Post by Kai GarlippPost by Dirk BindmannVoll besetzte
Gaststätten habe ich nur in Touristenzentren zur Hauptsaison erlebt.
Es gab Restaurants die einen eigensinnigen oder besser
individualistischen Küchenchef hatten, das ist ja eines der
Hauptmerkmale eines Kochs.Da mußte man dann schon Schlange stehen.
Oder 1/2 Jahr Voranmeldung.
(Waldkater, Kupferkessel, Stilbruch um nur einige zu nennen)
Aber auch die 08/15 Restaurants und Kneipen waren fast immer gerammelt
voll weil einfach die subventionierten Preise ein Kochen zuhause
überflüssig machten. Ausserdem war das Bier in den Kneipen oft _billiger_
als im laden (1,02 vs. 1,28), deshalb gab es auch gesellschaftliche
Schichten in den Restaurants, die heute in der Mehrzahl zuhause trinken.
Hier in BW gibts übrigens sgn. Besenwirtschaften, die durch besondere
Umstände auch in der Lage sind Essen und Wein zu sehr günstigen
Konditionen, ähnlich denen in den DDR Restaurants abzugeben.
Und was ist? Sie sind immer brechend voll.
Dh für mich. Auch der eingefleischste Schwabe wird und DDR-ökonomischen
Verhältnissen sofort DDR Verhalten annehmen.
Es gibt keine Unterschiede zwischen West und Ost. Jedenfalls in dieser
Richtung nicht.
Post by Kai GarlippSicherlich hing es von Ort und Zeit ab, aber eine Überfüllung von
Gaststätten brauchte man nicht lange zu suchen. Das hing aber auch damit
zusammen das es einfach nicht genügend Gaststätten gab.
Ich bin mal an einem Freitagabend Mitte der 80er mit 4 Personen
(2 hübsche Fräuleins und zwei junge Männer) durch 24 !! Kneipen und
Restaurants Berlins gezogen ohne unterzukommen.
Wir hatten 3 Bedingungen.
Wir wollten alle an einem Tisch sitzen, Bier trinken und was zu essen haben.
Das war nicht möglich und so war es oft.
Hast Du mal versucht im Oderkahn in der Oderbergerstraße was zu bekommen.
Das war der Inbegriff für soz. Selektion. Ich kenne kaum jemanden der
da drin je vernünftig bedient wurde. So hatte der Wirt seine Ruhe und
seine Stammgäste auch.
Post by Kai GarlippDafür das richtig gekocht wurde (und nicht die fertigen Komponenten aus
der Tüte kommen und nur noch im Wasserbad oder Konvektomat erhitzt
werden) war die Speisekarte umfangreicher und abwechslungsreicher als in
manch einer Gaststätte heute.
Ack.
BGE