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Post by Peter ZanderGott ließ vorgeblich ganze Völker von Menschen anderen Glaubens
massakrieren - und andere Menschen machten das nach. Sie ließen sich
liebt eure Feinde.
Hallo Peter,
richtig an deiner Feststellung ist, dass Menschen immer wieder
aufeinander losdreschten. Richtig ist auch, dass sie sich dabei vor
allem auf das AT beriefen. Aber ebenso gab es Menschen, die ihr Handeln
am Gebot der Nächsten- und Feindesliebe ausrichteten. Dabei beriefen sie
sich auf die gleiche Bibel.
"Buchreligionen" scheinen eine Neigung zu haben, das Aufgeschriebene
mitunter selektiv und willkürlich aufzufassen.
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Post by Peter ZanderRichtig, Gott vorgeblich dieses Versprechen. Er muss es bereits
weniger als 60 Generationen vergessen haben, was er für ewige
Generationen versprochen hat, er ließ seinen Sohn das Ende der Erde
noch zu Lebzeiten zumindest einiger seiner Jünger ankündigen.
Imho "klebst" auch du viel zu eng am _geschriebenen_ Wort. Ich löse das
einfacher. Wenn Jesus das nahe Ende der Welt so ankündigte, wie es die
Evangelisten darstellen, dann irrte er sich. Ebenso könnten sich aber
auch die bibl. Schriftsteller von der damaligen Endzeitstimmung
angesteckt haben und Jesus diese Worte in den Mund gelegt haben. Fest
steht, dass die Welt nicht unterging. Wer auch immer irrte, für mich
steht fest, dass man "der Bibel" nicht vorbehaltlos Glauben schenken
kann/darf.
Post by Peter ZanderWie
schrecklich dieses Ende sein sollte, beschreibt Jesus selbst - und
besonders schaurig der Apokalypse-Johannes. All das ist nichts anderes
als schiere Angsterzeugung. Wer glaubt, Menschen durch Angsterzeugung
zu sinnvollem Handeln bewegen zu können, ist nach meiner Meinung ganz
einfach dumm.
Sollte die Bibel tatsächlich der Angsterzeugung dienen, dann gilt dies
auch (!) für die Verbrecher, Menschenschinder, Feldherren usw. Und
tatsächlich kann man zumindest der Bilderwelt des Mittelalters
entnehmen, dass insbesonders den Mächtigen und "Wissenden" eingeheizt
wurde. In den Bildern werden deutlich mehr Mächtige, Kirchenfürsten,
Kleriker und Ordensleute in den Höllenschlung geführt und gepiesackt als
einfaches Volk.
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Post by Peter ZanderIn Kürze werden die Weltuntergangs-Rattenfänger mit der schrecklichen
Katastrophe haussieren gehen und sie als Zeichen des nahen Endes der
Erde behaupten. Schlimm ist vor allem, dass die Wurzeln für ihr
Rattenfänger-Handeln im so genannten "Wahren Wort Gottes" stehen.
Die sind schon am Werk. :-(((
Schlimm ist, dass diese Leute aus meiner Sicht abgrundtief dumm sind.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Argumente im Regelfall nichts
nutzen. Sie kennen obendrein die Bibel nur bruchstückhaft. Da diese
Clientel weiterhin der Meinung ist, dass Theologen grundsätzlich lügen
und glaubenslose Gesellen sind, schenken sie diesen keinen Glauben.
Post by Peter ZanderPost by Otto DoennewegPost by Peter ZanderSicher, ich etwa verstehe es als hirnverbrannten Schwachsinn, Gott das
bewusste Absaufenlassen seiner eigenen Geschöpfe zu unterstellen.
Andere Menschen verstehen das eben anders und reden von einer
gerechten Strafe Gottes.
Genauso sehe ich das auch.
Für Dich scheinen nur die Gedanken des Jesus bezüglich der
Nächstenliebe zu zählen.
Nicht _nur_, Gottes- und Feindesliebe spielen auch eine Rolle.
Post by Peter ZanderAber siehst Du es als gerechte Strafe Gottes
oder siehst Du es als Schwachsinn, so etwas von Gott zu behaupten?
Ich sehe manches als reinen Unsinn an.
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Post by Peter ZanderDie Gefährlichkeit der christlichen Bibel liegt nach meiner Meinung
daran, dass die Verkünder der Lehre des Christus die eigentliche Lehre
auf das Scheinheiligste verhöhnen.
Ich sehe die Gefährlichkeit der Bibel eher darin, dass sie von etlichen
"Gläubigen" wort-wörtlich verstanden wird. Selbst offenkundige
Widersprüche werden mit dümmsten Argumenten beiseite geschoben. Wer
bspw. die NG liest, kann sich täglich von der Richtigkeit meiner
Behauptung überzeugen. :-(
Post by Peter ZanderEs waren scheinheilige Menschen,
die fremde Länder raubten, deren Besitzer ermordeten, Menschen anderer
Rasse und Glaubens versklavten, so, wie es als gottgefälliges Handeln
in der Bibel verherrlicht wird. Als Ausrede diente der
Missionsauftrag, was muss da noch die Liebe zu den Feinden beachtet
werden oder die Armutsgebote?
Das stimmt zwar. Aber es gab auch das Gegenteil. Ich denke, du
verurteilst damit auch alle diejenigen Christen, die sich dagegen
auflehnten und anders handelten.
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Post by Peter ZanderDie Päpste haben ihre Macht längst verloren, jetzt sind es
scheinheilige "Christen", die die Freiheit als Geschenk Gottes dem
Irak bringen und anderen Ländern bringen wollen. Weißt Du, dass laut
einer Gallupumfrage aus dem Jahr 2000 über 40 % der US-Bevölkerung die
Bibel wortwörtlich glaubt?
Ja. Ich verstehe dies zwar nicht. Aber das spielt keine Rolle.
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Post by Peter ZanderWieso glaubst Du, dass Gott die Obrigkeit einsetzt? Nur weil in der
Bibel so ein Quatsch steht, wie: "Jede Seele unterwerfe sich den
übergeordneten staatlichen Mächten; DENN ES IST KEINE STAATLICHE MACHT
AUSSER VON GOTT, und die bestehenden sind von Gott verordnet. Wer sich
daher der staatlichen Macht widersetzt, widersteht der Anordnung
Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil empfangen." (Röm.
13,1+2)
Sorry, wenn ich das missverständlich ausgedrückt habe. Nein, daran
glaube ich _nicht_. Ich halte das aufgrund meiner Geschichtskenntnisse
für grundsätzlich falsch.
Post by Peter ZanderDas bewusste Einsetzen Gottes der Obrigkeit ist ein Lachblatt, wenn
man mal nachliest, welch ein raffinierter Betrüger der von ihm
auserwählte vorgebliche Stammvater seines vorgeblichen Volkes war. Auf
den Jakob könnte sich heute der schleimige Berlusconi berufen, dessen
Tricks erinnern mich ungemein an die Betrügereien des ollen Jakob ;-))
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in dieser Geschichte besagte
Betrügereien gutgeheissen werden. Dass aber auch Gauner vor Gott
bestehen können, tröstet mich.
Post by Peter ZanderPost by Otto DoennewegPost by Peter ZanderIn der christlichen Bibel stehen nach meiner Meinung die denkbar
giftigsten Wurzeln, die Menschen von Menschen trennen!
Wenn Du nicht immer zu diesen Superlativen griffest, könnte ich sogar
mit Dir diskutieren. :-)
Alle Schriften der monotheistischen Religionen trennen in Gläubige und
Ungläubige. Es gibt nach meiner Meinung aber nur _Andersgläubige".
Ich bin nicht gezwungen, an Jesus von Nazaret glaubende von an xyz
glaubende Menschen zu unterscheiden. Offengestanden ist es mir wurscht,
wer an was glaubt oder nicht glaubt. Ein Terrorist bleibt ein solcher,
egal, ob er sich nun Gott, Allah oder einen Vitzliputzli (dem Gott FM's
;->) beruft.
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Post by Peter ZanderDu hättest mal die Indianer oder Azteken oder Aborigines fragen
sollen, wie sehr ihnen die Feindesliebe der Christen willkommen war
;-)))
Haben wir beiden dieses Thema nicht schon einmal diskutiert?
Aber: selbst wenn ich davon ausgehe, dass Azteken durchaus von
Gewaltherrschern befreit wurden (und daher froh sein konnten), so
verschließe ich meine Augen nicht gegenüber den Gewalttätern, die sie
sich dadurch einhandelten.
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Post by Peter ZanderEin paar Mönche und Nonnen lebten nach den Armutsgeboten, einige
andere übten wirkliche Nächstenliebe,
Das waren nicht ein paar. Viele von ihnen haben dies mit ihrem Leben
bezahlt.
Post by Peter Zanderdie aber, die die Macht hatten,
ließen prächtige Paläste für sich und prachtvolle Angeberkirchen
bauen.
Ja.
Post by Peter ZanderBezahlt wurde das alles letztlich von den einfachen Menschen,
die sich oft fast zu Tode schuften mussten, damit die da oben die
Lehre des Christus auch schön pervers verhöhnen konnten. Das waren die
Fakten, lieber Otto.
Das sehe ich auch so. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es auch eine
nicht unbeträchtliche Menge anderer Christen gegeben hat, wäre ich
sicher früher aus meiner :( Kirche ausgetreten.
Post by Peter ZanderIch sah vorgestern mal wieder den ersten Film von Don Camillo. Mir
drehte sich fast der Magen um, als erwachsene Männer auf die Knie
fielen, um einen prächtig gekleideten Kirchenfürsten die Hand zu
küssen. Jesus hätte ihn mit der Geisel gezüchtigt ;-)))
Yep. Das Verrückte daran ist, dass dies selbst Pepones Leute machten.
;-)))
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Gruß
Otto