Post by Helmut BarthWenn Du heute ein Auto versichern willst und mit dem Wunsch uninformiert
zu einem Versicherungsvertreter in dessen Agentur gehst bekommst Du auch
nicht das günstigste Angebot oder gar die Empfehlung zu einem
günstigeren Konkurrenten zu gehen.
Immer diese unsäglichen Vergleiche. Versicherungen gibt es wie Sand am
Meer. Da hab ich viele Angebote und suche mir das Beste heraus. In meinem
Fall gibt es nur einen Anbieter und habe bei diesem nach dem günstigsten
Preis gefragt. Und eine Schaltergebühr für den Ticketverkauf ist vor
einiger Zeit fallengelassen worden.
Post by Helmut BarthDa das Schalterpersonal wohl
Verkaufsprovisionen bekommt ist der Automat in diesem Sinne auch ein
Konkurrent, genau wie die Schalter der Verkehrsverbünde, und ein Verweis
an jene quasi das Sägen am eigenen Arbeitsplatz.
Das ist Unsinn. Du redest dir das Verhalten der Bahn schön. Und der Hinweis
auf den Arbeitsplatz möchte ich fast schon zynisch nennen. Für den Abbau
der Arbeitsplätze ist der Vorstand der Bahn verantwortlich, und nicht die
Arbeiter/Angestellten selber. Es ist irre, dass Solidarität der
Bahnmitarbeiter anscheinend Solidarität mit den oberen Hierarchien bedeutet
und nicht Solidarität mit den Kollegen, die auf gleicher Stufe (oder
tiefer) stehen.
Post by Helmut BarthInformiert sein ist im übrigen kein Verbrechen, und ich unterstelle
jedem, der in der Lage ist hier anschließend herumzuheulen, dass er auch
in der Lage gewesen wäre, relativ leicht an einschlägige Informationen
zu gelangen.
Genau deswegen bin ich an den Schalter gegangen. Ich kaufe meine Tickets in
der Regel online. Nur bei Strecken und/oder Zeiten, bei denen ich mich
nicht auskenne, gehe ich an den Schalter um mich aus erster Hand zu
informieren.
Post by Helmut BarthWer sich nicht informiert, und das gilt zb. auch für
Sonderangebote in den Super- und Elektronikmärkten, den bestraft das Leben.
Schon wieder ein Vergleich, der hinkt. Es gibt bei der Bahn kaum eine
Konkurrenzsituation. Selbstverständlich verlange ich von der Bahn kein
Hinweis auf günstigere Tickets bei Konkurrenten.
Aber die Situation, die du zu verteidigen scheinst, nämlich für ein und
dieselbe Strecke unterschiedliche Preise zu verlangen und dieses
hinterhältig zu verschweigen, ist schäbig.
Zumal es ja auch nicht durchgängig so ist. Ein RE-Ticket hätte genauso viel
wie am Automaten gekostet. Und das ist das perfide daran: Mal so, mal so.
Schon Verwirrung stiften, damit der Kunde irritiert wird und mehr zahlt als
er eigentlich müsste.
Post by Helmut BarthPost by Frank GrimmIch habe am Schalter gesagt, dass ich die günstigste
Möglichkeit für die Reise suche. Wäre die Antwort gewesen: "Die günstigste
Möglichkeit kriegen sie am Automaten.": Ok. Aber hinterhältig teurere
Tickets zu verkaufen ist Abzocke.
Nein, das ist die Anwendung bestehender und bekannter Regeln und daher
weder hinterhältig noch Abzocke. Im besten Falle kann man den Verkäufer
geschäftstüchtig nennen.
Und noch ein hinkender Vergleich. Der Bahnmitarbeiter ist kein Verkäufer,
der beliebig die Preise festsetzen kann. Deswegen kann er auch nicht mehr
oder weniger "geschäftstüchtig" sein. Vielleicht ist dem Mitarbeiter ja
verboten worden, auf den Automaten hinzuweisen, wenn schon jemand am
Schalter steht. Deswegen gilt meine Kritik auch nicht dem Mitarbeiter,
sondern den Verantwortlichen.
Post by Helmut BarthWenn Dir das nicht passt steht es Dir natürlich frei, Dich über die
Regeln bei den dafür zuständigen Stellen zu beschweren und damit
vielleicht eine Änderung (zum Guten oder Schlechten) anzustoßen.
Das sollte ich wirklich mal in Erwägung ziehen. Vielleicht gehöre ich ja
dann zu den 3 oder 4 Glücklichen, deren Beschwerde sich Herrr Grube
persönlich annimmt. Wie er in einem Interview gesagt hat, kümmert er sich
ja um die ein oder andere Beschwerde persönlich...
Aber mir steht es ebenso frei, hier meinem Ärger Luft zu verschaffen.
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Gruß
Frank