Post by Kai-Uwe ThiessenhusenPost by Martin EbertWir müssen grundsätzlich trennen zwischen _topografischen Karten_
(vulgo Meßtischblätter) einerseits und Wanderkarten, Stadtplänen,
Autokarten andererseits.
Völlig richtig, aber von ersteren war hierzuthread ja gar nicht die
Rede. Und sie waren der Öffentlichkeit im Regelfall nicht, oder
allenfalls sehr eingeschränkt, zugänglich.
Doch, hierzu-thread schimmern genau die TOP/TK immer wieder durch.
In jeder Diskussion, auch jeder online-Diskussion, erlebe ich, dass
Wanderkarten/Stadtpläne unvermittelt mit TOP/TK zusammengewürfelt
werden: Da in der/den Diskussion/en nicht EXAKT definiert ist, über
was GENAU geredet wird, entstehen Mißverständnisse.
Ja, ich weiss, dass ich gegen Windmühlen ankämpfe: Aber ich wollte
wenigstens definiert haben, über was wir eigentlich reden.
Post by Kai-Uwe ThiessenhusenPost by Martin EbertAuf diese Gruppe trifft das bereits Gesagte zu: Generalisierung,
Verzerrung, Weglassung, Kasernen zu Wohngebieten etc.
Hierzu wurde soviel schon gesagt, daß keineswegs alles zutreffend ist.
Mag sein.
Wanderkarten und Stadtpläne dienten in den 1980ern der groben
Orientierung. Damals lief keiner mit einem GPS herum - oder mit einem
Navi: Sicher wollte man den BBKF verwirren. Und sicher wollte man dem
Harz-Urlauber nicht direkt eine Fluchtkarte in die Hand drücken: Daher
gab es auch keine 1:25.000 des Oberharzes.
Aktuell nicht meine Baustelle.
Post by Kai-Uwe ThiessenhusenIn der Praxis viel schwerwiegender, ...
Noch 1995 stand ich sehr verblüfft an einem Tor: Da hätte eigentlich
eine Kreisstraße langführen müssen. (Ok, ich suchte einen Bunker ...
der genau hinter dem Tor war.)
Post by Kai-Uwe ThiessenhusenHinzu kommen noch die üblichen Fehler oder veraltete Angaben oder die
üblichen weggelassenen Details auf kleinmaßstäblichen Karten.
Zu 80% buchen wir das auf "Karten zeigen den Stand von vor 20 Jahren".
Da nehme ich die Genossen direkt mal in Schutz.
Post by Kai-Uwe ThiessenhusenDarüber hinausgehende Verfälschungen werden und wurden, auch
hierzugroup, gerne kolportiert. Ich habe nach wie vor keinen klaren
Beleg, mit Ausnahme der falschen Lage des Bahnhofes Weferlingen im
Grenzgebiet zur BRD auf den 1:200k. Es wurden seinerzeit hierzugroup
konkrete Dinge genannt, die sich nach meiner Sicht der Dinge aber
allesamt als unzutreffend herausstellten oder nicht belegt werden konnten.
Definition: Über welche Karte reden wir GENAU? (Vgl Vorposting!)
Bei "AS Staat" findest Du drei Ungenauigkeitsklassen:
1) Allgemein - Waldwege: Der Weg wächst schneller zu als der Forst-
arbeiter ihn wieder freischlägt. - Neugeschlagene Wege werden selten
vermessen -> auch heute.
2) Regierungsabkommen UdSSR-DDR: Laufendhaltung einiger sowj. TÜP lag
in der Hand der sowj. Genossen. Die DDR konnte nur das aufnehmen,
was Kolja so vermeldete ... sofern er vermeldete.
2a) Sowj. TÜP unter DDR-Laufendhaltung: Schön, dass die DDR dort lt.
Abkommen vermessen durfte! Bissele schwierig, wenn die Vermesser
dann nicht auf den TÜP kamen ...
3) Faktisch ALLES, was ab 1984/86 gebaut worden ist, ist auf den TOP/TK-
Karten nicht existent.
3a) Gleiches gilt naheliegenderweise für die ersten öffentlichen TOP/TK
ab 1990. Diese Karten waren reine Fortschreibung der DDR-Karte
"AS Staat". (!)
Post by Kai-Uwe ThiessenhusenPost by Martin EbertSicher könnte man von "Verzerrung" zwischen AS Staat und AS VW sprechen.
Die entsteht ganz natürlich durch die unterschiedlichen
Koordinatensysteme und Bezugspunkte.
Bei einer reinen Koordinatentransformation kann man m.E. - jedenfalls
wenn man sich sachlich zutreffend ausdrücken will - *nicht* von
Verzerrung sprechen.
Wir reden von zwei verschiedenen Elipsoiden. Wir reden ZUSÄTZLICH von
zwei verschiedenen Kartendaten - ich bin (der Klarheit wegen) versucht
zu schreiben: Karten-Datum-sen.
Ich kann ganz gut verstehen, dass die geneigte lesende Mehrheit da ein
"Verzerrung" hineininterpretiert. Ich habe auch aufgegeben, die
wissenschaftlichen Grundlagen mitteilen zu wollen.
Post by Kai-Uwe ThiessenhusenDie Ausgabe VW diente zumindest in Brandenburg auch lange nach der Wende
als Grundlage der vom Landesvermessungsamt herausgegebenen Editionen,
kann also so falsch kaum gewesen sein. (Aber im Grund sind wir uns hier
auch einig, scheint mir).
Ich denke, dass Du einem Mißverständnis aufgesessen bist.
Die geodätische Grundlage war für AS-Staat und AS-VW gleich.
Alle ostdeutschen Länder haben die Vermessungsgrundlagen aus Halle
übernommen. Der Übergang auf WGS-84 war (und ist) gleitend.
Post by Kai-Uwe ThiessenhusenPost by Martin Eberthttp://www.vermessungsseiten.de/vermessungstechniker/bezsyst.htm
Danke. Leider ist diese Seite auf meinem Mozilla verzerrter als alle
DDR-Karten es waren. Mehrere Schriften liegen übereinander.
Nun jammere mal nicht rum.
Dortige Seite ist es wert, mittels Lynx, Opera, MSIE(pfui!) gelesen
zu werden: Form follows content.
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