Discussion:
Etwas Verkehrsstatistik
(zu alt für eine Antwort)
Thomas Wedekind
2004-01-08 18:43:18 UTC
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Hallo,

der heutige Newsletter des Thüringer Statistischen Landesamts
bringt u.a. folgende Zahlen zum Straßenpersonenverkehr
(Straßenbahnen + Busse) im Land. Verglichen wurden das 1. bis 3.
Quartal 2003 mit dem gleichen Zeitraum 2002.

Anzahl der Beförderungsfälle:

(1) Gesamtzahl: minus 2,7%
(2) Sonderformen des Linienverkehrs: minus 28,1%
(3) darunter Schülerverkehr: minus 41,1%
(4) Berufsverkehr: plus 10,0%
(5) Markt- und Theaterfahrten: plus 20,4%

Einnahmen:

(6) gesamt: plus 2,3%
(7) darunter allg. Linienverkehr: plus 1,9%
(8) Berufsverkehr: plus 9,5%
(9) Gelegenheitsverkehr: plus 3,4%
(10) Schülerverkehr: minus 14,1%
(11) aus Busvermietung: plus 13,9%

Kommentar: Das sind z.T. gravierende Schwankungen von einem Jahr
auf das andere. Wenn ein Unternehmen meist vom Schülerverkehr
lebt, kann es bei dieser Entwicklung in eine Existenzkrise
geraten, selbst wenn die Einnahmen nicht im gleichen Maße wie die
Fahrgastzahlen zurück gehen. (Es werden wohl hauptsächlich
Fahrzeugfahrten und nicht Personen abgerechnet, und auch bei nur
einem angemeldeten Schüler fährt der Bus.) 10% Zunahme im
Berufsverkehr sind natürlich auch toll (wie auch immer dieses
Segment berechnet wird), und fast voll einnahmewirksam.

BTW: Die JES Eisenberg bestellt nach wie vor Standardbusse für den
Schülerverkehr. Der übliche Jenaer Schulbus dieser Gesellschaft
hat 240 PS, 35 bis 40 l Verbrauch je 100 km und ist mit 3 bis 5
Schülern besetzt. Ich frage mich, wie lange der Landkreis diesen
Unsinn noch bezahlt... wie machen das andere Regionen im Osten?
--
Grüße, Thomas (Mail-Reply an ***@tom-wedekind.de)
Uwe Labinsky
2004-01-08 21:29:34 UTC
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Post by Thomas Wedekind
(3) darunter Schülerverkehr: minus 41,1%
Wurde da vielleicht massiv Schülerverkehr (außerhalb des regulären
Linienangebotes) abbestellt bzw. nicht fortgeführt?

Gruß
Uwe
Jörg Liermann
2004-01-08 21:34:00 UTC
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Post by Thomas Wedekind
BTW: Die JES Eisenberg bestellt nach wie vor Standardbusse für den
Schülerverkehr. Der übliche Jenaer Schulbus dieser Gesellschaft
hat 240 PS, 35 bis 40 l Verbrauch je 100 km und ist mit 3 bis 5
Schülern besetzt. Ich frage mich, wie lange der Landkreis diesen
Unsinn noch bezahlt... wie machen das andere Regionen im Osten?
Was ist das denn für ein Bus, der für 240 PS 35-40 l Diesel verbraucht?
Loch im Tank? Was brauchen Busse denn sonst so? Die Dieselmotoren des VT
610 sollten angeblich 50 l auf 100 km verbrauchen. Bei Vmax 160 km/h und
doch deutlich höherer Leistung (485 kW?)

Autos mit der halben Leistung brauchen vermutlich nicht mehr als 8
Liter, Nutzfahrzeugmotoren gelten aber gegenüber Autos als
"Effizienzwunder".

Gruß
Jörg
Dominik Vinbruck
2004-01-08 22:10:50 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Was ist das denn für ein Bus, der für 240 PS 35-40 l Diesel verbraucht?
Loch im Tank? Was brauchen Busse denn sonst so?
Ich kenne Angaben von 35 - 45 Liter für moderne
(Gelenk-)Standardlinienbusse im Stadtverkehr (mit
Klimaanlage).
Post by Jörg Liermann
Die Dieselmotoren des VT 610 sollten angeblich 50 l
auf 100 km verbrauchen. Bei Vmax 160 km/h und doch
deutlich höherer Leistung (485 kW?)
Da gibt es auch wenig Rollwiederstand, und evtl. gilt
der Wert für eine Strecke, wo es kaum Halte gibt. Dann
kommt das schon hin.

Viele Grüße
Dominik
--
Brückstraßenviertel Dortmund | mailto:***@uni-dortmund.de
Jörg Liermann
2004-01-08 22:23:56 UTC
Permalink
Post by Dominik Vinbruck
Post by Jörg Liermann
Was ist das denn für ein Bus, der für 240 PS 35-40 l Diesel verbraucht?
Loch im Tank? Was brauchen Busse denn sonst so?
Ich kenne Angaben von 35 - 45 Liter für moderne
(Gelenk-)Standardlinienbusse im Stadtverkehr (mit
Klimaanlage).
Wow, das ist ja erschreckend. Wenn das am Stop and Go liegt, wird es
wohl doch auch Zeit für dieselelektrischen Antrieb mit
Rekuperationsbremse :-)

Grüße
Jörg
Reinhard Greulich
2004-01-08 22:44:27 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Wow, das ist ja erschreckend. Wenn das am Stop and Go liegt, wird es
wohl doch auch Zeit für dieselelektrischen Antrieb mit
Rekuperationsbremse :-)
Wieso? Eine Tonne Pkw verbraucht 6-8 Liter Diesel; da liegt ein Bus
mit um zehn Tonnen doch hervorragend mit 35-45 Litern.

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
Mailadresse im Header ist gültig.
B.Eckstein
2004-01-09 06:25:26 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Post by Dominik Vinbruck
Ich kenne Angaben von 35 - 45 Liter für moderne
(Gelenk-)Standardlinienbusse im Stadtverkehr (mit
Klimaanlage).
Jep, die Zahl ist mir auch geläufig.
Post by Jörg Liermann
Wow, das ist ja erschreckend. Wenn das am Stop and Go liegt,
Genau daran wird es wohl liegen. Besonders in der Stadt. Kennt man ja
vom eigenen Auto.
Post by Jörg Liermann
wird es wohl doch auch Zeit für dieselelektrischen Antrieb mit
Rekuperationsbremse :-)
An sich keine schlechte Idee. Versuche mit Energierückgewinnung, z.B.
Laden der Akkus beim Bremsen oder internes Beschleunigen eines
Schwungrades, um das Anfahren zu unterstützen, gab es schon.
Aber speziell so ein Schwungrad ist sicherheitstechnisch etwas
problematisch, sollte es im Falle einer Verunfallung selbständig machen
und allein, also ohne Restbus, auf Tour gehen. ;-)
--
B.Eckstein, ***@ivu.de Cheap, Fast, Good - pick any two of them
Die FAQ zu de.comp.hardware.netzwerke: http://how.to/dchn
Mozilla-Tips: http://mozilla-anleitung.de/ http://www.holgermetzger.de/

"Auch wenn ich die Funktionsweise dieser Konsole nicht kenne, glaube
ich nicht, dass sie rauchen sollte"
Jörg Liermann
2004-01-09 20:29:23 UTC
Permalink
Post by B.Eckstein
Post by Jörg Liermann
Post by Dominik Vinbruck
Ich kenne Angaben von 35 - 45 Liter für moderne
(Gelenk-)Standardlinienbusse im Stadtverkehr (mit
Klimaanlage).
Jep, die Zahl ist mir auch geläufig.
Post by Jörg Liermann
Wow, das ist ja erschreckend. Wenn das am Stop and Go liegt,
Genau daran wird es wohl liegen. Besonders in der Stadt. Kennt man ja
vom eigenen Auto.
Verglichen mit einem 3-Liter Lupo (in der Stadt braucht der auch mehr)
muss der Bus aber eine gewisse Mindestbesatzung aufweisen, um jedenfalls
ökologisch sinnvoll zu sein.
Post by B.Eckstein
Post by Jörg Liermann
wird es wohl doch auch Zeit für dieselelektrischen Antrieb mit
Rekuperationsbremse :-)
An sich keine schlechte Idee. Versuche mit Energierückgewinnung, z.B.
Laden der Akkus beim Bremsen oder internes Beschleunigen eines
Schwungrades, um das Anfahren zu unterstützen, gab es schon.
Aber speziell so ein Schwungrad ist sicherheitstechnisch etwas
problematisch, sollte es im Falle einer Verunfallung selbständig machen
und allein, also ohne Restbus, auf Tour gehen. ;-)
Rasende Räder rollen rückwärts richtig rabiat ...
Ich meine, dass es für dieselelektrische Schienenfahrzeuge wohl schon
Speicher-Entwicklungen gibt. Sowas wie die Ultracaps für Straßenbahnen
kann man da ja sicher auch anwenden. Wenn sie denn mal serienreif sind.

Gruß
Jörg
Ulf Kutzner
2004-01-12 10:11:33 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Post by B.Eckstein
Post by Jörg Liermann
Post by Dominik Vinbruck
Ich kenne Angaben von 35 - 45 Liter für moderne
(Gelenk-)Standardlinienbusse im Stadtverkehr (mit
Klimaanlage).
Jep, die Zahl ist mir auch geläufig.
Post by Jörg Liermann
Wow, das ist ja erschreckend. Wenn das am Stop and Go liegt,
Genau daran wird es wohl liegen. Besonders in der Stadt. Kennt man ja
vom eigenen Auto.
Verglichen mit einem 3-Liter Lupo (in der Stadt braucht der auch mehr)
muss der Bus aber eine gewisse Mindestbesatzung aufweisen, um jedenfalls
ökologisch sinnvoll zu sein.
Es muß nicht auf jedem Kurs ein 50-Sitzer fahren.

Vom Fernreisebus kenne ich 25 Liter ohne Gelenk.

Gruß, ULF
Mathias Boelckow
2004-01-12 16:23:31 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Vom Fernreisebus kenne ich 25 Liter ohne Gelenk.
Bei besserer Ausstattung könne es m.W. auch 35 Liter werden.

Gruß, Mathias Bölckow
Hans-Joachim Zierke
2004-01-15 17:31:55 UTC
Permalink
Post by Mathias Boelckow
Post by Ulf Kutzner
Vom Fernreisebus kenne ich 25 Liter ohne Gelenk.
Bei besserer Ausstattung könne es m.W. auch 35 Liter werden.
Voll ausgeladene 40-Tonner kommen mit weniger aus. Ca. 32-33 Liter
Schnitt, 25 Liter auf Autobahnen mit geringer Steigung.

Hans-Joachim
--
Greifst du in ein Wespennest, so fasse zu und stehe fest.

Christa Wolf
Hans-Joachim Zierke
2004-01-12 16:20:43 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Post by B.Eckstein
Genau daran wird es wohl liegen. Besonders in der Stadt. Kennt man ja
vom eigenen Auto.
Verglichen mit einem 3-Liter Lupo (in der Stadt braucht der auch mehr)
muss der Bus aber eine gewisse Mindestbesatzung aufweisen, um jedenfalls
ökologisch sinnvoll zu sein.
Bevor Du mit einem Lupo 3L vergleichst, vergiß bitte nicht zu ergänzen,
wieviele Fahrzeuge dieses Typs bisher verkauft worden sind. Wenn schon
Vergleiche, dann bitte realitätstüchtig, und nicht mit
Wolkenkuckucksheimen.

Im Vergleich zum deutschen Durchschnittsauto braucht der Stadtbus so
ungefähr 7 Fahrgäste, um deutlich weniger zu verbrauchen.



Hans-Joachim
--
So viel Energie wie in diesem Jahr ist in der deutschen Geschichte wohl noch nie
an Unmögliches gewendet worden. Verschwendet? Ich weiß doch nicht. Es gibt wohl
ein physikalisches Grundgesetz, nach dem Energie nicht verloren gehen kann. Ob
dies auch auf seelische Energie zutrifft? Christa Wolf, 27. September 1990
Jörg Liermann
2004-01-12 18:11:49 UTC
Permalink
Post by Hans-Joachim Zierke
Post by Jörg Liermann
Verglichen mit einem 3-Liter Lupo (in der Stadt braucht der auch mehr)
muss der Bus aber eine gewisse Mindestbesatzung aufweisen, um jedenfalls
ökologisch sinnvoll zu sein.
Bevor Du mit einem Lupo 3L vergleichst, vergiß bitte nicht zu ergänzen,
wieviele Fahrzeuge dieses Typs bisher verkauft worden sind. Wenn schon
Vergleiche, dann bitte realitätstüchtig, und nicht mit
Wolkenkuckucksheimen.
Im Vergleich zum deutschen Durchschnittsauto braucht der Stadtbus so
ungefähr 7 Fahrgäste, um deutlich weniger zu verbrauchen.
Für die meisten Leute ist Bus fahren ganz realistisch unbequemer als
Auto fahren. Wenn man super realistisch sein will, muss man wohl
feststellen, dass die meisten Leute eben nicht Bus fahren. Vielen Leuten
kann man einen Busfahrschein ebenso wenig verkaufen wie einen Lupo. Aber
was soll so viel Realismus nützen? Wer Hoffnung auf Veränderung haben
will, muss auch mal angeblich unmögliche Dinge denken. Außerdem nützt
der Vergleich mit hohen Zielen durchaus, um die aktuellen Grenzen der
Realität zu entdecken.

Ich denke, wer Mobilität mit immer weniger Kraftstoffverbrauch will, der
muss auch "schwere" Vergleiche anstellen. Realität ist halt auch, dass
die Busse wohl immer mehr Ausstattung bekommen und immer mehr
verbrauchen statt weniger. Oder täuscht mich das?

Viele Grüße
Jörg
Reinhard Greulich
2004-01-14 21:17:43 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Ich denke, wer Mobilität mit immer weniger Kraftstoffverbrauch will, der
muss auch "schwere" Vergleiche anstellen.
Nun gut: Wenn man mal unterstellt, dass in einen Lupo vier Leute
passen, braucht man elf davon, um 44 Personen, also die Fahrgäste
eines voll besetzten, relativ komfortabel bestuhlten Reisebusses, zu
befördern. Kraftstoffverbrauch dann, unterstellt, dass die drei Liter
wirklich stimmen, 33 Liter. Für den Vergleich des Komforts eines
vollbesetzten Lupo mit dem eines Reisebusses mit eher großem
Reihenabstand braucht man nicht viel Vorstellungsvermögen. Wer also
hat die Nase vorn bei diesem "schweren" Vergleich?
Post by Jörg Liermann
Realität ist halt auch, dass
die Busse wohl immer mehr Ausstattung bekommen und immer mehr
verbrauchen statt weniger. Oder täuscht mich das?
Der Verbrauch ist nicht direkt von der Ausstattung abhängig, sondern
von der beförderten Masse, dem Gewicht des Fahrzeuges also. Und von
der Motorentechnik. Gerade beim Omnibusbau hat es auf beiden Gebieten
viele Fortschritte gegeben, die meisten davon allerdings schon vor
zwei oder drei Jahrzehnten. Ein Teil des Fortschrittes wurde und wird
verwendet, um den Fahrgästen mehr Komfort zu bieten und vielleicht
nicht nur die Bequemlichkeit eines vollbesetzten Lupo zu übertreffen.
Das erhöht die Akzeptanz des Verkehrsmittels und nützt so auch wieder
der Gesamtbilanz.

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
Mailadresse im Header ist gültig.
Ulf Kutzner
2004-01-15 10:44:13 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Nun gut: Wenn man mal unterstellt, dass in einen Lupo vier Leute
passen, braucht man elf davon, um 44 Personen, also die Fahrgäste
eines voll besetzten, relativ komfortabel bestuhlten Reisebusses, zu
befördern. Kraftstoffverbrauch dann, unterstellt, dass die drei Liter
wirklich stimmen, 33 Liter. Für den Vergleich des Komforts eines
vollbesetzten Lupo mit dem eines Reisebusses mit eher großem
Reihenabstand braucht man nicht viel Vorstellungsvermögen. Wer also
hat die Nase vorn bei diesem "schweren" Vergleich?
Post by Jörg Liermann
Realität ist halt auch, dass
die Busse wohl immer mehr Ausstattung bekommen und immer mehr
verbrauchen statt weniger. Oder täuscht mich das?
Der Verbrauch ist nicht direkt von der Ausstattung abhängig, sondern
von der beförderten Masse, dem Gewicht des Fahrzeuges also.
Na ja, Klima erhöht den Verbrauch. Der Dreiliterlupo dürfte keines
haben.
Post by Reinhard Greulich
Und von
der Motorentechnik. Gerade beim Omnibusbau hat es auf beiden Gebieten
viele Fortschritte gegeben, die meisten davon allerdings schon vor
zwei oder drei Jahrzehnten.
Betreffen die aktuellen Fortschritte bei Dieselmotoren nur die
Eisenbahn?

Gruß, ULF
Reinhard Greulich
2004-01-15 22:25:24 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Betreffen die aktuellen Fortschritte bei Dieselmotoren nur die
Eisenbahn?
An welche aktuellen Fortschritte denkst Du?

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
Mailadresse im Header ist gültig.
Ulf Kutzner
2004-01-19 11:05:49 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Post by Ulf Kutzner
Betreffen die aktuellen Fortschritte bei Dieselmotoren nur die
Eisenbahn?
An welche aktuellen Fortschritte denkst Du?
Entwicklung leistungsfähiger Motoren. Ob sie dabei noch sparsamer
wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruß, ULF
Reinhard Greulich
2004-01-19 21:58:01 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Entwicklung leistungsfähiger Motoren. Ob sie dabei noch sparsamer
wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.
Du kannst davon ausgehen, dass das, was den Pkw-Fahrern als letzter
Schrei und toller Fortschritt verkauft wird, bei Großdieseln und bei
Nutzfahrzeugen schon lange im Einsatz ist.

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
Mailadresse im Header ist gültig.
Hans-Joachim Zierke
2004-01-20 09:26:39 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Du kannst davon ausgehen, dass das, was den Pkw-Fahrern als letzter
Schrei und toller Fortschritt verkauft wird, bei Großdieseln und bei
Nutzfahrzeugen schon lange im Einsatz ist.
Das war so, insbesondere in den 60ern, hat sich in den letzten Jahren
aber verschoben, weil PKW-Diesel inzwischen ein richtig interessanter
Markt mit richtig viel Entwicklungsgeld sind.

Common Rail wurde meines Erinnerns zuerst im PKW eingesetzt, dann im LKW
und im MTU 4000.

Auch bei Pumpe-Düse bin ich mir nicht sicher, wer schneller war, Scania
oder VW.

Hans-Joachim
--
Remind me why it was that we weren't supposed to call them passengers. Was it
something to do with the fact that you can fleece customers and give them
utterly crap service because very other business does the same?
Ross Hamilton
Jörg Liermann
2004-01-15 21:36:19 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
Post by Jörg Liermann
Ich denke, wer Mobilität mit immer weniger Kraftstoffverbrauch will, der
muss auch "schwere" Vergleiche anstellen.
Nun gut: Wenn man mal unterstellt, dass in einen Lupo vier Leute
passen, braucht man elf davon, um 44 Personen, also die Fahrgäste
eines voll besetzten, relativ komfortabel bestuhlten Reisebusses, zu
befördern. Kraftstoffverbrauch dann, unterstellt, dass die drei Liter
wirklich stimmen, 33 Liter. Für den Vergleich des Komforts eines
vollbesetzten Lupo mit dem eines Reisebusses mit eher großem
Reihenabstand braucht man nicht viel Vorstellungsvermögen. Wer also
hat die Nase vorn bei diesem "schweren" Vergleich?
War gar nicht meine Absicht, das Auto vorn zu sehen. Aber ich hatte mal
ohne weitere Vorinformation gedacht, dass ein Bus schon so bei 5
Fahrgästen verbrauchsärmer wäre als Autos in Durchschnittsbesetzung,
egal welches Modell. Es war letztlich mehr meine eigene Vorstellung von
den Verhältnissen, die ich korrigieren wollte.

Ich wäre noch nicht einmal sicher, dass alle Leute den Reisebus einem
"selbstbestimmten" Auto vorziehen würden, selbst wenn es ein Lupo wäre.
Post by Reinhard Greulich
Der Verbrauch ist nicht direkt von der Ausstattung abhängig, sondern
von der beförderten Masse, dem Gewicht des Fahrzeuges also. Und von
der Motorentechnik. Gerade beim Omnibusbau hat es auf beiden Gebieten
viele Fortschritte gegeben, die meisten davon allerdings schon vor
zwei oder drei Jahrzehnten. Ein Teil des Fortschrittes wurde und wird
verwendet, um den Fahrgästen mehr Komfort zu bieten und vielleicht
nicht nur die Bequemlichkeit eines vollbesetzten Lupo zu übertreffen.
Das erhöht die Akzeptanz des Verkehrsmittels und nützt so auch wieder
der Gesamtbilanz.
Also ist es beim Bus wie bei allen Fahrzeugen derzeit. Die Kundschaft
verlangt einfach immer mehr. Ob das zu mehr Verbrauch führt,
interessiert den Kunden derzeit eher nicht.
Post by Reinhard Greulich
Gruß - Reinhard.
Gruß
Jörg
Thomas Wedekind
2004-01-16 00:02:10 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Also ist es beim Bus wie bei allen Fahrzeugen derzeit. Die
Kundschaft verlangt einfach immer mehr. Ob das zu mehr Verbrauch
führt, interessiert den Kunden derzeit eher nicht.
Naja, in Jena wurde die Sache hin und her getestet (Klima ja/nein,
hatten wir hier mal), und die seit Jahresanfang im Dienst
stehenden drei MAN-Gelenkbusse ohne Klimaanlage beschafft. Wie
die Kunden der Kunden (also die Fahrgäste) das sehen, ist
momentan uninteressant; die JeNah sieht sich als weitgehend
konkurrenzloses Unternehmen im städtischen Verkehrsmarkt (was ich
nicht so sehe).

Bei der Klimaanlagen-Diskussion sagte allerdings der JeNah-
Busbetriebsleiter, man habe durch penible Wartung und sparsame
Fahrweise den Durchschnittsverbrauch der Busflotte um 10%
gegenüber der Norm senken können. Immerhin.
--
Grüße, Thomas (Mail-Reply: ***@tom-wedekind.de)
Martin Proefrock
2004-01-16 16:45:38 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
War gar nicht meine Absicht, das Auto vorn zu sehen. Aber ich hatte mal
ohne weitere Vorinformation gedacht, dass ein Bus schon so bei 5
Fahrgästen verbrauchsärmer wäre als Autos in Durchschnittsbesetzung,
Vor einigen Jahren hat ein Bekannter Fahrzeugzählungen mitgemacht, die
Durchschnittsbesetzung innerorts lag bei ungefähr 1. Also bist Du gar
nicht so weit daneben.

mfg Martin
Ulf Kutzner
2004-01-19 11:04:50 UTC
Permalink
Post by Martin Proefrock
Vor einigen Jahren hat ein Bekannter Fahrzeugzählungen mitgemacht, die
Durchschnittsbesetzung innerorts lag bei ungefähr 1.
Was wurde anschließend am Fahrplan gemacht?

Gruß, ULF
Martin Proefrock
2004-01-19 13:18:57 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Post by Martin Proefrock
Vor einigen Jahren hat ein Bekannter Fahrzeugzählungen mitgemacht, die
Durchschnittsbesetzung innerorts lag bei ungefähr 1.
Was wurde anschließend am Fahrplan gemacht?
Er hatte PKW gezählt. Der Fahrplan ist hier (KVV) seither noch besser
geworden, aber da sehe ich keinen Zusammenhang...

mfg Martin
Hans-Joachim Zierke
2004-01-15 17:22:34 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Für die meisten Leute ist Bus fahren ganz realistisch unbequemer als
Auto fahren.
Dann nehmen wir, weil es auch besser zu de.etc.bahn.* paßt, einen
Regiosprinter mit 2+2-Bestuhlung wie die der Nærumbanen. Die sollten auch
mit ca. 30 - 35 Litern hinkommen.

Was braucht ein Regioshuttle? 35? 40? 45?
LVT/S?
Post by Jörg Liermann
Wenn man super realistisch sein will, muss man wohl
feststellen, dass die meisten Leute eben nicht Bus fahren. Vielen Leuten
kann man einen Busfahrschein ebenso wenig verkaufen wie einen Lupo.
Die Beförderungsleistung der Busse dürfte allerdings so ungefähr um den
Faktor 10000 höher liegen als die des Lupo 3L und vergleichbarer
Fahrzeuge. Busse haben eine relevante Transportfunktion, 3L-Autos tragen
einen Fliegendreck zur Verkehrsleistung bei. Angesichts von immer mehr
Geländewagen, Vans, und überschweren Limousinen ist auch nicht damit zu
rechnen, daß der Durchschnittsverbrauch der PKW sinkt.

In dieser Situation ist es in erster Linie wichtig, die Transportkette
"öffentlicher Verkehr" attraktiv zu machen.



Weiterhin bedeutet 3L, daß man den Wagen mit 3 Litern fahren /kann/, im
Durchschnitt. Im Stadtverkehr braucht er allerdings ganz offiziell 4
Liter, bei abgeschalteter ECO-Funktion (um sich bespielsweise im
Kolonnenverkehr die plötzliche Auskuppelei zu ersparen) 4,5 Liter.

Ein Grund für gestiegenen Kraftstoffverbrauch der Stadtbusse ist
die Klimaanlage. Auch für den Lupo 3L gibt's die als Sonderausstattung,
allerdings ... you get the picture.

Bevor ich es vergesse: Der angebliche Öko-Lupo ist bei Gschwindigkeiten
über 120 km/h eine NOx-Schleuder übelster Sorte. Da es für den
Geschwindigkeitsbereich > 120 km/h keine gesetzlichen Vorschriften gibt,
hat VW es für nicht notwendig erachtet, irgendetwas dagegen zu
unternehmen.
Post by Jörg Liermann
Ich denke, wer Mobilität mit immer weniger Kraftstoffverbrauch will, der
muss auch "schwere" Vergleiche anstellen. Realität ist halt auch, dass
die Busse wohl immer mehr Ausstattung bekommen und immer mehr
verbrauchen statt weniger. Oder täuscht mich das?
Wo findest Du in einem Klapper-Citaro AUSSTATTUNG? Das kannst Du nicht
ernst meinen.

Es gibt drei Dinge, die den Verbrauch hochgetrieben haben: Die Umstellung
auf Automatgetriebe, der Einbau von Klimaanlagen, das Mehrgewicht eines
Niederflurbusses gegenüber der simpleren alten Technik.

Das Problem mit den Automatgetrieben sollte mittlerweile im Bereich der
Lösbarkeit liegen.


Hans-Joachim
--
Greifst du in ein Wespennest, so fasse zu und stehe fest.

Christa Wolf
Ulf Kutzner
2004-01-15 20:07:44 UTC
Permalink
Post by Hans-Joachim Zierke
Bevor ich es vergesse: Der angebliche Öko-Lupo ist bei Gschwindigkeiten
über 120 km/h eine NOx-Schleuder übelster Sorte. Da es für den
Geschwindigkeitsbereich > 120 km/h keine gesetzlichen Vorschriften gibt,
hat VW es für nicht notwendig erachtet, irgendetwas dagegen zu
unternehmen.
Man sollte jeweils einen weiteren Testzyklus für Abgas und Verbauch bei
zulässiger Höchstgeschwindigkeit unternehmen und darauf achten, daß dort
dann auch abgeriegelt wird.

Gruß, ULF
U***@web.de
2017-02-15 15:54:46 UTC
Permalink
Moin,
Bevor ich es vergesse: Der angebliche Öko-Lupo ist bei G[e]schwindigkeiten
über 120 km/h eine NOx-Schleuder übelster Sorte.
Finde das Ausgangszitat nicht mehr als Originalbeitrag. Wie auch immer, zwischenzeitlich klagt die Deutsche Umwelthilfe DUH ziemlich aktiv gegen das Unterlassen effektiver Luftreinhaltung in diversen Städten.

Die Mainzer Verkehrsdezernentin ist der Meinung, mit Eröffnung der Mainzelbahn genug getan zu haben, jedoch werden/wurden Ausnahmegenehmigungen für den Einsatz mittelbar stadtwerkseigene Dieselstinkerbusse in der Umweltzone mehrfach verlängert.

Derweil wurde aus Brüssel nun wegen Vertragsverletzung ein letztes Mahnschreiben auf den Weg gebracht: http://europa.eu/rapid/press-release_IP-17-238_de.htm

Gruß, ULF

Jörg Liermann
2004-01-15 21:57:06 UTC
Permalink
Post by Hans-Joachim Zierke
Post by Jörg Liermann
Für die meisten Leute ist Bus fahren ganz realistisch unbequemer als
Auto fahren.
[gefährlicher Snip]
Post by Hans-Joachim Zierke
In dieser Situation ist es in erster Linie wichtig, die Transportkette
"öffentlicher Verkehr" attraktiv zu machen.
Ja, da sind wir uns einig.
Post by Hans-Joachim Zierke
Weiterhin bedeutet 3L, daß man den Wagen mit 3 Litern fahren /kann/, im
Durchschnitt. Im Stadtverkehr braucht er allerdings ganz offiziell 4
Liter, bei abgeschalteter ECO-Funktion (um sich bespielsweise im
Kolonnenverkehr die plötzliche Auskuppelei zu ersparen) 4,5 Liter.
Schon klar.

[snip]
Post by Hans-Joachim Zierke
Bevor ich es vergesse: Der angebliche Öko-Lupo ist bei Gschwindigkeiten
über 120 km/h eine NOx-Schleuder übelster Sorte. Da es für den
Geschwindigkeitsbereich > 120 km/h keine gesetzlichen Vorschriften gibt,
hat VW es für nicht notwendig erachtet, irgendetwas dagegen zu
unternehmen.
Ja, eine Sauerei, und eine DUMMHEIT. Die Zielgruppe für das Auto sind
eindeutig Ökos im weitesten Sinne. Die achten vermutlich aus sowas.
Grenzwerte aus dem Gesetz sind da nicht der Punkt.
Post by Hans-Joachim Zierke
Post by Jörg Liermann
Ich denke, wer Mobilität mit immer weniger Kraftstoffverbrauch will, der
muss auch "schwere" Vergleiche anstellen. Realität ist halt auch, dass
die Busse wohl immer mehr Ausstattung bekommen und immer mehr
verbrauchen statt weniger. Oder täuscht mich das?
Wo findest Du in einem Klapper-Citaro AUSSTATTUNG? Das kannst Du nicht
ernst meinen.
Die haben hier z.B. Klimaanlage. War ja auch angenehm. Die kleinen Citos
fahren hier gern mit Besen und Eimer im Fahrgastraum herum ... tropf ...
tropf ...
Reisebusse bekommen Toiletten, Kühlschränke u.ä. Dann war da noch diese
"Busbahn" irgendwo im Südosten.
Post by Hans-Joachim Zierke
Es gibt drei Dinge, die den Verbrauch hochgetrieben haben: Die Umstellung
auf Automatgetriebe, der Einbau von Klimaanlagen, das Mehrgewicht eines
Niederflurbusses gegenüber der simpleren alten Technik.
Das Problem mit den Automatgetrieben sollte mittlerweile im Bereich der
Lösbarkeit liegen.
Wie das?

Gruß
Jörg
Post by Hans-Joachim Zierke
Greifst du in ein Wespennest, so fasse zu und stehe fest.
Was passiert dann?
Thomas Wedekind
2004-01-16 00:20:21 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Post by Hans-Joachim Zierke
Das Problem mit den Automatgetrieben sollte mittlerweile im
Bereich der Lösbarkeit liegen.
Wie das?
Vor 2-3 Jahren schrieb ein Hersteller schwerer Pkw (Audi, wenn ich
mich recht erinnere), man habe durch ausgeklügelte Optimierung
der Schaltzeitpunkte des Automatikgetriebes erstmals beim
Automatikwagen einen geringeren Verbrauch als beim selben Typ mit
Handschaltung. Offenbar läuft der Motor dann fast immer im
verbrauchsgünstigsten Bereich, wenn man ihm nicht "sportliche
Charakteristik" verordnet (kann bei solchen Autos meist vom
Fahrer eingestellt werden). Das Prinzip müsste sich doch auf
Nutzfahrzeugmotoren übertragen lassen; so sehr viel kleiner sind
die größten Pkw-Diesel auch nicht mehr.
--
Grüße, Thomas (Mail-Reply: ***@tom-wedekind.de)
Ulf Kutzner
2004-01-19 11:07:38 UTC
Permalink
Post by Thomas Wedekind
Vor 2-3 Jahren schrieb ein Hersteller schwerer Pkw (Audi, wenn ich
mich recht erinnere), man habe durch ausgeklügelte Optimierung
der Schaltzeitpunkte des Automatikgetriebes erstmals beim
Automatikwagen einen geringeren Verbrauch als beim selben Typ mit
Handschaltung. Offenbar läuft der Motor dann fast immer im
verbrauchsgünstigsten Bereich, wenn man ihm nicht "sportliche
Charakteristik" verordnet (kann bei solchen Autos meist vom
Fahrer eingestellt werden).
Dürfte aber an der Innenstadt-Verbrauchsnorm liegen, die bei manuellem
Getriebe im Zweifel die Schaltpunkte vorschreibt.

Gruß, ULF
Martin Proefrock
2004-01-19 13:23:22 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Post by Thomas Wedekind
erstmals beim
Automatikwagen einen geringeren Verbrauch als beim selben Typ mit
Handschaltung.
Dürfte aber an der Innenstadt-Verbrauchsnorm liegen, die bei manuellem
Getriebe im Zweifel die Schaltpunkte vorschreibt.
Aber auch daran, daß Durchschnittsfahrer im Stadtverkehr nicht ständig
den "richtigen" Gang reinmachen wollen und im Zweifelsfall auch eher
etwas höhertourig fahren. Ausserdem gab es seit der Zeit, in der sich
das Wissen um dem Mehrverbrauch in den Köpfen festgesetzt hat,
entscheidende Verbesserungen wie die schlupffreie Überbrückung des
Wandlers (bei höheren Geschwindigkeiten).

mfg Martin
Hans-Joachim Zierke
2004-01-20 00:56:36 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Post by Hans-Joachim Zierke
Das Problem mit den Automatgetrieben sollte mittlerweile im Bereich der
Lösbarkeit liegen.
Wie das?
Vielgang-LKW-Getriebe gibt es seit einigen Jahren auch mit
vollautomatischer Steuerung, wobei es sich aber nach wie vor um
mechanische Getriebe ohne Wandler handelt.

Derlei für den Bus adaptiert sollte den Verbrauch wieder senken können.
Beim beladenen 40-Tonner muß der Fahrer schon richtig gut sein, um
gegenüber Automaten der neuesten Generation 1 bis 2 Literchen
herauszuschinden.


Hans-Joachim
--
Remind me why it was that we weren't supposed to call them passengers. Was it
something to do with the fact that you can fleece customers and give them
utterly crap service because very other business does the same?
Ross Hamilton
Torsten Dix
2004-01-09 08:19:25 UTC
Permalink
Post by Jörg Liermann
Was ist das denn für ein Bus, der für 240 PS 35-40 l Diesel verbraucht?
Loch im Tank? Was brauchen Busse denn sonst so? Die Dieselmotoren des VT
610 sollten angeblich 50 l auf 100 km verbrauchen. Bei Vmax 160 km/h und
doch deutlich höherer Leistung (485 kW?)
Autos mit der halben Leistung brauchen vermutlich nicht mehr als 8
Liter, Nutzfahrzeugmotoren gelten aber gegenüber Autos als
"Effizienzwunder".
Der Spritverbrauch hat ja zunächst mal nicht viel mit der Motorleistung
zu tun. Wenn man einen entsprechenden Busmotor in einen PKW einbauen
könnte, würde der sicher auch keine 35 liter mehr auf 100km schlucken.
Das Problem ist doch, dass der Bus deutlich schwerer ist und auch nicht
unbedingt so windschnittig wie ein PKW. Ähnliches gilt für den Vergleich
mit dem VT610. Der ist zwar noch schwerer, muss aber seltener Bremsen
und Anfahren und hat üblicherweise auch deutlich sanftere Steigungen zu
bewältigen.

Torsten
--
Torsten Dix Tel: 0511 4732266
Am Lohgraben 12 Mail: ***@n-welt.de
30455 Hannover WEB: http://www.n-welt.de/
Martin Bienwald
2004-01-09 11:53:10 UTC
Permalink
Post by Torsten Dix
Das Problem ist doch, dass der Bus deutlich schwerer ist und auch nicht
unbedingt so windschnittig wie ein PKW.
Bei den üblichen Busgeschwindigkeiten dürfte der Luftwiderstand - jedenfalls
im Linienverkehr - nicht so stare Auswirkungen haben. Das Gewicht des Busses
und seiner Fahrgäste natürlich schon.

... Martin
Volker Eichmann
2004-01-09 12:27:00 UTC
Permalink
Post by Thomas Wedekind
Hallo,
der heutige Newsletter des Thüringer Statistischen Landesamts
bringt u.a. folgende Zahlen zum Straßenpersonenverkehr
(Straßenbahnen + Busse) im Land. Verglichen wurden das 1. bis 3.
Quartal 2003 mit dem gleichen Zeitraum 2002.
(1) Gesamtzahl: minus 2,7%
(2) Sonderformen des Linienverkehrs: minus 28,1%
(3) darunter Schülerverkehr: minus 41,1%
(4) Berufsverkehr: plus 10,0%
(5) Markt- und Theaterfahrten: plus 20,4%
Offensichtlich macht sich der Bevölkerungsrückgang hier im
Schülerverkehr gut bemerkbar. Das ist in den anderen ostdeutschen
Bundesländern genauso. Leider.
Post by Thomas Wedekind
(6) gesamt: plus 2,3%
(7) darunter allg. Linienverkehr: plus 1,9%
(8) Berufsverkehr: plus 9,5%
(9) Gelegenheitsverkehr: plus 3,4%
(10) Schülerverkehr: minus 14,1%
(11) aus Busvermietung: plus 13,9%
Kommentar: Das sind z.T. gravierende Schwankungen von einem Jahr
auf das andere. Wenn ein Unternehmen meist vom Schülerverkehr
lebt, kann es bei dieser Entwicklung in eine Existenzkrise
geraten, selbst wenn die Einnahmen nicht im gleichen Maße wie die
Fahrgastzahlen zurück gehen. (Es werden wohl hauptsächlich
Fahrzeugfahrten und nicht Personen abgerechnet, und auch bei nur
einem angemeldeten Schüler fährt der Bus.) 10% Zunahme im
Berufsverkehr sind natürlich auch toll (wie auch immer dieses
Segment berechnet wird), und fast voll einnahmewirksam.
Oben steht allerdings "Beförderungsfälle". Und mit "Berufsverkehr" sind
spezielle Fahrten außerhalb des Linienverkehrs gemeint, ebenso wie bei
"Markt- und Theaterfahrten". Als reine Prozentzahlen sind die Werte
daher leider wenig aussagekräftig, die absoluten Werte wären
interessanter.
Post by Thomas Wedekind
BTW: Die JES Eisenberg bestellt nach wie vor Standardbusse für den
Schülerverkehr. Der übliche Jenaer Schulbus dieser Gesellschaft
hat 240 PS, 35 bis 40 l Verbrauch je 100 km und ist mit 3 bis 5
Schülern besetzt. Ich frage mich, wie lange der Landkreis diesen
Unsinn noch bezahlt... wie machen das andere Regionen im Osten?
Leider genauso. Eine integrierte Planung von Schulstandorten,
Schulanfangszeiten und Schülerverkehr wird bislang im Osten nicht
betrieben. Ist ja auch nicht nötig, "dank" §45a PBefG kriegen die
Unternehmen ja alles gut (über-)bezahlt, und die Schulverwaltungsämter
kümmert das auch nicht, da nicht sie die Folgen falscher Standorte und
daraus resultierender Fahrtmehrkosten zu tragen haben. Das macht der
Bund, eben übers PBefG. Was die Unternehmen maximal machen, ist die
Anmietung von Kleinbussen und Großraumtaxis für kleine Schülerzahlen.

Gruß, Volker
Dominik Vinbruck
2004-01-09 13:34:16 UTC
Permalink
Post by Volker Eichmann
Leider genauso. Eine integrierte Planung von Schulstandorten,
Schulanfangszeiten und Schülerverkehr wird bislang im Osten nicht
betrieben.
Das ist im Westen ja auch nicht immer so angesagt. Aber
auch im Osten gibt es hoffnungsvolle Ansätze, wie der
banana ÖPNV-Infodienst am 09.12.2003 zu vermelden wusste:

| A.8 Oschatz (D, SN): TU Dresden optimiert Schulanfangszeiten
|
| Im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung stellte Stefan Fuchs von
| der TU fest, dass es notwendig ist, die Schulbeginnzeiten zu
| vereinheitlichen. Für Oschatz bedeutet dies, dass der Unterricht in
| allen Schulen ab dem kommenden Schuljahr um 7.45 Uhr beginnt. "Bis
| jetzt startet der Lehrbetrieb an den Oschatzer Schulen zwischen 7.10
| Uhr und 7.40 Uhr." Egal ob Mittelschüler oder Gymnasiasten, alle
| Schüler könnten dann den gleichen Bus benutzen. "Der Unterrichtsbeginn
| in den umliegenden Schulen wird gestaffelt, damit die Busse optimal
| ausgelastet werden können."
| http://www.lvz-online.de/lvz-heute/84702.html

Viele Grüße
Dominik
--
Brückstraßenviertel Dortmund | mailto:***@uni-dortmund.de
Carsten Weber
2004-01-09 13:42:19 UTC
Permalink
Post by Dominik Vinbruck
| A.8 Oschatz (D, SN): TU Dresden optimiert Schulanfangszeiten
|
| Im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung stellte Stefan Fuchs von
| der TU fest, dass es notwendig ist, die Schulbeginnzeiten zu
| vereinheitlichen. Für Oschatz bedeutet dies, dass der Unterricht in
| allen Schulen ab dem kommenden Schuljahr um 7.45 Uhr beginnt. "Bis
| jetzt startet der Lehrbetrieb an den Oschatzer Schulen zwischen 7.10
| Uhr und 7.40 Uhr." Egal ob Mittelschüler oder Gymnasiasten, alle
| Schüler könnten dann den gleichen Bus benutzen. "Der Unterrichtsbeginn
| in den umliegenden Schulen wird gestaffelt, damit die Busse optimal
| ausgelastet werden können."
| http://www.lvz-online.de/lvz-heute/84702.html
Sowas wird jetzt doch umgesetzt? Sitzen wir also nicht nur für die
Aktenordner hier. *staun*
Also vor ca. 2 Jahren hat sowas mal ein Kollege von Herrn Fuchs gemacht für
den Bereich um Altenberg, aber das ist wohl so nicht umgesetzt worden.

Aber das ist ja mal eine gute Nachricht. Von daher: Weiter so.

Gruß Carsten
Ulf Kutzner
2004-01-12 10:09:55 UTC
Permalink
Post by Dominik Vinbruck
| A.8 Oschatz (D, SN): TU Dresden optimiert Schulanfangszeiten
|
| Im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung stellte Stefan Fuchs von
| der TU fest, dass es notwendig ist, die Schulbeginnzeiten zu
| vereinheitlichen. Für Oschatz bedeutet dies, dass der Unterricht in
| allen Schulen ab dem kommenden Schuljahr um 7.45 Uhr beginnt. "Bis
| jetzt startet der Lehrbetrieb an den Oschatzer Schulen zwischen 7.10
| Uhr und 7.40 Uhr."
Hälfe, das ist ja noch Nachtzeit? War Schulbeginn vor 8 Uhr im Osten
generell üblich?

Gruß, ULF
Volker Eichmann
2004-01-12 15:45:24 UTC
Permalink
Hallihallo!
Post by Ulf Kutzner
Post by Dominik Vinbruck
| A.8 Oschatz (D, SN): TU Dresden optimiert Schulanfangszeiten
|
| Im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung stellte Stefan Fuchs von
| der TU fest, dass es notwendig ist, die Schulbeginnzeiten zu
| vereinheitlichen. Für Oschatz bedeutet dies, dass der Unterricht in
| allen Schulen ab dem kommenden Schuljahr um 7.45 Uhr beginnt. "Bis
| jetzt startet der Lehrbetrieb an den Oschatzer Schulen zwischen 7.10
| Uhr und 7.40 Uhr."
Hälfe, das ist ja noch Nachtzeit? War Schulbeginn vor 8 Uhr im Osten
generell üblich?
Ja. Aber ich musste (im Westen) auch immer um 7:45 Uhr auf der Matte
stehen... Es ist über 16 Jahre her, aber ich erinnere mich immer noch
mit Grausen. :-((

Gruß, Volker
frank paulsen
2004-01-12 17:08:36 UTC
Permalink
Post by Volker Eichmann
Ja. Aber ich musste (im Westen) auch immer um 7:45 Uhr auf der Matte
stehen... Es ist über 16 Jahre her, aber ich erinnere mich immer noch
mit Grausen. :-((
schule geht ja noch, aber meine Physikvorlesung um 7:30st war ein
echtes problem, weil ich ja noch von Gelsenkirchen nach Dortmund
musste, und die busse noch nicht im normalen takt fuhren.

da war immer ein kleiner fussmarsch nach Karnap zur haltestelle Alte
Landstraße angesagt.

als chemiker fand ich das aber sogar gut, weil ich dadurch eine
dreiviertelstunde laenger im labor stehen konnte...
--
frobnicate foo
Ulf Kutzner
2004-01-13 12:55:04 UTC
Permalink
Post by frank paulsen
Post by Volker Eichmann
Ja. Aber ich musste (im Westen) auch immer um 7:45 Uhr auf der Matte
stehen... Es ist über 16 Jahre her, aber ich erinnere mich immer noch
mit Grausen. :-((
schule geht ja noch,
Italienisch zur nullten Stunde um 7:20... Um wieder OT zu werden: Der Kw
Frankfurt - Moskau hatte die Ordnungsnummer "261/0".
Post by frank paulsen
aber meine Physikvorlesung um 7:30st
7:15 "Volkswirtschaftslehre für Juristen, Realschullehrer und sonstige
Nebenfächler", zum Glück fußläufig.

Kaum hatte ich den Schein, wurde er für unnötig erklärt...

Gruß, ULF
Christoph Zimmermann
2004-01-13 13:04:16 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Italienisch zur nullten Stunde um 7:20...
In der Oberstufe hatte ich nurnoch einen Tag, der nicht um 7:20 begann, der
Mittwoch, achja und der Montag, weil unser Lateinlehrer meinte, 7:30 würde
auch reichen, was aber zur Folge hatte, das ich 20 Minuten (also einen Takt)
später von zuhause los musste (und damit wieder OnT ;-))
Post by Ulf Kutzner
Kaum hatte ich den Schein, wurde er für unnötig erklärt...,
...irgendwas ist ja immer...

-chriz
Sascha Claus
2004-01-15 21:14:48 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Italienisch zur nullten Stunde um 7:20... Um wieder OT zu werden: Der Kw
Frankfurt - Moskau hatte die Ordnungsnummer "261/0".
7:20 war meine nullte Stunde zu Ende. Beginn 6:40, gnädigerweise schon
etwas später als planmäßig. Die erste hat 7:30 begonnen. Das war schon
fast ausschlafen im Vergleich zur Nullten.
--
Sascha Claus L. E., Germany <http://www.umsu.de/formata.html>
<mailto:***@gmx.de> <PGP-key:0x6210FF4F>
"Am faulsten sind die Parlamente, die am stärksten besetzt sind."
(Sir Winston Leonard Spencer "Winnie" Churchill)
Marc Haber
2004-01-15 22:02:49 UTC
Permalink
Post by Sascha Claus
Post by Ulf Kutzner
Italienisch zur nullten Stunde um 7:20... Um wieder OT zu werden: Der Kw
Frankfurt - Moskau hatte die Ordnungsnummer "261/0".
7:20 war meine nullte Stunde zu Ende. Beginn 6:40, gnädigerweise schon
etwas später als planmäßig. Die erste hat 7:30 begonnen. Das war schon
fast ausschlafen im Vergleich zur Nullten.
Ich durfte in der Mittelstufe einen Tag in der Woche in der Frühstunde
in den Computerraum. Das war für mich eine Ehre, für die ich sogar
früher aufstand. Dass es ausgerechnet die Frühstunde sein musste, war
natürlich Schikane (mal gucken, ob er sich wirklich früher aus dem
Bett quält für dieses Privileg), aber nachdem ich den siebten
Arbeitsplatz zum Laufen gebracht habe[1] haben sich die Regeln dann
für mich ziemlich relaxed.

Grüße
Marc

[1] nachdem sich sowohl die Lehrer als auch der Werkskundendienst die
Zähne ausgebissen hatten...
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Das Ueberschreiten der | Mailadresse im Header
Karlsruhe, Germany | Gleise ist verboten! " | Fon: *49 721 966 32 15
Nordisch by Nature | Fdl Bad Driburg, 15.02.1997 | Fax: *49 721 966 31 29
Jörg Liermann
2004-01-12 17:57:25 UTC
Permalink
Post by Volker Eichmann
Post by Ulf Kutzner
Hälfe, das ist ja noch Nachtzeit? War Schulbeginn vor 8 Uhr im Osten
generell üblich?
Ja. Aber ich musste (im Westen) auch immer um 7:45 Uhr auf der Matte
stehen... Es ist über 16 Jahre her, aber ich erinnere mich immer noch
mit Grausen. :-((
Man darf nicht vergessen, dass der Sonnenstand z.B. im Rheinland schon
eine halbe Stunde hinter dem etwa in Brandenburg hinterherläuft. Mein
rheinischer Schulbeginn um 7:50 Uhr (bis vor 14 Jahren) entspräche bei
Berlin schon etwa 7:20 Uhr.

Gruß
Jörg
Martin Hoffmann
2004-01-12 17:57:59 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Hälfe, das ist ja noch Nachtzeit? War Schulbeginn vor 8 Uhr im Osten
generell üblich?
Ja. Und an gewissen Unis die erste Vorlesung noch heute um 7.00 Uhr -- mit
entsprechendem Andrang.

Gruß,
Martin
--
Projekte zum Eisenbahnnetz:
http://www.nvnc.de/de-netz/index.html
*** Streckenatlas (2004-01-03) *** Historische Fakten (2004-01-03)
Dominik Vinbruck
2004-01-12 17:51:42 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Hälfe, das ist ja noch Nachtzeit? War Schulbeginn vor 8 Uhr im Osten
generell üblich?
Nach Berichten meiner ostdeutschen Freunde und Bekannten
gab es wohl kaum/keinen Schulbeginn später als 8 Uhr. Die
früheste berichtete Zeit ist 7:00 Uhr.

Allerdings kenne ich aus dem Ruhrgebiet auch keine Super-
märkte die um 6 Uhr öffnen. Im Osten schon.

Viele Grüße
Dominik
--
Brückstraßenviertel Dortmund | mailto:***@uni-dortmund.de
Mathias Hiller
2004-01-12 18:24:44 UTC
Permalink
On Mon, 12 Jan 2004 18:51:42 +0100, "Dominik Vinbruck"
Post by Dominik Vinbruck
Nach Berichten meiner ostdeutschen Freunde und Bekannten
gab es wohl kaum/keinen Schulbeginn später als 8 Uhr. Die
früheste berichtete Zeit ist 7:00 Uhr.
Aus eigener Erfahrung: regulärer Beginn der ersten Stunde um 7.50 Uhr.
Davor gab es noch eine "nullte Stunde", die um 7 Uhr begann. Zeitweise
gab es eine Verschiebung aller Stunden um 10 Minuten nach vorn (wegen
Bauarbeiten?), was die nullte Stunde auf 6.50 Uhr rücken ließ.
--
Gruß
Mathias +++ ***@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
+++ Disclaimer: My opinions are my own +++ and mine only +++
+++ Willst Du früh zur Arbeitsstelle: +++
+++ nimm' die S-Bahn - pünktlich - schnelle! +++
Kai-Uwe Thiessenhusen
2004-01-12 23:06:16 UTC
Permalink
Post by Mathias Hiller
Post by Dominik Vinbruck
Nach Berichten meiner ostdeutschen Freunde und Bekannten
gab es wohl kaum/keinen Schulbeginn später als 8 Uhr. Die
früheste berichtete Zeit ist 7:00 Uhr.
Aus eigener Erfahrung: regulärer Beginn der ersten Stunde um 7.50 Uhr.
Davor gab es noch eine "nullte Stunde", die um 7 Uhr begann. Zeitweise
gab es eine Verschiebung aller Stunden um 10 Minuten nach vorn (wegen
Bauarbeiten?), was die nullte Stunde auf 6.50 Uhr rücken ließ.
"Sehr geehrte Schülerinen und Schüler, wegen Bauarbeiten findet
am 13.1.2004 in Ihrer Schule Schulersatzverkehr statt.
Damit kommt es zu betriebsbedingten Einschränkungen im
Unterrichtsablauf. Es können außerplanmäßige Klassenraumwechsel
stattfinden. Bitte beachten Sie die früheren Anfangszeiten
in der nullten und ersten Stunde. Wir danken für Ihr Verständnis".

-kut
Martin Bienwald
2004-01-13 12:14:22 UTC
Permalink
Post by Kai-Uwe Thiessenhusen
"Sehr geehrte Schülerinen und Schüler, wegen Bauarbeiten findet
am 13.1.2004 in Ihrer Schule Schulersatzverkehr statt.
Schulersatzverkehr mit etwas längerer Dauer gibts momentan in Neckargemünd,
wo eine größere Schule ausgebrannt ist ...

... Martin
Martin Bienwald
2004-01-13 12:11:52 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Hälfe, das ist ja noch Nachtzeit? War Schulbeginn vor 8 Uhr im Osten
generell üblich?
Ebenso wie Arbeitsbeginn im Büro um 7 Uhr, in der Produktion eher schon um 6.

Man muß sich nur mal alte Fahrpläne der DDR-Städte anschauen, wie früh dort
die morgendliche und nachmittägliche HVZ lagen, um sich so richtig zu grausen.

... Martin, Langschläfer
Volker Blees
2004-01-13 12:44:50 UTC
Permalink
Post by Martin Bienwald
Post by Ulf Kutzner
Hälfe, das ist ja noch Nachtzeit? War Schulbeginn vor 8 Uhr im Osten
generell üblich?
Ebenso wie Arbeitsbeginn im Büro um 7 Uhr, in der Produktion eher schon um 6.
Man muß sich nur mal alte Fahrpläne der DDR-Städte anschauen, wie früh dort
die morgendliche und nachmittägliche HVZ lagen, um sich so richtig zu grausen.
Zufällig habe ich gerade einen Artikel [1] zu Unterschieden im
Mobilitätsverhalten zwischen gebrauchten und neuen Bundesländern vor mir
liegen. Darin ist eine Tagesganglinie der Verkehrsnachfrage abgebildet,
die darauf schließen lässt, dass das Leben im Osten auch 1999/2000 noch
etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde früher stattfand als im Westen.

[1]Chlond/Lipp/Zumkeller: "Der Anpassungsprozess von Ost an West -
schnell, aber nicht homogen" in: Internationales Verkehswesen 11/2002,
S. 523-528.

Gruß
Volker
Dominik Vinbruck
2004-01-13 18:36:22 UTC
Permalink
Post by Volker Blees
[1]Chlond/Lipp/Zumkeller: "Der Anpassungsprozess von Ost an West -
schnell, aber nicht homogen" in: Internationales Verkehswesen 11/2002,
S. 523-528.
Na, ein "r" mehr darf es in der Quelle schon sein - und
die gibt es auch online:
http://www.eurailpress.com/archiv/showpdf.php?datei=/erparchiv/iv2002/11chlond.pdf

Viele Grüße
Dominik
--
Brückstraßenviertel Dortmund | mailto:***@uni-dortmund.de
Martin Bienwald
2004-01-14 07:31:10 UTC
Permalink
Post by Volker Blees
Post by Martin Bienwald
Man muß sich nur mal alte Fahrpläne der DDR-Städte anschauen, wie früh dort
die morgendliche und nachmittägliche HVZ lagen, um sich so richtig zu grausen.
Zufällig habe ich gerade einen Artikel [1] zu Unterschieden im
Mobilitätsverhalten zwischen gebrauchten und neuen Bundesländern vor mir
liegen. Darin ist eine Tagesganglinie der Verkehrsnachfrage abgebildet,
die darauf schließen lässt, dass das Leben im Osten auch 1999/2000 noch
etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde früher stattfand als im Westen.
Jedenfalls gibt es einige Stadtverkehre im Osten, die schon gegen 17 Uhr
den (ansonsten tagsüber gleichbleibenden) Takt deutlich ausdünnen.

... Martin
Mathias Hiller
2004-01-13 12:48:06 UTC
Permalink
Post by Martin Bienwald
Man muß sich nur mal alte Fahrpläne der DDR-Städte anschauen, wie früh dort
die morgendliche und nachmittägliche HVZ lagen, um sich so richtig zu grausen.
... und bitte nicht die Durchsagen im Radio (i.d.R. im Frühprogramm)
für die Strom-Spitzenverbrauchszeiten vergessen!
--
Gruß
Mathias +++ ***@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
+++ Disclaimer: My opinions are my own +++ and mine only +++
+++ Willst Du früh zur Arbeitsstelle: +++
+++ nimm' die S-Bahn - pünktlich - schnelle! +++
Fabian Walf
2004-01-09 22:22:07 UTC
Permalink
Post by Volker Eichmann
Leider genauso. Eine integrierte Planung von Schulstandorten,
Schulanfangszeiten und Schülerverkehr wird bislang im Osten nicht
betrieben.
Ups. Zumindest die integrierte Planung von Anfangszeiten und
Schülerverkehr läuft in vielen Gegenden auf Hochtouren (inkl.
Umsetzung). Allein hier bei uns "im Osten" biete ich z. B. die an
Berlin grenzenden Landkreise Barnim und Teltow-Fläming. Ansonsten
empfiehlt sich auch das Studium des "Der Nahverkehr"; da erschien vor
kurzem gerade wieder ein Artikel zu diesem Thema.

Was in der Tat etwas schwierig ist, ist die Standortfrage: Hier
besteht halt der große Interessenkonflikt zwischen einer hinreichenden
Anzahl an Schülern je Standort und kurzen Wegen ...


Grüße
Fabian
Volker Eichmann
2004-01-12 15:49:10 UTC
Permalink
Hallihallo!
Post by Fabian Walf
Post by Volker Eichmann
Leider genauso. Eine integrierte Planung von Schulstandorten,
Schulanfangszeiten und Schülerverkehr wird bislang im Osten nicht
betrieben.
Ich sollte ergänzen, dass im Westen ähnliches auch nur vereinzelt
betrieben wird. Sehr vereinzelt.
Post by Fabian Walf
Ups. Zumindest die integrierte Planung von Anfangszeiten und
Schülerverkehr läuft in vielen Gegenden auf Hochtouren (inkl.
Umsetzung). Allein hier bei uns "im Osten" biete ich z. B. die an
Berlin grenzenden Landkreise Barnim und Teltow-Fläming. Ansonsten
empfiehlt sich auch das Studium des "Der Nahverkehr"; da erschien vor
kurzem gerade wieder ein Artikel zu diesem Thema.
Gut zu hören, in einem östlichen Flächenland westlich von Brandenburg
war auf Nachfrage aus mehreren Landkreisen (bzw. von mehreren
Verkehrsunternehmen) unisono die Auskunft "nö, machen wir (bislang)
nicht" gekommen... Von Planungen hatte auch auch schon gehört, nicht
aber bisland von Umsetzung.
Und bis bei uns der aktuelle "Nahverkehr" im Umlauf ist... nunja ;-))
Post by Fabian Walf
Was in der Tat etwas schwierig ist, ist die Standortfrage: Hier
besteht halt der große Interessenkonflikt zwischen einer hinreichenden
Anzahl an Schülern je Standort und kurzen Wegen ...
Und hinzu kommen diverse andere Kriterien, angefangen von so
verständlichen wie dem Alter und Zustand der Gebäude bis hin weniger
verständlichen wie der Tochter des Bürgermeisters aus X, die ihre Stelle
als Lehrerin nicht nach Y verlagern möchte, undundund...

Gruß, Volker
Matthias Doerfler
2004-01-11 18:36:21 UTC
Permalink
Post by Volker Eichmann
Leider genauso. Eine integrierte Planung von Schulstandorten,
Schulanfangszeiten und Schülerverkehr wird bislang im Osten nicht
betrieben. Ist ja auch nicht nötig, "dank" §45a PBefG kriegen die
Unternehmen ja alles gut (über-)bezahlt,
Das Jaulen und Zähneklappern der Unternehmen wird spätestens
einsetzen, wenn die Änderung des Paraffen 45a durch das Haushalts-
begleitgesetz 2004 greift.
--
mfg Matthias Dörfler

Diese Nachricht stellt nur meine persönliche Meinung dar.
Volker Blees
2004-01-12 09:19:25 UTC
Permalink
Post by Matthias Doerfler
Das Jaulen und Zähneklappern der Unternehmen wird spätestens
einsetzen, wenn die Änderung des Paraffen 45a durch das Haushalts-
begleitgesetz 2004 greift.
Bitte hilf mir mal nach: inwiefern ergibt sich aus dem HBeglG eine
Änderung des 45a?

Dank und Gruß
Volker
Volker Eichmann
2004-01-12 15:57:16 UTC
Permalink
Hallihallo!
Post by Volker Blees
Post by Matthias Doerfler
Das Jaulen und Zähneklappern der Unternehmen wird spätestens
einsetzen, wenn die Änderung des Paraffen 45a durch das Haushalts-
begleitgesetz 2004 greift.
Bitte hilf mir mal nach: inwiefern ergibt sich aus dem HBeglG eine
Änderung des 45a?
Aus dem entsprechenden Rundschreiben 51/2003 des VDV vom 19.12.2003:

"Die Kürzungsvorschläge [Koch/Steinbrück] werden beim Ausgleich für die
Beförderung von Personen mit Zeitfahrausweisen des Ausbildungsverkehrs
nach §45a PBefG und nach §6a PBefG voll umgesetzt.
Der Ausgleichsmechanismus bleibt dabei unverändert, d. h. an den
einzelnen Berechnungsfaktoren wie Kostensätzen, Gültigkeitstagen oder
Reiseweite werden keine Änderungen vorgenommen. Vielmehr wird der zur
Auszahlung an das jeweilige Unternehmen errechnete Betrag prozentual
gekürzt. Im Jahr 2004 werden 4% abgezogen, 2005 sind es 8% und ab 2006
verringert sich der ermittelte Auszahlungsbetrag um 12%.
Das bedeutet, dass die Länder parallel zu dieser vom Bundesgesetzgeber
vorgenommenen prozentualen Kürzung weiterhin die Möglichkeit haben, die
Gültigkeitstage als einen der Berechnungsfaktoren zu reduzieren. Damit
würde sich schon der Ausgangsbetrag reduzieren, der dann noch prozentual
gekürzt wird."

Hoffe, geholfen zu haben.

Gruß, Volker
Matthias Doerfler
2004-01-12 18:46:02 UTC
Permalink
[Die ganzen Änderungen aus dem vorweihnachtlichen Geschachere sind auf
meiner Webseite noch nicht eingearbeitet. Wenn mir nichts abstürzt,
kommt das bis nächste Woche. Und den Thread überweise ich mal nach
debb, weil er trotz PBef-Schwerpunkt nicht stadtverkehrsspezifisch
ist]
Post by Volker Eichmann
"Die Kürzungsvorschläge [Koch/Steinbrück] werden beim Ausgleich für die
Beförderung von Personen mit Zeitfahrausweisen des Ausbildungsverkehrs
nach §45a PBefG und nach §6a PBefG voll umgesetzt.
^^^^^
Hier muss es richtig heißen: AEG (gemeint ist das natürlich das alte)
Post by Volker Eichmann
Der Ausgleichsmechanismus bleibt dabei unverändert, d. h. an den
einzelnen Berechnungsfaktoren wie Kostensätzen, Gültigkeitstagen oder
Reiseweite werden keine Änderungen vorgenommen. Vielmehr wird der zur
Auszahlung an das jeweilige Unternehmen errechnete Betrag prozentual
gekürzt. Im Jahr 2004 werden 4% abgezogen, 2005 sind es 8% und ab 2006
^^
Da informiert der VDV allerdings falsch. Im veröffentlichten Gesetz
heißt es "Für". Da der Ausgleich im Nachjahr des Leistungsjahrs end-
gültig ausgezahlt wird, wird _in_ diesem Jahr noch der für 2003 zu
errechnende Betrag ungekürzt (oder besser gesagt: die noch nicht als
Vorauszahlung geflossenen restlichen 20%) fällig.

Erst die am 15.07.2004 fällige erste Vorauszahlung für 2004 wird
erstmalig gekürzt; insoweit kommt das erste Heulen und Zähneklappern
mitten in den Sommerferien - prima.
Post by Volker Eichmann
verringert sich der ermittelte Auszahlungsbetrag um 12%.
^
Und hier fehlt das unscheinbare Wort "jeweils".
Post by Volker Eichmann
Das bedeutet, dass die Länder parallel zu dieser vom Bundesgesetzgeber
vorgenommenen prozentualen Kürzung weiterhin die Möglichkeit haben, die
Gültigkeitstage als einen der Berechnungsfaktoren zu reduzieren. Damit
würde sich schon der Ausgangsbetrag reduzieren, der dann noch prozentual
gekürzt wird."
Womit der Ausgleichsbetrag, der ja bislang grob (faktisch, nicht
rechtlich) maximal 50% der Als-Ob-Einnahmedifferenz gegenüber Zeit-
karten des Jedermannstarifs berücksichtigt hat, rechnerisch zwar erst
am Sankt-Nimmerleinstag auf Null abgeschmolzen sein wird; dennoch wird
jedes vernünftige VU dieselben Prozentzahlen zugrundelegen müssen bei
seinen Tariferhöhungsanträgen für die Ausbildungszeitkarten.
Falls die dann abgelehnt werden, gibt es zwei Möglichkeiten: wer eine
ausreichende Eigenkapitalausstattung hat, kann die Sache durchpro-
zessieren, weil ihm ein m.E. verfassungswidriges Sonderopfer auferlegt
wird (siehe verkürzend: Altmark-Trans; die Ausgleichszahlungen werden
für eigenwirtschaftliche(!) Leistungen erbracht). Wer die nicht hat,
stellt die Konzession zur Verfügung und lässt sich die Leistung auf-
erlegen oder versucht, die nämliche Leistung als eine gemeinwirt-
schaftliche zu auskömmlichen Preisen zu verkaufen.
--
mfg Matthias Dörfler

Diese Nachricht stellt nur meine persönliche Meinung dar.
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