In de.rec.fahrrad, F. W. <***@home.com> wrote:
[bezweifle wohl, ob diese Absenderadresse gelesen wird? Meine schon.]
Post by F. W.Ich nutze Akkus, die ich 2010 gekauft habe, noch heute.
Und wieviele Ladezyklen haben die hinter sich (fast leer auf fast voll)?
Die Stromerei hat über den Verschleiß hinaus den eingebauten Fehler, dass es
schon nach einfacher Überschlagsrechung unmöglich ist, für einen
Massenbetrieb die erforderliche Infrastruktur bereitzustellen.
In Summe sind wir hier eher noch bei Geschöpfen aus dem Wunderland des
garantierten Tunnelblicks.
Beim Pedalieren schwindet mein Pessimismus ein wenig, dass sich das
eindeutig darstellen lässt, da hat auch etwas Optimismus Platz - hier in der
hügeligen Region sind nur sehr wenige trainiert, ein Fahrrad auch abseits
der ebenen Teile der Geographie zu gebrauchen, damit ist es kein
Allzweckgerät für überall. Mit Strom hingegen wird es, wie ich sehe, um ein
Stück besser angenommen.
Aber auch hier verbleibt als teure Frage diejenige nach der Anzahl der
praktikabel möglichen Ladezyklen.
Nebenbei ist mein letzter Stand schon ein Stück her, habe aber nichts
Gegenteiliges mehr vernommen bis dahin - ausgelutschtes Lithiumzeux wird
demnach zwar gesammelt, keinesfalls aber wiederverwertet.
Stattdessen kommt die alte Kolonialistennummer: Der Abbau ist billiger, also
geht der Bagger in die Berge, auch noch dort, wo hierzu erstmal mit
politischen Intrigen Not und Elend geschaffen wird. Es wurde ja kürzlich der
Musk'sche Imperator damit bekannt, zum Putsch in Bolivien nachträglich zu
bemerken, in etwa, wo seinesgleichen die Rohstoffe herbekommen kann, da
sorge man dafür, dass man sie sich auch holen kann. Es war ein blühendes
Land, mit einer Mehrzahl von Indios, und rassistisch gesonnen einer
Minderheit dagegen, die sich mit Lug und Betrug die Macht wieder gekrallt
hat.
So wurde eingefädelt, Lithium möglichst billig zu exportieren, garantiert
unter korporatistisch definierter Strategie, mit dem Recht, ein Chaos
hinterlassen zu dürfen (man schaue nach Nigeria, was dort die Ölförderer für
unglaublich viel Dreck und Verwústung erzeugt haben). Nebenbei ist hierbei
Deutschland mit im Boot, bei dieser Nummer. Evo Morales hatte ein Angebot
unterbreitet, wie dieser Abbau im Einklang mit den Bedürfnissen von Mensch
und Natur zu organisieren sei. Aber ein unipolarer militaristsicher Horizont
reicht nicht bis zu fairer Partizpation, wo auch Menschen dabei sind, und
nicht nur per Konsum erzeugte Finanzdaten.
Als eine politisch solche ist auch die schwierige Rechnung noch dazu
aufzumachen, wie der Kupferbedarf zur Massenbestromung zu bewältigen sei -
allerdings ist dies allein von der Idee her schon illusorisch. Wie gehabt,
das mit dem Strom als universelle Allzwecklösung ist ein Hirngespinst, das
lässt sich nachrechnen. Obendrein hilft aber auch die Technik mit dem
Wasserstoff nicht viel weiter, eher auch das wieder ein Thema für den
Tunnelblick, wo der miserable Wirkungsgrad der Umwandlungen weggekürzt wurde
aus der Betrachtung.
Nun gut. Wen interessieren die Hintergründe, wenn die Konsumenten und ihr
Politpersonal mit angeschlossener Boulevard-Journaille plappern wollen?
Der Hund ist dort begraben, wo sparsame Ansätze unbedingt vermieden werden
müssen, das ist ein wesentlicher Imperativ, man stelle sich vor, PKWs mit
maximal 300 kg, maximal 20 PS, wo bliebe da die kleine Marge hier und dort,
der unentbehrliche Schmierstoff für den ganzen Oligarchenzinnober in dieser
alleine auf nackte Gier gebürsteten Form des Wirtschaftens?
Voilà, immer wieder ein neuer Tunnelblick zur Ablenkung und damit wieder ein
paar weitere Jahre zum Weiterwuschteln gekauft.