Post by Gerrit HeitschAuf Pandora gibt es anscheinend ein globales Netz zwischen den Pflanzen.
Ja, das habe ich mitbekommen. Ist an sich keine so blöde Idee und zumindest
von der Biologie her durchaus möglich. Sowas gibt's ja auch in Ansätzen auf
der Erde: Einfach mal nach "Biggest Lifeform" suchen, da sollte man auf eine
Pilzkolonie in Oregon stoßen, deren Myzel sich über 9 Quadratkilometer
erstreckt. Und auch die Pflanzen haben noch was vor:
http://en.wikipedia.org/wiki/Pando_%28tree%29
In der Welt von Avatar erklärt es natürlich auch, weshalb die keinerlei
großtechnische Ambitionen haben. "Internet" gibt's kostenlos von der Natur,
Fluggetier für jedermann, welches sich auch noch komfortabel steuern und auf
"Autopilot" schalten lässt. Die Entwicklung von Technik ist halt immer auch
in einem Mangel begründet auch wenn oft genug der Spieltrieb dazukommt.
In diesem Zusammenhang finde ich es auch äusserst interessant, dass
ausschließlich die Kultur um's Mittelmeer herum einen ausgeprägten
Expansionsdrang entwickelt haben. Selbst die Chinesen haben ab einem
gewissen Punkt damit aufgehört und wollten vom Rest der Welt nichts mehr
wissen. Ansätze einer chinesischen Hochseefahrt hielten keine 50 Jahre durch
(vorangetrieben durch einen kaiserlichen Eunuchen, Name weiß ich nicht mehr,
weiß das auch nur aus eine Doku die auf Arte lief, China-Themenwoche).
Die menschliche Raumfahrtkultur ist damit eigentlich eine europäische und
damit die Idee, dass wir die kolonialisierenden Aliens sein könnten nur
konsequent: Worin läge der Unterschied zwischen der Besiedlung Amerikas und
der Besiedlung eines fremden Planeten durch Europäer? Wenn dann noch die
native Zivilisation nicht humanoid wäre, hätten wir (also Menschen) noch
nicht mal Gewissensbisse die "platt" zu machen, wenn es unseren Interessen
entspräche.
Post by Gerrit HeitschWenn das frueh genug entstanden ist, ist es nicht verwunderlich wenn so
ziemlich alle Lebensformen die Schnittstelle behalten
So eine Schnittstelle kostet aber Energie. Es wäre zu erwarten, dass sie bei
Individuen wegoptimiert wird. Es muss also schon einen extremen
Selektionsvorteil bedeuten, oder die Schnittstelle unabdingbar sein, z.B.
zur Fortpflanzung.
Post by Gerrit Heitsch(sah auf dem 'Roentgenbild' des Avatar-Gehirns am Anfang interessant
aus) und benutzen koennen.
Sorry, dieses Detail ist mir leider entgangen. Beim nächsten mal seh ich
genauer hin.
Post by Gerrit HeitschSchon dadurch duerfte die weitere Evolution komplett anders verlaufen
sein.
Problematischer erschien mir da schon die Zeile "Mixed their DNA with
our's": Problem Nr. 1: Es ist zwar nicht ausgeschlossen, ja sogar recht
wahrscheinlich^1, dass ausserirdisches, organisches, auf Kohlenstoff
basierendes Leben so eine Art DNA besitzt - chemisch dürfte die sich dann
aber doch von unserer unterscheiden, also irgend was anderes anstatt AGCT
(haben wir auf der Erde ja auch, Thymin vs. Uracil). Problem Nr. 2: Selbst
wenn die chemisch kompatibel wären, so wären es sicher nicht die
"Befehlssätze" - das wäre so als ob man nativ Big Endian PowerPC-Code auf
Low Endian Intel ausführen wollte - da müsste man eine Emulationsschicht
einbauen.
Besser wäre da schon der Satz gewesen: "We engineered aspects of our Genome
into their's". Denn einer Sache bin ich mir sicher: Mit ähnlichen Problemen
konforontiert, entwickeln sich in der Evolution ähnliche Lösungen. Was im
Umkehrschluss bedeutet: Hat man einmal die Methoden der Gentechnik
ausgetüfelt erlaubt einem dieses Wissen es auch, fremde Biochemie mit den
selben Arbeitsmethoden zu entschlüsseln. Und damit könnte man sicher auch
Teile unseres Gencodes auf ein fremdes Genom portieren, wennman mal
herausbekommen hat, wie's funktioniert.
Wolfgang
[1]: Man überlege sich folgendes: In der Ursuppe schwammen alle möglichen
chemischen Stoffe herum, welche Information kodieren könnten. Da war sicher
in ähnlicher Konzentration das Zeug dabei, welches z.B. auf Basis von
wasserunlöslichen Zuckerketten Information kodiert, dennoch hat sich DNA
durchgesetzt. Genauso die Tatsache, dass wie auf Kohlenstoff basieren und
nicht auf Silicium, obwohl letzteres viel häufiger in der Erdkruste
vorkommt. Es scheint einfach einen evolutionären Vorteil für Kohlenstoff und
DNA zu geben, welcher sehr tief in den physikalischen/chemischen Gesetzen
begründet liegt. Folglich dürfte es sehr wahrscheinlich sein, dass fremdes
Leben, so es denn unter ähnlichen Bedingungen den unseren entstand auf
unterster Ebene eine ähnliche Chemie aufweist.