Post by Christina KunzeEs sind ja vor allem nicht sterbliche, sondern bereits gestorbene
(Über-) Reste.
Manchmal bringt es nichts, Redewendungen wörtlich zu nehmen.
Das ist wörtlich korrekt, wenn man die Historie des christlichen Abendlandes
als konsensbildende Grundlage beim Wort nimmt. Demzufolge ist der Mensch
gehalten, sich nur zu einem geringeren Teil als materielle Existenz zu
sehen, zu einem überwiegenden Teil hingegen sich in einem spirituellen Sinn
zu verstehen.
In der Folge ist dann der (wahrscheinlich, vielleicht auch nicht)
verrottende Kadaver nur der sterbliche Rest von dem was sich von den
Nachkommen verabschiedet hat. Mit dem Überrest ist diese Art Distanz betont,
dass es ja doch nur für den unmaßgeblichen kleineren Teil der vormalig
irdischen Existenz stehen soll.
Zur Überfragerei noch das Detail, wenn es gebrannt hat, dann sind die
Überreste des Feuers das, was das Feuer übriggelassen hat. Die Reste des
Feuers sind hingegen Flammen und Glut, das, was dann immer noch brennt.
Genaueres wissen die Grammatiker. Im formal strikteren Sinn bin ich keiner.
Die Nachkommen stehen hier treu zu den Mythen, die ihnen einen Zusammenhalt
als Überlebende stiften. In Anbetracht dessen, dass menschliche Existenz
zeitlich immer nur endliche irdische Ausmaße hat, wird dann zugleich betont,
dass den verbindenden Mythen gemäß all die irdischen Weiterlebenden auch
daran hoffen wollen, dass ihre Existenz mehr Gewicht hat als nur dasjenige
von einem mit gewissen Eigenschaften der Lebendigkeit ausgestatteten
Kadaver. Wer will das schon?
Sprache und ihre sinnstiftenden Mythen sind hier unmittelbar gekoppelt.
Andre Vltchek hat jüngst berichtet, wie brutal die Deutschen einst im
heutigen Namibia gehaust haben. Seinem Bericht entsprechend ist das, was
hier den Bezug gibt, eine vorgebliche Feierlichkeit, angesichts deren
Verlogenheit einem das Kotzen kommen sollte.
Das Wüten der späteren Nazis hatte dort im exakten Sinn einen Vorläufer (und
das war eben nicht einfach ein historischer Ausrutscher von dummen per NSDAP
Verführten), mit derselben Verachtung allem so genannt nicht-arischen
Menschlichen gegenüber, ...
und dort, zuvor schon, konnten sie sich in genau demselben Sinn nach
Herzenslust austoben und taten es auch.
In der Ukraine haben wir derzeit bekennende Nachfolger, als
Anschauungsobjekt, die das mit diesem Nacheifern ihre Verachtung in alle
Welt posaunen, vom Menschen nur den lebendig wandelnden Kadaver wahrnehmen
zu wollen, soweit er nicht als einer der ihrigen zu verstehen sei.
https://journal-neo.org/2018/08/22/european-holocaust-had-roots-in-africa-now-namibia-is-suing-germany/
"European Holocaust had Roots in Africa, Now Namibia is Suing Germany"
Damals waren es tatsächlich für die Deutschen nur verachtenswerte Kadaver,
und da ist die Sprache eben genau wörtlich zu nehmen, im Sinne dessen, warum
denn von sterblichen Überresten die Rede ist.
Diese christlich-historisch begründete Redeweise werden auch die rabiatesten
Materialisten noch für sich reklamieren wollen, wenn es um die Substanz
eines Begriffs von Würde geht.
Entsprechend wie es den Unterschied macht, ob von (zu untersuchenden und
dann) zu entsorgenden Kadavern die Rede ist, oder ob von sterblichen
Überresten, führt Vltchek an: "In prozentueller Relation verloren die
Nationen der Herero und der Nama mehr von ihrer Bevölkerung als jede andere
Rasse, Nation oder ethnische Gruppe im ganzen 20. Jahrhundert."
("Percentage-wise, the Herero and Nama nations lost more people than any
other race, nation or ethnic group, during the entire 20th Century.")
Das hat also durchaus Gewicht - Grund genug, der Sprache etwas genauer auf
die stolzierenden Buchstaben zu schauen. Vor der Völkergemeinschaft als
Zeugen wollen die deutschen Nachfahren mit dem Plakatieren von Würde und
Anstand die Verachtung, die sie einst praktizierten, hinter sich lassen.
Nun, wer wird dereinst die derzeitige Produktion von Kadavern mit einer
Besinnung auf Würde und Anstand moralisch hinter sich lassen wollen? Das
Herrenmenschentum hat ja nie aufgehört, in seiner Haltung der Verachtung den
Rest des Planeten zu terrorisieren - nun verbrämt mit finanztechnischen
Umwegen im ideologischen Hintergrund.
Der Horizont nur von Wörterbuch zu Wörterbuch reicht hier nicht aus. Es geht
hier nicht um Vokabeln, sondern um Sprache, die von einer großen Gruppe
gesprochen und verstanden wird, zugleich damit auch Sinnstiftung für den
Zusammenhalt der Gruppe der kompetenten Sprecher der Sprache erledigt, und
wenn Sprache verräterisch ist, und nur das dann einen Ausdruck zu erklären
vermag, so kann man das ja anführen und präzisieren ... tunlichst mitsamt
der maßgeblichen Hintergründe - als da gerne dumpfe Ressentiments eine Tür
weiter hausen.
Die sogenannten bürgerlichen Massenmedien waren hierzu zuletzt vor allem
Globalisten-Medien (und geben sich alle Mühe, weltweit sinnstiftend zu
wirken, wozu Andre Vltchek anderswo viele Beispiele zusammengetragen hat,
mit welch unerträglichen Grimassen das daherkommt).
Und die Big-Money-Globalisten-Idiotie hat die Feinheiten, zur je
zutreffenden sprachlichen Erklärung jenseits der Vokabeln, jedenfalls nicht
im Repertoire, das typischerweise rigide professionell durchstrukturierte
hilflose Gebrabbel verschanzt sich am Ende seiner Weisheit dann hinter Diktat
und Verlogenheit. Das muss man nicht haben: Sprache steht nicht im
Wörterbuch, dort stehen nur die Vokabeln.
Bewusst falsch verstanden sind Anstand und Würde viel zu oft nur die Maske
von kaltem Zynismus.