Discussion:
Quasselstrippe
(zu alt für eine Antwort)
Stefan Schmitz
2019-04-12 20:54:33 UTC
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Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
Gunhild Simon
2019-04-12 21:18:33 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
Gunhild Simon
2019-04-12 21:33:30 UTC
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Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt.
die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
Ich verstehe darunter ein endloses, ununterbrochenes
Band .
Oder man charakterisiert mit der Strippe das
Pausenlose des Redeergusses: "ohne Punkt und Komma".

Gruß
Gunhild
Heinz Lohmann
2019-04-13 02:28:28 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
Da sieht Küpper umgekehrt:
1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.

Klingt einleuchtend. Beide Ausdrücke scheinen sich demnach nahezu
gleichzeitig entwickelt haben.

PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Manfred Hoß
2019-04-13 06:21:40 UTC
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Post by Heinz Lohmann
Post by Stefan Schmitz
Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.
Klingt einleuchtend. Beide Ausdrücke scheinen sich demnach nahezu
gleichzeitig entwickelt haben.
Das "Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten" sieht das ebenso:

"Strippe
[...]
Die Strippe ist im Berlinerischen auch eine Bezeichnung für den
Telefondraht, was sich bei Redensarten zeigt, die erst im 20. Jahrhundert
aufgekommen sind: /sich an die Strippe hängen/: anfangen zu telefonieren,
verschiedene Personen nacheinander anzurufen suchen.
/Jemanden an die Strippe kriegen/: mit der gewünschten Person am
Telefon sprechen können, den Anschluß erreichen.
Im Zusammenhang damit steht die Wendung /Eine Quasselstrippe sein/:
endlose Gespräche führen, sehr redselig sein."
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Strippe. Lexikon der
sprichwörtlichen Redensarten, S. 6342f.
(vgl. Röhrich-LdspR Bd. 5, S. 1575) (c) Verlag Herder]

Gruß
Manfred.
U***@web.de
2019-04-13 07:48:46 UTC
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Post by Heinz Lohmann
Post by Stefan Schmitz
Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.
Klingt einleuchtend. Beide Ausdrücke scheinen sich demnach nahezu
gleichzeitig entwickelt haben.
PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
Allerdings.

Auch können Anrufbeantworter abheben, obgleich sie den Telefonhörer
nicht bewegen.

Gruß, ULF
Frank Hucklenbroich
2019-04-13 14:00:39 UTC
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Post by U***@web.de
Post by Heinz Lohmann
Post by Stefan Schmitz
Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.
Klingt einleuchtend. Beide Ausdrücke scheinen sich demnach nahezu
gleichzeitig entwickelt haben.
PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
Allerdings.
Auch können Anrufbeantworter abheben, obgleich sie den Telefonhörer
nicht bewegen.
Ich ertappe mich auch noch dabei, daß ich sage "Ich habe ihm auf Band
gesprochen", wenn es eigentlich eine Mailbox war.

Grüße,

Frank (der vor 25 Jahren noch einen AB mit Mini-Cassetten drin hatte)
Ralf Joerres
2019-04-14 08:20:58 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by U***@web.de
Post by Heinz Lohmann
Post by Stefan Schmitz
Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.
Klingt einleuchtend. Beide Ausdrücke scheinen sich demnach nahezu
gleichzeitig entwickelt haben.
PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
Allerdings.
Auch können Anrufbeantworter abheben, obgleich sie den Telefonhörer
nicht bewegen.
Ich ertappe mich auch noch dabei, daß ich sage "Ich habe ihm auf Band
gesprochen", wenn es eigentlich eine Mailbox war.
Wobei die Mailbox ja auch kein Posteingangsserver für Mailbetrieb ist,
sondern so etwas wie ein webbasierter Anrufbeantworter. Wieso man für
den Sprachnachrichtendienst von Handynummern 'Mailbox' sagt, hat mir
nie eingeleuchtet, aber von Anfang an nannten die sich glaube ich so.
Ich war allerdings erst spät ins Handywesen eingestiegen und mit dem
Smartphone habe ich mich bis jetzt nicht wirklich anfreunden können.
In der Frühphase des Internets, genauer: in der Vor-Internet-Ära, gab es
ein Mailbox-System per DFÜ, das ich nie bewusst kennengelernt hatte:

https://de.wikipedia.org/wiki/Mailbox_(Computer)

Das hatte, soweit ich den Artikel überflugsweise verstanden habe, mit
E-Mails nichts zu tun.

Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie verschwinden
mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte Wendungen.
Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100 Jahre
in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich selbst
erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.

Gruß Ralf Joerres
Heinz Lohmann
2019-04-14 12:09:20 UTC
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Post by Ralf Joerres
Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie verschwinden
mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte Wendungen.
Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100 Jahre
in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich selbst
erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.
Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
Technologie.
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Detlef Meißner
2019-04-14 12:17:53 UTC
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Post by Heinz Lohmann
Post by Ralf Joerres
Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie verschwinden
mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte Wendungen.
Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100 Jahre
in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich selbst
erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.
Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
Technologie.
"Er fährt mit einem Affenzahn."

Detlef
--
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der
Persönlichkeit. (Mark Twain)
Ralf Joerres
2019-04-14 15:51:03 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Heinz Lohmann
Post by Ralf Joerres
Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie verschwinden
mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte Wendungen.
Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100 Jahre
in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich selbst
erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.
Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
Technologie.
"Er fährt mit einem Affenzahn."
Da dachte ich erst: Wie, gibt's auch Affen-Zahnräder? Aber dann fiel mir die
'affenartige Geschwindigkeit' ein. 'Zahn' ist dann einfach 'Tempo': '... der
hatte einen Zahn drauf...'

Ralf Joerres
Detlef Meißner
2019-04-14 16:03:27 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by Heinz Lohmann
Post by Ralf Joerres
Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie verschwinden
mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte Wendungen.
Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100
Jahre in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich
selbst erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.
Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
Technologie.
"Er fährt mit einem Affenzahn."
Da dachte ich erst: Wie, gibt's auch Affen-Zahnräder? Aber dann fiel mir die
'affenartige Geschwindigkeit' ein. 'Zahn' ist dann einfach 'Tempo': '... der
hatte einen Zahn drauf...'
Oder: "Er hatte einen Affenzahn drauf."
Ohne Kontext schwer zu verstehen.

Allerdings hat wohl "Zahn zulegen" ursprünglich nichts mit Zahnrädern
bzw. Getriebe zu tun.
https://www.sprichwoerter-redewendungen.de/redewendungen/einen-zahn-zulegen/

Und jetzt noch ein Witz:
„Herr Ober, in meiner Suppe liegt ja ein Zahn!“
„Aber sie sagten doch, ich sollte einen Zahn zulegen!“

Detlef
--
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der
Persönlichkeit. (Mark Twain)
Ralf Joerres
2019-04-14 16:38:34 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by Heinz Lohmann
Post by Ralf Joerres
Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie verschwinden
mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte Wendungen.
Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100
Jahre in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich
selbst erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.
Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
Technologie.
"Er fährt mit einem Affenzahn."
Da dachte ich erst: Wie, gibt's auch Affen-Zahnräder? Aber dann fiel mir die
'affenartige Geschwindigkeit' ein. 'Zahn' ist dann einfach 'Tempo': '... der
hatte einen Zahn drauf...'
Oder: "Er hatte einen Affenzahn drauf."
Ohne Kontext schwer zu verstehen.
Allerdings hat wohl "Zahn zulegen" ursprünglich nichts mit Zahnrädern
bzw. Getriebe zu tun.
https://www.sprichwoerter-redewendungen.de/redewendungen/einen-zahn-zulegen/
Kann sein, kann nicht sein, Redensarten-Index nennt diese Deutung falsch.
Ältere Google-Books-Funde aus Google Ngram Viewer beziehen sich auf die
Zahnheilkunde. Zwischen 1874 und 1957 keine Funde, dann aber geht's dort
steil bergauf mit den Trefferzahlen. Die Geschichte mit den 'Kräueln' in
Deinem Link kann trotzdem zutreffen, bei älteren Redewendungen ist das
kaum sicher zu bestimmen. Vielleicht gibt's ja eine Fundstelle im DWB unter
'zulegen'. Das 'zulegen' in der Kräuel-Deutung wundert mich allerdings,
'zugeben' hätte ich nachvollziehen können, aber wieso '-legen'? Ich weiß
aber nicht, wie die ganze technische Apparatur mit diesem Topf-Gehänge
beschaffen war bzw. wie das Hoch- und Runterstellen bewerkstelligt wurde.
Vielleicht gab's da ne Ratsche, die so beschaffen war, dass 'zulegen'
passen würde.

Ralf Joerres
Manfred Hoß
2019-04-15 05:58:54 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by Heinz Lohmann
Post by Ralf Joerres
Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie verschwinden
mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte Wendungen.
Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100 Jahre
in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich selbst
erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.
Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
Technologie.
"Er fährt mit einem Affenzahn."
Da dachte ich erst: Wie, gibt's auch Affen-Zahnräder? Aber dann fiel mir die
'affenartige Geschwindigkeit' ein. 'Zahn' ist dann einfach 'Tempo': '... der
hatte einen Zahn drauf...'
"Affenzahn" kenne ich seit meiner frühesten Jugend, daher denke ich sofort
an hohe Geschwindigkeit.

Gruß
Manfred.
Jakob Achterndiek
2019-04-14 12:27:34 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
Technologie.
Der ist ja auch gerade WEGEN der neuen Technik arg mißverständlich:
Meint der flotte Bicyclista da die Zahnräder auf der Rad-Achse oder
die auf der Tret-Achse?
--
j/\a
Thomas Schade
2019-04-14 12:44:28 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Heinz Lohmann
Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
Technologie.
Meint der flotte Bicyclista da die Zahnräder auf der Rad-Achse oder
die auf der Tret-Achse?
Ich bin alles andere als bewandert in Bezug aufs Radlfahren, aber rein
ingenieursmäßig sind in den höheren Gängen am Kettenblatt mehr Zähne, am
Ritzel hingegen weniger angeordnet. Technisch macht nur das Sinn.


Ciao
Toscha
--
Ich weiß nicht, wieso ich euch so hasse, Fahrradfahrer dieser Stadt.
[Tocotronic: Freiburg]
Ralf Joerres
2019-04-14 15:55:08 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Heinz Lohmann
Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
Technologie.
Meint der flotte Bicyclista da die Zahnräder auf der Rad-Achse oder
die auf der Tret-Achse?
Denkt keiner drüber nach. Kettenschaltungen sind bei Velos wie Du ja
richtig bemerkst erst in neuerer Zeit wirklich populär, den Ausdruck gibt's
aber schon lang, der dürfte zwar aus der Getriebe-Welt stammen, aber nicht
unbedingt vom Fahrrad...

Ralf Joerres
Quinn C
2019-04-14 18:19:22 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Kettenschaltungen sind bei Velos wie Du ja
richtig bemerkst erst in neuerer Zeit wirklich populär,
Wie bitte?
--
selbstheiligen und vom himmel dünkelheilige gefallene gugelfritzen
FISCHART
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Markus Ermert
2019-04-16 09:17:06 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Wobei die Mailbox ja auch kein Posteingangsserver für Mailbetrieb ist,
sondern so etwas wie ein webbasierter Anrufbeantworter. Wieso man für
den Sprachnachrichtendienst von Handynummern 'Mailbox' sagt, hat mir
nie eingeleuchtet,
Mailbox heißt Briefkasten. Also ein Behälter, der Nachrichten zwecks
späterer Abholung sammelt. Daher ist das ziemlich einleuchtend.

Nichteinleuchtend ist hingegen, warum man im Deutschen Mailbox nannte, was
im Englischen „Schwarzes-Brett-System“ hieß.

Es ist wohl so, dass den meisten die deutsche Ursprungsbedeutung von
„Mailbox“ nicht bewusst ist.
Hartmut Kraus
2019-04-14 21:39:02 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Auch können Anrufbeantworter abheben, obgleich sie den Telefonhörer
nicht bewegen.
Nur Anrufe /beantworten/ können sie bis heute nicht.
Stefan Schmitz
2019-04-13 13:41:42 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by Stefan Schmitz
Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.
Danke. Da sieht man mal wieder, wie irreführend aktuelle Wörterbucheinträge
sein können.
René Marquardt
2019-04-13 13:57:13 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
Ich schon, bzw. "hanging up", aber aber macht man immer noch die Geste
mit Faust, Daumen und kleinem Finger am Ohr um "Telefon!" anzuzeigen,
oder tut man heute so, als ob man in ein Knaeckebrot beisst?
Bertel Lund Hansen
2019-04-13 15:14:28 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Ich schon, bzw. "hanging up", aber aber macht man immer noch die Geste
mit Faust, Daumen und kleinem Finger am Ohr um "Telefon!" anzuzeigen,
Diese Geste passt ganz gut zu einem Handy, das auch Lautsprecher
und Mikrofon enthält.
--
/Bertel - aus Dänemark
René Marquardt
2019-04-13 21:39:45 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by René Marquardt
Ich schon, bzw. "hanging up", aber aber macht man immer noch die Geste
mit Faust, Daumen und kleinem Finger am Ohr um "Telefon!" anzuzeigen,
Diese Geste passt ganz gut zu einem Handy, das auch Lautsprecher
und Mikrofon enthält.
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Stephan Seitz
2019-04-13 21:47:02 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Ja, das sieht immer so aus, als ob sie in ein Knäckebrot beißen
wollen.

Shade and sweet water!

Stephan
--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+***@fsing.rootsland.net |
| Public Keys: http://fsing.rootsland.net/~stse/keys.html |
René Marquardt
2019-04-13 21:56:19 UTC
Permalink
Post by Stephan Seitz
Post by René Marquardt
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Ja, das sieht immer so aus, als ob sie in ein Knäckebrot beißen
wollen.
Ach?

https://groups.google.com/d/msg/de.etc.sprache.deutsch/ZptnKWFxQ7E/2EaBg1lGBQAJ
Christina Kunze
2019-04-14 04:34:21 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Bertel Lund Hansen
Post by René Marquardt
Ich schon, bzw. "hanging up", aber aber macht man immer noch die Geste
mit Faust, Daumen und kleinem Finger am Ohr um "Telefon!" anzuzeigen,
Diese Geste passt ganz gut zu einem Handy, das auch Lautsprecher
und Mikrofon enthält.
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Nur die, bei denen der Kopfhörer schon angewachsen ist, oder?
Ich telefoniere auch mit dem Smartphone meistens ohne Headset und muss
es deshalb fast wie einen klassischen Telefonhörer ans Ohr halten, um
was zu hören.

chr
Bertel Lund Hansen
2019-04-14 09:18:09 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Nur die, bei denen der Kopfhörer schon angewachsen ist, oder?
Natürlich. Ich dachte nicht daran.
--
/Bertel - aus Dänemark
Bertel Lund Hansen
2019-04-14 09:17:18 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Ich sehe wenige sehr junge Leute ein Handy benutzen. Meine
Töchter (40+ Jahre alt) halten ihr Handy wie ich. Nur wenn andere
Leute mithören können sollen, halten sie es anders.
--
/Bertel - aus Dänemark
Stefan Schmitz
2019-04-14 19:43:20 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Bertel Lund Hansen
Post by René Marquardt
Ich schon, bzw. "hanging up", aber aber macht man immer noch die Geste
mit Faust, Daumen und kleinem Finger am Ohr um "Telefon!" anzuzeigen,
Diese Geste passt ganz gut zu einem Handy, das auch Lautsprecher
und Mikrofon enthält.
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Zum bloßen Telefonieren?
Das ist doch eher die Ausnahmesituation, wenn man den Lautsprecher eingestellt
hat und den Gesprächspartner sehen will.
Ansonsten sehe ich die meisten jungen Telefonierer scheinbar in Selbstgespräche vertieft.
Martin Udelhoven
2019-04-15 10:40:16 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by René Marquardt
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Zum bloßen Telefonieren?
So ist es.
Es wir meiner Erfahrung vornehmlich von jungen Frauen ab dem
Teenager-Alter genau so gemacht. Ich habe mich noch nicht getraut, eine
davon nach dem Grund zu fragen, man möchte ja kein Gespräch
unterbrechen.
Post by Stefan Schmitz
Das ist doch eher die Ausnahmesituation, wenn man den Lautsprecher eingestellt
hat und den Gesprächspartner sehen will.
Nein, es wird nur der Lautsprecher eingeschaltet, keine
Gesichtsübertragung.

Martin
Stefan Schmitz
2019-04-15 17:58:01 UTC
Permalink
Post by Martin Udelhoven
Post by Stefan Schmitz
Post by René Marquardt
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Zum bloßen Telefonieren?
So ist es.
Es wir meiner Erfahrung vornehmlich von jungen Frauen ab dem
Teenager-Alter genau so gemacht. Ich habe mich noch nicht getraut, eine
davon nach dem Grund zu fragen, man möchte ja kein Gespräch
unterbrechen.
An Teenager hatte ich nicht gedacht, sondern an Studenten.
Post by Martin Udelhoven
Post by Stefan Schmitz
Das ist doch eher die Ausnahmesituation, wenn man den Lautsprecher eingestellt
hat und den Gesprächspartner sehen will.
Nein, es wird nur der Lautsprecher eingeschaltet, keine
Gesichtsübertragung.
Dann nehme ich an, dass die nie gelernt haben, dass man sich das Ding zum
Sprechen ans Ohr halten kann. Wie auch, wenn es fast ausschließlich zum
Wischen auf dem Display verwendet wird?
Oder die müssen während des Telefonats weiter rumwischen.
Klaus Dahlwitz
2019-04-15 18:56:00 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Dann nehme ich an, dass die nie gelernt haben, dass man sich das Ding zum
Sprechen ans Ohr halten kann.
Sprechen mit dem Ohr?

Klaus, der mit einem W48 Telefonieren gelernt hat
Hartmut Kraus
2019-04-15 19:09:44 UTC
Permalink
Post by Klaus Dahlwitz
Post by Stefan Schmitz
Dann nehme ich an, dass die nie gelernt haben, dass man sich das Ding zum
Sprechen ans Ohr halten kann.
Sprechen mit dem Ohr?
Ja und? Wenn schon die Nase läuft und die Füße riechen? ;)
René Marquardt
2019-04-15 22:01:07 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Martin Udelhoven
Post by Stefan Schmitz
Post by René Marquardt
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Zum bloßen Telefonieren?
So ist es.
Es wir meiner Erfahrung vornehmlich von jungen Frauen ab dem
Teenager-Alter genau so gemacht. Ich habe mich noch nicht getraut, eine
davon nach dem Grund zu fragen, man möchte ja kein Gespräch
unterbrechen.
An Teenager hatte ich nicht gedacht, sondern an Studenten.
Alles unter 30 sind Milchbaerte und Jungspunde.
Post by Stefan Schmitz
Dann nehme ich an, dass die nie gelernt haben, dass man sich das Ding zum
Sprechen ans Ohr halten kann. Wie auch, wenn es fast ausschließlich zum
Wischen auf dem Display verwendet wird?
Oder die müssen während des Telefonats weiter rumwischen.
Manchmal muss man eben mal ins Adressbuch gucken, oder ins Postfach.
Quinn C
2019-04-16 23:05:52 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Stefan Schmitz
Post by Martin Udelhoven
Post by Stefan Schmitz
Post by René Marquardt
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Zum bloßen Telefonieren?
So ist es.
Es wir meiner Erfahrung vornehmlich von jungen Frauen ab dem
Teenager-Alter genau so gemacht. Ich habe mich noch nicht getraut, eine
davon nach dem Grund zu fragen, man möchte ja kein Gespräch
unterbrechen.
An Teenager hatte ich nicht gedacht, sondern an Studenten.
Alles unter 30 sind Milchbaerte und Jungspunde.
ACK. Ich finde es mittlerweile schwierig, durch bloßes Ansehen zu
beurteilen, ob jemand 16 oder 22 ist. Als ich selber in dem Alter war,
war das nicht so.
--
die gugelmänner schleppen leichen, kranke LILIENCRON
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
René Marquardt
2019-04-17 00:18:25 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Post by René Marquardt
Post by Stefan Schmitz
Post by Martin Udelhoven
Post by Stefan Schmitz
Post by René Marquardt
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
Zum bloßen Telefonieren?
So ist es.
Es wir meiner Erfahrung vornehmlich von jungen Frauen ab dem
Teenager-Alter genau so gemacht. Ich habe mich noch nicht getraut, eine
davon nach dem Grund zu fragen, man möchte ja kein Gespräch
unterbrechen.
An Teenager hatte ich nicht gedacht, sondern an Studenten.
Alles unter 30 sind Milchbaerte und Jungspunde.
ACK. Ich finde es mittlerweile schwierig, durch bloßes Ansehen zu
beurteilen, ob jemand 16 oder 22 ist.
Wenn man genau hinguckt, und die Zeichen zu deuten weiss, geht das schon.
Es hilft, ne dunkle Sonnenbrille aufzuhaben, dass keiner weiss, wo ich
genau hingucke. Und mein verbissener Blick ist nur deswegen so, weil ich
mir staendig "damn, NOICE!" verkneife.
Post by Quinn C
Als ich selber in dem Alter war, war das nicht so.
Damals[tm] war alles ueber 25 greisenhaft. Die jungschen Lehrerinnen,
die wir damals hatten und mir damals so uralt vorkamen, die taeten
heute einem eher einen Sitzplatz in der Bahn anbieten, statt sich von mir
#`%${%&`+'${`%&NO CARRIER
Ralf Joerres
2019-04-14 07:42:08 UTC
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Post by Heinz Lohmann
Post by Stefan Schmitz
Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.
Klingt einleuchtend. Beide Ausdrücke scheinen sich demnach nahezu
gleichzeitig entwickelt haben.
PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
Die Älteren sagen das sicherlich, und auch 'Wasser aufsetzen' für beliebige
Arten des Wasserkochens, auch dann, wenn sie nicht mehr einen Kessel auf
den Herd stellen. Ich frag mich, ob die Jüngeren fürs 'Auflegen' einen anderen
Ausdruck haben, sie werden das kaum 'ein Gespräch beenden' nennen. Immerhin
hat uns das Handyzeitalter den Ausdruck 'jemanden / einen Anruf wegdrücken'
beschert, das gab's beim Strippen-Telefon so noch nicht, da musste man kurz
den 'Hörer' abheben und gleich wieder auf die 'Gabel' fallen lassen, resp.
mit Schmackes draufknallen.

Gruß Ralf Joerres
U***@web.de
2019-04-14 10:36:35 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by Heinz Lohmann
PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
Die Älteren sagen das sicherlich,
Was würdest Du Dir und den Jüngeren anempfehlen?
Post by Ralf Joerres
und auch 'Wasser aufsetzen' für beliebige
Arten des Wasserkochens, auch dann, wenn sie nicht mehr einen Kessel auf
den Herd stellen.
Sie löschen auch gerne das flammenlose Licht durch Betätigen
eines elektrischen Schalters.

Gruß, ULF
Matthias Opatz
2019-07-15 11:49:22 UTC
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Post by Heinz Lohmann
PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
Ja.

Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.

Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...

Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").

An Eisenbahnstrecken lautet das Zeichen an Stellen, bei dem ein akustisches
Signal vorgeschrieben ist, seit Urzeiten "P" wie "Pfeifen!".

Matthias
Frank Hucklenbroich
2019-07-15 12:35:57 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Heinz Lohmann
PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
Ja.
Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...
Den Kotflügel nicht vergessen. Der sollte verhindern, daß sich die
Kutscheninsassen mit Pferdemist besudeln.
Post by Matthias Opatz
Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu. Ich kenne nur "hast Du auch
abgezogen". Das benutze ich heute noch, auch bei modernen Toiletten ohne
Spülkasten mit Strippe zum ziehen.

Grüße,

Frank
Detlef Meißner
2019-07-15 12:40:06 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Matthias Opatz
Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu. Ich kenne nur "hast Du auch
abgezogen".
Da muss ich an "vom Leder ziehen" denken.

Wir sagen "gespült".

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Martin Gerdes
2019-07-15 20:02:50 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Matthias Opatz
Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist
Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu.
Mir ist das alt :-)

...vertraut.
Lars Bräsicke
2019-07-16 16:12:09 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu.
Manche der älteren Porzellangriffe an der Kette waren dazu passend mit
"Ziehen" beschriftet.
Detlef Meißner
2019-07-16 17:35:49 UTC
Permalink
Post by Lars Bräsicke
Post by Frank Hucklenbroich
Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu.
Manche der älteren Porzellangriffe an der Kette waren dazu passend mit
"Ziehen" beschriftet.
https://www.google.com/search?q=porzellangriff+ziehen&tbm=isch&source=univ&client=firefox-b-d&sa=X&ved=2ahUKEwi0ut3T_LnjAhWF3KQKHUVhCbQQ7Al6BAgFEA8

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Quinn C
2019-07-17 12:26:44 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Matthias Opatz
Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...
Ach, die schützt nicht mehr gegen Wind? Es gibt keinen Wind mehr, weil
wir alle in gigantischen Glasdomen leben, oder was?
Post by Frank Hucklenbroich
Den Kotflügel nicht vergessen. Der sollte verhindern, daß sich die
Kutscheninsassen mit Pferdemist besudeln.
Post by Matthias Opatz
Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu. Ich kenne nur "hast Du auch
abgezogen". Das benutze ich heute noch, auch bei modernen Toiletten ohne
Spülkasten mit Strippe zum ziehen.
Das muß einer jener zahlreichen westdeutschen Extra-Vorsilben sein, wie
"anreichen" für "reichen" - da waren noch ein paar mehr bei meinem
kurzen Besuch in Solingen, die mir jetzt nicht einfallen.

"Abziehen" tut der Barbier sein Rasiermesser, oder ein schneller Wagen.
--
selbstheiligen und vom himmel dünkelheilige gefallene gugelfritzen
FISCHART
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Detlef Meißner
2019-07-17 12:49:55 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Matthias Opatz
Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...
Ach, die schützt nicht mehr gegen Wind? Es gibt keinen Wind mehr, weil
wir alle in gigantischen Glasdomen leben, oder was?
Post by Frank Hucklenbroich
Den Kotflügel nicht vergessen. Der sollte verhindern, daß sich die
Kutscheninsassen mit Pferdemist besudeln.
Post by Matthias Opatz
Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu. Ich kenne nur "hast Du auch
abgezogen". Das benutze ich heute noch, auch bei modernen Toiletten ohne
Spülkasten mit Strippe zum ziehen.
Das muß einer jener zahlreichen westdeutschen Extra-Vorsilben sein, wie
"anreichen" für "reichen" - da waren noch ein paar mehr bei meinem
kurzen Besuch in Solingen, die mir jetzt nicht einfallen.
"Abziehen" tut der Barbier sein Rasiermesser,
auf dem Abziehleder.
Oder der Schreiner seine Stechbeitel auf dem Abziehstein.
Post by Quinn C
oder ein schneller Wagen.
Das Kondom wird wohl auch nach dem Aufziehen/Anziehen abgezogen. Oder
wird es ausgezogen?
Beim Ganzkörperkondom erübrigt sich diese frage.

Und dann
- der Abzug (beim Gewehr)
- der Abzug in der Küche
- der Abzug vom Negativ
- der Abzug der Soldaten
...

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Quinn C
2019-07-17 17:23:40 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Quinn C
Post by Frank Hucklenbroich
Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu. Ich kenne nur "hast Du auch
abgezogen". Das benutze ich heute noch, auch bei modernen Toiletten ohne
Spülkasten mit Strippe zum ziehen.
Das muß einer jener zahlreichen westdeutschen Extra-Vorsilben sein, wie
"anreichen" für "reichen" - da waren noch ein paar mehr bei meinem
kurzen Besuch in Solingen, die mir jetzt nicht einfallen.
Korrektur: ich meine jetzt, es war "zureichen": "Kannst Du mir mal die
Teller zureichen?"

Ich kannte zwar den Satz vom zureichenden Grunde, aber nicht den vom
zureichenden Haushaltshelfer.
Post by Detlef Meißner
Post by Quinn C
"Abziehen" tut der Barbier sein Rasiermesser,
auf dem Abziehleder.
Oder der Schreiner seine Stechbeitel auf dem Abziehstein.
Post by Quinn C
oder ein schneller Wagen.
Das Kondom wird wohl auch nach dem Aufziehen/Anziehen abgezogen. Oder
wird es ausgezogen?
Tendiere auch zu abziehen.
Post by Detlef Meißner
Beim Ganzkörperkondom erübrigt sich diese frage.
Und dann
- der Abzug (beim Gewehr)
- der Abzug in der Küche
Zieht bei den beiden irgendwer was ab? "Der Abzug zieht Luft aus der
Küche ab" klingt jargonisch bis falsch.
--
das beten vermöge niemant dann die grawen gugler EBERLIN V. GÜNZBURG
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Detlef Meißner
2019-07-17 17:31:59 UTC
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Post by Quinn C
Post by Detlef Meißner
Und dann
- der Abzug (beim Gewehr)
- der Abzug in der Küche
Zieht bei den beiden irgendwer was ab? "Der Abzug zieht Luft aus der
Küche ab" klingt jargonisch bis falsch.
Dunstabzug, Rauchabzug.

Der Abzug beim Gewehr hat seinen Ursprung möglicherweise beim Abzug der
Armbrust.
Vielleicht verwendete man Abzug auch schon beim Bogenschießen.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Christina Kunze
2019-07-17 19:19:07 UTC
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Post by Quinn C
Post by Quinn C
Das muß einer jener zahlreichen westdeutschen Extra-Vorsilben sein, wie
"anreichen" für "reichen" - da waren noch ein paar mehr bei meinem
kurzen Besuch in Solingen, die mir jetzt nicht einfallen.
Korrektur: ich meine jetzt, es war "zureichen": "Kannst Du mir mal die
Teller zureichen?"
Von Leuten aus dem Ruhrgebiet höre ich in diesem Satz "anreichen".

chr

Helmut Richter
2019-07-15 12:47:50 UTC
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Post by Matthias Opatz
Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
musste, sondern nur an Druckspüler und später an niedrig montierte
Spülkästen ohne Kette. Trotzdem sage ich normalerweise „ziehen“.
--
Helmut Richter
Detlef Meißner
2019-07-15 13:02:20 UTC
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Post by Helmut Richter
Post by Matthias Opatz
Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
musste, sondern nur an Druckspüler
Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern
eingesetzt wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder
ausgetauscht.
Post by Helmut Richter
nd später an niedrig montierte
Spülkästen ohne Kette. Trotzdem sage ich normalerweise „ziehen“.
Hochhängende Spülkästen gab es noch sehr lange, selbst heute noch. Sie
sind langlebig, funktional, aber leider nicht optimal designet. Man hat
sie zu stiefmütterlich behandelt.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Helmut Richter
2019-07-15 13:28:05 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Helmut Richter
Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
musste, sondern nur an Druckspüler
Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern eingesetzt
wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.
Danach verschiedene Wohnungen mit Spülkästen ohne Kette.
Post by Detlef Meißner
Hochhängende Spülkästen gab es noch sehr lange, selbst heute noch. Sie sind
langlebig, funktional, aber leider nicht optimal designet. Man hat sie zu
stiefmütterlich behandelt.
Ich kann mich an viele hochhängende Spülkästen erinnern und kenne auch
Leute, die bis heute welche haben. Ich habe nicht behauptet, die seien
ganz ausgestorben.
--
Helmut Richter
Frank Hucklenbroich
2019-07-15 13:56:39 UTC
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Post by Helmut Richter
Post by Detlef Meißner
Post by Helmut Richter
Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
musste, sondern nur an Druckspüler
Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern eingesetzt
wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.
Kann ich bestätigen, das Haus wo ich aufgewachsen bin (1958 erbaut) hatte
Druckspüler. Unterputz-Spülkästen kamen dann erst beim Umbau mitte der 80er
Jahre.
Post by Helmut Richter
Danach verschiedene Wohnungen mit Spülkästen ohne Kette.
Post by Detlef Meißner
Hochhängende Spülkästen gab es noch sehr lange, selbst heute noch. Sie sind
langlebig, funktional, aber leider nicht optimal designet. Man hat sie zu
stiefmütterlich behandelt.
Ich kann mich an viele hochhängende Spülkästen erinnern und kenne auch
Leute, die bis heute welche haben. Ich habe nicht behauptet, die seien
ganz ausgestorben.
Die kenne ich in der Tat vor allem aus öffentlichen Toiletten oder
Gaststätten, Zeitschiene 70er und 80er Jahre.

Grüße,

Frank
Detlef Meißner
2019-07-15 14:11:55 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Helmut Richter
Post by Detlef Meißner
Post by Helmut Richter
Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
musste, sondern nur an Druckspüler
Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern
eingesetzt wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.
Kann ich bestätigen, das Haus wo ich aufgewachsen bin (1958 erbaut) hatte
Druckspüler. Unterputz-Spülkästen kamen dann erst beim Umbau mitte der 80er
Jahre.
Er meinte aber sicherlich nicht *Unterputz*Spülkästen.

Druckspüler ersetzten die hochhängenden Spülkästen dort, wo wenig Platz
war, denn die niedrig hängenden Spülkästen benötigen etwas mehr Platz
nach hinten.
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Helmut Richter
Ich kann mich an viele hochhängende Spülkästen erinnern und kenne auch
Leute, die bis heute welche haben. Ich habe nicht behauptet, die seien
ganz ausgestorben.
Die kenne ich in der Tat vor allem aus öffentlichen Toiletten oder
Gaststätten, Zeitschiene 70er und 80er Jahre.
Langlebig halt. :-)

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Detlef Meißner
2019-07-15 14:08:25 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Detlef Meißner
Post by Helmut Richter
Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
musste, sondern nur an Druckspüler
Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern eingesetzt
wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.
Dann war das wohl eine neue Wohnung.
Post by Helmut Richter
Danach verschiedene Wohnungen mit Spülkästen ohne Kette.
Post by Detlef Meißner
Hochhängende Spülkästen gab es noch sehr lange, selbst heute noch. Sie sind
langlebig, funktional, aber leider nicht optimal designet. Man hat sie zu
stiefmütterlich behandelt.
Ich kann mich an viele hochhängende Spülkästen erinnern und kenne auch
Leute, die bis heute welche haben. Ich habe nicht behauptet, die seien
ganz ausgestorben.
Das habe ich auch nicht behauptet.
Allerdings ist die eigene Erinnerung an zu Hause auch oft nicht der
Maßstab aller Dinge.

Es ging doch hier um einen bestimmten Begriff. Und wenn man "das
Ziehen" nicht aus der häuslichen Erfahrung kennt, dann doch wenigsten
aus anderen Wohnungen, so dass einem der Begriff nicht fremd sein
dürfte.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Quinn C
2019-07-17 17:28:20 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Detlef Meißner
Post by Helmut Richter
Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
musste, sondern nur an Druckspüler
Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern eingesetzt
wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.
In meinem Elternhaus, in den späten 50ern errichtet, war es ein
Spülkasten mit Strippe. Das blieb so bis mindestens in die späten 80er
(ich war dann ausgezogen, daher weiß ich's nicht mehr so genau).

Dann kam der Unterputzspülkasten. Hier in Kanada ist sowas fast
unbekannt, gälte vermutlich als hochnobel.
--
binsaugnesseln, hummelsköl, mönchspfeffer, gugelköpf, minbrüdermüntz
FISCHART
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Detlef Meißner
2019-07-17 17:35:09 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Post by Helmut Richter
Post by Detlef Meißner
Post by Helmut Richter
Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
musste, sondern nur an Druckspüler
Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern
eingesetzt wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.
In meinem Elternhaus, in den späten 50ern errichtet, war es ein
Spülkasten mit Strippe.
Üblicherweise eine Kette.
Kein Strick. Deshalb heißt es ja auch nicht "ich stricke".
Post by Quinn C
Das blieb so bis mindestens in die späten 80er
(ich war dann ausgezogen, daher weiß ich's nicht mehr so genau).
Dann kam der Unterputzspülkasten.
Eigentlich kam zuerst der tiefhängende Spülkasten, den es bis heute
gibt.
Unterputz ist nobel und elegant, aber nicht sehr servicefreundlich.
Post by Quinn C
Hier in Kanada ist sowas fast
unbekannt, gälte vermutlich als hochnobel.
Plumpsklo? ;-)

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Martin Gürtel
2019-07-15 18:38:31 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern
eingesetzt wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
Ich kenne Druckspüler durchaus von Wohnhäusern, z. B. im Haus meiner
Großmutter. Sind zwar etwas lauter als Spülkästen, dafür aber
platzsparend. Wir sagen "runtergespült".

Viele Grüße,

Martin
Hartmut Kraus
2019-07-15 12:53:36 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Heinz Lohmann
PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
Ja.
Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...
Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
An Eisenbahnstrecken lautet das Zeichen an Stellen, bei dem ein akustisches
Signal vorgeschrieben ist, seit Urzeiten "P" wie "Pfeifen!".
Matthias
Mir fällt dazu nur immer wieder der Bleistift ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bleistift
Detlef Meißner
2019-07-15 13:03:18 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Matthias Opatz
Post by Heinz Lohmann
PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
Ja.
Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...
Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
An Eisenbahnstrecken lautet das Zeichen an Stellen, bei dem ein akustisches
Signal vorgeschrieben ist, seit Urzeiten "P" wie "Pfeifen!".
Matthias
Mir fällt dazu nur immer wieder der Bleistift ein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bleistift
Oder Füllfederhalter.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Helmut Richter
2019-07-15 13:31:10 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Oder Füllfederhalter.
Ich kenne sehr wenige Leute, die Füllfederhalter heute noch benutzen, aber
niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für etwas anderes
benutzt. Also nicht wie beim Kotflügel.

Und schützt die Windschutzscheibe heute nicht mehr vor dem Fahrtwind?
--
Helmut Richter
Matthias Opatz
2019-07-15 13:38:19 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Und schützt die Windschutzscheibe heute nicht mehr vor dem Fahrtwind?
Schon, aber heutige Krafwagen sind ja komplett umschlossene Räume,
mit mehreren Scheiben. In einem Haus trifft der Wind auch vor allem auf
die Westfenster, es sind aber fenste wie alle anderen auch.

Früher waren die Fahrzeuge hingegen offen und bekamen zuerst eine einzige
Scheibe - und zwar dort, wo der Fahrtwind auftrifft.

Matthias
Detlef Meißner
2019-07-15 14:13:44 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Detlef Meißner
Oder Füllfederhalter.
Ich kenne sehr wenige Leute, die Füllfederhalter heute noch benutzen, aber
niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für etwas anderes
benutzt. Also nicht wie beim Kotflügel.
Es geht um "Feder".
Post by Helmut Richter
Und schützt die Windschutzscheibe heute nicht mehr vor dem Fahrtwind?
Über die Erwähnung dieses Wortes hatte ich mich auch gewundert.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Helmut Richter
2019-07-15 14:48:40 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Helmut Richter
Ich kenne sehr wenige Leute, die Füllfederhalter heute noch benutzen, aber
niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für etwas anderes
benutzt. Also nicht wie beim Kotflügel.
Es geht um "Feder".
Dass eine metallene Feder „Feder“ heißt, egal ob zum Federn oder zum
Schreiben, mag als Beispiel für das diskutierte Phänomen „inhaltlich
überholt“ durchgehen. Aber das Wort „Feder“ oder „Füllfederhalter“ wird
nur benutzt, wo flüssige Tinte (aus einem Tintenfass oder einer
Tintenpatrone) und eine sichtbare Metallfeder im Spiel sind, nicht aber
bei Kugelschreibern, Filzstiften und anderem.

Ich kann mich noch an das Kommando „Federhalter weg!“ erinnern, mit dem
das Ende der Bearbeitungszeit von Schulaufgaben signalisiert wurde. Ob
damals Kugelschreiber im offiziellen Einsatz (also nicht nur zum
Notizen-Machen) schon erlaubt waren, weiß ich nicht mehr.
--
Helmut Richter
Detlef Meißner
2019-07-15 14:54:25 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Detlef Meißner
Post by Helmut Richter
Ich kenne sehr wenige Leute, die Füllfederhalter heute noch benutzen, aber
niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für etwas anderes
benutzt. Also nicht wie beim Kotflügel.
Es geht um "Feder".
Dass eine metallene Feder „Feder“ heißt, egal ob zum Federn oder zum
Schreiben, mag als Beispiel für das diskutierte Phänomen „inhaltlich
überholt“ durchgehen. Aber das Wort „Feder“ oder „Füllfederhalter“ wird
nur benutzt, wo flüssige Tinte (aus einem Tintenfass oder einer
Tintenpatrone) und eine sichtbare Metallfeder im Spiel sind, nicht aber
bei Kugelschreibern, Filzstiften und anderem.
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.

Ausgangspunkt war für mich: Bleistift

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
U***@web.de
2019-07-15 15:00:03 UTC
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Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
Detlef Meißner
2019-07-15 15:06:30 UTC
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Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
So ein Federbett hatte ich auch mal.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
U***@web.de
2019-07-15 15:26:47 UTC
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Post by Detlef Meißner
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Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
So ein Federbett hatte ich auch mal.
Und Du verwechselst nicht gerade Federbett mit Sprungfeder?
Detlef Meißner
2019-07-15 15:32:17 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
So ein Federbett hatte ich auch mal.
Und Du verwechselst nicht gerade Federbett mit Sprungfeder?
Und du hattest nicht die Schreibfeder mit der Sprungfeder verwechselt?

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Hartmut Kraus
2019-07-15 15:40:31 UTC
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Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
Ich vermute, du meinst solche Federn?

https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)
Detlef Meißner
2019-07-15 15:51:16 UTC
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Post by Hartmut Kraus
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Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
Ich vermute, du meinst solche Federn?
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)
Ich weiß nicht, ob man die verlinkten federn aus Metall herstellen
kann.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Hartmut Kraus
2019-07-15 16:16:07 UTC
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Post by Hartmut Kraus
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Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
Ich vermute, du meinst solche Federn?
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)
Ich weiß nicht, ob man die verlinkten federn aus Metall herstellen kann.
Hallo, das sind sie alle, auch die von dir erwähnten Sprungfedern. ;)

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Detlef Meißner
2019-07-15 16:39:07 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
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Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
Ich vermute, du meinst solche Federn?
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)
Ich weiß nicht, ob man die verlinkten federn aus Metall herstellen kann.
Hallo, das sind sie alle, auch die von dir erwähnten Sprungfedern. ;)
Dein Link oben hat mir nur das hier gezeigt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder
Post by Hartmut Kraus
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)#/media/Datei:Ressorts_de_compression_coniques.jpg
Und der zeigt mir auch nur denselben.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Hartmut Kraus
2019-07-15 18:16:27 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Post by U***@web.de
Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
Ich vermute, du meinst solche Federn?
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)
Ich weiß nicht, ob man die verlinkten federn aus Metall herstellen kann.
Hallo, das sind sie alle, auch die von dir erwähnten Sprungfedern. ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder
Post by Hartmut Kraus
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)#/media/Datei:Ressorts_de_compression_coniques.jpg
Und der zeigt mir auch nur denselben.
Kann ja wohl nicht sein. Jetzt sag' bloß noch, der auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Begriffskl%C3%A4rung)
Detlef Meißner
2019-07-15 19:43:11 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Post by U***@web.de
Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
Ich vermute, du meinst solche Federn?
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)
Ich weiß nicht, ob man die verlinkten federn aus Metall herstellen kann.
Hallo, das sind sie alle, auch die von dir erwähnten Sprungfedern. ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder
Post by Hartmut Kraus
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)#/media/Datei:Ressorts_de_compression_coniques.jpg
Und der zeigt mir auch nur denselben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Begriffskl%C3%A4rung)
Ja, zumindest beim dem NUA, den ich verwende.

Hab's gerade überprüft, es liegt am NUA. Im Link befindet sich vor
Begriffserklärung ein Unterstrich (_). Wir der Link abgetrennt.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Hartmut Kraus
2019-07-15 19:55:35 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Post by Hartmut Kraus
Post by U***@web.de
Post by Detlef Meißner
Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.
Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.
Ich vermute, du meinst solche Federn?
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)
Ich weiß nicht, ob man die verlinkten federn aus Metall herstellen kann.
Hallo, das sind sie alle, auch die von dir erwähnten Sprungfedern. ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder
Post by Hartmut Kraus
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)#/media/Datei:Ressorts_de_compression_coniques.jpg
Und der zeigt mir auch nur denselben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Begriffskl%C3%A4rung)
Ja, zumindest beim dem NUA, den ich verwende.
Hab's gerade überprüft, es liegt am NUA. Im Link befindet sich vor
Begriffserklärung ein Unterstrich (_). Wir der Link abgetrennt.
So kann man sich selber austricksen. ;)
U***@web.de
2019-07-15 14:58:43 UTC
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Post by Helmut Richter
Post by Detlef Meißner
Post by Helmut Richter
Ich kenne sehr wenige Leute, die Füllfederhalter heute noch benutzen, aber
niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für etwas anderes
benutzt. Also nicht wie beim Kotflügel.
Es geht um "Feder".
Dass eine metallene Feder „Feder“ heißt, egal ob zum Federn oder zum
Schreiben, mag als Beispiel für das diskutierte Phänomen „inhaltlich
überholt“ durchgehen. Aber das Wort „Feder“ oder „Füllfederhalter“ wird
nur benutzt, wo flüssige Tinte (aus einem Tintenfass oder einer
Tintenpatrone) und eine sichtbare Metallfeder im Spiel sind, nicht aber
bei Kugelschreibern, Filzstiften und anderem.
Was jemandem von der Feder geht, landet unter Umgehung derselben
meist in der Tastatur.

Gruß, ULF
Peter Blancke
2019-07-15 14:24:44 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Oder Füllfederhalter.
aber niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für
etwas anderes benutzt.
Mir schlug die Redeweise ans Ohr: "Iß mal mehr Selleriesalat, das
gibt Tinte auf den Füller!"

Gruß,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Detlef Meißner
2019-07-15 14:36:11 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Post by Detlef Meißner
Oder Füllfederhalter.
aber niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für
etwas anderes benutzt.
Mir schlug die Redeweise ans Ohr: "Iß mal mehr Selleriesalat, das
gibt Tinte auf den Füller!"
Wird dann die Feder spitz?

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
U***@web.de
2019-07-15 14:55:45 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...
Bau letztere mal aus und fahr ein Stück...

Gruß, ULF
Christian Weisgerber
2019-07-15 17:13:26 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...
Kupfer (< lat. aes Cyprium) kommt auch nicht mehr aus Zypern und
Hämmer (< idg. *h₂éḱmō , Stein) haben schon lange keine Steinköpfe
mehr.

Okay, letztere Etymologie ist nicht unumstritten.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
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