Post by Richard BlumeMoin,
ich fasse mehrere Replies zusammen, das strafft die Diskussion....
Post by Reinhard GantarPost by Edzard EgbertsNaja, das könnte ein Eigentor sein, was den Begriff "coden" angeht: Wenn
Software im Team entwickelt wird, gibt es eine Hierarchie und
verschiedene Aufgabengebiete. Es gibt z.B. Designer und eben auch Coder
(was es sonst noch so gibt, habe ich vergessen, Teamleiter und so'n
Zeugs schätze ich).
Projektleiter, Projektmanager, Key Accounter, Art Direktion, Technische
Projektleitung, Controlling, Qualitätskontrolle.... usw. Bei grossen
Projekten auch eigene Texter und Konzepter.
Post by Reinhard GantarPost by Edzard EgbertsDer Witz daran ist, dass "Coder" als untergeordnete
stupide Tätigkeit gilt - es müssen z.B. vorgegebene Programmablaufpläne
in die Programmiersprache übersetzt werden. Auch wenn Du "coden"
wahrscheinlich nicht in dieser Form gemeint hast, könnte ich Deine
Aussage so interpretieren, dass auch in der Mathematik und Informatik
Frauen in der Überzahl untergeordnete Tätigkeiten übernehmen...
Das ist wahrscheinlich so.
Nicht ganz. Zum einen sind reine Coder in Europa sehr selten,
in den USA wird diese zweifelhafte Form der Arbeitsteilung
gerade auf den Misthaufen geschmissen. In der Regel gibt es
einen Architekten, der in Zusammenarbeit mit den anderen
Programmierern ein Gesamtkonzept entwirft. Oft ist der Architekt
mehr eine Integrationsfigur und Bibliothekar, der die einzelnen
Designvorschlaege sammelt und verbreitet. Viele Software-Projekte
scheitern weil jeder macht was er will. Auf der anderen Seite
florieren viele Software-Projekte weil jeder macht was er will.
Es haengt von den Teilnehmern ab. Spannungen gibt es in
Software-Projekten weil nicht klar ist wer die untergeordnete
Taetigkeit innehat. Manche Manager begreifen nicht, dass Programmieren
mehr ist als nur tippen. Manche Programmierer begreifen nicht,
dass sie nicht einsam vorm Terminal sitzen duerfen, sondern
sich wenigstens manchmal mit Kollegen vollaufen lassen muessen,
um zu erfahren, dass ihre Arbeit gerade das Thema verfehlt.
In so einer Umgebung gaebe es fuer Frauen viele interessante
Taetigkeiten, die weder autistisch sind noch auf einen
Penisgroeszenwettbewerb hinauslaufen (Zirkulation von Information,
Konsensbildung bei Entscheidungen, Identifizierung von Showstoppern,
etc. Diese Taetigkeiten wuerden Software-Projekten gut tun, aber
sie sind nicht vorgesehen. Es gibt nur die Planstellen Programmierer
und Projektleiter.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarPost by Edzard EgbertsDas passt doch eigentlich zum gesamtgesellschaftlichen Bild, wobei ich
auch keine Ahnung habe, wie viel das über die Qualifikation von Frauen
oder über das jeweilige kulturelle Umfeld aussagt. ;o)
Über die Qualifikation vermutlich nicht allzuviel, über das Umfeld schon.
Das sehe ich umgekehrt. Qualifiziert waren eigentlich alle
programmierenden Frauen, die mir so untergekommen sind. Vermutlich
haben sie ihre Berufswahl sehr sorgfaeltig getroffen; viele
Maenner sind da mehr so hineingeschlittert. Das kulturelle Umfeld
ist nicht so sehr ein Faktor wie die Taetigkeit an sich. Genaugenommen
ist Programmierer ein Horror-Beruf. Fortschritte sind langsam und
unspektakulaer. Die Details bei der Fehlersuche koennen einen in
den Wahnsinn treiben (Aberglaube und Voodoo sind unter Programmierern
weit verbreitet). Die meiste Zeit verbringt man ganz alleine vor
der Kraxn und schreibt oder liest. Das halten die meisten
extrovertierteren Maenner schon nicht aus. Frauen loesen lieber
Probleme, die durch Konfrontation mit den Mitmenschen entstehen als
sich mit technischen Problemen herumzuschlagen. Und die meisten
extrovertierten Maenner uebrigens auch.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarDie meisten programmierenden Frauen, die mir untergekommen sind waren
sehrsehr gut. Sie waren aber nicht so anerkannt, weil sie an der
Das sehe ich anders. Sie nahmen an der Nerd- Kultur nicht teil, weil sie
nicht anerkannt wurden.
Das ist Ketzerei. Ich freue mich schon darauf, wenn ich mit
diesem radikalen Gedanken das naechste mal in der Kantine aufgeigen
kann. Warum faellt mir sowas nie ein?
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarC: "Ich liebe FORTRAN. Ich schreibe gerade einen FORTRAN-Compiler in
perl. Das Frontend steht schon, fuer das Backend brauche ich noch ein
Weilchen. Aber perl ist saugut."
Für einen Compiler? Naja... ;)
Post by Reinhard GantarUnd so weiter. Solche Gespraeche kosten die IT-Industrie jedes Jahr
MILLIARDEN.
Nein, tun sie nicht. Sie sind eine Methode den Gruppenzusammenhalt und die
kulturelle Identität der Beteiligten zu stärken, erfüllen also eine starke
soziale Funktion. Die Behauptung, sowas koste unglaublich viel Geld stammt
m.E. von jungen, unerfahrenen Consultern, die im Studium gelernt haben, wie
man Effektivität berechnet und noch nicht wissen, dass es in der Realität
ein wenig komplexer zugeht.
Das ist Ketzerei, aber ich werde es das naechste Mal auf die
Rechnung setzen.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarFrauen machen da nicht mit, sie gehen lieber wieder rauf
an den Schreibtisch und arbeiten.
Warum nur? Kann es nicht auch daran liegen, dass sie in solchen Gesprächen
"unter Männern" nicht ernstgenommen werden?
Doch. Aber das ist gewissermaszen Teil des Berufsbildes.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarKritisch wirds erst, wenn es bei
den Gehaltserhoehungen und Befoerderungen um Sichtbarkeit und die
groeszere Klappe geht.
Wie meinst Du denn das?
So wie ich es sage. Die Maenner erfahren in der Kantine
voneinander was wer fuer wen tun kann und was nicht. Bei
der Aufgabenverteilung rueckt jeder an seinen Platz. Frauen
kriegen dann die Aufgaben, die uebrig bleiben.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarIst es auch diskriminierend zu sagen, dass hier in der Newsgroup
kaum Frauen sind? So ist es naemlich.
Das wissen wir nicht- erstens weil der absolut überwiegende Teil der Leser
nie schreibt,
was fuer sich genommen schon bemerkenswert ist
zum anderen, weil ich zum Beispiel einen beliebigne Namen
Post by Richard Blumeverwenden kann wenn ich hier schreibe. Um herauszufinden ob ich ein Mann
bin, müsstest Du schon ein Treffen organisieren...
Verstehe. Dein Name ist "Clarissa" oder so. "Richard Blume" ist
ein Pseudonym. Treffen wir uns doch mal, Clarissa.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarDas mit der Hierarchie von "Coden" und "Designen" ist mehr eine
amerikanische Spezialitaet, so wie "Maurer" und "Architekt". In
Oesireich wenigstens ist das unueblich. Jeder designt was er codet
und jeder codet was er designt.
Nein, es ist eine Frage wie gross und komplex ein Projekt ist. Eine
Einmannkapelle kann Musik machen, aber nicht jede. Und wenn erstmal 60
verschiedene Webpräsenzen in 8 Sprachen bei einem Budget von 6 Millionen
gleichzeitig gemacht werden, inklusive Planung der Netzwerkstrukturen, und
mit einem netten kleinen CMS drunter, das dann selber schonmal gerne im
7stelligen Bereich kostet, dann kannst DU mir gerne zeigen, welcher
österreichische Coder dann auch gleich noch das Design dazu macht ;)
Jeder designt was er codet. Das habe ich in einer anderen Mail
schon beschrieben. Der Archtitekt, der das Design ueber hat, ist
oft eine blosze Ideensammel- und -sortiertstelle. Grosze
Software-Projekte sind in der Regel ueberhaupt nicht designt und
werden bei Budget-Ende gekuebelt.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarMillisekunden in Interrupt-Handlern, etc. Frauen machen so etwas nicht;
das ganze Internet habe ich abgesucht nach solchen Damen, aber keine
gefunden.
Tatsache zu aeuszern ist nicht diskriminierend. Es ist nicht
diskriminierend, einem Neger zu sagen, dass er schwarz ist.
Diskriminierend nicht, aber ziemlich überflüssig, nicht?
Das war ein trivialisierendes Beispiel. Offenbar ist es hier notwendig
zu sagen, dass Frauen eine geringere Inklination haben Programmierer
zu haben als Maenner. Diskriminierend waere zu sagen: "Frauen sind zu
bloed dafuer".
Ich schätze, das
Post by Richard Blumeweiss er schon. Zudem ist auch fraglich, ob es überhaupt einen Unterschied
gibt, in dem Sinne jemand sei "weiss" oder "schwarz"- es gibt alle
Abstufungen an Farben, von Alabaster über Milchkaffe bis Ebenholz. Wo setzt
man da die Grenze? Ab wann ist jemand mit dunkler Haut schwarz? Ist Michael
Jackson weiss oder schwarz? Wenn ja, was macht es für einen Unterschied?
Das haengt vom Kontext ab. Klammer Dich nicht an dem Beispiel fest,
Du hast damit angefangen. Wer nicht kapiert, dass es nicht
diskriminierend ist, dass Frauen blabla... dem muss man halt mit
Schwarz und Weisz kommen.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarPost by Edzard Egbertsund an der Stelle für die Geschichte vollkommen
unwichtig, so dass Du ohne Not danebenhaust.
Das ist fuer die Geschichte insofern wichtig, als dass es nicht
glaubwuerdig gewesen waere, haette der Protagonist eine Obsession mit
irgendeinem anderen Coder entwickelt, den er nicht kennt.
Inwiefern? Gibt es keine schwulen Programmierer? In Deiner Geschichte
erkennst Du auch erst zum Schluss, dass es sich um eine alte Frau handelt,
genausogut hätte es aber auch ein Mann sein können. Eine Obsession mit
jemandem, den man nur über Netz kennt ist IMMER eine mit jemandem
unbestimmten Geschlechts. Vielleicht hätte das als Aufhänger sogar viel
spannender sein können...
Schwule Programmierer gibt es tatsaechlich noch weniger als
programmierende Frauen. Schwule sind lieber Maskenbildner, Frisoere,
Schauspieler und Juristen im Ministerien. Aber, ich schweife ab.
Schwule haetten die Geschichte unnoetig verkompliziert, weil wer
A sagt muss auch B sagen. Ich haette das volle Programm irgendwie
abdecken muessen -- Poppers, Fistfucking, Darkroom, Ecstasy, Dreier,
irre Fetische -- und ich wollte doch nur vom Internet erzaehlen.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarEs hat
eine Frau sein muessen, aber dann haette es merkwuerdig ausgesehen,
diese Frau einfach ohne Erklaerung oder Kommentar als Nerd hinzustellen.
Wieso? Es GIBT weibliche Nerds.
Name, Adresse, Telephonnummer bitte. Ich schick ihr ein T-Shirt
mit 'mount -me'.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarUnd noch etwas: Das mit dem /autobiographisch/ (wie es im Beipacktext
auf der Index-Seite steht) war kein Witz. Diese Story hat sich im Sommer
1999 tatsaechlich ereignet, und ich war mittendrin. Den Tatsachenbericht
habe ich (siehe Link im Index) an ein Werbefachblatt verkauft.
Ja, danach sah es auch aus, d.h. nach Erlebnisbericht.
Yesss.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarPost by Edzard EgbertsWie es mein Professor mal ausdrückte: Alles was sie NICHT schreiben,
kann
Post by Reinhard GantarDas gilt fuer die Schule, aber nicht fuer das Internet.
Die bekanntere Form gilt immer: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. :)
Das haben sich Kleriker ausgedacht, um Dissent zu verhindern.
In der modernen, demokratischen Gesellschaft hat diese Weisheit
nichts verloren. Eigentlich ist es Wiederbetaetigung, was Du hier
machst.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarWarum bringst Du Romana jetzt ins Spiel? Ist sie Deine Ex oder so?
Du weiszt ja hervorragend Bescheid.
Cypherella ist sowas von bekannt! Ich brachte sie ins Spiel, weil Du sie
nicht zu kennen schienst- sie ist ungefähr das, was Tina sein könnte,
jedenfalls fiel sie mir sofort dazu ein, thematisch.
Vielleicht bist Du in sie verknallt und sie faellt Dir sogar
beim Verspeisen Deiner Fruehstuecksflocken ein. Mit meiner Geschichte
hat das nicht notwendigerweise zu tun.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarDas funktioniert nur unter Laborbedingungen. Ein Text, auch ein
journalistischer, und gerade ein Werbetext soll mehr tun als blosz
mitzuteilen. Wie soll man ohne Adjektive manipulieren, was im
Hirn des Rezipienten vorgeht? Ich glaube, Du bist einem Aprilscherz
auf den Leim gegangen oder sowas. Wuerde das stimmen, koennten wir
gleich in COBOL kommunizieren.
Naja, da ich Werbetexter war, bei der nach Horizont Ranking damals
11.-kreativsten Agentur weltweit (mit nur rund 100 Mitarbeitern, die grossen
in der Branche agieren an verteilten Standorten mit Tausenden Kreativen),
kann ich schon so ein klein bisschen mitreden, hoffe ich. :)
Du WARST Werbetexter? Was ist passiert?
Post by Richard BlumeWas im Hirn des Rezipienten vorgeht, das weiss niemand. Meist versucht man
stattdessen zu manipulieren, was im Kopf des Kunden vorgeht, der die Texte
bezahlen soll. In Cobol habe ich noch keine Werbetexte gesehen, wohl aber
Stellenanzeigen in C- Quelltext. Das filtert die Bewerber so schön :)
Solche Anzeigen habe ich schon gesehen -- PEINLICH!
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarPost by Edzard EgbertsPost by Patrick BorerHäh? Welcher lebende Mensch redet oder schreibt so?
Ich zum Beispiel. Kommt wahnsinnig gut bei Frauen.
Gewoehn Dir das auch an, ich empfehle das sehr.
Damit ich noch mehr Zeit mit Weibern vergeuden muss? Auf gar keinen Fall!
Meine jetzige ist zum Glück pflegeleicht, in dem Sinne, dass sie nicht
erwartet, dass ich täglich und dauernd mit ihr rumhänge.
Das klingt als haette Eure Beziehung einen unerfreulichen
platonischen Unterton.
Post by Richard Blumehttp://www.susanne-wendland.de ganz nette Arbeitsproben, falls Du Lust hast
mal reinzugucken (Aktzeichnung, Trickfilm...)
IIHH! Spam!
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarIch kann hier keine Verbesserung gegenueber meiner
Prosa erkennen. Das ist mehr Raymond Chandlers Handschrift.
Vor allem ist es plakativ übertrieben... Chandler übrigens auch, plakativ
übertrieben im Stil meine ich...
Post by Reinhard GantarSo schlecht wie Du das darstellst habe ich mich noch nie
gefuehlt.
Das kommt mit dem Alter oder ist eine Frage der eigenen Unvernunft im Umgang
mit dem eigenen Körper...
Jag mir keine Angst ein.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarEs bleibt, aber das scheint niemand hier bemerkt zu haben, eine
Darstellung des Internet, von Chattern, PCs, Trojanern und Handys, die
aber so geschildert wird, als haette sie sich ein SF-Autor aus den
60ern aus dem Finger gesaugt, der von der Zukunft erzaehlt ohne
sie zu kennen. Ich hielt das fuer offensichtlich, aber ich habe
mich offenbar geirrt. Wir leben in Science-Fiction-Zeiten, das merkt
aber auszer mir niemand.
Da unterschätzt Du vermutlich uns und auch Deinen Text- es ist nicht schwer
nachzuvollziehen. Die Frage ist aber, ob dieser Manierismus auch gefällt...
Offenbar nicht, aber das konnte ich nicht wissen.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarPost by Edzard EgbertsEiner der im Internet rumhängt und sich mit einer Tina anlegt, dabei
virtuelle Identitäten annimmt (Hej, Avatare sind seit Ewigkeiten kalter
Avatare? Beim Chatten?
Natürlich! Das Projekt hiess "Cycosmos" "The Human Search Engine"- rund
400.000 User. Mittlerwiele gibts Cycosmos nicht mehr, weil es ausser
riesigen Verlusten nichts einbrachte und als Vision den Aktionären nicht
weiter zuzumuten war. Als Vision war es grossartig. Es gab in diesem Kosmos
sogar einen künstlichen Gott "E-Cyas" es wurde sogar ein eigener Song als
Video produziert, der bei Viva auch lief und sich in den deutschen Charts
fand, allerdings nie an hoher Stelle, Song hiess "Are You Real?". Ein paar
http://leeson.ohje.de/nr9/cycosmos.htm
http://www.heise.de/newsticker/meldung/22773
http://www.damaschke.de/marginalia/1999/spon0399.shtml
http://www.press1.de/musikpresse/db/9483598762068974747n0.html
Post by Reinhard GantarPost by Edzard EgbertsKaffee, sowas haben wir bei I-D Media bereits 1998 im grossen Stil
gemacht)?
Post by Reinhard GantarPost by Edzard EgbertsMit der Pointe, das auch Tina nicht ist, was sie vorgibt (wie
schrecklich,
Post by Reinhard GantarPost by Edzard Egbertseine alte Schachtel! Brrr- ausgesprochen spiessiger Plot)?
Das mit der alten Schachtel habe ich erfunden. "Nie wieder was gehoert
von ihr" waere irgendwie bloed gewesen.
"Nie wieder was gehört" hätte mir als Schluss VIEL besser gefallen. Thats
life. Sowas könnte dann auch von Bukowski stammen, den Du ja anscheinend
magst. Der wirkt durch seine lakonische, geradlinige und unmanirierte
Schreibe.
Unmariniert liegt mir aber nicht. Und unmaniriert auch nicht.
Ohne Schnoerkel und Rueschen und Sternchen und Herzchen geht
es einfach nicht. Bukowski mag ich uebrigens gar nicht. "Hollywood"
war richtig witzig, aber das war mehr die Leistung vom Uebersetzer.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarPost by Edzard EgbertsWenig plausibel ist auch, WARUM der Protagonist Tina nachstellt. Was
erwartet er sich davon? Was erwartet sich Tina? Wo sind die inneren
Welten,
Post by Reinhard GantarPost by Edzard Egbertswelche Motive treiben Deine Schöpfungen zu ihrem Tun?
Justament, wie wir in Oesireich sagen, aber das ist eine typische
Hacker-Krankheit. Warum schreiben MANCHE Leute Computer-Viren?
Das ist in der Geschichte aber gut motiviert, daran liegts nicht.
Benenn es doch einfach. Ehrgeiz? Rechthaberei? Langeweile? Neugier? Was
treibt jemanden dazu, seine Zeit damit zu verbringen per Computer
irgendwelche Projekte durchzuziehen?
Post by Reinhard GantarPost by Edzard EgbertsAn einigen Stellen ist Dein Stil irgendwie hölzern, im Sinne von
distanziert
Post by Reinhard GantarPost by Edzard Egbertsund technokratisch: "Ich vernachlässigte die Elementarhygiene, ernährte
mich
Post by Reinhard GantarPost by Edzard Egbertsvon Pizzen, die ich per Knopfdruck über den OMNEX bestellte und
beschränkte... "
Das sind die SF-Geschichten aus den 60ern auch, und an denen habe ich
mich ja orientiert (Siehe naechsten Post).
Naja, aber warum? Die SF hat sich ja weiterentwickelt, und ich bin auch
nicht wirklich sicher, ob 60er SF IMMER so war...
Dann ein Kommentar auf ein Posting von dir, das nicht auf eines von mir
Sowas passiert.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarScience Fiction zeichnete sich bis William Gibson durch
besondere Sterilitaet und platonische Harmlosigkeit aus.
Aber nein! Hej, wenn in so einer Geschichte andauernd kreischende Weiber von
schleimigen, vielfüssigen Weltraummonstern erst ordentlich durchgewalkt und
dann entweder gefressen oder verschleppt werden, was ist daran "steril" oder
"platonisch harmlos"?
Das ist steril und platonisch harmlos, weil es Sex infantilisiert.
Wenn Donald Duck Opfer einer Mine wird, die in einem Geschenkpaket
verborgen ist und dann sein Gesicht schwarze Schmauchspuren aufweist,
dann ist das etwas anderes als wenn in einem Bruce Willis-Film eine
Bombe hochgeht. Sex ist eine extrem schwierige Materie. Und jeden
Tag wirds aerger.
Es waren andere Zeiten, rechtlich wie sittlich. Auch
Post by Richard Blumewenn es keine Zensur in dem Sinne gegeban haben mag (ich lasse mich da gerne
belehren), so druckten die Verlage halt manches weniger gerne. Das sich die
SF später emanzipierte lag auch an dem jeweiligen Zeitgeist, Stichwort 68er,
sexuelle Befreiung, Drogenexperimente usw.
Was in der amerikanischen SF nur den Rauschpegel, nicht die Vielfalt
erhoeht hat. Stichwort: Fantasy.
Die SF bildet im Mainstream recht
Post by Richard Blumegut die geselslchaftlichen Gedanken der Zeit ab, nicht der Zeit in der sie
spielt, sondern in der sie entsteht.
... wenn man Glueck hat.
Post by Richard BlumePost by Reinhard Gantarsogar eine Art Eifersuchtsdrama), aber erst bei William Gibson
wurde die Zukunft in ihrer ganzen Haeszlichkeit gezeigt. Das
galt damals als BAHNBRECHEND, obwohl es eine sehr schlichte
Idee ist.
Bahnbrechend? Naja...
Es galt als bahnbrechend, wie ich den aufgeregten Rezensionen
damals entnahm. Das hat mit Deinem oder meinem Urteil wenig zu
tun. Und irgendwas war dran, denn ich kenne Leute, die keine
SF lesen, aber die Neuromancer-Trilogie trotzdem gern gelesen haben.
Auch wenn ich Eigner von cyberpunk.de bin, finde ich
Post by Richard Blumedas meiste aus dem Genre unerträglich, weil vollkommen humorlos.
Neuromancer ist wahnsinnig witzig.
Ausnahmen
Post by Richard Blumegibts natürlich, zum Beispiel mag ich die Sachen von Neal Stephenson ganz
gerne (Snow Crash...).
Snow Crash ist wahnsinnig witzig. Und die einzelnen Figuren waren
geradezu hyperrealistisch -- ich habe viele Freunde von mir darin
wiedererkannt.
Dystopien gab es aber vorher schon, und zwar
Post by Richard Blumekeineswegs auf niedrigerem Niveau- Wann entstand "1984"? Ich glaube 1948...
Yes. 1948. Neuromancer? Niedriges Niveau? Bin ich in einem
Paralleluniversum gelandet?
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarUnd, ja, Bladerunner ist im Grunde genommen Cyberpunk, aber
das waren Akzente der Drehbuchautoren, nicht von Phillip K. Dick
selbst.
Who cares? Ich meine, wieso sollte es wichtig sein ob Dick mit Bladerunner
in irgendeine Schublade passt?
Ist es ja gar nicht. Aber wir unterhalten uns ueber nichts wichtiges.
Post by Richard BlumePost by Reinhard GantarWarum gibt es in diesem Forum eigentlich keine Frauen?
Erstens ist es kein Forum, zweitens wissen wir nicht ob es hier welche gibt,
drittens kann ich nur von meiner Freundin sprechen: die massiert mir die
Füsse und kümmert sich ums Essen, während ich hier Männertätigkeiten
nachgehe.
Du brauchst drei Frauen, dann geht das alles schneller.
Post by Richard BlumeAlles Gute,
Richard
1. dicken fetten Laserwaffen
2. dicken fetten Aliens
3. dicken fetten Raumschiffen
4. haufenweise dürren kreischenden Weibern
Alles andere ist Kunst und abzulehnen.
So wie meine Mister Spock-Gipsbueste, die Du vermutlich
auch ablehnst.
Mit freundlichen
Gantar