Discussion:
Gewissheit
(zu alt für eine Antwort)
Lothar Schenk
2011-03-06 10:51:24 UTC
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"Wenn wir von Anderen das letzte Wort über den Dhamma erwarten, werden
wir ewig im Ungewissen bleiben. Die einzige Möglichkeit, die
Ungewissheit zu überwinden, besteht in der Ausübung des Dhamma, um
herauszufinden, ob er im eigenen Herzen zur Beendigung des Leidens
führt." (Thanissaro Bhikkhu)
Maximilien de Robespierre
2011-03-24 11:38:25 UTC
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Post by Lothar Schenk
"Wenn wir von Anderen das letzte Wort über den Dhamma erwarten, werden
wir ewig im Ungewissen bleiben. Die einzige Möglichkeit, die
Ungewissheit zu überwinden, besteht in der Ausübung des Dhamma, um
herauszufinden, ob er im eigenen Herzen zur Beendigung des Leidens
führt." (Thanissaro Bhikkhu)
@Lothar. Hallo! Was mir bei Deinen Beiträgen auffällt, ist das Du
ausnahmslos auf Gedanken und Texte Anderer verweist. Kannst Du Deinen
Weg und Deine Erfahrungen nicht mit eigenen Worten beschreiben? Dies
hätte den Vorteil einer gewissen Authentizität. Ich habe nichts, gegen
die einen oder anderen Erbauungstexte. Jedoch ist es nicht der Weg, den
jeder für sich selber gehen muss? Ist es nicht daher nutzlos sich mit
zuviel geistigen Ballast und philosophischen Spekulationen Anderer zu
beladen?

Maximilien
Lothar Schenk
2011-03-29 04:57:15 UTC
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Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
"Wenn wir von Anderen das letzte Wort über den Dhamma erwarten, werden
wir ewig im Ungewissen bleiben. Die einzige Möglichkeit, die
Ungewissheit zu überwinden, besteht in der Ausübung des Dhamma, um
herauszufinden, ob er im eigenen Herzen zur Beendigung des Leidens
führt." (Thanissaro Bhikkhu)
@Lothar. Hallo! Was mir bei Deinen Beiträgen auffällt, ist das Du
ausnahmslos auf Gedanken und Texte Anderer verweist.
Du nicht?

Was kann man denn mit Verweisen anderes machen als zu verweisen?
Post by Maximilien de Robespierre
Kannst Du Deinen
Weg und Deine Erfahrungen nicht mit eigenen Worten beschreiben?
Haengt fuer dich der Wahrheitsgehalt einer Aussage von der Person
desjenigen ab, der sie macht?
Post by Maximilien de Robespierre
Dies
hätte den Vorteil einer gewissen Authentizität.
Ich bin kein Lehrer auf der Suche nach einem Schueler.
Post by Maximilien de Robespierre
Ich habe nichts, gegen
die einen oder anderen Erbauungstexte. Jedoch ist es nicht der Weg, den
jeder für sich selber gehen muss?
Das kommt mir bekannt vor. Bist du sicher, dass dieser Gedanke wirklich
von dir stammt?
Post by Maximilien de Robespierre
Ist es nicht daher nutzlos sich mit
zuviel geistigen Ballast und philosophischen Spekulationen Anderer zu
beladen?
Ich bin kein Schueler auf der Suche nach einem Lehrer.
Post by Maximilien de Robespierre
Maximilien
Wer?
Maximilien de Robespierre
2011-03-30 10:54:50 UTC
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Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
"Wenn wir von Anderen das letzte Wort über den Dhamma erwarten, werden
wir ewig im Ungewissen bleiben. Die einzige Möglichkeit, die
Ungewissheit zu überwinden, besteht in der Ausübung des Dhamma, um
herauszufinden, ob er im eigenen Herzen zur Beendigung des Leidens
führt." (Thanissaro Bhikkhu)
@Lothar. Hallo! Was mir bei Deinen Beiträgen auffällt, ist das Du
ausnahmslos auf Gedanken und Texte Anderer verweist.
Du nicht?
Zumindest nicht ausnahmlos.
Post by Lothar Schenk
Was kann man denn mit Verweisen anderes machen als zu verweisen?
Post by Maximilien de Robespierre
Kannst Du Deinen
Weg und Deine Erfahrungen nicht mit eigenen Worten beschreiben?
Haengt fuer dich der Wahrheitsgehalt einer Aussage von der Person
desjenigen ab, der sie macht?
Es handelt sich hier um nicht beweisbare Aussagen. Sie können
bestenfalls individuell bestätigt und erlebt werden.
Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Dies
hätte den Vorteil einer gewissen Authentizität.
Ich bin kein Lehrer auf der Suche nach einem Schueler.
Hier geht es um Dich selber. Mit reinem konsumieren von Aussagen Dritter
tritts Du auf der Stelle. Mit dem unreflektierten weiterreichen solcher
Aussagen hilfst Du niemanden.
Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Ich habe nichts, gegen
die einen oder anderen Erbauungstexte. Jedoch ist es nicht der Weg, den
jeder für sich selber gehen muss?
Das kommt mir bekannt vor. Bist du sicher, dass dieser Gedanke wirklich
von dir stammt?
Der Satz mag schon milliardenfach gebildet worden sein. Tatsächlich ist
er derart trivial und erfahrbar das man auch selber darauf kommen kann.
Bei mir selber hatte das leider fast 30 Jahre gedauert.
Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Ist es nicht daher nutzlos sich mit
zuviel geistigen Ballast und philosophischen Spekulationen Anderer zu
beladen?
Versuch jemanden den Geschmack bzw. den Geruch von Erdbeeren zu erklären
der sie nicht kennt. Alle schönen Worte werden dieser Person den Zugang
zu diesem Geschmack nicht öffnen können. Warum sollte es nicht besser
sein dieser Person den praktischen Zugang zu diesem Geschmackserlebnis
zu ermöglichen? So ist es auch mit Erleuchtung bzw. mit der Weisheit die
aus der Meditation erwachsen kann.
Post by Lothar Schenk
Ich bin kein Schueler auf der Suche nach einem Lehrer.
Du hast möglicherweise bereits den Punkt der Weiheit erlangt, den Dir
Dein Schicksal zubilligt. Das ist auch völlig in Ordnung so. Ich selber
bin da noch nicht fertig. Ich suche zwar auch keinen Lehrer, aber gehe
mit offenen Augen auch durch die spirituelle Welt.

Maximilien
Monkey Mind
2011-03-30 12:08:35 UTC
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Post by Maximilien de Robespierre
Versuch jemanden den Geschmack bzw. den Geruch von Erdbeeren zu erklären
der sie nicht kennt. Alle schönen Worte werden dieser Person den Zugang
zu diesem Geschmack nicht öffnen können. Warum sollte es nicht besser
sein dieser Person den praktischen Zugang zu diesem Geschmackserlebnis
zu ermöglichen? So ist es auch mit Erleuchtung bzw. mit der Weisheit die
aus der Meditation erwachsen kann.
Wo ist eigentlich der fundamentale Unterschied zwischen

der Erinnerung ans Hören (der Beschreibung von Erdbeergeschmack)

und

der Erinnerung ans Schmecken (von Erdbeergeschmack)

? Beide sind Erinnerungen, oder nicht?

Ist Weisheit auch eine Erinnerung?
Post by Maximilien de Robespierre
du hast möglicherweise bereits den Punkt der Weiheit erlangt, den Dir
Dein Schicksal zubilligt. Das ist auch völlig in Ordnung so. Ich selber
bin da noch nicht fertig. Ich suche zwar auch keinen Lehrer, aber gehe
mit offenen Augen auch durch die spirituelle Welt.
Das heisst wohl, dass Du nicht ganz sicher bist, ob Du das, was Du nicht
suchst, in der spirituellen Welt nicht finden wirst.

"Hier unter der Lampe ist es heller."
Post by Maximilien de Robespierre
Maximilien
Cheers,
Florian
--
Jedermann geht aus dem Leben, wie wenn er eben erst geboren wäre
-- Epikur (Spruchsammlung 60)
Maximilien de Robespierre
2011-03-31 06:07:31 UTC
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Post by Monkey Mind
Post by Maximilien de Robespierre
Versuch jemanden den Geschmack bzw. den Geruch von Erdbeeren zu erklären
der sie nicht kennt. Alle schönen Worte werden dieser Person den Zugang
zu diesem Geschmack nicht öffnen können. Warum sollte es nicht besser
sein dieser Person den praktischen Zugang zu diesem Geschmackserlebnis
zu ermöglichen? So ist es auch mit Erleuchtung bzw. mit der Weisheit die
aus der Meditation erwachsen kann.
Wo ist eigentlich der fundamentale Unterschied zwischen
der Erinnerung ans Hören (der Beschreibung von Erdbeergeschmack)
und
der Erinnerung ans Schmecken (von Erdbeergeschmack)
? Beide sind Erinnerungen, oder nicht?
Gewiss. Jedoch werden diese Erinnerungen aus unterschiedlichen Quellen
gespeist. Einmal das Geschmackserlebnis an sich, vermittelt durch den
Geschmackssinn und zum anderen durch Worte die akustisch oder
geschrieben übermittelt wurden. Im letzteren Fall muss das Gerhin
versuchen den Inhalt selber zu interpretieren. Zum Beispiel: "Geschmack
einer Erdbeere ist fruchtig süß, dabei auch leicht säuerlich mit einem
Aroma das teilweise an Blaubeeren erinnert". Nun muss das Gehirn sich
daraus ein Erdbeer- Geschmacksmodell bauen. Es wird sehr wahrscheinlich
nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun haben.
Post by Monkey Mind
Ist Weisheit auch eine Erinnerung?
Was ist Weisheit? Transzendente Erlebnisse sind individuell. Sie können
die Sicht auf die Welt und die eigene Existenz verändern. Ein solches
Erlebnis ist derart umfangreich und tiefgreifend, das es nicht mit
Worten zu beschreiben ist. Trotzdem graben sich nur Bruchstücke davon in
die Erinnerung ein und selbst diese Bruchstücke verblassen mit der Zeit.
Daher ist es nützlich durch Übungen diese Erlebnisse aufzufrischen.
Post by Monkey Mind
Post by Maximilien de Robespierre
du hast möglicherweise bereits den Punkt der Weiheit erlangt, den Dir
Dein Schicksal zubilligt. Das ist auch völlig in Ordnung so. Ich selber
bin da noch nicht fertig. Ich suche zwar auch keinen Lehrer, aber gehe
mit offenen Augen auch durch die spirituelle Welt.
Das heisst wohl, dass Du nicht ganz sicher bist, ob Du das, was Du nicht
suchst, in der spirituellen Welt nicht finden wirst.
Ähem. Das ist kompliziert und muss ersteinmal prädikatenlogisch unter
die Lupe genommen werden.

nicht sicher (was ich nicht suche (in der spir. Welt nicht finde))

oder

sicher (was ich suche (in der spir. Welt nicht finde))

Hmmm?

Also was ich versuchte auszudrücken war folgendes.

1. Jeder hat die Chance, nach seinem eigenen Vermögen einen gewissen
Grad von Weisheit zu erlangen.

2. Ich selber habe dies auch versucht, aber bin mir sicher, das mein Weg
noch nicht abgeschlossen ist. Ich bin einfach offen für Neues. Das im
mystischen wie auch im rationalen.
Post by Monkey Mind
"Hier unter der Lampe ist es heller."
Unter was für einer Lampe?

Maximilien
Gottfried Helms
2011-03-31 09:59:28 UTC
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Post by Maximilien de Robespierre
Post by Monkey Mind
Ist Weisheit auch eine Erinnerung?
Was ist Weisheit? Transzendente Erlebnisse sind individuell. Sie können
die Sicht auf die Welt und die eigene Existenz verändern. Ein solches
Erlebnis ist derart umfangreich und tiefgreifend, das es nicht mit
Worten zu beschreiben ist.
Das Gute ist, daß man trotz aller Individualität auf Resonanz
stoßen kann, wenn man sich darüber mit anderen Menschen austauscht.
Jede Triangel hat ihren individuellen Klang und jede Vibration ist
ein "individuelles Erlebnis" - trotzdem kann es eine Klangübertragung/
Anregung geben wenn zwei Triangeln nicht allzu unterschiedlich gestimmt
sind - sie befinden sich in derselben Umgebungssubstanz.

Auf soetwas beruht es ja, wenn "ich" in -z.B.- den Diskursen des Buddha
"fündig"/"angeregt" werde zu einem ganz eigenen/individuellen Verständnis
dessen was er sagt, auch wenn es nicht direkt durch ein bestimmtes Wort,
einen bestimmten Satz adressiert ist. Sondern viel unbestimmbarer oder
gänzlich unbestimmt so etwas wie z.B. "den Geschmack der Freiheit" trägt
und die Kommunikation trotzdem "funktioniert" hat... Die ganze klassische
Zen-Schule hängt mehr der weniger an dieser Erscheinung/Hypothese der
Übertragung.
Post by Maximilien de Robespierre
Trotzdem graben sich nur Bruchstücke davon in
die Erinnerung ein und selbst diese Bruchstücke verblassen mit der Zeit.
Daher ist es nützlich durch Übungen diese Erlebnisse aufzufrischen.
Ja, das sollte man nie vergessen!
Post by Maximilien de Robespierre
1. Jeder hat die Chance, nach seinem eigenen Vermögen einen gewissen
Grad von Weisheit zu erlangen.
:-)
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Monkey Mind
"Hier unter der Lampe ist es heller."
Unter was für einer Lampe?
Unter was für einem Meister/ wie heißt der Meister doch gleich...? ;-))

Gottfried
Monkey Mind
2011-03-31 19:13:01 UTC
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Post by Maximilien de Robespierre
Post by Monkey Mind
Post by Maximilien de Robespierre
Versuch jemanden den Geschmack bzw. den Geruch von Erdbeeren zu erklären
der sie nicht kennt. Alle schönen Worte werden dieser Person den Zugang
zu diesem Geschmack nicht öffnen können. Warum sollte es nicht besser
sein dieser Person den praktischen Zugang zu diesem Geschmackserlebnis
zu ermöglichen? So ist es auch mit Erleuchtung bzw. mit der Weisheit die
aus der Meditation erwachsen kann.
Wo ist eigentlich der fundamentale Unterschied zwischen
der Erinnerung ans Hören (der Beschreibung von Erdbeergeschmack)
und
der Erinnerung ans Schmecken (von Erdbeergeschmack)
? Beide sind Erinnerungen, oder nicht?
Gewiss. Jedoch werden diese Erinnerungen aus unterschiedlichen Quellen
gespeist.
Ich erkenne nur eine Quelle: Beide kommen über die Wahrnehmung rein.
Post by Maximilien de Robespierre
Einmal das Geschmackserlebnis an sich, vermittelt durch den
Geschmackssinn und zum anderen durch Worte die akustisch oder
geschrieben übermittelt wurden. Im letzteren Fall muss das Gerhin
versuchen den Inhalt selber zu interpretieren.
In beiden Fällen interpretiert das Gehirn die wahrgenommenen Reize:
einmal Schall, ein andermal Geschmack.
Post by Maximilien de Robespierre
Zum Beispiel: "Geschmack einer Erdbeere ist fruchtig süß, dabei auch
leicht säuerlich mit einem Aroma das teilweise an Blaubeeren
erinnert". Nun muss das Gehirn sich daraus ein Erdbeer-
Geschmacksmodell bauen. Es wird sehr wahrscheinlich nicht viel mit der
Wirklichkeit zu tun haben.
Ach - das mit dem Modelle bauen, und dass das irgendwie den Akt des
Verstehens darstellt: das macht meiner Erfahrung gemäss nur Unglücklich.
(Der Reiz daran ist ja, die Modelle oder Kommentare über das Geschehen
kontrollieren zu können, und sich deswegen einzureden, das Geschehen
selbst zu kontrollieren)

Der Geschmack der Erdbeere ist ein Teil der Erdbeere selbst, nicht ein
Teil unseres Verstandes oder ein Modell in unserem Verstand.

Verstehen heisst, die (Illusion der) Kontrolle (also das Modell)
preiszugeben. Das ist eigentlich kaum noch zu unterscheiden von der
Preisgabe des Selbst-Verständnisses an die Wirklichkeit, Loslassen,
Hingabe, Mitgefühl und so weiter.
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Monkey Mind
Ist Weisheit auch eine Erinnerung?
Was ist Weisheit?
Sich selbst nichts vormachen.
Post by Maximilien de Robespierre
Transzendente Erlebnisse sind individuell. Sie können die Sicht auf
die Welt und die eigene Existenz verändern. Ein solches Erlebnis ist
derart umfangreich und tiefgreifend, das es nicht mit Worten zu
beschreiben ist.
Also kein fundamentaler Unterschied zu Beschreibungen von Trips:
"Ooouuuhh, mein FUSSKNÖCHEL war einfach UNGLAUBLICH".
Post by Maximilien de Robespierre
Trotzdem graben sich nur Bruchstücke davon in die Erinnerung ein und
selbst diese Bruchstücke verblassen mit der Zeit. Daher ist es
nützlich durch Übungen diese Erlebnisse aufzufrischen.
Es besteht ein subtiler, aber wesentlicher Unterschied zwischen der
verblassenden Erinnerung an ein tolles Erlebnis und der Gewöhnung an
eine Veränderung im Erleben, in der Art des Erlebens.

Die Übungen, ja, die sind nützlich.
Post by Maximilien de Robespierre
2. Ich selber habe dies auch versucht, aber bin mir sicher, das mein Weg
noch nicht abgeschlossen ist. Ich bin einfach offen für Neues. Das im
mystischen wie auch im rationalen.
:)
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Monkey Mind
"Hier unter der Lampe ist es heller."
Unter was für einer Lampe?
Kennst Du nicht? Nasruddin sucht abends unter der Eingangslampe seinen
Hausschlüssel. Ein Freund will ihm helfen: "Wo hast Du den Schlüssel
denn verloren, Nasruddin?" - "Da drüben im Dunklen unter den Büschen -
aber hier unter der Lampe ist es heller".
Post by Maximilien de Robespierre
Maximilien
Cheers,
Florian
--
Jedermann geht aus dem Leben, wie wenn er eben erst geboren wäre
-- Epikur (Spruchsammlung 60)
Gottfried Helms
2011-03-31 09:45:40 UTC
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Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
Ich bin kein Schueler auf der Suche nach einem Lehrer.
Du hast möglicherweise bereits den Punkt der Weiheit erlangt, den Dir
Dein Schicksal zubilligt. Das ist auch völlig in Ordnung so. Ich selber
bin da noch nicht fertig. Ich suche zwar auch keinen Lehrer, aber gehe
mit offenen Augen auch durch die spirituelle Welt.
Hallo Maximilien -

ich finde die "Antworten" von Lothar treffend/passend. Lothar
arbeitet halt an den Übersetzungen von Texten von Lehrern die
ihn interessieren und hält uns mit seinen Links auf dem laufenden.
Er müßte das nicht tun - ich finde es jedenfalls sehr nett.

Daß andererseits kaum/kein Material aus den persönlichen/privaten
Entwicklungen hier anfällt mag bedauerlich sein, aber das scheint ja
seit längerem bei den meisten hier ehemals Schreibenden so zu sein -
man sollte das eine aber nicht gegen das andere "ausspielen", finde
ich.

Gruß -

Gottfried
Lothar Schenk
2011-03-31 10:08:32 UTC
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Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
"Wenn wir von Anderen das letzte Wort über den Dhamma erwarten, werden
wir ewig im Ungewissen bleiben. Die einzige Möglichkeit, die
Ungewissheit zu überwinden, besteht in der Ausübung des Dhamma, um
herauszufinden, ob er im eigenen Herzen zur Beendigung des Leidens
führt." (Thanissaro Bhikkhu)
@Lothar. Hallo! Was mir bei Deinen Beiträgen auffällt, ist das Du
ausnahmslos auf Gedanken und Texte Anderer verweist.
Du nicht?
Zumindest nicht ausnahmlos.
Du hast offenbar keine Klarheit bezueglich der Funktion von Sprache und
damit auch des begrifflichen Denkens.

Schon die Grundbausteine und Satzregeln stammen ja nicht von dir,
sondern von Anderen. Woerter und ihre Bedeutung hast du von Anderen
gelernt. Die Art, wie man damit umgeht, und wie man sie aneinanderreiht,
hast du von Anderen gelernt. Allein schon in diesem Sinne kannst du
nicht sprechen, ohne auf Gedanken von anderen zu verweisen.

Wenn es draussen schneit, und du sagst: "Es schneit", dann folgst du den
ausgetretenen Pfaden Anderer, die das schon vorgedacht und vorerlebt
haben. Da ist nichts Eigenes dabei.

Aber auch die spezifischen Denkinhalte, mit denen du tagtaeglich
umgehst, Ansichten und Meinungen, vermeintlich Wahres und vermeintlich
Unwahres, alles das hast du letzten Endes von Anderen gelernt. Nicht
eine dieser Aussagen stammt wirklich von dir, denn selbst die Verneinung
einer Aussage ist ein Verweis auf die urspruengliche Aussage.

Du hast lediglich aus der Fuelle von Aussagen, die dir in deinem
bisherigen Leben begegnet sind, bestimmte Aussagen ausgewaehlt und sie
dir zu eigen gemacht, hast vor dir verschleiert, wo sie herkommen, und
behauptest nun, es seien die deinen.

Aber in Wirklichkeit kommen sie von Anderen.

Der Unterschied zwischen dir und mir besteht darin, dass ich mir dieser
Tatsache bewusst bin. Ich sehe die Stroeme von sprachlichen Aeusserungen
"Anderer", die bei mir ankommen, und wie ich sie anhand ihrer
Tauglichkeit (fuer "mich", ein anhand bestimmter Entwicklungen so und so
gewordenes Gebilde mit bestimmten, dieser Entwicklungsgeschichte
entsprechenden Neigungen und Bestrebungen) sortiere und daraus "meine"
Gedanken sich bilden.

Ich kenne keinen Gedanken von "mir", der nicht irgendwann von "außen" zu
"mir" gekommen waere.

Ich sehe daher keinen Grund, zwischen "meinen" Aussagen und den Aussagen
"von Anderen" eine Grenzlinie zu ziehen.
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
Was kann man denn mit Verweisen anderes machen als zu verweisen?
Post by Maximilien de Robespierre
Kannst Du Deinen
Weg und Deine Erfahrungen nicht mit eigenen Worten beschreiben?
Haengt fuer dich der Wahrheitsgehalt einer Aussage von der Person
desjenigen ab, der sie macht?
Es handelt sich hier um nicht beweisbare Aussagen. Sie können
bestenfalls individuell bestätigt und erlebt werden.
Was stellst du dir denn unter einem Beweis vor, wenn nicht die
individuelle Bestaetigung einer Aussage?
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Dies
hätte den Vorteil einer gewissen Authentizität.
Ich bin kein Lehrer auf der Suche nach einem Schueler.
Hier geht es um Dich selber.
Ach was. Um dich geht es, um wen denn sonst. Deine Eindruecke. Deine
Projektionen. Dein Unbehagen bei dem, was du zu sehen glaubst, was dir
nicht gefaellt. Dein Wunsch, etwas daran zu aendern.

Ich bin nicht mehr als der Ausloeser, dem du die Verantwortung dafuer
zuschieben moechtest.

Ich brauche sie nicht. Da hast du sie wieder.
Post by Maximilien de Robespierre
Maximilien
Wer?
Maximilien de Robespierre
2011-03-31 11:43:56 UTC
Permalink
Post by Lothar Schenk
Du hast offenbar keine Klarheit bezueglich der Funktion von Sprache und
damit auch des begrifflichen Denkens.
Na wenn Du denn meinst.
Post by Lothar Schenk
Schon die Grundbausteine und Satzregeln stammen ja nicht von dir,
sondern von Anderen. Woerter und ihre Bedeutung hast du von Anderen
gelernt. Die Art, wie man damit umgeht, und wie man sie aneinanderreiht,
hast du von Anderen gelernt. Allein schon in diesem Sinne kannst du
nicht sprechen, ohne auf Gedanken von anderen zu verweisen.
Wenn das stimmen würde, was Du behauptest, dann würde sich weder die
Sprache noch das Denken wandeln oder weiter entwicklen. Eine solche
Annahme jedoch ist, nach meinem Verständnis, unbuddhistisch, da ja der
Buddhismus davon ausgeht das nichts statisch ist. Die Sprache selber ist
ein Werkzeug, welches man benutzt um Gedanken auszudrücken. Dieses
Werkzeug lässt sich je nach Bedarf zurecht biegen. Jeden Generation
schafft neue Ausdrücke, verändert die Semantik oder sogar die Grammatik.
Warum willst Du mir oder Dir selber diese Möglichkeit absprechen?
Post by Lothar Schenk
Wenn es draussen schneit, und du sagst: "Es schneit", dann folgst du den
ausgetretenen Pfaden Anderer, die das schon vorgedacht und vorerlebt
haben. Da ist nichts Eigenes dabei.
In diesem Beispiel gab es irgendwann einen Ersten, der diesen Vorgang so
formuliert hat. Es wird auch andere Menschen geben, die diesen Vorgang
in andere Worte und Sätze fassen werden. Andere Sprachen haben mehr
unterschiedliche Begriffe für Schnee und schneien als wir. Außerdem ist
es nicht schlimm und für diese Diskussion nicht zielführend wenn man zu
gibt auch erlernte Formulierungen in der Alltasgssprach zu benutzen. Es
ging ja um die Behauptung, das nichts Neues hinzu kommt.
Post by Lothar Schenk
Aber auch die spezifischen Denkinhalte, mit denen du tagtaeglich
umgehst, Ansichten und Meinungen, vermeintlich Wahres und vermeintlich
Unwahres, alles das hast du letzten Endes von Anderen gelernt. Nicht
eine dieser Aussagen stammt wirklich von dir, denn selbst die Verneinung
einer Aussage ist ein Verweis auf die urspruengliche Aussage.
Das ist das Problem des begrifflichen Denkens. Man presst die
Wirklichkeit in vorgeformte Begriffe. Die Satzkonstrukte werden
transportiert und von Anderen aufgenommen. Individuelle Eindrücke und
Erlebnisse können nur sehr reduziert festgehalten und weiter gegeben
werden. Mystische Erlebnisse und Einsichten sind kaum sprachlich
transportierbar. Die knappen Darlegungen Buddhas oder Anderer wurden
deshalb immer mehr ausgeschmückt und volkstümlich umgestaltet. Aus einer
schlichten Betrachtungsweise über die Leiden, die mit der menschlichen
Existens verknüpft sind sowie den Möglichkeiten sich von den
Anhaftungen, die zum Leid führen, zu lösen wurde in vielen Richtungen
und Lehren ein Monstrum aus Aberglauben, Lehrbehauptungen und
blödsinnigen Handlungsanweisungen geschaffen. Das ist jedoch gerade das,
was Gauthama dazu bewogen hat allen Lehren den Rücken zu kehren und
seinen Weg selber zu suchen. Die anderen Religionen hatten zu seiner
Zeit genau diesen Wandel bereits vollzogen unter den nun viele
buddhistische Strömungen zu leiden haben.
Post by Lothar Schenk
Du hast lediglich aus der Fuelle von Aussagen, die dir in deinem
bisherigen Leben begegnet sind, bestimmte Aussagen ausgewaehlt und sie
dir zu eigen gemacht, hast vor dir verschleiert, wo sie herkommen, und
behauptest nun, es seien die deinen.
Nö. Es sind gelernte Worte und Satzbildungsregeln die ich verwende. Das
muss ich auch tun, sonst würdest Du mich noch weniger verstehen ;-). In
mir entstehen Empfindungen, daraus entstehen Gedanken und diese versuche
ich, manchmal mit zweifelfaten Erfolg, an einen Empfänger zu senden.

Ein Säugling geht mit den Objekten der Umwelt recht unbefangen um.
Häufig separiert er auch gar nicht die Objekte, sondern betrachtet sie
als Einheit. Erst wenn er lernt sie zu benennen zwingt ihm die Sprache
zu Abstraktionen und Trennungen, die die vorher erlebte Wirklichkeit
stark verändern. Wendet der Erwachsene die Sprache und das Begriffliche
Denken zu kritiklos an, reduziert er diese Wirklichkeit eben auf diese
Begrifflichkeit. Das führt dazu, das das sonst sehr nützliche
begriffliche Denken einen Stellenwert bekommt das ihm nicht zusteht.
Post by Lothar Schenk
Aber in Wirklichkeit kommen sie von Anderen.
Der Unterschied zwischen dir und mir besteht darin, dass ich mir dieser
Tatsache bewusst bin. Ich sehe die Stroeme von sprachlichen Aeusserungen
"Anderer", die bei mir ankommen, und wie ich sie anhand ihrer
Tauglichkeit (fuer "mich", ein anhand bestimmter Entwicklungen so und so
gewordenes Gebilde mit bestimmten, dieser Entwicklungsgeschichte
entsprechenden Neigungen und Bestrebungen) sortiere und daraus "meine"
Gedanken sich bilden.
Das finde ich ehrlich gesagt etwas traurig. Du bist also kognitiv ein
Anhängsel der sprachlichen Äußerungen Anderer. Du bist demnach
außerstande eigene Gedanken zu bilden in dem Du beispielsweise Deine
Umwelt auf Dich wirken lässt und vollkommen eigene Schlüsse ziehst.
Post by Lothar Schenk
Ich kenne keinen Gedanken von "mir", der nicht irgendwann von "außen" zu
"mir" gekommen waere.
Was bedeutet von Außen? Ist es wirklich sinnvoll diese Trennung zu
verwenden? Um ein extremes Beispiel zu nennen. Kommen die Gedanken, die
Dich durchströmen, wenn Du plötzlich Gallenkoliken bekommmst, auch von
außen?
Post by Lothar Schenk
Ich sehe daher keinen Grund, zwischen "meinen" Aussagen und den Aussagen
"von Anderen" eine Grenzlinie zu ziehen.
Ich sehe hier immer noch einen Grund. Es handelt sich bei den Aussagen,
mathemtisch gesprochen, um surjektive Abbildungen. Ein Mannigfaltigkeit
von unterschiedlichen Eindrücken kann zur selben sprachlichen Aussage
führen. Daher hat meine Aussage eine ganz andere Bedeutung als die
gleich lautende Aussage eines Anderen. Diese Aussagen als Abbildung von
Empfindungen sind nicht eindeutig Umkehrbar.
Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
Was kann man denn mit Verweisen anderes machen als zu verweisen?
Post by Maximilien de Robespierre
Kannst Du Deinen
Weg und Deine Erfahrungen nicht mit eigenen Worten beschreiben?
Haengt fuer dich der Wahrheitsgehalt einer Aussage von der Person
desjenigen ab, der sie macht?
Es handelt sich hier um nicht beweisbare Aussagen. Sie können
bestenfalls individuell bestätigt und erlebt werden.
Was stellst du dir denn unter einem Beweis vor, wenn nicht die
individuelle Bestaetigung einer Aussage?
Der eigentliche Beweis (Im mathematischen Sinn) zeigt, das eine Aussage
oder Behauptung innerhalb eines logischen Regelwerkes widerspruchsfrei
ist. Ein bekanntes Verfahren währe in der Algebra bei den natürlichen
Zahlen die "vollständige Induktion". Ein anderes Verfahren bestünde
darin, zu zeigen das die Gegenannahme falsch ist. In der Physik ist es
die Reproduzierbarkeit bestimmter Ergebnisse von Experimenten. In der
Mystik selber gibt es nichts zu beweisen.
Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Dies
hätte den Vorteil einer gewissen Authentizität.
Ich bin kein Lehrer auf der Suche nach einem Schueler.
Hier geht es um Dich selber.
Ach was. Um dich geht es, um wen denn sonst. Deine Eindruecke. Deine
Projektionen. Dein Unbehagen bei dem, was du zu sehen glaubst, was dir
nicht gefaellt. Dein Wunsch, etwas daran zu aendern.
Nö. Ich sehe nur, das Du Dich verbissen an leere Gehäuse und Hülsen
klammerst. Das ist ja auch so völlig in Ordnung. Es ist Dein Weg, den Du
halt gehen sollst. Also gehe ihn, aber halte ihn nicht für den Einzigen.
Post by Lothar Schenk
Ich bin nicht mehr als der Ausloeser, dem du die Verantwortung dafuer
zuschieben moechtest.
Ja, mit diesem Satz glaube ich Dir nun wirklich, was Du da über Dich
schreibst. Deine Aussage ist so sehr von jedem Kontextbezug befreit, das
sie nicht von Dir stammen kann. Du hast sie also an den Haaren herbei
gezogen. Ich selber lege keinen Wert auf einen Erlöser. Vor einiger Zeit
befand ich mich mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung längere Zeit im
Krankenhaus. Glaube mir, ich kannte den Ernst der Lage und habe
keinerlei Erlöserhilfe benötigt. Meine bisherigen Erfahrungen und
Weisheiten haben mir gut geholfen diese schreckliche und zum Teil sehr
schmerzhafte Zeit zu überstehen. Mittlerweile bin ich vollständig
Genesen und bereite mich auf das goldene Sportabzeichen des Deutschen
Sportbundes vor.
Post by Lothar Schenk
Ich brauche sie nicht. Da hast du sie wieder.
Och je oh je oh je. Der kleine Loddar ist gekränkt und beleidigt. Wie
schon geschrieben. Du gehst sowieso, wie jeder von uns, Deinen Weg.
Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Maximilien
Wer?
Maximilien! Ist doch klar...
Maus
2011-04-03 20:11:10 UTC
Permalink
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Maximilien de Robespierre
Maximilien
Wer?
Maximilien! Ist doch klar...
Maus. Ist doch klar !
Lothar Schenk
2011-04-04 08:05:06 UTC
Permalink
Post by Maximilien de Robespierre
Vor einiger Zeit
befand ich mich mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung längere Zeit im
Krankenhaus.
Eine schwere Krankheit ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, um sich
darueber klar zu werden, dass wir uns auf den Koerper als Quelle von
Glueck nicht verlassen koennen.

Das ist nicht neu. Es ist nicht originell. Aber wahr ist es.
Post by Maximilien de Robespierre
Glaube mir, ich kannte den Ernst der Lage und habe
keinerlei Erlöserhilfe benötigt. Meine bisherigen Erfahrungen und
Weisheiten haben mir gut geholfen diese schreckliche und zum Teil sehr
schmerzhafte Zeit zu überstehen. Mittlerweile bin ich vollständig
Genesen und bereite mich auf das goldene Sportabzeichen des Deutschen
Sportbundes vor.
Haengst du dir das dann um den Hals, wenn du wieder auf dem Sterbebett
liegst?
Post by Maximilien de Robespierre
Och je oh je oh je. Der kleine Loddar ist gekränkt und beleidigt.
Das waere mir aufgefallen, wenn der kleine Loddar gekraenkt und
beleidigt gewesen waere.

Was dich daran hindert, klar zu sehen, sind die Maentelchen, die du den
Dingen umhaengst.
Post by Maximilien de Robespierre
Wie
schon geschrieben. Du gehst sowieso, wie jeder von uns, Deinen Weg.
Hoer auf zu fantasieren.

Sei gluecklich.
Maximilien de Robespierre
2011-04-04 10:39:55 UTC
Permalink
Post by Lothar Schenk
Sei gluecklich.
Danke

Maximilien
Maus
2011-04-04 14:42:10 UTC
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Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
Sei gluecklich.
Danke
Maximilien
Psychotherapiepraxis:

Sei glücklich
Denke positiv
Du schaffst das.
Morgen sieht alles schon anders aus.

Macht pro Sitzung 400 Euro.
Katze mit Identitätskrise
2011-04-04 12:35:20 UTC
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Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Vor einiger Zeit
befand ich mich mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung längere Zeit im
Krankenhaus.
Eine schwere Krankheit ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, um sich
darueber klar zu werden, dass wir uns auf den Koerper als Quelle von
Glueck nicht verlassen koennen.
Das ist nicht neu. Es ist nicht originell. Aber wahr ist es.
Post by Maximilien de Robespierre
Glaube mir, ich kannte den Ernst der Lage und habe
keinerlei Erlöserhilfe benötigt. Meine bisherigen Erfahrungen und
Weisheiten haben mir gut geholfen diese schreckliche und zum Teil sehr
schmerzhafte Zeit zu überstehen. Mittlerweile bin ich vollständig
Genesen und bereite mich auf das goldene Sportabzeichen des Deutschen
Sportbundes vor.
Haengst du dir das dann um den Hals, wenn du wieder auf dem Sterbebett
liegst?
Solch ein dummer Satz würde einem asiatischen Buddhisten nicht über
die Lippen kommen.

Du solltest Lebens- unlust, -feigheit und eine morbide Freude daran nicht
mit Buddhimus verwechseln.
Maximilien de Robespierre
2011-04-04 13:02:32 UTC
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Post by Katze mit Identitätskrise
Solch ein dummer Satz würde einem asiatischen Buddhisten nicht über
die Lippen kommen.
Du solltest Lebens- unlust, -feigheit und eine morbide Freude daran nicht
mit Buddhimus verwechseln.
Immerhin kommt so wieder etwas Leben in diese NG. ;-)

Im Gegensatz zu Lothar ist mir das hier und jetzt durchaus wichtig. Nur
konnte ich auch schon Erfahrungen in solchen Extremsituationen sammeln.

Das war interessant und durchaus bereichernd. Um so mehr kann ich meine
wiedergewonnene Vitalität und Freiheit geniessen, wobei mir sehr bewusst
ist, wie vergänglich diese Blüte ist.

Daher geniesse ich meinen jetzigen Zustand in vollen Zügen und setze mir
Ziele. Ein Sportabzeichen ist, nüchtern betrachtet unwichtig. Der Weg
selber ist das Ziel. Ich muss mich jeden zweiten Tag aufraffen und
trainieren. Dazu ist Diszplin erforderlich und es Hilft meiner
Gesundheit aber fördert auch gesitige Klarheit.

Wenn mir mein Körper irgendwann seine Dienste aufkündigt habe ich auch
diese Facette der Existenz durchlebt und mich weiter entwickelt. Es
gehört einfach zu meinem Kharma.

Lothar glaubt, das ich das Sportabzeichen mache, um dadurch Glück oder
Erfüllung zu finden. Oder kurz gesagt, um mich leidhaft daran zu binden.
Dem ist jedoch nicht wirklich so. Ich setze mir geistige und körperliche
Ziele um einen bestimmten Weg zu gehen und mich in Disziplin und
Selbstüberwindung zu üben und auch bestimmte Grenzen zu finden.


Maximilien
Katze mit Identitätskrise
2011-04-04 15:32:57 UTC
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Post by Maximilien de Robespierre
Post by Katze mit Identitätskrise
Solch ein dummer Satz würde einem asiatischen Buddhisten nicht über
die Lippen kommen.
Du solltest Lebens- unlust, -feigheit und eine morbide Freude daran nicht
mit Buddhimus verwechseln.
Immerhin kommt so wieder etwas Leben in diese NG. ;-)
Im Gegensatz zu Lothar ist mir das hier und jetzt durchaus wichtig. Nur
konnte ich auch schon Erfahrungen in solchen Extremsituationen sammeln.
Das war interessant und durchaus bereichernd. Um so mehr kann ich meine
wiedergewonnene Vitalität und Freiheit geniessen, wobei mir sehr bewusst
ist, wie vergänglich diese Blüte ist.
Daher geniesse ich meinen jetzigen Zustand in vollen Zügen und setze mir
Ziele. Ein Sportabzeichen ist, nüchtern betrachtet unwichtig. Der Weg
selber ist das Ziel. Ich muss mich jeden zweiten Tag aufraffen und
trainieren. Dazu ist Diszplin erforderlich und es Hilft meiner
Gesundheit aber fördert auch gesitige Klarheit.
Wenn mir mein Körper irgendwann seine Dienste aufkündigt habe ich auch
diese Facette der Existenz durchlebt und mich weiter entwickelt. Es
gehört einfach zu meinem Kharma.
Lothar glaubt, das ich das Sportabzeichen mache, um dadurch Glück oder
Erfüllung zu finden. Oder kurz gesagt, um mich leidhaft daran zu binden.
Dem ist jedoch nicht wirklich so. Ich setze mir geistige und körperliche
Ziele um einen bestimmten Weg zu gehen und mich in Disziplin und
Selbstüberwindung zu üben und auch bestimmte Grenzen zu finden.
Da ich zu 99,5 % sicher bin zu wissen, wer Du bist, kann ich Dir nur sagen,
Du warst schon immer in Ordnung und bist es Heute auch. Du bist ein
netter, blitzgescheiter Kerl. Alles somit im grünen Bereich.

Da ich diese NG nicht sonderlich mag, lasse es dir gut gehen und mache
dich nicht selber verrückt.

die
Katze ohne Identitätskrise und durchaus mit ICH und EGO :-).
Maus
2011-04-04 14:39:36 UTC
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Post by Katze mit Identitätskrise
Du solltest Lebens- unlust, -feigheit und eine morbide Freude daran nicht
mit Buddhimus verwechseln.
Da verwechselt mal wieder einer seine persönliche Definition von
"Buddhismus" mit "dem Buddhismus" der genausowenig existiert wie der
"persönliche Buddhismus".

Das man hier aber auch immer wieder die grundlegendsten Verwirrungen
klarstellen muss.

Buddhismus ist das was ich daraus mache.

Und wenn ich da Schokoladensosse drüber kippe dann ist das immer noch
Buddhismus. Oder wer besitzt das geistige Eigentum an diesen Begriff ?
Lothar Schenk
2011-04-05 09:57:35 UTC
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Post by Katze mit Identitätskrise
Post by Lothar Schenk
Post by Maximilien de Robespierre
Vor einiger Zeit
befand ich mich mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung längere Zeit im
Krankenhaus.
Eine schwere Krankheit ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, um sich
darueber klar zu werden, dass wir uns auf den Koerper als Quelle von
Glueck nicht verlassen koennen.
Das ist nicht neu. Es ist nicht originell. Aber wahr ist es.
Post by Maximilien de Robespierre
Glaube mir, ich kannte den Ernst der Lage und habe
keinerlei Erlöserhilfe benötigt. Meine bisherigen Erfahrungen und
Weisheiten haben mir gut geholfen diese schreckliche und zum Teil sehr
schmerzhafte Zeit zu überstehen. Mittlerweile bin ich vollständig
Genesen und bereite mich auf das goldene Sportabzeichen des Deutschen
Sportbundes vor.
Haengst du dir das dann um den Hals, wenn du wieder auf dem Sterbebett
liegst?
Solch ein dummer Satz würde einem asiatischen Buddhisten nicht über
die Lippen kommen.
Du solltest Lebens- unlust, -feigheit und eine morbide Freude daran nicht
mit Buddhimus verwechseln.
Noch so ein Schattenboxer, der mich mit dem Maentelchen verwechselt, das
er mir soeben umgehaengt hat, damit er mich dann damit verwechseln (und
Unmut darueber empfinden) kann.

Warum befuerwortest du es, sich ans Leben zu klammern? Hast du Angst zu
sterben?

Ich kenne nicht eine Sache im Leben, die Bestand hat. Ich kenne nicht
eine Sache im Leben, die wirklich befriedigt. Ich kenne nicht eine Sache
im Leben, an der es sich festzuhalten lohnt.

Das Ziel der Buddhalehre ist die Beendigung des Leidens.

Wenn die Lebenslust dem im Wege steht, muss sie weichen.

Sonst fuehrt der Weg nicht zum Ziel, sondern einfach nur zu neuem und
immer neuem Leben.

Nur Wahnsinnige greifen immer wieder und wieder ins Feuer, um ihre
Schmerzen los zu werden.

Manche wollen vom Buddha nur das hoeren, was ihnen gefaellt. Sie wollen
ihm nur dorthin folgen, wo sie selber gerne hin moechten. Wo sie nicht
hin moechten, dahin folgen sie ihm nicht. Wer so handelt, braucht sich
nicht zu wundern, wenn er nicht dahin gelangt, wo der Buddha ihn
hinfuehren will.

Weg vom Feuer in die Freiheit.

Auch wenn man sich dazu erst einmal klar werden muss, dass es das Feuer
ist, das einen verbrennt. Selbst wenn es noch so schoen lodert.

Sei gluecklich.
Maximilien de Robespierre
2011-04-05 11:15:14 UTC
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Post by Lothar Schenk
Noch so ein Schattenboxer, der mich mit dem Maentelchen verwechselt, das
er mir soeben umgehaengt hat, damit er mich dann damit verwechseln (und
Unmut darueber empfinden) kann.
Warum befuerwortest du es, sich ans Leben zu klammern? Hast du Angst zu
sterben?
Ich springe mal ein, auch ohne direkt angesprochen worden zu sein.
Buddha selber war kein Prediger des Todes. Er hast sogar das Fasten
beendet und alles getan, damit sein Geist in einem gesunden Körper neue
Kraft erhielt und somit in die Lage versetzt wurde die Dinge anders zu
sehen.
Post by Lothar Schenk
Ich kenne nicht eine Sache im Leben, die Bestand hat.
Dacor. Solche Dinge gibt es nicht. Wandlung ist das Wesen der Natur.
Post by Lothar Schenk
Ich kenne nicht
eine Sache im Leben, die wirklich befriedigt. Ich kenne nicht eine Sache
im Leben, an der es sich festzuhalten lohnt.
Die "wirkliche Befriedigung" ist eine Zufriedenheit die von Dauer ist.
Sie kann es nicht geben schon alleine wegen der Natur selber. Daher
lohnt sich auch nicht daran fest zu halten. Wenn das Ende einer schönen
Sache gekommen ist, sollte man lernen dies zu akzeptieren und Abschied
zu nehmen. Nur was sollte daran verwerflich sein, sich über das zu
freuen was man hat. Auch wenn es von noch so kurzer Dauer ist. Diese
kurze Dauer erhöht doch noch die Schönheit und den Genuss.
Post by Lothar Schenk
Das Ziel der Buddhalehre ist die Beendigung des Leidens.
Wissen wir es wirklich so genau? Meine eigene Interpretation sagt,es
anders. Ziel ist es vermeidbare Leiden zu vermeiden und mit dem Rest
sich selbst gegenüber und den anderen gegenüber verantwortungsvoll umzugehen
Post by Lothar Schenk
Wenn die Lebenslust dem im Wege steht, muss sie weichen.
Mir läuft es kalt den Nacken runter. Dein Leben ist von sehr kurzer
Dauer. Es ist biologisch auf Kämpfen, sich Behaupten und sich Vermehren
ausgelegt. Dazwischen gibt es Ruhepausen und Freiräume die der
Kontemplation aber auch dem Genießen gewidmet werden können. Der
natürliche Verlust von Dingen, die man genossen hat, erzeugt auf jeden
Fall Leid. Damit umzugehen zu lernen lohnt sich. Auf jedes Leid folgt
auch wieder Freud. Ein Entsagung der Freude und des Genusses aus Angst
vor dem Leid klingt für mich, wie der Selbsmord aus Angst vor dem Tod.
Du wirst Dich noch so sehr gängeln können oder auf schönes Verzichten
können das Leiden wird Dir nicht erspart bleiben solange Du lebst. Zum
Beispiel bindest Du Dich leidvoll an Deine Lehre oder Deine Vorstellungen.
Post by Lothar Schenk
Sonst fuehrt der Weg nicht zum Ziel, sondern einfach nur zu neuem und
immer neuem Leben.
Das ist unbewiesender Aberglaube. Was nach dem Tod kommt weiss niemand
und kann auch keiner wissen. Möglicherweise ist entgültig Schluss und
dann Du hast Dein Leben für Hirngespinste vergeudet. Wenn nicht Schluss
sein sollte können wir alle abwarten was da kommt. Buddha hat selber den
mittleren Weg empfohlen und die extremen Lebensweisen wie Askese und
Hedonismus abgelehnt. Genauso warnte er vor einer Autoritätsgläubigkeit
oder einer Überschätzung des geschriebenen oder gesprochenen Wortes.
Post by Lothar Schenk
Nur Wahnsinnige greifen immer wieder und wieder ins Feuer, um ihre
Schmerzen los zu werden.
Du wirst Deine Schmerzen nie los. Geniesse um so mehr die Freude. Du
kannst lernen mit Dir und den Dingen so umzugehen das Du
Eigenverantwortung übernimmst. Dies ist auch eine Buddhistische Tugent.
Du kannst steuern woran Du Dein Herz hängst und die Verlustschmerzen als
einen natürlichen Vorgang anzunehmen und damit bewust umzugehen.
Post by Lothar Schenk
Manche wollen vom Buddha nur das hoeren, was ihnen gefaellt. Sie wollen
ihm nur dorthin folgen, wo sie selber gerne hin moechten. Wo sie nicht
hin moechten, dahin folgen sie ihm nicht. Wer so handelt, braucht sich
nicht zu wundern, wenn er nicht dahin gelangt, wo der Buddha ihn
hinfuehren will.
Wie ich lese, hast Du ein Sendungsbewustsein. Du meinst es im innersten
Gut mit uns. Nicht jeder hat jedoch dieselbe Sicht und jeder hat seinen
eigenen Weg der irgendwo beginnt und wieder endet. Das Nirwana oder die
große Leere, die Dir vermutlich vorschwebt, ist ein gedachter Zustand,
der sich hinter einem Ereignishorizont verbirgt. Wir sollten in innerer
Ruhe, ohne Angst und gelassen auf ihn zugehen. Mach Dich zu Lebzeiten
frei von Zwängen, Dogmen und Dingen die Dich ängstigen. Nutze Dein Leben
auch die Welt kennen zu lernen. Deine Existenz hat kein asketisches
Leben verdient.
Post by Lothar Schenk
Weg vom Feuer in die Freiheit.
Der Tod ist nicht die Freiheit solange ich lebe. Er ist eine
Transformation ähnlich dem Brechen oder zerfließen einer Welle.
Post by Lothar Schenk
Auch wenn man sich dazu erst einmal klar werden muss, dass es das Feuer
ist, das einen verbrennt. Selbst wenn es noch so schoen lodert.
Das Leben ist das Feuer das Dich verbrennt. So will es die Natur. Du
bist der einzigartige Wellenzug im Ozean. Du entstehst aus dem
namenlosen Urgrund, verändert Dich laufend bist Du brichst oder wieder
zerfliesst. Es bleibt nichts übrig bis aus das Wasser, welches in den
Urgrund zurück fällt und aus dem sich neue einzigartige Wellen bilden.
Post by Lothar Schenk
Sei gluecklich.
Du aber auch.

Maximilien
Lothar Schenk
2011-04-06 11:35:34 UTC
Permalink
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
Noch so ein Schattenboxer, der mich mit dem Maentelchen verwechselt, das
er mir soeben umgehaengt hat, damit er mich dann damit verwechseln (und
Unmut darueber empfinden) kann.
Warum befuerwortest du es, sich ans Leben zu klammern? Hast du Angst zu
sterben?
Ich springe mal ein, auch ohne direkt angesprochen worden zu sein.
Und mir Sendungsbewusstsein vorwerfen.
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
Das Ziel der Buddhalehre ist die Beendigung des Leidens.
Wissen wir es wirklich so genau?
Ja. Das Ziel der Buddhalehre ist die Beendigung des Leidens.
Post by Maximilien de Robespierre
Meine eigene Interpretation sagt,es
anders.
Nur den halben Weg zu gehen fuehrt nicht zum Ziel.
Post by Maximilien de Robespierre
Post by Lothar Schenk
Manche wollen vom Buddha nur das hoeren, was ihnen gefaellt. Sie wollen
ihm nur dorthin folgen, wo sie selber gerne hin moechten. Wo sie nicht
hin moechten, dahin folgen sie ihm nicht. Wer so handelt, braucht sich
nicht zu wundern, wenn er nicht dahin gelangt, wo der Buddha ihn
hinfuehren will.
Sei gluecklich.

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