Discussion:
Kaesemesser
(zu alt für eine Antwort)
Peter Veith
2007-04-30 11:24:57 UTC
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Zu den Errungenschaften der "Wende" zählen für mich Käsemesser. Ich meine
jetzt nicht diese "Schaber", sondern die mit "Drähten" ....

... nun wurde diese Errungenschaft dahingehend hinterfragt, ob nicht doch
der "intellektuelle" DDR-Haushalt o.g. Käsemesser ohne Westpaket
erlangen konnte.

Was sagt das Kollektiv zur Käsemesser-Frage?

Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Torsten Mueller
2007-04-30 11:42:46 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Zu den Errungenschaften der "Wende" zählen für mich Käsemesser. Ich
meine jetzt nicht diese "Schaber", sondern die mit "Drähten" ....
... nun wurde diese Errungenschaft dahingehend hinterfragt, ob nicht
doch der "intellektuelle" DDR-Haushalt o.g. Käsemesser ohne
Westpaket erlangen konnte.
Was sagt das Kollektiv zur Käsemesser-Frage?
Wir hatten nicht einmal Käse.

T.M.
Peter Veith
2007-04-30 12:02:06 UTC
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Post by Torsten Mueller
Post by Peter Veith
Zu den Errungenschaften der "Wende" zählen für mich Käsemesser. Ich
meine jetzt nicht diese "Schaber", sondern die mit "Drähten" ....
... nun wurde diese Errungenschaft dahingehend hinterfragt, ob nicht
doch der "intellektuelle" DDR-Haushalt o.g. Käsemesser ohne
Westpaket erlangen konnte.
Was sagt das Kollektiv zur Käsemesser-Frage?
Wir hatten nicht einmal Käse.
:-D :-D :-D

Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Torsten Mueller
2007-04-30 12:16:14 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by Torsten Mueller
Post by Peter Veith
Was sagt das Kollektiv zur Käsemesser-Frage?
Wir hatten nicht einmal Käse.
:-D :-D :-D
Ich möchte noch hinzufügen, liebe westliche Geschichtsschreiber und
Fingerzeiger, Knopps, Journalisten, Spielfilmer und was es sonst noch
alles für multimediales Geschmeiß gibt, liebe Schüler, Abiturienten
und Politologiestudenten, die Ihr heute zum Thema "Wie es den Menschen
in der DDR richtig schlecht ging" Eure Hausarbeit schreiben müßt ...
bitte glaubt nicht alles, was der böse Torsten hier schreibt, der hat
nur Spaß gemacht! Wir hatten schon durchaus Käse, damals, mit
richtigen Löchern und Geschmack drumrum. Nicht, daß hier noch ein
falsches Bild entsteht.

T.M.
Matthias Opatz
2007-04-30 13:26:46 UTC
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Post by Torsten Mueller
Wir hatten schon durchaus Käse, damals, mit
richtigen Löchern und Geschmack drumrum.
Hm. Ich hab das anders in Erinnerung. Aus Papier, mit Schrift drauf.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Torsten Mueller
2007-04-30 13:33:14 UTC
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Post by Matthias Opatz
Wir hatten schon durchaus Käse, damals, mit richtigen Löchern und
Geschmack drumrum.
Hm. Ich hab das anders in Erinnerung. Aus Papier, mit Schrift drauf.
Und brauchteste dafür ein Käsemesser?

T.M.
Matthias Opatz
2007-04-30 13:45:51 UTC
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Post by Torsten Mueller
Post by Matthias Opatz
Wir hatten schon durchaus Käse, damals, mit richtigen Löchern und
Geschmack drumrum.
Hm. Ich hab das anders in Erinnerung. Aus Papier, mit Schrift drauf.
Und brauchteste dafür ein Käsemesser?
Wieso brauchen? Ich *war* ein Käsemesser. Ich hab immer staunend gemessen,
wieviel Käse doch auf so ein Blatt Papier passt. Heute mehr als gestern,
und morgen vielleicht noch mehr!

Natürlich war die Messung etwas subjektiv. Objektive Käsemessungen gingen
wahrscheinlich nur mit West-Messmodulen. So eins hatte ich nicht eingebaut.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Mike S. Friedrich
2007-05-04 19:25:17 UTC
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Post by Matthias Opatz
Wieso brauchen? Ich *war* ein Käsemesser. Ich hab immer staunend gemessen,
wieviel Käse doch auf so ein Blatt Papier passt.
Geht Hand in Hand mit der soz. Käseblattproduktion.
--
| "Ambrosia, das Göttergetränk!
Viele Grüße | Mir reicht vorerst
Mike S. Friedrich, Rostock | Wilthener Goldkrone."
| (Gunnar Möhring am 16.IX.2006)
mueding
2007-04-30 18:18:51 UTC
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Post by Torsten Mueller
Post by Peter Veith
Post by Torsten Mueller
Post by Peter Veith
Was sagt das Kollektiv zur Käsemesser-Frage?
Wir hatten nicht einmal Käse.
:-D :-D :-D
Ich möchte noch hinzufügen, liebe westliche Geschichtsschreiber und
Fingerzeiger, Knopps, Journalisten, Spielfilmer und was es sonst noch
alles für multimediales Geschmeiß gibt, liebe Schüler, Abiturienten
und Politologiestudenten, die Ihr heute zum Thema "Wie es den Menschen
in der DDR richtig schlecht ging" Eure Hausarbeit schreiben müßt ...
bitte glaubt nicht alles, was der böse Torsten hier schreibt, der hat
nur Spaß gemacht! Wir hatten schon durchaus Käse, damals, mit
richtigen Löchern und Geschmack drumrum. Nicht, daß hier noch ein
falsches Bild entsteht.
T.M.
Zeitweise gab es sogar recht guten Käse, aber es gab auch Zeiten, in denen
man recht gute Beziehungen brauchte um von dem wenigen vorrätigen und vor
allem auch bezahlbaren Käse noch etwas abzubekommen.
Das Problem der DDR unter Honecker war, daß
- vorrangig der Export befriedigt werden mußte
- an zweiter Stelle die Belieferung der Delikatläden (höchste Preise fürs
normale Volk) und der Läden in den SED-Bezirks- und -Kreisleitungen
(niedrigste Preise) stand.
Erst wenn diese beiden Aufgaben erfüllt waren, wurden die normalen
Geschäfte mit normaler Ware beliefert, sofern es die zur Verfügung stehende
Menge erlaubte.
Ich finde es immer amüsant, wie hier so getan wird, als wäre die DDR eine
Insel der Zufriedenen und der Vollversorgung gewesen.
Wenn ich in Greifswald fürs Wochenende für meine Familie Fleisch, Wurst und
Käse haben wollte, mußte meine Frau sich in der 80er Jahren sehr früh am
Morgen vor Arbeitsbeginn bereits anstellen oder wir fuhren am Donnerstag
nachmittag die Kleinstädte der Umgebung ab.
Dafür gab es eine plausible Erklärung: die tausende Arbeiter im
Kernkraftwerk aus Polen, der Sowjetunion und aus Ungarn wurden bei der
Planung der Lebensmittelversorgung Greifswalds nie berücksichtigt (Aussage
eines Mitgliedes der damaligen SED-Kreisleitung).
An anderen Stellen der Republik gab es andere Gründe für
Versorgungsengpässe - fest steht jedenfalls, daß es außerhalb Berlins,
zeitweise in Leipzig und Dresden nirgendwo gereicht hat - oft genug nicht
mal beim Käse.
--
mueding
***@web.de
----------------------
"Erscheint nicht oft irr und wirr, was wahr ist?"
Jurij Brezan
Bernd Ullrich
2007-04-30 19:34:30 UTC
Permalink
"mueding" schreibselte
[...]
Post by mueding
Ich finde es immer amüsant, wie hier so getan wird, als wäre die DDR eine
Insel der Zufriedenen und der Vollversorgung gewesen.
Das versuchst du anderen in deiner Einfältigkeit unterzujubeln, hat
aber realiter keiner der hier schreibenden auch nur versucht. Was du da
äusserst ist nur eine Untervariante einer "geraldinischen Fiktion".

BU
Torsten Mueller
2007-05-01 05:47:26 UTC
Permalink
Post by mueding
Das Problem der DDR unter Honecker war, daß
Ich finde solche Satzanfänge immer richtich toll. Das klingt nach was,
vor allem danach, als ob ich's jetzt endlich erfahre, eeeeendlich!
Leider werde ich danach immer regelmäßig enttäuscht.
Post by mueding
Ich finde es immer amüsant, wie hier so getan wird, als wäre die DDR
eine Insel der Zufriedenen und der Vollversorgung gewesen.
Getan wird? Von wem? Und inwieweit? Ich hab gesagt, wir [gemeint war:
die DDR] hatten gelben, festen Käse. Und das war nicht gelogen. Über
Menge, Zufriedenheit und Vollversorgung hab ich nichts gesagt.

Ich füge noch ergänzend hinzu, wir [gemeint ist: der Haushalt meiner
Eltern] hatten _immer genügend_ Käse, nicht nur gelben, sondern auch
brieartigen, weichen, meine Mutter nannte das einen "Schmelzkäse". Ich
erinnere mich zudem auch (seit Anfang der 80er) an streichfähigen Käse
mit schwarzen, grobgemahlenen Pfefferkörnern drumrum. Und ich bin
durchaus nicht in Berlin aufgewachsen, sondern in einer ostsächsischen
Kleinstadt. Meine Eltern haben beispielsweise seit Ende der 70er oft
im Centrum-Warenhaus Hoyerswerda eingekauft, wo es unten eine sehr
gute, große Lebensmittelabteilung gab.

T.M.
mueding
2007-05-01 09:57:20 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Post by mueding
Das Problem der DDR unter Honecker war, daß
Ich finde solche Satzanfänge immer richtich toll. Das klingt nach was,
vor allem danach, als ob ich's jetzt endlich erfahre, eeeeendlich!
Leider werde ich danach immer regelmäßig enttäuscht.
Post by mueding
Ich finde es immer amüsant, wie hier so getan wird, als wäre die DDR
eine Insel der Zufriedenen und der Vollversorgung gewesen.
die DDR] hatten gelben, festen Käse. Und das war nicht gelogen. Über
Menge, Zufriedenheit und Vollversorgung hab ich nichts gesagt.
Ich füge noch ergänzend hinzu, wir [gemeint ist: der Haushalt meiner
Eltern] hatten _immer genügend_ Käse, nicht nur gelben, sondern auch
brieartigen, weichen, meine Mutter nannte das einen "Schmelzkäse". Ich
erinnere mich zudem auch (seit Anfang der 80er) an streichfähigen Käse
mit schwarzen, grobgemahlenen Pfefferkörnern drumrum. Und ich bin
durchaus nicht in Berlin aufgewachsen, sondern in einer ostsächsischen
Kleinstadt. Meine Eltern haben beispielsweise seit Ende der 70er oft
im Centrum-Warenhaus Hoyerswerda eingekauft, wo es unten eine sehr
gute, große Lebensmittelabteilung gab.
T.M.
Das ist es ja gerade. Du weist noch wie es war, aber die nachwachsende
Generation, die die DDR nicht mehr selbst erlebt hat, fragt heute schon
ziemlich laut, warum die DDR denn aufgegeben wurde, wo es sich dort doch um
so eine Art Paradies ohne die heutigen Nachteile gehandelt hat.
Die stellen sich die Kaufhalle der DDR mitlerweile als eine Art
Aldi-Tengelmann-Real-Mixture vor, nur daß die Menschen keine
Arbeitslosigkeit kannten und über ausreichend Einkommen aus Arbeit
verfügten. Dieses Bild wird hier oft genug, wenn auch sicher oft unbewußt,
genährt.
--
mueding
***@web.de
----------------------
"Erscheint nicht oft irr und wirr, was wahr ist?"
Jurij Brezan
Torsten Mueller
2007-05-01 10:19:49 UTC
Permalink
Du weist noch wie es war, aber die nachwachsende Generation, die die
DDR nicht mehr selbst erlebt hat, fragt heute schon ziemlich laut,
warum die DDR denn aufgegeben wurde, wo es sich dort doch um so eine
Art Paradies ohne die heutigen Nachteile gehandelt hat.
Du meinst jetzt echt diese Generation, die nicht einmal ihr eigenes
Land auf einer Europakarte zeigen kann???
Die stellen sich die Kaufhalle der DDR mitlerweile als eine Art
Aldi-Tengelmann-Real-Mixture vor, nur daß die Menschen keine
Arbeitslosigkeit kannten und über ausreichend Einkommen aus Arbeit
verfügten. Dieses Bild wird hier oft genug, wenn auch sicher oft
unbewußt, genährt.
Von mir ganz sicher nicht. Und in diesem thread auch bislang von
niemandem sonst. Aber gut, schonmal einen Zeigefinger erhoben zu
haben, vorsorglich.

T.M.
Bernd Ullrich
2007-05-01 11:49:50 UTC
Permalink
"mueding"
[...]
Post by mueding
Die stellen sich die Kaufhalle der DDR mitlerweile als eine Art
Aldi-Tengelmann-Real-Mixture vor, nur daß die Menschen keine
Arbeitslosigkeit kannten und über ausreichend Einkommen aus Arbeit
verfügten.
------
Post by mueding
Dieses Bild wird hier oft genug, wenn auch sicher oft unbewußt,
genährt.
Bringe Beispiele für deine Behauptung mit Namen der "Nährer".
Du wirst keine finden weil diese deine behauptung du dir nur ausgedacht
hast.

BU
Patrick Bonacker
2007-05-02 14:28:16 UTC
Permalink
Hallo,
Post by mueding
Wenn ich in Greifswald fürs Wochenende für meine Familie Fleisch, Wurst und
Käse haben wollte, mußte meine Frau sich in der 80er Jahren sehr früh am
Morgen vor Arbeitsbeginn bereits anstellen oder wir fuhren am Donnerstag
nachmittag die Kleinstädte der Umgebung ab.
Aha, wenn _du_ Fleisch, Wurst und Käse haben wolltest, musste sich
_deine Frau_ anstellen.

Neue Erkenntnis: mit der Gleichberechtigung war es in der DDR auch
nicht weit her.

Und: "fuhren am Donnerstag nachmittag die Kleinstädte der Umgebung
ab". Neue Erkenntnis Variante 1 (falls PKW gemeint): selbst für
Widerstandskämpfer wie dich war es in der DDR einfacher, an Autos zu
kommen, als regelmäßig an Grundnahrungsmittel. Variante 2 (falls
öffentliche Verkehrsmittel): die waren in der DDR genial organisiert
(versuch das mal heute!).

SCNR,
Patrick
Matthias Opatz
2007-05-02 14:43:36 UTC
Permalink
Post by Patrick Bonacker
Variante 2 (falls
öffentliche Verkehrsmittel): die waren in der DDR genial organisiert
(versuch das mal heute!).
Das zu tun, was man "abends ausgehen" nennt, und zwar in die Stadt (wozu
auch immer, zu Freunden, Kneipe, Kino, Theater, Konzert, Biergarten,
Flutlichtspiel, Museennacht ...), ist man als Landbewohner ohne Auto fast
überall aufgeschmissen, und mit soll man (als Schofför) fast nix trinken.
ÖPNV nach 16 Uhr ist selten, nach 19 Uhr fast unmöglich.

Okay, wer kürzlich aufs Land gezogen ist, weiß das. Hätten ja nicht
hinziehen brauchen. Und die vorher schon Landeier waren, haben eben die
Peterkarte gezogen.

Aber in dem Nest, in dem ich zu DDR-Zeiten mal eine Zeit lang gewohnt hab,
war ein Auto eben nicht lebensnotwendig, wenn man damit leben konnte, den
Rückbus um 22.30 Uhr zu nehmen. Naja, selbst Rockmuggen im Klubkeller
fingen halb oder um 8 an, heutzutage ist es so, dass "Engerling 21.30 Uhr"
dransteht, und 22.30 Uhr fangen sie an. Aber selbst wenn sie 17 Uhr
anfangen würden, wäre es für den Bus aufs Land zu spät ...

Ich kenne ein Nest, da fahren zB in den Ferien montags, mittwochs und
donnerstags überhaupt keine Busse. Ich kann die Verkehrsunternehmen aber
auch ein bisschen verstehen, so leer wie manche Linienbusse fahren. Ich kann
aber auch die Leute ein bisschen verstehen, so viel Geld, wie sie für eine
Fahrt blechen müssen. Irgendwie beißt sich die Katze aber in den Schwanz.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Thomas Wedekind
2007-05-02 18:19:28 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Aber in dem Nest, in dem ich zu DDR-Zeiten mal eine Zeit lang gewohnt hab,
war ein Auto eben nicht lebensnotwendig, wenn man damit leben konnte, den
Rückbus um 22.30 Uhr zu nehmen.
Dann war das noch ein vernünftig angebundenes Nest. Ich kenne aus
den 70ern und 80ern aus dem heutigen Saale-Holzland-Kreis Dörfer
mit öffentlichem Busverkehr nur an den Behördentagen (dienstags
und donnerstags, je eine Hin- und Rückfahrt vor- und nachmittags),
oder montags bis freitags genau eine Fahrt in die Kreisstadt (früh
zu nachtschlafender Zeit) und eine gegen 18 Uhr zurück (der
Busfahrer wohnte vermutlich in dem Dorf und stellte den Bus nachts
vorm Haus ab, das war sehr gängig); ein Ort (Münchenroda bei Jena)
hatte m.W. bis zur Wende gar keinen öffentlichen Busverkehr (heute
wenigstens Anrufsammeltaxi). Ob man in den Schulbussen damals im
Notfall oder grundsätzlich auch als Nicht-Schüler mitfahren
durfte, weiß ich mangels Erfahrung nicht.
--
Grüße, Thomas
Matthias Opatz
2007-05-02 18:32:11 UTC
Permalink
Post by Thomas Wedekind
Ob man in den Schulbussen damals im
Notfall oder grundsätzlich auch als Nicht-Schüler mitfahren
durfte, weiß ich mangels Erfahrung nicht.
Im Bezirk Erfurt konnte man, die Fahrten standen WIMRE auch im Fahrplan.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Kai- Uwe Thiessenhusen
2007-05-02 18:58:28 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Thomas Wedekind
Ob man in den Schulbussen damals im
Notfall oder grundsätzlich auch als Nicht-Schüler mitfahren
durfte, weiß ich mangels Erfahrung nicht.
Im Bezirk Erfurt konnte man, die Fahrten standen WIMRE auch im Fahrplan.
Es gab eigentlich überall Schulbusse, die öffentlich waren und im
Fahrplan standen ("verkehrt nur an Schultagen") und Schulbusse, die
nicht öffentlich waren. Je nach Relation.

M.W. gibt es letztere auch heute noch mancherorts, wenn auch deutlich
seltener als früher.

-kut
Thomas Wedekind
2007-05-02 21:09:49 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Thomas Wedekind
Ob man in den Schulbussen damals im
Notfall oder grundsätzlich auch als Nicht-Schüler mitfahren
durfte, weiß ich mangels Erfahrung nicht.
Im Bezirk Erfurt konnte man, die Fahrten standen WIMRE auch im Fahrplan.
Hmm, wirklich so. Habe hier noch zwei alte Fahrpläne der Bezirke
Erfurt und Gera; die Zeichen "verkehrt nicht bzw. nur an
Schultagen" gibt's bei Erfurt massenhaft, bei Gera dagegen recht
selten. In beiden Heften gibt's noch äußerst sparsam das Zeichen
"Vertragsgebundener Arbeiterberufs- und Schülerverkehr,
Beförderung nur im Rahmen der nicht genutzten Plätze möglich,
Fahrten können ohne besondere Ankündigung ausfallen" und im Geraer
Heft massenhaft "Vorzugsweise für Zeitkarteninhaber", das der
Bezirk Erfurt gar nicht kannte (vermutlich Einsatz von Robur oder
Ikarus 211, bei denen die Gefahr der Überfüllung real war). Bei
Bürgel werden mehrere in einer Reihe liegende Dörfchen nur
_freitags_ offiziell bedient (1 Fahrt je Richtung), was das wieder
sollte? Ein täglicher Schulbus dürfte auch dort gefahren sein...

Der Schülerverkehr im SHK kam übrigens erst vor ca. 3 Jahren in
den offiziellen Fahrplan, für den kreiseigenen Busbetrieb kam die
"Wende" also mit über 10 Jahren Verspätung.
--
Grüße, Thomas
Bernd Ullrich
2007-05-02 20:02:22 UTC
Permalink
"Thomas Wedekind"
Post by Matthias Opatz
Aber in dem Nest, in dem ich zu DDR-Zeiten mal eine Zeit lang
gewohnt hab,
war ein Auto eben nicht lebensnotwendig, wenn man damit leben
konnte, den
Rückbus um 22.30 Uhr zu nehmen.
Dann war das noch ein vernünftig angebundenes Nest. Ich kenne aus den
70ern und 80ern aus dem heutigen Saale-Holzland-Kreis Dörfer mit
öffentlichem Busverkehr nur an den Behördentagen (dienstags und
donnerstags, je eine Hin- und Rückfahrt vor- und nachmittags), oder
montags bis freitags genau eine Fahrt in die Kreisstadt (früh
In deiner DDR gabs "Behördentage", den Fahrplan kannste mal ins Web
stellen.

BU
Peter Blancke
2007-05-02 17:29:07 UTC
Permalink
Post by Patrick Bonacker
Post by mueding
Wenn ich in Greifswald fürs Wochenende für meine Familie Fleisch,
Wurst und Käse haben wollte, mußte meine Frau sich in der 80er
Jahren sehr früh am Morgen vor Arbeitsbeginn bereits anstellen
oder wir fuhren am Donnerstag nachmittag die Kleinstädte der
Umgebung ab.
Aha, wenn _du_ Fleisch, Wurst und Käse haben wolltest, musste sich
_deine Frau_ anstellen.
Vielleicht hat er in der Zwischenzeit den Garten umgegraben oder die
Huehner geschlachtet.
Post by Patrick Bonacker
Neue Erkenntnis: mit der Gleichberechtigung war es in der DDR auch
nicht weit her.
Ah, gutes Stichwort: Morgen jaehrt sich zum fuenfzigsten Male der
Jahrestag der Verabschiedung des BRD-Gesetzes ueber die
Gleichberechtigung von Mann und Frau durch den Bundestag.
Deutschlandfunk und Deutschlandradio-Kultur bringen jeweils dazu
Beitraege in ihrer Sendung "Kalenderblatt".

Gab es in der DDR ein ebensolches Gesetz oder war die
Gleichberechtiung dort bereits eine Selbstverstaendlichkeit?

Immerhin hoeren wir bereits im Jahre 1952 im Lied "Fritz, der
Traktorist", dasz Gretel gleichberechtigt ebenfalls Feldarbeit
leistet und sogar in Zeiten der vermeintlichen Bedrohung Fritzens
Arbeit uebernimmt:

Seit Gefahr für Glueck und Frieden
Ihn zum Schutz der Heimat rief,
Huetet Gretel seinen Traktor
...

Hueten ist hier nicht nur die reine Aufpassertaetigkeit, nein, es
heiszt weiter:

Gretel pfluegt und saet und erntet
Und es hilft ihr der Kombol
Sie will stets wie Fritz der Erste
Traktorist im Dorfe sein

Ueber den Begriff des "Kombol" haben wir uns uebrigens hier in der
Nettig^WNeuigkeitengruppe bereits unterhalten.

Grusz,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Markus Ermert
2007-05-03 19:56:00 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Morgen jaehrt sich zum fuenfzigsten Male der
Jahrestag der Verabschiedung des BRD-Gesetzes ueber die
Gleichberechtigung von Mann und Frau durch den Bundestag.
Dieses Ehegesetz von 1957 definierte mitnichten eine Gleichberechtigung,
sondern regelte nur die Aufgabenteilung zwischen Haushaltsführung (Frau)
und Erwerbsarbeit (Mann). Erwerbstätigkeit der Frau war nur vorgesehen,
falls der Mann zu wenig verdient und die Frau nicht vermögend war,
Haushaltsführung war ausdrücklich Regelfall für die Frau. Allerdings
erhielt die Ehefrau damals erstmals das Recht auf Erwerbstätigkeit
(unter diesen Voraussetzungen).

Die volle Gleichberechtigung in der Ehe wurde erst zum 1.1.1977, also
wenige Monate vor dem Tod Elvis Presleys, ins BGB eingefügt.


--
Matthias Opatz
2007-05-03 20:14:14 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Die volle Gleichberechtigung in der Ehe wurde erst zum 1.1.1977, also
wenige Monate vor dem Tod Elvis Presleys, ins BGB eingefügt.
Sorry, aber kann mir mal einer die Pointe erklären?

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Christoph Maercker
2007-05-03 11:19:41 UTC
Permalink
Post by mueding
Zeitweise gab es sogar recht guten Käse, aber es gab auch Zeiten, in denen
man recht gute Beziehungen brauchte um von dem wenigen vorrätigen und vor
allem auch bezahlbaren Käse noch etwas abzubekommen.
Billigen Schnittkäse (Gouda, Edamer, Tollenser) hatten die HO-Kaufhallen
fast immer. Das waren Grundnahrungsmittel. Nur die Schnapsversorgung war
noch regelmäßiger.
Post by mueding
Das Problem der DDR unter Honecker war, daß
- vorrangig der Export befriedigt werden mußte
- an zweiter Stelle die Belieferung der Delikatläden (höchste Preise fürs
normale Volk) und der Läden in den SED-Bezirks- und -Kreisleitungen
(niedrigste Preise) stand.
Erst wenn diese beiden Aufgaben erfüllt waren, wurden die normalen
Geschäfte mit normaler Ware beliefert, sofern es die zur Verfügung stehende
Menge erlaubte.
Die Verteilung fürs gemeine Volk erfolgte anscheinend mittels Würfel.
Dazu hatte seinerzeit das Hallesche Kabarett "Die Kiebitzensteiner" eine
tolle Lachnummer.
Post by mueding
Ich finde es immer amüsant, wie hier so getan wird, als wäre die DDR eine
Insel der Zufriedenen und der Vollversorgung gewesen.
Wenn es in der DDR schon Literatur über Buddhismus, Yoga etc. gegeben
hätte, wäre ich mit dem real existierenden Warenangebot vielleicht
wirklich zufrieden(er) gewesen. ;-)
Aber so was galt als idealistische Spinnerei und war wenn überhaupt, nur
sehr schwer zu bekommen.
Post by mueding
Wenn ich in Greifswald fürs Wochenende für meine Familie Fleisch, Wurst und
Käse haben wollte, mußte meine Frau sich in der 80er Jahren sehr früh am
Morgen vor Arbeitsbeginn bereits anstellen
Für Käse habe ich mich kein einziges Mal anstellen müssen. Für Fleisch
und Wurst vielleicht, aber davon habe ich ab ca. 1986 nicht mehr so viel
gegessen.
Post by mueding
An anderen Stellen der Republik gab es andere Gründe für
Versorgungsengpässe - fest steht jedenfalls, daß es außerhalb Berlins,
zeitweise in Leipzig und Dresden nirgendwo gereicht hat - oft genug nicht
mal beim Käse.
Prinzipiell stimmt das, nur sind Grundnahrungsmittel kein gutes Beispiel
dafür. Viel deutlicher war es bei den berühmten 1000 kleinen Dingen zu
spüren: Die Läden waren voll mit lauter (teurem) Tinnef, aber wehe, man
brauchte eine bestimmte Sorte Nägel ...
Kurzum die Läden waren nicht leer, aber es gab oft wenig Brauchbares zu
kaufen und bestimmte Artikel fehlten chronisch.

Für "Grundnahrungsmittel" bin ich vor allem wegen bestimmter Biersorten
(Ur-Krostitzer) meilenweit gefahren. Alles andere habe ich ab 1988 im
Russenmagazin bekommen oder selbst gezogen.
--
CU Christoph Maercker.

Transport + Sport = Radfahren
Wolfgang Puffe
2007-05-04 15:36:30 UTC
Permalink
"Torsten Mueller" schrieb...
Post by Torsten Mueller
Post by Peter Veith
Post by Torsten Mueller
Post by Peter Veith
Was sagt das Kollektiv zur Käsemesser-Frage?
Wir hatten nicht einmal Käse.
:-D :-D :-D
Ich möchte noch hinzufügen, liebe westliche Geschichtsschreiber und
Fingerzeiger, Knopps, Journalisten, Spielfilmer und was es sonst noch
alles für multimediales Geschmeiß gibt, liebe Schüler, Abiturienten
und Politologiestudenten, die Ihr heute zum Thema "Wie es den Menschen
in der DDR richtig schlecht ging" Eure Hausarbeit schreiben müßt ...
bitte glaubt nicht alles, was der böse Torsten hier schreibt, der hat
nur Spaß gemacht! Wir hatten schon durchaus Käse, damals, mit
richtigen Löchern und Geschmack drumrum. Nicht, daß hier noch ein
falsches Bild entsteht.
Es wird wohl so gewesen sein, wie es mit allem war.
Hier gabs Käse, und dort Käsemesser.
Aber niemals beides gleichzeitig im selben Ort.

W.
Torsten Mueller
2007-05-04 15:51:11 UTC
Permalink
Es wird wohl so gewesen sein, wie es mit allem war. Hier gabs Käse,
und dort Käsemesser. Aber niemals beides gleichzeitig im selben Ort.
Ich hab langsam den Eindruck, Worte wie "Käse" oder"Käsemesser" werden
hier synonüm zu ganz anderen, geheimen Worten benutzt, die man nicht
laut sagen will (oder darf). Als ob uns[TM] damals solche dekadenten
Käsemesser interessiert hätten! Alsob wir überhaupt gewußt hätten,
daß der Gegner auch spezielle Messer für Käse hat!

Also jetz ma raus mit der Sprache: Worum geht's eigentlich in diesem
thread?

T.M.
Boris Gerlach
2007-05-04 16:16:52 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Es wird wohl so gewesen sein, wie es mit allem war. Hier gabs Käse,
und dort Käsemesser. Aber niemals beides gleichzeitig im selben Ort.
Ich hab langsam den Eindruck, Worte wie "Käse" oder"Käsemesser" werden
hier synonüm zu ganz anderen, geheimen Worten benutzt, die man nicht
laut sagen will (oder darf). Als ob uns[TM] damals solche dekadenten
Käsemesser interessiert hätten! Alsob wir überhaupt gewußt hätten,
daß der Gegner auch spezielle Messer für Käse hat!
Also jetz ma raus mit der Sprache: Worum geht's eigentlich in diesem
thread?
T.M.
Um Käsemesser Herr Müller.

BGE
gunter kuehne
2007-05-04 20:18:58 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Es wird wohl so gewesen sein, wie es mit allem war. Hier gabs Käse,
und dort Käsemesser. Aber niemals beides gleichzeitig im selben Ort.
Ich hab langsam den Eindruck, Worte wie "Käse" oder"Käsemesser" werden
hier synonüm zu ganz anderen, geheimen Worten benutzt, die man nicht
laut sagen will (oder darf). Als ob uns[TM] damals solche dekadenten
Käsemesser interessiert hätten! Alsob wir überhaupt gewußt hätten,
daß der Gegner auch spezielle Messer für Käse hat!
Also jetz ma raus mit der Sprache: Worum geht's eigentlich in diesem
thread?
T.M.
Darum das es in Dresden soggar sooo dekadente Kneipen gab, wo man
Fischmesser mit der Aufschrift " Linkisches Bad "" einfach neben den Teller
legte.
(Pfui auch noch pur Silber)
G.K.
Wer errät es ??

( Hilfe-
Guter Blick auf die Elbe)
--
Wichtige mail an bastler100atarcorde
Bernd Ullrich
2007-05-04 17:56:37 UTC
Permalink
"Wolfgang Puffe"
[...]
Post by Wolfgang Puffe
Es wird wohl so gewesen sein, wie es mit allem war.
----
Post by Wolfgang Puffe
Hier gabs Käse, und dort Käsemesser.
Aber niemals beides gleichzeitig im selben Ort.
Nach deiner Logik wurde in der DDR niemals Käse mit dem Käsemesser
geschnitten.

So ein Käse...
;-)

BU
Rene Fuchs
2007-04-30 18:09:55 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Wir hatten nicht einmal Käse.
Wir mussten alte Socken auf den Brotersatz legen.

René
--
Wo der Fußballkommentator hinspricht, da wächst kein Geist mehr.
- Wiglaf Droste
<http://www.ephilias.de>
Boris Gerlach
2007-04-30 13:52:13 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Zu den Errungenschaften der "Wende" zählen für mich Käsemesser. Ich meine
Nicht "Wende" sondern Wende.
Post by Peter Veith
jetzt nicht diese "Schaber", sondern die mit "Drähten" ....
... nun wurde diese Errungenschaft dahingehend hinterfragt, ob nicht doch
der "intellektuelle" DDR-Haushalt o.g. Käsemesser ohne Westpaket
erlangen konnte.
Was sagt das Kollektiv zur Käsemesser-Frage?
Weder das zum Schaben (im Kreis mit Kurbel ergibt so ganz
hauchdünne gekräuselte Käseblättchen) noch das mit der
"Gitarrensaite" sind mir erinnerlich.

Ich weiß noch, daß meine Mutter Käse mit einem
Gurkenhobel oder einer Gemüseraspel bearbeitete.

Ich kann mich allerdings nicht erinnern, ob es
Hartkäse wie Parmesan, Pecorino, Appenzeller oder Cantal
gab. Ich erinnere mich nur noch an Käsescheiben so
Edamer oder Goudastyle an Camembert, an den
"Bluemaster" and sehr guten Harzer aus der Hettstetter
Ecke aber richtiger Hartkäse?

Vielleicht im Deli? Aber da hab ich nie Käse gekauft.

Langsam läßts wohl nach.
Torsten Mueller
2007-04-30 14:30:54 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Nicht "Wende" sondern Wende.
"Wende" ist schon ganz gut. Für Dich der Unterschied: Wende wäre
gewesen, wenn heute Krenz regieren würde.

T.M.
Peter Bruells
2007-04-30 14:42:23 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Post by Boris Gerlach
Nicht "Wende" sondern Wende.
"Wende" ist schon ganz gut. Für Dich der Unterschied: Wende wäre
gewesen, wenn heute Krenz regieren würde.
Pah. Wende war 1982....
mueding
2007-04-30 18:25:45 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Post by Boris Gerlach
Nicht "Wende" sondern Wende.
"Wende" ist schon ganz gut. Für Dich der Unterschied: Wende wäre
gewesen, wenn heute Krenz regieren würde.
T.M.
Krenz würde heute auf keinen Fall mehr regieren, auch wenn ihn der freie
Wille der überwiegenden Mehrheit der DDR-Bevölkerung nicht zum Teufel
gejagt hätte.
Eine DDR ohne den militärischen Schirm der Sowjetarmee war nicht
überlebensfähig und ohne DDR kein Krenz als Landesvater. Selbst wenn es in
der DDR keine Volksbewegung zur Herstellung der deutschen Einheit gegeben
hätte; spätestens mit dem Zusammenbruch des sozialistischen
Wirtschaftsgebiet hätte die DDR keine Überlebenschance mehr gehabt.
--
mueding
***@web.de
----------------------
"Erscheint nicht oft irr und wirr, was wahr ist?"
Jurij Brezan
Florian Ritter
2007-04-30 15:58:27 UTC
Permalink
Ich kann mich allerdings nicht erinnern, ob es Hartkäse wie Parmesan,
Pecorino, Appenzeller oder Cantal gab.
Gab es nicht. Parmesan ließen meine Eltern aus dem Westen kommen.
Ich erinnere mich nur noch an Käsescheiben so Edamer oder Goudastyle
Alten und mittelalten Gouda wie oben.
an Camembert
Rügener Badejunge in schwankender Qualität, manchmal brauchte man den
nur ein paar Stunden bei Raumtemperatur zu lager und er lief von
selbst, manchmal blieb der einfach krümelig. Als sehr gut habe ich den
Neuchateler in Erinnerung (könnte ein Brie gewesen sein).
an den "Bluemaster"
Herzelchen, der war aussem Freß-Ex - wo Ihr Privilegierten eingekauft
habt - und nicht aus DDR-Produktion (aus Bayern oder Dänemark oder
irgendwo dazwischen).
Langsam läßts wohl nach.
Nu, bei'm einen früher, beim andern später, nicha, Sportsfreund - FR
Peter Veith
2007-04-30 17:31:48 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Herzelchen, der war aussem Freß-Ex - wo Ihr Privilegierten eingekauft
habt - und nicht aus DDR-Produktion (aus Bayern oder Dänemark oder
irgendwo dazwischen).
Vielleicht lags an der Molkerei an unserer Ecke. Da kaufen wir noch heute
unseren Käse. Die Produktionspalette hat zweifellos zugenommen - ich auch -
aber das meiste ist heute von der Molkerei selbst zugekauft.

Wir habens damals in der schlimmen Zeit den Käse mit einem Hobel "schneiden"
müssen. Vielleicht war es tatsächlich ein "Gurkenhobel"?!

Ja, das Käsemesser ist vielleicht _die_ Errungenschaft der "Wende".

Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Norbert Möller
2007-04-30 18:18:14 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Ich kann mich allerdings nicht erinnern, ob es Hartkäse wie Parmesan,
Pecorino, Appenzeller oder Cantal gab.
Gab es nicht. Parmesan ließen meine Eltern aus dem Westen kommen.
Ich erinnere mich nur noch an Käsescheiben so Edamer oder Goudastyle
Alten und mittelalten Gouda wie oben.
an Camembert
Rügener Badejunge in schwankender Qualität, manchmal brauchte man den
nur ein paar Stunden bei Raumtemperatur zu lager und er lief von
selbst, manchmal blieb der einfach krümelig. Als sehr gut habe ich den
Neuchateler in Erinnerung (könnte ein Brie gewesen sein).
an den "Bluemaster"
Herzelchen, der war aussem Freß-Ex - wo Ihr Privilegierten eingekauft
habt - und nicht aus DDR-Produktion (aus Bayern oder Dänemark oder
irgendwo dazwischen).
Exzellenz, der Bluemaster kam aus Zicken-Seelow - liegt ungefähr zwischen
Dänemark und Bayern;-)

Gruß

Norbert
Florian Ritter
2007-05-01 15:24:00 UTC
Permalink
Post by Norbert Möller
Post by Florian Ritter
an den "Bluemaster"
Herzelchen, der war aussem Freß-Ex - wo Ihr Privilegierten eingekauft
habt - und nicht aus DDR-Produktion (aus Bayern oder Dänemark oder
irgendwo dazwischen).
Exzellenz, der Bluemaster kam aus Zicken-Seelow - liegt ungefähr zwischen
Dänemark und Bayern;-)
Majestät! Unterfertigter acceptiert Hochdero Einwendung, wagt aber die
Frage, Sire, ab wann es Roquefortähnliches aus DDR-Produktion gab.
Unterzeichneten Erinnerungen an die DDR beziehen sich immer auf vor
1980 - FR
Martin Ebert
2007-05-01 20:56:50 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Majestät! Unterfertigter acceptiert Hochdero Einwendung, wagt aber die
Frage, Sire, ab wann es Roquefortähnliches aus DDR-Produktion gab.
Unterzeichneten Erinnerungen an die DDR beziehen sich immer auf vor
1980 - FR
Vor 1980 schleppte mein alter Herr eingepacktes, völlig (grün oder blau)
verschimmeltes Dings an. Mehrfach - und immer wieder. Ich meine, dass
das in bedruckter Alu/Papier-Folie eingepackt war.

Es ekelte mich gar sehr: Sowas soll man essen - aber bei Marmelade und
Brot wegwerfen? IMHO war das Roquefort. Der Name verbindet sich bei mir
für immer mit ... naja.

Mt
Klaus Peter
2007-05-02 07:03:54 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Es ekelte mich gar sehr: Sowas soll man essen - aber bei Marmelade und
Brot wegwerfen? IMHO war das Roquefort. Der Name verbindet sich bei mir
für immer mit ... naja.
Wir waren schon hart im Nehmen. Vor Schimmel hatten wir irgendwie
weniger Angst als heute. Gläser mit Omis selbstgemachter Marmelade
wurden manchmal nicht mit Glas sondern so einer komischen Spannfolie
gedeckelt. Da saß dann ab und an ein dickes Schimmelkissen auf der
Marmelade, welches abgehoben und weggeworfen wurde, der restliche
Glasinhalt konnte dann mit Genuss verspeist werden.

Außerdem fehlt hier im Käsethread noch der Chesterkäse aus der Büchse,
welcher im Lagerfeuer gewaltige Explosionen hervorrief. Der brauchte
kein Käsemesser:-)

Klaus Peter, Käse aus Vahldorf forever!
Peter Blancke
2007-05-02 09:01:46 UTC
Permalink
Post by Klaus Peter
Post by Martin Ebert
Es ekelte mich gar sehr: Sowas soll man essen - aber bei
Marmelade und Brot wegwerfen? IMHO war das Roquefort.
Einer meiner bevorzugtesten Kaesegenuesse. Wunderbar auch zum
Herstellen gar koestlicher Saucen geeignet, beispielsweise zu
Schweinemedaillons. So unterschiedlich koennen die Geschmaecker
sein.
Post by Klaus Peter
Wir waren schon hart im Nehmen. Vor Schimmel hatten wir irgendwie
weniger Angst als heute. Gläser mit Omis selbstgemachter Marmelade
wurden manchmal nicht mit Glas sondern so einer komischen
Spannfolie gedeckelt. Da saß dann ab und an ein dickes
Schimmelkissen auf der Marmelade, welches abgehoben und
weggeworfen wurde, der restliche Glasinhalt konnte dann mit Genuss
verspeist werden.
Ah, da fehlte also etwas:

Mutter gab bei uns immer noch ein oder zwei Teeloeffel Rum (oder
sonst etwas Hochprozentiges) auf diese duenne Folie. Das hielt den
Schimmelpilz davon ab, sich auszubreiten.

Vater schnitt derweil moeglicherweise vom Schimmel befallene Stellen
am Brodt duenn ab, um dieselben an die dankbaren Huehner zu
verfuettern.

Irgendwie leben alle noch -- bis auf die Huehner.

Grusz,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Boris Gerlach
2007-05-02 14:58:34 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Post by Martin Ebert
Es ekelte mich gar sehr: Sowas soll man essen - aber bei
Marmelade und Brot wegwerfen? IMHO war das Roquefort.
Einer meiner bevorzugtesten Kaesegenuesse. Wunderbar auch zum
Herstellen gar koestlicher Saucen geeignet, beispielsweise zu
Schweinemedaillons. So unterschiedlich koennen die Geschmaecker
sein.
Es gibt Roquefort und Roquefort.

Der normale in Grüner Alufolie ist die industrielle Sorte.
Der "Papillon" in der schwarzen Alufolie mit dem Schmetterling drauf
ist schon besser. Der beste ist der in der WIMRE roten Alufolie und
natürlich auch der teuerste.

Sollte ich den Ebert mal treffen, werde ich ihn mit einem
guten Burgunder und dem "Papillon" und einem Baguette innerhalb
von 10 Minuten zum Roquefortfreund machen.
Man muß nur eine Regel einhalten. Erst das Baguette
evl noch etwas Sauerrahmbutter drauf mit Roquefort bestreichen
in den Mund nehmen (noch nicht runterschlucken!!)und jetzt
einen ordentlichen Schluck von dem Burgunder.
Das knallt regelrecht im Mund und der Geschmack explodiert.

BGE
Florian Ritter
2007-05-02 21:23:50 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Es gibt Roquefort und Roquefort.
Diese Aussage wird nach der nach unten offenen Trivialitätsskala mit
dem Prädikat banal bewertet.
Post by Boris Gerlach
Sollte ich den Ebert mal treffen
Gloob mir, lohnt nich.
Post by Boris Gerlach
werde ich ihn mit einem guten Burgunder und dem "Papillon" und einem
Baguette innerhalb von 10 Minuten zum Roquefortfreund machen.
Man muß nur eine Regel einhalten. Erst das Baguette
evl noch etwas Sauerrahmbutter
Warum nich Süßrahm, hm?
Post by Boris Gerlach
drauf mit Roquefort bestreichen in den Mund nehmen (noch nicht
runterschlucken!!)und jetzt einen ordentlichen Schluck von dem Burgunder.
Das knallt regelrecht im Mund und der Geschmack explodiert.
Und was hältste von französ. Ziegenkäse? Ich habe allerdings mal
warmen solchen im Schinkenmantel gehabt, da kann ich nur vor warnen,
ich habe stundenlang nach Ziege gemöpselt - FR
Boris Gerlach
2007-05-03 04:26:57 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Boris Gerlach
Es gibt Roquefort und Roquefort.
Diese Aussage wird nach der nach unten offenen Trivialitätsskala mit
dem Prädikat banal bewertet.
Post by Boris Gerlach
Sollte ich den Ebert mal treffen
Philosophische Schmankerln sind nicht so
Dein Fachgebiet wa?
Post by Florian Ritter
Gloob mir, lohnt nich.
Post by Boris Gerlach
werde ich ihn mit einem guten Burgunder und dem "Papillon" und einem
Baguette innerhalb von 10 Minuten zum Roquefortfreund machen.
Man muß nur eine Regel einhalten. Erst das Baguette
evl noch etwas Sauerrahmbutter
Warum nich Süßrahm, hm?
Weil das nicht passt Du Banause.
Post by Florian Ritter
Post by Boris Gerlach
drauf mit Roquefort bestreichen in den Mund nehmen (noch nicht
runterschlucken!!)und jetzt einen ordentlichen Schluck von dem Burgunder.
Das knallt regelrecht im Mund und der Geschmack explodiert.
Und was hältste von französ. Ziegenkäse? Ich habe allerdings mal
warmen solchen im Schinkenmantel gehabt, da kann ich nur vor warnen,
ich habe stundenlang nach Ziege gemöpselt - FR
In allen Varianten. Als Frischkäse mit gebratenem Speck im Salat,
mit oder ohne schwarze Ascheschicht, als mittelreifer Camembert oder als
die kleinen runden Pferdeäpfel die getrost 2 Jahre kühl und dunkel
liegen dürfen und dann so hart ist, daß man sie schier nur noch mit
der Raspel bearbeiten kann.

Ein besonderes High light war eine bestimmte Pizza deren namen ich nicht
mehr weiß in F. In D gibts die natürlich nicht.
Normaler Pizzaboden mit flachem Teig und kleinem Rand darauf ein
Grundbelag der also im Prinzip auf jede Pizza draufkommt
(Pelati, Gewürze Basilikum, Oregano, Schinken, Zwiebeln, Knoblauch usw)
und nun mit frische Ziegenkäse reichlich bedecken und in der Mitte
noch ein Ei.

Das ist der Hammer zusammen mit einem Cote du Rhone Village.

BGE
Gert Schulze
2007-05-03 07:01:31 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Florian Ritter
Post by Boris Gerlach
werde ich ihn mit einem guten Burgunder und dem "Papillon" und einem
Baguette innerhalb von 10 Minuten zum Roquefortfreund machen.
Man muß nur eine Regel einhalten. Erst das Baguette
evl noch etwas Sauerrahmbutter
Warum nich Süßrahm, hm?
Weil das nicht passt Du Banause.
Post by Florian Ritter
Post by Boris Gerlach
drauf mit Roquefort bestreichen in den Mund nehmen (noch nicht
runterschlucken!!)und jetzt einen ordentlichen Schluck von dem Burgunder.
Das knallt regelrecht im Mund und der Geschmack explodiert.
Und was hältste von französ. Ziegenkäse? Ich habe allerdings mal
warmen solchen im Schinkenmantel gehabt, da kann ich nur vor warnen,
ich habe stundenlang nach Ziege gemöpselt - FR
In allen Varianten. Als Frischkäse mit gebratenem Speck im Salat,
mit oder ohne schwarze Ascheschicht, als mittelreifer Camembert oder als
die kleinen runden Pferdeäpfel die getrost 2 Jahre kühl und dunkel
liegen dürfen und dann so hart ist, daß man sie schier nur noch mit
der Raspel bearbeiten kann.
Ein besonderes High light war eine bestimmte Pizza deren namen ich nicht
mehr weiß in F. In D gibts die natürlich nicht.
Normaler Pizzaboden mit flachem Teig und kleinem Rand darauf ein
Grundbelag der also im Prinzip auf jede Pizza draufkommt
(Pelati, Gewürze Basilikum, Oregano, Schinken, Zwiebeln, Knoblauch usw)
und nun mit frische Ziegenkäse reichlich bedecken und in der Mitte
noch ein Ei.
Das ist der Hammer zusammen mit einem Cote du Rhone Village.
Herr Gerlach riskieren besucht zu werden!
--
Grüße
Gert
Florian Ritter
2007-05-03 11:12:51 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Boris Gerlach
Es gibt Roquefort und Roquefort.
Diese Aussage wird nach der nach unten offenen Trivialitätsskala mit
dem Prädikat banal bewertet.
Post by Boris Gerlach
Sollte ich den Ebert mal treffen
Philosophische Schmankerln sind nicht so Dein Fachgebiet wa?
Naja, dafür haben wir ja Dich. So, Erwin, nun mal nicht immer nur
gackern, auch mal Eier legen. Was ist mit Himmelfahrt?
Das ist der Hammer zusammen mit einem Cote du Rhone Village.
Ich nehme einen Chateau Bernateau - FR
Boris Gerlach
2007-05-03 17:24:34 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Florian Ritter
Post by Boris Gerlach
Es gibt Roquefort und Roquefort.
Diese Aussage wird nach der nach unten offenen Trivialitätsskala mit
dem Prädikat banal bewertet.
Post by Boris Gerlach
Sollte ich den Ebert mal treffen
Philosophische Schmankerln sind nicht so Dein Fachgebiet wa?
Naja, dafür haben wir ja Dich. So, Erwin, nun mal nicht immer nur
gackern, auch mal Eier legen. Was ist mit Himmelfahrt?
Wie immer anwesend.

BGE
Post by Florian Ritter
Das ist der Hammer zusammen mit einem Cote du Rhone Village.
Ich nehme einen Chateau Bernateau - FR
Florian Ritter
2007-05-02 21:16:21 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Post by Martin Ebert
Es ekelte mich gar sehr: Sowas soll man essen - aber bei
Marmelade und Brot wegwerfen? IMHO war das Roquefort.
Einer meiner bevorzugtesten Kaesegenuesse. Wunderbar auch zum
Herstellen gar koestlicher Saucen geeignet, beispielsweise zu
Schweinemedaillons. So unterschiedlich koennen die Geschmaecker
sein.
Unterschiedlich, fürwahr. Mir ist Roquefort etwas zu herbe für Soßen,
ich nehme da heutigentags Gorgonzola - FR
Peter Blancke
2007-05-03 05:19:48 UTC
Permalink
Hallo Florian,
Post by Florian Ritter
Post by Peter Blancke
Post by Martin Ebert
Es ekelte mich gar sehr: Sowas soll man essen - aber bei
Marmelade und Brot wegwerfen? IMHO war das Roquefort.
Einer meiner bevorzugtesten Kaesegenuesse. Wunderbar auch zum
Herstellen gar koestlicher Saucen geeignet, beispielsweise zu
Schweinemedaillons. So unterschiedlich koennen die Geschmaecker
sein.
Unterschiedlich, fürwahr. Mir ist Roquefort etwas zu herbe für Soßen,
Du hast vergessen, das Herbe durch sachte Hinzugabe eines gar
myldthaetigen Weines zu mindern?
Post by Florian Ritter
ich nehme da heutigentags Gorgonzola - FR
Gibt/gab es so etwas wie ein DDR-Einheitskochbuch unter besonderer
Beruecksichtigung des Kochens mit habhafter Waren und gescheiter
Nutzung des Gemuesegaertchens? Also, ich stelle mir so etwas wie
Dr-Oetkers-Schulkochbuch aus dem Jahre 1965 vor. Irgendwo habe ich
so ein Oetker-Kochbuch noch aus dem Jahre 1936 liegen, da kann man
noch wirklich draus lernen. Vor allem Zufriedenheit.

Grusz,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Gert Schulze
2007-05-03 07:09:48 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Gibt/gab es so etwas wie ein DDR-Einheitskochbuch unter besonderer
Beruecksichtigung des Kochens mit habhafter Waren und gescheiter
Nutzung des Gemuesegaertchens? Also, ich stelle mir so etwas wie
Dr-Oetkers-Schulkochbuch aus dem Jahre 1965 vor. Irgendwo habe ich
so ein Oetker-Kochbuch noch aus dem Jahre 1936 liegen, da kann man
noch wirklich draus lernen. Vor allem Zufriedenheit.
"Wir kochen gut" vom Verlag für die Frau, wird heutzutage immer noch
verlegt. Mein eigenes ist 18. Auflage von 1968; meiner Tochter habe ich
jetzt die 9. Auflage von 2004 geschenkt; es scheint so, daß begonnen wurde
neu zu zählen. War eben einfach ein Klassiker -- u.a. aus handwerklicher
Sicht. Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich hab noch einen Stapel
anderer DDR-Kochbücher, auch internationale Küche und so.
--
Grüße
Gert
Peter Blancke
2007-05-03 17:22:29 UTC
Permalink
Post by Gert Schulze
Gibt/gab es so etwas wie ein DDR-Einheitskochbuch [...]
"Wir kochen gut" vom Verlag für die Frau, wird heutzutage immer
noch verlegt. Mein eigenes ist 18. Auflage von 1968; meiner
Tochter habe ich jetzt die 9. Auflage von 2004 geschenkt; es
scheint so, daß begonnen wurde neu zu zählen. War eben einfach ein
Klassiker -- u.a. aus handwerklicher Sicht.
Danke fuer Deinen Hinweis.

Ich habe gleich mal nach einem Inhaltsverzeichnis gesucht, bin aber
nch nicht fuendig geworden. Aber eine wirklich schoene und
offensichtlich von Herzen kommende Beschreibung dieses Buches findet
sich unter:

http://www.ciao.de/Mein_schonstes_Buch_der_DDR__Test_2813268

Ich wills mal im Kopf behalten, wenn ich so auf Flohmaerkten
herumstoebere.

Grusz,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Dirk Moebius
2007-05-03 17:22:40 UTC
Permalink
Post by Gert Schulze
Post by Peter Blancke
Gibt/gab es so etwas wie ein DDR-Einheitskochbuch unter besonderer
Beruecksichtigung des Kochens mit habhafter Waren und gescheiter
Nutzung des Gemuesegaertchens? Also, ich stelle mir so etwas wie
Dr-Oetkers-Schulkochbuch aus dem Jahre 1965 vor. Irgendwo habe ich
so ein Oetker-Kochbuch noch aus dem Jahre 1936 liegen, da kann man
noch wirklich draus lernen. Vor allem Zufriedenheit.
"Wir kochen gut" vom Verlag für die Frau, wird heutzutage immer noch
verlegt. Mein eigenes ist 18. Auflage von 1968; meiner Tochter habe ich
jetzt die 9. Auflage von 2004 geschenkt; es scheint so, daß begonnen wurde
neu zu zählen. War eben einfach ein Klassiker -- u.a. aus handwerklicher
Sicht.
Ein anderer Klassiker:

Kochen - 1680 Rezepte
Verlag für die Frau [wieso eigentlich da? waren wir nicht emanzipiert?]
Leipzig 1979
ich hab die 5. Auflage von 1982, was auch für eine starke Nachfrage
spricht, und benutze das Buch immer noch gern - neben Mathilde Erhardt
mein zweitliebstes.

Dirk
Boris Gerlach
2007-05-03 17:22:40 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Gibt/gab es so etwas wie ein DDR-Einheitskochbuch unter besonderer
Beruecksichtigung des Kochens mit habhafter Waren und gescheiter
Nutzung des Gemuesegaertchens? Also, ich stelle mir so etwas wie
Dr-Oetkers-Schulkochbuch aus dem Jahre 1965 vor. Irgendwo habe ich
so ein Oetker-Kochbuch noch aus dem Jahre 1936 liegen, da kann man
noch wirklich draus lernen. Vor allem Zufriedenheit.
Ja das gabs.

Einmal war das bis ca. 1968 "Unser Kochbuch" vom Verlag für die Frau
Leipzig welches meine Mutter immer nutzte und von dem ich hier eine
Ausgabe von 1952 habe (In Ungarn auf dem Trödel für 600 Forint 1995
ergattert.)
Danach gabs ein Paperback ebenfalls vom Verlag für die Frau Leipzig
das hieß "Wir kochen gut" und davon gabs sogar eine Reihe.
Ich erinnere mich an "Wir backen gut" usw. Meine Ausgabe von
"Wir kochen gut" hier ist von 1968 (21 Auflage)und kostete 5,80 Mark.
Dieses Kochbuch hat noch ein Geheimnis es ist nämlich eine fast eins zu
eins Kopie des mir hier ebenfalls vorliegenden Dr. Oetker Gustin
Kochbuch aus den 30er / 40er Jahren.
Nur solche Sätze wie:
"Man bevorzuge inländische Waren, um der deutschen Wirtschaft das Geld,
dem deutschen Arbeiter die Beschäftigung zu erhalten (Grünkern,
Kartoffelsago u.a.)"
oder hier:
"Man beweise Verständnis für die Maßnahmen der Regierung im Kampf um die
deutsche Nahrungsfreiheit und bevorzuge bodenständige Erzeugnisse
(Roggenbrot, Hafererzeugnisse).

wurden natürlich nicht mitübernommen.

BGE
Gert Schulze
2007-05-02 09:24:17 UTC
Permalink
Post by Klaus Peter
Wir waren schon hart im Nehmen. Vor Schimmel hatten wir irgendwie
weniger Angst als heute. Gläser mit Omis selbstgemachter Marmelade
wurden manchmal nicht mit Glas sondern so einer komischen Spannfolie
gedeckelt. Da saß dann ab und an ein dickes Schimmelkissen auf der
Marmelade, welches abgehoben und weggeworfen wurde, der restliche
Glasinhalt konnte dann mit Genuss verspeist werden.
"Einmachfolie" ist für mich ein Wort, an das ich mich gut erinnere.
Wurde naß gemacht und dann drübergespannt. Erst vor kurzem hab ich
Apfelgeleegläser derart (mit Pergamentpapier) verschlossen. Und
Schimmel sprießt auch unter Metalldeckeln hervorragend ...
Post by Klaus Peter
Außerdem fehlt hier im Käsethread noch der Chesterkäse aus der Büchse,
welcher im Lagerfeuer gewaltige Explosionen hervorrief. Der brauchte
kein Käsemesser:-)
Allerdings eignete sich der nach dem Knall nicht mehr sonderlich als
Genußmittel. BTW, Schmalzfleisch lieferte einen gringfügig besseren
Feuerball.

--
Grüße
Gert
Peter Blancke
2007-05-02 12:02:19 UTC
Permalink
Post by Gert Schulze
[...] der Chesterkäse aus der Büchse, welcher im Lagerfeuer
gewaltige Explosionen hervorrief.
Allerdings eignete sich der nach dem Knall nicht mehr sonderlich
als Genußmittel. BTW, Schmalzfleisch lieferte einen gringfügig
besseren Feuerball.
Merkwuerdig: Bei solchen Erzaehlungen kommt mir der Begriff der
Unanstaendigkeit in den Kopf. Zu Lebensmitteln hatten wir frueher in
der zwoelfkoepfigen Familie und ich respektive heute immer ein sehr
hehres Verhaeltnis und waeren niemals auf die Idee gekommen, damit
zu spielen geschweige denn, diese zu billigem niederen Spiel zu
vernichten. Selbst wenn ich sehe, wie Lebensmittel zu
Dekorationszwecken miszbraucht werden, um anschlieszend der
Vernichtung zugefuehrt zu werden, ueberkommt mich der Speiteufel.

Hat man solche Empfindlichkeiten denn nur, weil man zu zwoelf um den
Suppentopf herumsasz und zusehen muszte, dasz man sich hurtig bei
der Verteilung der Gaben ranhielt, damit man nicht mit Hunger vom
Tisch aufstehen muszte?

Mein ja nur...

Grusz,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Gert Schulze
2007-05-02 12:37:37 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Post by Gert Schulze
[...] der Chesterkäse aus der Büchse, welcher im Lagerfeuer
gewaltige Explosionen hervorrief.
Allerdings eignete sich der nach dem Knall nicht mehr sonderlich
als Genußmittel. BTW, Schmalzfleisch lieferte einen gringfügig
besseren Feuerball.
Merkwuerdig: Bei solchen Erzaehlungen kommt mir der Begriff der
Unanstaendigkeit in den Kopf. Zu Lebensmitteln hatten wir frueher in
der zwoelfkoepfigen Familie und ich respektive heute immer ein sehr
hehres Verhaeltnis und waeren niemals auf die Idee gekommen, damit
zu spielen geschweige denn, diese zu billigem niederen Spiel zu
vernichten. Selbst wenn ich sehe, wie Lebensmittel zu
Dekorationszwecken miszbraucht werden, um anschlieszend der
Vernichtung zugefuehrt zu werden, ueberkommt mich der Speiteufel.
Hat man solche Empfindlichkeiten denn nur, weil man zu zwoelf um den
Suppentopf herumsasz und zusehen muszte, dasz man sich hurtig bei
der Verteilung der Gaben ranhielt, damit man nicht mit Hunger vom
Tisch aufstehen muszte?
Ich weiß, worauf Du hinauswillst. Und ich stimme Dir prinzipiell zu.
Allerdings sehe ich das nicht ganz so moralinsauer, daß ich ich über
einen gelegentlichen Streich nicht auch lachen kann. Als Hinweis sei
noch erwähnt, daß derartige Sprengversuche zu Armeezeiten stattfanden
-- Männerulk eben. Und der Chester war etwas, das eher als Dichtmasse
denn zu Ernährungszwecken geeignet war. Eigentlich fand der
Lebensmittel-Mißbrauch schon vor der Sprengung statt: Als man jenen
Kleister aus der Milch polymerisierte. Wie sagte Obelix? "Das arme
Wildschwein!"

--
Grüße
Gert
Peter Blancke
2007-05-02 17:16:09 UTC
Permalink
Ad 2007-05-02, Gert Schulze <***@schulze-pirna.de> dixit:

[Sprengversuche mit Lebensmitteln]
Als Hinweis sei noch erwähnt, daß derartige Sprengversuche zu
Armeezeiten stattfanden -- Männerulk eben.
Ah dann, ja. Na, ich wollte es auch nicht so "moralinsauer"
herueberbringen, weisz auch, dasz man heute Kinder nicht zum
Aufessen auf dem Teller zwingen soll und was nicht sonst noch mehr.
Mir sagen manche, dasz ich penible Ansichten im Umgang mit
Lebensmitteln habe, das liegt wirklich an der kinderreichen Familie,
der ich entsprang.
Und der Chester war etwas, das eher als Dichtmasse denn zu
Ernährungszwecken geeignet war.
Vielleicht vergleichbar mit dem "ewigen Schmelzkaese", den man uns
beim Militaer verabreichte. Ich konnte ihn letztendlich auch nicht
mehr sehen. Mein Vater erzaehlte aus Reichswehrzeiten aehnliches von
der Verabreichung von Kunsthonig, den ich als Kind im uebrigen gerne
asz.
Eigentlich fand der Lebensmittel-Mißbrauch schon vor der Sprengung
statt: Als man jenen Kleister aus der Milch polymerisierte. Wie
sagte Obelix? "Das arme Wildschwein!"
Unser Kompaniefeldwebel aeuszerte sich aehnlich: "Jungs, eszt auf,
denkt an die armen Schweine!"

Grusz,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Florian Ritter
2007-05-02 21:32:47 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Post by Gert Schulze
Allerdings eignete sich der nach dem Knall nicht mehr sonderlich
als Genußmittel. BTW, Schmalzfleisch lieferte einen gringfügig
besseren Feuerball.
Merkwuerdig: Bei solchen Erzaehlungen kommt mir der Begriff der
Unanstaendigkeit in den Kopf. Zu Lebensmitteln hatten wir frueher in
der zwoelfkoepfigen Familie und ich respektive heute immer ein sehr
hehres Verhaeltnis und waeren niemals auf die Idee gekommen, damit
zu spielen geschweige denn, diese zu billigem niederen Spiel zu
vernichten. Selbst wenn ich sehe, wie Lebensmittel zu
Dekorationszwecken miszbraucht werden, um anschlieszend der
Vernichtung zugefuehrt zu werden, ueberkommt mich der Speiteufel.
Du bist nie in einem Lager und so gewesen. Beim Turn- und Sportfest in
Leizig wurden wir bei äußerster Sommerhitze mit Lebensmitteln
überhäuft, die Stimmung aufrechtzuerhalten. Ein schöner Kracher waren
die Literdosen mit Nudeln und Tomatensoße. Diese ungeöffnet auf den
Kocher gestellt, gaben einen schönen Effekt.
Post by Peter Blancke
Hat man solche Empfindlichkeiten denn nur, weil man zu zwoelf um den
Suppentopf herumsasz und zusehen muszte, dasz man sich hurtig bei
der Verteilung der Gaben ranhielt, damit man nicht mit Hunger vom
Tisch aufstehen muszte?
Gute Frage. Aus bürgerlichen, insonderheit evangelischen Familien ist
mir natürlich solches auch bekannt, aber im Großen & Ganzen wurde in
der DDR mit Lebensmitteln geaast, es wurde unglaublich gefressen und
gesoffen, das Geld hatte ja keinen Wert - FR
Gert Schulze
2007-05-03 07:17:03 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Gute Frage. Aus bürgerlichen, insonderheit evangelischen Familien ist
mir natürlich solches auch bekannt, aber im Großen & Ganzen wurde in
der DDR mit Lebensmitteln geaast, es wurde unglaublich gefressen und
gesoffen, das Geld hatte ja keinen Wert - FR
Das habe ich bis vor kurzem in dieser Ausschließlichkeit auch gedacht. Es
war mir schon seit einiger Zeit aufgefallen, daß viele Landsleute sehr
ängstlich an Feiertage herangehen, man kann ja nie wissen, ob nach dem
zusätzlichen Schließtag der Laden wieder öffnet ...; aber as ich am letzten
Gründonnerstag erlebte -- als hätte vorn ein Rotarmist der hungernden
Bevölkerung Brot verteilt. Der Parkplatz vom hiesigen Kaufland seit früh um
sieben knackevoll, sämtliche Kassen besetzt. Und das ging bis 22 Uhr so.
Und beim Schmulen in die Körbe der Miteinkäufer jenes Bild: Es werden
Lebensmittel für 4 Wochen eingekauft (die bis Sonnabend gegessen sind).
--
Grüße
Gert
Peter Blancke
2007-05-03 17:35:30 UTC
Permalink
Es war mir schon seit einiger Zeit aufgefallen, daß viele
Landsleute sehr ängstlich an Feiertage herangehen, man kann ja nie
wissen, ob nach dem zusätzlichen Schließtag der Laden wieder
öffnet ...; aber as ich am letzten Gründonnerstag erlebte -- als
hätte vorn ein Rotarmist der hungernden Bevölkerung Brot verteilt.
Einer aehnlichen Beobachtung wurde ich in einem steiermaerkischen
Buschenschank, den einer meiner Brueder betrieb, teilhaftig: Kaum
stand das Essen auf dem Tisch, legten einige Leute ganz flugs ihren
Arm um den Teller oder das Brettchen, so als sei die Atzung gegen
Feinde zu verteidigen, und aszen mit unglaublicher Geschwindigkeit
ihre Mahlzeit auf. Verwundert ob der offensichtlichen
Genuszunfaehigkeit solcher Menschen wurde ich von deren Schicksal im
Zusammenhang mit Kriegen (Jugoslawien etc., der Buschenschank lag
zwei Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt) unterrichtet.
Solcherlei Eszgewohnheiten sei diesen Menschen eigen, wie, als
koenne jeden Moment der Kampf wieder losgehen.
Und beim Schmulen in die Körbe der Miteinkäufer jenes Bild: Es
werden Lebensmittel für 4 Wochen eingekauft (die bis Sonnabend
gegessen sind).
Ah, das ist hier im Osthessischen auch nicht anders. Vor Feiertagen
wird wie bekloppt hier eingekauft, als gebe es ab der nachkommenden
Woche nichts mehr. Furchtbar, das.

Grusz,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Peter Blancke
2007-05-03 17:29:30 UTC
Permalink
Hallo Florian,
Post by Florian Ritter
Du bist nie in einem Lager und so gewesen.
Doch, selbstverstaendlich auch, bei den Pfadfindern.
Post by Florian Ritter
Beim Turn- und Sportfest in Leizig wurden wir bei äußerster
Sommerhitze mit Lebensmitteln überhäuft, die Stimmung
aufrechtzuerhalten.
Ja, da herrschte allerdings weder aeuszerste Sommerhitze noch
Stimmungsfressen. Dafuer habe ich da gelernt, wie man Brodt
zubereitet und im Feuer backt, wie man aus der Knoblauchrauke Salat
verfertigt und Quark oder Kaese verfeinert und mehr.

Nicht mitgemacht, aber einmal zugesehen habe ich im uebrigen, wie
Zigeuner, die bei uns am Stadtrand lagerten, Igel in Lehmklumpen
zubereiteten und anschlieszend mit genieszerischem Ausdruck im
Gesicht verzehrten.
Post by Florian Ritter
Aus bürgerlichen, insonderheit evangelischen Familien ist mir
natürlich solches auch bekannt, aber im Großen & Ganzen wurde in
der DDR mit Lebensmitteln geaast, es wurde unglaublich gefressen
und gesoffen, das Geld hatte ja keinen Wert
Das war vielleicht mit ein Grund, wenn Lebensmittel fuer wertloses
Geld zu erwerben waren. Dieses Erlebnis hatte ich allerdings nicht.
Wir wurden beispielsweise dazu erzogen, den Appelkripsch (hmmm, wie
heiszt das auf Hochdeutsch? Oder auch gerne auf Saechsisch? Butzen
vielleicht?) mit aufzuessen. Es gab dazu kurz den Kommentar: "Den
hat die Marktfrau mit abgewogen!"

Grusz,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Matthias Opatz
2007-05-03 17:43:46 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Appelkripsch (hmmm, wie
heiszt das auf Hochdeutsch? Oder auch gerne auf Saechsisch? Butzen
vielleicht?)
Auf Sächsisch (Ebbl)griebsch. Alle Sprachen kann man nicht kennen,
das ist neben dem Brotkanten eines der dialektvariabelsten Dinge.

Siehe auch <http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,331216,00.html>

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Florian Ritter
2007-05-04 17:46:07 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Post by Florian Ritter
Aus bürgerlichen, insonderheit evangelischen Familien ist mir
natürlich solches auch bekannt, aber im Großen & Ganzen wurde in
der DDR mit Lebensmitteln geaast, es wurde unglaublich gefressen
und gesoffen, das Geld hatte ja keinen Wert
Das war vielleicht mit ein Grund, wenn Lebensmittel fuer wertloses
Geld zu erwerben waren. Dieses Erlebnis hatte ich allerdings nicht.
Wir wurden beispielsweise dazu erzogen, den Appelkripsch (hmmm, wie
heiszt das auf Hochdeutsch? Oder auch gerne auf Saechsisch? Butzen
vielleicht?)
Griepsch.
Post by Peter Blancke
mit aufzuessen. Es gab dazu kurz den Kommentar: "Den hat die Marktfrau mit
abgewogen!"
Soweit ging bei uns ja nu nicht.

Es war auch ganz possierlich, was dieDDR-Proleten für Aufwendungen
betrieben, hatte sich Westbesuch angesagt. Da wurde wochenlang
beschafft und dann aufgetafelt, daß sich die Tische Bogen. Da konnte
man sich mal als Mann von Welt geben.

Umgekehrt bei meinen Eltern. Da wurde nach dem Grundsatz verfahren:
"Nicht daß die noch denken, wir lebten hier im Wohlstand."

Das britische Botschafterehepaar wurde beispielsweise mit folgendem
frugalen Menue beglückt.

Eberswalder Würstchen und gebutterter Toast. Dazu den einige Tage
zuvor mit einem Bentley angelieferten Wein Seiner Exzellenz (ein Mosel
- mein Vater war angesichts dieser Lieferung etwas indigniert: "Naja,
Engländer eben, keine Manieren).

Selbstgebackenen Wiener Apfelstrudel und Kaffee; wobei der Herr
Botschafter die Courtoisie hatte, daß er in Bonn seinem
österreichischen Kollegen mitteilen würde, den besten Wiener Strudel
bekäme man in Berlin - FR
Patrick Bonacker
2007-05-02 14:33:31 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Klaus Peter
Außerdem fehlt hier im Käsethread noch der Chesterkäse aus der Büchse,
welcher im Lagerfeuer gewaltige Explosionen hervorrief. Der brauchte
kein Käsemesser:-)
Jo, außerdem gut geeignet zum Verschmieren von Fensterritzen der
Grenz- und anderen Wachtürme in kalten Wintern (nicht meine Erfindung,
ehrlich, aber ich hab's in der Praxis bewundern können).

Gruß,
Patrick
mueding
2007-04-30 18:28:54 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Ich kann mich allerdings nicht erinnern, ob es Hartkäse wie Parmesan,
Pecorino, Appenzeller oder Cantal gab.
Gab es nicht. Parmesan ließen meine Eltern aus dem Westen kommen.
Ich erinnere mich nur noch an Käsescheiben so Edamer oder Goudastyle
Alten und mittelalten Gouda wie oben.
an Camembert
Rügener Badejunge in schwankender Qualität, manchmal brauchte man den
nur ein paar Stunden bei Raumtemperatur zu lager und er lief von
selbst, manchmal blieb der einfach krümelig. Als sehr gut habe ich den
Neuchateler in Erinnerung (könnte ein Brie gewesen sein).
an den "Bluemaster"
Herzelchen, der war aussem Freß-Ex - wo Ihr Privilegierten eingekauft
habt - und nicht aus DDR-Produktion (aus Bayern oder Dänemark oder
irgendwo dazwischen).
Ist nicht korrekt, der Bluemaster war tatsächlich ein DDR-Produkt und so
wie auch heute erhältliche Produkte dem französischen Produkt
nachempfunden.
http://www.morgenpost.de/content/2004/02/08/brandenburg/658299.html
--
mueding
***@web.de
----------------------
"Erscheint nicht oft irr und wirr, was wahr ist?"
Jurij Brezan
Matthias Opatz
2007-04-30 18:43:03 UTC
Permalink
Post by mueding
Ist nicht korrekt, der Bluemaster war tatsächlich ein DDR-Produkt
WIMRE gab es sogar einen DDR-Käse namens Roquefort.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Boris Gerlach
2007-04-30 18:56:28 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by mueding
Ist nicht korrekt, der Bluemaster war tatsächlich ein DDR-Produkt
WIMRE gab es sogar einen DDR-Käse namens Roquefort.
Die Franzosen sind da eigentlich sehr restriktiv.
Gabs da einen Deal? Ich glaubs nicht.


BGE
Matthias Opatz
2007-04-30 19:53:22 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by mueding
Ist nicht korrekt, der Bluemaster war tatsächlich ein DDR-Produkt
WIMRE gab es sogar einen DDR-Käse namens Roquefort.
Die Franzosen sind da eigentlich sehr restriktiv.
Ja, jetzt. Und damals vielleicht in ihrem Einflussgebiet. Da gehörte aber
der DDR-Binnenmarkt nicht dazu. Es gab ja auch Brie, Cognac und Sowjetskoje
Schampanskoje.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Boris Gerlach
2007-04-30 20:09:04 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Boris Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by mueding
Ist nicht korrekt, der Bluemaster war tatsächlich ein DDR-Produkt
WIMRE gab es sogar einen DDR-Käse namens Roquefort.
Die Franzosen sind da eigentlich sehr restriktiv.
Ja, jetzt. Und damals vielleicht in ihrem Einflussgebiet. Da gehörte aber
der DDR-Binnenmarkt nicht dazu. Es gab ja auch Brie, Cognac und Sowjetskoje
Schampanskoje.
Ja sowas hatte ich auch im Sinn. Das könnte so gewesen sein.
Das es den Franzosen egal war, was da in der DDR als Camembert
verkauft wurde. Es war für die einfach undenkbar das da ernsthafte
Probleme für die erwachsenen Welt aus der DDR hätte kommen können
was ihre Produkte und deren Plagiate betrifft.
Aber ich denke, da lief trotzdem was. Sie sind einfach zu eitel
und auch die wirtschaftspolitsichen Beziehungen waren viel zu eng.
(Enger als zur BRD übrigens.)

BGE
gunter kuehne
2007-04-30 20:53:05 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by Boris Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by mueding
Ist nicht korrekt, der Bluemaster war tatsächlich ein DDR-Produkt
WIMRE gab es sogar einen DDR-Käse namens Roquefort.
Die Franzosen sind da eigentlich sehr restriktiv.
Ja, jetzt. Und damals vielleicht in ihrem Einflussgebiet. Da gehörte aber
der DDR-Binnenmarkt nicht dazu. Es gab ja auch Brie, Cognac und
Sowjetskoje Schampanskoje.
Ja sowas hatte ich auch im Sinn. Das könnte so gewesen sein.
Das es den Franzosen egal war, was da in der DDR als Camembert
verkauft wurde. Es war für die einfach undenkbar das da ernsthafte
Probleme für die erwachsenen Welt aus der DDR hätte kommen können
was ihre Produkte und deren Plagiate betrifft.
Aber ich denke, da lief trotzdem was. Sie sind einfach zu eitel
und auch die wirtschaftspolitsichen Beziehungen waren viel zu eng.
(Enger als zur BRD übrigens.)
BGE
Naja der griechische Cognac (weinbrand) war ja auch Original.
Das Zeugs gibt es heute auch noch, aber in der völlig falschen Flasche.
G.K.
Hatten wir glaube schonmal
--
Wichtige mail an bastler100atarcorde
Boris Gerlach
2007-04-30 21:00:16 UTC
Permalink
Post by gunter kuehne
BGE
Naja der griechische Cognac (weinbrand) war ja auch Original.
Das Zeugs gibt es heute auch noch, aber in der völlig falschen Flasche.
Der hieß Helios und hatte mit Cognac nun garnichts zu tun.
Gabs übrigens auch erst nur im Deli, dann später auch inne
Koofhalle.

Es gab einen armenischen "Cognac" oder wo der herkam.
So eine bauchige Flasche "Ararad" genannt WIMRE.

Der einzige Braune, der etwas an Cognac rankam,
war "Weinbrand Edel" für ca. 27 Ostmark.
Unerschwinglich für "Goldbrandtrinker"
Post by gunter kuehne
G.K.
Hatten wir glaube schonmal
Jo.

BGE
gunter kuehne
2007-04-30 21:33:10 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by gunter kuehne
BGE
Naja der griechische Cognac (weinbrand) war ja auch Original.
Das Zeugs gibt es heute auch noch, aber in der völlig falschen Flasche.
Der hieß Helios und hatte mit Cognac nun garnichts zu tun.
Gabs übrigens auch erst nur im Deli, dann später auch inne
Koofhalle.
Es gab einen armenischen "Cognac" oder wo der herkam.
So eine bauchige Flasche "Ararad" genannt WIMRE.
Der einzige Braune, der etwas an Cognac rankam,
war "Weinbrand Edel" für ca. 27 Ostmark.
Unerschwinglich für "Goldbrandtrinker"
Post by gunter kuehne
G.K.
Hatten wir glaube schonmal
Jo.
BGE
Dann hab ich den Später gekauft.
G.K.
--
Wichtige mail an bastler100atarcorde
Lars Braesicke
2007-04-30 22:39:32 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by gunter kuehne
BGE
Naja der griechische Cognac (weinbrand) war ja auch Original.
Das Zeugs gibt es heute auch noch, aber in der völlig falschen Flasche.
Der hieß Helios und hatte mit Cognac nun garnichts zu tun.
Gabs übrigens auch erst nur im Deli, dann später auch inne
Koofhalle.
Es gab einen armenischen "Cognac" oder wo der herkam.
So eine bauchige Flasche "Ararad" genannt WIMRE.
Ich kann mich eher an albanischen "Konjak" der Marke "Skanderbeg" (wie
sollt' er anders heißen) erinnern.

Lars
Matthias Opatz
2007-04-30 22:43:26 UTC
Permalink
Post by Lars Braesicke
Post by Boris Gerlach
Es gab einen armenischen "Cognac" oder wo der herkam.
So eine bauchige Flasche "Ararad" genannt WIMRE.
Der hatte sogar drei oder fünf Sterne.
Post by Lars Braesicke
Ich kann mich eher an albanischen "Konjak" der Marke "Skanderbeg" (wie
sollt' er anders heißen) erinnern.
Der war WIMRE sogar besser als der armenische.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Florian Ritter
2007-05-01 15:36:15 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Es gab einen armenischen "Cognac" oder wo der herkam.
So eine bauchige Flasche "Ararad" genannt WIMRE.
Wo kam eigentlich der "Bjelyi Aist" (Weißer Storch) her. Armenien?
Post by Boris Gerlach
Der einzige Braune, der etwas an Cognac rankam,
war "Weinbrand Edel" für ca. 27 Ostmark.
Hastu Dir schon als Teenie die Geschmackspapillen weggeätzt? Es gab
"Grusinskyi Konjak" (Georgischer Cognac) mit fünf Sternen, der konnte
es mit welschen Kreszenzen aber durchaus aufnehmen, Sportsfreund.
Post by Boris Gerlach
Unerschwinglich für "Goldbrandtrinker"
Jetzt wundert mir jarnüscht mehr. Pro Pulle Goldie gab's einen Punkt
dazu, für 50 Punkte konnte man einen Blindenhund einlösen - FR
Torsten Mueller
2007-05-01 15:47:22 UTC
Permalink
Es gab "Grusinskyi Konjak" (Georgischer Cognac) mit fünf Sternen,
der konnte es mit welschen Kreszenzen aber durchaus aufnehmen,
Wundertätige Medizin. Man konnte eine halbe Flasche davon vertragen,
war dann noch immer ganz klar bei Verstand [1] und hatte am nächsten
Tag nicht einmal Kopfschmerzen. Unerreicht.

T.M.

[1] beherrschte beispielsweise Sprachen, die man nie gelernt hatte,
fließend
Patrick Bonacker
2007-05-02 14:40:33 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Florian Ritter
Post by Boris Gerlach
Es gab einen armenischen "Cognac" oder wo der herkam.
So eine bauchige Flasche "Ararad" genannt WIMRE.
Wo kam eigentlich der "Bjelyi Aist" (Weißer Storch) her. Armenien?
AFAIR Moldawien.

Patrick
Frank Bormann
2007-05-02 07:47:29 UTC
Permalink
Der einzige Braune, der etwas an Cognac rankam, war "Weinbrand Edel"
für ca. 27 Ostmark.
Oh Gott, nein, wie kannst Du das in einem Satz zusammen erwähnen? Da
packt mich als überzeugten Weinbrandtrinker sofort das eisige Grauen.

Näherungsweise hätte ich das bei „Feinem Alten Wilthener“ oder
„Auslese“ nachvollziehen können - aber nicht bei dem Fusel namens
„Edel“! Der war sehr gut trinkbar zum Besaufen bei allen möglichen
Allerweltsgelegenheiten, aber doch nicht zum Erzeugen der Illusion des
Cognactrinkens...

Vorhin las ich von Dir: „...die Erinnerung läßt nach...“ - mhm...


FB
Boris Gerlach
2007-05-02 14:49:05 UTC
Permalink
Post by Frank Bormann
Der einzige Braune, der etwas an Cognac rankam, war "Weinbrand Edel"
für ca. 27 Ostmark.
Oh Gott, nein, wie kannst Du das in einem Satz zusammen erwähnen? Da
packt mich als überzeugten Weinbrandtrinker sofort das eisige Grauen.
Näherungsweise hätte ich das bei „Feinem Alten Wilthener“ oder
„Auslese“ nachvollziehen können - aber nicht bei dem Fusel namens
„Edel“! Der war sehr gut trinkbar zum Besaufen bei allen möglichen
Nun gut ich nehme Deliproduckte eigentlich von vornherein aus
der Betrachtung raus. Da gabs dann auch noch "Goldkrone" und was weiß
ich.
"Auslese" war doch das ganz teure seltene Gelumpe gabs das im Deli
oder war das ein "normales" Verbrauchsprodukt.

BGE
Frank Bormann
2007-05-03 08:17:13 UTC
Permalink
Post by Frank Bormann
Der einzige Braune, der etwas an Cognac rankam, war "Weinbrand Edel"
für ca. 27 Ostmark.
Oh Gott, nein, wie kannst Du das in einem Satz zusammen erwähnen? Da
packt mich als überzeugten Weinbrandtrinker sofort das eisige Grauen.
Näherungsweise hätte ich das bei „Feinem Alten Wilthener“ oder
„Auslese“ nachvollziehen können - aber nicht bei dem Fusel namens
„Edel“! Der war sehr gut trinkbar zum Besaufen bei allen möglichen
Nun gut ich nehme Deliproduckte eigentlich von vornherein aus der
Betrachtung raus. Da gabs dann auch noch "Goldkrone" und was weiß ich.
"Auslese" war doch das ganz teure seltene Gelumpe gabs das im Deli oder
war das ein "normales" Verbrauchsprodukt.
„Auslese“ 32,--; „Feiner Alter“ 38,-- - kein Deli, normale
Kaufhalle - bei mir gabs nur sowas und ich hab es garantiert nicht aus der
Kneipe mitgenommen, Deli hab ich generell abgelehnt.


FB
Matthias Opatz
2007-05-02 15:00:41 UTC
Permalink
Post by Frank Bormann
Näherungsweise hätte ich das bei „Feinem Alten Wilthener“ oder
„Auslese“ nachvollziehen können - aber nicht bei dem Fusel namens
„Edel“! Der war sehr gut trinkbar zum Besaufen bei allen möglichen
Allerweltsgelegenheiten,
Meiner Erinnerung nach war unter den braunen "PRIVAT" ganz gut trinkbar ...

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Frank Bormann
2007-05-03 08:18:37 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Frank Bormann
Näherungsweise hätte ich das bei „Feinem Alten Wilthener“ oder
„Auslese“ nachvollziehen können - aber nicht bei dem Fusel namens
„Edel“! Der war sehr gut trinkbar zum Besaufen bei allen möglichen
Allerweltsgelegenheiten,
Meiner Erinnerung nach war unter den braunen "PRIVAT" ganz gut trinkbar
Mhm, keine Erinnerung daran, als Ostsachse hatte man ja keine Probleme mit
der Beschaffung Wilthener Produkte.


FB
Florian Ritter
2007-05-01 15:29:45 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by Boris Gerlach
Die Franzosen sind da eigentlich sehr restriktiv.
Ja, jetzt. Und damals vielleicht in ihrem Einflussgebiet. Da gehörte aber
der DDR-Binnenmarkt nicht dazu. Es gab ja auch Brie, Cognac und
Sowjetskoje Schampanskoje.
Ja sowas hatte ich auch im Sinn. Das könnte so gewesen sein.
Das es den Franzosen egal war, was da in der DDR als Camembert
verkauft wurde. Es war für die einfach undenkbar das da ernsthafte
Probleme für die erwachsenen Welt aus der DDR hätte kommen können
was ihre Produkte und deren Plagiate betrifft.
Aber ich denke, da lief trotzdem was. Sie sind einfach zu eitel
und auch die wirtschaftspolitsichen Beziehungen waren viel zu eng.
(Enger als zur BRD übrigens.)
In diesem letztgenannten Punkt geht unserem Borisle nunmehr aber ganz
gewaltig die ökonomische Phantasie durch - FR
Florian Ritter
2007-05-01 15:26:18 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by mueding
Ist nicht korrekt, der Bluemaster war tatsächlich ein DDR-Produkt
WIMRE gab es sogar einen DDR-Käse namens Roquefort.
So???

Wat annert: Sagt Dir die Exzellenz Lewald was? FR
Matthias Opatz
2007-05-01 15:33:35 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Wat annert: Sagt Dir die Exzellenz Lewald was?
Nö.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Florian Ritter
2007-05-01 15:40:44 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Wat annert: Sagt Dir die Exzellenz Lewald was?
Nö.
Hat die Olympiade 1936 maßgeblich vorbereitet und durfte den
Rassengesetzen zum Trotz nach 1933 im Amt bleiben (eine Verwandte
errang im Fechten eine Medaille). M.W. steht eine Lewald-Biographie
noch aus. Vielleicht bringst Du sie uns - FR
Boris Gerlach
2007-04-30 18:33:18 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
an den "Bluemaster"
Herzelchen, der war aussem Freß-Ex - wo Ihr Privilegierten eingekauft
habt - und nicht aus DDR-Produktion (aus Bayern oder Dänemark oder
irgendwo dazwischen).
Das stimmt definitv nicht.
Der Bluemaster war (ist) eine DDR Eigencreation.
Da gabs deswegen auch mal Trouble wegen irgendwelchen
Lizenzen.

Bluemaster gabs übrigens, das war ja die Strategie,
auch irgendwann im Konsum, so wie viele andere Deli- Produkte
absichtlich im Deli eingeführt wurden um dann in die normalen
Läden einzudiffundieren um billigere Nichtdeliprodukte zu verdrängen.

Weder zu vergleichen mit Roquefort (Schafskäse)
noch mit Bleu d' Auvergne oder Bleu de Bresse (Kuhmilchkäse)
noch mit dänischen oder bayrischen synthetischen Produkten.

http://www.morgenpost.de/content/2004/02/08/brandenburg/658299.html

BGE
gunter kuehne
2007-04-30 19:07:01 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Zu den Errungenschaften der "Wende" zählen für mich Käsemesser. Ich meine
jetzt nicht diese "Schaber", sondern die mit "Drähten" ....
... nun wurde diese Errungenschaft dahingehend hinterfragt, ob nicht doch
der "intellektuelle" DDR-Haushalt o.g. Käsemesser ohne Westpaket
erlangen konnte.
Was sagt das Kollektiv zur Käsemesser-Frage?
Veith
Also ich mal
Käsemesser gabs, Allerdings ohne so einen Draht sondern mit ner Schneide so
wie heute auch noch (ähnlich wie ein grosser Schäler)
Wir haben hier noch eins mit EVP 3,50 m auf der Rückseite alsoo eindeutig
DDR Produkt.
Das es Schnittkäse nicht gab kann ich mich nicht erinnern. (Dresden)
Allerdings viel weniger Sorten als heute.
Und das der völlig alle ging dürfte eigentlich nicht so häufig vorgekommen
sein. weil ich bin Montags immer nach Reibekäse einkaufen gegangen.
Mann bekam dann immer Preisgünstig die Reste die schon hart geworden waren.
Ein riesiges Käsemesser hatten die in unserem Milch HO in Dresden Neustadt .
Das Ding sah aus wie ein Überdimensionales Schneidmesser für Fotos mache
aber Scheiben die exakt gleich waren.
Später in den 80 Jahren wo ich geheiratet habe sah die Lage noch günstiger
aus, meine angetraute war Verkäuferin in einem Konsum.(insofern mit
vorteilen behaftet)
Gunter
P.S. die Käsemesser gabs doch auch im Konsument Versandhaus . hatte nicht
irgendjemand die Dinger ins Netz gestellt?
--
Wichtige mail an bastler100atarcorde
Bernd Ullrich
2007-04-30 19:24:57 UTC
Permalink
gunter kuehne
[...]
P.S. die Käsemesser gabs doch auch im Konsument Versandhaus . hatte nicht
irgendjemand die Dinger ins Netz gestellt?
http://cgi.ebay.de/Butter-Kaesemesser-d-DDR-Firma-Foron_W0QQitemZ140090404911QQihZ004QQcategoryZ16042QQcmdZViewItem


BU
gunter kuehne
2007-04-30 19:59:28 UTC
Permalink
gunter kuehne
[...]
P.S. die Käsemesser gabs doch auch im Konsument Versandhaus . hatte nicht
irgendjemand die Dinger ins Netz gestellt?
http://cgi.ebay.de/Butter-Kaesemesser-d-DDR-Firma-Foron_W0QQitemZ140090404911QQihZ004QQcategoryZ16042QQcmdZViewItem
BU
Nö eher wie ein Hobel.
Aber lustig fand ich:
"
-- Wie alles von dieser Fa. in aufwendiger Handarbeit hergestelltes
Qualitätsprodukt.

Lol
Foron und Handarbeit.
G.K.
P.S. Ist das nun ne Beleidigung oder ein Lob?

Wichtige mail an bastler100atarcorde
Bernd Ullrich
2007-04-30 20:21:29 UTC
Permalink
"gunter kuehne"
Post by Bernd Ullrich
gunter kuehne
[...]
P.S. die Käsemesser gabs doch auch im Konsument Versandhaus . hatte nicht
irgendjemand die Dinger ins Netz gestellt?
http://cgi.ebay.de/Butter-Kaesemesser-d-DDR-Firma-Foron_W0QQitemZ140090404911QQihZ004QQcategoryZ16042QQcmdZViewItem
Nö eher wie ein Hobel.
Du schriebest von Messer.
Ein Messer ist doch kein Hobel.

BU
gunter kuehne
2007-04-30 20:49:54 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
"gunter kuehne"
Post by gunter kuehne
gunter kuehne
[...]
P.S. die Käsemesser gabs doch auch im Konsument Versandhaus . hatte nicht
irgendjemand die Dinger ins Netz gestellt?
http://cgi.ebay.de/Butter-Kaesemesser-d-DDR-Firma-Foron_W0QQitemZ140090404911QQihZ004QQcategoryZ16042QQcmdZViewItem
Post by Bernd Ullrich
Post by gunter kuehne
Nö eher wie ein Hobel.
Du schriebest von Messer.
Ein Messer ist doch kein Hobel.
BU
ja schon aber ich kenne es unter diesen Namen und es wurde auch als
Käsemesser (obwohl Hobel ) verkauft.
g.k.
--
Wichtige mail an bastler100atarcorde
Bernd Ullrich
2007-05-01 05:33:18 UTC
Permalink
"gunter kuehne" ...
[...]
Post by gunter kuehne
Post by Bernd Ullrich
Du schriebest von Messer.
Ein Messer ist doch kein Hobel.
ja schon aber ich kenne es unter diesen Namen und es wurde auch als
Käsemesser (obwohl Hobel ) verkauft.
Also ein Käsemesser in der Bauart "Hobel".;-)

BU
gunter kuehne
2007-05-01 13:32:09 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
"gunter kuehne" ...
[...]
Post by gunter kuehne
Post by Bernd Ullrich
Du schriebest von Messer.
Ein Messer ist doch kein Hobel.
ja schon aber ich kenne es unter diesen Namen und es wurde auch als
Käsemesser (obwohl Hobel ) verkauft.
Also ein Käsemesser in der Bauart "Hobel".;-)
BU
Naja sooo, könnte man das auch definieren.
Schönen 1. Mai ( wart ihr alle marschieren ??)
Gunter
--
Wichtige mail an bastler100atarcorde
Martin Ebert
2007-05-01 01:12:43 UTC
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Post by Peter Veith
Was sagt das Kollektiv zur Käsemesser-Frage?
Dr. Dr. Zobel hatte eine Art Patent-Werkstatt.
Ich vermeine, dass er schon zu DDR-Zeiten ein entsprechendes
Buch verlegt hat - bin unsicher dazu.

So 10 Jahre nach der Wende durfte ich einem seiner Vorträge
lauschen: u.a. erzählte er über diese damaligen Patentlehrgänge.

Er referierte auch über Käsemesser: Als Beispiel für ein
physikalisches Problem - und denkbare Lösungen.

Ich fürchte nur, dass derartige Erfindungen in DDR-Zeit nicht
zur Produktion kamen. - Wir hatten eins mit dem Draht aus'm
Westen.

Mt
Florian Ritter
2007-05-03 11:29:50 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
So 10 Jahre nach der Wende durfte ich einem seiner Vorträge
lauschen: u.a. erzählte er über diese damaligen Patentlehrgänge.
Er referierte auch über Käsemesser: Als Beispiel für ein
physikalisches Problem - und denkbare Lösungen.
Auch in der DDR war es so, daß patentfähige Entwicklungen oder
Erfindungen, die im Rahmen des Dienstverhältnisses anfielen, der Firma
gehörten. Ein Ing. beim Anlagenbauer VEB Germania (in Borna?) hatte
eine Verbesserung für Böden von Rektifikationskolonnen ertüftelt.
Schlauerweise hat er das schlicht als Neuerervorschlag (gibt's im
Westen auch, nennt sich betriebliches Vorschlagswesen) eingereicht.
Die Sache wurde ein Welterfolg und der brave Mann hat mit den ihm
daraus zuwachsenden Anteilen ein Vermögen verdient - FR
Christoph Maercker
2007-05-02 12:26:52 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Zu den Errungenschaften der "Wende" zählen für mich Käsemesser. Ich meine
jetzt nicht diese "Schaber", sondern die mit "Drähten" ....
Dann hat die Wende Dir ja allerhand gebracht. :-)
Post by Peter Veith
... nun wurde diese Errungenschaft dahingehend hinterfragt, ob nicht doch
der "intellektuelle" DDR-Haushalt o.g. Käsemesser ohne Westpaket
erlangen konnte.
Ja: unseres kam per Nordpaket - aus Schweden. So ein Teil, was sich auch
zum Wenden in der Bratpfanne eignet, mit scharfkantigem Schlitz für die
Käsescheiben. Echter Schwedenstahl. So sah die Käse-Wende bei uns aus,
ungefähr Anno 1974.
--
CU Christoph Maercker.

Transport + Sport = Radfahren
Bernd Ullrich
2007-05-02 14:15:35 UTC
Permalink
"Christoph Maercker"
[...]
Post by Christoph Maercker
Ja: unseres kam per Nordpaket - aus Schweden. So ein Teil, was sich
auch zum Wenden in der Bratpfanne eignet, mit scharfkantigem Schlitz
für die Käsescheiben.
Alsso wie eine Zange mit einer Schneide daran?

BU
Christoph Maercker
2007-05-03 11:01:22 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
Alsso wie eine Zange mit einer Schneide daran?
Nee, wie eine flache Sandkasten-Schippe mit Querschlitz und Schneidkante.
--
CU Christoph Maercker.

Transport + Sport = Radfahren
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