Post by Dorothee HermannPost by Dieter BritzIst es wahr, dass "Nazi" ursprünglich, schon bevor Hitler, in
Gebrauch war als Abkürzung vom bayrischen Namen Ignatius?
https://www.sueddeutsche.de/bayern/nazi-begriff-wort-sprachgeschichte-historisch-1.4307696
"Ganz früher" steht da. Sprache, Ausdrücke, verändern sich.
Habe ich hier in Bayern noch nie gehört.
Aber: Ich kenne jemanden, der ein "gstandener Mann" ist und immer noch
"Hansi" gerufen wird.
Ist für mich ein Kanarienvogelname - sei's drum!
Dorothee, und nun?
178 Fundstellen bei Auerbach und Busch in der digibib Deutsche
Literatur. Dazu eine hier:
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Sing du, Hinterlachr. Aber was Feins und Zierlichs.«
Und Hinterlachr sang:
»Zu Bacharach am Rheine,
Da hat mir's wohlgetan,
Die Wirtin war so feine.
So feine,
Und als wir ganz alleine...«
»Ach, dummes Zeug. Immer Weiber und Weiber. Aber sie denken nicht dran;
und am wenigsten, was eine richtige Wirtin ist. Sie lachen dich aus.
_Nazerl_, mach du dein Sach. Aber nichts von den Weibern; hörst du. Halt
dich an das!« Und dabei schob er ihm eine frische Kanne zu, die der Wirt
eben hereingebracht hatte.
Und _Nazerl_ hob an:
»Der liebste Buhle, den ich hab,
Der liegt beim Wirt im Keller,
Er hat ein hölzins Röcklein an
Und heißet Muskateller:
Hab manche Nacht mit ihm verbracht,
Er hat mich immer glücklich 'macht, glücklich 'macht,
Und lehrt mich lustig singen.«
»Das ist recht. Der liebste Buhle, den ich hab... das gefällt mir. Der
_Nazi_ hat's getroffen. Was meinst, Zenobia?«
Und alle wiederholten den Vers und stießen mit ihren Kannen und Bechern
zusammen.
[ Fontane: Grete Minde. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky,
(vgl. Fontane-RuE Bd. 3, S. 78-79) ]
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