Post by Stefan RamVorhin wollte Helmut aber noch nicht so recht. Vielleicht
äußert er sich ja später noch einmal dazu.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich in der Rolle des
Gruppengrammatikpapstes (wenigstens dort wo ich mich auskenne -- es gibt
auch Dinge, wo ich mich nicht drantraue) wohlfühlen soll. Eigentlich steht
ja alles schon im Betreff: Genitiv doppelt.
Es sind zwei Genitive in "hilft bei der Erfüllung eines deiner Wünsche",
einer beantwortet "Erfüllung wessen?" und der andere "einer wovon?". Und
die sind völlig unabhängig voneinander; geschwollen ausgedrückt: sie
gehören zu verschiedenen Nominalphrasen. Das merkt man beim Deklinieren
der ersten der beiden Nominalphrasen, bei der die zweite unverändert im
Genitiv bleibt:
N: einer deiner Wünsche
G: eines deiner Wünsche
D: einem deiner Wünsche
A: einen deiner Wünsche
Es ist nichts Besonderes, dass eine Nominaphrase in einem Fall eine
Nominalphrase im selben oder in einem anderen Fall enthält -- jedenfalls
ist es keine Spezialität des Genitivs:
N/G: einer deiner Wünsche
N/D: ein dir zustehender Geldbetrag
N/A: ein dich schätzender Freund
Hier aber geht die erste der Nominalphrasen später, nach dem Einschub der
anderen Nominalphrase, weiter, und deswegen steht hier im Nominativ "ein"
statt "einer". Solches geht natürlich auch mit dem Genitiv:
N/G: ein deiner harrender Freund
Alle diese Beispiele lassen sich nach dem obigen Muster deklinieren, wobei
nur die Teile, die zur ersten, die andere umklammernden Nominalphrase
gehören, durchdekliniert werden, nicht aber die zweite, innere
Nominalphrase, z.B.:
N/D: ein dir zustehender Geldbetrag
G/D: eines dir zustehenden Geldbetrages
D/D: einem dir zustehenden Geldbetrag
A/D: einen dir zustehenden Geldbetrag
Die anderen als Übungsaufgabe.
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Helmut Richter