Discussion:
Erstsemesterin
(zu alt für eine Antwort)
Jon J Panury
2009-10-12 11:14:15 UTC
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So gehört in DLF "Campus und Karriere".
Ein Mikro-hingehalten-Statement eines Studenten:
"Ich bin Erstsemesterin..." usw. bla.

Warum durchzuckts mich immer wieder? Man sollte sich ja allmählich
daran gewöhnt haben...

Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
So etwas wird ja nicht unbedacht gesagt, es unterläuft einem nicht -
nein, dahinter steckt Bewusstes, "Wollen" oder so.

Das Genöle der PoCo-Popanzpfleger darf die Aufklärung ebenso wenig
beirren wie das Gezote der Obsessiven!
Die - der Absicht nach - "Sexualisierung" der Umgangssprache, die -
der Absicht nach - Genderdifferenzierung: Ihnen ist zu wehren!

Denn das brütet mehr Übel, als vielen "immer
locker!"-Zeitgeisterfahrern schwant!

JJ
Felix Neumann
2009-10-12 11:30:49 UTC
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Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Wie unterscheidet man eigentlich normalen Sprachwandel von bösem,
übelbrütendem?

-fn-
--
http://fxneumann.de
Frank Müller
2009-10-12 11:58:09 UTC
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Post by Felix Neumann
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Wie unterscheidet man eigentlich normalen Sprachwandel von bösem,
übelbrütendem?
Im Deutschen mit den Geschlecht.

Frank
Carsten Thumulla
2009-10-12 12:36:36 UTC
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Post by Felix Neumann
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Wie unterscheidet man eigentlich normalen Sprachwandel von bösem,
übelbrütendem?
An der offensichtlich mangelhaften geistigen Verarbeitung des
Gesprochenen und Geschriebenen.


Carsten
--
http://www.filmdb.de/filmanzeige.php?filmid=Die%20Novizinnen
Jon J Panury
2009-10-12 13:05:38 UTC
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Post by Felix Neumann
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Wie unterscheidet man eigentlich normalen Sprachwandel von bösem,
übelbrütendem?
Das (schon so oft) angesprochene Phänomen ist keines, das sich unter
"Sprachwandel" abheften ließe.

Welche Absicht steckt hinter solch ostentativer Sexualisierung? Ich
glaube nicht, dass die Antwort hierauf "Keine" lautet.

Wär's ein in-Argot, ähnlich Hiphop, Skinhead o.ä., ich regte mich
nicht auf.
Mich regt weniger die unbeholfene, krude Ausführung auf; manches Neue,
Moden zumal, läuft dem grammatisch Plausiblen zuwider. Das ist nicht
der Hauptpunkt.
Die Geste als solche ist das hoch bedenkliche, weil
Antiaufklärerische!

Was sich als gerechte, historisch fällige Revision andient, ist in
Wahrheit ein Rückfall aufs Primat des Natürlichen, welches ja
konstitutiver Glaubensartikel sämtlicher etwa "grüner"
Polit-Sozialisationsangebote ist.
Gerechtigkeit (SPD) meets Natur (Grüne) - und fertig ist die
Antiaufklärung!
Klar: Andere Politströmungen habe sich andere konstitutive
Antiaufklärungs-Varianten "erschlossen", und auch sie werden
sprachlich durchgedrückt. Die Sexualisierung aus der
Gerechtigkeit/Natur-Ecke ist also, so gesehen, nichts Singuläres.
Thomas Frieling
2009-10-12 19:32:52 UTC
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Post by Felix Neumann
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Wie unterscheidet man eigentlich normalen Sprachwandel von bösem,
übelbrütendem?
-fn-
Ebenso könnte die Studentin sich melden uns sagen, sie wäre eine
Kapazitätin auf ihrem Fachgebiet, oder Hildegard von Bingen wäre eine
Phänomenin ihrer Zeit gewesen. Wer so spricht, ist entweder doof
(kurzfristig ganz normal) oder sexistisch.

Thomas
Rüdiger Silberer
2009-10-13 22:51:57 UTC
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Post by Thomas Frieling
Post by Felix Neumann
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Wie unterscheidet man eigentlich normalen Sprachwandel von bösem,
übelbrütendem?
-fn-
Ebenso könnte die Studentin sich melden uns sagen, sie wäre eine
Kapazitätin auf ihrem Fachgebiet, oder Hildegard von Bingen wäre eine
Phänomenin ihrer Zeit gewesen. Wer so spricht, ist entweder doof
(kurzfristig ganz normal) oder sexistisch.
Seit ich Joschka Fischer vom Souverän und der Souveränin reden hörte,
wundert mich gar nix mehr.
--
ade, Rüdiger

"Die Portugiesen werden gewinnen. Allein schon, weil sie rot-grüne
Trikots tragen."
-Franz Müntefering-
Helmut Richter
2009-10-13 09:33:17 UTC
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Post by Felix Neumann
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Wie unterscheidet man eigentlich normalen Sprachwandel von bösem,
übelbrütendem?
Sprachwandel entsteht immer durch Menschen, die die Neuerung einführen und
ist in diesem Sinne nie spontan. Es gibt aber durchaus Unterschiede, wie
explizit und bewusst der Sprachwandel angestoßen und durchgesetzt wird.

Ein Beispiel für recht spontanen Sprachwandel, der derzeit stattfindet,
ist die Abschaffung des Genitiv-s am Adjektiv (reines Herzens -> reinen
Herzens), der allmählich auf Nicht-Adjektive übergreift (jegliches Lebens
-> jeglichen Lebens; dieses Jahres -> diesen Jahres). Hier sind die ersten
beiden Beispiele akzeptiert, während das dritte vielfach kritisiert wird.
Bei diesem Sprachwandel gibt es keinen Initiator; wer den Sprachwandel
nicht mitmacht, wird nicht nach seinen Motiven gefragt; und wer ihn
mitmacht, fällt schlimmstenfalls der Kritik von Sprachbewahrern zum Opfer,
die ihn aber nicht zu interessieren braucht.

Bei der Abschaffung generischer Wörter, soweit sie Maskulina sind,
zugunsten geschlechterdifferenzierender Wörter ist sie Sachlage ganz
anders. Es gibt Kommissionen, die Vorschriften machen, und wer nicht
mitmacht, dem oder der können durchaus Nachteile entstehen (soweit die
Vorschriften für ihn oder sie verbindlich sind) oder er oder sie muss
damit rechnen, dass ihm oder ihr für seinen oder ihren konservativen
Sprachgebrauch Motive unterstellt werden, die er oder sie so gar nicht
hat.

Zwischen den beiden Extremen gibt es die bewusst eingeführte Neuerung, die
aber dann von vielen freiwillig übernommen wird, wie von Zesens und Campes
Eindeutschungen, die freilich wegen des fehlenden Zwanges die vorher
verwendeten Fremdwörter nicht ersetzen konnten.

Das "übelbrütend", das nicht von mir stammt, meint wohl eine nicht gerade
zu spontanem Sprachgebrauch und spontanem Sprachwandel einladende
Atmosphäre der verordneten Sprachregelung, wie sie auch von Orwell in
seiner Erzählung "1984" kritisch betrachtet wird.
--
Helmut Richter
Felix Neumann
2009-10-13 09:57:22 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Bei der Abschaffung generischer Wörter, soweit sie Maskulina sind,
zugunsten geschlechterdifferenzierender Wörter ist sie Sachlage ganz
anders.
Das mag wohl stimmen; nur im vorliegenden Fall paßt diese Diagnose
meines Erachtens nicht im gleichen Maße, wie es bei Binnen-I u.ä. der
Fall wäre.

"Erstsemester" ist ursprünglich eine metonymische Bezeichnung für
Studienanfänger -- in neutralem Genus. Je mehr dieser metonymische
Gebrauch nicht mehr gesehen wird, desto mehr wird Erstsemester analog
zu anderen Substantiven auf -er gesehen (und benutzt!), die Beruf,
Eigenschaften u.ä. bezeichnen (und eigentlich Ableitungen von Verben
sind -- aber wer sagt denn, daß Sprache logisch sei). Damit hat ein
ganz normaler Sprachwandel durch Volksetymologie stattgefunden: "/Der/
Erstsemester", analog zu "Müller", "Fahrer" und "Begleiter". Und damit
ist es keine böse ideologisierte Indoktrination, sondern schlicht ein
Wort, das im Zuge von Sprachwandel (der oft damit etwas zu tun hat, daß
die "eigentliche", ursprüngliche Bedeutung verloren geht) maskulin und
nicht mehr metonymisch benutzt wird und daher wie andere Wörter auf -er
in die feminine Form gebracht wird, indem ein -in angehängt wird.

Wenn man freilich schon "Ich bin Lehrerin" als indoktriniert und
sexualisierend ansieht, dann mag die Diagnose anders ausfallen. Ich
sehe aber, daß der (west)deutsche Sprachgebrauch einen anderen Weg
eingeschlagen hat als etwa der englische oder ostdeutsche.

-fn-
--
http://fxneumann.de
Helmut Richter
2009-10-13 10:37:50 UTC
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Post by Felix Neumann
Wenn man freilich schon "Ich bin Lehrerin" als indoktriniert und
sexualisierend ansieht,
Ich kenne niemanden, der das tut. Es ist ein absurder Popanz, der nur
aufgebaut wird, um leichter darauf einschlagen zu können.

Die Beispiele, um die der Streit wirklich geht, sind andere, z.B.:
schließt der Ausdruck "die Lehrer dieser Schule" auch die Lehrerinnen mit
ein? Ich meine ja, andere meinen, man hätte sie gesondert erwähnen müssen.
--
Helmut Richter
Lothar Frings
2009-10-13 10:42:45 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Felix Neumann
Wenn man freilich schon "Ich bin Lehrerin" als indoktriniert und
sexualisierend ansieht,
Ich kenne niemanden, der das tut. Es ist ein absurder Popanz, der nur
aufgebaut wird, um leichter darauf einschlagen zu können.
Sehe ich auch so. Wenn man schon einen eindeutigen
Fall hat, warum ihn dann nicht nutzen?
Post by Helmut Richter
schließt der Ausdruck "die Lehrer dieser Schule" auch die Lehrerinnen mit
ein? Ich meine ja, andere meinen, man hätte sie gesondert erwähnen müssen.
Eben. Das Problem sind ja die nicht eindeutigen Fälle.
Felix Neumann
2009-10-13 11:05:59 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Ich kenne niemanden, der das tut. Es ist ein absurder Popanz, der
nur aufgebaut wird, um leichter darauf einschlagen zu können.
Persönlich kenne ich auch niemanden. Dieser Thread geht aber
stellenweise in diese Richtung:

| Jegliche Assoziation grammatischer Genera mit biologischen Sexus ist
| untunlich und stützt und reproduziert eben jene antiaufklärerische
| Sexualisierung.
Post by Helmut Richter
schließt der Ausdruck "die Lehrer dieser Schule" auch die
Lehrerinnen mit ein? Ich meine ja, andere meinen, man hätte sie
gesondert erwähnen müssen.
Da sind wir einer Meinung -- ich halte nur die Empörung anläßlich einer
"Erstsemesterin" für albern und übertrieben.

-fn-
--
http://fxneumann.de
Helmut Richter
2009-10-13 12:04:54 UTC
Permalink
Post by Felix Neumann
Persönlich kenne ich auch niemanden. Dieser Thread geht aber
| Jegliche Assoziation grammatischer Genera mit biologischen Sexus ist
| untunlich und stützt und reproduziert eben jene antiaufklärerische
| Sexualisierung.
Das halte ich auch für übertrieben. Erstens besteht die Assoziation -- mit
wenigen wohlbekannten Ausnahmen -- dann, wenn der Begriff bereits Wesen
eines einzigen biologischen Sexus bezeichnet, und zweitens werden
mitnichten alle generischen Wörter bekämpft, nicht einmal alle maskulinen,
sondern nur diejenigen, zu denen es eine als weiblich markierte Form gibt.
Dagegen, "Mensch", "Gast" oder "Flüchtling" auch auf Frauen anzuwenden,
haben nur sehr wenige etwas, weil es "Menschin", "Gästin" und
"Flüchtlingin" nicht mehr gibt. Die letzten beiden hats mal gegeben --
seitdem ist der Sprachwandel erst einmal in die andere Richtung gegangen
als in den letzten 40 Jahren; vielleicht kommen sie ja jetzt wieder.
--
Helmut Richter
Stefan Ram
2009-10-13 12:34:37 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Dagegen, "Mensch", "Gast" oder "Flüchtling" auch auf Frauen anzuwenden,
Es ist bemerkenswert, daß es verschiedene Sprachen gibt,
in denen die Wörter für »Mensch« und »Mann« zusammenfallen,
darunter wohl Italienisch (»uomo«) und Englisch (»man«),
wo dann die geschlechtsneutrale Formulierung eine Umschreibung
(»essere umano«, »human being«) ist. Im Deutschen war es
vielleicht früher auch so als Luther WIMRE von der »Männin«
schrieb.

Ich hatte mir ja früher einmal ausgedacht, daß man Menschen
erklären könnte, man wolle wissen, wie sie sich bestimmte
Völker vorstellen und sie sollen doch einmal einen »typischen
Menschen aus Schweden« zeichnen. Tatsächlich würden wir dann
aber anschließend untersuchen, wie viele einen Mann gezeichnet
hätten. Wären das mehr als 50 Prozent?
Lothar Frings
2009-10-13 12:54:28 UTC
Permalink
  Es ist bemerkenswert, daß es verschiedene Sprachen gibt,
  in denen die Wörter für »Mensch« und »Mann« zusammenfallen,
  darunter wohl Italienisch (»uomo«) und Englisch (»man«),
  wo dann die geschlechtsneutrale Formulierung eine Umschreibung
  (»essere umano«, »human being«) ist.
Lustigerweise hat man beim Segeln die Formulierung
"Mann über Bord" mal in "Mensch über Bord" geändert,
aber "Alle Mann an Deck" ist geblieben.
Walter Schmid
2009-10-13 13:08:56 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Stefan Ram
Es ist bemerkenswert, daß es verschiedene Sprachen gibt,
in denen die Wörter für »Mensch« und »Mann« zusammenfallen,
darunter wohl Italienisch (»uomo«) und Englisch (»man«),
wo dann die geschlechtsneutrale Formulierung eine Umschreibung
(»essere umano«, »human being«) ist.
Lustigerweise hat man beim Segeln die Formulierung
"Mann über Bord" mal in "Mensch über Bord" geändert,
Ich halte das für frauenverachtend. Frauen gehen nie über Bord.

Gruss

Walter
Lothar Frings
2009-10-13 13:19:24 UTC
Permalink
Post by Walter Schmid
Post by Lothar Frings
Lustigerweise hat man beim Segeln die Formulierung
"Mann über Bord" mal in "Mensch über Bord" geändert,
Ich halte das für frauenverachtend. Frauen gehen nie über Bord.
Seltener. Denn angeblich entstehen die meisten MOB-Situationen
beim Über-Bord-Pinkeln.
Carsten Thumulla
2009-10-13 13:33:31 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Walter Schmid
Post by Lothar Frings
Lustigerweise hat man beim Segeln die Formulierung
"Mann über Bord" mal in "Mensch über Bord" geändert,
Ich halte das für frauenverachtend. Frauen gehen nie über Bord.
Seltener. Denn angeblich entstehen die meisten MOB-Situationen
beim Über-Bord-Pinkeln.
Die holt sich Neptun.


Carsten
--
Mi3 (MitbuergerMitMigrationshintergrund [tm])
usenet
Lothar Frings
2009-10-13 14:01:01 UTC
Permalink
Post by Carsten Thumulla
Post by Lothar Frings
Seltener. Denn angeblich entstehen die meisten MOB-Situationen
beim Über-Bord-Pinkeln.
Die holt sich Neptun.
Kann ich ihm auch nicht verübeln. Schließlich pinkelt
der Typ in sein Wohnzimmer.
Uwe Schickedanz
2009-10-13 16:27:33 UTC
Permalink
On Tue, 13 Oct 2009 07:01:01 -0700 (PDT), Lothar Frings
Post by Lothar Frings
Post by Carsten Thumulla
Post by Lothar Frings
Seltener. Denn angeblich entstehen die meisten MOB-Situationen
beim Über-Bord-Pinkeln.
Die holt sich Neptun.
Kann ich ihm auch nicht verübeln. Schließlich pinkelt
der Typ in sein Wohnzimmer.
Was natürlich anders wäre, würde eine Frau zunächst in die
Bordtoilette pinleln.

Gruß Uwe
--
Wie spricht man denn das Leerzeichen mit Akut aus? "Hmp!" oder so?
vG o
L_
=== http://www.sicherheitslampe.de === OL
Lothar Frings
2009-10-14 08:30:41 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
On Tue, 13 Oct 2009 07:01:01 -0700 (PDT), Lothar Frings
Post by Lothar Frings
Post by Carsten Thumulla
Post by Lothar Frings
Seltener. Denn angeblich entstehen die meisten MOB-Situationen
beim Über-Bord-Pinkeln.
Die holt sich Neptun.
Kann ich ihm auch nicht verübeln. Schließlich pinkelt
der Typ in sein Wohnzimmer.
Was natürlich anders wäre, würde eine Frau zunächst in die
Bordtoilette pinleln.
Stimmt, da gehts in den Schmutzwassertank.
Irgendwann landets im großen Kreislauf natürlich doch wieder
bei Neptun.
Helmut Richter
2009-10-13 13:20:15 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Lustigerweise hat man beim Segeln die Formulierung
"Mann über Bord" mal in "Mensch über Bord" geändert,
aber "Alle Mann an Deck" ist geblieben.
Das hat eine gewisse Logik. "alle Mann" kann nicht die Beschränkung nur
auf männliche Personen haben, sonst hieße "alle Männer". "Mann über Bord"
ist aber im Singular (nicht im Plural: "zwei Mann" vs. "zwei Männer")
zweideutig -- da ist im Zweifel die sexistische Interpretation zu wählen,
so dass die Abschaffung des Ausdrucks geboten ist.
--
Helmut Richter
Thomas Schade
2009-10-13 17:17:10 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Lustigerweise hat man beim Segeln die Formulierung
"Mann über Bord" mal in "Mensch über Bord" geändert,
aber "Alle Mann an Deck" ist geblieben.
Logisch, schließlich ging das früher weiter mit '..., die Frauen bleiben
in der Kombüse!' weiter. Irgendwann war dann der Nachsatz nicht mehr nötig.


Ciao
Toscha
--
Denken Sie immer daran: jetzt sind die guten, alten Zeiten,
von denen Sie in zwanzig Jahren schwärmen werden.
Helmut Richter
2009-10-13 20:21:11 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Es ist bemerkenswert, daß es verschiedene Sprachen gibt,
in denen die Wörter für »Mensch« und »Mann« zusammenfallen,
darunter wohl Italienisch (»uomo«) und Englisch (»man«),
wo dann die geschlechtsneutrale Formulierung eine Umschreibung
(»essere umano«, »human being«) ist. Im Deutschen war es
vielleicht früher auch so
Ja.
Post by Stefan Ram
als Luther WIMRE von der »Männin« schrieb.
Da wohl schon nicht mehr.

Luthers Problem war die Übersetzung eines Wortspiels. Übersetze doch mal
den Satz "Elizabeth wird eine Königin genannt, weil sie die Aufgaben
eines Königs hat" ins Englische, dann hast du dasselbe Problem.
--
Helmut Richter
Wolfgang Schwanke
2009-10-14 06:34:29 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Es ist bemerkenswert, daß es verschiedene Sprachen gibt,
in denen die Wörter für »Mensch« und »Mann« zusammenfallen,
darunter wohl Italienisch (»uomo«) und Englisch (»man«),
wo dann die geschlechtsneutrale Formulierung eine Umschreibung
(»essere umano«, »human being«) ist. Im Deutschen war es
vielleicht früher auch so
Ja.
Nein eigentlich nicht.
--
Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Frank Müller
2009-10-14 08:39:42 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Stefan Ram
Es ist bemerkenswert, daß es verschiedene Sprachen gibt,
in denen die Wörter für »Mensch« und »Mann« zusammenfallen,
darunter wohl Italienisch (»uomo«) und Englisch (»man«),
wo dann die geschlechtsneutrale Formulierung eine Umschreibung
(»essere umano«, »human being«) ist. Im Deutschen war es
vielleicht früher auch so
Ja.
Post by Stefan Ram
als Luther WIMRE von der »Männin« schrieb.
Da wohl schon nicht mehr.
Luthers Problem war die Übersetzung eines Wortspiels. Übersetze doch mal
den Satz "Elizabeth wird eine Königin genannt, weil sie die Aufgaben
eines Königs hat" ins Englische, dann hast du dasselbe Problem.
Nö, das Problem haben die Deutschen mit Enigma gelöst, nur die
Engländer waren wohl noch besser, die haben einen Polen gefunden
der das mit Ultra errechnet hat

Frank

Wolfgang Schwanke
2009-10-14 06:37:05 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Es ist bemerkenswert, daß es verschiedene Sprachen gibt,
in denen die Wörter für »Mensch« und »Mann« zusammenfallen,
darunter wohl Italienisch (»uomo«) und Englisch (»man«),
wo dann die geschlechtsneutrale Formulierung eine Umschreibung
(»essere umano«, »human being«) ist. Im Deutschen war es
vielleicht früher auch so
Deutsch und Englisch haben eine gemeinsamen Vorfahren. In dieser
Sprache bedeutete die Wortsippe "man" Mensch. In beiden Sprachen ist
unabhängig voneinander die Bedeutung auf "männlicher Mensch" verengt
worden, allerdings nur in einem Teil. Auch im Deutschen ist die
Urbedeutung in Teilen der Wortfamilie erhalten: man, jemand, niemand
--
Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Joachim Pense
2009-10-14 08:23:50 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Stefan Ram
Es ist bemerkenswert, daß es verschiedene Sprachen gibt,
in denen die Wörter für »Mensch« und »Mann« zusammenfallen,
darunter wohl Italienisch (»uomo«) und Englisch (»man«),
wo dann die geschlechtsneutrale Formulierung eine Umschreibung
(»essere umano«, »human being«) ist. Im Deutschen war es
vielleicht früher auch so
Deutsch und Englisch haben eine gemeinsamen Vorfahren. In dieser
Sprache bedeutete die Wortsippe "man" Mensch. In beiden Sprachen ist
unabhängig voneinander die Bedeutung auf "männlicher Mensch" verengt
worden, allerdings nur in einem Teil. Auch im Deutschen ist die
Urbedeutung in Teilen der Wortfamilie erhalten: man, jemand, niemand
Das Wort "Mensch" geht immerhin auch auf ahd. "mennisc" - männlich zurück.

Joachim
Frank Husel
2009-10-13 14:26:51 UTC
Permalink
Post by Felix Neumann
Post by Helmut Richter
Bei der Abschaffung generischer Wörter, soweit sie Maskulina sind,
zugunsten geschlechterdifferenzierender Wörter ist sie Sachlage ganz
anders.
Das mag wohl stimmen; nur im vorliegenden Fall paßt diese Diagnose
meines Erachtens nicht im gleichen Maße, wie es bei Binnen-I u.ä. der
Fall wäre.
"Erstsemester" ist ursprünglich eine metonymische Bezeichnung für
Studienanfänger -- in neutralem Genus. Je mehr dieser metonymische
Gebrauch nicht mehr gesehen wird, desto mehr wird Erstsemester analog
zu anderen Substantiven auf -er gesehen (und benutzt!), die Beruf,
Eigenschaften u.ä. bezeichnen (und eigentlich Ableitungen von Verben
sind -- aber wer sagt denn, daß Sprache logisch sei). Damit hat ein
ganz normaler Sprachwandel durch Volksetymologie stattgefunden: "/Der/
Erstsemester", analog zu "Müller", "Fahrer" und "Begleiter".
Soweit richtig analysiert. Der Haken daran ist nur, dass die mit -er
abgeleiteten Nomina agentis normalerweise vor der Endung irgendein
identifizierbares Lexem haben. 'Fahr(en)' und 'begleit(en)' sind
sofort identifizierbar, mit etwas Kenntnis weiß man auch den Müller
von 'mahlen, muhl, gemahlen' oder 'Mühle' herzuleiten.

Aber was ist dann bitte '(Erst)semest'?

Es ist schon klar, dass derartige Arten des analogen Ausgleichs anhand
der Form allein *auch* eine wesentliche Triebfeder des Sprachwandels
sein kann. Muster zur Angleichung findet man ja zuhauf, und hier
springt es ja ins Auge. Aber man muss schon ein wenig die
Bildungsprinzipien berücksichtigen, sonst geht's uns wie den Chinesen:
irgendwann klingen alle Wörter gleich, und wir heißen alle nur noch
"Wang" und "Chang". :-) (Aber das ist hier nicht das Thema.)

Oberflächliche Formenähnlichkeit und Formengleichheit in der Sprache
ist eigentlich trivial, jeder hat schon mal einen Kalauer gehört, der
damit spielt, dafür braucht es keine fortgeschrittene Sachkenntnis.


Frank, sich die böse Frage verkneifend, wie man
mit Chinesisch einen Taikonauten ins All bringt
Stefan Ram
2009-10-13 15:11:28 UTC
Permalink
Post by Frank Husel
Aber was ist dann bitte '(Erst)semest'?
Ich würde daraus höchsten »Erstsemestler« bilden.
Bei »Mittler« hat man ja auch die Endung »e« von
»Mitte« entfernt, so daß man auch die Entfernung
des als Endung wahrgenommenen »-er« rechtfertigen
könnte. »Erstsemestler« ist aber tatsächlich
seltener als »Erstsemester«.
Michael Schumacher
2009-10-13 10:16:31 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Sprachwandel entsteht immer durch Menschen, die die Neuerung
einführen und ist in diesem Sinne nie spontan.
Ein aktuelles Gegenbeispiel: seit Münte in seiner ersten PK nach
der Bundestagswahl den Begriff "Personaltableau" eingebracht hat,
scheint die gesamte Politiker- und Reporterschar einen Narren
daran gefressen zu haben. Ob sich der Begriff dauerhaft etabliert,
ist eine andere Frage, aber der Punkt ist: wenn dank Presse und
Medien solche "spontanen Neuerungen" starke Verbreitung finden,
finden sie (zumindest potentiell) auch sehr schnell Einzug in den
Sprachgebrauch. Andere Beispiele sind "Peanuts", "Humankapital"
und "notleidende Banken", oder der Name "Sarrazin", den ich noch
vor zwei Wochen mit einem Pharmaprodukt assoziiert hätte... ;-)


mike
Lothar Frings
2009-10-13 10:34:00 UTC
Permalink
Post by Michael Schumacher
Ein aktuelles Gegenbeispiel: seit Münte in seiner ersten PK nach
der Bundestagswahl den Begriff "Personaltableau" eingebracht hat,
scheint die gesamte Politiker- und Reporterschar einen Narren
daran gefressen zu haben.  
Wenn man jeden Tag unzählige Stunden mit ödem
Politgelaber füllen muß, ist man sicher für
jede Abwechslung dankbar.

[...]
Post by Michael Schumacher
oder der Name "Sarrazin", den ich noch
vor zwei Wochen mit einem Pharmaprodukt assoziiert hätte...  ;-)
Für mich klingt er einfach exotisch, wie eine Mischung
aus Sarazene und Muezzin.
Christian Seidl
2009-10-13 12:32:51 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Michael Schumacher
oder der Name "Sarrazin", den ich noch
vor zwei Wochen mit einem Pharmaprodukt assoziiert hätte...  ;-)
Für mich klingt er einfach exotisch, wie eine Mischung
aus Sarazene und Muezzin.
"Sarrazin" ist die französische Form für "Sarazene". Ich nehme an,
Herr Sarrazin hat hugenottische Vorfahren.

Ch.
Helmut P. Einfalt
2009-10-13 13:50:22 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Post by Lothar Frings
Post by Michael Schumacher
oder der Name "Sarrazin", den ich noch
vor zwei Wochen mit einem Pharmaprodukt assoziiert hätte... ;-)
Für mich klingt er einfach exotisch, wie eine Mischung
aus Sarazene und Muezzin.
"Sarrazin" ist die französische Form für "Sarazene". Ich nehme an,
Herr Sarrazin hat hugenottische Vorfahren.
Zum Sarraz sagt die Sarrazin:
"Geh, lass mich mal dein Fahrrad ziehn!"
Darauf zur Sarrazin der Sarraz:
"Ich mag das Ziehen meines Fahrrads!"

Helmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
Frank Husel
2009-10-13 21:55:06 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Michael Schumacher
oder der Name "Sarrazin", den ich noch
vor zwei Wochen mit einem Pharmaprodukt assoziiert hätte... ;-)
Für mich klingt er einfach exotisch, wie eine Mischung
aus Sarazene und Muezzin.
Für diese Umschreibung wird sich der so Bezeichnete
ganz sicher voller Überschwang bedanken.

F.
Walter P. Zaehl
2009-10-13 22:49:29 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Michael Schumacher
Ein aktuelles Gegenbeispiel: seit Münte in seiner ersten PK nach
der Bundestagswahl den Begriff "Personaltableau" eingebracht hat,
scheint die gesamte Politiker- und Reporterschar einen Narren
daran gefressen zu haben.
Wenn man jeden Tag unzählige Stunden mit ödem
Politgelaber füllen muß, ist man sicher für
jede Abwechslung dankbar.
[...]
Post by Michael Schumacher
oder der Name "Sarrazin", den ich noch
vor zwei Wochen mit einem Pharmaprodukt assoziiert hätte... ;-)
Für mich klingt er einfach exotisch, wie eine Mischung
aus Sarazene und Muezzin.
Ich denke da immer an den Zirkus meiner Kinderzeit: Sarrasani.

/Walter
Arnim Sommer
2009-10-14 00:46:52 UTC
Permalink
Post by Walter P. Zaehl
Post by Lothar Frings
Post by Michael Schumacher
Ein aktuelles Gegenbeispiel: seit Münte in seiner ersten PK nach
der Bundestagswahl den Begriff "Personaltableau" eingebracht hat,
scheint die gesamte Politiker- und Reporterschar einen Narren
daran gefressen zu haben.
Wenn man jeden Tag unzählige Stunden mit ödem
Politgelaber füllen muß, ist man sicher für
jede Abwechslung dankbar.
[...]
Post by Michael Schumacher
oder der Name "Sarrazin", den ich noch
vor zwei Wochen mit einem Pharmaprodukt assoziiert hätte... ;-)
Für mich klingt er einfach exotisch, wie eine Mischung
aus Sarazene und Muezzin.
Ich denke da immer an den Zirkus meiner Kinderzeit: Sarrasani.
Hieß der Besitzer etwa Suhrbier?

A°S
--
Kann man das klicken?
-- Klaus Knopper
Dieter Bruegmann
2009-10-13 11:36:34 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Sprachwandel entsteht immer durch Menschen, die die Neuerung
einführen und ist in diesem Sinne nie spontan.
Ein aktuelles Gegenbeispiel: seit Münte in seiner ersten PK nach [...]
und "notleidende Banken", oder der Name "Sarrazin", den ich noch
vor zwei Wochen mit einem Pharmaprodukt assoziiert hätte... ;-)
Wenn du Nachrichten aus Berlin gelesen hättest, wäre dir dieser
arrogante Plapperer schon länger ein unangenehmer Begriff gewesen...


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://didispandau.de

NP: (Dlr Kultur) »Jetzt bohren sie endlich!« - Kupfer in der Lausitz
Uwe Schickedanz
2009-10-13 16:17:47 UTC
Permalink
On Tue, 13 Oct 2009 13:36:34 +0200, Dieter Bruegmann
Post by Dieter Bruegmann
Wenn du Nachrichten aus Berlin gelesen hättest, wäre dir dieser
arrogante Plapperer schon länger ein unangenehmer Begriff gewesen...
Selbstverständlich. Aber warum um alles in der Wellt sollte man
Nachrichten aus Berlin (womöglich noch _über_ Berlin) lesen _wollen_?

Gruß Uwe
--
Wie spricht man denn das Leerzeichen mit Akut aus? "Hmp!" oder so?
vG o
L_
=== http://www.sicherheitslampe.de === OL
Dieter Bruegmann
2009-10-13 16:36:09 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Post by Dieter Bruegmann
Wenn du Nachrichten aus Berlin gelesen hättest, wäre dir dieser
arrogante Plapperer schon länger ein unangenehmer Begriff gewesen...
Selbstverständlich. Aber warum um alles in der Wellt sollte man
Nachrichten aus Berlin (womöglich noch _über_ Berlin) lesen _wollen_?
Es könnte ja sein, daß man mal über den Tellerrand der Provinz blicken
möchte.

Und für den, der jetzt etwas ähnliches wie "Berlin ist doch selber
Provinz" behauptet, habe ich auch einen schönen Textbaustein zur
Verfügung.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://didispandau.de

* 1926: Ray Brown, US-amerikanischer Jazzbassist (+ 2002)
Diedrich Dirks
2009-10-13 17:08:29 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Und für den, der jetzt etwas ähnliches wie "Berlin ist doch selber
Provinz" behauptet, habe ich auch einen schönen Textbaustein zur
Verfügung.
Behaupte ich mal, also her mit dem Textbaustein.
--
Diedrich
Dieter Bruegmann
2009-10-13 17:22:33 UTC
Permalink
Post by Diedrich Dirks
Post by Dieter Bruegmann
Und für den, der jetzt etwas ähnliches wie "Berlin ist doch selber
Provinz" behauptet, habe ich auch einen schönen Textbaustein zur
Verfügung.
Behaupte ich mal, also her mit dem Textbaustein.
Bitte sehr, bitte gleich: Berlin-Bashing ist äußerst billig, nicht im
mindesten originell und sagt mehr über den Bashenden als über Berlin
aus.

Aber du hast ja auch nicht gebasht.


Da"nke, Autohotkey!" Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://didispandau.de

ampe +8% * Elfuhr 65,71€ (-24,88) * Ebony & Ivory +15,13% * Schalbhuhe
uer +35,18% * Rosa Schlüpfer 60$ * Magenzitter +4% * Lachpfanne +49€ *
Gunhild Simon
2009-10-13 13:02:11 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Felix Neumann
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Wie unterscheidet man eigentlich normalen Sprachwandel von bösem,
übelbrütendem?
Sprachwandel entsteht immer durch Menschen, die die Neuerung einführen und
ist in diesem Sinne nie spontan. Es gibt aber durchaus Unterschiede, wie
explizit und bewusst der Sprachwandel angestoßen und durchgesetzt wird.
Ein Beispiel für recht spontanen Sprachwandel, der derzeit stattfindet,
ist die Abschaffung des Genitiv-s am Adjektiv (reines Herzens -> reinen
Herzens), der allmählich auf Nicht-Adjektive übergreift (jegliches Lebens
-> jeglichen Lebens; dieses Jahres -> diesen Jahres). Hier sind die ersten
beiden Beispiele akzeptiert, während das dritte vielfach kritisiert wird.
Dieses Problem habe ich auch gesehen, jedoch habe ich eine plausible
Erklärung dafür.

Derjenige, derselbe, derselbige und jeglicher usw. sind zwar
Demonstrativpronomen wie dieser, jener usw. Jedoch haben sie eindeutig
adjektivische Endungen und dazu kann letzteres tragen - während die
übrigen sie bereits implizieren - einen Artikel.: ein jeglicher. Das
ist jedoch bei dieser und jener nicht möglich: *der, *ein dieser,
jener.

Deshalb würde ich eher anmerken, daß *jenen Lebens falsch ist, es also
richtig *jenes* Lebens heißen muß.

Soweit ich weiß, läßt hier die DuGra 06 beide Formen zu, was mich
befremdet.

Gruß
Gunhild
Frank Müller
2009-10-12 11:57:01 UTC
Permalink
Post by Jon J Panury
Das Genöle der PoCo-Popanzpfleger darf die Aufklärung ebenso wenig
beirren wie das Gezote der Obsessiven!
Die - der Absicht nach - "Sexualisierung" der Umgangssprache, die -
der Absicht nach - Genderdifferenzierung: Ihnen ist zu wehren!
Denn das brütet mehr Übel, als vielen "immer
locker!"-Zeitgeisterfahrern schwant!
"Sexualisierung"? Hat das was mit dem Sexagesimalsystem zu tun?

Frank
Michael Schumacher
2009-10-12 23:35:40 UTC
Permalink
Post by Frank Müller
"Sexualisierung"? Hat das was mit dem Sexagesimalsystem zu tun?
Selbstverständlich!

Youth-endliche := 0xAFFE
Sex-ages := 0xDEAD


mike
Yvonne Steiner
2009-10-12 13:46:09 UTC
Permalink
Post by Jon J Panury
So gehört in DLF "Campus und Karriere".
"Ich bin Erstsemesterin..." usw. bla.
Warum durchzuckts mich immer wieder? Man sollte sich ja allmählich
daran gewöhnt haben...
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
So etwas wird ja nicht unbedacht gesagt, es unterläuft einem nicht -
nein, dahinter steckt Bewusstes, "Wollen" oder so.
Und genau das hast du auch gerade getan.
DU hättest nämlich - korrekterweise! - schreiben sollen:
"Ein Mikro-hingehalten-Statement einer Studentin", denn dem Kontext
ist ja zu entnehmen, dass du von einer einzelnen "Sie" berichtest.

Erst dann kannst du dich über ihre Antwort auslassen, wenn dich das so
glücklich macht.
Post by Jon J Panury
Das Genöle der PoCo-Popanzpfleger darf die Aufklärung ebenso wenig
beirren wie das Gezote der Obsessiven!
Die - der Absicht nach - "Sexualisierung" der Umgangssprache, die -
der Absicht nach - Genderdifferenzierung: Ihnen ist zu wehren!
Denn das brütet mehr Übel, als vielen "immer
locker!"-Zeitgeisterfahrern schwant!
Ob du selber verstehst, was du so in die Welt hinaus posaunst?
--
Yvonne Steiner
Jon J Panury
2009-10-12 15:20:12 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Jon J Panury
So gehört in DLF "Campus und Karriere".
"Ich bin Erstsemesterin..." usw. bla.
Warum durchzuckts mich immer wieder? Man sollte sich ja allmählich
daran gewöhnt haben...
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
So etwas wird ja nicht unbedacht gesagt, es unterläuft einem nicht -
nein, dahinter steckt Bewusstes, "Wollen" oder so.
Und genau das hast du auch gerade getan.
"Ein Mikro-hingehalten-Statement einer Studentin", denn dem Kontext
ist ja zu entnehmen, dass du von einer einzelnen "Sie" berichtest.
'Student' ist nach meinem Verständnis sexusneutral, oder besser:
indifferent; das grammatische Genus "Maskulinum", auf das Du ja wohl
anspielst, ändert daran nichts.

Jegliche Assoziation grammatischer Genera mit biologischen Sexus ist
untunlich und stützt und reproduziert eben jene antiaufklärerische
Sexualisierung.
Christian Seidl
2009-10-12 18:42:16 UTC
Permalink
Post by Jon J Panury
Post by Yvonne Steiner
Post by Jon J Panury
So gehört in DLF "Campus und Karriere".
"Ich bin Erstsemesterin..." usw. bla.
Warum durchzuckts mich immer wieder? Man sollte sich ja allmählich
daran gewöhnt haben...
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
So etwas wird ja nicht unbedacht gesagt, es unterläuft einem nicht -
nein, dahinter steckt Bewusstes, "Wollen" oder so.
Und genau das hast du auch gerade getan.
"Ein Mikro-hingehalten-Statement einer Studentin", denn dem Kontext
ist ja zu entnehmen, dass du von einer einzelnen "Sie" berichtest.
indifferent; das grammatische Genus "Maskulinum", auf das Du ja wohl
anspielst, ändert daran nichts.
Wie hier schon des öfteren ausgeführt worden ist, empfinden das heute
nicht mehr alle Sprecher des Deutschen so wie du. Das ist auch leicht
zu erklären, denn unabhängig von aller PC existieren ja seit alters
her auch Formen auf -in, wie z. B. "Freundin", "Königin". Da diese
sich ganz klar auf das Sexus "Femininum" beziehen, wird für manche
Leute das (Genus) Maskulinum bei "Freund", "König" immer stärker auf
das Sexus "Maskulinum" eingegrenzt.

Wie stark man das im Einzelfall so empfindet, hängt von verschiedenen
Faktoren ab.

Wir haben hier schon über Sätze diskutiert wie (von einer Frau
gesprochen)

"ich als Norddeutscher...",

was mir bereits ungrammatisch vorkommt, während andere finden, das
könne man durchaus sagen.

Ebenso schief kommt mir die Anrede

"Liebe Studenten"

unpassend vor, wenn das angesprochene Publikum gemischt ist. Für
andere ist das ganz unproblematisch.

Noch ein Beispiel: Selbst die konservativsten Schweizer, die finden,
die Weiber gehörten alle hintern Herd, werden sagen:

"Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf ist aus der SVP ausgeschlossen
worden."

Umgekehrt haben viele Deutsche Mühe mit einem Satz wie

"Bundeskanzlerin Angela Merkel stammt aus der ehemaligen DDR."

Andererseits finde auch ich es *nicht* falsch, zu sagen: "Alle meine
Freunde sind zu meiner Geburtstagsfeier gekommen".

Vorsichtig ausgedrückt, scheint es eine Art von Kontinuum zu geben:
Die Sprechen an dessen einem Ende verwenden auch für Frauen
ausschließlich die maskulinen Formen, die am anderen Pol für Frauen
immer die weiblichen Formen.

Ch.
Thomas Frieling
2009-10-12 19:21:42 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
(...)
Umgekehrt haben viele Deutsche Mühe mit einem Satz wie
"Bundeskanzlerin Angela Merkel stammt aus der ehemaligen DDR."
(...)
Verständlicherweise, denn sie stammt nicht aus der ehemaligen DDR.

Thomas
Ralf . K u s m i e r z
2009-10-12 23:38:12 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Thomas Frieling
Post by Christian Seidl
Umgekehrt haben viele Deutsche Mühe mit einem Satz wie
"Bundeskanzlerin Angela Merkel stammt aus der ehemaligen DDR."
(...)
Verständlicherweise, denn sie stammt nicht aus der ehemaligen DDR.
Nich'? Gips die noch?


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Thomas Frieling
2009-10-13 05:45:06 UTC
Permalink
Post by Ralf . K u s m i e r z
X-No-Archive: Yes
(...)
Post by Thomas Frieling
Verständlicherweise, denn sie stammt nicht aus der ehemaligen DDR.
Nich'? Gips die noch?
(...)
War Nero Kaiser des ehemaligen Römischen Reichs?

Thomas
Ralf . K u s m i e r z
2009-10-13 13:25:50 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Thomas Frieling
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Thomas Frieling
Verständlicherweise, denn sie stammt nicht aus der ehemaligen DDR.
Nich'? Gips die noch?
War Nero Kaiser des ehemaligen Römischen Reichs?
War er wohl. Die des neueren hatten deutschere Namen, sowas wie Otto,
Heinrich, Friedrich usw.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Thomas Frieling
2009-10-13 15:22:44 UTC
Permalink
Post by Ralf . K u s m i e r z
X-No-Archive: Yes
Post by Thomas Frieling
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Thomas Frieling
Verständlicherweise, denn sie stammt nicht aus der ehemaligen DDR.
Nich'? Gips die noch?
War Nero Kaiser des ehemaligen Römischen Reichs?
War er wohl.
Nein. Nero war niemals Kaiser des ehemligen Römischen Reichs. Er war
Kaiser des Römischen Reichs.

Thomas
Joachim Pense
2009-10-13 17:01:13 UTC
Permalink
Post by Ralf . K u s m i e r z
X-No-Archive: Yes
Post by Thomas Frieling
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Thomas Frieling
Verständlicherweise, denn sie stammt nicht aus der ehemaligen DDR.
Nich'? Gips die noch?
War Nero Kaiser des ehemaligen Römischen Reichs?
War er wohl. Die des neueren hatten deutschere Namen, sowas wie Otto,
Heinrich, Friedrich usw.
Er war Kaiser des _damaligen_ Römischen Reichs. Kaiser des _ehemaligen_
Römischen Reichs wäre er gewesen, wenn das Reich zu seiner Amtszeit nicht
mehr existiert hätte, er aber Kaiser eines Nachfolgegebildes gewesen wäre.

Joachim
Felix Neumann
2009-10-13 17:59:12 UTC
Permalink
Post by Thomas Frieling
Kaiser des
_ehemaligen_ Römischen Reichs wäre er gewesen, wenn das Reich zu
seiner Amtszeit nicht mehr existiert hätte, er aber Kaiser eines
Nachfolgegebildes gewesen wäre.
Angela Merkel ist also Bundeskanzlerin der ehemaligen DDR? Oder des
ehemaligen Deutschen Bundes?

-fn-
--
http://fxneumann.de
Diedrich Ehlerding
2009-10-13 18:29:25 UTC
Permalink
Post by Felix Neumann
Post by Thomas Frieling
Kaiser des
ehemaligen Römischen Reichs wäre er gewesen, wenn das Reich zu
seiner Amtszeit nicht mehr existiert hätte, er aber Kaiser eines
Nachfolgegebildes gewesen wäre.
Angela Merkel ist also Bundeskanzlerin der ehemaligen DDR? Oder des
ehemaligen Deutschen Bundes?
Mit "Kanzler" wird es in der Tat schwierig. Sehr wohl aber kann man etwa
sagen, dass Wilhelm II. Chef der damaligen preußischen Herrscherfamilie
Hohenzollern war, sein Ururenkel Georg Friedrich ist heute Chef der
ehemaligen preußischen Herrscherfamilie Hohenzollern.

Diedrich
--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungelesen entsorgt.
Joachim Pense
2009-10-13 20:29:43 UTC
Permalink
Post by Felix Neumann
Post by Thomas Frieling
Kaiser des
_ehemaligen_ Römischen Reichs wäre er gewesen, wenn das Reich zu
seiner Amtszeit nicht mehr existiert hätte, er aber Kaiser eines
Nachfolgegebildes gewesen wäre.
Angela Merkel ist also Bundeskanzlerin der ehemaligen DDR? Oder des
ehemaligen Deutschen Bundes?
Die Bundesrepublik ist AFAIK nicht Rechtsnachfolger der DDR. Beim Deutschen
Bund bin ich mir nicht sicher. Ich denke aber, ja, sie ist Bundeskanzlerin
des ehemaligen Deutschen Bundes.

Joachim
Oliver Cromm
2009-10-13 22:18:06 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Felix Neumann
Post by Thomas Frieling
Kaiser des
_ehemaligen_ Römischen Reichs wäre er gewesen, wenn das Reich zu
seiner Amtszeit nicht mehr existiert hätte, er aber Kaiser eines
Nachfolgegebildes gewesen wäre.
Angela Merkel ist also Bundeskanzlerin der ehemaligen DDR? Oder des
ehemaligen Deutschen Bundes?
Die Bundesrepublik ist AFAIK nicht Rechtsnachfolger der DDR. Beim Deutschen
Bund bin ich mir nicht sicher. Ich denke aber, ja, sie ist Bundeskanzlerin
des ehemaligen Deutschen Bundes.
Dennoch verstößt diese Formulierung gegen die Prinzipien sinnvoller
Kommunikation.

Es hilft auch nicht, wenn man jemandem, der das Büro von Professor
Schmidt sucht, sagt, es liege im ehemaligen Kinderkrankenhaus, wenn dort
am Eingang nur noch "Germanistisches Seminar" dransteht.
--
die gugel gehört seit je zur narrenkleidung:
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Joachim Pense
2009-10-14 04:30:05 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Joachim Pense
Post by Felix Neumann
Post by Thomas Frieling
Kaiser des
_ehemaligen_ Römischen Reichs wäre er gewesen, wenn das Reich zu
seiner Amtszeit nicht mehr existiert hätte, er aber Kaiser eines
Nachfolgegebildes gewesen wäre.
Angela Merkel ist also Bundeskanzlerin der ehemaligen DDR? Oder des
ehemaligen Deutschen Bundes?
Die Bundesrepublik ist AFAIK nicht Rechtsnachfolger der DDR. Beim
Deutschen Bund bin ich mir nicht sicher. Ich denke aber, ja, sie ist
Bundeskanzlerin des ehemaligen Deutschen Bundes.
Dennoch verstößt diese Formulierung gegen die Prinzipien sinnvoller
Kommunikation.
Es hilft auch nicht, wenn man jemandem, der das Büro von Professor
Schmidt sucht, sagt, es liege im ehemaligen Kinderkrankenhaus, wenn dort
am Eingang nur noch "Germanistisches Seminar" dransteht.
Das ist richtig. Es war ja eigentlich auch nur darum gegangen, dass Nero
seinerzeit sicher nicht Kaiser des _ehemaligen_ Römischen Reichs gewesen
ist.

Joachim
Helmut P. Einfalt
2009-10-14 04:43:40 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Es hilft auch nicht, wenn man jemandem, der das Büro von Professor
Schmidt sucht, sagt, es liege im ehemaligen Kinderkrankenhaus, wenn
dort am Eingang nur noch "Germanistisches Seminar" dransteht.
Wenn aber die Bezeichnung "ehemaliges Kinderkrankenhaus" für etwas, das
ein jeder noch als Kinderkrankenhaus gekannt hat (auch wenn es jetzt
kein Kinderkrankenhaus mehr ist), im allgemeinen Sprachgebrauch
verankert ist und etwas umschreibt, das man mangels besseren
Sammelbegriffs aus heutiger SIcht zwar korrekt, aber nur
etwas umständlich als "die fünf neu hinzugekommenen Institutsgebäude"
beezeichnen könnte, dann ist die Angabe schon sinnvoll.

Helmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
G.O.Tuhls
2009-10-14 06:47:43 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
Wenn aber die Bezeichnung "ehemaliges Kinderkrankenhaus" für etwas, das
ein jeder noch als Kinderkrankenhaus gekannt hat ...
Definiere "jeder"!
Wenn jemand das Büro von Prof. Schmidt sucht, gibt er deutlich zu
erkennen, dass er sich nicht auskennt. Wie weit diese Unkenntnis geht,
ist nicht ohne weiteres erkennbar, aber es liegt im Rahmen der
Wahrscheinlichkeit, dass dieser Mensch dann auch nicht weiß, wo da mal
ein Kinderkrankenhaus war.

Gruß
G.O.
Helmut P. Einfalt
2009-10-14 07:31:53 UTC
Permalink
Post by G.O.Tuhls
Post by Helmut P. Einfalt
Wenn aber die Bezeichnung "ehemaliges Kinderkrankenhaus" für etwas,
das ein jeder noch als Kinderkrankenhaus gekannt hat ...
Definiere "jeder"!
Post by Helmut P. Einfalt
... im allgemeinen Sprachgebrauch verankert ist...
ist nämlich der entscheidende Satzteil.

Man kann auch jünger als 20 Jahre sein und trotzdem den Begriff
"Kinderspital" kennen und mit ihm ganz bestimmte fünf neu hinzugekommene
Institutsgebäude verbinden.
Post by G.O.Tuhls
Wenn jemand das Büro von Prof. Schmidt sucht, gibt er deutlich zu
erkennen, dass er sich nicht auskennt.
Der gibt bitteschön zu erkennen, dass er nicht weiß, wo das Büro von Dr.
Schmidt ist -- das ist *schon* ein Unterschied.
Post by G.O.Tuhls
Wie weit diese Unkenntnis geht,
ist nicht ohne weiteres erkennbar, aber es liegt im Rahmen der
Wahrscheinlichkeit, dass dieser Mensch dann auch nicht weiß, wo da mal
ein Kinderkrankenhaus war.
"Sag, wo ist der Schmid eigentlich jetzt hingekommen?" -- "Seit heuer
ist sein Institut im Kinderkrankenhaus!" -- "Ah, ja, dann find ich ihn
schon."

Wer nämlich den Prof. Dr. Schmid aus Olivers fiktivem Beispiel sucht,
der ja nicht der Pitschko Alois vom Rohrreinigungsdienst, sondern die
Erstsemesterin (*ggg*) Manuela-Magdalena Mayer-Müllerpfnürz, und die
kennt entweder die auf dem Campus üblichen Bezeichnungen eh schon, oder
sie tut gut daran, sie beizeiten zu lernen.

Kurzum: für jemanden, dem "Neufünfland" zu blöd, "Beitrittsgebiet" zu
technokratisch und
"Mecklenburgvorpommernbrandenburgthüringensachsenundsachsenanhaltauchnoc
hdazu" zu unhandlich ist, der darf m.E. beruhigt "ehemalige DDR" sagen,
wenn er z.B. meint, dass der olle Schmidt von oben von irgendwo aus
Mecklenburg oder Vorpommern oder Brandenburg oder Sachsen oder Anhalt
oder Thüringen oder auch aus dem Osten Berlins kommt...

Helmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
Wolfgang Schwanke
2009-10-14 06:33:37 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Die Bundesrepublik ist AFAIK nicht Rechtsnachfolger der DDR.
Doch. Sie ist in alle Rechte und Pflichten der DDR eingetreten.
Post by Joachim Pense
Beim Deutschen Bund bin ich mir nicht sicher.
Ist sie, weil das Deutsche Reich dessen Rechtsnachfolger war.
Post by Joachim Pense
Ich denke aber, ja, sie ist
Bundeskanzlerin des ehemaligen Deutschen Bundes.
Eher nicht.
--
Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
R.R.Kopp
2009-10-12 20:48:53 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Post by Jon J Panury
indifferent; das grammatische Genus "Maskulinum", auf das Du ja wohl
anspielst, ändert daran nichts.
Wie hier schon des öfteren ausgeführt worden ist, empfinden das heute
nicht mehr alle Sprecher des Deutschen so wie du. Das ist auch leicht
zu erklären, denn unabhängig von aller PC existieren ja seit alters
her auch Formen auf -in, wie z. B. "Freundin", "Königin". Da diese
sich ganz klar auf das Sexus "Femininum" beziehen, wird für manche
Leute das (Genus) Maskulinum bei "Freund", "König" immer stärker auf
das Sexus "Maskulinum" eingegrenzt.
Ja, soweit haben es die sexistischen Sprachverbesserer mittlerweile
gebracht. Die ahnen ja nicht, was sie da angerichtet haben.

Ich konnte mein Leben lang immer sehr gut unterscheiden zwischen Genus
und weiblicher und Sexus. Aber dann kamen sie, die Sprachverhunzer -
vorneweg die Politiker, die sich in Seminaren schulen ließen, damit
sie ja auch immer von "Wählerinnen und Wählern" sprchen ohne sich zu
verhaspeln. Mittlerweile ist diese "Korrektheit" fast nur noch zu
unverständlichem Genuschel zusammengeschrumpelt. Worthülsen, die mit
dem ursprünglichen möglicherweise sogar berechtigten Anliegen der
Gleichbehandlung praktisch nichts mehr zu tun hat. Es ist eine zur
Formel verkommene Sonderform von Verlogenheit.

Warum muss ich in diesem Zusammenhang eigentlich an die "Deutsch-
Sowjetische Freundschaft" in der DDR denken? Etwa weil diese am
Schluss zu den drei Buchstaben "DSF" verkommen war?
Post by Christian Seidl
Noch ein Beispiel: Selbst die konservativsten Schweizer, die finden,
"Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf ist aus der SVP ausgeschlossen
worden."
Eine persönliche Anrede? Das finde ich als alter Sack (ist das sowas
wie konservativ?) durchaus angemessen und auch richtig. Was anderes
kommt da überhaupt nicht infrage.
Post by Christian Seidl
Umgekehrt haben viele Deutsche Mühe mit einem Satz wie
"Bundeskanzlerin Angela Merkel stammt aus der ehemaligen DDR."
Stimmt, mit der "ehemaligen DDR" habe ich auch so meine
Schwierigkeiten.
Post by Christian Seidl
Andererseits finde auch ich es *nicht* falsch, zu sagen: "Alle meine
Freunde sind zu meiner Geburtstagsfeier gekommen".
Meine Frau tät mich ganz schön komisch anschauen, wenn ich auch "alle
meine Freundinnen" zum Geburtstag einladen würde. Was nicht heißt,
dass da keine Freundinnen eingeladen sind; die kommen allerdings nicht
als Freundinnen, die gehören zu den Freunden.

"Liebe Freundinnen und ehemalige Freundinnen" oder so ähnlich?

Da ham wer den Schlamassel in Reinstform.
Post by Christian Seidl
Die Sprecher an dessen einem Ende verwenden auch für Frauen
ausschließlich die maskulinen Formen, die am anderen Pol für Frauen
immer die weiblichen Formen.
Warum sollte eine Kategorie, zum Beispiel die der Wähler, der
Studenten, der Beamten, der Kollegen und was sonst noch, jeweils in
ihrer männlichen und weiblichen Ausprägung in Erscheinung treten?
Demnächst werden wir wohl aus Gründen der Korrektheit wohl jeden
Menschen innerhalb einer Gruppe einzeln als Indiviguum ansprechen
müssen.
--
Rolf
Wolfgang Schwanke
2009-10-13 05:32:08 UTC
Permalink
Post by R.R.Kopp
Worthülsen, die mit
dem ursprünglichen möglicherweise sogar berechtigten Anliegen der
Gleichbehandlung praktisch nichts mehr zu tun hat.
Alles richtig, bis auf das berechtigte Anliegen. Die Innen-Sprache war
nie spontan, sondern immer, von Anfang an ein Ritual, dessen Befolgung
eingefordert wurde.
--
Now is ze time on Sprockets ven ve dance

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Carsten Thumulla
2009-10-13 07:44:03 UTC
Permalink
Post by R.R.Kopp
vorneweg die Politiker, die sich in Seminaren schulen ließen, damit
sie ja auch immer von "Wählerinnen und Wählern" sprchen ohne sich zu
verhaspeln. Mittlerweile ist diese "Korrektheit" fast nur noch zu
unverständlichem Genuschel zusammengeschrumpelt.
Wie der Honecker mit: soschalischtische
Helmut Richter
2009-10-13 08:25:32 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Wie hier schon des öfteren ausgeführt worden ist, empfinden das heute
nicht mehr alle Sprecher des Deutschen so wie du. Das ist auch leicht
zu erklären, denn unabhängig von aller PC existieren ja seit alters
her auch Formen auf -in, wie z. B. "Freundin", "Königin". Da diese
sich ganz klar auf das Sexus "Femininum" beziehen, wird für manche
Leute das (Genus) Maskulinum bei "Freund", "König" immer stärker auf
das Sexus "Maskulinum" eingegrenzt.
Die Erklärung ist *zu* leicht.

Über die Jahrhunderte hinweg sehen wir einen Wechsel im generischen
Gebrauch der maskulinen Formen für Personen, deren Geschlecht unbekannt
ist, auf deren Geschlecht es im Zusammenhang nicht ankommt und für
gemischte Gruppen. Der Wechsel geht in beide Richtungen. Wäre er "leicht
zu erklären", würde er immer in dieselbe Richtung verlaufen.
Post by Christian Seidl
Die Sprechen an dessen einem Ende verwenden auch für Frauen
ausschließlich die maskulinen Formen, die am anderen Pol für Frauen
immer die weiblichen Formen.
Vor allem ungenau ausgedrückt. Für Frauen werden höchst selten
ausschließlich maskuline Formen verwendet; vielmehr gibt es Leute, die
maskuline Formen *dann* *auch* für Frauen verwenden, wenn die
Voraussetzungen vorliegen, die ich in meinem vorangegangenen Absatz
aufgezählt habe. Und *nur* dann. Ich weiß allerdings nicht, ob du den
Unterschied zu deiner Behauptung siehst.
--
Helmut Richter
Christian Seidl
2009-10-13 13:21:22 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Über die Jahrhunderte hinweg sehen wir einen Wechsel im generischen
Gebrauch der maskulinen Formen für Personen, deren Geschlecht unbekannt
ist, auf deren Geschlecht es im Zusammenhang nicht ankommt und für
gemischte Gruppen. Der Wechsel geht in beide Richtungen.
Das stimmt und die Gegenbeispiele Gästin und Flüchtlingin gibt es –
 sie sind aber vergleichsweise selten. Vorderhand werden -in-Feminina
hauptsächlich zu abgeleiteten Nomina agentis neu gebildet. Darum
klingt dann "Gästin" schon etwas nach übertriebener PC.
Post by Helmut Richter
Wäre er "leicht
zu erklären", würde er immer in dieselbe Richtung verlaufen.
Post by Christian Seidl
Die Sprechen an dessen einem Ende verwenden auch für Frauen
ausschließlich die maskulinen Formen, die am anderen Pol für Frauen
immer die weiblichen Formen.
Vor allem ungenau ausgedrückt.
Präzisierungen sind immer willkommen.
Post by Helmut Richter
Für Frauen werden höchst selten
ausschließlich maskuline Formen verwendet; vielmehr gibt es Leute, die
maskuline Formen *dann* *auch* für Frauen verwenden, wenn die
Voraussetzungen vorliegen, die ich in meinem vorangegangenen Absatz
Du meintest wohl deine früheren Mails oben zu diesem Thema. –
Unglücklicherweise hat derjenige, der den Thread eröffnet hat, das mit
einem Rundumschlag verbunden, sodass man nicht weiß, was ihm
eigentlich nicht passt: nur die Form "Erstsemesterin" (die tatsächlich
mit der Regel bricht, dass nur Nomina mit Genus masculinum moviert
werden) oder das gesamte Phänomen der Movierung.
Post by Helmut Richter
aufgezählt habe. Und *nur* dann. Ich weiß allerdings nicht, ob du den
Unterschied zu deiner Behauptung siehst.
Wieso sollte ich nicht?

Ch.
Helmut Richter
2009-10-13 16:47:59 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Über die Jahrhunderte hinweg sehen wir einen Wechsel im generischen
Gebrauch der maskulinen Formen für Personen, deren Geschlecht unbekannt
ist, auf deren Geschlecht es im Zusammenhang nicht ankommt und für
gemischte Gruppen. Der Wechsel geht in beide Richtungen.
Das stimmt und die Gegenbeispiele Gästin und Flüchtlingin gibt es -
 sie sind aber vergleichsweise selten. Vorderhand werden -in-Feminina
hauptsächlich zu abgeleiteten Nomina agentis neu gebildet. Darum
klingt dann "Gästin" schon etwas nach übertriebener PC.
Sie werden schon von den meisten maskulinen Wörtern gebildet: Ärztin,
Chefin, Chirurgin, Enkelin, Feindin, Freundin, Fürstin, Göttin, Herrin,
Herzogin, Kameradin, Katholikin, Köchin, Königin, Närrin, Spionin, Tyrannin.
Die Gästin würde da schon hineinpassen. Es gibt keinen "logischen" Grund,
warum nicht, aber Sprache braucht ja nicht logisch zu sein.
Unglücklicherweise hat derjenige, der den Thread eröffnet hat, das mit
einem Rundumschlag verbunden, sodass man nicht weiß, was ihm
eigentlich nicht passt: nur die Form "Erstsemesterin" (die tatsächlich
mit der Regel bricht, dass nur Nomina mit Genus masculinum moviert
werden) oder das gesamte Phänomen der Movierung.
Ja, und das wird durch seinen letzten Beitrag nicht viel klarer.
--
Helmut Richter
Ralf Heinrich Arning
2009-10-13 18:44:12 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
die Form "Erstsemesterin" (die tatsächlich
mit der Regel bricht, dass nur Nomina mit Genus masculinum moviert
werden)
Aber nicht zum ersten Mal. Immer wieder denke ich gern an die
"Mitgliederinnen eines Nonnenklosters" zurück, von denen in einer
Pressezotiz zu lesen war.

Ralf
Yvonne Steiner
2009-10-13 19:55:41 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Christian Seidl
die Form "Erstsemesterin" (die tatsächlich
mit der Regel bricht, dass nur Nomina mit Genus masculinum moviert
werden)
Aber nicht zum ersten Mal. Immer wieder denke ich gern an die
"Mitgliederinnen eines Nonnenklosters" zurück, von denen in einer
Pressezotiz zu lesen war.
¯¯¯¯¯¯^¯¯¯¯
Freud'sche Fehlleistung oder bewusste Wortschöpfung?
--
Yvonne Steiner
Lorenz Sichelschmidt
2009-10-12 13:51:24 UTC
Permalink
Jon J Panury ereiferte sich über
"Erstsemesterin..."
Tja, da ward die Sprecherin zur Opferin herber
Kritik...

Was wohl passiert, wenn das Wort "Prinzessin"
fällt? Prinzessinnen sind doch gleich doppelt
'sexualisiert' - ihnen ist folglich zweifach
zu wehren.

Wird uns jetzt der Himmel auf den Kopf fallen?

Max
Ralf Heinrich Arning
2009-10-12 22:26:51 UTC
Permalink
Post by Jon J Panury
So gehört in DLF "Campus und Karriere".
"Ich bin Erstsemesterin..." usw. bla.
Warum durchzuckts mich immer wieder? Man sollte sich ja allmählich
daran gewöhnt haben...
Eine Mädchenin ist das erste Mal für längere Zeit von zu Hause fort und
nun auf Identitätssuche.

MUSEN ist in diesem Fall durchaus angebracht, von "Studentin" zu reden.
Das ist eine so normales Wort wie Lehrerin, Zauberin,
Nachrichtensprecherin, ...

"Erstsemester" ist MUSEN ein Neutrum. Das macht den Unterschied aus.

Ralf
Carsten Thumulla
2009-10-13 07:27:44 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
"Erstsemester" ist MUSEN ein Neutrum. Das macht den Unterschied aus.
Nein, es bezeichnet ein Semester. Ein Teilnehmer hieße es
Erstsemesterer, wenn es eine Erstsemesterin gäbe.

halbverdautes Zeugs in die Öffentlichkeit gekotzt


Carsten
--
Das Fleisch war verdoooorben,
ich wär fast gestooOOoorben,
...
Rat Stiwens
Joachim Pense
2009-10-13 10:59:45 UTC
Permalink
Post by Carsten Thumulla
Post by Ralf Heinrich Arning
"Erstsemester" ist MUSEN ein Neutrum. Das macht den Unterschied aus.
Nein, es bezeichnet ein Semester. Ein Teilnehmer hieße es
Erstsemesterer, wenn es eine Erstsemesterin gäbe.
Das Semester heist "erstes Semester". Ein Erstsemester ist ein Teilnehmer;
das Wort wird mEn meistens geschlechtsneutral im Plural gebraucht.
Gelegentlich auch im Femininum (Siehe Betreff) für weibliche Erstsemester.
Seltener im Singular (dann Neutrum) für männliche Erstsemester, dann meist
in Verbindung mit der weiblichen Variante.

Joachim
Carsten Thumulla
2009-10-13 11:51:36 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Carsten Thumulla
Post by Ralf Heinrich Arning
"Erstsemester" ist MUSEN ein Neutrum. Das macht den Unterschied aus.
Nein, es bezeichnet ein Semester. Ein Teilnehmer hieße es
Erstsemesterer, wenn es eine Erstsemesterin gäbe.
Das Semester heist "erstes Semester". Ein Erstsemester ist ein Teilnehmer;
das Wort wird mEn meistens geschlechtsneutral im Plural gebraucht.
Gelegentlich auch im Femininum (Siehe Betreff) für weibliche Erstsemester.
Seltener im Singular (dann Neutrum) für männliche Erstsemester, dann meist
in Verbindung mit der weiblichen Variante.
ok
Das Erstsemester umfaßt alle Insassen der ersten Semesters, nicht nur
die männlichen.

Heißen die nicht Rotärsche? ;)


Carsten
--
[Bush massiert Merkel]
Ich trinke nie wieder einen Schluck Alkohol, man sieht ja, was dabei
rauskommt! *SCNR* Grüße, Heiko Kradewitch
Joachim Pense
2009-10-13 16:59:24 UTC
Permalink
Post by Carsten Thumulla
Post by Joachim Pense
Post by Carsten Thumulla
Post by Ralf Heinrich Arning
"Erstsemester" ist MUSEN ein Neutrum. Das macht den Unterschied aus.
Nein, es bezeichnet ein Semester. Ein Teilnehmer hieße es
Erstsemesterer, wenn es eine Erstsemesterin gäbe.
Das Semester heist "erstes Semester". Ein Erstsemester ist ein
Teilnehmer; das Wort wird mEn meistens geschlechtsneutral im Plural
gebraucht. Gelegentlich auch im Femininum (Siehe Betreff) für weibliche
Erstsemester. Seltener im Singular (dann Neutrum) für männliche
Erstsemester, dann meist in Verbindung mit der weiblichen Variante.
ok
Das Erstsemester umfaßt alle Insassen der ersten Semesters, nicht nur
die männlichen.
Heißen die nicht Rotärsche? ;)
Beim Bund hießen sie Koffer; irgendwo habe ich jüngst gelesen, dass das Wort
aus der Mode gekommen ist.

Joachim
Thomas Schade
2009-10-13 17:29:03 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Carsten Thumulla
Heißen die nicht Rotärsche? ;)
Beim Bund hießen sie Koffer; irgendwo habe ich jüngst gelesen, dass das Wort
aus der Mode gekommen ist.
Nicht so ganz. Heute spricht man häufig vom 'Vollkoffer', allerdings
ohne Einschränkung auf BW-Angehörige. Und die Bezeichnung wird auch eher
nicht auf 'Anfänger' sondern Deppen i.a. angewendet. Zumindest im
hiesigen Sprachgebrauch. Wäre aber möglich, dass das aus dem
Austriakischen rübergeschwappt ist.


Ciao
Toscha
--
Alkohol, mäßig genossen,
schadet auch in größeren Mengen nicht.
Andreas Karrer
2009-10-13 17:31:27 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Beim Bund hießen sie Koffer;
Warum?

In der Schweizer Armee heissen sie "Hamburger", ich weiss aber nicht,
warum.

-Andi
Joachim Pense
2009-10-13 20:27:11 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Joachim Pense
Beim Bund hießen sie Koffer;
Warum?
Damals hieß es, sie hätten einen Koffer voll Tage. Vielleicht auch, weil sie
am allerersten Tag einen Koffer mit Kleidung etc. bei sich trugen.

Joachim
Wolfgang Schwanke
2009-10-13 05:26:37 UTC
Permalink
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik handelt.
--
Now is ze time on Sprockets ven ve dance

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Lothar Frings
2009-10-13 07:41:21 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik handelt.
Im ersten Semester. Also eine Abiturientin, aber
das heißt ja heute auch nicht mehr viel.
Uwe Schickedanz
2009-10-13 16:20:48 UTC
Permalink
On Tue, 13 Oct 2009 00:41:21 -0700 (PDT), Lothar Frings
Post by Lothar Frings
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik handelt.
Im ersten Semester. Also eine Abiturientin, aber
das heißt ja heute auch nicht mehr viel.
Abiturierende oder eher Abiturierte?


Gruß Uwe
--
Wie spricht man denn das Leerzeichen mit Akut aus? "Hmp!" oder so?
vG o
L_
=== http://www.sicherheitslampe.de === OL
Arnim Sommer
2009-10-13 20:50:11 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
On Tue, 13 Oct 2009 00:41:21 -0700 (PDT), Lothar Frings
Post by Lothar Frings
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik handelt.
Im ersten Semester. Also eine Abiturientin, aber
das heißt ja heute auch nicht mehr viel.
Abiturierende oder eher Abiturierte?
Abita.

A°S
--
Es gibt keinen Grund, Alkohol zu trinken, wohl aber stets einen
Anlaß.
-- Thomas Christian Dahme
Jakob Achterndiek
2009-10-13 07:41:06 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik handelt.
.. der German- und Germaninistik, bitte!

j/\a
--
Walter P. Zaehl
2009-10-13 22:52:06 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik handelt.
.. der German- und Germaninistik, bitte!
Einfacher: Germanistik und Gerfrauistik.

/Walter

PS Gsiefrauistik?
Helmut P. Einfalt
2009-10-14 04:47:08 UTC
Permalink
Post by Walter P. Zaehl
Post by Jakob Achterndiek
Post by Wolfgang Schwanke
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik handelt.
.. der German- und Germaninistik, bitte!
Einfacher: Germanistik und Gerfrauistik.
Gsiefrauistik?
Eben damit das nicht "Gsiefrauistik" heißt, hat die Republik Österreich
den Gsibergern eine eigene Universität in Schruns-Tschagguns verweigert.

HElmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
Wolfram Heinrich
2009-10-14 05:06:14 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
Post by Walter P. Zaehl
Post by Jakob Achterndiek
Post by Wolfgang Schwanke
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik handelt.
.. der German- und Germaninistik, bitte!
Einfacher: Germanistik und Gerfrauistik.
Gsiefrauistik?
Eben damit das nicht "Gsiefrauistik" heißt, hat die Republik Österreich
den Gsibergern eine eigene Universität in Schruns-Tschagguns verweigert.
Das wird Österreich kulturell um Jahrzehnte zurückwerfen.

Ciao
Wolfram
--
Es läßt sich ohne sonderlich viel Witz so schreiben, daß andere sehr viel
haben müssen, es zu verstehen.
G. CH. LICHTENBERG
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu>

Helmut P. Einfalt
2009-10-14 07:34:12 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Helmut P. Einfalt
Post by Walter P. Zaehl
Post by Jakob Achterndiek
Post by Wolfgang Schwanke
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik
handelt.
.. der German- und Germaninistik, bitte!
Einfacher: Germanistik und Gerfrauistik.
Gsiefrauistik?
Eben damit das nicht "Gsiefrauistik" heißt, hat die Republik
Österreich den Gsibergern eine eigene Universität in
Schruns-Tschagguns verweigert.
Das wird Österreich kulturell um Jahrzehnte zurückwerfen.
Österreich net, aber die Gsiberger.
Wobei, komme zu denken davon, die wern das garnicht merken, weil die
haben mangels Uni ja...

Helmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
Wolfram Heinrich
2009-10-14 08:41:33 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
Post by Wolfram Heinrich
Post by Helmut P. Einfalt
Post by Walter P. Zaehl
Post by Jakob Achterndiek
Post by Wolfgang Schwanke
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik handelt.
.. der German- und Germaninistik, bitte!
Einfacher: Germanistik und Gerfrauistik.
Gsiefrauistik?
Eben damit das nicht "Gsiefrauistik" heißt, hat die Republik
Österreich den Gsibergern eine eigene Universität in
Schruns-Tschagguns verweigert.
Das wird Österreich kulturell um Jahrzehnte zurückwerfen.
Österreich net, aber die Gsiberger.
Was sind jetzt eigentlich wieder diese Gsiberger?

Ciao
Wolfram
--
Gibst du einem Hungernden einen Fisch, dann hat er einen Tag zu essen.
Lehrst du ihn aber Fischen, dann hat er ein Leben zu essen.
CHINESISCHES SPRICHWORT
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> http://youtu.be/oDjbbkGVT4Q
Dieter Bruegmann
2009-10-14 06:20:03 UTC
Permalink
Post by Walter P. Zaehl
Post by Jakob Achterndiek
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Jon J Panury
Aber ist es in Ordnung, sich an die Kundgebungen ebenso freiwilliger
wie durchgreifender Verblödung zu gewöhnen?
Nicht, wenn es sich um eine Studierenderin der Germanistik handelt.
.. der German- und Germaninistik, bitte!
Einfacher: Germanistik und Gerfrauistik.
/Walter
PS Gsiefrauistik?
Mein Texthelfer-Script meint, daß es 'Gsiefräüistik' heißen muß.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://didispandau.de

19.15-20.00 Phoenix: Die Geschichte der Nordsee - Erste Küstenbewohner
Jon J Panury
2009-10-13 13:44:51 UTC
Permalink
Post by Jon J Panury
(...)
Das Genöle der PoCo-Popanzpfleger darf die Aufklärung ebenso wenig
beirren wie das Gezote der Obsessiven!
Die - der Absicht nach - "Sexualisierung" der Umgangssprache, die -
der Absicht nach - Genderdifferenzierung: Ihnen ist zu wehren!
Als Thread-Initiator erlaube ich mir anzumerken, dass das Obige aus
dem OP leider gar nicht diskutiert wird. Stattdessen die immer selben
mehr oder weniger launigen, komisch gemeinten Spitzfindereien einer-,
das immer selbe Eindreschen auf den PC-Popanz andererseits.

Da mach' ich dann mal den Ernstler und Spielverderber...

Nochmal zur Klärung:

Zur "political correctness"
"Political Corectness" (PC, PoCo) ist ein Kampfbegriff der GEGNER
(also solcher, die *Ablehnen*!) jeglicher sprachlicher Sorgfalt, die
althergebrachten ("traditionellen") diskriminatorischen oder gar
segregativen Sprachgebrauch kontert.
Diese - angefeindete - Sorgfalt fokussiert insbesondere auf die
Abschaffung (Unterlassung) der *Nennung* von Menschen oder
Menschengruppenbildungen unter Verwendung *beschreibender* Wörter oder
Wendungen, die _biologische oder andere nicht oder "praktisch nicht"
änderbare_ Eigenschaften ("Merkmale") betreffen.
Besonders bekannt - und bei den Gegnern verhasst - ist die Sorgfalt,
die auf Unterlassung _unnötiger Sexualisierung_ aus ist. (Was
Sexualisierung, was unnötige Sexualisierung ist - siehe unten!)

Warum aber das ganze?
Die moderne Vergesellschaftung benötigt die Differenzierung zB nach
biol. Geschlecht nicht nur - weit gehend - nicht mehr, diese
Differenzierung schadet sogar dem mentalen sich-Einrichten in der von
Wissenschaft und Technik geprägten Gesellschaft. Die lebenswirkliche
Bedeutung des Biologischen, der körperlichen Eigenschaft und
Verfassung eines Menschen - nimmt stetig ab.
Dem sollte die sprachliche "Ausrüstung" wenigstens in etwa
entsprechen.

Zur Sexualisierung
Sexualisierung ist ein - der bekannteste - antimoderner Bestand
umgangssprachlicher Welterfassung. Das biol. Geschlecht insbesondere
von Menschen wird markiert weit über die eventuelle Nötigkeit hinaus!
Damit wird ein biologisches "Merkmal", dessen Bedeutsamkeit
*abzubauen* ein ebenso zwangsläufiger wie historisch gewollter Inhalt
moderner menschlicher Bemühungen ist, beiläufig bestätigt und
reproduziert.
Welche Relevanz sollte das biol. Geschlecht haben, jenseits
medizinischer, physiologischer, evtl. noch psychologischer Themen?
Moderne Antwort: Keine!
Also besteht keine Notwendigkeit, das biol. Geschlecht an vielerlei
anderen Stellen ständig zu nennen, zu markieren. Es ist sogar
ausgesprochen antimodern.

Zu Sexismus
Sexismus ist, wenn Rechte (Berechtigungen) einem biol. Geschlecht
erteilt bzw. verweigert werden. (Biologistische Segregation)
Im weiteren, kolloquialen Sinne ist Sexismus das Herstellen
(Behaupten) eines Realnexus zwischen biol. Geschlecht und irgend einem
Verhältnis jenseits bestimmter physiologischer Tatsachen.


Eigentlich ist das Thema in desd OT - aber wo wäre es weniger OT?

JJ
Marc Olschok
2009-10-13 16:58:48 UTC
Permalink
Jon J Panury <***@online.de> wrote:
[...]
Post by Jon J Panury
Warum aber das ganze?
Die moderne Vergesellschaftung benötigt die Differenzierung zB nach
biol. Geschlecht nicht nur - weit gehend - nicht mehr, diese
_______________________________^^^^^^^^^^^____
Igitt.
Post by Jon J Panury
Differenzierung schadet sogar dem mentalen sich-Einrichten in der von
Wissenschaft und Technik geprägten Gesellschaft.[...]
--
Marc
Jon J Panury
2009-10-13 16:03:35 UTC
Permalink
Das Elend ist, dass es gelang, etwas als "fortschrittlich" zu
etikettieren - nämlich die "Gleichbehandlung der Geschlechter" o.s.ä.
-, das in Wirklichkeit auf etwas Rückschrittliches, Antimodernes
hinausläuft, nämlich auf Verstärkung der Sexualisierung.

Der echte Fortschritt wäre die "Gleichbehandlung" der Art, dass es
*Nichtbehandlung* wäre!

Die Popanzdrescher der anti-PC-Fraktion tun das - oberflächlich
betrachtet - Richtige, aber mit einer völlig antimodernen Begründung.
Sie fänden sich auch nie bereit zu jener gefordeten *Nicht*behandlung
der biol. Geschlechter jenseits des einschlägigen fachlichen Kontexts.
Daniela Duerbeck
2009-10-13 22:32:09 UTC
Permalink
Post by Jon J Panury
"Ich bin Erstsemesterin..." usw. bla.
Ich hab damals immer gesagt: "Ich bin im ersten Semester." Das ist
einfach, prägnant und präzise und man braucht sich keine Gedanken zu
machen ob einer geschlechtsspezifischen Formulierung.

Viele Grüße von Dani

P.S: Bei der Gelegenheit: Eine Frau, die in der neunten Woche schwanger
ist, ist doch auch einfach "in der neunten Woche". Sie ist keine
"Neuntwöchnerin" o.ä.
Wolfgang Schwanke
2009-10-14 06:30:01 UTC
Permalink
Post by Daniela Duerbeck
Post by Jon J Panury
"Ich bin Erstsemesterin..." usw. bla.
Ich hab damals immer gesagt: "Ich bin im ersten Semester." Das ist
einfach, prägnant und präzise und man braucht sich keine Gedanken zu
machen ob einer geschlechtsspezifischen Formulierung.
Die braucht man sich auch so nicht zu machen. Solche Fehlleistungen wie
oben kommen erst durch PC-Denken zustande. Wenn man das weglässt hat
man kein Problem.
Post by Daniela Duerbeck
P.S: Bei der Gelegenheit: Eine Frau, die in der neunten Woche schwanger
ist, ist doch auch einfach "in der neunten Woche". Sie ist keine
"Neuntwöchnerin" o.ä.
Warum nicht? Das ist allerdings nicht analog zur Fehlleistung:
Der Neuntwöchner, die Neuntwöchnerin, passt. Der Erstsemester ... äh ..
--
Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Lothar Frings
2009-10-14 07:04:20 UTC
Permalink
Post by Daniela Duerbeck
P.S: Bei der Gelegenheit: Eine Frau, die in der neunten Woche schwanger
ist, ist doch auch einfach "in der neunten Woche". Sie ist keine
"Neuntwöchnerin" o.ä.
Aber kurz nach der Geburt war sie früher mal eine
"Wöchnerin". Heute sagt man das vermutlich auf Latein.
Jon J Panury
2009-10-14 07:43:24 UTC
Permalink
Post by Daniela Duerbeck
Post by Jon J Panury
"Ich bin Erstsemesterin..." usw. bla.
Ich hab damals immer gesagt: "Ich bin im ersten Semester." Das ist
einfach, prägnant und präzise und man braucht sich keine Gedanken zu
machen ob einer geschlechtsspezifischen Formulierung.
Diese Gedanken sollte man sich vernünftiger- und auch moderner Weise
eben sowieso nicht zu machen haben.
*Darum* sollte dieser Thread eigentlich gehen: Dass das Moderne nicht
ist, eine etwa "richtige" geschlechtsspezifische Formulierung zu
verwenden, sondern *gar keine* Geschlechtsspezifik zu verwenden.
Lothar Frings
2009-10-14 08:12:29 UTC
Permalink
Post by Jon J Panury
*Darum* sollte dieser Thread eigentlich gehen: Dass das Moderne nicht
ist, eine etwa "richtige" geschlechtsspezifische Formulierung zu
verwenden, sondern *gar keine* Geschlechtsspezifik zu verwenden.
Die Frage ist aber, ob die "männlichen" Wörter wie
z. B. "Student" geschlechtsspezifisch sind oder nicht.
Christian Seidl
2009-10-14 08:21:59 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Jon J Panury
*Darum* sollte dieser Thread eigentlich gehen: Dass das Moderne nicht
ist, eine etwa "richtige" geschlechtsspezifische Formulierung zu
verwenden, sondern *gar keine* Geschlechtsspezifik zu verwenden.
Die Frage ist aber, ob die "männlichen" Wörter wie
z. B. "Student" geschlechtsspezifisch sind oder nicht.
Wenn's keine gibt, gibt's offenbar gar nirgends eine. Also muss es
eben doch heißen "König Elisabeth" bzw. "mein Freund Susanne".

Fragen tu ich mich dann nur, weshalb die Sprache so umständlich und
unmodern ist und bei gewissen Verwandtschafts- und Tierbezeichnungen
zwischen Mann und Frau sogar mit verschiedenen Wörtern unterscheidet.
Das ist ja dann eigentlich unsinnig. Es muss also heißen "mein Onkel
Martha" bzw. "ich habe den Stier gemolken". Usw.

Ch.
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