Jan Marco Funke
2018-04-06 14:35:33 UTC
Die DB hat den Nahverkehrsbesteller NWL über anstehende grundlegende
Veränderungen im Fernverkehrstakt und Liniengefüge informiert, die wegen
zahlreicher Trassenkonflikte auch den Nahverkehr erheblich betreffen werden:
| DB Fernverkehr hat für den Zeitraum der Fertigstellung von
| Stuttgart 21 (Zeitraum ca. 2024/25) ein neues Fernverkehrs-
| konzept angekündigt (...) Bereits ab Ende 2020 sollen mindestens
| drei Fahrtenpaare einer sogenannten ICE-Sprinterlinie zwischen
| (Bonn -) Köln, Hannover und Berlin verkehren. Dabei soll das Ziel
| verfolgt werden, jeweils eine Reisezeit von vier Stunden zwischen
| Köln und Berlin zu erreichen. Kern dieses Fernverkehrskonzeptes
| ist eine neue ICE-Sprinterlinie 19, die nach derzeitigem Stand
| zweistündlich ab Köln mit nur einem Zwischenhalt (Hannover) bis
| Berlin geführt werden soll; eine Weiterführung ab/bis Bonn wird
| von Fernverkehr angestrebt.
|
| Um diese neue Linie realisieren zu können, wird bei der ICE
| Linie 10 (derzeitige Verbindung NRW - Berlin) alle zwei Stunden
| die Flügelung (Zugtrennung / -vereinigung) in Hamm aufgegeben.
| Die Linie 10 wird dann mit beiden Einheiten über die Ruhrachse
| geführt. In dieser Stunde wird die neue Linie 19 ab Hannover
| ohne Halt über die Wupperachse bis Köln verkehren. Somit verliert
| Hamm alle zwei Stunden (wenn die neue ICE Linie 19 verkehrt) die
| schnelle Fernverkehrsverbindung über die Wupper (mit den Halten
| Hagen und Wuppertal) bis Köln. Die Linie 19 soll nach derzeitigem
| Stand auch nicht in Bielefeld halten.
|
| Zudem plant DB Fernverkehr, die IC-Linie 77 (Amsterdam - Osnabrück
| - Berlin) vsl. ab 2024 halbstündlich zu drehen, um zusammen mit der
| Linie ICE 10 und 19 einen 30-Minuten-Takt zwischen Hannover und
| Berlin realisieren zu können. Dabei ist auch fraglich, ob künftig die
| Halte Minden und Bad Oeynhausen bzw. Bünde durch den IC bedient
| werden können.
|
| Für den Schienenpersonennahverkehr in Nordrhein-Westfalen hat die
| schon für Ende 2020 geplante ICE-Linie 19 gravierende Auswirkungen:
|
| - Die stark genutzte und schon jetzt sehr verspätungsanfällige Linie
| RE 7 Rheine - Münster - Hamm - Köln - Krefeld verliert zweistündlich
| alle Fahrzeitüberschüsse (Puffer), die Haltezeiten werden gekürzt und
| sie wird durch die ICE-Linie 19 zwischen Hagen und Wuppertal überholt
| (Fahrzeitverlängerung). Auch wenn die Linie fahrplantheoretisch
| konstruiert werden kann, wird sie so nicht stabil verkehren können.
|
| - Auf zwei weiteren Linien der Wupperachse (RE 4, RB 48) müssen
| ebenfalls alle zwei Stunden die Puffer aufgegeben und die Linien jeweils
| überholt werden.
|
| - Je nach Fahrplanvariante der Sprinterlinie wird die RB 69 zwischen
| Hamm und Bielefeld überholt werden müssen, der Verlust von Fahrplan-
| anschlüssen (v.a. in Bielefeld) ist dann die Folge.
|
| Der ITF NRW ist derzeit für alle SPNV-Linien überholungsfrei und mit
| ausreichenden Pufferzeiten geplant worden, um trotz hoher Verkehrs-
| dichte qualitativ möglichst stabil fahren zu können. Die vorgesehenen
| Veränderungen werden zu massiven Beeinträchtigungen der
| Pünktlichkeit über den Wupperkorridor hinaus führen.
|
| Aufgrund der Regularien bei der Vergabe der Infrastrukturtrassen
| werden die SPNV-Aufgabenträger Ihre heutigen Fahrplantrassen für
| die RE-Linien nicht absichern können.
|
| Quelle: Zweckverband Nahverkehr Westfalen - Lippe NWL (Vorlage 442/18)
http://www.ice-treff.de/index.php?id=515009
Veränderungen im Fernverkehrstakt und Liniengefüge informiert, die wegen
zahlreicher Trassenkonflikte auch den Nahverkehr erheblich betreffen werden:
| DB Fernverkehr hat für den Zeitraum der Fertigstellung von
| Stuttgart 21 (Zeitraum ca. 2024/25) ein neues Fernverkehrs-
| konzept angekündigt (...) Bereits ab Ende 2020 sollen mindestens
| drei Fahrtenpaare einer sogenannten ICE-Sprinterlinie zwischen
| (Bonn -) Köln, Hannover und Berlin verkehren. Dabei soll das Ziel
| verfolgt werden, jeweils eine Reisezeit von vier Stunden zwischen
| Köln und Berlin zu erreichen. Kern dieses Fernverkehrskonzeptes
| ist eine neue ICE-Sprinterlinie 19, die nach derzeitigem Stand
| zweistündlich ab Köln mit nur einem Zwischenhalt (Hannover) bis
| Berlin geführt werden soll; eine Weiterführung ab/bis Bonn wird
| von Fernverkehr angestrebt.
|
| Um diese neue Linie realisieren zu können, wird bei der ICE
| Linie 10 (derzeitige Verbindung NRW - Berlin) alle zwei Stunden
| die Flügelung (Zugtrennung / -vereinigung) in Hamm aufgegeben.
| Die Linie 10 wird dann mit beiden Einheiten über die Ruhrachse
| geführt. In dieser Stunde wird die neue Linie 19 ab Hannover
| ohne Halt über die Wupperachse bis Köln verkehren. Somit verliert
| Hamm alle zwei Stunden (wenn die neue ICE Linie 19 verkehrt) die
| schnelle Fernverkehrsverbindung über die Wupper (mit den Halten
| Hagen und Wuppertal) bis Köln. Die Linie 19 soll nach derzeitigem
| Stand auch nicht in Bielefeld halten.
|
| Zudem plant DB Fernverkehr, die IC-Linie 77 (Amsterdam - Osnabrück
| - Berlin) vsl. ab 2024 halbstündlich zu drehen, um zusammen mit der
| Linie ICE 10 und 19 einen 30-Minuten-Takt zwischen Hannover und
| Berlin realisieren zu können. Dabei ist auch fraglich, ob künftig die
| Halte Minden und Bad Oeynhausen bzw. Bünde durch den IC bedient
| werden können.
|
| Für den Schienenpersonennahverkehr in Nordrhein-Westfalen hat die
| schon für Ende 2020 geplante ICE-Linie 19 gravierende Auswirkungen:
|
| - Die stark genutzte und schon jetzt sehr verspätungsanfällige Linie
| RE 7 Rheine - Münster - Hamm - Köln - Krefeld verliert zweistündlich
| alle Fahrzeitüberschüsse (Puffer), die Haltezeiten werden gekürzt und
| sie wird durch die ICE-Linie 19 zwischen Hagen und Wuppertal überholt
| (Fahrzeitverlängerung). Auch wenn die Linie fahrplantheoretisch
| konstruiert werden kann, wird sie so nicht stabil verkehren können.
|
| - Auf zwei weiteren Linien der Wupperachse (RE 4, RB 48) müssen
| ebenfalls alle zwei Stunden die Puffer aufgegeben und die Linien jeweils
| überholt werden.
|
| - Je nach Fahrplanvariante der Sprinterlinie wird die RB 69 zwischen
| Hamm und Bielefeld überholt werden müssen, der Verlust von Fahrplan-
| anschlüssen (v.a. in Bielefeld) ist dann die Folge.
|
| Der ITF NRW ist derzeit für alle SPNV-Linien überholungsfrei und mit
| ausreichenden Pufferzeiten geplant worden, um trotz hoher Verkehrs-
| dichte qualitativ möglichst stabil fahren zu können. Die vorgesehenen
| Veränderungen werden zu massiven Beeinträchtigungen der
| Pünktlichkeit über den Wupperkorridor hinaus führen.
|
| Aufgrund der Regularien bei der Vergabe der Infrastrukturtrassen
| werden die SPNV-Aufgabenträger Ihre heutigen Fahrplantrassen für
| die RE-Linien nicht absichern können.
|
| Quelle: Zweckverband Nahverkehr Westfalen - Lippe NWL (Vorlage 442/18)
http://www.ice-treff.de/index.php?id=515009
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Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.
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