Post by Werner TannPost by Helmut SchellongIch bin Entwicklungsingenieur für Elektronik und Software.
Genau deshalb bin ich recht unbesorgt.
Wenn du von Gesellschaftswissenschaften so viel Ahnung hast, wie ich
vom Ingenieurswesen, solltest du besorgt sein. :-) Das Kernproblem ist
kein technisches, sondern ein soziales: was macht die Technik mit uns.
Das gilt schon für die realisierte Digitalisierung.
Post by Helmut SchellongEine _digitale_ Revolution ist das für mich nicht, sondern
eine wirklich _umfassende Vernetzung_.
Nicht nur. Mit der Vernetzung fängt alles an.
Post by Helmut SchellongDer kann ich mich selbst allerdings leicht entziehen.
Kannst du dich heute entziehen, keinen Internetzugang zu haben? Bis
hin zu Behörden erwarten alle, dass du per Mail erreichbar bist, dir
Infos und Formulare von Webseiten holst usw.
Dieses Entziehen meinte ich anders:
Ich kann alles ohne Einschränkung nutzen, bin aber dennoch
sicher und unangreifbar.
Meine Erfahrung mit Behörden ist, daß nur Briefpost akzeptiert wird.
Ich lade pdf-Formulare von der Webseite, fülle diese aus, und sende
sie per Briefpost an die Behörde.
Es wird dann per Briefpost reagiert.
Post by Werner TannDu wirst lachen, ich habe bis heute kein Smartphone (*). Immer mehr
Alltagsfunktionen werden aber von irgendeiner App abhängig gemacht.
Ich habe ebenfalls kein Smartphone und werde garantiert niemals
eins haben.
Aber ich habe ein Mobil-Telefon für etwa 25 € und einen Prepaid-Tarif
für wenige Euro, mit dem ich besonders sichere Login vornehmen kann.
Daneben ist es ein Notfall-Telefon.
Mit der erbärmlichen Ergonomie eines Smartphone, Notebook,
Tablet, Laptop werde ich mich nie befassen.
Ich habe einen Monitor mit 4096x2160 px. Das ist akzeptabel.
Post by Werner TannUnd was willst du machen, wenn die Smart-Meter obligat werden, weil es
etwas anderes nicht mehr gibt?
Das wäre egal, denn es ist nur ein kWh-Zähler mit Display, auf dem
die aufgelaufenen kWh angezeigt werden.
Daß elektrische Daten übermittelt werden können, ist mir egal.
Post by Werner TannWas willst du dagegen tun, wenn Versicherungsunternehmen aufgrund
hunderter Quellen, wo du dein "Profil" hinterlassen hast, deine Prämie
berechnen und diese vielleicht aufgrund diverser Risikofaktoren für
dich unbezahlbar/untragbar wird?
Die eventuelle Kenntnis von Profilen von mir ist mir egal.
Es gibt keines, das etwas für mich Problematisches aussagt.
Alle sind banal.
Twitter, Instagram, facebook, etc. existieren für mich nicht.
Niemals werde ich jemals ein Konto dort einrichten.
Post by Werner TannBist du immun gegen Vorschläge von Amazon und Co., die dir genau Dinge
aus deinen Interessensgebieten empfehlen? Und sollte man gegen sowas
eigentlich sein? Hat ja auch Vorteile.
Diese Vorschläge sind mir egal.
1000-mal ignoriere ich sie; dann kommt ein Ereignis, wo mir
ein Vorschlag ein Suchen erspart und ich es als Komfort werte.
Die Bestellhistorie ist nützlich.
Wenn jemand dieses Profil auswerten sollte, könnte er dadurch
gefoppt werden, denn ich bestelle auch für andere Personen mit.
Post by Werner TannAndererseits, verlässt man dann
noch seine Interessensblase, kommt man auf neue Ideen, wird man in
seinem Weltbild noch irritiert, wenn einen Unternehmen immer wieder
mit dem Gleichen füttern?
Ich bin da vollkommen immun.
Ich kaufe immer nur das, was ich brauche und somit kaufen will.
Meistens plane ich teurere Anschaffungen bis zu 1,5 Jahre, bevor
ich konkret kaufe.
So war das bei dem oben erwähnten Monitor und einem Dyson-Staubsauger
mit sämtlichen Zubehörteilen.
Post by Werner TannDu solltest wirklich mal etwas Nicht-Technisches zum Thema lesen, denn
die Technik selbst ist nicht das eigentliche Problem - übrigens wie
meistens.
Das stimmt; so wie eine Waffe nie das Problem ist, sondern immer
nur die Person, die die Waffe benutzt.
Ich habe wohl alle Bücher von Hoimar von Ditfurth
und vieles von Peter Scholl-Latour gelesen.
Technische Bücher sind das nicht.
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Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong ***@schellong.biz
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