Harald Maedl
2011-01-27 14:12:27 UTC
Schön wäre es, wenn der Bundesminister der Verteidigung es auch so
hielte, aber offenbar wollte er heute doch lieber öffentlich-schneidig
durchgreifen, als sich an ein paar einfache Grundsätze zu halten. Gibt
ja auch bessere Presse. :-(
Nach seinem tiefen Griff ins Klo in der Kundus-Affäre gehe ich davonhielte, aber offenbar wollte er heute doch lieber öffentlich-schneidig
durchgreifen, als sich an ein paar einfache Grundsätze zu halten. Gibt
ja auch bessere Presse. :-(
aus, daß er denselben Fehler nicht 2x macht und sie Suspendierung
gerechtfertigt ist. Wenn da mehr ist als "nur" der Todesfall (und es
sieht wohl sehr danach aus), dann ist Handeln angesagt.
entbunden worden.
Völlig unabhängig von irgendwelchen Schuldfragen oder möglichen
Verfehlungen ist das auch eine Frage der Fürsorgepflicht, diesen Mann
aus der Schußlinie vorlaut agierender Medien und dumm-dreist
wahlkampfplänkelnder Politiker etc. zu nehmen!
Heute steht ein ganzseitiger Bericht in der Süddeutschen Zeitung und da
kann man auch lesen, daß frühere Teilnehmer an der Ausbildung auf der GF
bereits befragt wurden. Vermutlich dürfte das die Entscheidung des Herrn
Baron beeinflußt haben. Auch in der SZ ist zu lesen, daß man die
Kadetten mehr oder weniger zum Aufentern genötigt hat ("stellen Sie sich
nicht so an" usw.). Und dann herrscht da sicher auch ein gewaltiger
Gruppendruck.
Natürlich wird ein gewisser Druck ausgeübt und selbstverständlichkann man auch lesen, daß frühere Teilnehmer an der Ausbildung auf der GF
bereits befragt wurden. Vermutlich dürfte das die Entscheidung des Herrn
Baron beeinflußt haben. Auch in der SZ ist zu lesen, daß man die
Kadetten mehr oder weniger zum Aufentern genötigt hat ("stellen Sie sich
nicht so an" usw.). Und dann herrscht da sicher auch ein gewaltiger
Gruppendruck.
herrscht auch ein gewisser Gruppendruck.
Es ist jedoch letztlich die Pflicht des Ausbildungspersonals den jungen
Nachwuchskräften zumindest gelegentlich bis an die Grenze der physischen
und psychischen Leistungsfähigkeit zu bringen zu versuchen. Genau das
steht auch in vielen Ausbildungszielen.
Letztlich sollen die Führungskräfte in spe später ebenso ein Kommando
übernehmen und letztlich müssen sie die Leistungsfähigkeit ihrer Leute
dann auch einschätzen können.
Wer das nicht akzeptieren kann, der hat in diesem Beruf IMHO nichts
verloren.
Ich will nicht abstreiten, dass gerade in Ausbildungseinheiten,
bisweilen ein etwas rauher Umgangston und gewisse, nun ja, etwas eigene
Sitten herrschen können. Auch kann das Verhältnis zwischen Stamm und
auszubildenden Soldaten durchwegs etwas angespannt sein.
Das dahinterliegende Hauptproblem dabei ist, dass die Stammmannschaft
(vorwiegend die Unteroffiziere) viele Jahre lang an gleicher Stelle
ihren Dienst verrichtet.
Dadurch kommt es zu einer gewissen Abkopplung mit den Auszubildenden,
die wie ein schier unendlicher Strom Jahr für Jahr kommen und gehen.
Emotionale Bindungen werden dabei aus diesem Grund nicht einmal versucht
aufzubauen.
Das Hauptproblem bei Ausbildungseinheiten war immer und ist es auch
heute noch (zumindest, was ich darüber gelegentlich erzählt bekomme)
dass der Stamm zu lange in der gleichen Einheit seinen Dienst versieht
und bisher kein Politiker dazu in der Lage war, hier etwas zum Positiven
zu verändern.
Im Gegenteil, es ist immer mehr Druck aufgebaut worden und es muss in
immer kürzerer Zeit immer mehr geschafft werden - und dies bei immer
knapperen Ressourcen an Mensch und Material!
Man darf sich u.a. bei den Herren Unternehmensberatern bedanken, die
sich im Bundesverteidigungsministerium die Klinke in die Hand geben und
Politiker, die keinen Arsch in der Hose haben, zu eigenen sachgerechten
Entscheidungen zu stehen, sondern regelmäßig, wenn es etwas nicht
klappt, einen Watschenmann brauchen, auf den sie verweisen können.