Post by Erika CieslaBlah!
Verstehe ich nicht!
Es ist gar nicht schwer: Die haben Erfolg wg. der
Abschottungspolitik gegenüber den Muslimen und den
"Negern" sowie wg. des "Mutes" im Zusammenleben
mit der EU-"Obrigkeit".
Darüber hinaus spielt der Nationalismus selbst eine
gewisse Rolle, nach der Zwangspause während der
Sowjetisierungsjahre (1945-1989). Und die Gruppierung
um Orban (genauso wie die noch nationalistischeren
bei "Jobbik", um G. Vona) vertritt offen eine
nationalistische Unterstützungspolitik der ungarischen
Bevölkerung, die 1920 (aufgr. des Friedensvertrags
v. Trianon, d. h. das ist Ungarns "Versailles-FriVertr.")
außerhalb der Grenzen geblieben sind: in der Slowakei
(wo die slow. Hauptstadt Bratislawa mehrere Jahrhunderte
ungarische Haupt- u. Krönungsstadt Pozsony gewesen ist);
in Serbien (Wojwodina und vielleicht winzige Reste noch
in Kroatien u. Slowenien); und Rumänien (Siebenbürgen).
Letztere Bevölkerung ist die größte (mind. 1,3 Mio).
(Jeder Ungar in den Nachbarstaaten darf lt. Gesetz
und auf Wunsch auch noch ungarischer Staatsbürger werden.
Das ist ähnlich wie von der Bundesrepublik vor 1989
praktiziert wurde, daß jeder Volksdeutsche aus dem Osten
auf Wunsch die deutsche Staatsb'schaft bekommen konnte
(und den "Vertriebenenausweis A"). Ähnlich funzen die
Praktiken zB mit den Moldauern/Moldawiern (egal, ob
ethnische Rumänen od. Russen, Ukrainer etc), die die
rumänische Staatsbürgersch. (und die EU-Bürgerschaft)
erhalten; und die Ukrainer (und Pseudoukrainer, vor allem
Russen), wenn sie in Polen den entspr. Antrag stellen.
Denn es geht dabe nicht nur um IVS SOLI, sondern auch
um IVS SANGVINIS - etwas, was im amtlichen lückenhaften
Diskurs bei den Linken, Liberalen und den meisten Konser-
vativen westlich des ehem. "Eisernen Vorhangs" immer wieder
und täglich aus den überlegungen und aus der "Hermeneutik"
ausläßt -- aus einer unglaublichen "Angst" heraus, daß
sie als "Rechte" oder gar "Nazis" angeprangert werden
würden.
In Osteuropa stimmen "Staatsangehörigkeit" und "Nationalität"
("Volkszugehörigkeit" im ethnischen Sinne) nicht überein,
im Gegensatz zu Westeuropa, wo "nationalité" und "nationality"
bloß "Staatsbürgerschaft" bedeuten.
Ob das gut und gesund ist oder nicht, steht auf einem
anderen (Auslegungs-)Blatt. Aber das ist eine Tatsache.
Die aber in den meisten gewöhnlichen Medien und in den
Talks bei den Großkopferten im Westen nicht beachtet
wird, sehr wohl aber beim Fußvolk, inkl. freilich bei
den latenten Unterstützer von Front National, UKIP,
British Nationalists, Vlaams Blok, Lega Nord, Alleanza
Nazionale, der Güldenen Morgenröte sowie jenseits des
"Teichs", bei Trump dahoam, bei allerlei "Rednecks",
"Rightards" und "Anti-DemocRats". Is' so - like it or not.
*
(Derweil wandern die jüngeren Ungarn, wenn sie eine gute Aus-
bildung haben, immer mehr, ja en masse, aus; schlicht auf-
grund von "the Pursuit of Happiness" und im Zusammenhang
mit dem Schwinden des Liberalismus in den Zwischenbezieh-
ungen zw. Orbans Staat und dem Volke; mind. 600 tausend solcher
Auswanderer neulich, in den letzteren Jahren der Orban-Führung.
Und nun, bei dieser bequemen 3/4 Mehrheit im Parlament, werden
die bald auch noch signifikante Verfassungsänderungen vor-
nehmen, daß u. U. Brüssel und Straßburg die Spucke weg-
bleiben wird. Tja, c'est la vie, wenn die "Trommelfelle"
des "Empfängers" auf "soundless" schalten. Darwin läßt grüssen.)
Post by Erika CieslaJetzt haben sie endlich die Freiheit, nach ≈40 Jahren Diktatur, und nun
wollten sie sich dieser offenbar so schnell wie möglich wider entledi- gen!
Wenn die Ungarn so versessen darauf sind von einem „Großen Starken Arsch-
loch“ durchregiert zu werden, wieso haben sie dann anno 1989 gegen die
Diktatur aufbegehrt und sich für die Demokratie entschieden? Das wäre doch
gar nicht nötig gewesen! Alles was sie jetzt wollen, das hatten sie damals
doch schon!
Wie O. auch sei, so ist sein Regime noch keine mit dem
Sowjetismus vergleichbare Diktatur. Etwas "autoritär" und
bevormunderisch gegenüber der freien Presse schon. Er
selber ist ein "Bourgeois", sogar ein Fan der Vettern-
wirtschaft. Das ist noch gar kein Nazi. Die "Waschechten"
befinden sich in der Konkurrenzpartei "Jobbik" und in
deren Führer Gabor (Gabriel) Vona, die nach der gestrigen
Wahl den 2. Platz belegen (und die ganze Zeit gegen Orbans
Parteienkoalition wetterten).
(Im schlimmsten Fall putscht sich Jobbik an die Macht und
dann erleben wir Orban und einige der engeren Freunde,
wie sie im westlichen EU-Teil ähnlich wie Puigdemont um
Obdach bitten.)
Lutz