Discussion:
Nun wehren sie sich ...
(zu alt für eine Antwort)
Reinhard Zwirner
2018-06-30 23:02:39 UTC
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Hi,

dpa-Meldung vom 30.6., 21:45 (?) Uhr:

<Zitat>
Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen festgenommen

Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die
Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und östlichen
EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten festgenommen worden. [...]
</Zitat>

Betroffen darüber, daß Verfasser von dpa-Meldungen offenbar immer
mehr Probleme mit der deutschen Grammatik haben,

Reinhard
Bertel Lund Hansen
2018-07-01 06:20:04 UTC
Permalink
Post by Reinhard Zwirner
<Zitat>
Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen festgenommen
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die
Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und östlichen
EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten festgenommen worden. [...]
</Zitat>
Ist das Problem, dass man glauben kann, dass Migranten die
Schleuser festgenommen haben?

Schleuser heissen auf Dänisch "menneskesmugler".
--
/Bertel - aus Dänemark
Jakob Achterndiek
2018-07-01 09:10:47 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Ist das Problem, dass man glauben kann, dass Migranten die
Schleuser festgenommen haben?
Ein ernstes Problem wird es, wenn man glauben kann, man könne
den Journalisten gar nichts mehr glauben.
--
j/\a
Reinhard Zwirner
2018-07-01 22:32:23 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
<Zitat> Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen
festgenommen
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für
die Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und
östlichen EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten
festgenommen worden. [...] </Zitat>
Ist das Problem, dass man glauben kann, dass Migranten die
Schleuser festgenommen haben?
Ja.

Ciao

Reinhard
Florian Ritter
2018-07-16 08:51:59 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Reinhard Zwirner
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die
Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und östlichen
EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten festgenommen worden. [...]
Ist das Problem, dass man glauben kann, dass Migranten die
Schleuser festgenommen haben?
Schleuser heissen auf Dänisch "menneskesmugler".
In der zentral angeleiteten DDR-Presse hießen sie ausschließlich
"kriminelle Menschenhändler", im Westen "Fluchthelfer" - FR
U***@web.de
2018-07-16 19:11:40 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
In der zentral angeleiteten DDR-Presse hießen sie ausschließlich
"kriminelle Menschenhändler", im Westen "Fluchthelfer" - FR
Es sei denn, man hätte Nichtdeutschen zur Flucht nach
Deutschland geholfen.
Heinz Lohmann
2018-07-01 07:19:44 UTC
Permalink
Post by Reinhard Zwirner
Hi,
<Zitat>
Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen festgenommen
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die
Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und östlichen
EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten festgenommen worden. [...]
</Zitat>
Betroffen darüber, daß Verfasser von dpa-Meldungen offenbar immer
mehr Probleme mit der deutschen Grammatik haben,
Der Gebrauch des Verbs scheint OK:

festnehmen:
vorläufig und für kurze Zeit [ohne richterliche Anordnung] in
polizeilichen Gewahrsam nehmen

Wussten Sie schon?
Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Quelle: Duden online
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
U***@web.de
2018-07-01 07:30:52 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by Reinhard Zwirner
Hi,
<Zitat>
Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen festgenommen
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die
Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und östlichen
EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten festgenommen worden. [...]
</Zitat>
Betroffen darüber, daß Verfasser von dpa-Meldungen offenbar immer
mehr Probleme mit der deutschen Grammatik haben,
Der Gebrauch des Verbs scheint OK
Mir erst dann, wenn man zweimal die beiden vorgehenden Wörter streicht.

Gruß, ULF
Bertel Lund Hansen
2018-07-01 08:05:34 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Mir erst dann, wenn man zweimal die beiden vorgehenden Wörter streicht.
Genügt nicht einmal?
--
/Bertel - aus Dänemark
U***@web.de
2018-07-01 13:44:27 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by U***@web.de
Mir erst dann, wenn man zweimal die beiden vorgehenden Wörter streicht.
Genügt nicht einmal?
Eher nicht. Wo würdest Du sie denn stehenlassen wollen?

Gruß, ULF
Bertel Lund Hansen
2018-07-01 16:13:32 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Bertel Lund Hansen
Genügt nicht einmal?
Eher nicht. Wo würdest Du sie denn stehenlassen wollen?
Jetzt verstehe ich.
--
/Bertel - aus Dänemark
Heinz Lohmann
2018-07-01 15:14:30 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Heinz Lohmann
Post by Reinhard Zwirner
Hi,
<Zitat>
Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen festgenommen
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die
Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und östlichen
EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten festgenommen worden. [...]
</Zitat>
Betroffen darüber, daß Verfasser von dpa-Meldungen offenbar immer
mehr Probleme mit der deutschen Grammatik haben,
Der Gebrauch des Verbs scheint OK
Mir erst dann, wenn man zweimal die beiden vorgehenden Wörter streicht.
Was sind "vorgehende Wörter" und welche meinst du damit konkret?
Es ist etwas unübersichtlich ...
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
U***@web.de
2018-07-01 15:19:55 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by U***@web.de
Post by Heinz Lohmann
Post by Reinhard Zwirner
<Zitat>
Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen festgenommen
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die
Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und östlichen
EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten festgenommen worden. [...]
</Zitat>
Betroffen darüber, daß Verfasser von dpa-Meldungen offenbar immer
mehr Probleme mit der deutschen Grammatik haben,
Der Gebrauch des Verbs scheint OK
Mir erst dann, wenn man zweimal die beiden vorgehenden Wörter streicht.
Was sind "vorgehende Wörter" und welche meinst du damit konkret?
Es ist etwas unübersichtlich ...
Meinetwegen auch vorstehende.

In dem Fall jeweils die beiden Wörter zwischen
'Schleuser' und 'festgenommen'.

Gruß, ULF
Reinhard Zwirner
2018-07-01 22:34:11 UTC
Permalink
[...]
<Zitat> Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen
festgenommen
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für
die Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und
östlichen EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten
festgenommen worden. [...] </Zitat>
festnehmen: vorläufig und für kurze Zeit [ohne richterliche
Anordnung] in polizeilichen Gewahrsam nehmen
Das Verb ist hier nicht das Thema ...

Ciao

Reinhard
Heinz Lohmann
2018-07-02 01:26:07 UTC
Permalink
Post by Reinhard Zwirner
[...]
<Zitat> Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen
festgenommen
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für
die Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und
östlichen EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten
festgenommen worden. [...] </Zitat>
festnehmen: vorläufig und für kurze Zeit [ohne richterliche
Anordnung] in polizeilichen Gewahrsam nehmen
Das Verb ist hier nicht das Thema ...
Doch. Das Verb zeigt, dass es nicht die Migranten waren.
Wie nehmen Migranten jemanden *in polizeilichen Gewahrsam*?
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
U***@web.de
2018-07-02 06:31:34 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Doch. Das Verb zeigt, dass es nicht die Migranten waren.
Wie nehmen Migranten jemanden *in polizeilichen Gewahrsam*?
Das Jedermannfestnahmerecht erlaubt unter gewissen Bedingungen
die Herstellung vorpolizeilichen Gewahrsams.

Gruß, ULF
Reinhard Zwirner
2018-07-02 09:34:37 UTC
Permalink
Heinz Lohmann schrieb:

[...]> Doch. Das Verb zeigt, dass es nicht die Migranten waren.
Post by Heinz Lohmann
Wie nehmen Migranten jemanden *in polizeilichen Gewahrsam*?
Ganz abgesehen von § 127 StPO, auf den Ulf schon hingewiesen hat, ist
die Formulierung in jedem Fall mehrdeutig.

Ciao

Reinhard
U***@web.de
2018-07-02 15:43:58 UTC
Permalink
Post by Reinhard Zwirner
[...]> Doch. Das Verb zeigt, dass es nicht die Migranten waren.
Post by Heinz Lohmann
Wie nehmen Migranten jemanden *in polizeilichen Gewahrsam*?
Ganz abgesehen von § 127 StPO, auf den Ulf schon hingewiesen hat
Am Ort des Geschehens wird man einen anderen zu suchen haben.

Gruß, ULF
Reinhard Zwirner
2018-07-02 16:48:29 UTC
Permalink
[...]
Post by U***@web.de
Am Ort des Geschehens wird man einen anderen zu suchen haben.
Das ist vermutlich richtig, wenn es denn so einen
Jedermann-Paragraphen dort überhaupt gibt.

Ciao

Reinhard
Florian Ritter
2018-07-16 08:57:15 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by Reinhard Zwirner
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die
Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und östlichen
EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten festgenommen worden. [...]
Betroffen darüber, daß Verfasser von dpa-Meldungen offenbar immer
mehr Probleme mit der deutschen Grammatik haben,
vorläufig und für kurze Zeit [ohne richterliche Anordnung] in
polizeilichen Gewahrsam nehmen
In der DDR wurde "zugeführt".
Hübsch ist auch die "Verschubung" von Häftlingen aus einem Knast
in einen anderen, die gehen "auf Schub" - FR
Erik Meltzer
2018-07-16 11:00:54 UTC
Permalink
Moin!
Post by Florian Ritter
Hübsch ist auch die "Verschubung" von Häftlingen aus einem Knast
in einen anderen, die gehen "auf Schub" - FR
Das kenne ich nur aus dem Eisenbahnerischen als "Verschub",
also das Bewegen von Wagen(-gruppen), die keine Züge sind,
auch und vielleicht besser bekannt als "Rangieren". Beides
auch in Komposita wie "Verschublokomotive" und
"Rangierstellwerk", aber hier geht nicht beides in allen --
*Verschubstellwerk erscheint mir falsch.

Eine Schublokomotive ist übrigens etwas völlig anderes,
die schiebt einen Zug einen steilen Berg hinauf, den die
Zuglokomotive(n) allein nicht oder nicht angemessen schnell
bewältigen könnten.

Liebe Grüße,
Ermel.
--
Nach 10 Jahren oder so zurück im Usenet.
Schmeckt wie früher.
Florian Ritter
2018-07-16 14:27:18 UTC
Permalink
Post by Erik Meltzer
Post by Florian Ritter
Hübsch ist auch die "Verschubung" von Häftlingen aus einem Knast
in einen anderen, die gehen "auf Schub".
Das kenne ich nur aus dem Eisenbahnerischen als "Verschub",
also das Bewegen von Wagen(-gruppen), die keine Züge sind,
auch und vielleicht besser bekannt als "Rangieren". Beides
auch in Komposita wie "Verschublokomotive" und
"Rangierstellwerk", aber hier geht nicht beides in allen --
*Verschubstellwerk erscheint mir falsch.
Eine Schublokomotive ist übrigens etwas völlig anderes,
die schiebt einen Zug einen steilen Berg hinauf, den die
Zuglokomotive(n) allein nicht oder nicht angemessen schnell
bewältigen könnten.
Die Häftlinge wurden auch zu allermeist mit der Bahn verschubt,
im "Grotewohl-Express", der kreiste fast ununterbrochen durch
die DDR von Knast zu Knast. Ein Kollege sollte wegen
Staatsfeierlichkeiten aus Ostberlin entfernt werden, er
wurde zugeführt, in U-Haft genommen und wochenlang verschubt.
Dann bekam er ein Urteil über die in Haft verbrachte Zeit und
wurde gleichen Tags entlassen, wobei das Urteil das sog.
Berlin-Verbot enthielt, im Knastjargon "Kalte Heimat" genannt -
er hatte Aufenthaltsbeschränkung für ein Nest bei Chemnitz
(damals Karl-Marx-Stadt), ich fuhr ihn mit meinem Wagen
dorthin, wo ein möbliertes Zimmer bei einer ungefähr
80jährigen Zahnarztwitwe für ihn bereitstand.

Tempi passati - FR
Christina Kunze
2018-07-16 15:28:00 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Die Häftlinge wurden auch zu allermeist mit der Bahn verschubt,
im "Grotewohl-Express", der kreiste fast ununterbrochen durch
die DDR von Knast zu Knast. Ein Kollege sollte wegen
Staatsfeierlichkeiten aus Ostberlin entfernt werden, er
wurde zugeführt, in U-Haft genommen und wochenlang verschubt.
"Verschubung" ist kein DDR-Wort, das gibt es heute genauso.
Auch, dass so ein Vorgang lange dauert:

https://www.strafakte.de/strafvollzug/schubbus-verschubung-gefangenensammeltransport/

chr
Matthias Opatz
2018-07-17 13:01:55 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
"Verschubung" ist kein DDR-Wort, das gibt es heute genauso.
https://www.strafakte.de/strafvollzug/schubbus-verschubung-gefangenensammeltransport/
Zitiert von dort:
| Deutschlandweit sind 2.000 Busse im Einsatz,
| die täglich ca. 6.000 Gefangene transportieren.

Kommt ziemlich hochgegriffen vor. Es gibt in D ca. 50'000 Strafgefangene.
Da soll /an jedem Tag/ über den Daumen jeder Zehnte busfahren?

Matthias
Stefan Schmitz
2018-07-17 17:01:57 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Christina Kunze
"Verschubung" ist kein DDR-Wort, das gibt es heute genauso.
https://www.strafakte.de/strafvollzug/schubbus-verschubung-gefangenensammeltransport/
| Deutschlandweit sind 2.000 Busse im Einsatz,
| die täglich ca. 6.000 Gefangene transportieren.
Kommt ziemlich hochgegriffen vor. Es gibt in D ca. 50'000 Strafgefangene.
Da soll /an jedem Tag/ über den Daumen jeder Zehnte busfahren?
Ich schätze, das sind zum größten Teil Transporte zwischen Polizeigewahrsam und
Untersuchungsrichter.
Diedrich Ehlerding
2018-07-17 17:12:38 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
| Deutschlandweit sind 2.000 Busse im Einsatz,
| die täglich ca. 6.000 Gefangene transportieren.
Kommt ziemlich hochgegriffen vor.
Mir auch. Für im Schnitt drei Personen am Tag einen Bus?
--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Erik Meltzer
2018-07-17 19:47:17 UTC
Permalink
Moin!
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Matthias Opatz
| Deutschlandweit sind 2.000 Busse im Einsatz,
| die täglich ca. 6.000 Gefangene transportieren.
Kommt ziemlich hochgegriffen vor.
Mir auch. Für im Schnitt drei Personen am Tag einen Bus?
Zzgl. Fahrer und Wachen. Also eher acht Personen. ;-)

Liebe Grüße,
Ermel.
--
Nach 10 Jahren oder so zurück im Usenet.
Schmeckt wie früher.
Stefan Schmitz
2018-07-17 21:38:43 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Matthias Opatz
| Deutschlandweit sind 2.000 Busse im Einsatz,
| die täglich ca. 6.000 Gefangene transportieren.
Kommt ziemlich hochgegriffen vor.
Mir auch. Für im Schnitt drei Personen am Tag einen Bus?
All zu viele Zellen werden in so einen Bus nicht reinpassen.
Christina Kunze
2018-07-18 04:06:06 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Matthias Opatz
| Deutschlandweit sind 2.000 Busse im Einsatz,
| die täglich ca. 6.000 Gefangene transportieren.
Kommt ziemlich hochgegriffen vor.
Mir auch. Für im Schnitt drei Personen am Tag einen Bus?
All zu viele Zellen werden in so einen Bus nicht reinpassen.
Zehn vielleicht:
http://www.polizeiautos.de/show_one.php?id=2835

chr
Christina Kunze
2018-07-18 04:10:01 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Stefan Schmitz
Post by Matthias Opatz
| Deutschlandweit sind 2.000 Busse im Einsatz,
| die täglich ca. 6.000 Gefangene transportieren.
Kommt ziemlich hochgegriffen vor.
Mir auch. Für im  Schnitt drei Personen am Tag einen Bus?
All zu viele Zellen werden in so einen Bus nicht reinpassen.
http://www.polizeiautos.de/show_one.php?id=2835
Hier steht was von 27
<https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.haeftlingen-transport-der-neue-gefangenen-bus-fuer-die-polizei-von-innen.b1cf16d5-3e2c-4b19-9c5b-0605669b2e1d.html>
bzw.
<https://kuerzer.de/1PM0vKboR>

chr
Matthias Opatz
2018-07-18 08:29:45 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Hier steht was von 27
<https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.haeftlingen-transport-der-neue-gefangenen-bus-fuer-die-polizei-von-innen.b1cf16d5-3e2c-4b19-9c5b-0605669b2e1d.html>
Zum Gruppenthema - in der Überschrift:

| Häftlingen-Transport

Schräge Kompositabildung.

Zum Gegenstand: 27 paßt. Hier kann man reinsehen:


<Loading Image...>

Vermutlich werden aber meist nur wenige Zellen benutzt.

Was noch auffällt: Bei diesen Transporten gibt es anscheinend auch noch
mal eine Gewaltenteilung. In Christinas Link trägt der Bus die Aufschrift
"Polizei", im obigen Video dagegen "Justiz".

Matthias
Jakob Achterndiek
2018-07-18 08:47:39 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
http://youtu.be/zkYDexTHNqY
Besonders eindrucksvoll:
Bei 2.17 ff. der Begleiterraum mit zwei "Arbeitsplätzen".
--
j/\a
Thomas Hochstein
2018-07-19 22:20:00 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Was noch auffällt: Bei diesen Transporten gibt es anscheinend auch noch
mal eine Gewaltenteilung. In Christinas Link trägt der Bus die Aufschrift
"Polizei", im obigen Video dagegen "Justiz".
Üblicherweise ist der Transport von Inhaftierten, die sich im
Gewahrsam der Justiz befinden - in Justizvollzugsanstalten, zum
Beispiel -, auch Aufgabe der Justiz. In dem von Christina verlinkten
Beitrag lässt sich allerdings nachlesen, dass das in Bayern offenbar
anders ist (wie so manches), und diese Aufgabe auf die Polizei
übertragen wurde.
Erik Meltzer
2018-07-18 09:30:26 UTC
Permalink
Moin!
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Matthias Opatz
| Deutschlandweit sind 2.000 Busse im Einsatz,
| die täglich ca. 6.000 Gefangene transportieren.
Kommt ziemlich hochgegriffen vor.
Mir auch. Für im Schnitt drei Personen am Tag einen Bus?
Nun gibt es ja auch kleinere Gefangenentransporter
auf Basis des Mercedes Sprinter/VW Crafter und ähnlicher
Vehikel. Durchaus vorstellbar, daß auf den weniger
frequentierten Linien sowas zum Einsatz kommt -- den
Artikel bebildert man natürlich mit dem Eindrucksvollsten,
das man hat.

Liebe Grüße, Ermel.
--
Nach 10 Jahren oder so zurück im Usenet.
Schmeckt wie früher.
U***@web.de
2018-07-16 19:16:05 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Die Häftlinge wurden auch zu allermeist mit der Bahn verschubt,
Hier, wo nie DDR war, verschubt man sie ohne Bahn. https://lgmz.justiz.rlp.de/de/startseite/detail/news/detail/News/terminuebersicht-der-vor-dem-landgericht-mainz-stattfindenden-strafverfahren-21/
U***@web.de
2018-07-16 19:14:01 UTC
Permalink
Auch moin,
Post by Erik Meltzer
Das kenne ich nur aus dem Eisenbahnerischen als "Verschub",
also das Bewegen von Wagen(-gruppen), die keine Züge sind,
auch und vielleicht besser bekannt als "Rangieren". Beides
auch in Komposita wie "Verschublokomotive" und
"Rangierstellwerk", aber hier geht nicht beides in allen --
*Verschubstellwerk erscheint mir falsch.
Schade aber auch. http://www.bahnbilder.de/bild/deutschland~bahnhoefe-a---e~chemnitz-karl-marx-stadt/46635/verschubstellwerk-3-in-chemnitz-hbf-bezeichnenderweise.html

Gruß, ULF
Ralf Joerres
2018-07-16 12:01:02 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Heinz Lohmann
Post by Reinhard Zwirner
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die
Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und östlichen
EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten festgenommen worden. [...]
Betroffen darüber, daß Verfasser von dpa-Meldungen offenbar immer
mehr Probleme mit der deutschen Grammatik haben,
vorläufig und für kurze Zeit [ohne richterliche Anordnung] in
polizeilichen Gewahrsam nehmen
In der DDR wurde "zugeführt".
Hübsch ist auch die "Verschubung" von Häftlingen aus einem Knast
in einen anderen, die gehen "auf Schub" - FR
Die Wendung mag lustig klingen, die Sache ist es vielleicht weniger.
Posthumer Dank gebührt der DDR, die eine kleine Vorlage für das aktuelle
Beschönigungsvokabular in Sachen 'Abschiebung' bereitgestellt hat, wo
ministeriellem Mund nunmehr gerne das Wort 'Rückführung' entströmt.
Ein Hoch auf die Sprachartisten des öffentlichen Sprachgebrauchs!

Ralf Joerres
Matthias Opatz
2018-07-17 12:32:00 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Die Wendung mag lustig klingen, die Sache ist es vielleicht weniger.
Posthumer Dank gebührt der DDR, die eine kleine Vorlage für das aktuelle
Beschönigungsvokabular in Sachen 'Abschiebung' bereitgestellt hat, wo
ministeriellem Mund nunmehr gerne das Wort 'Rückführung' entströmt.
Ein Hoch auf die Sprachartisten des öffentlichen Sprachgebrauchs!
Rückführung bezeichnet doch wortgenau das, was damit gemeint ist.

Wie würdest Du es denn nennen?

Matthias
Stefan Schmitz
2018-07-17 16:48:31 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Ralf Joerres
Die Wendung mag lustig klingen, die Sache ist es vielleicht weniger.
Posthumer Dank gebührt der DDR, die eine kleine Vorlage für das aktuelle
Beschönigungsvokabular in Sachen 'Abschiebung' bereitgestellt hat, wo
ministeriellem Mund nunmehr gerne das Wort 'Rückführung' entströmt.
Ein Hoch auf die Sprachartisten des öffentlichen Sprachgebrauchs!
Rückführung bezeichnet doch wortgenau das, was damit gemeint ist.
Wie würdest Du es denn nennen?
Abschiebung trifft genau den Kern: die Aufgabe, sich um diese Menschen zu
kümmern, wird an einen anderen Staat abgeschoben.

Rückführung klingt, als müsste man einen Verwirrten an die Hand nehmen, der
allein den Weg nicht findet.
U***@web.de
2018-07-19 06:25:30 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Ralf Joerres
Die Wendung mag lustig klingen, die Sache ist es vielleicht weniger.
Posthumer Dank gebührt der DDR, die eine kleine Vorlage für das aktuelle
Beschönigungsvokabular in Sachen 'Abschiebung' bereitgestellt hat, wo
ministeriellem Mund nunmehr gerne das Wort 'Rückführung' entströmt.
Ein Hoch auf die Sprachartisten des öffentlichen Sprachgebrauchs!
Rückführung bezeichnet doch wortgenau das, was damit gemeint ist.
Wie würdest Du es denn nennen?
Ausschaffung ist in mindestens einem deutschsprachigen
Nachbarland gängig.
Florian Ritter
2018-07-19 13:57:19 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Ralf Joerres
Die Wendung mag lustig klingen, die Sache ist es vielleicht weniger.
Posthumer Dank gebührt der DDR, die eine kleine Vorlage für das aktuelle
Beschönigungsvokabular in Sachen 'Abschiebung' bereitgestellt hat, wo
ministeriellem Mund nunmehr gerne das Wort 'Rückführung' entströmt.
Ein Hoch auf die Sprachartisten des öffentlichen Sprachgebrauchs!
Rückführung bezeichnet doch wortgenau das, was damit gemeint ist.
Wie das auf DDRsch ging, erlebte ich als 20jähriger Hilfsassistent
(bundesdtsch. Tutor) bei der Medizinerausbildung in Greifswald
(80 Ostmark gab's dafür monatlich - aber das Gefühl, im weißen
Kittel teetrinkenderweise durch Säle zu schreiten, war natürlich mit
Geld nicht aufzuwägen).

Einschaltung: Nach den olympischen Spielen 1972 wurden sämtliche
in der Bundesrepublik studierenden Palästinenser ausgewiesen, worauf
die DDR denen großmütigerweise anbot, an ihren Univ. weiterzustudieren,
wo sie durch unangepasstes bis rotzfreches Gehaben der Stasi zunehmend
lästig fielen.

In der wöchentlichen Besprechung zur Vorbereitung von Vorlesung,
Seminaren und Praktika (ich hielt beides ab) sprach unter dem
Punkt Verschiedenes ein Assistent, ein Palästinenser namens
Hassan hätte auf der Mensadisko eine deutsche Studentin belästigt.
Der Prof. - sehr bürgerliche Typ, dem die Ausbildung von
Vorklinikern eher lästig war - verlangte, dieses Subjekt
in der nächsten Vorlesung gezeigt zu bekommen.
Und so fiel denn beregter Hassan in der Prüfung prompt durch,
ebenso in der Nachprüfung sowie der auf Antrag genehmigten
zwoten Nachprüfung in Rostock (ein Anruf beim dortigen
Kollegen hatte dafür gesorgt). Damit war der Hassan raus,
wurde exmatrikuliert, womit seine Aufenthaltserlaubnis
hinfällig war, er mußte das Ländchen verlassen.

Erst nach dem Mauerfall wurde mir klar, daß das eine
Intrigue der Stasi war: Genannter Assistent wurde als
IM enttarnt und mußte nun seinerseits die Univ. verlassen.

FR
Erik Meltzer
2018-07-19 15:55:40 UTC
Permalink
Moin!

[Bitte das Doppelzitat zu entschuldigen, Originalposting
liegt hier nicht vor]
Post by Matthias Opatz
Rückführung bezeichnet doch wortgenau das, was damit gemeint ist.
Ich finde leider das Zitat nicht wieder, deswegen aus der
Erinnerung: Rückführung klingt wie "nehmen wir den armen
verirrten Flüchtling mal an der Hand und helfen ihm, sein
Ziel zu finden". Das ist verharmlosend. Der Flüchtling
ist genau da, wo er hinwollte, aber wir wollen ihn hier
nicht haben und schieben ihn deshalb ab. Was danach mit
ihm wird, ist uns scheißegal.

Fazit: Abschiebung ist schon das passendere Wort. Deswegen
hört man es mittlerweile auch so selten.

Liebe Grüße,
Ermel.
--
Nach 10 Jahren oder so zurück im Usenet.
Schmeckt wie früher.
Stefan Schmitz
2018-07-19 17:17:36 UTC
Permalink
Post by Erik Meltzer
Ich finde leider das Zitat nicht wieder, deswegen aus der
Erinnerung: Rückführung klingt wie "nehmen wir den armen
verirrten Flüchtling mal an der Hand und helfen ihm, sein
Ziel zu finden".
Genau das war meine Assoziation, ohne dass mir ein entsprechendes Zitat erinnerlich wäre. Wer hat denn so etwas schon geäußert?
Erik Meltzer
2018-07-19 17:58:56 UTC
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Moin!
Post by Stefan Schmitz
Post by Erik Meltzer
Ich finde leider das Zitat nicht wieder, deswegen aus der
Erinnerung: Rückführung klingt wie "nehmen wir den armen
verirrten Flüchtling mal an der Hand und helfen ihm, sein
Ziel zu finden".
Genau das war meine Assoziation, ohne dass mir ein entsprechendes Zitat erinnerlich wäre. Wer hat denn so etwas schon geäußert?
Auch das ist mir leider nicht erinnerlich.

Liebe Grüße,
Ermel.--
Nach 10 Jahren oder so zurück im Usenet.
Schmeckt wie früher.
Jakob Achterndiek
2018-07-19 18:32:58 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Erik Meltzer
Ich finde leider das Zitat nicht wieder, deswegen aus der
Erinnerung: Rückführung klingt wie "nehmen wir den armen verirrten
Flüchtling mal an der Hand und helfen ihm, sein Ziel zu finden".
Genau das war meine Assoziation, ohne dass mir ein entsprechendes
Zitat erinnerlich wäre. Wer hat denn so etwas schon geäußert?
Warum nehmen wir solche Wörter nicht einfach beim Wort (bei ihrer
Bedeutung), statt jedesmal zu rätseln, wie denn wohl die Gefühlsharfe
des Sprechers gerade vibriert habe?
--
j/\a
Erik Meltzer
2018-07-19 18:48:59 UTC
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Moin!
Post by Jakob Achterndiek
Warum nehmen wir solche Wörter nicht einfach beim Wort (bei ihrer
Bedeutung), statt jedesmal zu rätseln, wie denn wohl die Gefühlsharfe
des Sprechers gerade vibriert habe?
Wo willst Du denn die Grenze ziehen zwischen einfach nur
einem anderen Wort und einer gefährlichen Verharmlosung?
Das sieht wohl jeder anders. Aber es zieht mit Sicherheit
auch jeder so eine Grenze.

Und gerade im Themenbereich Abschiebung werden wir ja in
letzter Zeit mit vielen vielen verharmlosenden Neuschöpfungen
konfrontiert.

Hier ein paar davon:
https://neusprech.org/?s=abschiebung

Liebe Grüße,
Ermel.
--
Nach 10 Jahren oder so zurück im Usenet.
Schmeckt wie früher.
Stefan Ram
2018-07-19 19:07:20 UTC
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Post by Erik Meltzer
Wo willst Du denn die Grenze ziehen zwischen einfach nur
einem anderen Wort und einer gefährlichen Verharmlosung?
Das sieht wohl jeder anders.
Jeder Sprecher drückt durch seine Wortwahl seine Weltsicht
aus. Probleme entstehen erst, wenn dies bestritten wird und
die gewählten Wörter als "objektiv" angesehen werden.

Natürlich muß man aufpassen, Begriffe anderer nicht einfach
ungeprüft zu übernehmen.

Beispielsweise stammt der Begriff "Steuerlast" aus der Feder
und Sichtweise von Menschen, die sich /weniger/ Steuern
wünschen. Wenn einer ihrer Gegner diesen Begriff verwenden
würde, und dann sagen würde: "Die Steuerlast muß erhöht
werden." hätte er ein schönes Eigentor geschossen!
Jakob Achterndiek
2018-07-20 08:29:46 UTC
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Post by Jakob Achterndiek
Warum nehmen wir solche Wörter nicht einfach beim Wort (bei
ihrer Bedeutung), statt jedesmal zu rätseln, wie denn wohl
die Gefühlsharfe des Sprechers gerade vibriert habe?
[..]
Jeder Sprecher drückt durch seine Wortwahl seine Weltsicht aus.
Probleme entstehen erst, wenn dies bestritten wird [..]
Dann haben wir jetzt ein Problem, denn ich bestreite das ;)

Ich setze dagegen die Beobachtung, daß viel zuviele Menschen
ihre Wörter gar nicht bewußt wählen, sondern nur nachplappern.
Planvoll vorgeben tun die Wörter beispielsweise die aufrechten
Streiter für den Erhalt bestehender Ordnungen: Die schieben ab.
Oder die bemüht politisch Korrekten: Die führen zurück. Oder
die Mitleidshuber, die sagen, dafür sei *jedes* Wort verkehrt,
weil: So etwas tut man einfach gar nicht; dann muß man es auch
nicht benennen.

So entsteht aus der Scheu, die Dinge beim Namen zu nennen, eine
neue öffentliche Un-Moral.
--
j/\a
U***@web.de
2018-07-19 19:45:05 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Stefan Schmitz
Post by Erik Meltzer
Ich finde leider das Zitat nicht wieder, deswegen aus der
Erinnerung: Rückführung klingt wie "nehmen wir den armen verirrten
Flüchtling mal an der Hand und helfen ihm, sein Ziel zu finden".
Genau das war meine Assoziation, ohne dass mir ein entsprechendes
Zitat erinnerlich wäre. Wer hat denn so etwas schon geäußert?
Warum nehmen wir solche Wörter nicht einfach beim Wort (bei ihrer
Bedeutung), statt jedesmal zu rätseln, wie denn wohl die Gefühlsharfe
des Sprechers gerade vibriert habe?
Welchen der Begriffe meintest Du jetzt genau?

Bei der Abschiebung kann ich derzeit nicht
feststellen, wie alt sie ist; sie kommt auch in der Geologie vor.
U***@web.de
2018-07-19 19:41:19 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Erik Meltzer
Ich finde leider das Zitat nicht wieder, deswegen aus der
Erinnerung: Rückführung klingt wie "nehmen wir den armen
verirrten Flüchtling mal an der Hand und helfen ihm, sein
Ziel zu finden".
Genau das war meine Assoziation, ohne dass mir ein entsprechendes Zitat erinnerlich wäre. Wer hat denn so etwas schon geäußert?
Am Donnerstag, 19. Juli 2018 13:45:51 UTC+2 schrieb ***@web.de in ger.ct:

[...]
Post by Stefan Schmitz
Will heißen, Arbeitsstelle schützt nicht vor Aufenthaltsbe^^ Rückfüh^^
Abschiebung.
Näher erklärt hatte ich den Schönsprech nicht,
hat sich deswegen aber auch keiner beschwert.

Gruß, ULF
Christina Kunze
2018-07-19 20:56:18 UTC
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Post by Florian Ritter
(80 Ostmark gab's dafür monatlich - aber das Gefühl, im weißen
Kittel teetrinkenderweise durch Säle zu schreiten, war natürlich mit
Geld nicht aufzuwägen).
Aufzuwägen. Ach ja.
Du könntest erwägen, die Wahl des Stammvokäls in diesem Värbe noch
einmal abzuwägen.

chr
Lars Bräsicke
2018-07-01 07:46:40 UTC
Permalink
Post by Reinhard Zwirner
Hi,
<Zitat>
Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen festgenommen
Sofia (dpa). Bei einer Operation der Europäischen Agentur für die
Grenz- und Küstenwache Frontex sind an den südöstlichen und östlichen
EU-Außengrenzen 23 Schleuser von Migranten festgenommen worden. [...]
</Zitat>
Betroffen darüber, daß Verfasser von dpa-Meldungen offenbar immer
mehr Probleme mit der deutschen Grammatik haben,
Grammatisch ist der Satz richtig, wenn auch mehrdeutig.
NP "Schleuser von Migranten/Flüchtlingen": korrekt
NP + "festgenommen": korrekt.
"von Migranten": deutbar als Attribut der Schleuser oder als Handelnder
des Passivsatzes.
Es ist ein Problem der Grammatik, dass sie solche Ambiguitäten zulässt.
Hier ist der Sprecher gefragt, sich besser auszudrücken, um sie zu umgehen.
Ein "Problem mit der Grammatik" hat er aber nicht, wenn er es
unterlässt, sondern der Hörer, wenn er Mehrdeutigkeiten nicht erkennt
und kontextbezogen deuten kann.
Reinhard Zwirner
2018-07-01 17:16:36 UTC
Permalink
[...]
Post by Reinhard Zwirner
Betroffen darüber, daß Verfasser von dpa-Meldungen offenbar
immer mehr Probleme mit der deutschen Grammatik haben,
Grammatisch ist der Satz richtig, wenn auch mehrdeutig. NP
"Schleuser von Migranten/Flüchtlingen": korrekt NP +
"festgenommen": korrekt. "von Migranten": deutbar als Attribut der
Schleuser oder als Handelnder des Passivsatzes. Es ist ein Problem
der Grammatik, dass sie solche Ambiguitäten zulässt. Hier ist der
Sprecher gefragt, sich besser auszudrücken, um sie zu umgehen. ...
Genau!
... Ein
"Problem mit der Grammatik" hat er aber nicht, wenn er es
unterlässt, sondern der Hörer, wenn er Mehrdeutigkeiten nicht
erkennt und kontextbezogen deuten kann.
Von einem Journalisten sollte man erwarten können, daß er um die
grammatikalische Mehrdeutigkeit dieser Formulierung weiß und sich
demzufolge eindeutig ausdrückt - ganz besonders angesichts der
Tatsache, daß es offenbar immer mehr Leuten immer schwerer fällt,
Texte zu verstehen, und deshalb vermehrt "leichte Sprache" verwendet
und propagiert wird.

Reinhard
Stefan Schmitz
2018-07-01 18:17:44 UTC
Permalink
Post by Lars Bräsicke
Grammatisch ist der Satz richtig, wenn auch mehrdeutig.
NP "Schleuser von Migranten/Flüchtlingen": korrekt
Was für Schleuser gibt es denn sonst noch?
Post by Lars Bräsicke
NP + "festgenommen": korrekt.
"von Migranten": deutbar als Attribut der Schleuser oder als Handelnder
des Passivsatzes.
Im ersten Fall sinnlos, darum muss man den zweiten annehmen.

Man fragt sich nur, warum die Migranten die Festnahme durchführten, obwohl es
sich um einen Frontex-Einsatz handelt.
Detlef Meißner
2018-07-01 18:51:29 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Lars Bräsicke
Grammatisch ist der Satz richtig, wenn auch mehrdeutig.
NP "Schleuser von Migranten/Flüchtlingen": korrekt
Was für Schleuser gibt es denn sonst noch?
Die an der Schleuse.

Detlef
Gerd Thieme
2018-07-02 01:09:47 UTC
Permalink
Post by Lars Bräsicke
Post by Reinhard Zwirner
<Zitat>
Frontex-Aktion: 23 Schleuser von Flüchtlingen festgenommen
</Zitat>
Grammatisch ist der Satz richtig, wenn auch mehrdeutig.
Richtig ist er. Mehrdeutig ist er nicht.
Post by Lars Bräsicke
NP "Schleuser von Migranten/Flüchtlingen": korrekt
NP + "festgenommen": korrekt.
"von Migranten": deutbar als Attribut der Schleuser oder als Handelnder
des Passivsatzes.
Die letztere Deutung hat im Deutschen strikten Vorrang.
Post by Lars Bräsicke
Es ist ein Problem der Grammatik, dass sie solche Ambiguitäten zulässt.
Es gibt keinerlei Zweideutigkeit. Sprachlich drückt der Satz exakt das
aus, was möglicherweise ja doch oder eben gerade nicht gemeint ist:
Flüchtlinge haben 23 Schleuser festgenommen.

Für die alternative Aussage, daß Flüchtlingsschleuser durch Ungenannte
festgenommen worden wären, hält die deutsche Sprache andere
Konstruktionen bereit, beispielsweise zusammengesetzte Substantive, mit
denen Genitivketten oder von-Konstruktionen als Ersatzgenitive umgangen
werden.

Diese Alternativen liegen nahe und sind sprachlich produktiv. Wer sie
vermeidet, will offenbar doch die andere Aussage artikulieren: nicht
Flüchtlingsschleuser wurden festgenommen, sondern Flüchtlinge nahmen
Schleuser fest.

Ich gehe davon aus, daß DPA es genau so meinte, auch wenn es damit eine
eklatante Falschmeldung ist. Das kommt schon mal vor.

Gerd
--
Auch wenn eine Kassenärztin angibt, besonders schnell zu arbeiten,
muß sie Honorar zurückzahlen, wenn sich aus den Abrechnungen eine
Arbeitszeit von 26 Stunden am Tag ergibt (SG Dortmund S 26 KA 73/99).
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