Post by Gunter KühneDas von Honecker die Kleineren Halbstaatlichen Betriebe zu eliminieren,
war meiner Meinung nach einer der größten Fehler der DDR Wirtschaft.
( Nicht nur in Bezug auf Fahrradteile.)
Es war eine der drei "Hauptsäulen" für den wirtschaftlichen Niedergang.
Die erste war die Ablösung allzu vieler fachlich kompetenter
Betriebsleiter durch strunzdumme Parteibonzen, die dritte war
fragwürdige Spezialisierung im Rahmen des RGW.
Post by Gunter KühneAber ein großer Teil wurde so sinnlos in Privaten Lagern versteckt.
( Ich kannte auch Leute die Hatten niee einen rabbi aber neue
Auspuffanlagen dafür.
Die vergammelten dann in ihren Kellern.
Es war ne Art Teufelskreislauf.
Der aber bei ausreichendem Gesamtangebot schnell zusammengebrochen wäre,
so wie es 1990 denn auch passiert ist. Uns ist so was mit etlichen
Kartons Stukateur-Gips passiert. Dank jahrelanger Lagerung des chronisch
knappen Baustoffs und Verpackung in Papiertüten waren irknwann Steine
draus geworden.
Post by Gunter KühnePost by Chr. MaerckerPost by Gunter KühneLogisch und ein 2140 ist ein Moskwitsch.
den gabs viele Jahre sofort. ( Naja bei Barzahlung ein bis zwei Monate.)
Gemeint ist <https://de.wikipedia.org/wiki/Moskwitsch-412>
nehme ich an.
Wen du das auch nur gelesen hättest,
:(
Wir hatten den Vorgänge, Mod. 410, Opel Rekord Nachbau.
Es gab in der DDR keinen 410.
Ich meine den hier: <https://de.wikipedia.org/wiki/Moskwitsch-410>
Genau so sah unserer aus.
Post by Gunter KühneOpel Rekord ist ab 408 Falsch.
Dann schau mal nach, von wann bis wann Mod. 408 gebaut wurde:
<https://de.wikipedia.org/wiki/Moskwitsch-408>
Der 410er ist *älter* und er sieht dem Modell 407 aus der selben Zeit
zum Verwexeln ähnlich. Das dürfte das Modell gewesen sein, was in die
DDR importiert wurde. Gewisse Ähnlichkeiten mit
<https://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Rekord_P1>
sind natürlich rein zufällig.
Post by Gunter KühnePost by Chr. MaerckerDas war die Sorte, ber der die Bodenbleche durchrosteten. Das hatte sich
rumgesprochen.
Das war bei allen Russen und CSSR Autos so.
Der Skoda hieß ja nicht umsonst " Böhmisch Mährischer Schnellroster"
Die älteren Skoda-Modelle waren besser. "Inoffiziell wurde bekannt",
dass die Karossenbleche zu Pilsen im Lauf der Jahre immer dünner gewalzt
wurden.
Post by Gunter KühneDu musstest bei allen Autos die in der DDR erhältlich waren ( von
Ausnahmen abgesehen wie VW) ordentliche Rostvorsorge betreiben.
Sogar beim Trabi. ;-)
Wobei es beim Rostquietsch wenig half.
Post by Gunter KühneIch habe 1986 auch mal einen Nagelneuen 353 gesehen der war in den
Innenkotflügeln nicht lackiert.
Auch der Trabbi rostete unter der Pappe wen man nichts machte.
So manche Karosse und wohl ebenso Unterboden wurde nur noch von Elaskon
zusammen gehalten. Apropos Elaskon: Gab es das Anfang 1960er schon?
Post by Gunter KühnePost by Chr. MaerckerPost by Gunter KühneWen man einfach von Jedem angemeldeten auto 50 % Anzahlung genommen
hätte währen die Wartezeiten schlagartig zusammengebrochen.
Wirklich? Warum wurde es dann nicht gemacht? Viele Leute hatten
ausreichend auf hoher Kante. Es fehlte nur noch das Auto dazu. ;-)
Viele eben nicht.
Schwer zu sagen, wieviele es betraf. Dass mangels Waren allerhand Geld
auf Sparkonten landete, erscheint mir aber sehr plausibel.
Post by Gunter KühneDie Sparkassen wussten das.
Es gab ja auf der Kreis und Bezirksebene ab 1987 reichlich Diskussionen
innerhalb der SED darüber.
Und die Verkäufer vom IFA-Vertrieb haben davon Wind bekommen oder wieso
haben die was von Anzahlung durchblicken lassen?
Post by Gunter KühneBerlin hat sich damals durchgesetzt mit , Wir wollen das nicht!!
Eine Begründung dieser Trotzreatkon hielt Berlin gegenüber den
nachgeordneten Ebenen nicht für nötig, oder? Weil, ich wüsste nicht, was
gegen Anzahlung gesprochen hätte.
Post by Gunter Kühne( Ja das war es nicht allein. die Unzufriedenheit von der Spitze bis in
die Peripherie der SED breitete sich selbst da schon aus. , im Grunde
noch eher, wen ich an die Versammlungen beim MDJ denke,1984)
Die übrigen gut 15 Mio waren schon lange vorher unzufrieden. ;-)
Post by Gunter KühnePost by Chr. MaerckerPost by Gunter KühneDie meisten spekulierten doch darauf nach ca 10 Jahren ihren alten zu
Vergolden und sich dann den neuen zu leisten.
Ein Geschäftsmodell, welches 1990 schlagartig zusammenbrach. Und warum?
Weil es plötzlich *tatsächlich* Autos nach 14 Tagen Lieferzeit gab. Oder
noch schneller.
Genau hätte man nur Organisieren müssen.
Natürlich auch mit Importen.
Fiat hatte ja mal vorgeschlagen eine Große Menge Pandas 750 in die DDR
liefern zu wollen. Bezahlung sollte über sie Schienenfahrzeuindustrie
erfolgen.
Wollte man nicht ist von Oben abgebügelt worden.
Allerdings auch kaum bekannt.
Wie so vieles. Die ebenso absurde Ablehnung der Golf-ähnlichen
Trabi-Karosse war immerhin Anfang 1980er durchgesickert. Allerdings auch
die ohne nachvollziehbare Begründung.
Post by Gunter KühnePost by Chr. MaerckerPost by Gunter KühneWie sagte mal einer der Dialektiker im Fernsehen ich habe nun einen
neues Auto bekommen einen Gebrauchten konnte ich mir nicht leisten.
Angenommen, einige Leute hätten 50% angezahlt, hätten die wirklich
binnen Wochen oder wenigstens Monaten ihre Karre bekommen?
Gabs ja nur für den Mosi.
ja und er ist nicht verkauft worden in den gewünschten Stückzahlen
deshalb blieb alles beim Alten.
Und wenn ja,
Post by Chr. Maerckerwie war es dann möglich, dass für Gebrauchte derart horrende Summen
gezahlt wurden?
Weil es nicht eingetroffen ist deshalb waren die gebrauchten fast Teurer
als ein Neuer.
( Angeblich sollen fast neue W353 für 50 tm den Besitzer gewechselt haben.)
Würde mich nicht wundern und bestätigt meine Vermutung, dass etliche
Leute mehr als genug Geld übrig hatten. Das war aber zu DDR-Zeiten ein
offenes Geheimnis.
Post by Gunter KühnePost by Chr. MaerckerPost by Gunter KühneAber damals gabs noch Züge die Berlin in 100 Minuten erreichten.
Naja, vielleicht Abf Straußberg oder so ...
Nein ab dd Neustadt.
du darfst gerne recherchieren.
Jetzt, wo Du es schreibst, erinnere ich mich. Dresden-Berlin war bei
ähnlicher Entfernung viel schneller als Halle-Berlin. Bin die Strecke
nur ein einziges Mal 1977 gefahren, deshalb war mir das entfallen. Das
krasse Gegentum war die Verbindung zwischen Berlin und der Stadt mit den
drei O. Noch schlimmer war Leipzig-Korl-Morx-Stodt.
Post by Gunter KühneMomentan macht die Staatsbahn da gar nichts.
die schnellsten durchgehend sind die CZ.
Es fährt nichts schnelles mehr von DD nach B.
( Regional express mal außen vor.)
Die DB hat ihre besten Zeiten lange hinter sich, was gute Verbindungen
betrifft. In den 1990er gab einen durchgehenden D-Zug Magdeburg-Prag,
ebenso der IR Halle-Konstanz (Berlin-K. war WIMRE geplant, wurde aber
nicht mehr umgesetzt), IC Berlin-Basel oder Berlin-Amsterdam via
Magdeburg. Davon konnte man zu DR-Zeiten und ebenso heute nur träumen.
Richtig Katastrophe sind inzwischen Verbindungen nach Norden. Hier fährt
nix durchgängig nach Hamburg, geschweige denn Rostock oder gar
Stralsund/Rügen. Nach Südschweden sind wir Anno 1999 mit 2x Umsteigen
gekommen (davon ein Stück Berliner S-Bahn zwischen zwei Bahnhöfen).
Heute geht die gleiche Verbindung nicht ohne 5 Umstiege oder - viel
teurer - mit IC(E) via Fehmarn.
Post by Gunter KühnePost by Chr. MaerckerZwischen Halle, Magdeburg und Leipzig fahren die Züge heute entschieden
schneller als zu DR-Zeiten. Halte ich zum Teil als Gerücht.
( Welche strecken ausser der Neubaustrecke nach Nürnberg sind den für
mehr wie 140/ KMh freigegeben??
Wenn es nur das wäre! Die DR fuhr nur 120 km/h auf den Strecken und
hatte zudem zig Langsamfahrstrecken. Die eigentliche Katastrophe ist
heute die Abschaffung der Interregios und damit etlicher durchgehender
Verbindungen, Beispiele siehe oben.
Post by Gunter Kühne Und man weiß sogar wann, ohne ständig im
Post by Chr. MaerckerFahrplan blättern zu müssen.
Fahrplangestaltung ist was anderes ( Taktfahrplan.)
Mir ist bis heute unklar, warum die Reichsbahn außerstande war, die
einfachsten aller Fahrpläne, nämlich regelmäßige Takte, umzusetzen.
Angeblich lag es an dem vielen Güterverkehr, ziemlich fragwürdiges
Argument, finde ich.
Post by Gunter KühneOK mal zu Wiki aber lesen . sieh auch heute schneller Tabelle unten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Berlin%E2%80%93Dresden#Anfangszeit_bis_1945
Halle-Berlin(-Wannsee) via Dessau war zu Reichszeiten evtl. noch schneller.
<https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Berlin%E2%80%93Halle>
gibt zwar vor 1945 keine Reisezeiten an, aber der Einsatz der
Schnelltriebwagen deutet auf 120..130 km/h Streckentempo, könnten also
auch um die 100 min gewesen sein. Im Artikel steht sogar vmax=200km/h.
Inzwischen liegen sie dank ICE unter 80 min, mit entsprechenden
Fahrpreisen, versteht sich:
<https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Berlin%E2%80%93Halle#Entwicklung_der_Reisezeiten>
--
CU Chr. Maercker.