Man muss es in starker Deklination tun, d.h. wenn Genus und Kasus noch nicht
durch eine Endung (z.B. am bestimmten Artikel oder am Possessivpronomen)
bezeichnet wurden. Die Idee dieser Logik ist hier beschrieben:
https://hhr-m.userweb.mwn.de/de-decl/general/#monoflexion
Ich finde, das ist eine der größten Schwierigkeiten der deutschen Grammatik.
Die Endung ist also ähnlich wie an Adjektiven:
stark dekliniert:
im Lichte *bekannter* Spracherwerbshypothesen
im Lichte *dreier* Spracherwerbshypothesen
im Lichte *dreier* *bekannter* Spracherwerbshypothesen
schwach dekliniert:
im Lichte der *bekannten* Spracherwerbshypothesen
im Lichte der *drei* Spracherwerbshypothesen
im Lichte der *drei* *bekannten* Spracherwerbshypothesen
im Lichte deiner *drei* *bekannten* Spracherwerbshypothesen
Und man tut es eigentlich nicht jenseits der drei; aber wenn man es tun
müsste, aber nicht tun will, muss man auf Konstruktionen mit „von“
ausweichen:
im Lichte von Spracherwerbshypothesen
im Lichte von neunzehn Spracherwerbshypothesen
aber nicht:
* im Lichte Spracherwerbshypothesen (falsch: Genitiv nicht markiert)
* im Lichte neunzehn Spracherwerbshypothesen (falsch: Genitiv nicht markiert)
* im Lichte neunzehner Spracherwerbshypothesen
(Genitiv richtig markiert, aber falsch: so große Zahlen wie neunzehn
bekommen nie eine Genitivendung)
Genauer stehts hier:
https://hhr-m.userweb.mwn.de/de-decl/phrase/#adjective
Wahrscheinlich versteht man die Schnipsel aus dem längeren Artikel nicht, wenn
man nicht die übrigen Teile wenigstens ungefähr liest.
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Helmut Richter