Post by Thomas BerdingPost by t***@gmx.netPost by Thomas BerdingNein, das stimmt nicht!
Für PEN war grau gefordert, aber grau konnte
auch N oder geschalteter Außenleiter sein.
Ebenso war für PE rot gefordert, aber rot konnte
eben auch Außenleiter sein.
Genau. Roter PEN war nie zulässig. ABER: dafür gab es graue PE
(4-adrige Mantelleitung bei TT-Netz, z.B. zum Anschluß der "guten
alten" 4-poligen Kragensteckdosen).
Ja, diese Konstruktion kenn ich. War aber bereits
damals unzulässig. Das ist genau der Extremfall, wo die
alte Aderkennzeichnung geradezu paradox war. Denn man
musste in der Tat beim Drehstromanschluss zwischen TT- und
TN-C-System unterscheiden.
Im TT hätte normkonform der PE trotzdem rot sein müssen!
sw/gr/bl wären die Außenleiter gewesen. Im TN-C hingegen
wäre der PE als PEN bis an den Steckkontakt geführt
worden in _grau_. Die Außenleiter dann in sw/rt/bl.
In Österreich ist das gottseidank weitgehend hinfällig, weil damal
(wie heute) generell Rohrinstallation vorherrschte, da wurden R, S und
T meistens in der gleichen (beliebigen) Farbe eingezogen und Sl war
rot.
Post by Thomas Berding(TN-S spielte damals keine Rolle)
Dass das in der Praxis natürlich nie richtig gemacht
wurde, ist mir auch klar. Nicht umsonst nannte man
die Kragenstecker auch "Witwenmacher"...
Wie gesagt, ich kenne z.B. bl, bl, bl, rt. oder 3xge+rt. Oder 3xws,
oder 3x violett...
Post by Thomas BerdingZumal in der flexiblen Installation (also den Anschlussleitungen)
immer der Code für TT-System galt. D.h., wenn in der
Festinstallation ein TN(-C)-System vorlag. Wäre bei
korrekter Installation immer eine Überkreuzung der roten
und grauen Ader zu finden beim Übergang von fester auf die
flexible Leitung!
Post by t***@gmx.netDer Überclou allerdings ist immer noch die Hamburger Wechselschaltung
in TN-C... da bringt man auf kriminelle Art und Weise an 3-adriger
Leitung sw-gr-rt einen Wechselschalter und eine Schukosteckdose an...
Ja, full ACK. Habe ich mir auch schon ausgemalt. Muss allerdings
gestehen, dass mir dieses Konstrukt in der Praxis noch
nicht begegnet ist. (Mag daran liegen, dass ich bisher den größtenteil
meines Lebens in einem TT-Gebiet verbracht habe...)
Mir zum Glück auch nicht - Wien hatte stellenweise bis in die späten
70erjahre 3x220V Dreieck ohne Mp, war damit also zwangsläufig TT.
Kupfer war damals anscheinend auch nicht so extrem teuer, also kam es
nicht darauf an ob man jetzt eine Ader mehr oder weniger in das
Bergmannrohr zog. Gegeben hat es die Hamburger Wechselschaltung laut
einem älteren Kollegen schon, aber sie scheint gottlob immer selten
gewesen zu sein. Ich kenne nur echte Wechselschaltungen aus der Praxis
(auch aus Gründerzeitbauten). Und die Schutzmaßnahme
Standortisolierung wurde hier ganz groß geschrieben - ein guter Teil
der Bausubstanz von vor dem 2. Weltkrieg hier hat bis heute
Schukosteckdosen bestenfalls in der Küche, Schutzleiter direkt von der
Wasserleitung...
Mantelleitung wurde _nur_ AP verlegt, UP tauchte in den 60ern und 70ern
kurz Stegleitung auf (in einer Abwandlung mit PVC-Mantel, Bezeichnung
YM-Steg, höllisch solide und haltbarer als jedes moderne NYM) aber
generell dominieren die Rohre. Erst Bergmannrohr bis weit in die 60er,
dann kurz starre Kunststoffrohre und schließlich der heute allseits
beliebte FX-Schlauch (Wellrohr).
sg Ragnar