Discussion:
Lizenzaustausch DDR-Japan
(zu alt für eine Antwort)
Chr. Maercker
2018-01-01 21:01:35 UTC
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kürzlich beim Aufräumen entdeckt:

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Wahrscheinlich aus der Halleschen "Freiheit", Juli 1981. Leider ist
nicht eindeutig, in welche Richtung das Lizenzgeschäft mit LCD lief. Der
Grundtenor des Artikels und die Subüberschrift lassen freilich einen
Transfer DDR -> Japan annehmen. Weil hierzugroups vor einigen Monaten
Thema war, welchen Anteil Physiker der Akademie der Wissenschaften in
Halle/S. an der Entwicklung von LCDs hatten.
--
CU Chr. Maercker.
x***@gmail.com
2018-01-02 09:53:33 UTC
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Post by Chr. Maercker
http://www.med.uni-magdeburg.de/~maercker/Tmp/LCD-Entw.jpg
Wahrscheinlich aus der Halleschen "Freiheit", Juli 1981. Leider ist
Es zeugt von Intelligenz, solche Ausrisse sofort handschriftlich
mit Quelle und Erscheinungsdatum zu versehen.
Post by Chr. Maercker
nicht eindeutig, in welche Richtung das Lizenzgeschäft mit LCD lief. Der
Grundtenor des Artikels und die Subüberschrift lassen freilich einen
Transfer DDR -> Japan annehmen. Weil hierzugroups vor einigen Monaten
Thema war, welchen Anteil Physiker der Akademie der Wissenschaften in
Halle/S. an der Entwicklung von LCDs hatten.
An welchem Institut sollen denn diese Physiker tätig gewesen sein?
Zentralinst. für Optik und Spektroskopie (ZOS)? Zentralinst. f.
Elektronenphysik (ZIE)? Inst. f. Elektronik (IE)?

FR
Boris Gerlach
2018-01-02 13:23:05 UTC
Permalink
Post by x***@gmail.com
An welchem Institut sollen denn diese Physiker tätig gewesen sein?
Zentralinst. für Optik und Spektroskopie (ZOS)? Zentralinst. f.
Elektronenphysik (ZIE)? Inst. f. Elektronik (IE)?
FR
och. hier wird nur wieder versucht aus der Zone
irgendetwas innovatives rauszulesen.

sie war nicht innovativ, das verbot das stalinistische
system. und auch weitere dieser „ich hab die wissenschaftliche
Weltanschauung mit dem ganz großen Löffel gefressen“
dreckssysteme werden nicht bestehen. als nächstes ist
nordnazikorea dran . hoffentlich bald.

bge
--
jo
Chr. Maercker
2018-01-02 18:46:46 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
och. hier wird nur wieder versucht aus der Zone
irgendetwas innovatives rauszulesen.
Bis mind. 1960er war das noch so, bei einzelnen Leuten sogar noch zwei
Jahrzehnte länger. Herr v. Ardenne u.a. wurden nicht ohne Grund so
gehätschelt. Und es gab ehrgeizige Leute aus Reichszeiten, die haben
sogar ohne solche Privilegien Ergebnisse gebracht. Die meisten, solange,
bis der Staat es ihnen verleidet hat. Die nachfolgende, in der DDR
sozialisierte Generation wusste von Anfang an, dass Initiative im
Realsoz. strafbar ist und richtete sicht i.a. danach.
Post by Boris Gerlach
sie war nicht innovativ, das verbot das stalinistische
system. und auch weitere dieser „ich hab die wissenschaftliche
Weltanschauung mit dem ganz großen Löffel gefressen“
dreckssysteme werden nicht bestehen. als nächstes ist
nordnazikorea dran . hoffentlich bald.
Dass es das Regime noch gibt, dafür musst Du Dich wohl bei G.W. Bush &
Consorten bedanken: Hätte sich Nordkorea so wie der Irak verhalten, der
Chemiewaffen nur in der US-Propaganda besaß, würde es die KDVR
vielleicht schon nicht mehr geben. Zum Leidwesen der Amis hat sich die
Kim-Dynastie als lernfähig erwiesen.
--
CU Chr. Maercker.
Martin Ebert
2018-01-03 04:26:35 UTC
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Post by Chr. Maercker
och. hier wird nur wieder versucht aus der Zone irgendetwas
innovatives rauszulesen.
Bis mind. 1960er war das noch so, bei einzelnen Leuten sogar noch
zwei Jahrzehnte länger. Herr v. Ardenne u.a. wurden nicht ohne Grund
so gehätschelt.
Das gehätschelte Hallenser Institut wurde im Artikel genannt:
Das ZIS, das Zentralinstitut für Schweißtechnik.

Ich meine, dass das eine Zeitschleife ist: Deren Chef hatte die
Bude sehr innovativ gebaut. Er selbst glänzte durch einige
populärwissenschaftliche Bücher rund um Lernen und Innovation.

Hatten wir vor Jahren schon - Veith? Du suchst doch immer so schön.
Mach doch mal bitte.

Mt
Martin Funder
2018-01-03 08:11:14 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Chr. Maercker
och. hier wird nur wieder versucht aus der Zone irgendetwas
innovatives rauszulesen.
Bis mind. 1960er war das noch so, bei einzelnen Leuten sogar noch
zwei Jahrzehnte länger. Herr v. Ardenne u.a. wurden nicht ohne Grund
so gehätschelt.
Das ZIS, das Zentralinstitut für Schweißtechnik.
Ich meine, dass das eine Zeitschleife ist: Deren Chef hatte die
Bude sehr innovativ gebaut. Er selbst glänzte durch einige
populärwissenschaftliche Bücher rund um Lernen und Innovation.
werner gilde "erfinden was noch niemals war" hatte über
"ideenkonferenzen" und ihre regeln geschrieben, lange bevor das wort
"brainstorming" zur mode wurde. das buch ist von '72. whow!

und er hatte offenbar die möglichkeit, mit seiner segelyacht unbehelligt
von grenzen auf der ostsee herumzusegeln; das war ja auch nicht allzu
üblich.

mfg, martin
Chr. Maercker
2018-01-03 19:58:57 UTC
Permalink
werner gilde ...
... hatte offenbar die möglichkeit, mit seiner segelyacht unbehelligt
von grenzen auf der ostsee herumzusegeln; das war ja auch nicht allzu
üblich.
Bei ihm war ich mir nicht sicher, ab wann und in welchem Umfang er zu
den privilegierten Wissenschaftlern gehörte. Ein Großteil war ja nach
1945 in die UdSSR gebracht worden und konnte es sich nach seiner
Rückkehr gut gehen lassen im Staate DDR. Prof. Gilde kam erst später zu
Ruhm und Ehren, ein relativ seltener Fall in seiner Generation.
--
CU Chr. Maercker.
Peter Veith
2018-01-03 11:38:22 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Das ZIS, das Zentralinstitut für Schweißtechnik.
Ich meine, dass das eine Zeitschleife ist: Deren Chef hatte die
Bude sehr innovativ gebaut. Er selbst glänzte durch einige
populärwissenschaftliche Bücher rund um Lernen und Innovation.
Hatten wir vor Jahren schon - Veith? Du suchst doch immer so schön.
Mach doch mal bitte.
Hier!

Konkretes ist mir nicht eingefallen, nur, daß das "Amt für Erfindungs-
und Patentwesen" der DDR am 3. Oktober 1990 auf rd. "13,5 Millionen
Patentdokumenten" saß, die sich das "Deutsche Patentamt" der BRD
einverleibte.

Veith
--
Lieber Reich ins Heim, als heim ins Reich!
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com
René Marquardt
2018-01-03 17:09:51 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Konkretes ist mir nicht eingefallen, nur, daß das "Amt für Erfindungs-
und Patentwesen" der DDR am 3. Oktober 1990 auf rd. "13,5 Millionen
Patentdokumenten" saß, die sich das "Deutsche Patentamt" der BRD
einverleibte.
Ich glaube, du verstehst nicht, was ein Patentamt macht.
Peter Veith
2018-01-03 19:57:20 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Peter Veith
Konkretes ist mir nicht eingefallen, nur, daß das "Amt für Erfindungs-
und Patentwesen" der DDR am 3. Oktober 1990 auf rd. "13,5 Millionen
Patentdokumenten" saß, die sich das "Deutsche Patentamt" der BRD
einverleibte.
Ich glaube, du verstehst nicht, was ein Patentamt macht.
Dafür habe ich ja Dich ... ziemlich früh zum Pool-Putzen!?

Veith
--
"Fifty-fifty ist besser als ehrlich geteilt", ex-Finanzministerin Simon
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com
René Marquardt
2018-01-03 20:19:32 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by René Marquardt
Post by Peter Veith
Konkretes ist mir nicht eingefallen, nur, daß das "Amt für Erfindungs-
und Patentwesen" der DDR am 3. Oktober 1990 auf rd. "13,5 Millionen
Patentdokumenten" saß, die sich das "Deutsche Patentamt" der BRD
einverleibte.
Ich glaube, du verstehst nicht, was ein Patentamt macht.
Dafür habe ich ja Dich ... ziemlich früh zum Pool-Putzen!?
Wenn das irgendeine lusticke Spitze sein soll, ich weiss
leider nicht, worauf du dich zu beziehen versuchst.
x***@gmail.com
2018-01-03 19:57:36 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Peter Veith
Konkretes ist mir nicht eingefallen, nur, daß das "Amt für Erfindungs-
und Patentwesen" der DDR am 3. Oktober 1990 auf rd. "13,5 Millionen
Patentdokumenten" saß, die sich das "Deutsche Patentamt" der BRD
einverleibte.
Ich glaube, du verstehst nicht, was ein Patentamt macht.
Die Patentämter kommen ihren Prüfpflichten leider nur etwas
läßlich nach.
Ich hatte mal ein von einem Westberliner Mittelständler vom
Erfinder und Patentinhaber erworbenes Patent zu prüfen.
Ein halbe Stunde in der UB der TUB reichte festzustellen, daß
der in der Patentschrift angegebene Zweck nicht erreicht werden
konnte. Die nächste Sitzung - anwesend der Mittelständler, der
Erfinder, mein Prof. und ich - verlief etwas stürmisch und
kulminierte im unternehmertypischen Ausspruch: Meine Herren,
ich will nicht wissen, was nicht geht, ich will wissen, was geht!

FR
Chr. Maercker
2018-01-03 19:55:28 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Das ZIS, das Zentralinstitut für Schweißtechnik.
Wobei das ZIS gerade nicht bei den drei genannten AdW-Instituten auf dem
Weinberg-Campus war, sondern in Trotha. Mit LCDs hatten die aber nix am Hut.
Post by Martin Ebert
Ich meine, dass das eine Zeitschleife ist: Deren Chef hatte die
Bude sehr innovativ gebaut. Er selbst glänzte durch einige
populärwissenschaftliche Bücher rund um Lernen und Innovation.
ACK, zum ZIS und seinem Chef (bzw. von ihm selbst) gab es in den 1980ern
allerhand Literatur. Hab dort aber nie gelesen, ob das ZIS zur AdW
gehörte oder was es sonst für einen Status hatte.
--
CU Chr. Maercker.
x***@gmail.com
2018-01-04 15:18:23 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Post by Martin Ebert
Das ZIS, das Zentralinstitut für Schweißtechnik.
Wobei das ZIS gerade nicht bei den drei genannten AdW-Instituten auf dem
Weinberg-Campus war, sondern in Trotha. Mit LCDs hatten die aber nix am Hut.
Die drei von mir genannten Inst. - ZOS, ZIE, IE - kenne ich nur
vom Akademie-Gelände Berlin-Adlershof, beidseits der Rudower
Chaussee mit Fernsehfunk und Stasi-Wachrgt. als Nachbarschaft - FR
Chr. Maercker
2018-01-05 06:11:38 UTC
Permalink
Post by x***@gmail.com
Die drei von mir genannten Inst. - ZOS, ZIE, IE - kenne ich nur
vom Akademie-Gelände Berlin-Adlershof, ...
Hab mich schon gewundert, in Halle war mir nur die Elektronenmikroskopie
bekannt.
--
CU Chr. Maercker.
Daniel Krebs
2018-01-06 10:09:38 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Post by Martin Ebert
Das ZIS, das Zentralinstitut für Schweißtechnik.
Wobei das ZIS gerade nicht bei den drei genannten AdW-Instituten auf dem
Weinberg-Campus war, sondern in Trotha. Mit LCDs hatten die aber nix am Hut.
Gab es auf dem Campus nicht auch noch ein Institut für
Werkstoffforschung?
Weiß aber nicht mehr, wie das hieß.
in dessen Bibliothek habe ich manchmal für meine Diplomarbeit
recherchiert.
Daniel
--
"Wohltätigkeit ist das Ersäufen des Rechts
im Mistloch der Gnade."

Pestalozzi
Chr. Maercker
2018-01-18 06:34:49 UTC
Permalink
Post by Daniel Krebs
Gab es auf dem Campus nicht auch noch ein Institut für
Werkstoffforschung?
Was die Akademie dort oben alles betrieben hat, weiß ich nicht. Mir war
nur die Elektronenmikroskopie bekannt. Zwischen den Uni-Instituten gab
es allerhand Austausch, mit der AdW kaum.
--
CU Chr. Maercker.
x***@gmail.com
2018-01-18 07:57:22 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Post by Daniel Krebs
Gab es auf dem Campus nicht auch noch ein Institut für
Werkstoffforschung?
Was die Akademie dort oben alles betrieben hat, weiß ich nicht. Mir war
nur die Elektronenmikroskopie bekannt. Zwischen den Uni-Instituten gab
es allerhand Austausch, mit der AdW kaum.
Da wurde vieles als vertraulich deklariert, z.B. die
Quarz-Einkristall-Züchtung (daraus Wafer für die Mikroelektronik
zu schneiden), aus Tarnungsgründen beim Zentrum für wissenschaftlichen
Gerätebau (ZWG) auf dem Nordgelände untergebracht - FR
x***@gmail.com
2018-01-03 15:38:27 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by x***@gmail.com
An welchem Institut sollen denn diese Physiker tätig gewesen sein?
Zentralinst. für Optik und Spektroskopie (ZOS)? Zentralinst. f.
Elektronenphysik (ZIE)? Inst. f. Elektronik (IE)?
och. hier wird nur wieder versucht aus der Zone
irgendetwas innovatives rauszulesen.
sie war nicht innovativ, das verbot das stalinistische
system. und auch weitere dieser „ich hab die wissenschaftliche
Weltanschauung mit dem ganz großen Löffel gefressen“
dreckssysteme werden nicht bestehen. als nächstes ist
nordnazikorea dran . hoffentlich bald.
Und einmal mehr gibt sich Boris G. als feindlich-negatives
Element zu erkennen. Es gibt in dieser Gruppe noch mehrere
solcher Gestalten, aber wir kennen sie, wir kennen sie alle!

FR
Chr. Maercker
2018-01-02 18:38:21 UTC
Permalink
Post by x***@gmail.com
Es zeugt von Intelligenz, solche Ausrisse sofort handschriftlich
mit Quelle und Erscheinungsdatum zu versehen.
Das steht seit 36 1/2 Jahren auf der Rückseite. ;-)
Post by x***@gmail.com
Post by Chr. Maercker
nicht eindeutig, in welche Richtung das Lizenzgeschäft mit LCD lief. Der
Grundtenor des Artikels und die Subüberschrift lassen freilich einen
Transfer DDR -> Japan annehmen. Weil hierzugroups vor einigen Monaten
Thema war, welchen Anteil Physiker der Akademie der Wissenschaften in
Halle/S. an der Entwicklung von LCDs hatten.
An welchem Institut sollen denn diese Physiker tätig gewesen sein?
Zentralinst. für Optik und Spektroskopie (ZOS)? Zentralinst. f.
Elektronenphysik (ZIE)? Inst. f. Elektronik (IE)?
Meines Wissens am ZIE. Die befassten sich mit Elektronenmikroskopie.
Könnte aber durchaus interdisziplinäre Forschung aller drei Institute
gewesen sein. Die liegen in Halle ziemlich dicht beieinander und LCD
passen bei allen dreien ins Forschungsgebiet.
--
CU Chr. Maercker.
René Marquardt
2018-01-02 18:05:18 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
http://www.med.uni-magdeburg.de/~maercker/Tmp/LCD-Entw.jpg
Wahrscheinlich aus der Halleschen "Freiheit", Juli 1981. Leider ist
nicht eindeutig, in welche Richtung das Lizenzgeschäft mit LCD lief. Der
Grundtenor des Artikels und die Subüberschrift lassen freilich einen
Transfer DDR -> Japan annehmen. Weil hierzugroups vor einigen Monaten
Thema war, welchen Anteil Physiker der Akademie der Wissenschaften in
Halle/S. an der Entwicklung von LCDs hatten.
Wir wollen nicht vergessen, dass Lizenzen oft auch aufgekauft werden,
um moeglichen Patentklagen in der Zukunft aus dem Weg zu gehen; nicht,
dass weil mal irgendwer an einem aehnlichen Thema runmgeforscht hat,
ohne je was auf den Markt zu bringen, der mir irgendwann als
Patenttroll unterkommt.
Chr. Maercker
2018-01-18 06:38:29 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Wir wollen nicht vergessen, dass Lizenzen oft auch aufgekauft werden,
um moeglichen Patentklagen in der Zukunft aus dem Weg zu gehen; nicht,
dass weil mal irgendwer an einem aehnlichen Thema runmgeforscht hat,
ohne je was auf den Markt zu bringen, der mir irgendwann als
Patenttroll unterkommt.
Das hätte die DDR nicht nötig gehabt. Die wiss. Ergebnisse wurden VS,
der Rest der Welt hätt nix von erfahren, fettich. Das Motiv, diese
Ergebnisse über Lizenzen in klingende West-Münze zu verwandeln, wenn man
schon außerstande ist, sie selbst zu nutzen, erscheint mir plausibler.
--
CU Chr. Maercker.
Martin Ebert
2018-01-03 04:37:29 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
http://www.med.uni-magdeburg.de/~maercker/Tmp/LCD-Entw.jpg
Wahrscheinlich aus der Halleschen "Freiheit", Juli 1981. Leider ist
nicht eindeutig, in welche Richtung das Lizenzgeschäft mit LCD lief.
Ich halte den Artikel für grundsätzlich fragwürdig. Denn:
Toyo Eng (TEC) sagt mir etwas. Mehr als nur Hörensagen.

Die hatten an wichtigen Chemiestandorten ihre Büros. Und nicht nur
das, die hatten für ihre japanischen Ingenieure auch Wohnungen, eigene
Köche, das volle Programm.

Das war kein "wir nennen unsere Gastarbeiter aber Vertragsarbeiter".
Sondern die Herren von Toyo waren die Stars. (Inklusive netter
Vollbewachung durch das MfS, gleichzeitig sich frei in der DDR
und nach Westberlin bewegend.)

Also wenn mir jemand erzählt, dass nun ausgerechnet Toyo sich
irgendwelche Lizenzen in der DDR kaufte - dann kichere ich.

WENN - dann war das ein krummer Deal der Art "na gut, wenn es
dem Geschäft dient, kaufen wir denen eine Lizenz ab, die zahlen
ja eh alles."

Einen realen Fall kenne ich - da weiß ich aber nicht, ob Toyo
eine Rolle spielte. Eher nicht, der Deal lief auf Ho.....ell.
DDR-Ingenieure hatten die gelieferte (!) Echtzeitsoftware
reassembled und bei der Gelegenheit optimiert. Der Software-
Hersteller zeigte Interesse an den optimierten Softwareversionen.

Mt
x***@gmail.com
2018-01-03 19:49:20 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Chr. Maercker
http://www.med.uni-magdeburg.de/~maercker/Tmp/LCD-Entw.jpg
Wahrscheinlich aus der Halleschen "Freiheit", Juli 1981. Leider ist
nicht eindeutig, in welche Richtung das Lizenzgeschäft mit LCD lief.
Toyo Eng (TEC) sagt mir etwas. Mehr als nur Hörensagen.
Die hatten an wichtigen Chemiestandorten ihre Büros. Und nicht nur
das, die hatten für ihre japanischen Ingenieure auch Wohnungen, eigene
Köche, das volle Programm.
Das war kein "wir nennen unsere Gastarbeiter aber Vertragsarbeiter".
Sondern die Herren von Toyo waren die Stars. (Inklusive netter
Vollbewachung durch das MfS, gleichzeitig sich frei in der DDR
und nach Westberlin bewegend.)
Also wenn mir jemand erzählt, dass nun ausgerechnet Toyo sich
irgendwelche Lizenzen in der DDR kaufte - dann kichere ich.
Sklavenseele, kichre nur...
Ein Ing. vom VEB Germania, glaube in Grimma, hatte eine wesentliche
Verbesserung zur Erhöhung der Efektiwnost der Böden von
Rektifikationskolonnen ersonnen - die Sache wurde vom für
Verfahrenstechnische Anlagen zuständigen Außenhandel weltweit
vermarktet. Warum sollten Anlagenbauer in Nippon die Sache nicht
erworben haben?

FR
Chr. Maercker
2018-01-03 20:04:54 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Toyo Eng (TEC) sagt mir etwas. Mehr als nur Hörensagen.
Die hatten an wichtigen Chemiestandorten ihre Büros. Und nicht nur
das, die hatten für ihre japanischen Ingenieure auch Wohnungen, eigene
Köche, das volle Programm.
Waren die dort als Archäologen beschäftigt? ;-)
Post by Martin Ebert
Also wenn mir jemand erzählt, dass nun ausgerechnet Toyo sich
irgendwelche Lizenzen in der DDR kaufte - dann kichere ich.
Unter anderem zur Klärung dieses Sachverhaltes habe ich den alten
Zeitungsschnipsel online gestellt. Anno 1981 war die Zeit, wo man in der
DDR innovative Technologien finden konnte, lange vorbei.
Post by Martin Ebert
WENN - dann war das ein krummer Deal der Art "na gut, wenn es
dem Geschäft dient, kaufen wir denen eine Lizenz ab, die zahlen
ja eh alles."
Einen realen Fall kenne ich - da weiß ich aber nicht, ob Toyo
eine Rolle spielte. Eher nicht, der Deal lief auf Ho.....ell.
DDR-Ingenieure hatten die gelieferte (!) Echtzeitsoftware
reassembled und bei der Gelegenheit optimiert. Der Software-
Hersteller zeigte Interesse an den optimierten Softwareversionen.
Das hätte auch D*C passieren können - KRS4000 alias PDP11.
--
CU Chr. Maercker.
Martin Ebert
2018-01-03 20:54:58 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Post by Martin Ebert
Toyo Eng (TEC) sagt mir etwas. Mehr als nur Hörensagen.
Die hatten an wichtigen Chemiestandorten ihre Büros. Und nicht nur
das, die hatten für ihre japanischen Ingenieure auch Wohnungen, eigene
Köche, das volle Programm.
Waren die dort als Archäologen beschäftigt? ;-)
IMHO Aufbaulogistik des Nordwerks des VEB Stickstoffwerk Piesteritz.
Die Ammoniakanlagen kamen aus Japan, teilweise Zulieferung CSSR. Die
Harnstofflanlagen DDR/Ungarn, Salpeter und IKW weiß ich nicht.

Im Grunde spielten die Generalauftragnehmer oder gar -geber und
koordinierten das Ganze. Und weil das gut lief, blieben die mit
kleinerer Besatzung gleich da - bis zum Ende der DDR.

Deren Koch machte dann in der Wendezeit das erste japanische
Restaurant beim Städtlein auf.

Mt
Chr. Maercker
2018-01-03 22:24:13 UTC
Permalink
Martin Ebert wrote:
[Japaner in der Chemieindustrie]
Post by Martin Ebert
IMHO Aufbaulogistik des Nordwerks des VEB Stickstoffwerk Piesteritz.
Die Ammoniakanlagen kamen aus Japan, teilweise Zulieferung CSSR. Die
Harnstofflanlagen DDR/Ungarn, Salpeter und IKW weiß ich nicht.
Im Grunde spielten die Generalauftragnehmer oder gar -geber und
koordinierten das Ganze. Und weil das gut lief, blieben die mit
kleinerer Besatzung gleich da - bis zum Ende der DDR.
Also ähnlich, wie Anfang 1980er beim Aufbau von Buna II. Nur dass es
dort vor allem westdeutsche Firmen waren. Deren Klempner mussten immer
einen Mitarbeiter Streife laufen lassen, sonst waren die guten Armaturen
wenige Stunden nach der Montage verschwunden. ;-)
--
CU Chr. Maercker.
x***@gmail.com
2018-01-04 15:25:44 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Chr. Maercker
Post by Martin Ebert
Toyo Eng (TEC) sagt mir etwas. Mehr als nur Hörensagen.
Die hatten an wichtigen Chemiestandorten ihre Büros. Und nicht nur
das, die hatten für ihre japanischen Ingenieure auch Wohnungen, eigene
Köche, das volle Programm.
Waren die dort als Archäologen beschäftigt? ;-)
IMHO Aufbaulogistik des Nordwerks des VEB Stickstoffwerk Piesteritz.
Die Ammoniakanlagen kamen aus Japan, teilweise Zulieferung CSSR. Die
Harnstofflanlagen DDR/Ungarn, Salpeter und IKW weiß ich nicht.
KAS-Anlage in Schwedt: Ammoniakanlage Japan, Salpetersäureanlage
Frankreich, was zu gewissen Inkompatibilitäten führte. Die gesamte
Anlage, inkl. Prillturm, ist, soviel ich weiß, in den 90ern nach
Litauen verkauft worden - FR
Wolf gang P u f f e
2018-01-03 18:11:36 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
http://www.med.uni-magdeburg.de/~maercker/Tmp/LCD-Entw.jpg
Wahrscheinlich aus der Halleschen "Freiheit", Juli 1981. Leider ist
nicht eindeutig, in welche Richtung das Lizenzgeschäft mit LCD lief. Der
Grundtenor des Artikels und die Subüberschrift lassen freilich einen
Transfer DDR -> Japan annehmen. Weil hierzugroups vor einigen Monaten
Thema war, welchen Anteil Physiker der Akademie der Wissenschaften in
Halle/S. an der Entwicklung von LCDs hatten.
Wer weiss um was es konkret ging bei diesem Patent zum LCD.
Eventuell ein Detail der Ansteuerelektronik oder sowas?
Das es um die Rezeptur oder Herstellung der "Brühe", also der
Flüssigkristalle selbst ging, glaube ich kaum.
Den Grund hatte ich vor einigen Wochen hier schonmal erwähnt, wo ich
Gelegnheit hatte, zu diesem Thema an einer Veranstaltung der Uni Jena
zu diesem Thema mehr zu erfahren, was die Chemie in diesen Displays
betrifft.
Post by Chr. Maercker
Die
allermeisten Entwicklungen sind irknwo verstaubt, einige wenige (LCD)
haben es nach Japan/BRD/USA geschafft - und wurden *dort* produziert.
In welcher Form sollen denn Entwicklungsergebnisse aus der DDR
betreffend LCDs ins Ausland gekommen sein?
Als Patente zumindest nicht. Das wäre ja heute belegbar.
Ich habe, weil mich dieses Thema doch ein wenig interessierte, vor
einigen Jahren in Jena an der Uni einen Vortrag besucht, wo
Dr. Geelhaar von der Merck Chemieforschung (größer Hersteller von
LC-Materialien in den Displays) über die Geschichte der
Flüssigkristalle und der Entwicklung von LC-Displays sprach.
https://www.uni-jena.de/Mitteilungen/Archiv/Archiv+2_2014/PM140606_EAK_Geelhaar.html
Post by Chr. Maercker
Es gab keinerlei Hinweise, dass irgendwelche Forschungsergebnisse
oder Patente zu LCDs aus der DDR gekommen wären.
W.
Chr. Maercker
2018-01-03 22:27:08 UTC
Permalink
Post by Wolf gang P u f f e
Wer weiss um was es konkret ging bei diesem Patent zum LCD.
Eventuell ein Detail der Ansteuerelektronik oder sowas?
Das es um die Rezeptur oder Herstellung der "Brühe", also der
Flüssigkristalle selbst ging, glaube ich kaum.
Hab ich auch Zweifel. Die Grundlagenforschung zu Flüssigkristallen
dürfte in den 1970ern weitgehend abgeschlossen gewesen sein.
--
CU Chr. Maercker.
Martin Ebert
2018-01-03 22:34:00 UTC
Permalink
Post by Chr. Maercker
Es gab keinerlei Hinweise, dass irgendwelche Forschungsergebnisse
oder Patente zu LCDs aus der DDR gekommen wären.
<http://www.fendt.de/artikel/zfp.pdf>

Tabelle 3, Seite 192. Sowie Erläuterungen S. 191.

Mt
gunter Kühne
2018-01-03 23:15:22 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Chr. Maercker
Es gab keinerlei Hinweise, dass irgendwelche Forschungsergebnisse
oder Patente zu LCDs aus der DDR gekommen wären.
<http://www.fendt.de/artikel/zfp.pdf>
Tabelle 3, Seite 192. Sowie Erläuterungen S. 191.
Mt
Und jetzt die Frage : Wer lügt??

GK
Wolf gang P u f f e
2018-01-04 17:05:11 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Chr. Maercker
Es gab keinerlei Hinweise, dass irgendwelche Forschungsergebnisse
oder Patente zu LCDs aus der DDR gekommen wären.
<http://www.fendt.de/artikel/zfp.pdf>
Tabelle 3, Seite 192. Sowie Erläuterungen S. 191.
Danke!
Hätte ich das vor 3 Jahren schon gehabt, hätte ich den Professor von
Merck-Chemie gezielter ansprechen können.

W.
Wolf gang P u f f e
2018-09-18 08:27:06 UTC
Permalink
Post by Wolf gang P u f f e
Post by Martin Ebert
Post by Chr. Maercker
Es gab keinerlei Hinweise, dass irgendwelche Forschungsergebnisse
oder Patente zu LCDs aus der DDR gekommen wären.
<http://www.fendt.de/artikel/zfp.pdf>
Tabelle 3, Seite 192. Sowie Erläuterungen S. 191.
Danke!
Hätte ich das vor 3 Jahren schon gehabt, hätte ich den Professor von
Merck-Chemie gezielter ansprechen können.
Wie ich gerade feststellte, hatte ich bereits vor 8 Jahren ein Artikel
zu diesem Thema gescannt, der wohl bei mir total in Vergessenheit
geriet.
Da geht es um Lizenzen und Patente aus der DDR, welche in anderen
Ländern genutzt wurden. So auch Lizenzen die Flüssigkristall-Substanzen
betreffend, die auch die Firma Merck nutzt(e).
Hier der Seite aus der Zeitschrift Funkamateur Heft 6/1988.
(Markierung rechte Textspalte)
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W.

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