H.-P. Schulz
2018-05-31 19:21:17 UTC
Eigentlich kein Thema; und schon tausend mal dran gewesen.
Aber dann fängt 's ja erst an Spaß zu machen ... ;-))
Ganz einfach (erstmal):
Bei 'gleich' sind zwei (oder mehr) Entitäten im Spiel.
Bei 'selb-' ist *ein* Gegenstand im Spiel.
Das wäre schon mal der schlagende Unterschied.
Es heißt ja auch bspw. "ein und der selbe" (... über die
Getrenntzusammenschreibung wollen wir uns jetzt-hier bitte nicht
verbreiten!)
"Zur selben Zeit" heißt es, aber - komischer Weise - "gleichzeitig"
(und nicht *'selbzeitig').
Abstrakta und Gattungen sind allzumal _dieselben_. Beispiel:
"Sie sangen die selben Lieder wie damals."
"Diese beiden Exemplare gehören unterschiedlichen Arten der selben
Familie an."
"Jetzt, nach zwanzig Jahren, rief der Anblick die selben Gefühle
hervor wie einst."
"
Es ist nicht immer einfach, zwischen einem Vergleich mit dem Ergebnis
"gleich" und einer Referenz zweier Gegenstände auf ein selbes Drittes
zu unterscheiden.
Beispiel:
Mein Vater und mein Bruder haben dasselbe Gewicht.
(Hier ist das (selbe) Gewicht die Referenz.)
aber
Mein Vater und mein Bruder wiegen gleich viel.
(Das Ergebnis eines Vergleichs)
(Mein Vater wiegt gleich viel wie mein Bruder)
[Das Wörtchen 'viel' empfindet MusE als überflüssig, als ugs..]
anderes Beispiel:
"Franz und Klaus liefen in unterschiedlichen Vorläufen dieselbe Zeit."
"Franz und Klaus liefen in den Vorläufen gleich schnell."
Beispiel 3:
"Viele Details der Tathergänge sind gleich, so dass nah liegt, die
Taten derselben Person zuzuschreiben."
Hier also mal eine Engführung der Konzepte |selb| und |gleich|.
'gleich' ist also Modifier (wobei der Fall, dass das Verb 'sein'
Modifikationsobjekt ist, nichts anderes als eine Variante des *Verbs*
'gleichen' ist). Konstruktionen, in denen 'gleich' vor einem
Substantiv im Sg. steht, wie
"Karin trägt den gleichen Rock wie Ulla."
klingen immer ein bisschen schräg.
Besser wäre schon "Karin und Ulla tragen gleiche Röcke.", MusEn noch
besser "Die Röcke, die Karin und Ulla tragen, gleichen einander." oder
"Karins Rock gleicht dem von Ulla".
In den letzten zwei Sätzen ist es nicht mehr der Modifier 'gleich',
sondern das Verb 'gleichen'.
Man sieht, es lohnt doch, sich über diese beiden "kontrastive
Gedanken" zu machen!
Aber dann fängt 's ja erst an Spaß zu machen ... ;-))
Ganz einfach (erstmal):
Bei 'gleich' sind zwei (oder mehr) Entitäten im Spiel.
Bei 'selb-' ist *ein* Gegenstand im Spiel.
Das wäre schon mal der schlagende Unterschied.
Es heißt ja auch bspw. "ein und der selbe" (... über die
Getrenntzusammenschreibung wollen wir uns jetzt-hier bitte nicht
verbreiten!)
"Zur selben Zeit" heißt es, aber - komischer Weise - "gleichzeitig"
(und nicht *'selbzeitig').
Abstrakta und Gattungen sind allzumal _dieselben_. Beispiel:
"Sie sangen die selben Lieder wie damals."
"Diese beiden Exemplare gehören unterschiedlichen Arten der selben
Familie an."
"Jetzt, nach zwanzig Jahren, rief der Anblick die selben Gefühle
hervor wie einst."
"
Es ist nicht immer einfach, zwischen einem Vergleich mit dem Ergebnis
"gleich" und einer Referenz zweier Gegenstände auf ein selbes Drittes
zu unterscheiden.
Beispiel:
Mein Vater und mein Bruder haben dasselbe Gewicht.
(Hier ist das (selbe) Gewicht die Referenz.)
aber
Mein Vater und mein Bruder wiegen gleich viel.
(Das Ergebnis eines Vergleichs)
(Mein Vater wiegt gleich viel wie mein Bruder)
[Das Wörtchen 'viel' empfindet MusE als überflüssig, als ugs..]
anderes Beispiel:
"Franz und Klaus liefen in unterschiedlichen Vorläufen dieselbe Zeit."
"Franz und Klaus liefen in den Vorläufen gleich schnell."
Beispiel 3:
"Viele Details der Tathergänge sind gleich, so dass nah liegt, die
Taten derselben Person zuzuschreiben."
Hier also mal eine Engführung der Konzepte |selb| und |gleich|.
'gleich' ist also Modifier (wobei der Fall, dass das Verb 'sein'
Modifikationsobjekt ist, nichts anderes als eine Variante des *Verbs*
'gleichen' ist). Konstruktionen, in denen 'gleich' vor einem
Substantiv im Sg. steht, wie
"Karin trägt den gleichen Rock wie Ulla."
klingen immer ein bisschen schräg.
Besser wäre schon "Karin und Ulla tragen gleiche Röcke.", MusEn noch
besser "Die Röcke, die Karin und Ulla tragen, gleichen einander." oder
"Karins Rock gleicht dem von Ulla".
In den letzten zwei Sätzen ist es nicht mehr der Modifier 'gleich',
sondern das Verb 'gleichen'.
Man sieht, es lohnt doch, sich über diese beiden "kontrastive
Gedanken" zu machen!