Discussion:
Entrüstung
(zu alt für eine Antwort)
Karl Meinheimer
2017-07-27 08:56:51 UTC
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Heutzutage wird sich gerne "entrüstet". Am meisten über Luxusprobleme,
und über die Scheiße die es vom Himmel regnet wird gelacht.
Politiker können das ganz gut, vor allem die Sozen, um ihre
Wähler zu verscheissern.

Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?

Von Rüstung ablegen?


Karl
U***@web.de
2017-07-27 09:07:46 UTC
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Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
Karl Meinheimer
2017-07-27 09:23:23 UTC
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Post by U***@web.de
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
Aber das ist doch nicht logisch. Wenn man sich "entrüstet", zieht
man doch eher eine Rüstung an, als daß man sie ablegt.


Karl
Lars Bräsicke
2017-07-27 10:37:35 UTC
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Post by Karl Meinheimer
Post by U***@web.de
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
Aber das ist doch nicht logisch. Wenn man sich "entrüstet", zieht
man doch eher eine Rüstung an, als daß man sie ablegt.
Was hast du an, wenn du dich entkleidet hast?
Hartmut Kraus
2017-07-28 11:32:28 UTC
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Post by Karl Meinheimer
Post by U***@web.de
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
Aber das ist doch nicht logisch. Wenn man sich "entrüstet", zieht
man doch eher eine Rüstung an, als daß man sie ablegt.
Stimmt, aber ich hoffe, das wurde im weiteren Verlauf des wie üblich
ellenlangen Threads erklärt?
--
http://www.hkraus.eu/
Gunhild Simon
2017-07-27 09:44:59 UTC
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Post by U***@web.de
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
Manchen Postings sieht man formal und
inhaltlich an, daß es sich nicht lohnt,
ihnen Beachtung zu schenken.

Von manchen Postern weiß man aus Erfahrung,
daß sie kein Interesse daran haben,
inhaltliche Beiträge zu leisten, sondern nur
anderer Good-will und Know-how auszunutzen -
meist verbunden mit psychiatriereifer
Wichtigtuerei, Selbstdarstellungssucht und
Indiskretion.

Das führt dazu, daß man sich zunehmend
genasführt fühlt, seine Lebenszeit mit dem
Lesen - und in deinem Fall mit unsinniger
Recherche - verschwendet zu haben.

Außerdem ist gerade das Wort, um das es sich
drehte - Entrüstung - durchschaubar genug,
um sein eigenes Gehirn zur
Bedeutungserforschung zum Einsatz zu bringen.

Gruß
Gunhild
Karl Meinheimer
2017-07-27 10:20:28 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Post by U***@web.de
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
Manchen Postings sieht man formal und
inhaltlich an, daß es sich nicht lohnt,
ihnen Beachtung zu schenken.
Von manchen Postern weiß man aus Erfahrung,
daß sie kein Interesse daran haben,
inhaltliche Beiträge zu leisten, sondern nur
anderer Good-will und Know-how auszunutzen -
meist verbunden mit psychiatriereifer
Wichtigtuerei, Selbstdarstellungssucht und
Indiskretion.
Das führt dazu, daß man sich zunehmend
genasführt fühlt, seine Lebenszeit mit dem
Lesen - und in deinem Fall mit unsinniger
Recherche - verschwendet zu haben.
Außerdem ist gerade das Wort, um das es sich
drehte - Entrüstung - durchschaubar genug,
um sein eigenes Gehirn zur
Bedeutungserforschung zum Einsatz zu bringen.
Jetzt hast du dich aber auch ganz schön "entrüstet" !


Karl
Gunhild Simon
2017-07-27 10:48:31 UTC
Permalink
Post by Karl Meinheimer
Post by Gunhild Simon
Post by U***@web.de
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
Manchen Postings sieht man formal und
inhaltlich an, daß es sich nicht lohnt,
ihnen Beachtung zu schenken.
...
Post by Karl Meinheimer
Jetzt hast du dich aber auch ganz schön "entrüstet" !
Ja, ich habe - ganz von einer Rüstung ungeschützt -
meine Meinung zu solchen gesagt, die durch den
Kanal trollen, sich zeckenhaft an jedem festbeißen,
der die Gutmütigkeit besitzt, auf ihre scheinbar
naive und undurchdachte Frage einzugehen.

Und - wie dir vielleicht nicht verborgen geblieben
ist - bist du nur zufällig die Spitze des Eisbergs,
dessen massiver, verborgener Teil inhaltliche
Diskussionen hier überlagert und verwässert.

Gruß
Gunhild
Helmut Richter
2017-07-27 11:22:23 UTC
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Post by Gunhild Simon
Post by Gunhild Simon
Post by U***@web.de
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
So siehts Duden Ety. Kluge denkt eher -- bei gleicher Herleitung von
"rüsten" -- an "aus der Ordnung bringen". Je nachdem ist jemand, der
sich entrüstet, einer, der
- Rüstung und Waffen ablegt,
- Vorbereitungen (auf Kampf, Reise, Arbeit) aufgibt oder Rückgängig
macht oder
- ganz durcheinander ist.

Ich finde keines der Bilder sehr treffend für jemanden, der sich
aufgebracht zeigt. Insofern finde ich die Frage hier angemessen.
Post by Gunhild Simon
Post by Gunhild Simon
Manchen Postings sieht man formal und
inhaltlich an, daß es sich nicht lohnt,
ihnen Beachtung zu schenken.
Diesem sehe ich das nicht an.
Post by Gunhild Simon
Ja, ich habe - ganz von einer Rüstung ungeschützt -
aha: eine vierte Deutung der dunklen Metapher
Post by Gunhild Simon
meine Meinung zu solchen gesagt, die durch den
Kanal trollen, sich zeckenhaft an jedem festbeißen,
der die Gutmütigkeit besitzt, auf ihre scheinbar
naive und undurchdachte Frage einzugehen.
Und - wie dir vielleicht nicht verborgen geblieben
ist - bist du nur zufällig die Spitze des Eisbergs,
dessen massiver, verborgener Teil inhaltliche
Diskussionen hier überlagert und verwässert.
Ich kenne das Problem gut und bin bei manchen Teilnehmern deswegen auch
zurückhaltend mit Antworten. Dass der Fall hier vorliegt, halte ich
nicht für ausgemacht.
--
Helmut Richter
Lars Bräsicke
2017-07-27 11:47:11 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Gunhild Simon
Manchen Postings sieht man formal und
inhaltlich an, daß es sich nicht lohnt,
ihnen Beachtung zu schenken.
Diesem sehe ich das nicht an.
Die Einleitung ist schon auffällig.
Gunhild Simon
2017-07-27 17:19:23 UTC
Permalink
...
Post by Helmut Richter
Post by Gunhild Simon
Manchen Postings sieht man formal und
inhaltlich an, daß es sich nicht lohnt,
ihnen Beachtung zu schenken.
Diesem sehe ich das nicht an.
...
Deine Ansprüche an Rechtschreibung und
Sprachniveau sind offenbar in diesem
Fall nicht sehr hoch.

Wer sich wiederholt gewöhnlicher Fäkalsprache
bedient, wer herabwürdigende und billige
Bezeichnungen
für Gruppen, mit denen sich viele
identifizieren, gebraucht, wer es nicht für
nötig hält, die Schreibung zu prüfen,
sondern Wörter dreist nach dem Motto
"Das ß ist abgeschafft."* wiedergibt, kann
nicht erwarten, daß ich ihm in einer
Eingangsfrage, die ja eigentlich ziemlich
wertfrei daherkommen könnte, mit Interesse
begegne.

*Falls du, Karl Meinheimer, allerdings
Schweizer bist,würde ich diesen Kritikpunkt
zurückziehen.

Gruß
Gunhild
U***@web.de
2017-07-27 17:45:09 UTC
Permalink
Moin,
Post by Gunhild Simon
wer es nicht für
nötig hält, die Schreibung zu prüfen,
sondern Wörter dreist nach dem Motto
"Das ß ist abgeschafft."* wiedergibt,
*Falls du, Karl Meinheimer, allerdings
Schweizer bist,würde ich diesen Kritikpunkt
zurückziehen.
Dann würde ich ihn an Deiner Stelle weiterführen.

Nach fäkalem Diphtong folgt bei Meinheimer
keine einheitliche Schreibweise.


Gruß, ULF
Helmut Richter
2017-07-27 20:46:01 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Deine Ansprüche an Rechtschreibung und
Sprachniveau sind offenbar in diesem
Fall nicht sehr hoch.
Ich habe einen Unterschied gemacht zwischen dem Vorwurf, die Frage sei
trivial und werde nur aus Trollerei gestellt und der Feststellung, dass
die von dir im Folgenden beschriebenen Eigenheiten des Beitrags
kritikwürdig sind. Nur den ersteren Vorwurf habe ich in Frage gestellt.
Anständig gestellt, wäre das eine sinnvolle Frage gewesen, bei der ich
von keiner der bisherigen Antwort so richtig überzeugt bin.

Wegen des beleidigenden und kindischen Stils des Beitrags hätte ich
genau diesen zum Thema gemacht oder aber ganz auf eine Antwort
verzichtet. Das ist aber kein Beispiel für einen Beitrag mit
überflüssigen Fragen -- dafür gibts passendere Beispiele. Um im Bild zu
bleiben: es ist die Spitze eines anderen Eisbergs.
--
Helmut Richter
Gunhild Simon
2017-07-28 07:44:26 UTC
Permalink
... Um im Bild zu
bleiben: es ist die Spitze eines anderen Eisbergs.
Das räume ich mittlerweile gern ein.

Selbst wenn mir die Interpretation von
sich entrüsten/Entrüstung naheliegend erscheint:
mit offenem Visier kämpfend, sich einem Gegenangriff
aussetzen.

Gruß
Gunhild
Jakob Achterndiek
2017-07-28 10:32:54 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Selbst wenn mir die Interpretation von
mit offenem Visier kämpfend, sich einem Gegenangriff
aussetzen.
Da die ritterlichen Zeiten lange vorbei sind, sind leider auch viele
der ritterlichen Metaphern verhunzt worden; so auch diese. Das Visier am
Helm war entweder ein Spangenvisier oder ein Klappvisier. Bei ersterem
war gar nichts zu öffnen. (In der Heraldik sind Spangenhelme über dem
Wappenschild dem Hochadel vorbehalten.) Beim Klappvisier konnte man das
Visier öffnen, indem man den Augenschutz hochklappte. Wer mit offenen
Visier dastand, dem konnte man in die Augen sehen - und das ist die
eigentliche redensartliche Bedeutung. (Im Jargon der Gegenwart: Offenes
Visier ist eine vertrauensbildende Maßnahme.) Zum Kämpfen klappte man
das Visier herunter, man "ließ es fallen" - auch das war einst
redensartlich verfestigt.
Der in <https://tinyurl.com/ybgh6gwt> abgebildete angebliche
Spangenhelm ist in Wahrheit einer mit Klappvisier, wie man an dem Haken,
der die Klappe unten arretieren soll, deutlich erkennt. Nur hat dort die
Visierklappe senkrechte statt meist horizontaler Sehschlitze. Einen
Spangenhelm zeigt <https://tinyurl.com/yc8qp22k>.

Noch ein Nachtrag zur *Entrüstung*, weil meine Erklärung offenbar
nicht deutlich genug war. Auch hier ein Rückgriff auf jene zum Teil
sagenhaften "ritterlichen" Zeiten: Im Kampf für eine gerechte Sache
(schön veropert in Richard Wagners "Lohengrin") legte ein Ritter die
volle Rüstung an, ließ das Visier herunter und kämpfte mit dem Gegner
nach genauen und festen Regeln. Emotionen hatten aus dem Spiel zu
bleiben. Der Sieg galt gelegentlich als Gottesgericht.
Wen der Zorn übermannte, wer einem Feind an die Gurgel oder sonst sich
mit ihm raufen wollte - was nebenbei in voller Rüstung arg ungeschickt
gewesen wäre! - der mußte sich "entrüsten". Solche "Entrüstung" war aber
ganz und gar unritterlich, unschicklich, plebejisch, proletarisch,
vulgär, ordinair.
--
j/\a
Hartmut Kraus
2017-07-28 11:37:53 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Gunhild Simon
Selbst wenn mir die Interpretation von
mit offenem Visier kämpfend, sich einem Gegenangriff
aussetzen.
Da die ritterlichen Zeiten lange vorbei sind, sind leider auch viele
der ritterlichen Metaphern verhunzt worden; so auch diese. Das Visier am
Helm war entweder ein Spangenvisier oder ein Klappvisier. Bei ersterem
war gar nichts zu öffnen. (In der Heraldik sind Spangenhelme über dem
Wappenschild dem Hochadel vorbehalten.) Beim Klappvisier konnte man das
Visier öffnen, indem man den Augenschutz hochklappte. Wer mit offenen
Visier dastand, dem konnte man in die Augen sehen - und das ist die
eigentliche redensartliche Bedeutung. (Im Jargon der Gegenwart: Offenes
Visier ist eine vertrauensbildende Maßnahme.) Zum Kämpfen klappte man
das Visier herunter, man "ließ es fallen" - auch das war einst
redensartlich verfestigt.
Der in <https://tinyurl.com/ybgh6gwt> abgebildete angebliche
Spangenhelm ist in Wahrheit einer mit Klappvisier, wie man an dem Haken,
der die Klappe unten arretieren soll, deutlich erkennt. Nur hat dort die
Visierklappe senkrechte statt meist horizontaler Sehschlitze. Einen
Spangenhelm zeigt <https://tinyurl.com/yc8qp22k>.
Noch ein Nachtrag zur *Entrüstung*, weil meine Erklärung offenbar
nicht deutlich genug war. Auch hier ein Rückgriff auf jene zum Teil
sagenhaften "ritterlichen" Zeiten: Im Kampf für eine gerechte Sache
(schön veropert in Richard Wagners "Lohengrin") legte ein Ritter die
volle Rüstung an, ließ das Visier herunter und kämpfte mit dem Gegner
nach genauen und festen Regeln. Emotionen hatten aus dem Spiel zu
bleiben. Der Sieg galt gelegentlich als Gottesgericht.
Wen der Zorn übermannte, wer einem Feind an die Gurgel oder sonst sich
mit ihm raufen wollte - was nebenbei in voller Rüstung arg ungeschickt
gewesen wäre! - der mußte sich "entrüsten".
Ok, das klingt einleuchtend.
Post by Jakob Achterndiek
Solche "Entrüstung" war aber
ganz und gar unritterlich, unschicklich, plebejisch, proletarisch,
vulgär, ordinair.
Konnte einem aber das Leben rettten.
--
http://www.hkraus.eu/
René Marquardt
2017-07-28 11:53:06 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
... Um im Bild zu
bleiben: es ist die Spitze eines anderen Eisbergs.
Das räume ich mittlerweile gern ein.
Selbst wenn mir die Interpretation von
mit offenem Visier kämpfend, sich einem Gegenangriff
aussetzen.
Versuche es ganz einfach mit: "vor Wut aus dem Kettenhemd springen."
Hartmut Kraus
2017-07-28 11:55:47 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Gunhild Simon
... Um im Bild zu
bleiben: es ist die Spitze eines anderen Eisbergs.
Das räume ich mittlerweile gern ein.
Selbst wenn mir die Interpretation von
mit offenem Visier kämpfend, sich einem Gegenangriff
aussetzen.
Versuche es ganz einfach mit: "vor Wut aus dem Kettenhemd springen."
Das versuche mal. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Roland Franzius
2017-07-28 05:45:01 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
...
Post by Helmut Richter
Post by Gunhild Simon
Manchen Postings sieht man formal und
inhaltlich an, daß es sich nicht lohnt,
ihnen Beachtung zu schenken.
Diesem sehe ich das nicht an.
...
Deine Ansprüche an Rechtschreibung und
Sprachniveau sind offenbar in diesem
Fall nicht sehr hoch.
Wer sich wiederholt gewöhnlicher Fäkalsprache
bedient, wer herabwürdigende und billige
Bezeichnungen
für Gruppen, mit denen sich viele
identifizieren, gebraucht, wer es nicht für
nötig hält, die Schreibung zu prüfen,
sondern Wörter dreist nach dem Motto
"Das ß ist abgeschafft."* wiedergibt, kann
nicht erwarten, daß ich ihm in einer
Eingangsfrage, die ja eigentlich ziemlich
wertfrei daherkommen könnte, mit Interesse
begegne.
*Falls du, Karl Meinheimer, allerdings
Schweizer bist,würde ich diesen Kritikpunkt
zurückziehen.
Es scheint eine spezielle Gruppe von Netzautisten zu geben, denen das
soziale Gefühl für die Gemeinheit des Pöbels abgeht. Auch ein Vorteil
zuweilen, wenn man sich nicht ständig über jeden Stänkerer und jede
Puberbestie aufregen muss. Mit dem Berufsbild Pädagoge ist diese leichte
Behinderung natürlich unvereinbar.
--
Roland Franzius
Hartmut Kraus
2017-07-28 11:58:37 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Post by Karl Meinheimer
Post by Gunhild Simon
Post by U***@web.de
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
Manchen Postings sieht man formal und
inhaltlich an, daß es sich nicht lohnt,
ihnen Beachtung zu schenken.
...
Post by Karl Meinheimer
Jetzt hast du dich aber auch ganz schön "entrüstet" !
Ja, ich habe - ganz von einer Rüstung ungeschützt -
meine Meinung zu solchen gesagt, die durch den
Kanal trollen, sich zeckenhaft an jedem festbeißen,
der die Gutmütigkeit besitzt, auf ihre scheinbar
naive und undurchdachte Frage einzugehen.
Und - wie dir vielleicht nicht verborgen geblieben
ist - bist du nur zufällig die Spitze des Eisbergs,
dessen massiver, verborgener Teil inhaltliche
Diskussionen hier überlagert und verwässert.
Stimmt, das Massiv des Eisbergs sind deine ellenlangen
Meta-Diskussionen. Die Spitze übrigens Karl auch nicht.
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-28 11:33:45 UTC
Permalink
Post by Karl Meinheimer
Post by Gunhild Simon
Post by U***@web.de
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
Manchen Postings sieht man formal und
inhaltlich an, daß es sich nicht lohnt,
ihnen Beachtung zu schenken.
Von manchen Postern weiß man aus Erfahrung,
daß sie kein Interesse daran haben,
inhaltliche Beiträge zu leisten, sondern nur
anderer Good-will und Know-how auszunutzen -
meist verbunden mit psychiatriereifer
Wichtigtuerei, Selbstdarstellungssucht und
Indiskretion.
Das führt dazu, daß man sich zunehmend
genasführt fühlt, seine Lebenszeit mit dem
Lesen - und in deinem Fall mit unsinniger
Recherche - verschwendet zu haben.
Außerdem ist gerade das Wort, um das es sich
drehte - Entrüstung - durchschaubar genug,
um sein eigenes Gehirn zur
Bedeutungserforschung zum Einsatz zu bringen.
Jetzt hast du dich aber auch ganz schön "entrüstet" !
Im Sinne von bloßgestellt, aber das ist bei Gunhild ja nichts Neues.
--
http://www.hkraus.eu/
Jakob Achterndiek
2017-07-27 11:55:38 UTC
Permalink
Am Donnerstag, 27. Juli 2017 10:55:47 UTC+2 schrieb Karl
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Von Rüstung ablegen?
Oder abnehmen. Danke, daß ich das für Dich recherchieren durfte.
https://www.dwds.de/wb/entr%C3%BCsten
[..] Außerdem ist gerade das Wort, um das es sich drehte
- Entrüstung - durchschaubar genug, um sein eigenes Gehirn
zur Bedeutungserforschung zum Einsatz zu bringen.
So einfach, fürchte ich, ist das gar nicht. Denn "sich entrüsten"
kann doch auch in der Redewendung, die einen Zorn ausdrückt, wirklich
nur bedeuten, daß man die Rüstung ablegt. Warum sollte man aber gerade
das in Augenblicken tun, da dem Zorn der Ausbruch von Tätlichkeit folgen
könnte?
Ich vermute (und wäre für eine Bestätigung oder für fundierten
Widerspruch dankbar), das "sich Entrüsten" hat etwas mit der "masze" aus
dem Tugendkatalog des mittelalterlichen Ritters zu tun, mit dem Maß,
d.h. der Zurückhaltung, zu der ritterliches Benehmen verpflichtet. Wer
da im Zorn sich entrüstet, Helm und Schild wegwirft und ohne Rüstung
(und, was noch mehr bedeutet: ohne Comment) sich nur raufen will, der
verliert "diu masze", d.h. der verliert jedes Maß. Und er wird natürlich
eben dadurch verwundbar.
Politiker und deren Presse, wenn sie sich lauthals über wen auch immer
entrüsten, wissen davon wohl nichts mehr. :(
--
j/\a
Christina Kunze
2017-07-27 13:14:30 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
[..] Außerdem ist gerade das Wort, um das es sich drehte
- Entrüstung - durchschaubar genug, um sein eigenes Gehirn
zur Bedeutungserforschung zum Einsatz zu bringen.
So einfach, fürchte ich, ist das gar nicht. Denn "sich entrüsten"
kann doch auch in der Redewendung, die einen Zorn ausdrückt, wirklich
nur bedeuten, daß man die Rüstung ablegt. Warum sollte man aber gerade
das in Augenblicken tun, da dem Zorn der Ausbruch von Tätlichkeit folgen
könnte?
Könnte es bedeuten, dass man das Rüstzeug (= gute Kinderstube) von sich
wirft und sich unbeherrscht verhält?

chr
Christina Kunze
2017-07-27 13:21:15 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Jakob Achterndiek
[..] Außerdem ist gerade das Wort, um das es sich drehte
- Entrüstung - durchschaubar genug, um sein eigenes Gehirn
zur Bedeutungserforschung zum Einsatz zu bringen.
So einfach, fürchte ich, ist das gar nicht. Denn "sich entrüsten"
kann doch auch in der Redewendung, die einen Zorn ausdrückt, wirklich
nur bedeuten, daß man die Rüstung ablegt. Warum sollte man aber gerade
das in Augenblicken tun, da dem Zorn der Ausbruch von Tätlichkeit folgen
könnte?
Könnte es bedeuten, dass man das Rüstzeug (= gute Kinderstube) von sich
wirft und sich unbeherrscht verhält?
Grimm:
entrüsten aus der fassung, ruhe bringen, turbare, ursprünglich aber
bedeutete es einem die rüstung, die waffen ausziehen, exspoliare,
<http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GE05404#XGE05404>

Die Rüstung als Fassung, als Rahmen des Benehmens.

Eine Frühform von "aus dem Anzug hüpfen" sozusagen.

Irgendwann muss es aber reflexiv geworden sein, man entrüstet doch nicht
jemand anderen.

chr
Lars Bräsicke
2017-07-27 15:33:59 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Christina Kunze
Post by Jakob Achterndiek
[..] Außerdem ist gerade das Wort, um das es sich drehte
- Entrüstung - durchschaubar genug, um sein eigenes Gehirn
zur Bedeutungserforschung zum Einsatz zu bringen.
So einfach, fürchte ich, ist das gar nicht. Denn "sich entrüsten"
kann doch auch in der Redewendung, die einen Zorn ausdrückt, wirklich
nur bedeuten, daß man die Rüstung ablegt. Warum sollte man aber gerade
das in Augenblicken tun, da dem Zorn der Ausbruch von Tätlichkeit folgen
könnte?
Könnte es bedeuten, dass man das Rüstzeug (= gute Kinderstube) von sich
wirft und sich unbeherrscht verhält?
entrüsten aus der fassung, ruhe bringen, turbare, ursprünglich aber
bedeutete es einem die rüstung, die waffen ausziehen, exspoliare,
<http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GE05404#XGE05404>
Die Rüstung als Fassung, als Rahmen des Benehmens.
Eine Frühform von "aus dem Anzug hüpfen" sozusagen.
Irgendwann muss es aber reflexiv geworden sein, man entrüstet doch nicht
jemand anderen.
Aber etwas entrüstet einen, beispielshalber:
"Es entrüstet mich, das zu lesen!"
Thomas Schade
2017-07-27 16:38:49 UTC
Permalink
Post by Lars Bräsicke
Post by Christina Kunze
Irgendwann muss es aber reflexiv geworden sein, man entrüstet doch nicht
jemand anderen.
"Es entrüstet mich, das zu lesen!"
Empören folgt einem anderen Schema:
Ich empöre mich (darüber), das zu lesen.

Danach aber bin ich empört, wie auch, dass ich entrüstet bin.


Ciao
Toscha
--
Wimps and posers leave the hall!
[Manowar]
U***@web.de
2017-07-27 17:41:39 UTC
Permalink
Moin,
Post by Thomas Schade
Post by Lars Bräsicke
Post by Christina Kunze
Irgendwann muss es aber reflexiv geworden sein, man entrüstet doch nicht
jemand anderen.
"Es entrüstet mich, das zu lesen!"
Ich empöre mich (darüber), das zu lesen.
Danach aber bin ich empört, wie auch, dass ich entrüstet bin.
Kann Dich nichts empören?

Gruß, ULF
Thomas Schade
2017-07-27 18:08:44 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Thomas Schade
Post by Lars Bräsicke
Post by Christina Kunze
Irgendwann muss es aber reflexiv geworden sein, man entrüstet doch nicht
jemand anderen.
"Es entrüstet mich, das zu lesen!"
Ich empöre mich (darüber), das zu lesen.
Danach aber bin ich empört, wie auch, dass ich entrüstet bin.
Kann Dich nichts empören?
Ein direktes 'nein' fällt mir schwer, aber ich mir kommt 'das finde ich
empörend' geläufiger vor als 'das empört mich'.


Ciao
Toscha
--
Pure Vernunft darf niemals siegen
Wir brauchen dringend neue Lügen
Die uns den Schatz des Wahnsinns zeigen
Und sich danach vor uns verbeugen [Tocotronic]
Quinn C
2017-07-27 18:37:31 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
Post by U***@web.de
Post by Thomas Schade
Post by Lars Bräsicke
Post by Christina Kunze
Irgendwann muss es aber reflexiv geworden sein, man entrüstet doch nicht
jemand anderen.
"Es entrüstet mich, das zu lesen!"
Ich empöre mich (darüber), das zu lesen.
Danach aber bin ich empört, wie auch, dass ich entrüstet bin.
Kann Dich nichts empören?
Ein direktes 'nein' fällt mir schwer, aber ich mir kommt 'das finde ich
empörend' geläufiger vor als 'das empört mich'.
Ich meine, da einen subtilen Unterschied wahrzunehmen. Wenn sich
jemand empört, hat das was von künstlicher Aufregung.
--
GUGELIEREN, vb., schwelgen: dann das ander jar war ein solch
gugelieren bei dem guten most J. HEROLT
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Thomas Schade
2017-07-27 19:47:22 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Post by Thomas Schade
Post by U***@web.de
Post by Thomas Schade
Danach aber bin ich empört, wie auch, dass ich entrüstet bin.
Kann Dich nichts empören?
Ein direktes 'nein' fällt mir schwer, aber ich mir kommt 'das finde ich
empörend' geläufiger vor als 'das empört mich'.
Ich meine, da einen subtilen Unterschied wahrzunehmen. Wenn sich
jemand empört, hat das was von künstlicher Aufregung.
Inhaltlich stimme ich dir zu, 'empören' hat etwas von 'sich künstlich
aufblasen'. Jemanden, der sich empört, kann man nicht wirklich ernst
nehmen.


Ciao
Toscha
--
wir halten uns an regeln
wenn man uns regeln lässt
[Rammstein: Haifisch]
Gunhild Simon
2017-07-27 20:00:56 UTC
Permalink
Am Donnerstag, 27. Juli 2017 21:47:24 UTC+2 schrieb Thomas Schade:

....
Post by Thomas Schade
Inhaltlich stimme ich dir zu, 'empören' hat etwas von 'sich künstlich
aufblasen'. Jemanden, der sich empört, kann man nicht wirklich ernst
nehmen.
Deine Beschreibung finde ich unzutreffend.

1. ist sich künstlich aufregen synonym mit sich aufblasen.

2. empfinde ich Empörung nicht automatisch als
lächerlich: "Empört euch!"

Gruß
Gunhild
Christina Kunze
2017-07-27 21:09:13 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
....
Post by Thomas Schade
Inhaltlich stimme ich dir zu, 'empören' hat etwas von 'sich künstlich
aufblasen'. Jemanden, der sich empört, kann man nicht wirklich ernst
nehmen.
Deine Beschreibung finde ich unzutreffend.
1. ist sich künstlich aufregen synonym mit sich aufblasen.
Wirklich? "Aufblasen" kenne ich in der Bedeutung von "angeben".
Zum Aufregen würde ich eher "sich aufplustern" verwenden, aber damit
meine ich keine künstliche Aufregung, sondern eine aus meiner
Perspektive unnötige. DAbei kann aber der Aufgeregte diese Aufregung als
sehr berechtigt und durchaus echt empfinden.

chr
Ralf Joerres
2017-07-27 22:26:11 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
....
Post by Thomas Schade
Inhaltlich stimme ich dir zu, 'empören' hat etwas von 'sich künstlich
aufblasen'. Jemanden, der sich empört, kann man nicht wirklich ernst
nehmen.
Deine Beschreibung finde ich unzutreffend.
1. ist sich künstlich aufregen synonym mit sich aufblasen.
2. empfinde ich Empörung nicht automatisch als
lächerlich: "Empört euch!"
Wohl wahr. Es können empörende Zustände herrschen, über die sich endlich
zu empören sehr angebracht ist. Es gibt allerdings auch Zeitgenossen,
bei denen 'Empörtheit' die Voreinstellung und das Sich-Ereifern die
Normalform der Kommunikation ist. Zum Teil ist es auch ein Volkssport,
den ich mit großem Erstaunen bei jeder Bahnverspätung beobachte. Heute
gab es wieder so einen Fall wegen eines Notarzteinsatzes in einem Zug.
Das hindert solche Quengelköppe nicht daran, ihren querulatorischen
Neigungen freien Lauf zu lassen. Tja, so lange sie selbst nicht im
Mittelgang des Waggons liegen, sollte der Zug doch auf jeden Fall den Fahrplan einhalten, nicht wahr? Ich kann mich da nur wundern.

Gruß: Ralf Joerres
Quinn C
2017-07-28 17:13:25 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
....
Post by Thomas Schade
Inhaltlich stimme ich dir zu, 'empören' hat etwas von 'sich künstlich
aufblasen'. Jemanden, der sich empört, kann man nicht wirklich ernst
nehmen.
Deine Beschreibung finde ich unzutreffend.
1. ist sich künstlich aufregen synonym mit sich aufblasen.
2. empfinde ich Empörung nicht automatisch als
lächerlich: "Empört euch!"
Ich wollte nicht "empören" von "entrüsten" abgrenzen, falls das so
angekommen ist. Mir scheint daß "Er empört sich" auf künstliche
Aufregung hindeutet, "er ist empört" deutlich weniger.

Oder ist das nur meine Privatmeinung?
--
... man muss oft schon Wissenschaft infrage stellen bei den Wirt-
schaftsmenschen [...] das Denken wird haeufig blockiert von einem
ideologischen Ueberbau [...] Es ist halt in vielen Teilen eher
eine Religion als eine Wissenschaft. -- Heiner Flassbeck
Hartmut Kraus
2017-07-28 21:25:23 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Post by Gunhild Simon
....
Post by Thomas Schade
Inhaltlich stimme ich dir zu, 'empören' hat etwas von 'sich künstlich
aufblasen'. Jemanden, der sich empört, kann man nicht wirklich ernst
nehmen.
Deine Beschreibung finde ich unzutreffend.
1. ist sich künstlich aufregen synonym mit sich aufblasen.
2. empfinde ich Empörung nicht automatisch als
lächerlich: "Empört euch!"
Ich wollte nicht "empören" von "entrüsten" abgrenzen, falls das so
angekommen ist. Mir scheint daß "Er empört sich" auf künstliche
Aufregung hindeutet, "er ist empört" deutlich weniger.
Oder ist das nur meine Privatmeinung?
Wahrscheinlich. Mich empört sie nämlich. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Tobias J. Becker
2017-07-29 09:22:36 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Ich wollte nicht "empören" von "entrüsten" abgrenzen, falls das so
angekommen ist. Mir scheint daß "Er empört sich" auf künstliche
Aufregung hindeutet, "er ist empört" deutlich weniger.
Oder ist das nur meine Privatmeinung?
Nein, etwas Ähnliches wollte ich auch schon schreiben: Bei reflexivem
Gebrauch tritt offenbar häufiger eine leichte Bedeutungsverschiebung ein
zu einer Art "inneren Beteiligung" (wie man beim altgriechischen Medium
gern sagt):

"Das empört ihn" oder "er ist empört" ist eine Beschreibung von außen,
"er empört sich" zielt hingegen auf den inneren Vorgang.


Deutlicher wird es vielleicht bei "erinnern".


jemanden erinnern: Man nimmt irgendeine (äußerliche) Handlung vor, um
jemanden etwas ins Gedächtnis zurückzurufen.


Bsp: Ich erinnerte ihn an unsere Verabredung.
= Ich sagte: "Hey du! Wir hatten doch eine Verabredung."


Das geht natürlich auch auf die erste Person bezogen:

Bsp.: Er erinnerte mich an unsere Verabredung.
= Er sagte zu mir: "Hey du! ..."


Und es geht auch, ich nenne es mal, "echt-reflexiv", zumindest theoretisch:

Bsp: Ich erinnerte mich (selbst) mithilfe eines dicken Kreuzes im
Kalender an unsere Verabredung.
= Ich selbst habe mir eine Mitteilung hinterlassen als
Gedächtnisstütze an jene Verabredung.


Üblicherweise kippt die Bedeutung jedoch, insbesondere bei Auslassung
des oben etwas konstruierten Hilfsmittels:

Bsp: Ich erinnerte mich an unsere Verabredung.
= In meinem Kopf kam es mir wieder auf, dass wir ja eine Verabredung
hatten. (= Ich entsann mich meiner Verabredung.)


"jemanden erinnern" ist wohl als eine Art loses Kausativum zu "sich
erinnern" zu sehen, wobei auch beides ohne das andere möglich ist. (Das
Aussprechen einer Erinnerung hat nicht immer auch zur Folge, dass sich
jemand auch tatsächlich erinnert. Und wenn man sich erinnert, dann nicht
notwendig durch tatsächliche äußerliche Erinnerung.)

Ebenso scheint mir "jemanden empören" eine Art loses Kausativum zu "sich
empören" und "jemanden entrüsten" zu "sich entrüsten".


Tobias
Hartmut Kraus
2017-07-29 10:26:28 UTC
Permalink
Post by Tobias J. Becker
Post by Quinn C
Ich wollte nicht "empören" von "entrüsten" abgrenzen, falls das so
angekommen ist. Mir scheint daß "Er empört sich" auf künstliche
Aufregung hindeutet, "er ist empört" deutlich weniger.
Oder ist das nur meine Privatmeinung?
Nein, etwas Ähnliches wollte ich auch schon schreiben: Bei reflexivem
Gebrauch tritt offenbar häufiger eine leichte Bedeutungsverschiebung ein
zu einer Art "inneren Beteiligung" (wie man beim altgriechischen Medium
"Das empört ihn" oder "er ist empört" ist eine Beschreibung von außen,
"er empört sich" zielt hingegen auf den inneren Vorgang.
Deutlicher wird es vielleicht bei "erinnern".
jemanden erinnern: Man nimmt irgendeine (äußerliche) Handlung vor, um
jemanden etwas ins Gedächtnis zurückzurufen.
Bsp: Ich erinnerte ihn an unsere Verabredung.
= Ich sagte: "Hey du! Wir hatten doch eine Verabredung."
Bsp.: Er erinnerte mich an unsere Verabredung.
= Er sagte zu mir: "Hey du! ..."
Bsp: Ich erinnerte mich (selbst) mithilfe eines dicken Kreuzes im
Kalender an unsere Verabredung.
= Ich selbst habe mir eine Mitteilung hinterlassen als
Gedächtnisstütze an jene Verabredung.
Üblicherweise kippt die Bedeutung jedoch, insbesondere bei Auslassung
Bsp: Ich erinnerte mich an unsere Verabredung.
= In meinem Kopf kam es mir wieder auf, dass wir ja eine Verabredung
hatten. (= Ich entsann mich meiner Verabredung.)
Komische Weiber musst du kennen. Ich brauch(t)e für sowas nie einen
Terminkalender. ;)

Wer war das doch gleich, der mal gefragt wurde, was für ihn der schönste
Brief war? Auch der kürzeste ("Freitag!") ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Jakob Achterndiek
2017-07-27 22:07:09 UTC
Permalink
Post by Lars Bräsicke
Post by Christina Kunze
Irgendwann muss es aber reflexiv geworden sein, man entrüstet doch
nicht jemand anderen.
"Es entrüstet mich, das zu lesen!"
Finze nich, daß das ziemlich dicht bei "hier werden Sie geholfen" ist?
--
j/\a
Stefan Schmitz
2017-07-28 19:00:47 UTC
Permalink
Post by Lars Bräsicke
Post by Christina Kunze
entrüsten aus der fassung, ruhe bringen, turbare, ursprünglich aber
bedeutete es einem die rüstung, die waffen ausziehen, exspoliare,
<http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GE05404#XGE05404>
Die Rüstung als Fassung, als Rahmen des Benehmens.
Eine Frühform von "aus dem Anzug hüpfen" sozusagen.
Irgendwann muss es aber reflexiv geworden sein, man entrüstet doch nicht
jemand anderen.
"Es entrüstet mich, das zu lesen!"
Als reflexives Verb ist es mir gar nicht geläufig.
Vertraut ist mir die Wendung "ich bin entrüstet", und dazu passt die Grimm'sche
Erklärung perfekt.
Jakob Achterndiek
2017-07-27 15:31:54 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Jakob Achterndiek
So einfach, fürchte ich, ist das gar nicht. Denn "sich entrüsten"
kann doch auch in der Redewendung, die einen Zorn ausdrückt, wirklich
nur bedeuten, daß man die Rüstung ablegt. Warum sollte man aber gerade
das in Augenblicken tun, da dem Zorn der Ausbruch von Tätlichkeit folgen
könnte?
Könnte es bedeuten, dass man das Rüstzeug (= gute Kinderstube) von sich
wirft und sich unbeherrscht verhält?
Ja, genau das habe ich in meiner oben nicht mehr zitierten "Vermutung"
auszudrücken versucht.
:)
--
j/\a
Christina Kunze
2017-07-27 16:32:39 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Christina Kunze
Post by Jakob Achterndiek
So einfach, fürchte ich, ist das gar nicht. Denn "sich entrüsten"
kann doch auch in der Redewendung, die einen Zorn ausdrückt, wirklich
nur bedeuten, daß man die Rüstung ablegt. Warum sollte man aber gerade
das in Augenblicken tun, da dem Zorn der Ausbruch von Tätlichkeit folgen
könnte?
Könnte es bedeuten, dass man das Rüstzeug (= gute Kinderstube) von sich
wirft und sich unbeherrscht verhält?
Ja, genau das habe ich in meiner oben nicht mehr zitierten "Vermutung"
auszudrücken versucht.
:)
O, dann habe ich das nicht kapiert.
Tut mir leid.

chr
René Marquardt
2017-07-27 13:28:48 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
So einfach, fürchte ich, ist das gar nicht. Denn "sich entrüsten"
kann doch auch in der Redewendung, die einen Zorn ausdrückt, wirklich
nur bedeuten, daß man die Rüstung ablegt. Warum sollte man aber gerade
das in Augenblicken tun, da dem Zorn der Ausbruch von Tätlichkeit folgen
könnte?
Sein Hemd auziehen macht jede Aktion gleich viel intensiver!

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Christian Weisgerber
2017-07-27 14:34:58 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Außerdem ist gerade das Wort, um das es sich
drehte - Entrüstung - durchschaubar genug,
um sein eigenes Gehirn zur
Bedeutungserforschung zum Einsatz zu bringen.
Für mich ist – jetzt rein vom muttersprachlichen Sprachgefühl
ausgehend – „entrüsten“ so undurchschaubar, dass ich nicht einmal
weiß, wie ich es segmentieren soll: en|trüsten? Eine Zerlegung
ent|rüsten erscheint offenkundig unsinnig, da weder „ent-“ noch
„rüsten“ irgendwie zum Wortsinn passen.

Tja, deshalb schlage ich solche Dinge lieber nach, falls möglich.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Lars Bräsicke
2017-07-27 15:43:04 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Gunhild Simon
Außerdem ist gerade das Wort, um das es sich
drehte - Entrüstung - durchschaubar genug,
um sein eigenes Gehirn zur
Bedeutungserforschung zum Einsatz zu bringen.
Für mich ist – jetzt rein vom muttersprachlichen Sprachgefühl
ausgehend – „entrüsten“ so undurchschaubar, dass ich nicht einmal
weiß, wie ich es segmentieren soll: en|trüsten? Eine Zerlegung
Du sprichst "en-trüsten"?
Christian Weisgerber
2017-07-27 18:56:27 UTC
Permalink
Post by Lars Bräsicke
Post by Christian Weisgerber
Für mich ist – jetzt rein vom muttersprachlichen Sprachgefühl
ausgehend – „entrüsten“ so undurchschaubar, dass ich nicht einmal
weiß, wie ich es segmentieren soll: en|trüsten? Eine Zerlegung
Du sprichst "en-trüsten"?
Vermutlich. Ich bin mir nicht sicher.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
U***@web.de
2017-07-27 17:39:48 UTC
Permalink
Moin,
Post by Christian Weisgerber
Für mich ist – jetzt rein vom muttersprachlichen Sprachgefühl
ausgehend – „entrüsten“ so undurchschaubar, dass ich nicht einmal
weiß, wie ich es segmentieren soll: en|trüsten? Eine Zerlegung
ent|rüsten erscheint offenkundig unsinnig, da weder „ent-“ noch
„rüsten“ irgendwie zum Wortsinn passen.
In meinem Link war verlinkt:

(Pfeifer)

"entrüsten Vb. ‘sehr unwillig, zornig machen, empören’,
refl. ‘sich empören, unwillig werden’, mhd. entrüsten
‘die Rüstung ausziehen’, übertragen ‘aus einem geordneten
Zustand, aus der Fassung bringen, kommen’, daraus frühnhd.
‘aufbringen, in Zorn versetzen, erzürnen’;"


Darüber hinaus paßt en- eher zum Französischen.

Gruß, ULF
Christian Weisgerber
2017-07-27 19:01:41 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Christian Weisgerber
Für mich ist – jetzt rein vom muttersprachlichen Sprachgefühl
ausgehend – „entrüsten“ so undurchschaubar, dass ich nicht einmal
weiß, wie ich es segmentieren soll: en|trüsten? Eine Zerlegung
ent|rüsten erscheint offenkundig unsinnig, da weder „ent-“ noch
„rüsten“ irgendwie zum Wortsinn passen.
(Pfeifer)
Dahin hatte ich doch auch schon verwiesen.

Es ging mir darum, dass das Wort für mich eben nicht „durchschaubar
genug, um sein eigenes Gehirn zur Bedeutungserforschung zum Einsatz
zu bringen“ ist.
Post by U***@web.de
Darüber hinaus paßt en- eher zum Französischen.
Und es hat ein ü! Muss ein französisches Lehnwort sein...
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Gunhild Simon
2017-07-27 19:50:33 UTC
Permalink
Am Donnerstag, 27. Juli 2017 21:30:07 UTC+2 schrieb Christian Weisgerber:

...
Post by Christian Weisgerber
Es ging mir darum, dass das Wort für mich eben nicht „durchschaubar
genug, um sein eigenes Gehirn zur Bedeutungserforschung zum Einsatz
zu bringen“ ist.
Nicht nur das:
Eingangs verwies Ulf genervt darauf, daß er ihm
die Mühe des - leichten - Nachschlagens
abgenommen habe.

Erst daraufhin habe ich empfohlen, dies doch
zunächst selbst zu tun, nicht ohne sein eigenes
Weltwissen zu bemühen in Richtung "ent-rüsten" -
seine (psychische) Rüstung ablegend sich
(emotional) mit offenem Visier zu zeigen.

Gruß
Gunhild
Juergen Barsuhn
2017-07-29 13:05:36 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
...
Post by Christian Weisgerber
Es ging mir darum, dass das Wort für mich eben nicht „durchschaubar
genug, um sein eigenes Gehirn zur Bedeutungserforschung zum Einsatz
zu bringen“ ist.
Eingangs verwies Ulf genervt darauf, daß er ihm
die Mühe des - leichten - Nachschlagens
abgenommen habe.
Erst daraufhin habe ich empfohlen, dies doch
zunächst selbst zu tun, nicht ohne sein eigenes
Weltwissen zu bemühen in Richtung "ent-rüsten" -
seine (psychische) Rüstung ablegend sich
(emotional) mit offenem Visier zu zeigen.
Gruß
Gunhild
Manchmal dient die Vorsilbe ent- nicht zum Ausdrücken eines Gegenteils,
sondern zur Verstärkung der Bedeutung.
Beispiel: Leerem - entleeren (besonders gründlich leeren)

So könnte entrüstet micht Abrüstung, sondern Aufrüstung zum verbalen
Gegenschlag bedeuten.

Hierzu ein frei erfundenes Sprachbeispiel:
Sein Vortrag auf dem Parteitag brachte sie erst recht in Harnisch.
Entrüstet wies sie ihn in die Schranken.

Gruß
Jürgen
Hartmut Kraus
2017-07-29 14:10:12 UTC
Permalink
Post by Juergen Barsuhn
Manchmal dient die Vorsilbe ent- nicht zum Ausdrücken eines Gegenteils,
sondern zur Verstärkung der Bedeutung.
Beispiel: Leerem - entleeren (besonders gründlich leeren)
So könnte entrüstet micht Abrüstung, sondern Aufrüstung zum verbalen
Gegenschlag bedeuten.
Sein Vortrag auf dem Parteitag brachte sie erst recht in Harnisch.
Entrüstet wies sie ihn in die Schranken.
In seine oder in ihre? ;) Kein erfundenes Beispiel: Eine Rede Sarah
Wagenknechts veranlasste unsere Bundeskanzlerin und einige ihrer
Getreuen, den Saal zu verlassen.

Schmücke das doch mal mit ent- und Rüstung und so. ;) Jedenfalls muss
unsere tolle Kanzlerin da auch an irgendwelche Schranken gestoßen sein. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-28 11:53:18 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by U***@web.de
Post by Christian Weisgerber
Für mich ist – jetzt rein vom muttersprachlichen Sprachgefühl
ausgehend – „entrüsten“ so undurchschaubar, dass ich nicht einmal
weiß, wie ich es segmentieren soll: en|trüsten? Eine Zerlegung
ent|rüsten erscheint offenkundig unsinnig, da weder „ent-“ noch
„rüsten“ irgendwie zum Wortsinn passen.
(Pfeifer)
Dahin hatte ich doch auch schon verwiesen.
Es ging mir darum, dass das Wort für mich eben nicht „durchschaubar
genug, um sein eigenes Gehirn zur Bedeutungserforschung zum Einsatz
zu bringen“ ist.
Dann wird's ja mal Zeit, dass du dir das nötige Rüstzeug erwirbst. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Roland Franzius
2017-07-28 05:37:24 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Gunhild Simon
Außerdem ist gerade das Wort, um das es sich
drehte - Entrüstung - durchschaubar genug,
um sein eigenes Gehirn zur
Bedeutungserforschung zum Einsatz zu bringen.
Für mich ist – jetzt rein vom muttersprachlichen Sprachgefühl
ausgehend – „entrüsten“ so undurchschaubar, dass ich nicht einmal
weiß, wie ich es segmentieren soll: en|trüsten? Eine Zerlegung
ent|rüsten erscheint offenkundig unsinnig, da weder „ent-“ noch
„rüsten“ irgendwie zum Wortsinn passen.
Tja, deshalb schlage ich solche Dinge lieber nach, falls möglich.
Was sollte man sich unter einer entrüsteten Fassade vorstellen?

Ansonsten ist der Wortgebrauch eindeutig, es geht um selbstinduzierte,
oft gekünstelte Adrenalinausschüttung, Vorbereitung auf
Auseinandersetzung ohne Bandagen.

Dass sich ein solcher mittelalterlicher Begriff bis heute
umgangssprachlich halten kann, zeugt von seiner psychologischen
Bedeutung: Schon als Kind auf dem Dorf war "Entrüstung" voernehmlich als
Gesichtsaudruck bei den in Wut geratenden Bäuerinnnen zu beobachten, bei
der die wohlanständige Fassade fallengelassen wurde. Das Verhalten
ähnelte in etwa dem der angriffslustigen Gänse, wenn man ihrem Nachwuchs
zu nahe kam.
--
Roland Franzius
Gunhild Simon
2017-07-28 06:10:42 UTC
Permalink
Am Freitag, 28. Juli 2017 07:37:23 UTC+2 schrieb Roland Franzius:

...
< Schon als Kind ... war "Entrüstung" ... als
Gesichtsaudruck ...zu beobachten,...
Ich kann es dir nicht ersparen:
Hier hat sich in deinem verschachtelten Satz
der gleiche Kongruenzfehler eingeschlichen,
den ich erst kürzlich bei unserem Mitstreiter
Dieter Britz aus Dänemark bemängelt habe.

(Wobei Dieter eigentlich kaum noch als
Muttersprachler zu bezeichnen ist - aber,
wie sein Landsmann Bertel versicherte, dies
auch im Dänischen fehlerhaft sei.)

Verbesserungsvorschlag meinerseits:
- Schon als Kind konnte ich .. beobachten ...
(Das Subjekt "als Kind" kongruiert mit "ich".)
- Schon in meinen Kindheitstagen war ... zu beobachten ...
(Zu Beginn steht ein Adverbiale, das auch
durch ein Adverb - "früher" - substituierbar wäre.
Das Subjekt wäre ein implizites "es".)

Gruß
Gunhild
Roland Franzius
2017-07-31 20:28:45 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
...
< Schon als Kind ... war "Entrüstung" ... als
Gesichtsaudruck ...zu beobachten,...
Hier hat sich in deinem verschachtelten Satz
der gleiche Kongruenzfehler eingeschlichen,
den ich erst kürzlich bei unserem Mitstreiter
Dieter Britz aus Dänemark bemängelt habe.
(Wobei Dieter eigentlich kaum noch als
Muttersprachler zu bezeichnen ist - aber,
wie sein Landsmann Bertel versicherte, dies
auch im Dänischen fehlerhaft sei.)
- Schon als Kind konnte ich .. beobachten ...
(Das Subjekt "als Kind" kongruiert mit "ich".)
- Schon in meinen Kindheitstagen war ... zu beobachten ...
(Zu Beginn steht ein Adverbiale, das auch
durch ein Adverb - "früher" - substituierbar wäre.
Das Subjekt wäre ein implizites "es".)
Welcherlei geheimnisvolle Konstruktionspläne an der Wand von
Lehrerzimmern verbieten sollten, die Konstruktion "schon als Kind war zu
beobachten" zu benutzen, erschließt sich mir nicht auf Anhieb.

Vielleicht besser "schon mit Kindesbeinen war zu beobachten .. "?
--
Roland Franzius
Gunhild Simon
2017-07-31 21:14:04 UTC
Permalink
Am Montag, 31. Juli 2017 22:28:55 UTC+2 schrieb Roland Franzius:
...
Post by Roland Franzius
Welcherlei geheimnisvolle Konstruktionspläne an der Wand von
Lehrerzimmern verbieten sollten, die Konstruktion "schon als Kind war zu
beobachten" zu benutzen, erschließt sich mir nicht _auf Anhieb_.
Das hat Zeit!

Ich habe eine Erläuterung angefügt.
Es geht um die Identität des Subjekts.
Richtig ist nach meinem Verständnis nur:
"Schon als Kind konnte ich beobachten ..."
Post by Roland Franzius
Vielleicht besser "schon mit Kindesbeinen war zu beobachten .. "?
Nö.

Vielleicht:
"Schon von Kindesbeinen an konnte ich beobachten ..."

Gruß
Gunhild
René Marquardt
2017-07-31 22:30:59 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Nö.
"Schon von Kindesbeinen an konnte ich beobachten ..."
Gestelztes, unnatürliches, pseudo-literales Deutsch. Kommt so vielleicht
in "Mein Kampf" vor, oder in "Drei romantische Arzt-/Liebesromane in einem Band",
mit Dr. Leon Blautaler.
Jakob Achterndiek
2017-08-01 08:12:56 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
...
"schon als Kind war zu beobachten"
"Schon als Kind konnte ich beobachten ..."
Vielleicht besser "schon mit Kindesbeinen war zu beobachten .. "?
"Schon von Kindesbeinen an konnte ich beobachten ..."
"Obacht auf ...
hatten schon die unschuldigen Augen
jenes Jünglings mit lockigem Haar,
der auch ich einmal gewesen."
{ frei nach Versen G.A.Lortzings (1801-1851) ]
--
j/\a
Henning Sponbiel
2017-08-01 13:54:28 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
...
Post by Roland Franzius
Welcherlei geheimnisvolle Konstruktionspläne an der Wand von
Lehrerzimmern verbieten sollten, die Konstruktion "schon als Kind war zu
beobachten" zu benutzen, erschließt sich mir nicht _auf Anhieb_.
Das hat Zeit!
Ich habe eine Erläuterung angefügt.
Es geht um die Identität des Subjekts.
"Schon als Kind konnte ich beobachten ..."
Post by Roland Franzius
Vielleicht besser "schon mit Kindesbeinen war zu beobachten .. "?
Nö.
"Schon von Kindesbeinen an konnte ich beobachten ..."
*unterschreib*


Henning
Heinz Lohmann
2017-08-01 15:36:49 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
"Schon von Kindesbeinen an konnte ich beobachten ..."
"Ich bin so müde, dass ein Bein das andere nicht sieht."

Der Professor durfte das.
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Matthias Opatz
2017-08-01 23:05:43 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by Gunhild Simon
"Schon von Kindesbeinen an konnte ich beobachten ..."
"Ich bin so müde, dass ein Bein das andere nicht sieht."
Der Professor durfte das.
Als Humboldt den Chimborasso bestieg, war die Luft so dünn, daß er nicht
mehr ohne Brille lesen konnte.

Matthias
Quinn C
2017-08-02 16:10:57 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Heinz Lohmann
Post by Gunhild Simon
"Schon von Kindesbeinen an konnte ich beobachten ..."
"Ich bin so müde, dass ein Bein das andere nicht sieht."
Der Professor durfte das.
Als Humboldt den Chimborasso bestieg, war die Luft so dünn, daß er nicht
mehr ohne Brille lesen konnte.
Fragt sich nur, mit welchem Bein.
--
selbstheiligen und vom himmel dünkelheilige gefallene gugelfritzen
FISCHART
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Hartmut Kraus
2017-08-02 16:12:43 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Heinz Lohmann
Post by Gunhild Simon
"Schon von Kindesbeinen an konnte ich beobachten ..."
"Ich bin so müde, dass ein Bein das andere nicht sieht."
Der Professor durfte das.
Als Humboldt den Chimborasso bestieg, war die Luft so dünn, daß er nicht
mehr ohne Brille lesen konnte.
So so. Für mich ist die Luft seit 20 Jahren dafür zu dünn, egal in
welcher Höhe. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Heinz Brückner
2017-07-31 22:37:14 UTC
Permalink
am Mon, 31 Jul 2017 23:28:45 +0300 schrieb Roland Franzius
Post by Roland Franzius
Vielleicht besser "schon mit Kindesbeinen war zu beobachten .. "?
Genau.
Karlchen: "Ihre gütigen Augen schmierten dem braven Kinde ein Butterbrot."

Heinz
Ralf Joerres
2017-08-01 10:26:57 UTC
Permalink
Post by Roland Franzius
Post by Gunhild Simon
...
< Schon als Kind ... war "Entrüstung" ... als
Gesichtsaudruck ...zu beobachten,...
Hier hat sich in deinem verschachtelten Satz
der gleiche Kongruenzfehler eingeschlichen,
den ich erst kürzlich bei unserem Mitstreiter
Dieter Britz aus Dänemark bemängelt habe.
(Wobei Dieter eigentlich kaum noch als
Muttersprachler zu bezeichnen ist - aber,
wie sein Landsmann Bertel versicherte, dies
auch im Dänischen fehlerhaft sei.)
- Schon als Kind konnte ich .. beobachten ...
(Das Subjekt "als Kind" kongruiert mit "ich".)
- Schon in meinen Kindheitstagen war ... zu beobachten ...
(Zu Beginn steht ein Adverbiale, das auch
durch ein Adverb - "früher" - substituierbar wäre.
Das Subjekt wäre ein implizites "es".)
Welcherlei geheimnisvolle Konstruktionspläne an der Wand von
Lehrerzimmern verbieten sollten, die Konstruktion "schon als Kind war zu
beobachten" zu benutzen, erschließt sich mir nicht auf Anhieb.
Vielleicht besser "schon mit Kindesbeinen war zu beobachten .. "?
Noch besser 'mit meinen Kindesbeinen konnte ich beobachten...'

Ralf Joerres
Gunhild Simon
2017-07-28 08:17:27 UTC
Permalink
Am Freitag, 28. Juli 2017 07:37:23 UTC+2 schrieb

...
Post by Roland Franzius
Was sollte man sich unter einer entrüsteten Fassade vorstellen?
...
Ein Gebäude wir zwecks Bearbeitung der Fassade
mit einem Gerüst versehen. Es wird - fachsprachlich -
"eingerüstet".

Gerüst/Einrüstung ist einen Ableitung von rüsten/Rüstung, daher das etwas sperrige Verb.
"das Gerüst abbauen", heißt das "entrüsten" oder "abrüsten"? Beide Ableitungen sind ja anderweitig
belegt.

Allerdings hat Rüstung/(sich)rüsten ja auch unterschiedliche Bedeutungen.

Gruß
Gunhild
U***@web.de
2017-07-28 08:49:02 UTC
Permalink
Moin,
Post by Gunhild Simon
Post by Roland Franzius
Was sollte man sich unter einer entrüsteten Fassade vorstellen?
...
Ein Gebäude wir zwecks Bearbeitung der Fassade
mit einem Gerüst versehen. Es wird - fachsprachlich -
"eingerüstet".
Gerüst/Einrüstung ist eine[n] Ableitung von rüsten/Rüstung, daher das etwas sperrige Verb.
"das Gerüst abbauen",
Das soll ein Verb sein? Die Konstruktion enthält eines.
Post by Gunhild Simon
heißt das "entrüsten" oder "abrüsten"? Beide Ableitungen sind ja anderweitig
belegt.
Als actus contrarius hätte ich ja - als Analogon zur Packerei -
ausrüsten vorgeschlagen. Aber auch das ist anderweitig belegt.

Gruß, ULF
Tobias J. Becker
2017-07-28 10:32:40 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Am Freitag, 28. Juli 2017 07:37:23 UTC+2 schrieb
...
Post by Roland Franzius
Was sollte man sich unter einer entrüsteten Fassade vorstellen?
...
Ein Gebäude wir zwecks Bearbeitung der Fassade
mit einem Gerüst versehen. Es wird - fachsprachlich -
"eingerüstet".
Gerüst/Einrüstung ist einen Ableitung von rüsten/Rüstung, daher das etwas sperrige Verb.
"das Gerüst abbauen", heißt das "entrüsten" oder "abrüsten"? Beide Ableitungen sind ja anderweitig
belegt.
Abrüsten.

Das Abrüsten im militärischen Sinne ist ja nur eine spezielle Form,
nämlich in Bezug auf ein spezielles Rüstzeug.

Tobias
Hartmut Kraus
2017-07-28 11:42:03 UTC
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Post by Tobias J. Becker
Post by Gunhild Simon
Am Freitag, 28. Juli 2017 07:37:23 UTC+2 schrieb
...
Post by Roland Franzius
Was sollte man sich unter einer entrüsteten Fassade vorstellen?
...
Ein Gebäude wir zwecks Bearbeitung der Fassade
mit einem Gerüst versehen. Es wird - fachsprachlich -
"eingerüstet".
Gerüst/Einrüstung ist einen Ableitung von rüsten/Rüstung, daher das etwas sperrige Verb.
"das Gerüst abbauen", heißt das "entrüsten" oder "abrüsten"? Beide Ableitungen sind ja anderweitig
belegt.
Abrüsten.
Das Abrüsten im militärischen Sinne ist ja nur eine spezielle Form,
nämlich in Bezug auf ein spezielles Rüstzeug.
Richtig, entrüstet kann man eigentlich nur über Aufrüstung des Gegners
sein. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-28 11:50:04 UTC
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Post by Gunhild Simon
Am Freitag, 28. Juli 2017 07:37:23 UTC+2 schrieb
...
Post by Roland Franzius
Was sollte man sich unter einer entrüsteten Fassade vorstellen?
...
Ein Gebäude wir zwecks Bearbeitung der Fassade
mit einem Gerüst versehen. Es wird - fachsprachlich -
"eingerüstet".
Gerüst/Einrüstung ist einen Ableitung von rüsten/Rüstung, daher das etwas sperrige Verb.
"das Gerüst abbauen", heißt das "entrüsten" oder "abrüsten"? Beide Ableitungen sind ja anderweitig
belegt.
Es kommt noch schimmer: Nehmen wir mal als Gegenteil von "einrüsten"
"ausrüsten" - ach nein, das ist auch schon belegt, aber voll vom
Gegenteil ...
--
http://www.hkraus.eu/
Heinz Lohmann
2017-07-28 01:23:22 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Manchen Postings sieht man formal und
inhaltlich an, daß es sich nicht lohnt,
ihnen Beachtung zu schenken.
Also?
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Christian Weisgerber
2017-07-27 11:54:51 UTC
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Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
Das kann man leicht auf dwds.de nachschlagen.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Stefan Ram
2017-07-28 04:13:23 UTC
Permalink
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
"entrüsten, v.: außer Fassung (Bereitschaft) bringen:
aufbringen, zornig machen. Refl. sich e.: aufgebracht,
zornig werden. Mhd. entrüsten «der Rüstung entkleiden,
der Rüstung benehmen», bildl. s, v. a. «außer Fassung
bringen», bei Luther und H. Sachs (Fab. 232, 6) s.v. a.
«erzürnen». ABL. Entrüstung, f. Bei Rädlein 1711."

Deutsches Wörterbuch, Weigand (1910)

Das wirft natürlich die Frage auf: »Benehmen« hieß
anscheinend (was auch irgendwie morphologisch nachvollziehbar ist)
»wegnehmen«: »Der Rüstung benehmen« = »Die Rüstung wegnehmen«.

Warum sagen wir dann heute »sich benehmen« im
Sinne von »sich wie sozial erwünscht verhalten«?
Hartmut Kraus
2017-07-28 11:43:58 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Post by Karl Meinheimer
Aber woher kommt das Wort "Entrüstung"?
aufbringen, zornig machen. Refl. sich e.: aufgebracht,
zornig werden. Mhd. entrüsten «der Rüstung entkleiden,
der Rüstung benehmen», bildl. s, v. a. «außer Fassung
bringen», bei Luther und H. Sachs (Fab. 232, 6) s.v. a.
«erzürnen». ABL. Entrüstung, f. Bei Rädlein 1711."
Deutsches Wörterbuch, Weigand (1910)
Das wirft natürlich die Frage auf: »Benehmen« hieß
anscheinend (was auch irgendwie morphologisch nachvollziehbar ist)
»wegnehmen«: »Der Rüstung benehmen« = »Die Rüstung wegnehmen«.
Warum sagen wir dann heute »sich benehmen« im
Sinne von »sich wie sozial erwünscht verhalten«?
Das hat vermutlich damit zu tun, dass Sprache sich entwickelt.
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-07-28 11:28:10 UTC
Permalink
Post by Karl Meinheimer
Heutzutage wird sich gerne "entrüstet". Am meisten über Luxusprobleme,
und über die Scheiße die es vom Himmel regnet wird gelacht.
Politiker können das ganz gut, vor allem die Sozen, um ihre
Wähler zu verscheissern.
Ich wusste gar nicht, dass unsere Größte Sozi ist.
--
http://www.hkraus.eu/
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