Post by Gerd ChalupeckyPost by Falk Schade...
Wobei das
m.E. die erste Ostalgie Show war wo überhaupt mal die unschöne DDR
Seite( Stasi, Verfolgung... ) erwähnt wurde. Wobei RTL da sicher
nicht auf Vollständigkeit aus war.
Das ausgerechnet das Schicksal einer 14jährigen, die in
Vor-DDR-Zeiten - ergo der SBZ - wegen einer Lappalie von einem SMT
verurteilt worden war, dazu benutzt wurde, wirkte nach meinem
Empfinden aufgesetzt und daher irgendwie peinlich.
Also wie sich die Bilder gleichen :-)
Wenn man im Osten früher ein Buch oder eine Arbeit schreiben musste,
dann gab es einen Zwang, vom Sieg des Sozialismus über ein Honecker-
Zitat und die Früchte der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution,
die ruhmreichen Kosmonauten und die bemannte Multispektralkamera
im Orbit, die Erfolge der Sportler als Diplomaten in Uniform zum
eigentlichen Anliegen zu kommen - etwa ein ABC der Gartenarbeit.
Ich habe viele solcher Arbeiten gesehen und amüsiere mich heute
noch köstlich.
Der Zwang bestand darin, dass Gutachter/Kritiker/Benoter selber
einen Zwang hatten, nur dann ein gutes Urteil abzugeben, wenn das
auch da war - sonst war dies fast schon mutig für diese Leute :-))
Heute ist es doch genauso!
Wenn man eine Sendung über die Kultur der DDR machen will,
muss man Stasi, Bespitzelung, roten Terror erwähnen, nur um nicht
von den anderen kritisiert su werden (die also keinen Deut anders sind).
Warum konnte es früher nicht NUR ein Gartenbuch geben - und
dann eine gesellschaftspolitische Abhandlung?
Warum kann es heute nicht NUR eine Sendung geben, die zeigt,
worüber wir uns früher amüsiert haben, was früher für uns lustig
war?
Und dann eine ordentliche Dokumentation über die Stasi, den
Widerstand - die ich auch mal in einer umfassenderen Form gern
sehen würde - mehr als das, was als einfacher Betroffenheitsjournalismus
mit Tränendrüsenappellen und einer Aneinaderreihung von
Einzelfällen (die alle wirklich schlimm waren) da meist kommt.
Deutsche sind einfach viel zu zwanghaft!