipiell".)