Discussion:
abgehalftert
(zu alt für eine Antwort)
Gunhild Simon
2018-08-21 21:56:10 UTC
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Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922

(Sehenswert, wie ich finde!) -

habe ich mich noch mit einer Rezension beschäftigt.
In der von Matthias Dell auf zeit-online wird der
zwischen zynisch und väterlich changierende
V-Mann, Joachim Król, (der bei mir unter sympathisch
firmiert,) folgendermaßen bezeichnet:

"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."

https://www.zeit.de/kultur/film/2018-08/polizeiruf-110-muenchen-das-gespenst-der-freiheit-obduktionsbericht

Die Charakterisierung wird zwar durch das
distanzierende "schön" gebrochen. Dennoch will mir
das Attribut "abgehalftert" nicht recht einleuchten.
Denn ich verstehe darunter etwa "unehrenhaft aus
dem Dienst entlassen".

Oder will die Formulierung genau dies beschreiben,
nämlich daß Röhl beim Verfassungsschutz angeheuert wurde, weil er anderswo nicht mehr tragbar war?

Gruß
Gunhild
René Marquardt
2018-08-21 23:10:17 UTC
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Post by Gunhild Simon
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-08/polizeiruf-110-muenchen-das-gespenst-der-freiheit-obduktionsbericht
Die Charakterisierung wird zwar durch das
distanzierende "schön" gebrochen. Dennoch will mir
das Attribut "abgehalftert" nicht recht einleuchten.
Denn ich verstehe darunter etwa "unehrenhaft aus
dem Dienst entlassen".
Neeeee... Das "schön bezieht sich auf die Schauspielerei des Herren,
der "abgehalftert" gut darstellt.
Und "abgehalftert" selbst; im Texanischen sagt man "rode hard and put
away wet", als ehemals kleines Mädchen, daß sicher auch mal "was
mit Pferden!" machen wollte, wenn sie groß ist, wirst du die
Bedeutung sicher erahnen können: zu Ende malocht, in Rente
geschickt, will vielleicht noch, aber der olle Gaul taugt nichts mehr,
wenn er sich auch jahrzehntelang tapfer und brav abgerackert hat.
Uwe Borchert
2018-08-21 23:56:38 UTC
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Hallo,
Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
habe ich mich noch mit einer Rezension beschäftigt. In der von
Matthias Dell auf zeit-online wird der zwischen zynisch und
väterlich changierende ...
Blöde Wortwahl: ... hin- und her wechselnde ... Ok, nenn mich
jetzt Volldeutsch, Kartoffel oder sonst was, aber ich hasse
die Verwendung von Fremdworten nur um einen auf Intelleler zu
machen, wenn es viel anschaulichere urdeutsche Gegriffe gibt,
die dazu noch etabliert sind und von der breiten Massen auch
noch(?) verstanden werden.
Post by Gunhild Simon
... V-Mann, Joachim Król, (der bei mir unter
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."
Eigentlich ist das doch falsch? Er spielt ja gar nicht schlecht
oder gar abgehalftert. Er spielt eher gut und stellt den Joachim
Król als abgehalfterte Figur dar.
Post by Gunhild Simon
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-08/polizeiruf-110-muenchen-das-gespenst-der-freiheit-obduktionsbericht
Die Charakterisierung wird zwar durch das distanzierende "schön"
gebrochen. Dennoch will mir das Attribut "abgehalftert" nicht recht
einleuchten. Denn ich verstehe darunter etwa "unehrenhaft aus dem
Dienst entlassen".
Der typische Gebrauch ist eher so was wie im Dienst verschließen.
Post by Gunhild Simon
Oder will die Formulierung genau dies beschreiben, nämlich daß Röhl
beim Verfassungsschutz angeheuert wurde, weil er anderswo nicht mehr
tragbar war?
Gemeint war wohl so was wie: Joachim Król stellte den Röhl sehr
glaubwürdig als abgehalftert Figur dar. So in etwa hätte sich die
Journaillie ausgedrückt, bevor sie Journaillie war. :-/

MfG

Uwe Borchert
U***@web.de
2018-08-22 07:55:18 UTC
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Post by Uwe Borchert
Hallo,
Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
habe ich mich noch mit einer Rezension beschäftigt. In der von
Matthias Dell auf zeit-online wird der zwischen zynisch und
väterlich changierende ...
Blöde Wortwahl: ... hin- und her wechselnde ... Ok, nenn mich
jetzt Volldeutsch, Kartoffel oder sonst was, aber ich hasse
die Verwendung von Fremdworten nur um einen auf Intelleler zu
machen, wenn es viel anschaulichere urdeutsche Gegriffe gibt,
die dazu noch etabliert sind und von der breiten Massen auch
noch(?) verstanden werden.
Post by Gunhild Simon
... V-Mann, Joachim Król, (der bei mir unter
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."
Eigentlich ist das doch falsch? Er spielt ja gar nicht schlecht
oder gar abgehalftert. Er spielt eher gut und stellt den Joachim
Król als abgehalfterte Figur dar.
Wo wir gerade bei den verstehenden Massen sind:

Ist es nach grammatischer Auslegung nicht eher so,
daß Joachim Król eine abgehalfterte Figur gut darstelle?

Gruß, ULF
Gunhild Simon
2018-08-22 10:09:03 UTC
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Post by U***@web.de
Post by Uwe Borchert
Hallo,
Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
habe ich mich noch mit einer Rezension beschäftigt. In der von
Matthias Dell auf zeit-online wird der zwischen zynisch und
väterlich changierende ...
Blöde Wortwahl: ... hin- und her wechselnde ...
...
Post by U***@web.de
Post by Uwe Borchert
Post by Gunhild Simon
... V-Mann, Joachim Król, (der bei mir unter
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."
Eigentlich ist das doch falsch? Er spielt ja gar nicht schlecht
oder gar abgehalftert. Er spielt eher gut und stellt den Joachim
Król als abgehalfterte Figur dar.
Ist es nach grammatischer Auslegung nicht eher so,
daß Joachim Król eine abgehalfterte Figur gut darstelle?
Meine Frage ging ja eher in eine andere Richtung:
Was ist an dem V-Mann abgehalftert?
Warum diese Wortwahl?
Warum nicht zynisch, vertraulich oder verführerisch?
Mir schien er, seine Aufgabe als jemand, der
neue Kräfte rekrutiert, ganz der Logik
seines Berufs zu gehorchen: regelkonform und
professionell zu agieren.

Gruß
Gunhild
U***@web.de
2018-08-22 14:46:43 UTC
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Post by Gunhild Simon
Was ist an dem V-Mann
V-Leute sind jetzt nicht mit irgendwelchen Verfassungsschutz-
oder Polizeibeamten zu verwechseln.
Post by Gunhild Simon
abgehalftert?
Warum diese Wortwahl?
Womöglich (habe den Film nicht gesehen), weil
Elan, geistige und körperliche Spannkraft
nachgelassen haben und Beförderungen an ihm vorbei
funktioniert haben mögen?
Post by Gunhild Simon
Warum nicht zynisch, vertraulich oder verführerisch?
Mir schien er, seine Aufgabe als jemand, der
neue Kräfte rekrutiert, ganz der Logik
seines Berufs zu gehorchen: regelkonform und
professionell zu agieren.
Bei den Diensten wird nicht ständig jede Regel
peinlichst genau eingehalten, sollte man annehmen.

Gruß, ULF
Gunhild Simon
2018-08-22 10:40:04 UTC
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Post by Uwe Borchert
Hallo,
Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
habe ich mich noch mit einer Rezension beschäftigt. In der von
Matthias Dell auf zeit-online wird der zwischen zynisch und
väterlich changierende ...
Blöde Wortwahl: ... hin- und her wechselnde ...
"changieren" bedeutet dies wörtlich übersetzt
vielleicht. Auch to change mag noch geläufig sein.

Ich verstehe unter changierend etwas Gleichzeitiges, was genau den Reiz, oder hier:
das Gefährliche, dieses Charakteristikums ausmacht.
Der V-Mann wirkt zugleich abstoßend und einnehmend.
Und das macht ihn für den Jungen, der eh in
Menschenkenntnis und -wahrnehmung gestört ist, zu
einem schwer einschätzbaren Gegenüber.

Ok, nenn mich
Post by Uwe Borchert
Post by Gunhild Simon
jetzt Volldeutsch, Kartoffel oder sonst was, aber ich hasse
die Verwendung von Fremdworten nur um einen auf Intelleler zu
machen, wenn es viel anschaulichere urdeutsche Gegriffe gibt,
die dazu noch etabliert sind und von der breiten Massen auch
noch(?) verstanden werden.
Ok, nenn mich
Post by Uwe Borchert
jetzt Volldeutsch, Kartoffel oder sonst was, aber ich hasse
die Verwendung von Fremdworten nur um einen auf Intelleler zu
machen, wenn es viel anschaulichere urdeutsche Gegriffe gibt,
die dazu noch etabliert sind und von der breiten Massen auch
noch(?) verstanden werden.
Ich bin gespannt auf deine besseren,
ja, anschaulicheren, Vorschläge.
Post by Uwe Borchert
Post by Gunhild Simon
... V-Mann, Joachim Król, (der bei mir unter
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."
Eigentlich ist das doch falsch? Er spielt ja gar nicht schlecht
oder gar abgehalftert. Er spielt eher gut und stellt den Joachim
Król
den Röhl
Post by Uwe Borchert
als abgehalfterte Figur dar.
Post by Gunhild Simon
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-08/polizeiruf-110-muenchen-das-gespenst-der-freiheit-obduktionsbericht
Die Charakterisierung wird zwar durch das distanzierende "schön"
gebrochen. Dennoch will mir das Attribut "abgehalftert" nicht recht
einleuchten. Denn ich verstehe darunter etwa "unehrenhaft aus dem
Dienst entlassen".
Der typische Gebrauch ist eher so was wie im Dienst verschließen.
Falls "verschlissen" gemeint ist, wäre dies nach
meinem Verständnis etwas anderes.

Unter abgehalftert verstehe ich - dem Bild eines abgehalfterten Pferdes folgend - daß jemand gegen
seinen Willen (vielleicht aus Unfähigkeit oder Ausgebranntheit) seiner
berufstypischen Aufgaben entbunden wird.

Er könnte auch verschlissen sein/sich verschlissen haben. Dann werden ihm vielleicht weniger
kraftraubende, organisatorisch weniger bedeutsame Aufgaben zugewiesen.
Aber war dies bei Röhl der Fall?
Post by Uwe Borchert
Post by Gunhild Simon
Oder will die Formulierung genau dies beschreiben, nämlich daß Röhl
beim Verfassungsschutz angeheuert wurde, weil er anderswo nicht mehr
tragbar war?
Gemeint war wohl so was wie: Joachim Król stellte den Röhl sehr
glaubwürdig als abgehalftert Figur dar.
...
Das beantwortet doch noch nicht meine Frage.

Gruß
Gunhild
U***@web.de
2018-08-22 14:48:43 UTC
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Post by Gunhild Simon
Unter abgehalftert verstehe ich - dem Bild eines abgehalfterten Pferdes folgend - daß jemand gegen
seinen Willen (vielleicht aus Unfähigkeit oder Ausgebranntheit) seiner
berufstypischen Aufgaben entbunden wird.
Durchaus möglich. Im Krimi empfinden etwa viele Innendienst
als Herabsetzung.

Gruß, ULF
Christian Weisgerber
2018-08-22 11:10:01 UTC
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Post by Uwe Borchert
Post by Gunhild Simon
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."
Eigentlich ist das doch falsch? Er spielt ja gar nicht schlecht
oder gar abgehalftert. Er spielt eher gut und stellt den Joachim
Król als abgehalfterte Figur dar.
Und in diesem letzten Sinn erscheint mir der Satz völlig korrekt.
"Abgehalftert" ist ein prädikatives Adjektiv. Vergleiche:

Er malt das Haus weiß an.

Rein formell mag bei diesen Sätzen zweideutig sein, ob (1) ein
Adverb vorliegt, welches das Verb modifiziert, oder (2) ein
prädikatives Adjektiv, welches das Akkusativobjekt beschreibt.
Aus dem Zusammenhang/Weltwissen ist klar, dass es sich um Fall (2)
handelt.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Ralf Joerres
2018-08-25 14:18:29 UTC
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Post by Uwe Borchert
Hallo,
Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
habe ich mich noch mit einer Rezension beschäftigt. In der von
Matthias Dell auf zeit-online wird der zwischen zynisch und
väterlich changierende ...
Blöde Wortwahl: ... hin- und her wechselnde ... Ok, nenn mich
jetzt Volldeutsch, Kartoffel oder sonst was, aber ich hasse
die Verwendung von Fremdworten nur um einen auf Intelleler zu
machen, wenn es viel anschaulichere urdeutsche Gegriffe gibt,
die dazu noch etabliert sind und von der breiten Massen auch
noch(?) verstanden werden.
Post by Gunhild Simon
... V-Mann, Joachim Król, (der bei mir unter
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."
Eigentlich ist das doch falsch? Er spielt ja gar nicht schlecht
oder gar abgehalftert. Er spielt eher gut und stellt den Joachim
Król als abgehalfterte Figur dar.
'Schön' ist entweder Gradpartikel (ziemlich) oder intensivierendes
Adverb zu 'abgehalftert' (echt abgehalftert), und 'abgehalftert' ist
ist Objektprädikativ wie 'rosarot' in 'er sieht die Welt rosarot'.
Post by Uwe Borchert
Post by Gunhild Simon
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-08/polizeiruf-110-muenchen-das-gespenst-der-freiheit-obduktionsbericht
Die Charakterisierung wird zwar durch das distanzierende "schön"
gebrochen. Dennoch will mir das Attribut "abgehalftert" nicht recht
einleuchten. Denn ich verstehe darunter etwa "unehrenhaft aus dem
Dienst entlassen".
Der typische Gebrauch ist eher so was wie im Dienst verschließen.
Post by Gunhild Simon
Oder will die Formulierung genau dies beschreiben, nämlich daß Röhl
beim Verfassungsschutz angeheuert wurde, weil er anderswo nicht mehr
tragbar war?
Gemeint war wohl so was wie: Joachim Król stellte den Röhl sehr
glaubwürdig als abgehalftert Figur dar. So in etwa hätte sich die
Journaillie ausgedrückt, bevor sie Journaillie war. :-/
Ich bin wieder mal leicht verwundert, dass ein nicht ganz abgedroschener
Sprachgebrauch solche Selbstüberhöhungen provozieren kann. Find' ich
überzogen.

Gruß Ralf Joerres
J J Panury
2018-08-22 10:20:28 UTC
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Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
Na, dann guck' dir mal auch den *richtigen* Film dieses Titels an!

(Dieser Titel"klau" - ich nehme stark an: in Unkenntnis - hat schon
etwas Ärgerliches. Es gibt schließlich Datenbanken zuhauf, die
besagter Unkenntnis mit Leichtigkeit abhälfen!)
Gunhild Simon
2018-08-22 11:57:09 UTC
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Post by J J Panury
Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
Na, dann guck' dir mal auch den *richtigen* Film dieses Titels an!
Ich glaube fast, ihn damals, als diese
surrealistischen Buñuel- Filme zur intellektuellen
Grundausstattung des Studenten gehörten, gesehen zu haben.
Mir scheint, der Titel war durchaus mit Bedacht gewählt.

Mir ist allerdings nicht erklärlich, warum im Original "Le fantôme (de la liberté)" als Gespenst
übersetzt wird.
Das geflügelte Wort ist doch eher das "Gespenst des
Kommunismus, das in Europa umgeht.

Im Deutschen ist ein Phantom nicht (wie das Phantom der Oper)
ein als spukender Geist erscheinendes "menschliches" Wesen,
sondern eine paranoide Vorspiegelung, eine Halluzination, eine Einbildung.
Aus dem Französischen scheint fantôme mit Gespenst richtig übersetzt zu sein.
Post by J J Panury
(Dieser Titel"klau" - ich nehme stark an: in Unkenntnis - hat schon
etwas Ärgerliches. Es gibt schließlich Datenbanken zuhauf, die
besagter Unkenntnis mit Leichtigkeit abhälfen!)
Vermutlich wurde der Titel doch nicht zufällig gewählt.

Denn die Übersetzung Einbildung, Fehldeutung,
Halluzination deutet darauf hin, daß Freiheit als höchstes Gut einer westlichen Demokratie gar
keinen realen Gehalt hat.
Bunuel gebraucht die Metapher vom Gespenst der
Freiheit satirisch. Im anderen Fall ist eine
andere Ebene gemeint. Es geht vielmehr um
Resignation und Trauer. Ein durchgehendes
Merkmal des Films mit dem vielleicht scheinbar geklauten Titel.

Gruß
Gunhild
U***@web.de
2018-08-22 14:52:10 UTC
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Post by Gunhild Simon
Post by J J Panury
Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
Na, dann guck' dir mal auch den *richtigen* Film dieses Titels an!
Ich glaube fast, ihn damals, als diese
surrealistischen Buñuel- Filme zur intellektuellen
Grundausstattung des Studenten gehörten, gesehen zu haben.
Mir scheint, der Titel war durchaus mit Bedacht gewählt.
Mir ist allerdings nicht erklärlich, warum im Original "Le fantôme (de la liberté)" als Gespenst
übersetzt wird.
Das geflügelte Wort ist doch eher das "Gespenst des
Kommunismus, das in Europa umgeht.
Im Deutschen ist ein Phantom nicht (wie das Phantom der Oper)
ein als spukender Geist erscheinendes "menschliches" Wesen,
sondern eine paranoide Vorspiegelung, eine Halluzination, eine Einbildung.
Aus dem Französischen scheint fantôme mit Gespenst richtig übersetzt zu sein.
Vgl. auch https://www.france24.com/fr/20110120-focusallemagne-le-fantome-du-communisme-hante-toujours-le-pays-die-linke/

Gruß, ULF
Jakob Achterndiek
2018-08-22 12:20:10 UTC
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Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) - [..] der zwischen zynisch und
väterlich changierende V-Mann, Joachim Król, (der bei mir unter
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert." [..] Oder will die
Formulierung genau dies beschreiben, nämlich daß Röhl beim
Verfassungsschutz angeheuert wurde, weil er anderswo nicht mehr
tragbar war?
Gruß Gunhild
Vorweg: Krôl spielt keinen V-Mann, sondern einen BKA-Mann, der
V-Männer anheuert und steuert. Sein väterliches Getue in der
konspirativen Wohnung ist selbst eine Erscheinungsform seines
Zynismus. Insofern changiert er nicht, sondern ist nur zynisch.

Zum Film: Wenn nicht die beiden Schauspieler Brand und Krôl
wären, dann könnte man den ganzen Film als hochgestochenes
Schmieren-Theater abtun. Drehbuch und Regie packen ein Klischee
auf das andere. Dazu gehört zunächst die Fabel vom "guten
Flüchtling", der von bösen Neo-Nazis mißbraucht wird. Von den
szenischen Klischees kann man nur ein paar Beispiele heraus-
greifen: Dazu gehören die zwei porno-reifen Beischlaf-Szenen,
in die man die Wendepunkte nach der ersten und nach der zweiten
halben Stunde (siehe Novellen-Theorie) verpackt hat. Ein Brüller
unter den Klischees ist der Satz des blonden Anstifters vor der
Hinrichtung des "arischen" Opfers (ein Klischee natürlich auch,
daß er dabei selbst nicht hinsehen kann: (01:15:20) "Wenn ich
in den Knast gehe, dann fehlt unserer Kameradschaft die intel-
lektuelle Führung." In der Art noch viele weitere. Schließlich
noch ein versöhnliches Bonbon-Klischee, wie v.Meufels dem von
allen verratenen Opfer seine kostbaren Schuhe, die vorher in
einer ansonsten unmotivierten Einstellung ins Bild und ins
Gespräch gebracht worden sind, mit ins Grab gibt. (Sarkastische
Randbemerkung dazu: Ob der Ideengeben Günter Schütter und sein
Regisseur Jan Bonny wohl wissen, daß es in arabischen Ländern
als böser Schimpf gilt, wenn man jemandem die Schuhe nachwirft?)

Schließlich zu Matthias Dells Wortwahl "abgehalftert": Wie der
von Krôl gespielte BKA-Mann Röhl in der konspirativen Wohnung mit
offener Hose vom Pinkeln zurückkommt (00:43:15), das wirkt in der
Tat schon arg abgehalftert. Freilich als Rundum-Charakteristik --
na ja ...

Nachsatz: Die laufende Sendung haben wir, meine Frau und ich, nach
genau 27 Minuten abgeschaltet: Zwei gute Schauspieler können einen
ansonsten so voraussehbar grottenschlechten Film auch nicht retten.
Dein Hinweis hat mich jetzt veranlaßt, ihn am Schreibtisch als eine
Art Pflichtübung anzusehen. Das war wieder wie früher, als ich mich
auch zwingen mußte, mißlungene Aufsätze sachlich und emotionsfrei
zu Ende zu lesen und zu beurteilen. Dieser Film ist wie eine über-
ambitionierte, handwerklich brav gemachte Schüler-Arbeit, deren
Autor nichts ausläßt, was Punkte bringen kann: Man merkt die Absicht,
und man ist verstimmt.

Freundliche Grüße zurück
von j/\a
Antonia H.
2018-08-22 14:47:37 UTC
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Post by Jakob Achterndiek
Vorweg: Krôl spielt keinen V-Mann, sondern einen BKA-Mann, der
V-Männer anheuert und steuert. Sein väterliches Getue in der
konspirativen Wohnung ist selbst eine Erscheinungsform seines
Zynismus. Insofern changiert er nicht, sondern ist nur zynisch.
Zum Film: Wenn nicht die beiden Schauspieler Brand und Krôl
wären, dann könnte man den ganzen Film als hochgestochenes
Schmieren-Theater abtun. Drehbuch und Regie packen ein Klischee
auf das andere. Dazu gehört zunächst die Fabel vom "guten
Flüchtling", der von bösen Neo-Nazis mißbraucht wird. Von den
szenischen Klischees kann man nur ein paar Beispiele heraus-
greifen: Dazu gehören die zwei porno-reifen Beischlaf-Szenen,
in die man die Wendepunkte nach der ersten und nach der zweiten
halben Stunde (siehe Novellen-Theorie) verpackt hat. Ein Brüller
unter den Klischees ist der Satz des blonden Anstifters vor der
Hinrichtung des "arischen" Opfers (ein Klischee natürlich auch,
daß er dabei selbst nicht hinsehen kann: (01:15:20) "Wenn ich
in den Knast gehe, dann fehlt unserer Kameradschaft die intel-
lektuelle Führung." In der Art noch viele weitere. Schließlich
noch ein versöhnliches Bonbon-Klischee, wie v.Meufels dem von
allen verratenen Opfer seine kostbaren Schuhe, die vorher in
einer ansonsten unmotivierten Einstellung ins Bild und ins
Gespräch gebracht worden sind, mit ins Grab gibt. (Sarkastische
Randbemerkung dazu: Ob der Ideengeben Günter Schütter und sein
Regisseur Jan Bonny wohl wissen, daß es in arabischen Ländern
als böser Schimpf gilt, wenn man jemandem die Schuhe nachwirft?)
Schließlich zu Matthias Dells Wortwahl "abgehalftert": Wie der
von Krôl gespielte BKA-Mann Röhl in der konspirativen Wohnung mit
offener Hose vom Pinkeln zurückkommt (00:43:15), das wirkt in der
Tat schon arg abgehalftert. Freilich als Rundum-Charakteristik --
na ja ...
Nachsatz: Die laufende Sendung haben wir, meine Frau und ich, nach
genau 27 Minuten abgeschaltet: Zwei gute Schauspieler können einen
ansonsten so voraussehbar grottenschlechten Film auch nicht retten.
Dein Hinweis hat mich jetzt veranlaßt, ihn am Schreibtisch als eine
Art Pflichtübung anzusehen. Das war wieder wie früher, als ich mich
auch zwingen mußte, mißlungene Aufsätze sachlich und emotionsfrei
zu Ende zu lesen und zu beurteilen. Dieser Film ist wie eine über-
ambitionierte, handwerklich brav gemachte Schüler-Arbeit, deren
Autor nichts ausläßt, was Punkte bringen kann: Man merkt die Absicht,
und man ist verstimmt.
Freundliche Grüße zurück
von j/\a
Ein großartiges Resümee. Alle Beobachtungen und Schlussfolgerungen
passen. Wir, mein Mann und ich haben diesen Film bis zum Schluss geschaut...

Antonia
Stephen Hust
2018-08-22 13:33:40 UTC
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Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
habe ich mich noch mit einer Rezension beschäftigt.
In der von Matthias Dell auf zeit-online wird der
zwischen zynisch und väterlich changierende
V-Mann, Joachim Król, (der bei mir unter sympathisch
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-08/polizeiruf-110-muenchen-das-gespenst-der-freiheit-obduktionsbericht
Die Charakterisierung wird zwar durch das
distanzierende "schön" gebrochen. Dennoch will mir
das Attribut "abgehalftert" nicht recht einleuchten.
Denn ich verstehe darunter etwa "unehrenhaft aus
dem Dienst entlassen".
Auf LEO sagen einige, wie sie das Wort "abgehalftert" verstehen, z. B.:

| Ich kannte das Wort sogar nur aus der Beschreibung von Personen bzw.
| fiktiven tragischen Figuren wie z.B. einem "abgehalfterten" Cop, der
| über die Jahre zum korrupten Mitläufer abgesackt ist, dem Alkohol
| verfallen ist und doch noch eine letzte Heldenreise antreten muss:

oder

| ich kenne es auch, aber meist aus dem Zusammenhang mit alten
| verbrauchten ehemals erfolgreichen Menschen

oder

| "Ehemals erfolgreich und jetzt verbraucht, etwas heruntergekommen",
| kommt der Bedeutung vielleicht am nächsten

Irgendwie habe ich es auch immer so verstanden (oder wie im Duden steht
"heruntergekommen"), ohne die "eigentliche" Bedeutung ("aus seiner
Stellung entfernen, seines Postens, Einflusses berauben") zu kennen.

<https://dict.leo.org/forum/viewGeneraldiscussion.php?idThread=735649&idForum=4&lang=de&lp=ende>

<https://www.duden.de/rechtschreibung/abhalftern#b2-Bedeutung-2>
--
Steve

My e-mail address works as is.
Manfred Hoß
2018-08-22 16:24:18 UTC
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Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
habe ich mich noch mit einer Rezension beschäftigt.
In der von Matthias Dell auf zeit-online wird der
zwischen zynisch und väterlich changierende
V-Mann, Joachim Król, (der bei mir unter sympathisch
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-08/polizeiruf-110-muenchen-das-gespenst-der-freiheit-obduktionsbericht
Die Charakterisierung wird zwar durch das
distanzierende "schön" gebrochen. Dennoch will mir
das Attribut "abgehalftert" nicht recht einleuchten.
Denn ich verstehe darunter etwa "unehrenhaft aus
dem Dienst entlassen".
Oder will die Formulierung genau dies beschreiben,
nämlich daß Röhl beim Verfassungsschutz angeheuert wurde, weil er anderswo nicht mehr tragbar war?
"abgehalftert werden
abgesetzt, entlassen, gekündigt werden. Halfter ist der Zaum; nimmt man dem
Pferd den Halfter ab, benötigt man es nicht mehr und stellt es in den
Stall. Anfangs auf die Pensionierung der Offiziere bezogen; später
verallgemeinert. Seit dem späten 19. Jh."
[Wörterbuch: abgehalftert werden. Wörterbuch der deutschen Umgangssprache,
S. 214
(vgl. Küpper-WddU, S. 6) (c) Marianne Küpper]

"abhalftern v
1. tr = jn entlassen, kündigen, verdrängen, ausschließen. -> abgehalfert
werden. 19. Jh.
2. intr = müde werden. Stud 1960 ff.
3. sich selbst abhalftern = den eigenen beruflichen Niedergang verschulden.
1950 ff.
[Wörterbuch: abhalftern. Wörterbuch der deutschen Umgangssprache, S. 263.
(vgl. Küpper-WddU, S. 7) (c) Marianne Küpper]

"Abhalfterung f
Amtsenthebung. -> abgehalftert werden. 19. Jh."
[Wörterbuch: Abhalfterung. Wörterbuch der deutschen Umgangssprache, S. 264
(vgl. Küpper-WddU, S. 7) (c) Marianne Küpper]

Gruß
Manfred.
René Marquardt
2018-08-22 16:31:48 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Gunhild Simon
Nach dem Krimi "das Gespenst der Freiheit" -
http://mediathek.daserste.de/Polizeiruf-110/Das-Gespenst-der-Freiheit/Video?bcastId=1933890&documentId=55220922
(Sehenswert, wie ich finde!) -
habe ich mich noch mit einer Rezension beschäftigt.
In der von Matthias Dell auf zeit-online wird der
zwischen zynisch und väterlich changierende
V-Mann, Joachim Król, (der bei mir unter sympathisch
"Den spielt Joachim Król schön abgehalftert."
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-08/polizeiruf-110-muenchen-das-gespenst-der-freiheit-obduktionsbericht
Die Charakterisierung wird zwar durch das
distanzierende "schön" gebrochen. Dennoch will mir
das Attribut "abgehalftert" nicht recht einleuchten.
Denn ich verstehe darunter etwa "unehrenhaft aus
dem Dienst entlassen".
Oder will die Formulierung genau dies beschreiben,
nämlich daß Röhl beim Verfassungsschutz angeheuert wurde, weil er anderswo nicht mehr tragbar war?
"abgehalftert werden
abgesetzt, entlassen, gekündigt werden. Halfter ist der Zaum; nimmt man dem
Pferd den Halfter ab, benötigt man es nicht mehr und stellt es in den
Stall. Anfangs auf die Pensionierung der Offiziere bezogen; später
verallgemeinert. Seit dem späten 19. Jh."
[Wörterbuch: abgehalftert werden. Wörterbuch der deutschen Umgangssprache,
S. 214
(vgl. Küpper-WddU, S. 6) (c) Marianne Küpper]
"abhalftern v
1. tr = jn entlassen, kündigen, verdrängen, ausschließen. -> abgehalfert
werden. 19. Jh.
2. intr = müde werden. Stud 1960 ff.
3. sich selbst abhalftern = den eigenen beruflichen Niedergang verschulden.
1950 ff.
[Wörterbuch: abhalftern. Wörterbuch der deutschen Umgangssprache, S. 263.
(vgl. Küpper-WddU, S. 7) (c) Marianne Küpper]
"Abhalfterung f
Amtsenthebung. -> abgehalftert werden. 19. Jh."
[Wörterbuch: Abhalfterung. Wörterbuch der deutschen Umgangssprache, S. 264
(vgl. Küpper-WddU, S. 7) (c) Marianne Küpper]
Sowie: Halfter, n, Subst., kommt an Pferde oder an die Wand.
Nicht zu verwechseln mit "Holster", worinnen Faustfeuerwaffen
getragen werden.
U***@web.de
2018-08-22 16:49:12 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Sowie: Halfter, n, Subst., kommt an Pferde oder an die Wand.
Nicht zu verwechseln mit "Holster", worinnen Faustfeuerwaffen
getragen werden.
Wobei da ggf. auch 'Halfter' gesagt wird.

Hängt auch mit Holfter https://de.wikipedia.org/wiki/Holfter
zusammen.

Gruß, ULF
René Marquardt
2018-08-22 16:56:38 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by René Marquardt
Sowie: Halfter, n, Subst., kommt an Pferde oder an die Wand.
Nicht zu verwechseln mit "Holster", worinnen Faustfeuerwaffen
getragen werden.
Wobei da ggf. auch 'Halfter' gesagt wird.
Hängt auch mit Holfter https://de.wikipedia.org/wiki/Holfter
zusammen.
Siehe auch dort:
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Holster#Halfer_=_Holster
Bertel Lund Hansen
2018-08-23 07:43:27 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Sowie: Halfter, n, Subst., kommt an Pferde oder an die Wand.
Nicht zu verwechseln mit "Holster", worinnen Faustfeuerwaffen
getragen werden.
Ich habe "Halfter" nachgeschlagen, aber ich habe noch eine Frage:
Hat das Wort etwas mit "halten" zu tun?

In der Bedeutung "Tierkopfanzug" heisst es auf Dänisch "grime",
das keinem deutschen Wort entspricht.

In der Bedeutung "Holfter" haben wir auf Dänisch "hylster", das
von Deutsch entlehnt ist.
--
/Bertel - aus Dänemark
Beate Goebel
2018-08-23 08:12:21 UTC
Permalink
Bertel Lund Hansen schrieb am 23 Aug 2018
Post by Bertel Lund Hansen
In der Bedeutung "Holfter" haben wir auf Dänisch "hylster", das
von Deutsch entlehnt ist.
Schau mal da:
https://www.kraemer.de/Pferdebedarf-Pferdezubehoer/Pferdehalfter-Stricke

Wobei man auch Hundehalfter kennt. Und für Ochsen oder andere Tiere,
die ein Mnsch führen will, gibt es das sicher auch.

Abgehalftert heißt Ausruhen, kurzfristig oder langfristig. Wobei für
langfristig auch der militärische Begriff "Ausgemustert" verwendet
wird. Modern: In Rente. Bei Pferden: Gnadenbrot oder Schlachter.

Beate
--
"Der Stil der Diskussion ist nun soweit abgerutscht, dass ich der NG "Lebewohl"
sage. Ich werde Google empfehlen, die NG zu schliessen. Schliesslich hat Google
kein Interesse daran, dass ein schlechtes Image auf deren NGs zurückfällt."
[MID: <***@posting.google.com>]
Bertel Lund Hansen
2018-08-23 09:19:54 UTC
Permalink
Post by Beate Goebel
"Der Stil der Diskussion ist nun soweit abgerutscht, dass ich der NG "Lebewohl"
sage. Ich werde Google empfehlen, die NG zu schliessen. Schliesslich hat Google
kein Interesse daran, dass ein schlechtes Image auf deren NGs zurückfällt."
Google's Newgroups!? Das hast du missverstanden. Die Newsgroups
sind unser (in Usenet), und Google hat sie nur gespiegelt (und
neue hinzugeführt, die nicht Usenet gehören).

Google-Benutzer haben in Usenet ein schlechtes Image, weil sie
Daten nicht beobachten und deshalb ausstorbene Diskussionen
zitieren - ganz oft ohne etwas neues zu schreiben.
--
/Bertel - aus Dänemark
U***@web.de
2018-08-23 09:45:44 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Beate Goebel
"Der Stil der Diskussion ist nun soweit abgerutscht, dass ich der NG "Lebewohl"
sage. Ich werde Google empfehlen, die NG zu schliessen. Schliesslich hat Google
kein Interesse daran, dass ein schlechtes Image auf deren NGs zurückfällt."
Google's Newgroups!? Das hast du missverstanden. Die Newsgroups
sind unser (in Usenet), und Google hat sie nur gespiegelt (und
neue hinzugeführt, die nicht Usenet gehören).
Zudem hat Beate Google damit beauftragt, ihre überaus wertvollen
Beiträge, soweit nicht in Antwortbeiträgen zitiert,
aus der Veröffentlichung herauszunehmen.

Ich kann daher auch schlecht beurteilen, was anderen
durch den nun angekündigten Rückzug Beates entgeht,
weil mir ihre Beiträge schon länger oder immer
vorenthalten wurden.
Beate Goebel
2018-08-23 10:05:04 UTC
Permalink
Bertel Lund Hansen schrieb am 23 Aug 2018
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Beate Goebel
"Der Stil der Diskussion ist nun soweit abgerutscht, dass ich der
NG "Lebewohl" sage. Ich werde Google empfehlen, die NG zu
schliessen. Schliesslich hat Google kein Interesse daran, dass
ein schlechtes Image auf deren NGs zurückfällt."
Google's Newgroups!? Das hast du missverstanden.
_Du_ hast was missverstanden. Du zitierst die Signatur.
Vielleicht stellst Du Deinen Reader mal auf Usenet ein.

https://news.cis.dfn.de/config.html

Beate
Bertel Lund Hansen
2018-08-23 11:45:07 UTC
Permalink
Post by Beate Goebel
_Du_ hast was missverstanden. Du zitierst die Signatur.
Mit Willem.
Post by Beate Goebel
Vielleicht stellst Du Deinen Reader mal auf Usenet ein.
Das habe ich schon in 1995 getan.
--
/Bertel - aus Dänemark
Thomas Schade
2018-08-23 17:15:46 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Beate Goebel
_Du_ hast was missverstanden. Du zitierst die Signatur.
Mit Willem.
Mit /Absicht/. ;)


Ciao
Toscha
--
I'd rather be hated for who I am,
than loved for who I am not.
[Kurt Cobain]
Beate Goebel
2018-08-23 19:09:14 UTC
Permalink
Bertel Lund Hansen schrieb am 23 Aug 2018
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Beate Goebel
_Du_ hast was missverstanden. Du zitierst die Signatur.
Mit Willem.
Mit Wille_n_, hier aber _absichtlich_.
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Beate Goebel
Vielleicht stellst Du Deinen Reader mal auf Usenet ein.
Das habe ich schon in 1995 getan.
Dann bist Du vielleicht längst abgehalftert.

Beate
--
"Ich stimme mit der Mathematik nicht überein.
Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist."
[Stanislaw Jerzy Lec]
René Marquardt
2018-08-23 13:56:53 UTC
Permalink
Post by Beate Goebel
"Der Stil der Diskussion ist nun soweit abgerutscht, dass ich der NG "Lebewohl"
sage. Ich werde Google empfehlen, die NG zu schliessen. Schliesslich hat Google
kein Interesse daran, dass ein schlechtes Image auf deren NGs zurückfällt."
Lustig. Woran wird sich Frau Goebel wohl gestört haben?
Ihr Wunsch an Google zeugt von einem kompletten Unverständnis
des Internet.
Roland Franzius
2018-08-23 09:08:03 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by René Marquardt
Sowie: Halfter, n, Subst., kommt an Pferde oder an die Wand.
Nicht zu verwechseln mit "Holster", worinnen Faustfeuerwaffen
getragen werden.
Hat das Wort etwas mit "halten" zu tun?
Vermutlich ja, ist schon altdeutsch bezeugt und wohl an lat. capistrium
angelehnt. Schreibweisen variieren regional und zeitlich.

Grimm findet

1) der zaum ohne gebisz, der zum festhalten der thiere dient: capistrum
halfter, halftern, halster Diefenb. 97a; habena, halfter, helfter,
halter 272a; halfter, ein band, ein strick, camus Calepin. 190; halfter,
maulkorb capistrum Dasyp.; ein halfter anlegen capistrare Maaler 207c;

Grimm hat übrigens _die_ Halfter, während LEO _das_ (oder _der_) Halfter
anführt.

Zusammenhang mit Hälfte?
Ja, sagt Grimm, ahd. und mhd. ist "halp" == "an sich heranziehen".
Daher auch halb und "deshalb".

Zu klären wäre dann die romanisiernde Form des Verbs "halbieren".
--
Roland Franzius
U***@web.de
2018-08-25 16:20:10 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Oder will die Formulierung genau dies beschreiben,
nämlich daß Röhl beim Verfassungsschutz angeheuert wurde,
Nicht doch besser aktivisch: hatte?
Post by Gunhild Simon
weil er anderswo nicht mehr tragbar war?
Gruß, ULF
Gunhild Simon
2018-08-26 03:39:17 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Gunhild Simon
Oder will die Formulierung genau dies beschreiben,
Ich habe inzwischen mit etwas Beschämung zur
Kenntnis genommen, daß ich mich in verschiedener
Hinsicht sachlich unrichtig und unpassend ausgedrückt habe.

Röhl war kein irgendwie angeheuerter V-Mann,
ein Begriff, der mit dem V Verbindung oder
Vertrauen ausdrückt,
und nicht Verfassungsschutz,sondern BKA-Beamter,
also ein Kommissar auf Bundesebene, der mit
politischen Straftaten betraut ist.

Da heuert man nicht an, wird auch nicht angeheuert.
Da studiert man 3 Jahre intern und macht Karriere -
wenn es einem gelingt.

Damit hatte er ganz andere Aufgaben als ein Agent
oder Informant, etwa ein Gastwirt oder Taxifahrer.
der sich in der Szene auskennt oder aus ihr
rekrutiert wird.

http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/recht-a-z/23073/v-mann
Post by U***@web.de
Post by Gunhild Simon
nämlich daß Röhl beim Verfassungsschutz angeheuert wurde,
Nicht doch besser aktivisch: hatte?
Aus diesem obigen Grund paßt beides nicht.
Post by U***@web.de
Post by Gunhild Simon
weil er anderswo nicht mehr tragbar war?
Das Beispiel, das von Jakob für heruntergekommenes
Verhalten
angeführt wurde, nämlich sich erst in Gegenwart
eines Fremden die Hose zu richten, ist für
meine Begriffe ein bewußtes Zeichen von plumper Vertraulichkeit und Mißachtung des Gegenübers.

Ich nehme an, daß damit der Gegensatz zu Meuffels, dem Inbegriff von Kultiviertheit, versinnbildlicht
werden sollte.

Gruß
Gunhild
Stefan Schmitz
2018-08-26 19:03:13 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Ich habe inzwischen mit etwas Beschämung zur
Kenntnis genommen, daß ich mich in verschiedener
Hinsicht sachlich unrichtig und unpassend ausgedrückt habe.
Röhl war kein irgendwie angeheuerter V-Mann,
ein Begriff, der mit dem V Verbindung oder
Vertrauen ausdrückt,
und nicht Verfassungsschutz, sondern BKA-Beamter,
also ein Kommissar auf Bundesebene, der mit
politischen Straftaten betraut ist.
Wo hast du denn dieses korrigierte Wissen erworben?

Er hat sich doch als jemand vom Verfassungsschutz vorgestellt. Und dass ein
BKA-Beamter gegenüber Polizeikollegen unter falschem Namen auftritt, wäre auch
recht seltsam.

Dass die im Film präsentierte Konstellation nichts mit der Realität zu tun
hat, wird in einem Faktencheck der FAZ geklärt.

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