Post by Frank MöllerPost by Marcel MuellerSei froh, wenn Elektronik-Zeug heute noch so lange hält. Die Zeiten des
gußeisernen Zeug, das 30 Jahre hält, sind lange vorbei.
Das ist jetzt auch nicht soo ein Beinbruch, denn die meisten technischen
Komponenten im EDV-Bereich haben nach dieser Zeit allenfalls noch
Sammlerwert.
Das gilt für den "normalen" PC-Kram, z. B. für Monitore und Audio-Equipment
ab einer bestimmten Qualitätsklasse gilt das aber so nicht zwangsläufig.
Wenn der ISA/EISA/PCI-Stecker nicht mehr passt schon. Da mag die Karte
noch so gut sein. erst nach dem Sounddevice wird das Zeug weitgehend
Zeitlos.
Das ändert sich aber auch absehbar, da die klassische, zeitlose
Analogübertragung zunehmend komplexer werdenden, digitalen Protokollen
weicht. Da kommt dann alle 3 Jahre was Neues auf den Markt und das alte
Zeug wird dann zwei Protokollgenerationen später einfach nicht mehr
(vernünftig) unterstützt.
Post by Frank MöllerIch werde also notgedrungen auf die Standby-Funktion des Sound-Systems und
auf die Mute-Taste zurückgreifen.
Und warum sollte das etwas bringen?
Post by Frank MöllerPost by Marcel MuellerPost by Frank MöllerPost by Marcel MuellerLetzteres kann man meist im Backofen bei 270°C wieder aufbacken.
... und dann in der Bucht verticken. - Ja, ich hab von dem Trick schon
gehört, aber mit sowas tu ich wirklich nicht rum.
Ich hätte die Karte wenn dann weiter verwendet.
Na ja, dann braucht man ja nur drauf warten, daß irgendwas nachkommt.
Ach, wenn man sich dabei nicht gleich die Elkos grillt, weil sie zu heiß
wurden, gibt es nicht unbedingt Folgeschäden. Das wäre natürlich
ärgerlich, wenn man es nicht selbst gleich wieder beheben kann. Aber zu
verlieren gibt es eigentlich nichts.
Post by Frank MöllerAls ich die Karte angeschafft hatte, hatte ich dann schon mehrfach direkt
verglichen. Das Realtek-Zeux kackt dagegen wirklich gnadenlos ab.
Das Problem bei dem Zeug ist meist eher die Standardeinstellungen im
Treiber. Da werden so manche DSP-Funktionen aktiviert, die man allesamt
nicht haben will. Wohl dem, der kein Windows hat und daher auch keine
Originaltreiber. Meist lässt sich der Kram aber abstellen, wenn man
lange genug sucht. Es gibt allerdings ausnahmen. Vor allem Laptops tun
sich da zuweilen nicht hervor.
Post by Frank MöllerMöglicherweise wäre es besser, wenn ich den Digital-Ausgang des
Onboard-Realtek nutzen könnte. Nur ist man dann wiederum auf den
D/A-Wandler des Sound-Systems angewiesen. Und ob der so gut ist wie jener
der Xonar Essence, wäre noch die Frage.
Vermutlich nicht, aber besser als der Rest des Soundsystems schon, was
wiederum hinreichend wäre. Aber ist da denn überhaupt einer drin?
Post by Frank MöllerKann ich aber in Ermangelung eines
Sound-Systems mit digitalem Eingang nicht testen.
Extra anschaffen würde dafür auch keinen DAC, zumal die Dinger einzeln
unverhältnismäßig teuer sind.
Post by Frank MöllerPost by Marcel MuellerUm so eine Karte halbwegs auszureizen, muss man schon wenigstens mal mit
einigermaßen ordentlichen Studio-Monitoren anrücken. Und selbst da
reichen die Onboard-Devices oft (aber nicht immer) noch aus.
Wie schon oben gesagt mag das AFAIS vor allem dann gelten, wenn man beim
Onboard-Sound den digitalen Ausgang nutzen kann, wobei man dann eben auch
dem D/A-Wandler des Sound-Systems ausgeliefert ist.
Ich meinte schon die Analogausgänge.
Post by Frank MöllerIch hatte mir in einem Shop für Studioboxen auch mal welche angehört.
Auffällig dabei war vor allem, daß die eine gewisse Mindestlautstärke zu
brauchen schienen, um ihre Klangeigenschaften auch rüberbringen zu können.
Das ist eher das menschliche Ohr, dass diese Lautstärke braucht, um in
allen wesentlichen Bereichen über die Hörschwelle zu kommen.
Bei HiFi-Equipment wird da gerne mal etwas nachgeholfen, sprich Höhen
und Bässe überzeichnet - gerne auch um andere Schwächen zu überdecken.
Das machen brauchbare Studiomonitore natürlich nicht. Wir wiederum haben
uns zu Teil schon so weit daran gewöhnt, dass wir diese Art der
Wiedergabe als Referenz nehmen und alles andere als falsch empfinden.
Das geht so weit, dass es sogar in vielen Kopfhörern adaptiert wurde,
obwohl es bei diesen die technischen Einschränkungen der Boxen gar nicht
gibt.
Gerade bei elektronischer Musik gibt es auch gar keine Definition von
natürlichem Klang, insofern auch kein richtig und falsch. Anders sieht
es bei natürlichen Instrumenten aus, die man auch mal im Original hören
kann, und bei menschlichen Stimmen, vorzugsweise bekannten. Dabei trennt
sich die Spreu vom Weizen.
Wenn man auf diese Hörgewohnheit nicht verzichten möchte, kann man das
problemlos mit einem Software-Equalizer nachbilden. Umgekehrt, lässt
sich der üblicherweise saubere Klang der Monitore aber nicht mit Zeug
aus der Heimkino-Klasse nachbilden.
Als ich bei mir auf 2.1 Studio-Monitore umgestellt habe - in meinem Fall
allerdings selber gebaut -, hatte ich zunächst denselben Effekt.
Allerdings habe ich mich ziemlich schnell (vllt. 2-3 Wochen) wieder
umgewöhnt und wollte dann die bewusste Klangverfälschung nicht mehr
haben, weil die Alternative doch noch mehr zu bieten hat.
Post by Frank MöllerHier punktet wiederum das Teufel Motiv 2: Man kann dessen sehr gute
Eigenschaften schon haben, wenn man es so leise einstellt, daß man auch
nachts um halb vier definitv keine Nachbarn stört.
Das nannte man früher Loudness-Korrektur. Das haben die Dinger halt
schon fest eingebaut. Hohe Pegel können die eh' nicht, dafür sind sie
auch nicht gebaut. (Da kommen günstigere Studio-Monitore aber auch
schnell an ihre Grenzen.)
Post by Frank MöllerPost by Marcel MuellerIch will jetzt nicht zu sehr gegen Teufel wettern. Es gibt noch
erheblich schlechtere Lösungen (zuweilen auch deutlich teurer). Aber
diese 2.1 Kisten müssen vorrangig aufgrund der Geometrie erhebliche
Kompromisse bei der Wiedergabe eingehen.
Der Nachteil ist halt, daß sie ab einer gewissen Lautstärke doch deutlich
abnehmen. Nur brauche ich den Shock-your-Neighbours-Modus halt nie.
:-)
Post by Frank MöllerIm übrigen ist Teufel nicht gleich Teufel.
Ich meinte jetzt schon speziell die Motiv 2. Für andere Komponenten von
denen gelten zum Teil wieder andere Aussagen.
Post by Frank MöllerZuerst hatte ich mir ein Concept
C 100 kommen lassen - und postwendend wieder zurückgeschickt. IMO kann man
bei Teufel erst ab Motiv 2 anfangen, wenn man eine gewisse "saubere"
Direktheit und Klarheit in der Klangdarstellung will.
Ajo, was will man von den Winzlingen (C 100) auch erwarten? Die Gesetze
der Physik gelten auch für Teufel - und sogar für Bose, auch wenn die
das manchmal nicht wahr haben wollen.
Post by Frank MöllerPost by Marcel Mueller... Und last but not least,
laden so kleine Satelliten dazu ein, sie auf eine Tischplatte zu
stellen. Das tut dem Klang leider auch nicht gut. Da müsste eigentlich
ein halber Meter Abstand dazwischen. Aber wohin dann mit dem Sub? Über
den Monitor? - nicht wirklich.
Ich habe für die Satelliten 3 cm hohe Dämmatten und für den Sub eine 5 cm
hohe Dämmatte unterliegen. Und da der Tisch auch aus 3 cm dicken Bohlen mit
6 cm dicken Tischbeinen besteht, halten sich Resonanzen wirklich in engen
Grenzen.
Die Resonanzen entstehen alleine durch die Geometrie. Es gibt immer
einen direkten Weg vom Lautsprecher zum Kopf und einen zweiten mit
Reflexion an der Tischplatte. Da die beiden Wege unterschiedlich lang
sind und die Signale damit Phasenverschoben ankommen, gibt das je nach
Frequenz Äuslöschung oder Addition. Der Effekt ist ein Kammfilter, das
bestimmte Frequenzen aus dem Spektrum entfernt.
Genau diese Kammfiltereffekte nutzt unser Gehör, um eine vertikale
Ortung von Schallquellen vorzunehmen. Nur kommen sich jetzt die Effekte
der Boxen und des wiederzugebenden Materials in die Quere.
Etwas Abstand zur nächsten reflektierenden Fläche bringt zumindest
deutlich Beruhigung in die Sache. Nicht zuletzt deshalb, weil ein
Großteil der räumlichen Wahrnehmung nur ein paar Millisekunden nach dem
Anfang eines Tons statt finden. Wir haben uns längst daran gewöhnt, dass
danach alle möglichen indirekten Schallwellen dazu kommen, die kaum noch
brauchbare Informationen enthalten. Und ein halber Meter sind halt schon
mal 1,5ms Schallweg. (Aus dem Grund kann man übrigens auch die Quelle
homogener Töne so schlecht orten.)
Post by Frank MöllerDas tut sowohl den Satelliten als auch dem Sub sehr gut, zumal der
Sub den Baßreflex-Ausgang nach unten hat, also auf die Matte geht.
Aber mit Abstands-Füßchen, oder?
Der (billige) Trick mit dem Sub nach unten ist nämlich, dass man den
eher schmalen Spalt noch mit als Teil des Reflexkanals nutzt, um
Material und Größe zu sparen. Dummerweise impliziert das Abhängigkeiten
von der Bodenbeschaffenheit, vor allem bei weichen Sachen, wo die
Füßchen einsinken.
Etwas Dämpfung kann da tatsächlich Nutzen stiften. Die meisten Boxen
sind nämlich bewusst auf "Dröhnen", also deutliche Resonanzüberhöhung
eingestellt, weil das bekanntermaßen verkaufssteigernd wirkt.
Post by Frank MöllerDas einzige, was ich bemängeln kann, sind etwas zu schwache Höhen. Hier
habe ich den Equalizer der Xonar Essence bemüht. Mal sehen, ob da bei der
neuen STX II bei deren mitgelieferten Op Amps zum Wechseln vielleicht was
dabei ist, was von Hause aus etwas besser ist.
Wenn man den Klangunterschied zwischen zwei OP-Amps hört, ist mindestens
einer davon sehr schlecht - evtl. mit Absicht. (In Memoriam Hybrid SACD
mit bewusst verhunztem CD-Layer oder die bewusst schlechten
Stereo-Downmixe bei 5.1 Material ...)
Bei den üblichen Standard-Audio-Anwendungen ist ab etwa 50 Cent/OP
(Endverbraucherpreis) kein Unterschied mehr wahrzunehmen.
Marcel