Wolfgang Strobl
2018-06-23 11:41:51 UTC
2015 hat Anton Ertl hier einen interessanten Thread mit dem Subject
"Elektrische Schaltung: Warum jetzt?" gestartet, den ich damals mangels
Interesse und Erfahrung nicht verfolgt hatte. Kürzlich hatte ich einen
Tag lang Gelegenheit, aber zu kurz, um Erfahrung damit zu gewinnen. Vor
allem bin ich aber bis auf eine Probefahrt gar nicht selber damit
gefahren und wollte auch keinen weiteren Tag Miete zahlen, nur um damit
herumzuspielen.
Um mein Interesse zu wecken, hat es aber gereicht, also habe ich nach
unserer Rückkehr erst mal den o.a. Thread nachgelesen, woraus sich dann
ein paar Fragen bzw. Anmerkungen ergeben.
Das gemietete Rad war ein schon ziemlich ausgelutschtes BMC Granfondo
GF01 mit Ultegra-Ausstattung, konventionellen Felgenbremsen und
elektrischen Schaltung, die wohl vom Di2-Typ sein dürfte. U.a. war ein
mit bm-ew90-a bezeichnetes Kästchen am Vorbau, Schaltbremsgriffe mit
jeweils zwei Tastern sowie elektrisch angetriebener Umwerfer und
Schaltwerk, jeweils nur mit "Shimano Ultegra" beschriftet.
Da der Vermieter versicherte, die Schaltung funktioniere weitgehend so
wie die gewohnten mechanischen Bremsschaltgriffe, und ansonsten nicht
sonderlich gesprächig bzw. eloquent war, da die Schaltung bei einer
Probefahrt i.W. funktionierte und last but not least, wir nicht zu viel
Zeit im Laden verschwenden sondern fahren wollten, haben wir auf
detaillierte Erklärungen verzichtet. War auch kein Problem. Der Umstand,
daß die Schaltung aber eben _nicht_ analog zu der gewohnten Hebelei
funktionierte, obwohl sie optisch weitgehend so aussah, hat dann doch zu
einigen Irritationen geführt, a la "seltsam, die schaltet manchmal in
die falsche Richtung". Da ich zum damaligen Zeitpunkt nichst von den
verschiedenen "sychronized shift"-Modi wusse, bin ich selber gar nicht
auf die Idee gekommen, beim Rumprobieren auf kombinierte Schaltfolgen zu
achten.
Aus dem Umstand, daß es mein Sohn einmal geschafft hatte, die Kette
diagonal zu schalten, schließe ich, daß von den lt. Shimano zwei
verfügbaren Modi der Modus "Semi" eingestellt war, d.h. der Umwerfer
folgt dem Schaltwerk, aber nicht umgekehrt.
Aus der ziemlich unübersichtlichen Gemengelage an Beschreibungen bei
Shimano und im Web schließe ich, daß es nur die zwei Modi gibt, daß man
aber Einfluß auf div. Parameter hat, z.B. was das Timing angeht, dies
aber nur über ein proprietäres Programm bzw. eine App modifiziert werden
kann. Einem Abschnitt weiter unten in
http://carltonbale.com/shimano-di2-everything-you-need-to-know/ entnehme
ich, daß neuere Komponenten via der E-tube-Software (und damit
verabreichter Firmware) dann aber recht weitgehend konfigurierbar sind,
insb. daß die ingesamt vier Schalter einzel belegbar sein sollen. Damit
müsste eigentlich sogar das konventionelle, nicht automatische
Betätigungsmuster der konventionellen mechanischen Bremsschalthebel
konfigurierbar sein. Trifft das zu?
Die Schaltung hat erstaunlich problemlos funktioniert, soweit ich das
aus einem gewissen Abstand beurteilen konnte. Persönlich sagt mir das
Betätigen von Tastern statt der gewohnten Drehhebel zwar nicht zu, das
dürfte jedoch eine Frage der Gewöhnung sein. Den Kompatibilitätswirrwarr
finde ich abschreckend. Da aus div. Gründen mein 2010 erworbenes Rennrad
mit seiner konventionellen Schaltung noch sehr gut erhalten ist und
sicherlich noch ein paar weitere Jahre durchhalten wird, habe ich
mittelfristig auch keinen Ersatzbedarf, schon gar nicht zu diesen
Preisen. Dennoch, die Technik funktioniert und hat noch Potential, man
wird also mehr damit konfrontiert werden, egal ob man sich Räder leiht
oder jemanden berät, der zwischen verschiedenen Variante abwägt.
Deshalb zusammengefasst noch mal die Frage: habe ich was wesentliches
übersehen? Was ist derzeit die typische bezahlbare Ausstattung, wenn man
elektrisch schalten will? Gib es eine zur ST-6703 analoge elektrische
Variante, also 3x10? Mir scheint, man ist auf 2x11 zurückgeworfen.
"Elektrische Schaltung: Warum jetzt?" gestartet, den ich damals mangels
Interesse und Erfahrung nicht verfolgt hatte. Kürzlich hatte ich einen
Tag lang Gelegenheit, aber zu kurz, um Erfahrung damit zu gewinnen. Vor
allem bin ich aber bis auf eine Probefahrt gar nicht selber damit
gefahren und wollte auch keinen weiteren Tag Miete zahlen, nur um damit
herumzuspielen.
Um mein Interesse zu wecken, hat es aber gereicht, also habe ich nach
unserer Rückkehr erst mal den o.a. Thread nachgelesen, woraus sich dann
ein paar Fragen bzw. Anmerkungen ergeben.
Das gemietete Rad war ein schon ziemlich ausgelutschtes BMC Granfondo
GF01 mit Ultegra-Ausstattung, konventionellen Felgenbremsen und
elektrischen Schaltung, die wohl vom Di2-Typ sein dürfte. U.a. war ein
mit bm-ew90-a bezeichnetes Kästchen am Vorbau, Schaltbremsgriffe mit
jeweils zwei Tastern sowie elektrisch angetriebener Umwerfer und
Schaltwerk, jeweils nur mit "Shimano Ultegra" beschriftet.
Da der Vermieter versicherte, die Schaltung funktioniere weitgehend so
wie die gewohnten mechanischen Bremsschaltgriffe, und ansonsten nicht
sonderlich gesprächig bzw. eloquent war, da die Schaltung bei einer
Probefahrt i.W. funktionierte und last but not least, wir nicht zu viel
Zeit im Laden verschwenden sondern fahren wollten, haben wir auf
detaillierte Erklärungen verzichtet. War auch kein Problem. Der Umstand,
daß die Schaltung aber eben _nicht_ analog zu der gewohnten Hebelei
funktionierte, obwohl sie optisch weitgehend so aussah, hat dann doch zu
einigen Irritationen geführt, a la "seltsam, die schaltet manchmal in
die falsche Richtung". Da ich zum damaligen Zeitpunkt nichst von den
verschiedenen "sychronized shift"-Modi wusse, bin ich selber gar nicht
auf die Idee gekommen, beim Rumprobieren auf kombinierte Schaltfolgen zu
achten.
Aus dem Umstand, daß es mein Sohn einmal geschafft hatte, die Kette
diagonal zu schalten, schließe ich, daß von den lt. Shimano zwei
verfügbaren Modi der Modus "Semi" eingestellt war, d.h. der Umwerfer
folgt dem Schaltwerk, aber nicht umgekehrt.
Aus der ziemlich unübersichtlichen Gemengelage an Beschreibungen bei
Shimano und im Web schließe ich, daß es nur die zwei Modi gibt, daß man
aber Einfluß auf div. Parameter hat, z.B. was das Timing angeht, dies
aber nur über ein proprietäres Programm bzw. eine App modifiziert werden
kann. Einem Abschnitt weiter unten in
http://carltonbale.com/shimano-di2-everything-you-need-to-know/ entnehme
ich, daß neuere Komponenten via der E-tube-Software (und damit
verabreichter Firmware) dann aber recht weitgehend konfigurierbar sind,
insb. daß die ingesamt vier Schalter einzel belegbar sein sollen. Damit
müsste eigentlich sogar das konventionelle, nicht automatische
Betätigungsmuster der konventionellen mechanischen Bremsschalthebel
konfigurierbar sein. Trifft das zu?
Die Schaltung hat erstaunlich problemlos funktioniert, soweit ich das
aus einem gewissen Abstand beurteilen konnte. Persönlich sagt mir das
Betätigen von Tastern statt der gewohnten Drehhebel zwar nicht zu, das
dürfte jedoch eine Frage der Gewöhnung sein. Den Kompatibilitätswirrwarr
finde ich abschreckend. Da aus div. Gründen mein 2010 erworbenes Rennrad
mit seiner konventionellen Schaltung noch sehr gut erhalten ist und
sicherlich noch ein paar weitere Jahre durchhalten wird, habe ich
mittelfristig auch keinen Ersatzbedarf, schon gar nicht zu diesen
Preisen. Dennoch, die Technik funktioniert und hat noch Potential, man
wird also mehr damit konfrontiert werden, egal ob man sich Räder leiht
oder jemanden berät, der zwischen verschiedenen Variante abwägt.
Deshalb zusammengefasst noch mal die Frage: habe ich was wesentliches
übersehen? Was ist derzeit die typische bezahlbare Ausstattung, wenn man
elektrisch schalten will? Gib es eine zur ST-6703 analoge elektrische
Variante, also 3x10? Mir scheint, man ist auf 2x11 zurückgeworfen.
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Radhelme sind die Bachblüten des Straßenverkehrs
Radhelme sind die Bachblüten des Straßenverkehrs