Post by Hanno FoestPost by Holm TiffeDas ist vergammelnder Kleber zwischen Bildröhre und einem frontseitigen
Implosionsschutz..
War das wirklich ein Implosionsschutz? Ich hätte jetzt gedacht, das wäre
gegen Spiegelungen. Eine konvexe Bildröhre reflektiert nun mal mehr als
eine flache Scheibe.
Ich gehe mal davon aus, dass Du die geforderte Implosionsicherheit entweder
durch eine dickeres Bildschirmglas erreichen kannst, was natürlich etwas
höhere Anforderung bei der Herstellung (Blasen- und Schlierenfreiheit)
stellt, oder durch eine nicht ganz so dicke Scheibe mit aufgeklebter Schutz-
scheibe. Man kann sowohl Glas chemisch mattieren oder spiegelglänzend
machen.
In den 1970er-Jahren waren bei den Fernseher die sogenannten "durchgesteckten"
Bildröhren mal in Mode. Unser Robotron 1715 hat eine solche durchgesteckte
Röhre. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass es keine Implosionsschutzscheibe
gibt.
Alle anderen Monitore und Terminals in unserem Museum haben Bildschirmblenden,
bei denen nicht zu erkenne ist, ob da eine Schutzscheibe vor(geklebt) ist.
Wenn der Kleister nicht pustelt, ist er ja homogen und unsichtbar.
Wegen Reflektionsreduzierung wurden manchmal "Gazefilter" vor die Röhre ge-
setzt, wie bei unserem Siemens 6.610-System. Das ist übrigens neben den
Robotronen das einzige System, von dem ich vermute, dass es tatsächlich in
Europa produziert worden sein könnte.
Zur Kontrasterhöhung gab es bei den monochromen Apple-II-Monitoren vorsatz-
schalen aus dunklem Plexiglas. Die Idee war, das Tageslicht was stört,
muss den Kunststoff zweimal durchlaufen, wird also doppelt geschwächt,
das Licht von der Röhre muss nur einmal durch, wird also nur halb so
oft geschwächt. Zudem vermute ich, dass der Kunststoff so beschaffen
ist, dass er genau die Wellenlänge des grünen Monitorphosphors nur
wenig schwächt, alle anderen Wellenlängen aber möglichst stark. Deswegen
sehen diese Vorsatzschalen sehr dunkel, beinahe schwarz aus, der Bild-
schirminhalt ist aber gut lesbar.
Klemens
(der einst, als wir die ganzen 28"-Sun-Röhrenmonitore in die Schrott-
mulde geworfen haben, versucht hat, eine Röhrenimplosion zu provozieren
und dies auch nicht durch zentrales Bewerfen der in der Mulde liegenden
Monitore mit 10kg schweren Transformatoren erreicht hat.)