Uli Weiß
2008-12-16 19:35:12 UTC
Hallo zusammen,
schon vor längere Zeit haben wir (meine Freundin und ich) beschlossen am
14.12.08 das Angenehme mit dem Angenehmen zu verbinden, und den
alljährlichen Ausflug zu Christkindlmärlkten in benachbarte Städte mit
einem neuen Zug zu verbinden. So fuhren wir also letzen Sonntag mit dem
Railjet von München nach Salzburg und wieder zurück.
Der Zug fuhr (ausnahmsweise?) als Doppeleinheit. Da die ersten Wagen
schon recht gut besetzt waren, und ich ohnehin mal am ganzen Zug zu
Gesicht bekommen wollte, sind wir gleich in den zweiten Teil
eingestiegen. Hier waren wir dagegen (fast) alleine.
Für meinen Geschmack ist die Inneneinrichtung ja etwas zu dunkel(grün)
geraten, auch dass die indirekte Deckenbeleuchtung grünlich ist, finde
ich etwas gewöhnungsbedürftig, ansonsten ist es auf den ersten Blick
schon ein schöner moderner Zug:
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Ein nettes extra ist auch die beim Öffnen der Türen angehende
Treppenbeleuchtung. Endlich sieht man wo man hinsteigt ;-). Nervig
dagegen das Piespen beim Türschließen, das sehr "krächzig" ist.
Durchaus nachahmenswert finde ich auch die von überall gut einsehbaren
Bildschirme, mit Informationen z.B. zu den nächsten Halten:
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So gut sollte es nicht weitergehen: Es war 9:27, die Ansage am Bahnsteig
kam, die Türen schlossen, dass zp9 ging an - und es tat sich nichts.
Nach etwa 2 Minuten ging auch die Klimaanlage aus, nochmal ca. eine
Minute später wieder an - nichts.
Nach ca. 5 Minuten dann die Durchsagen, dass sich die Abfahrt wegen
"technischer Probleme" um wenige Minuten verzögern würde. Keine gute
Premiere. Mit ziemlich genau 10 Minuten Verspätung ging es dann auf
einmal doch los.
Nach der "normalen" Durchsage vom Schaffner kam dann noch eine (eher
nervige) automatische Ansage, die uns an Bord des Railjets begrüßte,
aber im wesentlichen nur die drei Klassen anpries, und das Essen von
"Maindl am Graben" oder so. Das Ganze aber immerhin auf drei Sprachen:
deutsch, englisch und ungarisch (!).
Dank Verspätung war die Fahrt recht flott, und anscheinend bekamen wir
dank "Premierenfahrt" auch freie Fahrt, jedenfalls überholten wir den
vor uns gefahrenen "Michelangeo" schon wieder am Ostbahnhof, ich denke
im Normalfall wären wir hinterhergefahren.
Die Bildschirme zeigen, ganz wie das "Vorbild" Flugzeug, die derzeitige
Position des Railjets an:
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Ebenfalls zwischen München und Garching erreicht der Railjet seine im
vom uns befahrenen Streckanabschnitt höchste Geschwindigkeit:
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Die Strecke ist übrigens für einen kalten Winter-Sonntag-Morgen
auffällig viel von Fotografen gesäumt, insbeondere dann hinter
Rosenheim, wo dann auch die Sonne wieder durchkommt. Allerdings sind mir
bisher außer von der Ausfahrt aus München keine Bilder im Internet begegnet.
Nach Störungsfreier und flotter Fahrt sind wir Punkt 11:00 in Salzburg.
Die reingeholte Verspätung wird allerdings beim Halt in Salzburg ohne
erkennbaren Grund wieder verbummelt. Erst so gegen 11:08 verlässt der RJ
Salzburg wieder:
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Für die Rückfahrt hatten wir den RJ ab 19:03 auserkoren. Bei der Ankunft
am Hbf schien auch noch alles gut, aber nach Auffrischung der Vorräte
und kurzem Abstecher in die Bahnhofsbuchhandlung, stand nun die bittere
Wahrheit auf der Abfahrtstafel: 40 Minuten Verspätung. Na super! Die
einzige Ansage während der ganze Zeit schweigt sich über den Grund aus.
Wir überlegen kurz, ob wir den RE um 19:18 nehmen sollen, für den unsere
Fahrlkarte auch strenggenommen gar nicht gilt. Aber da dieser doch recht
voll ist, und außerdem auch bei 40 Minuten Verspätung des RJ nicht
wesentlich vorher in München sein wird, entscheiden wir uns für den
Wartesaal und den RJ.
Der Fahrplanwechsel scheint in AT ohnehin zu größeren Verwerfungen
geführt zu haben, auf der Anzeigetafel war kein einziger Fernzug
pünktlich. Der EC aus Zürich hatte 15 Minuten Verspätung, der nächste EC
nach München aus Klagenfurt war auch schon mit 30 Minuten Verspätung
angekündigt, und selbst ein einfacher IC aus Wien hatte über 10 Minuten
Verspätung.
Um ca. 19:40 kam dann in der Tat unsere RJ aus Budapest an. Diesmal
deutlich besser gefüllt als der bei der Hinfahrt am Morgen, aber auch
nur als Einzeltraktion. Wir finden dann aber recht schnell zwei Plätze -
allerdings nicht lange. Wir werden von Fahrgästen, die reserviert hatten
vertrieben - die Reservierungsanzeigen funktionieren nicht. Also auch
kein Text a la "ggf. reserviert" sondern keine Anzeige. Im nächsten
Wagen war dann aber noch was, wo wir nicht mehr vertrieben wurden.
Der Aufenthalt in Salzburg war wieder überproprotional lang, und um
19:52 ging's nun mit 50 Minuten Verspätung und zur Abfahrtszeit des
nachfolgenden ECs los! Der Info-Bildschirm funktioniert auch nicht mehr,
und behauptet wir säßen im Wagen 999 und es wäre irgendwann im Jahre
2006. Auch im "Elektroschrank" blinkt die Anzeige "Fehler vorhanden" rot
vor sich hin.
Nach dem langen Stadtbummel in Salzburg vermisse ich jetzt vor allem die
Verstellbarkeit der Rückenlehne. Das wäre dann schon angenehmer. Auch
empfinde ich die hohen Sitze für mich, obwohl auch nicht gerade klein,
eher als unangenehm. Die eher mickrigen Armlehnen sind im müden Zustand
auch nicht unbedingt bequem.
Die Fahrt verläuft dann, abgesehen von einem kurzen Signalhalt vor
Traunstein, wieder recht flott. Die "aggressive" Fahrweise führt zwar,
im Gegensatz zu den deutschen ICs, nicht zu riechenden Bremsen, dafür
quietschen sie bei stärkeren Bremsmanöver sehr komisch, fast wie im
Buntling.
Trotzdem holt er wieder 5 Minuten Verpätung auf und um 21:17 sind wir
dann mit insgesamt ca. 45 Minuten Verpätung in München. Ich hätte hier
neulich nicht schreiben dürfen, dass ich dieses Jahr noch keine
Verspätung hatte. Diesmal kam es dafür richtig dick.
Fazit: ein netter Zug, aber von Komfort und Ausstattung eher mit den
IC-Wagen der DB zu vergleichen, der ICE-Preis für den deutschen
Abschnitt ist da m.M.n. nicht gerechtfertig, einen Speisewagen gibt's ja
auch nicht. Nur an der Pünktlichkeit sollten die ÖBB noch etwas arbeiten
;-).
schon vor längere Zeit haben wir (meine Freundin und ich) beschlossen am
14.12.08 das Angenehme mit dem Angenehmen zu verbinden, und den
alljährlichen Ausflug zu Christkindlmärlkten in benachbarte Städte mit
einem neuen Zug zu verbinden. So fuhren wir also letzen Sonntag mit dem
Railjet von München nach Salzburg und wieder zurück.
Der Zug fuhr (ausnahmsweise?) als Doppeleinheit. Da die ersten Wagen
schon recht gut besetzt waren, und ich ohnehin mal am ganzen Zug zu
Gesicht bekommen wollte, sind wir gleich in den zweiten Teil
eingestiegen. Hier waren wir dagegen (fast) alleine.
Für meinen Geschmack ist die Inneneinrichtung ja etwas zu dunkel(grün)
geraten, auch dass die indirekte Deckenbeleuchtung grünlich ist, finde
ich etwas gewöhnungsbedürftig, ansonsten ist es auf den ersten Blick
schon ein schöner moderner Zug:
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Ein nettes extra ist auch die beim Öffnen der Türen angehende
Treppenbeleuchtung. Endlich sieht man wo man hinsteigt ;-). Nervig
dagegen das Piespen beim Türschließen, das sehr "krächzig" ist.
Durchaus nachahmenswert finde ich auch die von überall gut einsehbaren
Bildschirme, mit Informationen z.B. zu den nächsten Halten:
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So gut sollte es nicht weitergehen: Es war 9:27, die Ansage am Bahnsteig
kam, die Türen schlossen, dass zp9 ging an - und es tat sich nichts.
Nach etwa 2 Minuten ging auch die Klimaanlage aus, nochmal ca. eine
Minute später wieder an - nichts.
Nach ca. 5 Minuten dann die Durchsagen, dass sich die Abfahrt wegen
"technischer Probleme" um wenige Minuten verzögern würde. Keine gute
Premiere. Mit ziemlich genau 10 Minuten Verspätung ging es dann auf
einmal doch los.
Nach der "normalen" Durchsage vom Schaffner kam dann noch eine (eher
nervige) automatische Ansage, die uns an Bord des Railjets begrüßte,
aber im wesentlichen nur die drei Klassen anpries, und das Essen von
"Maindl am Graben" oder so. Das Ganze aber immerhin auf drei Sprachen:
deutsch, englisch und ungarisch (!).
Dank Verspätung war die Fahrt recht flott, und anscheinend bekamen wir
dank "Premierenfahrt" auch freie Fahrt, jedenfalls überholten wir den
vor uns gefahrenen "Michelangeo" schon wieder am Ostbahnhof, ich denke
im Normalfall wären wir hinterhergefahren.
Die Bildschirme zeigen, ganz wie das "Vorbild" Flugzeug, die derzeitige
Position des Railjets an:
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Ebenfalls zwischen München und Garching erreicht der Railjet seine im
vom uns befahrenen Streckanabschnitt höchste Geschwindigkeit:
Loading Image...
Die Strecke ist übrigens für einen kalten Winter-Sonntag-Morgen
auffällig viel von Fotografen gesäumt, insbeondere dann hinter
Rosenheim, wo dann auch die Sonne wieder durchkommt. Allerdings sind mir
bisher außer von der Ausfahrt aus München keine Bilder im Internet begegnet.
Nach Störungsfreier und flotter Fahrt sind wir Punkt 11:00 in Salzburg.
Die reingeholte Verspätung wird allerdings beim Halt in Salzburg ohne
erkennbaren Grund wieder verbummelt. Erst so gegen 11:08 verlässt der RJ
Salzburg wieder:
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Für die Rückfahrt hatten wir den RJ ab 19:03 auserkoren. Bei der Ankunft
am Hbf schien auch noch alles gut, aber nach Auffrischung der Vorräte
und kurzem Abstecher in die Bahnhofsbuchhandlung, stand nun die bittere
Wahrheit auf der Abfahrtstafel: 40 Minuten Verspätung. Na super! Die
einzige Ansage während der ganze Zeit schweigt sich über den Grund aus.
Wir überlegen kurz, ob wir den RE um 19:18 nehmen sollen, für den unsere
Fahrlkarte auch strenggenommen gar nicht gilt. Aber da dieser doch recht
voll ist, und außerdem auch bei 40 Minuten Verspätung des RJ nicht
wesentlich vorher in München sein wird, entscheiden wir uns für den
Wartesaal und den RJ.
Der Fahrplanwechsel scheint in AT ohnehin zu größeren Verwerfungen
geführt zu haben, auf der Anzeigetafel war kein einziger Fernzug
pünktlich. Der EC aus Zürich hatte 15 Minuten Verspätung, der nächste EC
nach München aus Klagenfurt war auch schon mit 30 Minuten Verspätung
angekündigt, und selbst ein einfacher IC aus Wien hatte über 10 Minuten
Verspätung.
Um ca. 19:40 kam dann in der Tat unsere RJ aus Budapest an. Diesmal
deutlich besser gefüllt als der bei der Hinfahrt am Morgen, aber auch
nur als Einzeltraktion. Wir finden dann aber recht schnell zwei Plätze -
allerdings nicht lange. Wir werden von Fahrgästen, die reserviert hatten
vertrieben - die Reservierungsanzeigen funktionieren nicht. Also auch
kein Text a la "ggf. reserviert" sondern keine Anzeige. Im nächsten
Wagen war dann aber noch was, wo wir nicht mehr vertrieben wurden.
Der Aufenthalt in Salzburg war wieder überproprotional lang, und um
19:52 ging's nun mit 50 Minuten Verspätung und zur Abfahrtszeit des
nachfolgenden ECs los! Der Info-Bildschirm funktioniert auch nicht mehr,
und behauptet wir säßen im Wagen 999 und es wäre irgendwann im Jahre
2006. Auch im "Elektroschrank" blinkt die Anzeige "Fehler vorhanden" rot
vor sich hin.
Nach dem langen Stadtbummel in Salzburg vermisse ich jetzt vor allem die
Verstellbarkeit der Rückenlehne. Das wäre dann schon angenehmer. Auch
empfinde ich die hohen Sitze für mich, obwohl auch nicht gerade klein,
eher als unangenehm. Die eher mickrigen Armlehnen sind im müden Zustand
auch nicht unbedingt bequem.
Die Fahrt verläuft dann, abgesehen von einem kurzen Signalhalt vor
Traunstein, wieder recht flott. Die "aggressive" Fahrweise führt zwar,
im Gegensatz zu den deutschen ICs, nicht zu riechenden Bremsen, dafür
quietschen sie bei stärkeren Bremsmanöver sehr komisch, fast wie im
Buntling.
Trotzdem holt er wieder 5 Minuten Verpätung auf und um 21:17 sind wir
dann mit insgesamt ca. 45 Minuten Verpätung in München. Ich hätte hier
neulich nicht schreiben dürfen, dass ich dieses Jahr noch keine
Verspätung hatte. Diesmal kam es dafür richtig dick.
Fazit: ein netter Zug, aber von Komfort und Ausstattung eher mit den
IC-Wagen der DB zu vergleichen, der ICE-Preis für den deutschen
Abschnitt ist da m.M.n. nicht gerechtfertig, einen Speisewagen gibt's ja
auch nicht. Nur an der Pünktlichkeit sollten die ÖBB noch etwas arbeiten
;-).