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Ralf Joerres
2018-06-04 14:29:13 UTC
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Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch. In bestimmten Szenen, die in
abgekapselten Welten leben wie früher die Hinterweltler in abgelegenen
Bergtälern, war (und ist?) diese Erkenntnis nicht angekommen, es waren
geschlossene Clubs, in denen alle sich wie Andersens Kaiser in neuen
Kleidern fühlen durften und sich ihr hochprozentiges Denglisch gegensei-
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.

Man muss das nicht auf Denglisch begrenzen, auch normales Deutsch kann
in ähnlicher Weise durch konzentrierten Einsatz von Fremdwörtern
aufgeplustert werden. So kann man etwa statt von 'Verbesserungsmöglich-
keit' z.B. von 'Optimierungspotential' sprechen.

In Wörterbüchern haben sich Etiketten eingebürgert, um den Gebrauch
einzelner Wörter bestimmten Stilschichten, Tonlagen, gesellschaftlichen
Milieus, Regionen usw. und auch Registern zuzuordnen. Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?

Gruß Ralf Joerres
René Marquardt
2018-06-04 14:43:00 UTC
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Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch. In bestimmten Szenen, die in
abgekapselten Welten leben wie früher die Hinterweltler in abgelegenen
Bergtälern, war (und ist?) diese Erkenntnis nicht angekommen, es waren
geschlossene Clubs, in denen alle sich wie Andersens Kaiser in neuen
Kleidern fühlen durften und sich ihr hochprozentiges Denglisch gegensei-
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.
Man muss das nicht auf Denglisch begrenzen, auch normales Deutsch kann
in ähnlicher Weise durch konzentrierten Einsatz von Fremdwörtern
aufgeplustert werden. So kann man etwa statt von 'Verbesserungsmöglich-
keit' z.B. von 'Optimierungspotential' sprechen.
In Wörterbüchern haben sich Etiketten eingebürgert, um den Gebrauch
einzelner Wörter bestimmten Stilschichten, Tonlagen, gesellschaftlichen
Milieus, Regionen usw. und auch Registern zuzuordnen. Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
Gruß Ralf Joerres
PhD: PhrasenDrescher.
Detlef Meißner
2018-06-04 14:45:16 UTC
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Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen.
....
Post by Ralf Joerres
Man muss das nicht auf Denglisch begrenzen, auch normales Deutsch kann
in ähnlicher Weise durch konzentrierten Einsatz von Fremdwörtern
aufgeplustert werden. So kann man etwa statt von 'Verbesserungsmöglich-
keit' z.B. von 'Optimierungspotential' sprechen.
Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
Ich benutze dafür gern das Wort "elitär". Es hat inzwischen einen sehr
negativen Klang. Man fühlt sich als Elite und möchte sich
abheben/abgrenzen.
Ansetze findest du auch hier.

Detlef
Ralf Joerres
2018-06-04 14:47:56 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen.
....
Post by Ralf Joerres
Man muss das nicht auf Denglisch begrenzen, auch normales Deutsch kann
in ähnlicher Weise durch konzentrierten Einsatz von Fremdwörtern
aufgeplustert werden. So kann man etwa statt von 'Verbesserungsmöglich-
keit' z.B. von 'Optimierungspotential' sprechen.
Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
Ich benutze dafür gern das Wort "elitär". Es hat inzwischen einen sehr
negativen Klang. Man fühlt sich als Elite und möchte sich
abheben/abgrenzen.
Ansetze findest du auch hier.
Passt ganz gut, danke.

Ralf Joerres
Detlef Meißner
2018-06-04 14:59:49 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Ansetze findest du auch hier.
^^^^
Ansätze!
Post by Ralf Joerres
Passt ganz gut, danke.
Bitte. :-)

Detlef
Frank Hucklenbroich
2018-06-04 14:59:24 UTC
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Post by Ralf Joerres
Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
"Blähsprech" habe ich dafür schon gehört und finde es ziemlich passend.

Grüße,

Frank
Ralf Joerres
2018-06-04 15:06:50 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Ralf Joerres
Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
"Blähsprech" habe ich dafür schon gehört und finde es ziemlich passend.
Ja, ist aber ein 'In-Wort' (Szenesprache der Sprachinteressierten) und
eignet sich nicht als Markierung in Wörterbüchern. Außerdem ist diese
XYZ-Sprech-Mode (Neusprech, Kreativsprech, Polit-Sprech...) selbst so'n
bisschen angeberisch (hej, ich hab sie drauf, die angesagten Szene-
Jargons).

Gruß Ralf Joerres
Helmut Richter
2018-06-04 15:33:01 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Ja, ist aber ein 'In-Wort' (Szenesprache der Sprachinteressierten) und
eignet sich nicht als Markierung in Wörterbüchern. Außerdem ist diese
XYZ-Sprech-Mode (Neusprech, Kreativsprech, Polit-Sprech...) selbst so'n
bisschen angeberisch (hej, ich hab sie drauf, die angesagten Szene-
Jargons).
Kommt das vom "Neusprech" aus dem Jahr 1984 bzw. 1948?
--
Helmut Richter
Ralf Joerres
2018-06-04 15:58:08 UTC
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Sergio Gatti
2018-06-05 08:01:01 UTC
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Post by Ralf Joerres
Ich weiß leider nicht, wie Orwells 'Newspeak' auf englisch 'rüberkommt'.
Noch seltsamer als das deutsche Wort, meine ich.
Normales Englisch wäre "new language". Möglich wäre
vielleicht auch "new tongue" oder "new speech", mit leichten
Bedeutungsunterschieden.

Orwell schrieb einen Nachsatz zum Buch über die
Eigenschaften seines Neusprechs. (Oder Neuspreches wegen der
einfacheren Aussprache? Ich habe 1984 nur im Original.) Wer
sich für Sprachen interessiert, sollte ihn unbedingt lesen.
Jakob Achterndiek
2018-06-05 10:39:17 UTC
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Post by Ralf Joerres
Ich weiß leider nicht, wie Orwells 'Newspeak' auf englisch
'rüberkommt'.
[..] Orwell schrieb einen Nachsatz zum Buch über die Eigenschaften
seines Neusprechs. [..] Wer sich für Sprachen interessiert, sollte
ihn unbedingt lesen.
Ich betrachte die "Kleine Grammatik des Newspeak", obgleich als
Anhang deklariert, als untrennbaren Bestandteil des Romans. Für
die beiden populistischen Wellen der Rezeption in Schulen und
Politik hat dieser Anhang leider kaum eine Rolle gespielt. Der
Roman wurde zweimal als abschreckendes Gleichnis intrumentalisiert:
in der ersten Welle für den Nationalsozialismus, in einer zweiten
für den "real existierenden" Sozialismus, und beidemale hätte die
Exegese der Newspeak-Grammatik nur das Bild gestört.

Auch die beiden Filme gehen leicht darüber hin und schaffen eigene
Interpretations-Schwerpunkte. Makaber geriet dabei, daß für den
ersten Film 1956 zwei unterschiedliche Schluß-Sequenzen, die eine
(redlichere) für den US-amerikanischen, die andere (politisch
korrekt verfälschte) für den englischen und kontinentalen Markt,
gedreht worden sind: Die Satire auf die Manipulierbarkeit des
Menschen geriet selbst zur Manipulation. Uns angehende Lehrer hat
man 1960 auf einer "Rüstzeit" für Referendare mit der englischen
Fassung moralisch aufzurüsten versucht. Ich hatte aber das Buch
gelesen und habe mir damals den Zorn meiner Oberen zugezogen,
als ich den Schluß des Films "verlogen" nannte.

Besonders makaber finde ich heute, daß seit geraumer Zeit im
sozialen und politischen Bereich unserer Bundesrepublik die
Anweisungen von Orwells Newspeak wie eine Rede-Anweisung für
unsere eigenen Großkopfeten gelesen werden können. Die Ideologen
der Gendergerechtigkeit und der Political Correctness sind
Vorreiter, an der syntaktischen Versimpelung arbeiten schon die
Vorkämpfer der Einfachen Sprache. Die alle tun das nicht aus
Versehen, sondern in genau der in "1984" deklarierten Absicht:
Die Sprache dahingehend zu manipulieren, daß die Untertanen nur
noch denken können, was die Sprache ihnen zu denken ermöglicht.
--
j/\a
Frank Hucklenbroich
2018-06-04 18:53:31 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Ralf Joerres
Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
"Blähsprech" habe ich dafür schon gehört und finde es ziemlich passend.
Ja, ist aber ein 'In-Wort' (Szenesprache der Sprachinteressierten) und
eignet sich nicht als Markierung in Wörterbüchern.
Das stimmt natürlich. Das Wort ist schon etwas salopp und geht in Richtung
"Bullshit-Bingo" (beliebt bei einschlägigen Management-Seminaren, es werden
deratige typische Wörter auf einer Matrix eingetragen und wenn der Referent
so ein Wort gebraucht, wird es angekreuzt - wer als erster seine Liste voll
hat, schreit Bingo und hat gewonnen).

Grüße,

Frank
Stefan Ram
2018-06-04 23:36:18 UTC
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Post by Ralf Joerres
Ja, ist aber ein 'In-Wort' (Szenesprache der Sprachinteressierten) und
eignet sich nicht als Markierung in Wörterbüchern. Außerdem ist diese
XYZ-Sprech-Mode (Neusprech, Kreativsprech, Polit-Sprech...) selbst so'n
bisschen angeberisch (hej, ich hab sie drauf, die angesagten Szene-
Jargons).
Zu meiner Zeit gab es auch dieses Begriff des "elaborierten
Codes". Ein Sprecher des restringierten Codes kann nur
diesen verwenden, ein Sprecher des elaborierten Codes kann
je nach Bedarf auch restringierten Code verwenden.

Allgemein koennte man daher einen elaborierten Sprecher auch
als jemanden charakterisieren, der je nach Bedarf unter
verschiedenen Codes auswaehlen kann.

So wird von Barack Obama berichtet, dass er gegenueber
anderen afrikanischen Amerikanern manchmal deren spezielle
Art des Englischen verwende, aber er kann eben auch das
Englisch der weissen Mittel- und Oberschicht sprechen.

|In January[ 2009], then President-elect Barack Obama visited
|Ben's Chili Bowl in Washington, D.C. When the cashier asked
|him if he wanted his change, he replied "Nah, we straight."

|Obama shows a real talent for voicing people from many
|different cultures and language communities. He voices
|himself as an 18-year-old in conversation with other Black
|men, switching back and forth between *SAE and AAVE
Sergio Gatti
2018-06-05 08:01:45 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
|Obama shows a real talent for voicing people from many
|different cultures and language communities. He voices
|himself as an 18-year-old in conversation with other Black
|men, switching back and forth between *SAE and AAVE
Übernommene Abkürzungen, die nicht allgemein bekannt sind
und nicht im Text erläutert werden, sind eine
Übersetzertodsünde. Gut, du hast den Satz gar nicht
übersetzt, aber du möchtest doch, dass man deine
Mitteilungen versteht. Das hier ist aber DESD und nicht
alt.usage.english oder gar eine Gruppe englischsprachiger
Sprachwissenschaftler.

Ich musste lange nachdenken und ich bin nicht ganz sicher,
dass ich die korrekte Lösung gefunden habe.
SAE = Standard American English
AAVE = Afro-American Vernacular English (Dialekt)
U***@web.de
2018-06-05 08:18:54 UTC
Permalink
Moin,
Post by Sergio Gatti
Post by Stefan Ram
|Obama shows a real talent for voicing people from many
|different cultures and language communities. He voices
|himself as an 18-year-old in conversation with other Black
|men, switching back and forth between *SAE and AAVE
Ich musste lange nachdenken und ich bin nicht ganz sicher,
dass ich die korrekte Lösung gefunden habe.
SAE = Standard American English
AAVE = Afro-American Vernacular English (Dialekt)
Es gab einen recht lustigen Film mit einem
schwarzen Kandidaten, der mit Lautsprecherwagen
durch die Stadt fuhr und je nach Wohngegend
eine der Varianten wählte.

Er wurde in den Kongreß gewählt und ließ sich
aus Unerfahrenheit das allerletzte Büro zuteilen.

Gruß, ULF
Bertel Lund Hansen
2018-06-05 09:04:25 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Ich musste lange nachdenken und ich bin nicht ganz sicher,
dass ich die korrekte Lösung gefunden habe.
Das Orakel ist Acronym Finder:

https://www.acronymfinder.com

PS. Ich schlug nur "AAVE" auf, aber ich hatte schon geraten, was
die Grundbedeutung war.
--
/Bertel - aus Dänemark
Sergio Gatti
2018-06-05 09:19:22 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Sergio Gatti
Ich musste lange nachdenken und ich bin nicht ganz sicher,
dass ich die korrekte Lösung gefunden habe.
https://www.acronymfinder.com
Danke, aber ich wollte gerade verdeutlichen, dass der
Schreiber nicht den interessierten Leser zwingen muss, die
Bedeutung einer Abkürzung zu erforschen.
René Marquardt
2018-06-05 11:46:31 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Post by Stefan Ram
|Obama shows a real talent for voicing people from many
|different cultures and language communities. He voices
|himself as an 18-year-old in conversation with other Black
|men, switching back and forth between *SAE and AAVE
Übernommene Abkürzungen, die nicht allgemein bekannt sind
und nicht im Text erläutert werden, sind eine
Übersetzertodsünde. Gut, du hast den Satz gar nicht
übersetzt, aber du möchtest doch, dass man deine
Mitteilungen versteht. Das hier ist aber DESD und nicht
alt.usage.english oder gar eine Gruppe englischsprachiger
Sprachwissenschaftler.
Ich musste lange nachdenken und ich bin nicht ganz sicher,
dass ich die korrekte Lösung gefunden habe.
SAE = Standard American English
AAVE = Afro-American Vernacular English (Dialekt)
African-American, nicht Afro, und wenn dazu Dialekt sagst,
bischu ganz doll böse. Ansonsten aber korrekt, und man
sollte auch ohne langes Nachdenken, darauf kommen,
des Kontextes wegen.
Lars Bräsicke
2018-06-04 15:06:58 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch. In bestimmten Szenen, die in
abgekapselten Welten leben wie früher die Hinterweltler in abgelegenen
Bergtälern, war (und ist?) diese Erkenntnis nicht angekommen, es waren
geschlossene Clubs, in denen alle sich wie Andersens Kaiser in neuen
Kleidern fühlen durften und sich ihr hochprozentiges Denglisch gegensei-
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.
Man muss das nicht auf Denglisch begrenzen, auch normales Deutsch kann
in ähnlicher Weise durch konzentrierten Einsatz von Fremdwörtern
aufgeplustert werden. So kann man etwa statt von 'Verbesserungsmöglich-
keit' z.B. von 'Optimierungspotential' sprechen.
In Wörterbüchern haben sich Etiketten eingebürgert, um den Gebrauch
einzelner Wörter bestimmten Stilschichten, Tonlagen, gesellschaftlichen
Milieus, Regionen usw. und auch Registern zuzuordnen. Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
Umgangssprachlich: lackäffisch
Ralf Joerres
2018-06-04 15:22:30 UTC
Permalink
Post by Lars Bräsicke
Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch. In bestimmten Szenen, die in
abgekapselten Welten leben wie früher die Hinterweltler in abgelegenen
Bergtälern, war (und ist?) diese Erkenntnis nicht angekommen, es waren
geschlossene Clubs, in denen alle sich wie Andersens Kaiser in neuen
Kleidern fühlen durften und sich ihr hochprozentiges Denglisch gegensei-
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.
Man muss das nicht auf Denglisch begrenzen, auch normales Deutsch kann
in ähnlicher Weise durch konzentrierten Einsatz von Fremdwörtern
aufgeplustert werden. So kann man etwa statt von 'Verbesserungsmöglich-
keit' z.B. von 'Optimierungspotential' sprechen.
In Wörterbüchern haben sich Etiketten eingebürgert, um den Gebrauch
einzelner Wörter bestimmten Stilschichten, Tonlagen, gesellschaftlichen
Milieus, Regionen usw. und auch Registern zuzuordnen. Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
Umgangssprachlich: lackäffisch
Ja, und auch geckenhaft, schnöselig, verschmockt, pomadig und fatzkesk...
Passt leider alles nicht gut in ein Wörterbuch.

RJ
H.-P. Schulz
2018-06-04 15:44:10 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch. In bestimmten Szenen, die in
abgekapselten Welten leben wie früher die Hinterweltler in abgelegenen
Bergtälern, war (und ist?) diese Erkenntnis nicht angekommen, es waren
geschlossene Clubs, in denen alle sich wie Andersens Kaiser in neuen
Kleidern fühlen durften und sich ihr hochprozentiges Denglisch gegensei-
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.
Man muss das nicht auf Denglisch begrenzen, auch normales Deutsch kann
in ähnlicher Weise durch konzentrierten Einsatz von Fremdwörtern
aufgeplustert werden. So kann man etwa statt von 'Verbesserungsmöglich-
keit' z.B. von 'Optimierungspotential' sprechen.
In Wörterbüchern haben sich Etiketten eingebürgert, um den Gebrauch
einzelner Wörter bestimmten Stilschichten, Tonlagen, gesellschaftlichen
Milieus, Regionen usw. und auch Registern zuzuordnen. Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
Angeberei

Ist es denn wirklich nötig, Angeberei in x Unterklassen zu verpusseln?
Ja, klar, kann man machen, ist dann aber mehr feuilletonistisch als
wörterbuchig; und, wie Du ja auch erkennst, seinerseits dann in der
Gefahr, in Angeberei auszuarten: Ein "show-off" der treffendsten,
subtilsten Wortschöpfungen, des größten Wortschatzes. Ich denke, man
wird mir ohne weiteres glauben, dass ich gut weiß, wovon ich da rede.
;-}
Post by Ralf Joerres
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
aufgeplustert; effekthascherisch; kennerisch (meine Version davon:
Checkersprech (oder, noch eins drauf: Superchecker-Sprech));

Da gibt 's Dutzende, Hunderte! (... die ich natürlich sämtlich kenne
und allzeit parat habe!)
Ralf Joerres
2018-06-04 16:00:25 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Checkersprech (oder, noch eins drauf: Superchecker-Sprech));
'Checkersprech' - guuutes Wort, merk ich mir.
Post by H.-P. Schulz
Da gibt 's Dutzende, Hunderte! (... die ich natürlich sämtlich kenne
und allzeit parat habe!)
Ja nee, is klaar.

Ralf Joerres
H.-P. Schulz
2018-06-04 17:38:40 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Post by H.-P. Schulz
Checkersprech (oder, noch eins drauf: Superchecker-Sprech));
'Checkersprech' - guuutes Wort, merk ich mir.
wobei ... gerade hab' ich so überlegt, - und finde, dass jetzt alle
Welt dauernd '-sprech' sagt; dass es also bei Hans und Franz
angekommen ist.

Da heißt es für einen Snob "Lass fahren hin ...", drum werde ich jetzt
zum guten alten, treudeutschen 'Jargon' zurückkehren.
Frank Hucklenbroich
2018-06-04 18:55:18 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Post by H.-P. Schulz
Checkersprech (oder, noch eins drauf: Superchecker-Sprech));
'Checkersprech' - guuutes Wort, merk ich mir.
Passt nach meinem Empfinden aber eher in Szenen wie Computernerds oder
Autoschrauber. Bei einer Pressekonferenz der Deutschen Bank fände ich das
eher unpassend.

Grüße,

Frank
Manfred Hoß
2018-06-04 15:53:24 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch. In bestimmten Szenen, die in
abgekapselten Welten leben wie früher die Hinterweltler in abgelegenen
Bergtälern, war (und ist?) diese Erkenntnis nicht angekommen, es waren
geschlossene Clubs, in denen alle sich wie Andersens Kaiser in neuen
Kleidern fühlen durften und sich ihr hochprozentiges Denglisch gegensei-
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.
Man muss das nicht auf Denglisch begrenzen, auch normales Deutsch kann
in ähnlicher Weise durch konzentrierten Einsatz von Fremdwörtern
aufgeplustert werden. So kann man etwa statt von 'Verbesserungsmöglich-
keit' z.B. von 'Optimierungspotential' sprechen.
In Wörterbüchern haben sich Etiketten eingebürgert, um den Gebrauch
einzelner Wörter bestimmten Stilschichten, Tonlagen, gesellschaftlichen
Milieus, Regionen usw. und auch Registern zuzuordnen. Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
Umgangssprachlich würde ich solche Leute als abgehoben bezeichnen.

Gruß
Manfred.
Ralf Joerres
2018-06-04 16:01:23 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch. In bestimmten Szenen, die in
abgekapselten Welten leben wie früher die Hinterweltler in abgelegenen
Bergtälern, war (und ist?) diese Erkenntnis nicht angekommen, es waren
geschlossene Clubs, in denen alle sich wie Andersens Kaiser in neuen
Kleidern fühlen durften und sich ihr hochprozentiges Denglisch gegensei-
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.
Man muss das nicht auf Denglisch begrenzen, auch normales Deutsch kann
in ähnlicher Weise durch konzentrierten Einsatz von Fremdwörtern
aufgeplustert werden. So kann man etwa statt von 'Verbesserungsmöglich-
keit' z.B. von 'Optimierungspotential' sprechen.
In Wörterbüchern haben sich Etiketten eingebürgert, um den Gebrauch
einzelner Wörter bestimmten Stilschichten, Tonlagen, gesellschaftlichen
Milieus, Regionen usw. und auch Registern zuzuordnen. Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
Umgangssprachlich würde ich solche Leute als abgehoben bezeichnen.
Ja. stimmt, passt sehr gut.

Ralf Joerres
Diedrich Ehlerding
2018-06-04 15:38:03 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
trifft es aber nicht gut. Ideen?
Das, was du da beschreibst, ist als "Bullshitbingonesisch" bekannt.
--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
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Ralf Joerres
2018-06-04 16:34:40 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Ralf Joerres
trifft es aber nicht gut. Ideen?
Das, was du da beschreibst, ist als "Bullshitbingonesisch" bekannt.
:)

RJ
Stefan Schmitz
2018-06-04 16:33:31 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
In Wörterbüchern haben sich Etiketten eingebürgert, um den Gebrauch
einzelner Wörter bestimmten Stilschichten, Tonlagen, gesellschaftlichen
Milieus, Regionen usw. und auch Registern zuzuordnen. Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
Ist das Angeberei? Das würde ja bedeuten, dass solche Leute sich bewusst für oder
gegen diese Ausdrucksweise entscheiden.
Daran glaube ich nicht, die sprechen immer so. Also schlicht ein Soziolekt.
Ralf Joerres
2018-06-04 16:36:41 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
In Wörterbüchern haben sich Etiketten eingebürgert, um den Gebrauch
einzelner Wörter bestimmten Stilschichten, Tonlagen, gesellschaftlichen
Milieus, Regionen usw. und auch Registern zuzuordnen. Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
Ist das Angeberei? Das würde ja bedeuten, dass solche Leute sich bewusst für oder
gegen diese Ausdrucksweise entscheiden.
Daran glaube ich nicht, die sprechen immer so. Also schlicht ein Soziolekt.
Eine Frage der Blickrichtung.

Ralf Joerres
Andreas Karrer
2018-06-04 17:32:52 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch.
Meist? Nönö. In sehr vielen Fällen wird es weder von denen
durchschaut, die so reden, noch von denen, die sich davon beeindrucken
lassen.
Post by Ralf Joerres
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.
Das ist einfach ein bestimmter Jargon oder Soziolekt.

Dort ist es bloss besonders *auf*fällig, weil diese Leute vor grossem
Publikum sprechen oder schreiben. Chemiker, Kaninchenzüchter oder
Lebensmittelwissenschaftler haben auch ihren Fachsprache, nur ist deren
Publikum sehr viel kleiner und oft verständiger.

Wenn man in so einer Firma arbeitet und weiterkommen will, muss man
diese Wörter und Wendungen einfach draufhaben. Es sind Codes, die die
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe kennzeichnen. Man muss ab und
zu "Am Ende des Tages" sagen oder "Win-Win-Situation", und wenn der
Chef, pardon, der CEO die Werbeabteilung zunächst in "Public
Relations" und zwei Jahre später in "Relations Agency" umbenennt,
applaudiert man. Und zwar ohne gequältes Grinsen, denn der Chef will
sehen, dass du gleich tickst wie er. Sonst kriegt ein anderer den Key
Account.

Wenn du in Soziologie promovieren willst, brauchst du einen anderen
Code. Wenn du von Softwareentwicklern ernstgenommen werden willst,
wieder einen anderen. Wenn du Schulleiter werden willst, nochmal einen
anderen. Als Politiker sowieso.

Und ja, der Kaiser ist nackt. Aber es ist dennoch ein Kaiser. Will
sagen: Da ist überall Substanz dahinter. Unter Umständen nicht sehr
viel Substanz, mag sein, und vielleicht interessiert dich diese
Substanz nicht, oder du meinst sogar, sie geringschätzen zu können;
aber es ist dennoch Substanz.

"Spiele der Erwachsenen" (ich mein jetzt bloss den Titel, nicht so sehr
den Inhalt des Buchs).

- Andi
Helmut Richter
2018-06-04 17:47:52 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe kennzeichnen. Man muss ab und
zu "Am Ende des Tages" sagen oder "Win-Win-Situation", und wenn der
Chef, pardon, der CEO die Werbeabteilung zunächst in "Public
Relations" und zwei Jahre später in "Relations Agency" umbenennt,
applaudiert man. Und zwar ohne gequältes Grinsen, denn der Chef will
sehen, dass du gleich tickst wie er. Sonst kriegt ein anderer den Key
Account.
Am schönsten finde ich die Personalabteilung "Human Ressources" einer einst
bayerischen, mittlerweile italienischen Bank
(https://recruiting.unicreditgroup.eu/ucihr/bc/webdynpro/job_search?sap-language=en#).
Sehr international. Englisch wäre es "Human Resources" gewesen, deutsch
"Humane Ressourcen" und französisch "Ressources humaines" – diese drei
fallen also schon mal aus. Aber richtig italienisch schaut es auch nicht
aus. Der Fehler hält sich seit mindestens etwa 15 Jahren. Aber vielleicht
haben sie niemanden, der so viel Deutsch kann, dass er "Personalabteilung"
richtig schreiben kann.

--
Helmut Richter
Frank Hucklenbroich
2018-06-04 18:58:52 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Andreas Karrer
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe kennzeichnen. Man muss ab und
zu "Am Ende des Tages" sagen oder "Win-Win-Situation", und wenn der
Chef, pardon, der CEO die Werbeabteilung zunächst in "Public
Relations" und zwei Jahre später in "Relations Agency" umbenennt,
applaudiert man. Und zwar ohne gequältes Grinsen, denn der Chef will
sehen, dass du gleich tickst wie er. Sonst kriegt ein anderer den Key
Account.
Am schönsten finde ich die Personalabteilung "Human Ressources" einer einst
bayerischen, mittlerweile italienischen Bank
(https://recruiting.unicreditgroup.eu/ucihr/bc/webdynpro/job_search?sap-language=en#).
Sehr international. Englisch wäre es "Human Resources" gewesen, deutsch
"Humane Ressourcen" und französisch "Ressources humaines" – diese drei
fallen also schon mal aus. Aber richtig italienisch schaut es auch nicht
aus. Der Fehler hält sich seit mindestens etwa 15 Jahren.
Vermutlich ist die Website genauso alt, zumindest schaut sie so aus.

Grüße,

Frank
Detlef Meißner
2018-06-04 17:58:27 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch.
Meist? Nönö. In sehr vielen Fällen wird es weder von denen
durchschaut, die so reden, noch von denen, die sich davon beeindrucken
lassen.
Post by Ralf Joerres
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.
Das ist einfach ein bestimmter Jargon oder Soziolekt.
Dort ist es bloss besonders *auf*fällig, weil diese Leute vor grossem
Publikum sprechen oder schreiben. Chemiker, Kaninchenzüchter oder
Lebensmittelwissenschaftler haben auch ihren Fachsprache, nur ist deren
Publikum sehr viel kleiner und oft verständiger.
Wenn man in so einer Firma arbeitet und weiterkommen will, muss man
diese Wörter und Wendungen einfach draufhaben. Es sind Codes, die die
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe kennzeichnen.
Klar, wenn man sich *innerhalb* einer bestimmten Gruppe bewegt, benutzt
man ganz spezielle Ausdrucksweisen.
Bei Ärzten kommt es oft vor, dass sie einem die medizinischen Begriffe
um die Ohren hauen, weil ihnen die allgemeinsprachlichen nicht
einfallen. Aber die meisten bemühen sich wenigstens. Und unter sich
sprechen sie natürlich ganz anders.
Es gibt aber Leute, die sich bewusst dieser Ausdrucksweise auch
außerhalb ihrer Gruppe bedienen.
Fällt für mich in die selbe Kategorie wie die Jugendsprache.
Abgrenzung.

Detlef
Frank Hucklenbroich
2018-06-04 19:03:35 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Andreas Karrer
Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch.
Meist? Nönö. In sehr vielen Fällen wird es weder von denen
durchschaut, die so reden, noch von denen, die sich davon beeindrucken
lassen.
Post by Ralf Joerres
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.
Das ist einfach ein bestimmter Jargon oder Soziolekt.
Dort ist es bloss besonders *auf*fällig, weil diese Leute vor grossem
Publikum sprechen oder schreiben. Chemiker, Kaninchenzüchter oder
Lebensmittelwissenschaftler haben auch ihren Fachsprache, nur ist deren
Publikum sehr viel kleiner und oft verständiger.
Wenn man in so einer Firma arbeitet und weiterkommen will, muss man
diese Wörter und Wendungen einfach draufhaben. Es sind Codes, die die
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe kennzeichnen.
Klar, wenn man sich *innerhalb* einer bestimmten Gruppe bewegt, benutzt
man ganz spezielle Ausdrucksweisen.
Ganz extrem bei Jägern und Seeleuten. Und bei denen seit Jahrhunderten.
Post by Detlef Meißner
Bei Ärzten kommt es oft vor, dass sie einem die medizinischen Begriffe
um die Ohren hauen, weil ihnen die allgemeinsprachlichen nicht
einfallen.
Wie willst Du z.B. eine "Schulterluxation" allgemeinsprachlich darstellen?
Da sind solche eindeutigen Begriffe schon sinnvoll. Im Zweifelsfall steht
dann der Pschyrembel auf dem Tisch, und man kann nachschlagen (bin selbst
kein Mediziner, sitze aber ehrenamtlich im Rentenausschuss der hiesigen BG,
und da ist das unser täglich Brot).
Post by Detlef Meißner
Aber die meisten bemühen sich wenigstens. Und unter sich
sprechen sie natürlich ganz anders.
Es gibt aber Leute, die sich bewusst dieser Ausdrucksweise auch
außerhalb ihrer Gruppe bedienen.
Fällt für mich in die selbe Kategorie wie die Jugendsprache.
Abgrenzung.
Genau.

Grüße,

Frank
U***@web.de
2018-06-05 07:38:49 UTC
Permalink
Moin,
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Detlef Meißner
Bei Ärzten kommt es oft vor, dass sie einem die medizinischen Begriffe
um die Ohren hauen, weil ihnen die allgemeinsprachlichen nicht
einfallen.
Wie willst Du z.B. eine "Schulterluxation" allgemeinsprachlich darstellen?
Ausrenkung der Schulter/des Schultergelenks.

Gruß, ULF
Ralf Joerres
2018-06-05 13:20:47 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Moin,
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Detlef Meißner
Bei Ärzten kommt es oft vor, dass sie einem die medizinischen Begriffe
um die Ohren hauen, weil ihnen die allgemeinsprachlichen nicht
einfallen.
Wie willst Du z.B. eine "Schulterluxation" allgemeinsprachlich darstellen?
Ausrenkung der Schulter/des Schultergelenks.
Bei mir hieß das glaubich 'ich hab mir den Arm ausgekugelt'. Leider
zwei Mal.

RJ
Detlef Meißner
2018-06-05 07:49:34 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Detlef Meißner
Bei Ärzten kommt es oft vor, dass sie einem die medizinischen Begriffe
um die Ohren hauen, weil ihnen die allgemeinsprachlichen nicht
einfallen.
Wie willst Du z.B. eine "Schulterluxation" allgemeinsprachlich darstellen?
Da sind solche eindeutigen Begriffe schon sinnvoll. Im Zweifelsfall steht
dann der Pschyrembel auf dem Tisch, und man kann nachschlagen (bin selbst
kein Mediziner, sitze aber ehrenamtlich im Rentenausschuss der hiesigen BG,
und da ist das unser täglich Brot).
Darum ging es mir nicht, sondern um das direkte Gespräch zwischen Arzt
und Patient.

Detlef
Ralf Joerres
2018-06-04 18:35:18 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen. Schlichte Gemüter
könnte das schlimmstenfalls beeindrucken, meist wird es durchschaut und
wirkt von außen gesehen hilflos-komisch.
Meist? Nönö. In sehr vielen Fällen wird es weder von denen
durchschaut, die so reden, noch von denen, die sich davon beeindrucken
lassen.
Post by Ralf Joerres
tig zur Ehre anrechneten. Ich vermute, die Finanzbranche, einzelne
Fraktionen der Kreativwirtschaft, Betriebswirtschaftler und
Unternehmensberater sind in diesem Punkt besonders anfällig.
Das ist einfach ein bestimmter Jargon oder Soziolekt.
Dort ist es bloss besonders *auf*fällig, weil diese Leute vor grossem
Publikum sprechen oder schreiben. Chemiker, Kaninchenzüchter oder
Lebensmittelwissenschaftler haben auch ihren Fachsprache, nur ist deren
Publikum sehr viel kleiner und oft verständiger.
Wenn man in so einer Firma arbeitet und weiterkommen will, muss man
diese Wörter und Wendungen einfach draufhaben. Es sind Codes, die die
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe kennzeichnen. Man muss ab und
zu "Am Ende des Tages" sagen oder "Win-Win-Situation", und wenn der
Chef, pardon, der CEO die Werbeabteilung zunächst in "Public
Relations" und zwei Jahre später in "Relations Agency" umbenennt,
applaudiert man. Und zwar ohne gequältes Grinsen, denn der Chef will
sehen, dass du gleich tickst wie er. Sonst kriegt ein anderer den Key
Account.
Wenn du in Soziologie promovieren willst, brauchst du einen anderen
Code. Wenn du von Softwareentwicklern ernstgenommen werden willst,
wieder einen anderen. Wenn du Schulleiter werden willst, nochmal einen
anderen. Als Politiker sowieso.
Und ja, der Kaiser ist nackt. Aber es ist dennoch ein Kaiser. Will
sagen: Da ist überall Substanz dahinter. Unter Umständen nicht sehr
viel Substanz, mag sein, und vielleicht interessiert dich diese
Substanz nicht, oder du meinst sogar, sie geringschätzen zu können;
aber es ist dennoch Substanz.
"Spiele der Erwachsenen" (ich mein jetzt bloss den Titel, nicht so sehr
den Inhalt des Buchs).
Alles richtig. Auch. Nur ist es oft so überzogen und dick aufgetragen,
dass die Substanz unter der Maske kaum zu erahnen ist. Oft weiß man: Das
alles ließe sich viel verständlicher sagen, eben dies scheint ein Teil
des Mehrwerts zu sein: die Erzeugung einer Aura des Geheimnisvollen,
aktuelles Abrakadabra. Ob das mit Kaninchenzüchterjargons etwas zu tun hat?
Allenfalls in dem Sinn, dass diese Kennwörter als Passphrasen für Zugehörig-
keit funktionieren. Ich nehm mal lieber Radfahrer: Wenn die ihr Fachchine-
sisch ablassen, hab ich nie das (subjektive) Gefühl, da wolle jemand vorran-
gig eine gute Show liefern. Übrigens ist auch eine bestimmte Sorte von
Kulturfuzzis für derlei Sprachartistik sehr anfällig (tut mir echt leid,
ich weiß nicht, wie man Leute nennt, die dazu in der Lage sind, aus dem
Stand Einordnungen und Verortungen beliebiger kultureller Manifestationen
in klug und philosophisch tönender Sprache vorzunehmen, die derart überdreht
daherkommt, dass man das unbehagliche Gefühl hat, da werde nur heiße Luft
bis zur Unkenntlichkeit mit Phrasen verquirlt).

Ich erkenne die Substanz in einer Formulierung wie 'Optimierungspotential'
nicht. 'Spiele der Erwachsenen' trifft es nicht schlecht. Mit Fremdschämen
gegenüber einigen meiner früheren alter Egos denke ich daran zurück, wie
ich es nötig zu haben glaubte, meine Umwelt mit Pseudo-Fachsimpeleien über
Käfer-Reparaturen, die Herrschaft über meine frühesten Computer oder
musikalische Geheimtipps langweilen zu müssen. War halt ein ziemlich
unreifes Bürschchen, und hab das noch nicht ganz überwunden. Mein Unwille
gegen solche Sprach-Firlefanzereien ist wohl zum Teil Übertragung. Wenn
ich so einen CEO in einem Tagesschauschnipsel schwadronieren höre, höre
ich mich quasi selbst und denke: Gut, dass du aus der Nummer raus bist.

Gruß Ralf Joerres
Stefan Ram
2018-06-04 23:40:14 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
musikalische Geheimtipps langweilen zu müssen. War halt ein ziemlich
unreifes Bürschchen, und hab das noch nicht ganz überwunden. Mein Unwille
gegen solche Sprach-Firlefanzereien ist wohl zum Teil Übertragung. Wenn
Uebertragung? Koennte sein, aber speziell dafuer sagt man auch:
"Die staerksten Kritiker der Elche waren frueher selber welche."!
Stefan Ram
2018-06-05 02:38:58 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe kennzeichnen. Man muss ab und
zu "Am Ende des Tages" sagen oder "Win-Win-Situation", und wenn der
Wobei hier interessant ist, daß das selbst für die
Englischmuttersprechenden selber zu viel ist!

|Top 10 Most Annoying Phrases
|1 - At the end of the day
|...
|10 - It's not rocket science

www.cnet.com/news/top-10-most-irritating-expressions-in-the-english-language/

Also, ich denke, am Ende des Tages sollten wir alle mal
wieder etwas Deutsch sprechen, das ist schließlich keine
Raketenwissenschaft!
Bertel Lund Hansen
2018-06-05 07:15:53 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Also, ich denke, am Ende des Tages sollten wir alle mal
wieder etwas Deutsch sprechen, das ist schließlich keine
Raketenwissenschaft!
Ich persönlich stimme dir zu. Die deutsche Sprache ist relativ
unikal, und in diesem Augenblick der Zeit ist es absolut wichtig
die verschiedene Sprachen gegen den englischen Einfluss zu
beschützen.
--
/Bertel - aus Dänemark
Martin Udelhoven
2018-06-05 15:59:12 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Wenn man in so einer Firma arbeitet und weiterkommen will, muss man
diese Wörter und Wendungen einfach draufhaben. Es sind Codes, die die
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe kennzeichnen. Man muss ab und
zu "Am Ende des Tages" sagen oder "Win-Win-Situation", [....]
Am Ende des Tages geht die Sonne unter.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!

Martin
Sergio Gatti
2018-06-05 16:34:14 UTC
Permalink
Post by Martin Udelhoven
Am Ende des Tages geht die Sonne unter.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
Ein ganz seltener Fall.
Nach dem Satz "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!"
kommen in 99% der Fälle Aussagen, die zur Replik verleiten:
Man wird ja wohl noch sagen dürfen, dass du ein Ars****** bist.
H.-P. Schulz
2018-06-05 16:41:02 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Post by Martin Udelhoven
Am Ende des Tages geht die Sonne unter.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
Ein ganz seltener Fall.
Nach dem Satz "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!"
Man wird ja wohl noch sagen dürfen, dass du ein Ars****** bist.
Ähnliches gilt für Aussagen, die mit "Es kann nicht sein, dass ..."
eingeleitet werden.

Hm, eigentlich ... wenn ich 's genauer betrachte, gilt das für fast
alle Aussagen von so gut wie jedem, - egal, wie eingeleitet.
Ralf Joerres
2018-06-05 19:31:23 UTC
Permalink
Post by H.-P. Schulz
Post by Sergio Gatti
Post by Martin Udelhoven
Am Ende des Tages geht die Sonne unter.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
Ein ganz seltener Fall.
Nach dem Satz "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!"
Man wird ja wohl noch sagen dürfen, dass du ein Ars****** bist.
Ähnliches gilt für Aussagen, die mit "Es kann nicht sein, dass ..."
eingeleitet werden.
Hm, eigentlich ... wenn ich 's genauer betrachte, gilt das für fast
alle Aussagen von so gut wie jedem, - egal, wie eingeleitet.
Jetzt kommt's aber knüppeldicke... RJ
Bertel Lund Hansen
2018-06-05 18:01:01 UTC
Permalink
Post by Martin Udelhoven
Am Ende des Tages geht die Sonne unter.
Das hängt davon ab, wo man bist, und welche Jahreszeit man hat.
--
/Bertel - aus Dänemark
Jakob Achterndiek
2018-06-04 18:36:17 UTC
Permalink
[..] die Hinterweltler in abgelegenen Bergtälern,
^^^^^^
Die deutsche Übersetzung (und also auch die Schreibung) von
"backwoodsmen" geht vermutlich zurück auf Friedrich Gerstäcker,
"Die Regulatoren von Arkansas", und bezeichnete dort die Leute,
die "hinter den Wäldern" der Allegheny Mountains und abgesondert
vom Fortschritts-Rausch der Küstenstaaten lebten.
[..] Wie könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten'
benennen? 'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös'
bzw. 'manieriert' würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt'
geht in die Richtung, trifft es aber nicht gut. Ideen?
Deine Aufzählung ist leider unsystematisch und enthält noch keine
Analyse, nicht einmal eine Chronologie. Ich selbst erinnere mich der
ersten Wahrnehmung von Anzeichen der sprachlichen Promenadenmischung,
als um 1960, z.B. in Kiel, Wegweiser an Schiffs- und Flughäfen nicht
mehr ins Zentrum, sondern ins Centrum wiesen. Da hätten wir also als
einen der ersten Bereiche die Tourismus-Branche, die sich bei den
Gästen anbiederte. Ein zweiter Bereich war die Wissenschaft. Ein
Beispiel dafür war die bestens renommierte Medizinische Hochschule in
Lübeck, die sich seit 1985 Medizinische Universität (Medical University
statt Medical High School) nennt mit der Begründung, man müsse der
amerikanischen Geringschätzung von "High School" einen imponierenderen
Namen entgegensetzen. (An die universitas literarum denke bei dem Wort
doch heute sowieso keiner mehr.) Denen folgte das Bedürfnis oder die
Sucht, Amts- und Berufsbezeichnungen zu "internationalisieren", was in
der Konsequenz zwar nicht zu internationaler Verständlichkeit, sondern
statt dessen zu mehr nationaler Unverständlichkeit führte.

Bis dahin kann man ja noch rationale Beweggründe einräumen. In der
heutigen anglophilen Streu-Kultur vor allem in den digitalen Medien
kann ich auch nur noch täppisches Imponiergehabe erkennen. Es soll
Weltläufigkeit vortäuschen nach dem (hier schon zitierten) Muster:
Kannst du Englisch? - Oui. - Das war aber jetzt Französisch. - Echt?
Geil! Französisch kann ich also auch.

Für's Wörterbuch würde ich also "imponiersprachlich" vorschlagen.
Aber das wäre wohl eher geschäftsschädigend. Den Vorwurf, er schwätze
bildungssprachlich oder gar elitär daher, mag sich mancher kleine Mann
noch gefallen lassen, das kitzelt vielleicht gar seine Eitelkeit. Aber
"imponiersprachlich" - das versteht er womöglich und nimmt übel. :(
--
j/\a
René Marquardt
2018-06-04 18:44:52 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
[..] die Hinterweltler in abgelegenen Bergtälern,
^^^^^^
Hinterwaeldler...
Post by Jakob Achterndiek
Die deutsche Übersetzung (und also auch die Schreibung) von
"backwoodsmen" geht vermutlich zurück auf Friedrich Gerstäcker,
"Die Regulatoren von Arkansas", und bezeichnete dort die Leute,
die "hinter den Wäldern" der Allegheny Mountains und abgesondert
vom Fortschritts-Rausch der Küstenstaaten lebten.
Siehste, und im amerikanischen Englisch sagt man "hinterland",
Wenn man nicht: the sticks, BFE, the boonies sagt.
Post by Jakob Achterndiek
Für's Wörterbuch würde ich also "imponiersprachlich" vorschlagen.
Aber das wäre wohl eher geschäftsschädigend. Den Vorwurf, er schwätze
bildungssprachlich oder gar elitär daher, mag sich mancher kleine Mann
noch gefallen lassen, das kitzelt vielleicht gar seine Eitelkeit. Aber
"imponiersprachlich" - das versteht er womöglich und nimmt übel. :(
"geziert" ;)
Frank Hucklenbroich
2018-06-04 19:16:10 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Jakob Achterndiek
[..] die Hinterweltler in abgelegenen Bergtälern,
^^^^^^
Hinterwaeldler...
Post by Jakob Achterndiek
Die deutsche Übersetzung (und also auch die Schreibung) von
"backwoodsmen" geht vermutlich zurück auf Friedrich Gerstäcker,
"Die Regulatoren von Arkansas", und bezeichnete dort die Leute,
die "hinter den Wäldern" der Allegheny Mountains und abgesondert
vom Fortschritts-Rausch der Küstenstaaten lebten.
Siehste, und im amerikanischen Englisch sagt man "hinterland",
Wenn man nicht: the sticks, BFE, the boonies sagt.
Country-Bumpkins kenne ich auch noch, für die Bewohner der Provinz.

Oder eben Hillbillies oder Rednecks, wobei letzteres ja klar politisch
konnotiert ist.

Grüße,

Frank
U***@web.de
2018-06-05 07:34:40 UTC
Permalink
Moin,
Post by René Marquardt
Post by Jakob Achterndiek
[..] die Hinterweltler in abgelegenen Bergtälern,
^^^^^^
Hinterwaeldler...
Post by Jakob Achterndiek
Die deutsche Übersetzung (und also auch die Schreibung) von
"backwoodsmen" geht vermutlich zurück auf Friedrich Gerstäcker,
"Die Regulatoren von Arkansas", und bezeichnete dort die Leute,
die "hinter den Wäldern" der Allegheny Mountains und abgesondert
vom Fortschritts-Rausch der Küstenstaaten lebten.
Siehste, und im amerikanischen Englisch sagt man "hinterland",
Im Französischen auch.

Den Portugiesen fiel auf, daß hinter den Bergen noch eine Gegend
zu ihnen gehört, und so heißt sie auch heute noch.

Gruß, ULF
Ralf Joerres
2018-06-04 18:50:15 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
[..] die Hinterweltler in abgelegenen Bergtälern,
^^^^^^
Die deutsche Übersetzung (und also auch die Schreibung) von
"backwoodsmen" geht vermutlich zurück auf Friedrich Gerstäcker,
"Die Regulatoren von Arkansas", und bezeichnete dort die Leute,
die "hinter den Wäldern" der Allegheny Mountains und abgesondert
vom Fortschritts-Rausch der Küstenstaaten lebten.
[..] Wie könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten'
benennen? 'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös'
bzw. 'manieriert' würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt'
geht in die Richtung, trifft es aber nicht gut. Ideen?
Deine Aufzählung ist leider unsystematisch und enthält noch keine
Analyse, nicht einmal eine Chronologie. Ich selbst erinnere mich der
ersten Wahrnehmung von Anzeichen der sprachlichen Promenadenmischung,
als um 1960, z.B. in Kiel, Wegweiser an Schiffs- und Flughäfen nicht
mehr ins Zentrum, sondern ins Centrum wiesen. Da hätten wir also als
einen der ersten Bereiche die Tourismus-Branche, die sich bei den
Gästen anbiederte. Ein zweiter Bereich war die Wissenschaft. Ein
Beispiel dafür war die bestens renommierte Medizinische Hochschule in
Lübeck, die sich seit 1985 Medizinische Universität (Medical University
statt Medical High School) nennt mit der Begründung, man müsse der
amerikanischen Geringschätzung von "High School" einen imponierenderen
Namen entgegensetzen. (An die universitas literarum denke bei dem Wort
doch heute sowieso keiner mehr.) Denen folgte das Bedürfnis oder die
Sucht, Amts- und Berufsbezeichnungen zu "internationalisieren", was in
der Konsequenz zwar nicht zu internationaler Verständlichkeit, sondern
statt dessen zu mehr nationaler Unverständlichkeit führte.
Bis dahin kann man ja noch rationale Beweggründe einräumen. In der
heutigen anglophilen Streu-Kultur vor allem in den digitalen Medien
kann ich auch nur noch täppisches Imponiergehabe erkennen. Es soll
Kannst du Englisch? - Oui. - Das war aber jetzt Französisch. - Echt?
Geil! Französisch kann ich also auch.
Für's Wörterbuch würde ich also "imponiersprachlich" vorschlagen.
Aber das wäre wohl eher geschäftsschädigend. Den Vorwurf, er schwätze
bildungssprachlich oder gar elitär daher, mag sich mancher kleine Mann
noch gefallen lassen, das kitzelt vielleicht gar seine Eitelkeit. Aber
"imponiersprachlich" - das versteht er womöglich und nimmt übel. :(
Schön beschrieben, und das neue Etikett trifft genau den Schwachpunkt
dieser Unart. Irgendwie dachte ich schon die ganze Zeit an Flamenco-
tänzer, nur sind bei letzteren Dramatik und Exaltiertheit in ihrer
Künstlichkeit beabsichtigt und wirken nie komisch.

Gruß Ralf Joerres
U***@web.de
2018-06-04 18:51:58 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
keine
Analyse, nicht einmal eine Chronologie. Ich selbst erinnere mich der
ersten Wahrnehmung von Anzeichen der sprachlichen Promenadenmischung,
als um 1960, z.B. in Kiel, Wegweiser an Schiffs- und Flughäfen nicht
mehr ins Zentrum, sondern ins Centrum wiesen.
Aber etwa um die gleiche Zeit:

Jnnenstadt.
Post by Jakob Achterndiek
Beispiel dafür war die bestens renommierte Medizinische Hochschule in
Lübeck, die sich seit 1985 Medizinische Universität (Medical University
statt Medical High School) nennt mit der Begründung, man müsse der
amerikanischen Geringschätzung von "High School" einen imponierenderen
Namen entgegensetzen. (An die universitas literarum denke bei dem Wort
doch heute sowieso keiner mehr.)
In Fünfkirchen hieß das, als ich zugegen war, schlicht
Ärzteschule, was allerdings auf Ungarisch angeschrieben stand.
Frank Hucklenbroich
2018-06-04 19:14:01 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Deine Aufzählung ist leider unsystematisch und enthält noch keine
Analyse, nicht einmal eine Chronologie. Ich selbst erinnere mich der
ersten Wahrnehmung von Anzeichen der sprachlichen Promenadenmischung,
als um 1960, z.B. in Kiel, Wegweiser an Schiffs- und Flughäfen nicht
mehr ins Zentrum, sondern ins Centrum wiesen.
Vielleicht auch den LKW-Fahrer von der Insel, die das eher verstanden
haben? Kiel ist als Touristenzentrum ja eher nicht so bedeutend gewesen.
Post by Jakob Achterndiek
Da hätten wir also als
einen der ersten Bereiche die Tourismus-Branche, die sich bei den
Gästen anbiederte.
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach als
international.
Post by Jakob Achterndiek
Ein zweiter Bereich war die Wissenschaft. Ein
Beispiel dafür war die bestens renommierte Medizinische Hochschule in
Lübeck, die sich seit 1985 Medizinische Universität (Medical University
statt Medical High School) nennt mit der Begründung, man müsse der
amerikanischen Geringschätzung von "High School" einen imponierenderen
Namen entgegensetzen. (An die universitas literarum denke bei dem Wort
doch heute sowieso keiner mehr.) Denen folgte das Bedürfnis oder die
Sucht, Amts- und Berufsbezeichnungen zu "internationalisieren", was in
der Konsequenz zwar nicht zu internationaler Verständlichkeit, sondern
statt dessen zu mehr nationaler Unverständlichkeit führte.
Ja, der sprichwörtliche "Sales Manager" oder "Sales Director". Klingt ja
irgendwie großartig, obwohl es im Zweifel nur ein einfacher Verkäufer ist.

Ich war als Student Anfang der 90er Jahre auch mal im Nebenjob "Project
Manager", mit eigenen Visitenkarten, auf der Rückseite sogar auf russisch
(ich spreche nicht mehr als 10 Wörter russisch). Sah aber sehr
eindrucksvoll aus.
Post by Jakob Achterndiek
Bis dahin kann man ja noch rationale Beweggründe einräumen. In der
heutigen anglophilen Streu-Kultur vor allem in den digitalen Medien
kann ich auch nur noch täppisches Imponiergehabe erkennen. Es soll
Kannst du Englisch? - Oui. - Das war aber jetzt Französisch. - Echt?
Geil! Französisch kann ich also auch.
Es gibt eine bakennte englische Sitcom aus den 80ern, in denen der
englische Hauptprotagonist, Delboy, immer eine gewisse Weltläufigkeit
vortäuscht. Er kommt also nach Frankreich, bestellt im Restaurant sein
Essen, und bedankt sich jewails brav mit "Au Revoir!".
Post by Jakob Achterndiek
Für's Wörterbuch würde ich also "imponiersprachlich" vorschlagen.
Finde ich durchaus passend.

Grüße,

Frank
Diedrich Ehlerding
2018-06-04 19:32:08 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Ja, der sprichwörtliche "Sales Manager" oder "Sales Director". Klingt ja
irgendwie großartig, obwohl es im Zweifel nur ein einfacher Verkäufer ist.
Die Inflation von Titeln ist eigentlich nichts Neues - schon zu meiner
Schulzeit, vor fast einem halben Jahrhundert, haben wir uns darüber lustig
gemacht; damals kursierten Scherznamen wie "Fußbodenkosmetikerin" anstatt
"Putzfrau". Inzwischen muss es aber wohl irgendwie englisch klingen;
daher ist heute ein früherer Hausmeister nunmehr ein "facility manager".

Und der Niedriglöhner, der bei Sanifair für Sauberkeit sorgt, ist
demnächst vermutlich "lavatory manager".

Diedrich
--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
René Marquardt
2018-06-04 19:38:15 UTC
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Post by Diedrich Ehlerding
Und der Niedriglöhner, der bei Sanifair für Sauberkeit sorgt, ist
demnächst vermutlich "lavatory manager".
Sanitation Consultant, bitte. Soviel Zeit muss sein.
Detlef Meißner
2018-06-04 19:44:45 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Frank Hucklenbroich
Ja, der sprichwörtliche "Sales Manager" oder "Sales Director". Klingt ja
irgendwie großartig, obwohl es im Zweifel nur ein einfacher Verkäufer ist.
Die Inflation von Titeln ist eigentlich nichts Neues - schon zu meiner
Schulzeit, vor fast einem halben Jahrhundert, haben wir uns darüber lustig
gemacht; damals kursierten Scherznamen wie "Fußbodenkosmetikerin" anstatt
"Putzfrau".
Oder Fußbodenmasseuse.

Detlef
U***@web.de
2018-06-05 07:39:59 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach als
international.
Später gab es das viersprachig. Auch im Ausland mehrsprachig.

Gruß, ULF
Detlef Meißner
2018-06-05 07:52:00 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Frank Hucklenbroich
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach als
international.
Später gab es das viersprachig. Auch im Ausland mehrsprachig.
Was mich immer wieder begeistert hat: "Nicht hinauslehnen" zusätzlich
in Englisch, Französisch und Italienisch. So lernte man als Kind gleich
drei Fremdsprachen. :-)

Detlef
Ralf Joerres
2018-06-05 13:45:11 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Frank Hucklenbroich
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach als
international.
Später gab es das viersprachig. Auch im Ausland mehrsprachig.
Was mich immer wieder begeistert hat: "Nicht hinauslehnen" zusätzlich
in Englisch, Französisch und Italienisch. So lernte man als Kind gleich
drei Fremdsprachen. :-)
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?

Ralf Joerres
U***@web.de
2018-06-05 13:59:30 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Frank Hucklenbroich
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach als
international.
Später gab es das viersprachig. Auch im Ausland mehrsprachig.
Was mich immer wieder begeistert hat: "Nicht hinauslehnen" zusätzlich
in Englisch, Französisch und Italienisch. So lernte man als Kind gleich
drei Fremdsprachen. :-)
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
In nicht ganz wörtlicher Übersetzung:

E (è) pericoloso sporgersi.

Gruß, ULF
Ralf Joerres
2018-06-05 19:42:52 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Frank Hucklenbroich
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach als
international.
Später gab es das viersprachig. Auch im Ausland mehrsprachig.
Was mich immer wieder begeistert hat: "Nicht hinauslehnen" zusätzlich
in Englisch, Französisch und Italienisch. So lernte man als Kind gleich
drei Fremdsprachen. :-)
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
E (è) pericoloso sporgersi.
Ich hatte den Detlef gefragt, der geschrieben hatte, er hätte auf diesem
Wege Fremdsprachen gelernt. Ich hatte das als Kind gefühlte tausend Male
in den Vorortzügen meiner Stadt gelesen und mir dabei nur gedacht, das
irgendwelche Eisenbahn-Verwaltungsfloskeln, die mit der Realität gar
nichts zu tun haben. Als später darüber berichtet wurde, dass mehrmals
von Zügen auf derselben Strecke arglos vorbeilaufenden Fußgängern
Bierflaschen an den Kopf flogen, waren schon andere Züge im Einsatz, ohne
solche Schilder; es hatte ja wohl auch Schilder mit 'Nichts hinauswerfen'
gegeben - passé. Das wiederum war vor der Zeit, als von Autobahnbrücken
aus Betonfertigteile auf Autos fielen. Höchste Zeit für eine Kultur-geschichte der Wurfgegenstände in Deutschland.

Gruß Ralf Joerres
Detlef Meißner
2018-06-05 20:04:40 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by U***@web.de
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Frank Hucklenbroich
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach
als international.
Später gab es das viersprachig. Auch im Ausland mehrsprachig.
Was mich immer wieder begeistert hat: "Nicht hinauslehnen" zusätzlich
in Englisch, Französisch und Italienisch. So lernte man als Kind gleich
drei Fremdsprachen. :-)
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
E (è) pericoloso sporgersi.
Ich hatte den Detlef gefragt, der geschrieben hatte, er hätte auf diesem
Wege Fremdsprachen gelernt.
Naja, nicht so ganz. :-)
Post by Ralf Joerres
Ich hatte das als Kind gefühlte tausend Male
in den Vorortzügen meiner Stadt gelesen und mir dabei nur gedacht, das
irgendwelche Eisenbahn-Verwaltungsfloskeln, die mit der Realität gar
nichts zu tun haben.
Dort stand das auch in den 4 Sprachen? Ich dachte, das sei nur in
Fernzügen bzw. Waggons für diesen Zweck so gewesen.

Als später darüber berichtet wurde, dass mehrmals
Post by Ralf Joerres
von Zügen auf derselben Strecke arglos vorbeilaufenden Fußgängern
Bierflaschen an den Kopf flogen, waren schon andere Züge im Einsatz, ohne
solche Schilder; es hatte ja wohl auch Schilder mit 'Nichts hinauswerfen'
gegeben - passé.
Auf die Idee, etwas aus dem fahrenden Zug zu werfen (außer Leichen),
sind wirdamalss nicht gekommen.
Apropospo hinauslehnen: Auf einer Klassenfahrt (nachts) an die Nordsee
öffnete ein Schüler das Fenster, lehnte sich weit hinaus und streckte
die Arme aus: "Schöne frische Luft!" Dann gab es einen dumpfen Schlag,
und er fand sich auf dem Boden des Abteils wieder. Der Arm war
gebrochen.

BTW: Es gab noch ein Schild: "Fenster während der Fahrt nicht öffnen!"

Detlef
Frank Hucklenbroich
2018-06-06 06:15:37 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Auf die Idee, etwas aus dem fahrenden Zug zu werfen (außer Leichen),
sind wirdamalss nicht gekommen.
Wir schon, Klassenfahrt von Köln nach Berlin, mitte der 80er. Es war
Sommer, alle Fenster offen, und jemand kam auf die Idee, eine volle
Colaflasche aus dem Fenster zu halten. Den Gesetzen der Physik entsprechend
kam der Inhalt ein oder zwei Abteile weiter als Sprühregen wieder zum
Fenster rein, dort war das Geschrei groß.

Und wärend der Fahrt durch die DDR hat es jemand geschafft, während der
langsamen Durchfahrt durch einen Bahnhof einem Vopo einen Keks an den Kopf
zu werfen. Der Zug stoppte daraufhin, und der Schuldige wurde gesucht, aber
nicht gefunden.

Grüße,

Frank
Detlef Meißner
2018-06-06 06:57:37 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Detlef Meißner
Auf die Idee, etwas aus dem fahrenden Zug zu werfen (außer Leichen),
sind wirdamalss nicht gekommen.
Wir schon, Klassenfahrt von Köln nach Berlin, mitte der 80er.
Das ist ja auch etliche Jahre später, da waren die Zugerfahrungen
vieler Menschen schon gleich Null. Bei Klassenfahrten mit dem Zug
mussten erst mehre Stunden darauf verwandt werden, Verhaltensregeln
einzubläuen.
Die Älteren brauchten das nicht. Wer bei fahrendem Zug aus dem Fenster
schaute, womöglich noch in Fahrtrichtung, der bekam entweder Ruß oder
Zigarettenglut ins Gesicht. Da hat man ganz schnell gelernt.
Post by Frank Hucklenbroich
Es war
Sommer, alle Fenster offen, und jemand kam auf die Idee, eine volle
Colaflasche aus dem Fenster zu halten. Den Gesetzen der Physik entsprechend
kam der Inhalt ein oder zwei Abteile weiter als Sprühregen wieder zum
Fenster rein, dort war das Geschrei groß.
Deshalb hielt man das Fenster während der Fahrt geschlossen oder
öffnete es nur einen Spalt.

Detlef
Frank Hucklenbroich
2018-06-06 06:09:31 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by U***@web.de
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Frank Hucklenbroich
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach als
international.
Später gab es das viersprachig. Auch im Ausland mehrsprachig.
Was mich immer wieder begeistert hat: "Nicht hinauslehnen" zusätzlich
in Englisch, Französisch und Italienisch. So lernte man als Kind gleich
drei Fremdsprachen. :-)
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
E (è) pericoloso sporgersi.
Ich hatte den Detlef gefragt, der geschrieben hatte, er hätte auf diesem
Wege Fremdsprachen gelernt. Ich hatte das als Kind gefühlte tausend Male
in den Vorortzügen meiner Stadt gelesen und mir dabei nur gedacht, das
irgendwelche Eisenbahn-Verwaltungsfloskeln, die mit der Realität gar
nichts zu tun haben. Als später darüber berichtet wurde, dass mehrmals
von Zügen auf derselben Strecke arglos vorbeilaufenden Fußgängern
Bierflaschen an den Kopf flogen, waren schon andere Züge im Einsatz, ohne
solche Schilder; es hatte ja wohl auch Schilder mit 'Nichts hinauswerfen'
gegeben - passé.
Die kenne ich auch noch, das waren aber Piktogramme. Ein Bild mit einer
durchgestrichenen Flasche, die aus dem geöffneten Zugfenster fliegt.

Ist aber auch schon lange Geschichte, bei den wenigsten Zügen heutzutage
lassen sich noch die Fenster öffnen.

Grüße,

Frank
Detlef Meißner
2018-06-06 07:00:40 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Ist aber auch schon lange Geschichte, bei den wenigsten Zügen heutzutage
lassen sich noch die Fenster öffnen.
Daran habe ich auch gerade gedacht. Man stelle sich vor, was passierte,
wenn man die Fenster öffnen könnte.
Und wer wäre dann Schuld? Natürlich die Bahn.
Da nutzen dann auch keine Hinweis-oder Verbotsschilder, weil sich doch
kaum jemand dran hält. Man will ja seine Freiheit und sich nichts
vorschreiben lassen.
Also, wenn's nach mir ginge, gäbe es im ICE Fenster zum Öffnen. ;-)

Detlef
U***@web.de
2018-06-06 07:05:10 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Daran habe ich auch gerade gedacht. Man stelle sich vor, was passierte,
wenn man die Fenster öffnen könnte.
Und wer wäre dann Schuld? Natürlich die Bahn.
Da nutzen dann auch keine Hinweis-oder Verbotsschilder, weil sich doch
kaum jemand dran hält. Man will ja seine Freiheit und sich nichts
vorschreiben lassen.
Also, wenn's nach mir ginge, gäbe es im ICE Fenster zum Öffnen. ;-)
Mir war so, als wäre bei Neufahrzeugen das Öffnungsspaltmaß
von Vorschriftsgeber wegen begrenzt.

Gruß, ULF
Detlef Meißner
2018-06-06 07:08:58 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Detlef Meißner
Daran habe ich auch gerade gedacht. Man stelle sich vor, was passierte,
wenn man die Fenster öffnen könnte.
Und wer wäre dann Schuld? Natürlich die Bahn.
Da nutzen dann auch keine Hinweis-oder Verbotsschilder, weil sich doch
kaum jemand dran hält. Man will ja seine Freiheit und sich nichts
vorschreiben lassen.
Also, wenn's nach mir ginge, gäbe es im ICE Fenster zum Öffnen. ;-)
Mir war so, als wäre bei Neufahrzeugen das Öffnungsspaltmaß
von Vorschriftsgeber wegen begrenzt.
Wenn's nach mir ginge (Vorschriftsgeber), dann nicht. ;-)

Detlef

U***@web.de
2018-06-06 06:42:32 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by U***@web.de
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Frank Hucklenbroich
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach als
international.
Später gab es das viersprachig. Auch im Ausland mehrsprachig.
Was mich immer wieder begeistert hat: "Nicht hinauslehnen" zusätzlich
in Englisch, Französisch und Italienisch. So lernte man als Kind gleich
drei Fremdsprachen. :-)
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
E (è) pericoloso sporgersi.
Ich hatte den Detlef gefragt, der geschrieben hatte, er hätte auf diesem
Wege Fremdsprachen gelernt.
Der hat's Dir dann trotzdem noch beantwortet.
Post by Ralf Joerres
Ich hatte das als Kind gefühlte tausend Male
in den Vorortzügen meiner Stadt gelesen und mir dabei nur gedacht, das
irgendwelche Eisenbahn-Verwaltungsfloskeln, die mit der Realität gar
nichts zu tun haben. Als später darüber berichtet wurde, dass mehrmals
von Zügen auf derselben Strecke arglos vorbeilaufenden Fußgängern
Bierflaschen an den Kopf flogen, waren schon andere Züge im Einsatz, ohne
solche Schilder; es hatte ja wohl auch Schilder mit 'Nichts hinauswerfen'
gegeben - passé.
Als ich im Zug Barcelona - Sevilla auf Stehplatz mitfuhr,
nahm ich diesen am Gang ein. Fenster war zu öffnen, der Genuß
wurde nur getrübt durch Flaschen, die bei dreistelliger
Geschwindigkeit aus den Wagen weiter vorne im Zug geworfen wurden.

Gruß, ULF
Stefan Ram
2018-06-05 14:14:08 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
.------------------------------------------.
| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
'------------------------------------------'
Detlef Meißner
2018-06-05 14:29:28 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
.------------------------------------------.
| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
'------------------------------------------'
Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?

Habe momentan aber keinen Waggon parat.

Detlef
U***@web.de
2018-06-05 14:37:35 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Ram
.------------------------------------------.
| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
'------------------------------------------'
Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
So auch hier: http://www.skupina.hm/php/texty.php?song=311

Das UIC-Wörterbuch ist elend teuer.

Gruß, ULF
Lanarcam
2018-06-05 14:53:04 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Wie hieß das noch gleich auf Italienisch?
      .------------------------------------------.
      |          È PERICOLOSO SPORGERSI          |
      |  O    NE PAS SE PENCHER AU DEHORS     O  |
      |           NICHT HINAUSLEHNEN             |
      |       IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT        |
      '------------------------------------------'
Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Do not lean out of the window, glaube ich.

Auf Italienisch: "Le père y colle au zoo ce porc Jersy."
Post by Detlef Meißner
Habe momentan aber keinen Waggon parat.
Detlef
Detlef Meißner
2018-06-05 15:06:16 UTC
Permalink
Post by Lanarcam
Post by Detlef Meißner
Wie hieß das noch gleich auf Italienisch?
      .------------------------------------------.
      |          È PERICOLOSO SPORGERSI          |
      |  O    NE PAS SE PENCHER AU DEHORS     O  |
      |           NICHT HINAUSLEHNEN             |
      |       IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT        |
      '------------------------------------------'
Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Do not lean out of the window, glaube ich.
Nö. Wohin den sonst rauslehnen?
Post by Lanarcam
Auf Italienisch: "Le père y colle au zoo ce porc Jersy."
Das lange Schild wäre mir aber in Erinnerung geblieben. ;-)

Detlef
Lanarcam
2018-06-05 15:20:36 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Lanarcam
Post by Detlef Meißner
Wie hieß das noch gleich auf Italienisch?
      .------------------------------------------.
      |          È PERICOLOSO SPORGERSI          |
      |  O    NE PAS SE PENCHER AU DEHORS     O  |
      |           NICHT HINAUSLEHNEN             |
      |       IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT        |
      '------------------------------------------'
Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Do not lean out of the window, glaube ich.
Nö. Wohin den sonst rauslehnen?
Post by Lanarcam
Auf Italienisch: "Le père y colle au zoo ce porc Jersy."
Das lange Schild wäre mir aber in Erinnerung geblieben. ;-)
Das ist doch die Warheit! :

<http://vortexdugosier.blogspot.com/2016/12/pere-y-colle-au-zoo-ce-porc-jerzy.html>
Christian Weisgerber
2018-06-05 21:41:44 UTC
Permalink
Post by Lanarcam
Post by Stefan Ram
È PERICOLOSO SPORGERSI
Auf Italienisch: "Le père y colle au zoo ce porc Jersy."
(Il) est périlleux (de) s'é... ép...

Äh, ja, was auch immer „exporrigere“ im Französischen ergibt.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
René Marquardt
2018-06-05 14:55:03 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Ram
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
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| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
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Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Habe momentan aber keinen Waggon parat.
Detlef
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Detlef Meißner
2018-06-05 15:07:24 UTC
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Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Ram
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
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| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
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Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Habe momentan aber keinen Waggon parat.
Detlef
https://i.imgur.com/4YO515H.png
Seltsames Englisch das.

Detlef
René Marquardt
2018-06-05 15:25:13 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Ram
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
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| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
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Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Habe momentan aber keinen Waggon parat.
Detlef
https://i.imgur.com/4YO515H.png
Seltsames Englisch das.
Detlef
Eben. Da war nix mit Englisch auf den Schildern.
Welches Englisch sprechende Land haette man damals
auch per Zug erreichen koennen?
Lanarcam
2018-06-05 15:29:50 UTC
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Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Ram
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
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| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
'------------------------------------------'
Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Habe momentan aber keinen Waggon parat.
Detlef
https://i.imgur.com/4YO515H.png
Seltsames Englisch das.
Detlef
Eben. Da war nix mit Englisch auf den Schildern.
Welches Englisch sprechende Land haette man damals
auch per Zug erreichen koennen?
Es war doch auf Englisch zumindest in Frankreich. Man könnte
England erreichein mit den Ferries, der Zug ging darauf.
René Marquardt
2018-06-05 15:38:48 UTC
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Post by Lanarcam
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Ram
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
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| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
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Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Habe momentan aber keinen Waggon parat.
Detlef
https://i.imgur.com/4YO515H.png
Seltsames Englisch das.
Detlef
Eben. Da war nix mit Englisch auf den Schildern.
Welches Englisch sprechende Land haette man damals
auch per Zug erreichen koennen?
Es war doch auf Englisch zumindest in Frankreich. Man könnte
England erreichein mit den Ferries, der Zug ging darauf.
Die Zugfaehre zwischen Dover und Duenkirchen setzte aber
keine Holzklassewagen der Deutschen Reichsbahn (DDR) ein,
sondern Schlafwagen erster Klasse.
Detlef Meißner
2018-06-05 16:52:53 UTC
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Post by René Marquardt
Post by Lanarcam
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Ram
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
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| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
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| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
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Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Habe momentan aber keinen Waggon parat.
Detlef
https://i.imgur.com/4YO515H.png
Seltsames Englisch das.
Detlef
Eben. Da war nix mit Englisch auf den Schildern.
Welches Englisch sprechende Land haette man damals
auch per Zug erreichen koennen?
Es war doch auf Englisch zumindest in Frankreich. Man könnte
England erreichein mit den Ferries, der Zug ging darauf.
Die Zugfaehre zwischen Dover und Duenkirchen setzte aber
keine Holzklassewagen der Deutschen Reichsbahn (DDR) ein,
sondern Schlafwagen erster Klasse.
Wieso sind wir jetzt bei der Holzklasse?

Detlef
U***@web.de
2018-06-05 17:09:01 UTC
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Moin,
Post by René Marquardt
Post by Lanarcam
Post by René Marquardt
Eben. Da war nix mit Englisch auf den Schildern.
Welches Englisch sprechende Land haette man damals
auch per Zug erreichen koennen?
Es war doch auf Englisch zumindest in Frankreich. Man könnte
England erreichein mit den Ferries, der Zug ging darauf.
Die Zugfaehre zwischen Dover und Duenkirchen setzte aber
keine Holzklassewagen der Deutschen Reichsbahn (DDR) ein,
sondern Schlafwagen erster Klasse.
Ganz spezielle Fährbootschlafwagen, Kleinprofil.

Das andere Geraffel hätte London nicht erreicht, ohne
hängenzubleiben. Normalprofil, was auch immer man darunter
verstehen mag, ab Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke.

Gruß, ULF
Detlef Meißner
2018-06-05 16:51:33 UTC
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Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Ram
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
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| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
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'------------------------------------------'
Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Habe momentan aber keinen Waggon parat.
Detlef
https://i.imgur.com/4YO515H.png
Seltsames Englisch das.
Detlef
Eben. Da war nix mit Englisch auf den Schildern.
Welches Englisch sprechende Land haette man damals
auch per Zug erreichen koennen?
Bei uns in D (DB) stand es garantiert in Englisch, aber nicht in
Russisch.
Es geht ja auch nicht darum, dass der Waggon in England eingesetzt
wurde, sondern um die Mitteilung in Sprachen, die möglichst alle
verstehen.
Wir Deutschen konnten damals meist noch besser Französisch, die
Holländer und Dänen vermutlich Deutsch und Englisch.

In den Ostblock dürften nur wenige dieser Waggons gekommen sein, auch
nicht nach Spanien.

Detlef
U***@web.de
2018-06-05 17:16:34 UTC
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Ralf Joerres
2018-06-05 20:00:42 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Ram
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
.------------------------------------------.
| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
'------------------------------------------'
Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Habe momentan aber keinen Waggon parat.
Detlef
https://i.imgur.com/4YO515H.png
Seltsames Englisch das.
Detlef
Eben. Da war nix mit Englisch auf den Schildern.
Welches Englisch sprechende Land haette man damals
auch per Zug erreichen koennen?
Bei uns in D (DB) stand es garantiert in Englisch, aber nicht in
Russisch.
Es geht ja auch nicht darum, dass der Waggon in England eingesetzt
wurde, sondern um die Mitteilung in Sprachen, die möglichst alle
verstehen.
Wir Deutschen konnten damals meist noch besser Französisch, die
Holländer und Dänen vermutlich Deutsch und Englisch.
In den Ostblock dürften nur wenige dieser Waggons gekommen sein, auch
nicht nach Spanien.
Ich kannte die Schilder so (oben)

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... allerdings in weiß emailliert mit schwarzer Schrift.

Unvergesslich genial auch dies hier:

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Damals gab es noch so etwas wie eine eigene Ästhetik der Bahnschilder-
Sprache, auf unnachahmliche Weise mit den Gerüchen der Plastikbezüge und
der bräunlich angelaufenen Metall-Fenstersprossen verschmolzen (letzteres
so ähnlich wie ausgelaufenes verdampftes Kühlwasser vom Auto). Alles
dahin...

Ralf Joerres
Detlef Meißner
2018-06-05 20:42:25 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by René Marquardt
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Ram
Post by Ralf Joerres
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
.------------------------------------------.
| È PERICOLOSO SPORGERSI |
| O NE PAS SE PENCHER AU DEHORS O |
| NICHT HINAUSLEHNEN |
| IT IS DANGEROUS TO LEAN OUT |
'------------------------------------------'
Hieß das auf Englisch nicht einfach: Do not lean out?
Habe momentan aber keinen Waggon parat.
Detlef
https://i.imgur.com/4YO515H.png
Seltsames Englisch das.
Detlef
Eben. Da war nix mit Englisch auf den Schildern.
Welches Englisch sprechende Land haette man damals
auch per Zug erreichen koennen?
Bei uns in D (DB) stand es garantiert in Englisch, aber nicht in
Russisch.
Es geht ja auch nicht darum, dass der Waggon in England eingesetzt
wurde, sondern um die Mitteilung in Sprachen, die möglichst alle
verstehen.
Wir Deutschen konnten damals meist noch besser Französisch, die
Holländer und Dänen vermutlich Deutsch und Englisch.
In den Ostblock dürften nur wenige dieser Waggons gekommen sein, auch
nicht nach Spanien.
Ich kannte die Schilder so (oben)
https://www.picclickimg.com/d/l400/pict/192511657477_/Waggonschilder-innen-nicht-hinauslehnen-Keine-Gegenst%C3%A4nde.jpg
... allerdings in weiß emailliert mit schwarzer Schrift.
https://www.picclickimg.com/d/l400/pict/192492185371_/Altes-Waggonschild-Sitz-hochklappbar.jpg
Damals gab es noch so etwas wie eine eigene Ästhetik der Bahnschilder-
Sprache, auf unnachahmliche Weise mit den Gerüchen der Plastikbezüge und
der bräunlich angelaufenen Metall-Fenstersprossen verschmolzen (letzteres
so ähnlich wie ausgelaufenes verdampftes Kühlwasser vom Auto). Alles
dahin...
Dann weißt du ja, was dein großes Sammelgebiet wird. :-)

Dtlef
Enzo Pontiere
2018-06-05 22:21:05 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
https://www.picclickimg.com/d/l400/pict/192492185371_/Altes-Waggonschild-Sitz-hochklappbar.jpg
Damals gab es noch so etwas wie eine eigene Ästhetik der Bahnschilder-
Sprache, auf unnachahmliche Weise mit den Gerüchen der Plastikbezüge und
der bräunlich angelaufenen Metall-Fenstersprossen verschmolzen (letzteres
so ähnlich wie ausgelaufenes verdampftes Kühlwasser vom Auto). Alles
dahin...
Gibts die "schönen" Kipp-Aschenbecher noch irgendwo?
Gibts - in der Straßenbahn - das Schild
"Reserviert für Kriegsversehrte"
noch irgendwo?

EPo
U***@web.de
2018-06-05 17:08:50 UTC
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Post by René Marquardt
https://i.imgur.com/4YO515H.png
An kostbaren Leerzeichen wurde im Osten* gespart.

*) Nehme ich doch mal an.
René Marquardt
2018-06-05 18:04:06 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by René Marquardt
https://i.imgur.com/4YO515H.png
An kostbaren Leerzeichen wurde im Osten* gespart.
*) Nehme ich doch mal an.
Keine Ahnung, was du damit sagen willst.
U***@web.de
2018-06-05 19:08:27 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by U***@web.de
Post by René Marquardt
https://i.imgur.com/4YO515H.png
An kostbaren Leerzeichen wurde im Osten* gespart.
*) Nehme ich doch mal an.
Keine Ahnung, was du damit sagen willst.
Lies den italienischen Text.
René Marquardt
2018-06-05 19:15:54 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by René Marquardt
Post by U***@web.de
Post by René Marquardt
https://i.imgur.com/4YO515H.png
An kostbaren Leerzeichen wurde im Osten* gespart.
*) Nehme ich doch mal an.
Keine Ahnung, was du damit sagen willst.
Lies den italienischen Text.
Ach so, ja, sollte "e pericoloso..." etc heissen.
Habe dein "Leerzeichen" als "Lesezeichen" missgelesen.
Detlef Meißner
2018-06-05 19:29:25 UTC
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Post by René Marquardt
Post by U***@web.de
Post by René Marquardt
Post by U***@web.de
Post by René Marquardt
https://i.imgur.com/4YO515H.png
An kostbaren Leerzeichen wurde im Osten* gespart.
*) Nehme ich doch mal an.
Keine Ahnung, was du damit sagen willst.
Lies den italienischen Text.
Ach so, ja, sollte "e pericoloso..." etc heissen.
Habe dein "Leerzeichen" als "Lesezeichen" missgelesen.
So ein Buchstabe allein kommt wohl nicht in jeder Sprache vor.

Detlef
Helmut Richter
2018-06-05 19:54:46 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by René Marquardt
Ach so, ja, sollte "e pericoloso..." etc heissen.
Habe dein "Leerzeichen" als "Lesezeichen" missgelesen.
So ein Buchstabe allein kommt wohl nicht in jeder Sprache vor.
Aber das war ja das Schild, wo der russische Text auch drauf war, und dort
gibts viele einbuchstabige Wörter: а, в, ж, и, к, о, с, у, я
Vielleicht war das ansteckend.
--
Helmut Richter
Detlef Meißner
2018-06-05 14:27:47 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Frank Hucklenbroich
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach als
international.
Später gab es das viersprachig. Auch im Ausland mehrsprachig.
Was mich immer wieder begeistert hat: "Nicht hinauslehnen" zusätzlich
in Englisch, Französisch und Italienisch. So lernte man als Kind gleich
drei Fremdsprachen. :-)
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
Irgendwas mit pericoloso.

Detlef
Ralf Joerres
2018-06-05 19:43:16 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Frank Hucklenbroich
In historischen Eisenbahnwaggons (ca. 1920er Jahre) findet man oft
Hinweistafel in Englisch und Französich. Das galt zu der Zeit einfach als
international.
Später gab es das viersprachig. Auch im Ausland mehrsprachig.
Was mich immer wieder begeistert hat: "Nicht hinauslehnen" zusätzlich
in Englisch, Französisch und Italienisch. So lernte man als Kind gleich
drei Fremdsprachen. :-)
Wie hieß das noch gleich
auf Italienisch?
Irgendwas mit pericoloso.
... oder Persico? RJ
Stefan Ram
2018-06-04 23:46:35 UTC
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Post by Ralf Joerres
Unter den verschiedenen Arten von sprachlichen Affektiertheiten ist
heftiges Wortgeklingel mit Denglisch in bestimmten Kreisen üblich,
um mehr oder weniger fragwürdige Effekte zu erzielen.
Dies mag oft so sein.

Manchmal lernt man Dinge auch auf Englisch kennen, und dann ist
ein zusaetzlicher geistiger Aufwand noetig, um sie zu uebersetzen.

Beispielsweise liest jemand vielleicht in einem englischen
Programmierbuch "token" und will dann auf deutsch darueber
sprechen, aber weiss schlicht und einfach in dem Moment nicht,
dass "token" in deutscher Fachsprache "lexikalische Einheit"
heisst, also sagt er "token" dazu. Ein anderer kennt vielleicht
"lexikalische Einheit", aber glaubt, dass "token" weniger
Silben habe und deswegen schneller zu sprechen sei.

Genauso: Wenn der Chef immer sagt: "Wir muessen Incentives schaffen!",
und man sich auf das Objekt beziehen will, dann ist dafuer erst
einmal der Gebrauch von "Incentives" naheliegend. Wenn man dann
von "Anreizen" spricht, ist es nicht mehr so klar, dass man sich
darauf bezieht und nachher denkt der Chef noch, man wolle ihn
korrigieren! Überhaupt muss man sich in dem Moment dann sicher sein,
dass die "Uebersetzung" mit "Anreizen" stimmt und eben auch die
geistige Anstrengung der "Uebersetzung" auf sich nehmen.
Post by Ralf Joerres
In Wörterbüchern haben sich Etiketten eingebürgert, um den Gebrauch
einzelner Wörter bestimmten Stilschichten, Tonlagen, gesellschaftlichen
Milieus, Regionen usw. und auch Registern zuzuordnen. Es sind wohl noch
nicht für alles, was es da gibt, passende Bezeichnungen gefunden. Wie
könnte man eine solche Art von 'Angeberei mit Worten' benennen?
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
Oder vielleicht auch "praetentioes"?

"Optimierung" ist /nicht immer/ praetentioes. Als mathematischer
Fachbegriff bedeutet es naemlich nicht einfach "Verbesserung".

"Potential" ist nicht genau dasselbe wie "Moeglichkeit". Das
Potential steckt in einer Sache, waehrend die Moeglichkeit ihrer
Verbesserung auch ein Aussenstehender hat. Ein Spieler hat
in sich ein Potential fuer die Landesmeisterschaften, sein Trainer
hat die Moeglichkeit den Spieler fuer die Landesmeisterschaften
vorzubereiten.

In der Physik ist "Potential" fachsprachlich und hat eine genauere
Bedeutung als "Moeglichkeit" ("elektrisches Potential",
"chemisches Potential", ...).

Das Praetentioese steckt also nicht in "Optimierung" oder
"Potential", wenn ein Mathematiker beziehungsweise Physiker
es verwendet, sondern hoechstens in bestimmten Gebraeuchen.
Insofern duerfte man diese "Stilebene" im Woerterbuch nicht
einfach dem Wort zuordnen, sondern nur bestimmten Bedeutungen
eines Wortes.

Wenn ein Germanist in einem Text eine Katachrese findet, ist er
dann schon ein Angeber, weil er nicht von einem "Bildbruch" sprach?
Gilt Deine Kritik also auch für aus dem Lateinischen oder
Griechischen abgeleitete Begriffe?
Stefan Ram
2018-06-05 00:07:01 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
'Bildungssprachlich' passt da nun mal nicht, 'preziös' bzw. 'manieriert'
würde nicht allgemein verstanden, 'gespreizt' geht in die Richtung,
trifft es aber nicht gut. Ideen?
Es gäbe sonst noch den französischen Begriff des /niveau soutenu/.

|/niveau soutenu/[ kann nach Dittmar 1997:210] als ‹anspruchsvoller,
|prätentiöser Sprachstil›[ aufgefaßt werden]
...
|Dittmar, Norbert (1997): Grundlagen der Soziolinguistik
»Varietätenlinguistik« von Carsten Sinner (2015-01-19), Abschnitt 5.2
Stefan Ram
2018-06-05 00:15:10 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
|/niveau soutenu/[ kann nach Dittmar 1997:210] als ‹anspruchsvoller,
|prätentiöser Sprachstil›[ aufgefaßt werden]
Allerdings wird das /niveau soutenu/ normalerweise eher als
anspruchsvoll angesehen, aber nicht unbedingt als prätentiös.
Lesen Sie weiter auf narkive:
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