Post by Arno WelzelPost by Arno WelzelPost by Arno Welzel<http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-schoeneberg-rechtsabbiegender-lkw-toetet-radfahrerin/20875818.html>
Vielleicht ist eher sowas gemeint - Radwege nicht einfach gerade aus
"geradeaus". Einfach so.
Post by Arno WelzelPost by Arno Welzelüber die Kreuzung führen, sondern so, dass man erst ein Stück rechts
schwenkt, um dann für Rechtsabbieger besser sichtbar zu sein, wenn man
<https://bicycledutch.wordpress.com/2011/04/07/state-of-the-art-bikeway-design-or-is-it/>
Die Alternative wäre, auf Radwege generell zu verzichten. Aber *wenn*
man Radwege haben will, erscheint mir das noch die sinnvollste Variante.
Es ist einfach eine Frage des Verkehrsaufkommens. Die kreuzenden Wege
sind und bleiben ein Problem, auch wenn man die Kreuzung so flach
gestaltet wie hier.
Hierzustadt gibts eine Kreuzung, an der ich das brauche, nämlich hier:
https://www.google.de/maps/place/Friederikenpl.,+Hannover/@52.3693764,9.7317316,137m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x47b074b9b0914631:0xb86dcafad867fdc4!8m2!3d52.3691529!4d9.7325738!5m1!1e2?hl=de-DE
Komme ich von Osten aus dem Friedrichswall oder der Karmarschstraße und
möchte die Lavesallee weiterfahren, so wechsele ich in Höhe
Karmarschstraße auf die Fahrbahn (Rechtsabbiegerspur Richtung
Leibnizufer und fahre dann halbrechts über die durchgezogene Linie
Richtung Lavesallee. Den Radweg dort halte ich für tolerabel; auf
Hauptverkehrsstraßen wie dieser muß ich sonst nicht unbedingt auf der
Fahrbahn fahren (YMMV).
In dem "freien Rechtsabbieger", einer Stelle, an der der "Verkehr"
üblicherweise richtig aufdreht (Tempo-70+) stand früher mal ein
Vorfahrt-gewähren-Schild für den Autoverkehr (staun!). Ein eiliger
Autofahrer hat dann trotzdem einen kreuzenden Radfahrer totgefahren. Man
hat dann zum Schutz der Radfahrern erstmal die die Vorfahrtregelung
umgedreht und danach dann eine großräumige Schikane mit Bettelampel
hingepflastert. Die Ausgaben für einen solchen Radfahrersegen verbucht
die Stadt dann unter "Radverkehrsförderung".
(Google Maps zeigt den aktuellen Bauzustand, Streetview den von Okt
2008).
Post by Arno Welzelnur kenne ich kaum relevante Kreuzungen, an denen nur jeweils ein Kfz
abbiegen will. Die Frage bleibt für mich, ob nicht in vielen Fällen
eine getrennte Signalisierung der Richtungen mehr bringen würde, als
ein solcher Umbau.
Das grundsätzliche Problem, daß Geradeausverkehr rechts vom
Abbiegeverkehr geführt wird, ist schlichtweg nicht auszuräumen.
Wer als Radfahrer in einer solchen Situation geradeaus will und auf
seine eigene Sicherheit achtet, muß die Rechtsabbiegespur blockieren.
Das habe ich erst heute abend wieder machen müssen. Ein
vorschriftsgemäßer Autofahrer (Autofahrer fahren bekanntlich immer
vorschriftsgemäß) stand vor einer roten Ampel auf der rot markierten
Fahrrad-Aufstellfläche. Also bin ich an ihm rechts vorbeigefahren (den
Platz hat er noch gelassen) und habe mich vor ihn auf den
Fußgängerüberweg gestellt. Geht nicht anders.
Dumm wäre nur gewesen, wenn die Ampel genau dann auf rot-gelb gegangen
wäre, als ich auf seiner Höhe rechts neben ihm war. Dann wäre
sicherheitshalber wohl eine Vollbremsung angesagt gewesen (aber ich war,
kurz vor der roten Ampel eh nicht mehr schnell).
Post by Arno WelzelStreifen suggerieren bei Autofahrern, dass sie auf jeden Fall bis zum
Streifen heranfahren dürfen, ohne Abstand halten zu müssen.
Eben.
Post by Arno WelzelZu rechts parkenden Autos ist der Abstand auch meist viel zu gering,
Stichwort "Dooring". Das erhöht die Sicherheit nicht, sondern gefährdet
nur mehr als vorher.
Ein einziges Argument spricht für so einen "Schutzstreifen". Die
"Straße" sieht mit den knallroten Dingern schmaler aus, das reduziert
die Geschwindigkeit des "Verkehrs".
Die (wenigen) rücksichtslosen und daher gefährlichen Autofahrer juckt
das aber nicht. Die fahren so, als wäre die rote Markierung überhaupt
nicht da -- und das dürfen sie laut StVO ja auch.
Neulich mal hat die hiesige Straßenverkehrsbehörde ganz stolz einen
Schutzstreifen von 45 cm Breite gestaltet. Dazu fällt mich nichts mehr
ein.
Ich empfinde für mich als Radfahrer die bauliche Situation von
Verkehrsanlagen dann am besten, wenn "Verkehrsplaner" möglichst wenig
gestalten. Eine herkömmliche Kreuzung ohne weitere gestalterische
Maßnahmen ist mir am liebsten. Sobald ein Verkehrsplaner sich austobt,
kommt für mich als Radfahrer etwas Schlechteres heraus.