Discussion:
3-Phasen Aderkennzeichnung (ganz alt, alt, neu)
(zu alt für eine Antwort)
MPIPP
2006-07-05 09:32:55 UTC
Permalink
Hallo an Alle,
ich muss diese Forum wierder mal mit dem leidigen Thema
Aderkennzeichnung bei einem alten Drehstromanschluß langweilen...
An einem alten Kompressormotor (3-Phasen) muss eine alte leitung
angeschlossen werden - wer kann mir weiterhelfen (siwehe "ganz
früher")?
Stimmt das so?

Heute:
L1 = sw
L2 = bn
L3 = gr
N = bl
PE = gn/ge

Früher:
L1 = sw (zwischen N und PE)
L2 = bn
L3 = sw
N = bl
PE = gn/ge

Ganz früher:
sw = ? (L1 ?)
gr = ? (L2 ?)
rt = ? (PEN ?)
bn = ? (hing in der Luft - L3 ?)
rt = ? (PEN ?)

Vielen Dankk für die Hilfe!
Grüße,
MPIPP
Claudius Zingerli
2006-07-05 10:21:48 UTC
Permalink
Gab es einmal? (in CH)

schwarz = L1
rot = L2
weiss = L3
blau = N
gr/ge = PE


Just wondering

Claudius
Thomas Berding
2006-07-05 10:48:28 UTC
Permalink
Post by Claudius Zingerli
schwarz = L1
rot = L2
weiss = L3
blau = N
gr/ge = PE
ich bin kein Schweizer,
aber vom "Hörensagen" war
das der Code bis 2003 in der CH

tb
HaJo Hachtkemper
2006-07-05 11:03:45 UTC
Permalink
Halli-Hallo!
Post by Claudius Zingerli
gr/ge = PE
Just wondering
dito, ich habe noch nie graugelbe Adern gesehen...

Ciao/HaJo
--
ASCII ribbon campaign () Historische Strassenbahnen in Dortmund:
HTML-freie News&Mail /\ http://bahnhof-mooskamp.de
Dieter Wiedmann
2006-07-05 11:26:17 UTC
Permalink
Post by HaJo Hachtkemper
Post by Claudius Zingerli
gr/ge = PE
Just wondering
dito, ich habe noch nie graugelbe Adern gesehen...
Ich schon, allerdings im PKW, PELV.


Gruß Dieter
Ernst Keller
2006-07-06 21:51:06 UTC
Permalink
Post by Claudius Zingerli
Gab es einmal? (in CH)
schwarz = L1
rot = L2
weiss = L3
blau = N
gr/ge = PE
Noch früher

rot =R
blau =S
weiss =T
gelb =N
gelb/rot =E

Ernst
--
Was ist TOFU? Wieso finden die anderen meine Artikel schwer zu lesen?
TOFU steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Das ist eine Unart, die einen
nicht nur in dieser Newsgroup, sondern im ganzen Netz unbeliebt macht.
Lies "Wie zitiere ich im Usenet?": http://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/.
Thomas Berding
2006-07-05 10:47:14 UTC
Permalink
Post by MPIPP
Stimmt das so?
L1 = sw
L2 = bn
L3 = gr
N = bl
PE = gn/ge
Jein.
Post by MPIPP
L1 = sw (zwischen N und PE)
L2 = bn
L3 = sw
N = bl
PE = gn/ge
Jein.
Post by MPIPP
sw = ? (L1 ?)
gr = ? (L2 ?)
rt = ? (PEN ?)
bn = ? (hing in der Luft - L3 ?)
rt = ? (PEN ?)
Bei Verwendung einer Mantelleitung (oder Äquivalent) mit Kennzeichnung nach VDE 0293 galt für einen
Drehstrom-anschluss im TT- oder TN-S-System

bis 1966

gr = N
sw = L1
rt = PE (äußerste Vorsicht geboten!)
bl = L2
sw = L3

bis 2003

gnge = PE
sw = L1 *
hbl = N
br = L2 *
sw = L3 *

nach 2003

gnge = PE
bl = N
br = L1 *
sw = L2 *
gr = L3 *

*) Herbei handelt es sich um Empfehlungen bzw. vormals häufig angewandte Konvention.


tb
Uwe Hercksen
2006-07-05 13:14:24 UTC
Permalink
Post by Thomas Berding
bis 1966
gr = N
sw = L1
rt = PE (äußerste Vorsicht geboten!)
bl = L2
sw = L3
Hallo,

das war doch sogar bis 31.01.1969, da konnte der Schutzleiter rot oder
grau sein, aber diese Farben konnten auch für den Aussenleiter benutzt
werden.

Bye
Thomas Berding
2006-07-05 17:06:03 UTC
Permalink
das war doch sogar bis 31.01.1969, da konnte der Schutzleiter rot oder grau sein, aber diese Farben konnten auch für den
Aussenleiter benutzt werden.
Hallo Uwe,

ja, ich weiß. Ich wollte mich kurzfassen habe deshalb nur die wesentlichen
Punkte zusammengefasst und hab mich daher nur auf den Drehstrom-
Anschluss bezogen. Alle Details der verschiedenen Aderkennzeichungen
hier zu erfassen würde deutlich länger dauern....

Aber die damals "neue" Aderkennzeichnung wurde mit Wirkung zum 01.02.1966
eingeführt. Bis 31.01.1969 hatte man Zeit (wie heute bis 31.03.2003) die
alten Leitungen aufzubrauchen. Diese Frist wurde sogar nochmals
bis zum 30.06.1970 verlängert.

tb
t***@gmx.net
2006-07-09 20:08:44 UTC
Permalink
Post by MPIPP
Hallo an Alle,
ich muss diese Forum wierder mal mit dem leidigen Thema
Aderkennzeichnung bei einem alten Drehstromanschluß langweilen...
An einem alten Kompressormotor (3-Phasen) muss eine alte leitung
angeschlossen werden - wer kann mir weiterhelfen (siwehe "ganz
früher")?
Stimmt das so?
[...]
Post by MPIPP
sw = ? (L1 ?)
gr = ? (L2 ?)
rt = ? (PEN ?)
bn = ? (hing in der Luft - L3 ?)
rt = ? (PEN ?)
Kannst du mal die Aufgabenstellung etwas präzisieren? Du hast eine
alte Leitung in der Wand und da willst du einen Motor anschließen?

Wenn ja, was zum Kuckuck ist das für eine Leitung? Einzeladern im
Rohr? Dann neue einziehen wenn das irgendwie geht.

Du hast im Ernst zwei rote Adern? Dann wird das nämlich sowieso nur
Murks, war eigentlich auch nie zulässig. PEN war wenn schon grau. Und
braun hat da gar nichts verloren.

Oder ist das eine interne Verdrahtung des Motors?

sg Ragnar

PS: sollte das eine Mantel- oder Stegleitung sein ab ins Museum damit!
So eine Kuriosität hat die Welt noch nicht gesehen!
Uwe Hercksen
2006-07-10 09:20:14 UTC
Permalink
Post by t***@gmx.net
Du hast im Ernst zwei rote Adern? Dann wird das nämlich sowieso nur
Murks, war eigentlich auch nie zulässig. PEN war wenn schon grau. Und
braun hat da gar nichts verloren.
Hallo,

nein, das war viel schlimmer, PEN konnte rot oder grau sein, aber ein
Aussenleiter konnte auch rot oder grau sein. Perfektes Chaos.

Bye
Thomas Berding
2006-07-10 11:06:20 UTC
Permalink
nein, das war viel schlimmer, PEN konnte rot oder grau sein, aber ein Aussenleiter konnte auch rot oder grau sein. Perfektes
Chaos.
Nein, das stimmt nicht!
Für PEN war grau gefordert, aber grau konnte
auch N oder geschalteter Außenleiter sein.
Ebenso war für PE rot gefordert, aber rot konnte
eben auch Außenleiter sein.

tb
t***@gmx.net
2006-07-10 12:29:29 UTC
Permalink
Post by Thomas Berding
nein, das war viel schlimmer, PEN konnte rot oder grau sein, aber ein Aussenleiter konnte auch rot oder grau sein. Perfektes
Chaos.
Nein, das stimmt nicht!
Für PEN war grau gefordert, aber grau konnte
auch N oder geschalteter Außenleiter sein.
Ebenso war für PE rot gefordert, aber rot konnte
eben auch Außenleiter sein.
Genau. Roter PEN war nie zulässig. ABER: dafür gab es graue PE
(4-adrige Mantelleitung bei TT-Netz, z.B. zum Anschluß der "guten
alten" 4-poligen Kragensteckdosen).

Der Überclou allerdings ist immer noch die Hamburger Wechselschaltung
in TN-C... da bringt man auf kriminelle Art und Weise an 3-adriger
Leitung sw-gr-rt einen Wechselschalter und eine Schukosteckdose an...

sg Ragnar
Thomas Berding
2006-07-10 13:07:38 UTC
Permalink
Post by t***@gmx.net
Post by Thomas Berding
Nein, das stimmt nicht!
Für PEN war grau gefordert, aber grau konnte
auch N oder geschalteter Außenleiter sein.
Ebenso war für PE rot gefordert, aber rot konnte
eben auch Außenleiter sein.
Genau. Roter PEN war nie zulässig. ABER: dafür gab es graue PE
(4-adrige Mantelleitung bei TT-Netz, z.B. zum Anschluß der "guten
alten" 4-poligen Kragensteckdosen).
Ja, diese Konstruktion kenn ich. War aber bereits
damals unzulässig. Das ist genau der Extremfall, wo die
alte Aderkennzeichnung geradezu paradox war. Denn man
musste in der Tat beim Drehstromanschluss zwischen TT- und
TN-C-System unterscheiden.

Im TT hätte normkonform der PE trotzdem rot sein müssen!
sw/gr/bl wären die Außenleiter gewesen. Im TN-C hingegen
wäre der PE als PEN bis an den Steckkontakt geführt
worden in _grau_. Die Außenleiter dann in sw/rt/bl.

(TN-S spielte damals keine Rolle)

Dass das in der Praxis natürlich nie richtig gemacht
wurde, ist mir auch klar. Nicht umsonst nannte man
die Kragenstecker auch "Witwenmacher"...

Zumal in der flexiblen Installation (also den Anschlussleitungen)
immer der Code für TT-System galt. D.h., wenn in der
Festinstallation ein TN(-C)-System vorlag. Wäre bei
korrekter Installation immer eine Überkreuzung der roten
und grauen Ader zu finden beim Übergang von fester auf die
flexible Leitung!
Post by t***@gmx.net
Der Überclou allerdings ist immer noch die Hamburger Wechselschaltung
in TN-C... da bringt man auf kriminelle Art und Weise an 3-adriger
Leitung sw-gr-rt einen Wechselschalter und eine Schukosteckdose an...
Ja, full ACK. Habe ich mir auch schon ausgemalt. Muss allerdings
gestehen, dass mir dieses Konstrukt in der Praxis noch
nicht begegnet ist. (Mag daran liegen, dass ich bisher den größtenteil
meines Lebens in einem TT-Gebiet verbracht habe...)

tb
t***@gmx.net
2006-07-10 20:04:48 UTC
Permalink
Post by Thomas Berding
Post by t***@gmx.net
Post by Thomas Berding
Nein, das stimmt nicht!
Für PEN war grau gefordert, aber grau konnte
auch N oder geschalteter Außenleiter sein.
Ebenso war für PE rot gefordert, aber rot konnte
eben auch Außenleiter sein.
Genau. Roter PEN war nie zulässig. ABER: dafür gab es graue PE
(4-adrige Mantelleitung bei TT-Netz, z.B. zum Anschluß der "guten
alten" 4-poligen Kragensteckdosen).
Ja, diese Konstruktion kenn ich. War aber bereits
damals unzulässig. Das ist genau der Extremfall, wo die
alte Aderkennzeichnung geradezu paradox war. Denn man
musste in der Tat beim Drehstromanschluss zwischen TT- und
TN-C-System unterscheiden.
Im TT hätte normkonform der PE trotzdem rot sein müssen!
sw/gr/bl wären die Außenleiter gewesen. Im TN-C hingegen
wäre der PE als PEN bis an den Steckkontakt geführt
worden in _grau_. Die Außenleiter dann in sw/rt/bl.
In Österreich ist das gottseidank weitgehend hinfällig, weil damal
(wie heute) generell Rohrinstallation vorherrschte, da wurden R, S und
T meistens in der gleichen (beliebigen) Farbe eingezogen und Sl war
rot.
Post by Thomas Berding
(TN-S spielte damals keine Rolle)
Dass das in der Praxis natürlich nie richtig gemacht
wurde, ist mir auch klar. Nicht umsonst nannte man
die Kragenstecker auch "Witwenmacher"...
Wie gesagt, ich kenne z.B. bl, bl, bl, rt. oder 3xge+rt. Oder 3xws,
oder 3x violett...
Post by Thomas Berding
Zumal in der flexiblen Installation (also den Anschlussleitungen)
immer der Code für TT-System galt. D.h., wenn in der
Festinstallation ein TN(-C)-System vorlag. Wäre bei
korrekter Installation immer eine Überkreuzung der roten
und grauen Ader zu finden beim Übergang von fester auf die
flexible Leitung!
Post by t***@gmx.net
Der Überclou allerdings ist immer noch die Hamburger Wechselschaltung
in TN-C... da bringt man auf kriminelle Art und Weise an 3-adriger
Leitung sw-gr-rt einen Wechselschalter und eine Schukosteckdose an...
Ja, full ACK. Habe ich mir auch schon ausgemalt. Muss allerdings
gestehen, dass mir dieses Konstrukt in der Praxis noch
nicht begegnet ist. (Mag daran liegen, dass ich bisher den größtenteil
meines Lebens in einem TT-Gebiet verbracht habe...)
Mir zum Glück auch nicht - Wien hatte stellenweise bis in die späten
70erjahre 3x220V Dreieck ohne Mp, war damit also zwangsläufig TT.
Kupfer war damals anscheinend auch nicht so extrem teuer, also kam es
nicht darauf an ob man jetzt eine Ader mehr oder weniger in das
Bergmannrohr zog. Gegeben hat es die Hamburger Wechselschaltung laut
einem älteren Kollegen schon, aber sie scheint gottlob immer selten
gewesen zu sein. Ich kenne nur echte Wechselschaltungen aus der Praxis
(auch aus Gründerzeitbauten). Und die Schutzmaßnahme
Standortisolierung wurde hier ganz groß geschrieben - ein guter Teil
der Bausubstanz von vor dem 2. Weltkrieg hier hat bis heute
Schukosteckdosen bestenfalls in der Küche, Schutzleiter direkt von der
Wasserleitung...

Mantelleitung wurde _nur_ AP verlegt, UP tauchte in den 60ern und 70ern
kurz Stegleitung auf (in einer Abwandlung mit PVC-Mantel, Bezeichnung
YM-Steg, höllisch solide und haltbarer als jedes moderne NYM) aber
generell dominieren die Rohre. Erst Bergmannrohr bis weit in die 60er,
dann kurz starre Kunststoffrohre und schließlich der heute allseits
beliebte FX-Schlauch (Wellrohr).

sg Ragnar
Helmut Hullen
2006-07-10 13:06:00 UTC
Permalink
Hallo, texas.ranger,
Post by t***@gmx.net
Post by Thomas Berding
Post by Uwe Hercksen
nein, das war viel schlimmer, PEN konnte rot oder grau sein, aber
ein Aussenleiter konnte auch rot oder grau sein. Perfektes Chaos.
Nein, das stimmt nicht!
Für PEN war grau gefordert, aber grau konnte
auch N oder geschalteter Außenleiter sein.
Ebenso war für PE rot gefordert, aber rot konnte
eben auch Außenleiter sein.
Genau. Roter PEN war nie zulässig.
???
So wurde im Bereich unseres EVU (Energieversorgung Wangerland) 1955
bis 1965 installiert (beim Enddatum bin ich etwas skeptisch, und beim
Anfangsdatum habe ich das früheste mir sicher bekannte Datum
genommen).

Viele Grüße!
Helmut
Uwe Hercksen
2006-07-10 14:34:31 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
???
So wurde im Bereich unseres EVU (Energieversorgung Wangerland) 1955
bis 1965 installiert (beim Enddatum bin ich etwas skeptisch, und beim
Anfangsdatum habe ich das früheste mir sicher bekannte Datum
genommen).
nach dem schon erwähnten Forschungsbericht F78 war das vom 1.1.1930 bis
zum 31.1.1969 zulässig, mal eben 40 Jahre lang.

Bye
Uwe Hercksen
2006-07-10 14:30:11 UTC
Permalink
Post by Thomas Berding
Nein, das stimmt nicht!
Für PEN war grau gefordert, aber grau konnte
auch N oder geschalteter Außenleiter sein.
Ebenso war für PE rot gefordert, aber rot konnte
eben auch Außenleiter sein.
Hallo,

aus dem Forschungsbericht F78 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Unfallforschung:
"Bezüglich der farblichen Kennzeichnung des Schutzleiters galten vom
1.1.1930 bis zum 31.1.1969 &3 und &19 der VDE Vorschriften vom 8.7.1929...
Nach diesen Vorschriften wurde dem Schutzleiter sowohl die graue
(&10 N b 8.1) als auch die rote (&6 N und 10 N b 9.1) zugewiesen.
Dieselbe Vorschrift lies es aber an anderer Stelle (&19) zu, beide
Farben, je nach Anwendungsfall, auch für den Außenleiter zu benutzen.

Bye
Thomas Berding
2006-07-10 14:53:02 UTC
Permalink
Hallo Uwe,
"Bezüglich der farblichen Kennzeichnung des Schutzleiters galten vom 1.1.1930 bis zum 31.1.1969 &3 und &19 der VDE Vorschriften
vom 8.7.1929...
Nach diesen Vorschriften wurde dem Schutzleiter sowohl die graue
(&10 N b 8.1) als auch die rote (&6 N und 10 N b 9.1) zugewiesen. Dieselbe Vorschrift lies es aber an anderer Stelle (&19) zu,
beide Farben, je nach Anwendungsfall, auch für den Außenleiter zu benutzen.
Hmm. Erstmal sehr interessant. Danke für das Zitat!
Aber die Formulierung "&3 und &19 der VDE Vorschriften"
macht mich skeptisch, was die Sorgfalt des Schreibers angeht.
Ich gehe mal davon aus, dass "&3" "Paragraph 3" meint.
Aber es gibt keinen Paragraphen 3 der VDE-Vorschriften.
Hier kann höchsten der Paragraph 3 des _Teils 0100_ der
VDE-Vorschriften gemeint sein..... (Ich habe noch ein paar
alte Schinken zu Hause und werde mal nachschauen....)

Aber sehr interessant trotzdem!

tb
Uwe Hercksen
2006-07-10 15:19:03 UTC
Permalink
Post by Thomas Berding
Hier kann höchsten der Paragraph 3 des _Teils 0100_ der
VDE-Vorschriften gemeint sein..... (Ich habe noch ein paar
alte Schinken zu Hause und werde mal nachschauen....)
Hallo,

VDE 0100/11.58

Bye
Thomas Berding
2006-07-10 18:02:52 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Post by Thomas Berding
Hier kann höchsten der Paragraph 3 des _Teils 0100_ der
VDE-Vorschriften gemeint sein..... (Ich habe noch ein paar
alte Schinken zu Hause und werde mal nachschauen....)
VDE 0100/11.58
Genau diese Vorschrift halte ich in der Hand!
Ok. Ich kann es jetzt aufklären. Es ist so wie ich zwischenzeitlich
vermutet habe. In der von Uwe zitierten Quelle wird der
Begriff Schutzleiter als Oberbegriff von Schutzerde und
Nulleiter bezeichnet, was man auch als korrekt betrachten
kann und auch dem "heutigen" Verständnis entspricht und
was letztendlich ja auch zur grün-gelben Kennzeichnung
aller Adern mit Schutzfunktion (unabhängig von
der Schutzmaßnahme) geführt hat. Dass man den
Schutzleiter (Konzept) auf verschiedene Weisen
"implementieren" kann, ist heute in den Hintergrund
getreten.

Der §10 N behandelt die Nullung, in Absatz b 8.1 heißt es,
der Nulleiter muss grau gekennzeichnet werden: Mit der Folge,
dass dieser graue Nulleiter auch der Leiter ist,
an den der Schutzleiter eines SK-I-Geräts angeschlossen
werden muss. Sprich ein _grauer_ Leiter fungiert
als Schutzleiter, gemeint ist der Nulleiter.

Absatz b 9.1 behandelt "verklausuliert" das, was man
heute als TN-C-S-System bezeichnen würde: der vom
Nulleiter abgezweigte Schutzleiter, der keinen
Betriebsstrom führen darf, muss rot gekennzeichnet sein.
Dies ist ein "reiner" Schutzleiter! (--> rot)

§6 N e) 2./3. behandeln bewegliche Leitungen
Schutzleiter, der keinen Betriebsstrom führt (--> rot)

§9 N behandelt die Schutzerdung: Schutzleiter
der Geräte müssen direkt mit dem Schutzerder
verbunden werden. --> insgesamt rot gekennzeichneter
Adernverlauf!

tb
Thomas Berding
2006-07-10 18:07:16 UTC
Permalink
--> Also Fazit zum "Mitschreiben" ;-)

Das, was wir heute mit PE kennzeichnen
(ein Leiter mit Schutzfunktion, der
keinen Betriebsstrom führen darf)
wurde _ausschließlich_ rot gekennzeichnet.

Der Nulleiter, den wir heute als PEN-Leiter
bezeichnen, wurde grau gekennzeichnet.

tb
Uwe Hercksen
2006-07-11 07:25:45 UTC
Permalink
Post by Thomas Berding
Das, was wir heute mit PE kennzeichnen
(ein Leiter mit Schutzfunktion, der
keinen Betriebsstrom führen darf)
wurde _ausschließlich_ rot gekennzeichnet.
Hallo,

aber wenn man einen roten Leiter vorfand, dann konnte es sich doch auch
um einen Leiter handeln der (zeitweise) Aussenleiter Potential führte?

Bye
Thomas Berding
2006-07-11 08:27:21 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
aber wenn man einen roten Leiter vorfand, dann konnte es sich doch auch
um einen Leiter handeln der (zeitweise) Aussenleiter Potential führte?
Ja, natürlich und nicht nur zeitweise.
Die Ausschließlichkeit war hier eine Einbahnstraße.

Sprich aus "reiner Schutzleiter benötigt" folgt "rote Ader verwenden".
Der Umkehrschluss war lebensgefährlich, denn
aus "rote Ader vorhanden" zu folgern "dies ist der Schutzleiter"
war fatal.

tb
t***@gmx.net
2006-07-11 17:37:49 UTC
Permalink
Post by Thomas Berding
Post by Uwe Hercksen
aber wenn man einen roten Leiter vorfand, dann konnte es sich doch auch
um einen Leiter handeln der (zeitweise) Aussenleiter Potential führte?
Ja, natürlich und nicht nur zeitweise.
Die Ausschließlichkeit war hier eine Einbahnstraße.
Sprich aus "reiner Schutzleiter benötigt" folgt "rote Ader verwenden".
Der Umkehrschluss war lebensgefährlich, denn
aus "rote Ader vorhanden" zu folgern "dies ist der Schutzleiter"
war fatal.
2 Beispiele: bei 4-adriger Drehstrominstallation im TN-C war rot fix
ein Außenleiter.
In der Wohnungsinstallation: Ganz normale Wechselschaltung mit NYIF-J
3x1,5. Schalter 1: sw=L, gr und rt sind Korrespondierende. Schalter 2:
entweder gleich oder rt=Lampenader, sw und gr sind Korrespondierende.
Serienschaltung: sw=L, gr und rt sind geschaltete L (in der Leitung zum
Schalter), in der Leitung zur Lampe: sw und rt geschaltete L, gr N oder
PEN.

Bei den alten Farben galt im großen und ganzen nur eine Regel: paß
doch auf was du machst! Zusatz: wenn ein PE da ist, hat der rot zu
sein. Sonst mach frei nach Schnauze.

sg Ragnar
Thomas Berding
2006-07-11 18:17:49 UTC
Permalink
Post by t***@gmx.net
Bei den alten Farben galt im großen und ganzen nur eine Regel: paß
doch auf was du machst! Zusatz: wenn ein PE da ist, hat der rot zu
sein. Sonst mach frei nach Schnauze.
Jepp. Das ist salopp die Zusammenfassung, von dem was ich
meinte.... ;-)

tb
t***@gmx.net
2006-07-12 12:21:58 UTC
Permalink
Post by Thomas Berding
Post by t***@gmx.net
Bei den alten Farben galt im großen und ganzen nur eine Regel: paß
doch auf was du machst! Zusatz: wenn ein PE da ist, hat der rot zu
sein. Sonst mach frei nach Schnauze.
Jepp. Das ist salopp die Zusammenfassung, von dem was ich
meinte.... ;-)
*ggg*

Ich hab noch ein Beispiel gefunden wie die Farben damals frei nach
Schnauze genutzt wurden: unsere Treppenlichtinstallation ist
urpsrünglich als Dreileiterschaltung mit schwarzen Textiladern
ausgeführt. Im Lauf der Zeit wurden immer mal wieder ein paar Meter
Leitung ersetzt.
Die Belegung von sw, gr und rt wechselt jetzt von Stockwerk zu
Stockwerk... mal ist sw L, gr N und rt die Schaltader, mal rt L, gr N
und sw Schaltader usw... bin mir nicht einmal sicher ob der graue N
durchgeht. Daran sieht man, wie jeder Elektriker sich was eigenes
gedacht hat.

Manchmal eben auch Murks... die Anlage hat einen geschalteten N und
manche Taster hingen statt zwischen L und Schaltader am N der Lampen,
also in Serie mit dem Glühfaden... Resultat: wurde ein richtig und ein
falsch angeschlossener Taster gleichzeitig gedrückt, gab es einen
satten Kurzschluß... da haben sich in der Zeit wo ich hier wohne
mindestens 3 Elektriker die Zähne dran ausgebissen, den
Treppenlichtautomaten getauscht und was weiß ich was (das nehme ich
dem einen heut noch übel, daß er das alte Kombigerät aus
astronomischer Zeitschaltuhr und Treppenlichtrelais weggeschmissen
hat!) und ich hab mir auch 3 Tage lang die Zähne dran ausgebissen wo
zum Kuckuck da ein geschalteter L herkommt und warum man bei manchen
Tastern nachtasten kann und bei anderen nicht...

sg Ragnar

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