Discussion:
Contagion (2011)
(zu alt für eine Antwort)
F. W.
2020-04-06 06:23:14 UTC
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Wer angesichts eines gefühlten Nachrichtenanteils von 95 % aller
Nachrichten an "Corona-News" noch Lust auf künstlichen Grusel hat, der
sehe sich mal "Contagion (2011)" an.

Unaufgeregt und mit vielen Stars besetzt erzählt der Film leicht
unterkühlt die Geschichte des Ausbruchs einer Seuche in den USA. Das
Erschreckende an Steven Soderberghs Film ist seine Vertrautheit. Mehr
als einmal erschreckt man, weil manche Hollywood-Szenen inzwischen zum
täglichen Nachrichtenfilm gehören.

Dabei wendet der Film eine interessante Erzählstruktur an. Wer sich
wundert, dass die erste Szene den "Tag 2" zeigt, versteht die Botschaft
am Ende, wenn "Tag 1" gezeigt wird. Der Film verzichtet auf künstliche
Spannungserzeugungen. Sein Thema ist, besonders jetzt, spannend genug.

Die Story ist dabei recht unspektakulär. Eine Frau (Gwinneth Paltrow)
nutzt eine Reise aus Hong-Kong für einen Seitensprung in Chicago. Dnach
steckt sie ihrem Mann an (Matt Damon) und ihren Sohn, der daraufhin, wie
sie selbst, stirbt. Natürlich ist dieses unmoralische Verhalten die
Urkatastrophe für Amerika. Wäre sie mal treu geblieben, diese böse Frau...

In der Folge werden die Szenen gezeigt, die jeder im Kino, aber niemand
in der eigenen Stadt sehen will: Kampf ums Überleben, Plünderungen,
Überfälle, Morde. Das Leben in einem Land, in dem wirklich jeder eine
Waffe besitzen darf, ist eben ziemlich gefährlich.

Die Suche nach dem Virus und der völlig unterschätzte Mediziner, dem das
System die Möglichkeiten verbaut, fehlt natürlich genauso wenig, wie der
strahlende Held (Lawrence Fishburne) in Gestalt eines Arztes.

Bemerkenswert ist dabei, dass Soderbergh auch die Rolle der anscheinend
unvermeidlichen "Fake-News-Produzenten" nicht vergisst. Ein windiger
"Reporter" (Jude Law) behauptet wider besseren Wissens, dass eine
Tinktur aus Forsythien (aus der traditionellen chinesischen Medizin) das
Virus bremsen kann. Ein kleiner Schlag gegen die große
Homöopathie-Bewegung. Wer heilt, hat anscheinend doch Unrecht.

Auch das "Stockholm-Syndrom" findet Erwähnung, als eine von
Dorfbewohnern als Geisel genommene Ärztin freiwillig wieder zu ihren
Entführern will, als sie erfährt, dass die erpressten Arzneimittel samt
und sonders Placebos sind. Der medizinische Direktor (interessanterweise
Armin Rohde) hatte, mangels Masse, keine andere Wahl.

Insgesamt hinterlässt der Film einen schwachen Eindruck. Auch wenn er
derzeit alle Streaming-Portals stürmt (und bei Google derzeit für 4.- €
gekauft werden kann), erreicht er keine cineastischen Höhepunkte. Die
Stars spielen recht lustlos und ohne wirkliches Engagement. Kamera und
Regie könnten besser sein. Man sehe sich etwa "Outbreak (1995)" als
Vergleich an.

Dennoch lohnt sich der Kauf in meinen Augen. Ich werde ihn als
Erinnerung an merkwürdige Zeiten behalten. Und als Mahnung, dass diese
Welt nur gesund ausreichend funktioniert.

FW
Karl-Josef Ziegler
2020-04-06 07:21:01 UTC
Permalink
Wobei der Film fast schon prophetisch aktuell ist. Und nicht nur bei den
Farben etwas unterkühlt wirkt, sondern auch dadurch, dass er weniger als
Spielfilm, sondern im Muster einer 'Pseudo-Doku' angelegt wurde. Im
Nachhinein zeigt sich, wie nah Soderbergh hier an der Realität war. Bis
hin zu den Fledermäusen.
F. W.
2020-04-06 09:25:10 UTC
Permalink
Post by Karl-Josef Ziegler
Wobei der Film fast schon prophetisch aktuell ist. Und nicht nur bei
den Farben etwas unterkühlt wirkt, sondern auch dadurch, dass er
weniger als Spielfilm, sondern im Muster einer 'Pseudo-Doku'
angelegt wurde. Im Nachhinein zeigt sich, wie nah Soderbergh hier an
der Realität war. Bis hin zu den Fledermäusen.
Ja, nur die Schweine waren ein leichter Fehlgriff. Wobei Fledermäuse
wohl schon immer als Hort neuartiger Viren galten. Durch Interferone
können die Viecher wohl Virenkulturen so klein halten, dass sie sich
zwar vermehren, nicht aber schaden können.

Was das soll, erschließt sich mir nicht, aber ich bin wirklich nicht vom
Fach. Möglicherweise soll das Fressfeinde killen oder die Viren gehen
ihrem ursprünglichen Zweck nach, wobei der Tod des Wirtes immer ein
Versehen ist, da das parasitäre Virus natürlich mit stirbt.

Fast schon filmreif...

FW
Karl-Josef Ziegler
2020-04-06 10:18:59 UTC
Permalink
Post by F. W.
Was das soll, erschließt sich mir nicht, aber ich bin wirklich nicht vom
Fach. Möglicherweise soll das Fressfeinde killen oder die Viren gehen
ihrem ursprünglichen Zweck nach, wobei der Tod des Wirtes immer ein
Versehen ist, da das parasitäre Virus natürlich mit stirbt.
Fliegen bedeutet für Fledertiere eine Höchstleistung des Organismus, da
steigt die Körpertemperatur auf 41 °C und der Stoffwechsel (inklusive
Immunsystem) läuft auf 'Höchsttouren'. Mit anderen Worten: die
Fledertiere haben ein hocheffizientes Immunsystem, das mit vielen Viren
klarkommt, ohne dasss die Tiere erkranken. Deshalb gelten sie auch quasi
als 'Rückzugsort' für Viren aller Art.

Pech, dass das Immunsystem des Menschen da wesentlich weniger effizient
arbeitet.
Andy Angerer
2020-04-06 13:30:00 UTC
Permalink
Post by F. W.
Was das soll, erschließt sich mir nicht, aber ich bin wirklich nicht vom
Fach. Möglicherweise soll das Fressfeinde killen oder die Viren gehen
ihrem ursprünglichen Zweck nach, wobei der Tod des Wirtes immer ein
Versehen ist, da das parasitäre Virus natürlich mit stirbt.
Was meinst Du mit "ursprünglicher Zweck"?
--
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www.angerer-bodenlos.de
F. W.
2020-04-06 13:39:48 UTC
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Post by Andy Angerer
Post by F. W.
Was das soll, erschließt sich mir nicht, aber ich bin wirklich
nicht vom Fach. Möglicherweise soll das Fressfeinde killen oder die
Viren gehen ihrem ursprünglichen Zweck nach, wobei der Tod des
Wirtes immer ein Versehen ist, da das parasitäre Virus natürlich
mit stirbt.
Was meinst Du mit "ursprünglicher Zweck"?
Nun ja, der Zweck jeder Existenz muss doch das überleben sein.
Anderenfalls machte ein Leben doch keinen Sinn.

Wenn ein Virus aber einen Organismus befällt und ihn umbringt, kommt das
einem Selbstmord gleich. Macht irgendwie für die Vermehrung keinen Sinn.

FW
Andy Angerer
2020-04-06 15:56:49 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Andy Angerer
Post by F. W.
Was das soll, erschließt sich mir nicht, aber ich bin wirklich
nicht vom Fach. Möglicherweise soll das Fressfeinde killen oder die
Viren gehen ihrem ursprünglichen Zweck nach, wobei der Tod des
Wirtes immer ein Versehen ist, da das parasitäre Virus natürlich
mit stirbt.
Was meinst Du mit "ursprünglicher Zweck"?
Nun ja, der Zweck jeder Existenz muss doch das überleben sein.
Anderenfalls machte ein Leben doch keinen Sinn.
Wenn ein Virus aber einen Organismus befällt und ihn umbringt, kommt das
einem Selbstmord gleich. Macht irgendwie für die Vermehrung keinen Sinn.
Aso; das war gemeint; merci.
--
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Cornell Binder
2020-04-06 20:29:46 UTC
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Post by F. W.
Post by Andy Angerer
Was meinst Du mit "ursprünglicher Zweck"?
Nun ja, der Zweck jeder Existenz muss doch das überleben sein.
Nein.
Post by F. W.
Anderenfalls machte ein Leben doch keinen Sinn.
Muss es?


CoBi
--
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Ad Astra - Zu den Sternen ............................................. 2937
Midsommar ............................................................. 2936
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F. W.
2020-04-07 05:04:58 UTC
Permalink
Post by Cornell Binder
Post by F. W.
Post by Andy Angerer
Was meinst Du mit "ursprünglicher Zweck"?
Nun ja, der Zweck jeder Existenz muss doch das überleben sein.
Nein.
Post by F. W.
Anderenfalls machte ein Leben doch keinen Sinn.
Muss es?
CoBi
Nun, da jedes Lebewesen mit einem Überlebensinstinkt ausgestattet ist,
wäre es eine logische Erklärung.

FW
Andy Angerer
2020-04-07 10:28:32 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Cornell Binder
Post by F. W.
Post by Andy Angerer
Was meinst Du mit "ursprünglicher Zweck"?
Nun ja, der Zweck jeder Existenz muss doch das überleben sein.
Nein.
Post by F. W.
Anderenfalls machte ein Leben doch keinen Sinn.
Muss es?
Nun, da jedes Lebewesen mit einem Überlebensinstinkt ausgestattet ist,
wäre es eine logische Erklärung.
Das ist nicht der Fall.
Nur werden die, die nicht so ausgestattet sind, sich nicht fortpflanzen
und so bleiben die anderen übrig.
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Cornell Binder
2020-04-07 12:53:42 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Cornell Binder
Post by F. W.
Post by Andy Angerer
Was meinst Du mit "ursprünglicher Zweck"?
Nun ja, der Zweck jeder Existenz muss doch das überleben sein.
Nein.
Post by F. W.
Anderenfalls machte ein Leben doch keinen Sinn.
Muss es?
Nun, da jedes Lebewesen mit einem Überlebensinstinkt ausgestattet ist,
wäre es eine logische Erklärung.
Es wäre eine Bedeutungszuordnung um sich nicht mit der
unerträglichen Tatsache auseinandersetzen zu müssen, das die
eigene Existenz am Ende nur die Folge vieler Zufälle seien
könnte.

Und das mit dem angeblichen Überlebensinstinkt ist für das
Lebewesen Menschen inzwischen nur noch bedingt unterstellbar.

Wobei Du eher in Richtung Fortpflanzungs/Arterhaltungs-
Instinkt argumentieren solltest. Denn wer nur für sein
eigenes Überleben sorgt, stirbt trotzdem aus.


CoBi
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Andy Angerer
2020-04-06 13:20:55 UTC
Permalink
Post by F. W.
Wer angesichts eines gefühlten Nachrichtenanteils von 95 % aller
Nachrichten an "Corona-News" noch Lust auf künstlichen Grusel hat, der
sehe sich mal "Contagion (2011)" an.
Vielen Dank für Deine Schilderung; den werd ich mir anschauen, wenn er
mal im TV kommt. Auch die Kritiken in Wikipedia lesen sich prima.
"Normalerweise sind Katastrophenfilme voller herzzerreißender Sterbe-
und Abschiedsszenen. Soderbergh zeigt lieber, wie sich zwei Helfer
darüber unterhalten, wann ihnen die Leichensäcke ausgegangen sind."
Scheint wirklich einer für mich zu sein; ich hasse jene übertriebene,
klebrige Emotionalität.
Post by F. W.
Dennoch lohnt sich der Kauf in meinen Augen. Ich werde ihn als
Erinnerung an merkwürdige Zeiten behalten. Und als Mahnung, dass diese
Welt nur gesund ausreichend funktioniert.
Die These, daß diese Welt "gesund" ausreichend funktionieren würde,
zweifle ich an. Zumindest, falls der Zustand vor Corona der ist, den Du
mit "gesund" meinst.
--
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F. W.
2020-04-06 13:42:20 UTC
Permalink
Post by Andy Angerer
Vielen Dank für Deine Schilderung; den werd ich mir anschauen, wenn
er mal im TV kommt. Auch die Kritiken in Wikipedia lesen sich prima.
"Normalerweise sind Katastrophenfilme voller herzzerreißender Sterbe-
und Abschiedsszenen. Soderbergh zeigt lieber, wie sich zwei Helfer
darüber unterhalten, wann ihnen die Leichensäcke ausgegangen sind."
Scheint wirklich einer für mich zu sein; ich hasse jene übertriebene,
klebrige Emotionalität.
Nee, da klebt nichts. Die Szenerien in dem Film erinnerten mich an die
kühle Technokratie im Schiff von "2001" von Kubrick.
Post by Andy Angerer
Post by F. W.
Dennoch lohnt sich der Kauf in meinen Augen. Ich werde ihn als
Erinnerung an merkwürdige Zeiten behalten. Und als Mahnung, dass
diese Welt nur gesund ausreichend funktioniert.
Die These, daß diese Welt "gesund" ausreichend funktionieren würde,
zweifle ich an. Zumindest, falls der Zustand vor Corona der ist, den
Du mit "gesund" meinst.
Das ist sicher eine philosophische Frage, zu der ich nichts sagen kann.
Wenn jedenfalls eine gemeinsame "Bedrohung von außen" fehlt,
funktioniert der Alltag ohne Ausfälle wie heute.

Das mag ich auch an "Independence Day": die Menschheit rückt zusammen.
Wenn auch mit amerikanischem Zuckerguß geschildert.

FW
Andy Angerer
2020-04-06 16:07:15 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Andy Angerer
Vielen Dank für Deine Schilderung; den werd ich mir anschauen, wenn
er mal im TV kommt. Auch die Kritiken in Wikipedia lesen sich prima.
"Normalerweise sind Katastrophenfilme voller herzzerreißender Sterbe-
 und Abschiedsszenen. Soderbergh zeigt lieber, wie sich zwei Helfer
darüber unterhalten, wann ihnen die Leichensäcke ausgegangen sind."
Scheint wirklich einer für mich zu sein; ich hasse jene übertriebene,
 klebrige Emotionalität.
Nee, da klebt nichts. Die Szenerien in dem Film erinnerten mich an die
kühle Technokratie im Schiff von "2001" von Kubrick.
Sehr fein! :-)
Post by F. W.
Post by Andy Angerer
Post by F. W.
Dennoch lohnt sich der Kauf in meinen Augen. Ich werde ihn als
Erinnerung an merkwürdige Zeiten behalten. Und als Mahnung, dass
diese Welt nur gesund ausreichend funktioniert.
Die These, daß diese Welt "gesund" ausreichend funktionieren würde,
zweifle ich an. Zumindest, falls der Zustand vor Corona der ist, den
Du mit "gesund" meinst.
Das ist sicher eine philosophische Frage, zu der ich nichts sagen kann.
Wenn jedenfalls eine gemeinsame "Bedrohung von außen" fehlt,
funktioniert der Alltag ohne Ausfälle wie heute.
Tut er das wirklich?
In einer (Gesamt-)Gesellschaft, in der Leute zu Fuß übers Mittelmeer
schwimmen wollen, damit sie nicht gefoltert werden? Und die gerade ein
Massenaussterben erzeugt?
Kurzfristig betrachtet ja. Aber wirklich?
Post by F. W.
Das mag ich auch an "Independence Day": die Menschheit rückt zusammen.
Wenn auch mit amerikanischem Zuckerguß geschildert.
Zusammenrücken soll man ja gerade nicht!
Ähh....hoppala.... streich diesen Satz bitte ausm Protokoll.
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Stefan Ram
2020-04-07 01:44:05 UTC
Permalink
Post by F. W.
Regie könnten besser sein. Man sehe sich etwa "Outbreak (1995)" als
Vergleich an.
Kann sich noch jemand an "Die Hamburger Krankheit" erinnern?
Manfred Polak
2020-04-07 05:57:15 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Kann sich noch jemand an "Die Hamburger Krankheit" erinnern?
Js, aber nur noch dunkel. Deshalb habe ich den vor ein paar Tagen
auf DVD bestellt.


Manfred
Stefan Ram
2020-04-07 16:12:38 UTC
Permalink
Post by Manfred Polak
Post by Stefan Ram
Kann sich noch jemand an "Die Hamburger Krankheit" erinnern?
Js, aber nur noch dunkel. Deshalb habe ich den vor ein paar Tagen
auf DVD bestellt.
Mir hat damals der Einsatz der Musik von Jean-Michel Jarree
gefallen. Ich erinnere mich noch an eine Szene, auf der dabei
ein Schiff auf einem Gewässer zu sehen ist, das wohl einige der
Protagonisten transportiert.

Außerdem assoziere ich damit noch "Nick's Film" "Lightning
Over Water", der ungefähr aus derselbe Zeit stammt.
- Aber ich assoziere nur /Erwähnungen/ von "Lightning Over Water",
denn "Lightning Over Water" selber habe ich noch nicht gesehen.
Aber er beschäftigt sich auch mit Krankheit und Tod;
genauer, mit den letzten Tagen des sterbenden Nicholas Ray.
Christian Weisgerber
2020-04-07 15:26:35 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Post by F. W.
Regie könnten besser sein. Man sehe sich etwa "Outbreak (1995)" als
Vergleich an.
Kann sich noch jemand an "Die Hamburger Krankheit" erinnern?
Sagt mir nichts, aber ich muss in den letzten Wochen immer wieder
an den Film denken, in dem „die italienische Grippe“ die Welt
entvölkert.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Karl-Josef Ziegler
2020-04-07 16:05:26 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Kann sich noch jemand an "Die Hamburger Krankheit" erinnern?
Ja, das war doch so in etwa ein 'deutsches Remake' (in kleinerem Rahmen)
als Fernsehfilm.
Manfred Polak
2020-04-07 19:28:16 UTC
Permalink
Post by Karl-Josef Ziegler
Post by Stefan Ram
Kann sich noch jemand an "Die Hamburger Krankheit" erinnern?
Ja, das war doch so in etwa ein 'deutsches Remake' (in kleinerem Rahmen)
als Fernsehfilm.
Nein, "Die Hamburger Krankheit" (1979) ist kein Remake von "Contagion"
(2011) ... :-Þ

Den Trailer gibt es in guter Qualität hier:

https://vimeo.com/ondemand/diehamburgerkrankheit


Manfred
--
Doctor Death auf der Suche nach Seelen:
https://whoknowspresents.blogspot.com/2020/04/doctor-death-auf-der-suche-nach-seelen.html
Karl-Josef Ziegler
2020-04-08 09:59:13 UTC
Permalink
Post by Manfred Polak
Nein, "Die Hamburger Krankheit" (1979) ist kein Remake von "Contagion"
(2011) ... :-Þ
So lange ist das schon her? Ich meine, da hätte es später noch einen
Fernsehfilm mit dieser Thematik gegeben.
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2020-04-11 11:17:55 UTC
Permalink
Post by F. W.
Unaufgeregt und mit vielen Stars besetzt erzählt der Film leicht
unterkühlt die Geschichte des Ausbruchs einer Seuche in den USA.
Das finde ich an dem Film bemerkenswert (wenn auch nicht unbedingt
gut). Was wollte man damit? Für einen Thriller ist er zu langweilig,
für eine Dokumentation zu fiktiv.
Post by F. W.
Dabei wendet der Film eine interessante Erzählstruktur an. Wer
sich wundert, dass die erste Szene den "Tag 2" zeigt, versteht die
Botschaft am Ende, wenn "Tag 1" gezeigt wird. Der Film verzichtet
auf künstliche Spannungserzeugungen.
Interessant vielleicht, aber auch hier frage ich mich: Warum? Durch
die Einblendung von "Tag 2" ist von Beginn an klar, dass am Ende
noch die große Auflösung erfolgt - tut sie dann ja auch, aber der
Film wäre (ohne etwas vorwegzunehmen) weder spannender noch
langweiliger gewesen, hätte man diese Szenen gleich zu Beginn
gezeigt; es gibt in der Handlung ja irgendwie nichts, was dringend
einer Auflösung bedürfte.

Und wenn wir schon beim Tag 1 sind: Die gezeigten Infektionswege
sind - gelinde gesagt - abenteuerlich; da hätten sie sich den
Anstrich der Wissenschaftlichkeit durch R0 & Co auch sparen können.
Post by F. W.
In der Folge werden die Szenen gezeigt, die jeder im Kino, aber
niemand in der eigenen Stadt sehen will: Kampf ums Überleben,
Plünderungen, Überfälle, Morde. Das Leben in einem Land, in dem
wirklich jeder eine Waffe besitzen darf, ist eben ziemlich
gefährlich.
Aber halt auch da immer wieder nur so ein bisschen Andeutung. Oder
ich bin einfach zu abgebrüht, keine Ahnung...
Post by F. W.
Insgesamt hinterlässt der Film einen schwachen Eindruck.
Dem stimme ich zu.

Servus,
Stefan
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Stefan - Der Hit der Saison: Beglücken wenn es beerdigt!
(Sloganizer)
Cornell Binder
2020-04-11 14:47:22 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Unaufgeregt und mit vielen Stars besetzt erzählt der Film leicht
unterkühlt die Geschichte des Ausbruchs einer Seuche in den USA.
Das finde ich an dem Film bemerkenswert (wenn auch nicht unbedingt
gut). Was wollte man damit? Für einen Thriller ist er zu langweilig,
für eine Dokumentation zu fiktiv.
Warum es Filme gibt? Weil jemand einen Stoff verfilmen will
und weil er Geld auftreiben konnte um die Verfilmung zu
finanzieren. Im Kontext von Hollywood gehts bei der Finanzierung
darum, daß sich die Geldgeber üblicherweise einen Gewinn ver-
sprechen. Da wird eher selten aus dem Gedanken finanziert das
ein Kunstwerk erschaffen wird. >:)

Es ist hier bei Contagion klar davon auszugehen, daß man Geld-
geber davon überzeugen konnte, daß u.a. durch die entsprechende
Starbesetzung das Publikum massenweise den Film sehen will und
man deswegen gut Rendite machen wird.


CoBi
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Stefan+ (Stefan Froehlich)
2020-04-11 18:28:02 UTC
Permalink
Post by Cornell Binder
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Unaufgeregt und mit vielen Stars besetzt erzählt der Film leicht
unterkühlt die Geschichte des Ausbruchs einer Seuche in den USA.
Das finde ich an dem Film bemerkenswert (wenn auch nicht unbedingt
gut). Was wollte man damit? Für einen Thriller ist er zu langweilig,
für eine Dokumentation zu fiktiv.
Warum es Filme gibt? Weil jemand einen Stoff verfilmen will
und weil er Geld auftreiben konnte um die Verfilmung zu
finanzieren. Im Kontext von Hollywood gehts bei der Finanzierung
darum, daß sich die Geldgeber üblicherweise einen Gewinn ver-
sprechen. Da wird eher selten aus dem Gedanken finanziert das
ein Kunstwerk erschaffen wird. >:)
Das ist schon klar - IMO hat der Film halt weniger Potential zum
Geld verdienen, als er haben könnte. Aber ok, Wiki schreibst von
76 M$ Überschuss, damit kann man schon etwas anfangen.
Post by Cornell Binder
Es ist hier bei Contagion klar davon auszugehen, daß man Geld-
geber davon überzeugen konnte, daß u.a. durch die entsprechende
Starbesetzung das Publikum massenweise den Film sehen will und man
deswegen gut Rendite machen wird.
Bevor ich obiges nachgelesen hatte, war in meinem Kopf die Antwort
"welche Starbesetzung?" schon vorformuliert. Die Liste der
Schauspieler hat mich dann dazu bewogen, das nicht zu schreiben - da
kenne ja sogar ich ein paar Namen, das will schon etwas heissen
(Gesicht hätte ich aber ganz im Ernst kein einziges erkannt; geht
mir in 90% aller Fälle so, ich habe da irgendein Defizit).

Servus,
Stefan
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Stefan - Liebe, die kaum zittert.
(Sloganizer)
F. W.
2020-04-14 08:51:33 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Unaufgeregt und mit vielen Stars besetzt erzählt der Film leicht
unterkühlt die Geschichte des Ausbruchs einer Seuche in den USA.
Das finde ich an dem Film bemerkenswert (wenn auch nicht unbedingt
gut). Was wollte man damit? Für einen Thriller ist er zu langweilig,
für eine Dokumentation zu fiktiv.
Der Film ist wie die Bedrohung: unmerkbar bis es zu spät ist.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Dabei wendet der Film eine interessante Erzählstruktur an. Wer sich
wundert, dass die erste Szene den "Tag 2" zeigt, versteht die
Botschaft am Ende, wenn "Tag 1" gezeigt wird. Der Film verzichtet
auf künstliche Spannungserzeugungen.
Interessant vielleicht, aber auch hier frage ich mich: Warum? Durch
die Einblendung von "Tag 2" ist von Beginn an klar, dass am Ende noch
die große Auflösung erfolgt - tut sie dann ja auch, aber der Film
wäre (ohne etwas vorwegzunehmen) weder spannender noch langweiliger
gewesen, hätte man diese Szenen gleich zu Beginn gezeigt; es gibt in
der Handlung ja irgendwie nichts, was dringend einer Auflösung
bedürfte.
Dass die Ursache allen Übels am Ende gezeigt wird, hat natürlich einen
moralischen Grund. Eine Palme wird gefällt, was eine Fledermaus zu einem
Wohnortwechsel veranlasst, weshalb sie in einem Schweinestall landet, wo
sich ihre Erreger mit denen der Schweine vereinen.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Und wenn wir schon beim Tag 1 sind: Die gezeigten Infektionswege sind
- gelinde gesagt - abenteuerlich; da hätten sie sich den Anstrich der
Wissenschaftlichkeit durch R0 & Co auch sparen können.
So abenteuerlich ist die Ursache gar nicht: Menschen und Tiere wohnen
deshalb immer enger zusammen, weil die Tiere immer weniger Platz haben.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
In der Folge werden die Szenen gezeigt, die jeder im Kino, aber
niemand in der eigenen Stadt sehen will: Kampf ums Überleben,
Plünderungen, Überfälle, Morde. Das Leben in einem Land, in dem
wirklich jeder eine Waffe besitzen darf, ist eben ziemlich
gefährlich.
Aber halt auch da immer wieder nur so ein bisschen Andeutung. Oder
ich bin einfach zu abgebrüht, keine Ahnung...
Post by F. W.
Insgesamt hinterlässt der Film einen schwachen Eindruck.
Dem stimme ich zu.
Dennoch muss man staunen, wie realistisch der Film 2011 schon das
Geschehen 2020 vorher gesehen hat. Inklusive der Märchenerzähler, die
von der Krise profitieren.

FW
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2020-04-14 11:03:50 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Das finde ich an dem Film bemerkenswert (wenn auch nicht
unbedingt gut). Was wollte man damit? Für einen Thriller ist er
zu langweilig, für eine Dokumentation zu fiktiv.
Der Film ist wie die Bedrohung: unmerkbar bis es zu spät ist.
So habe ich das noch gar nicht betrachtet :-)
Post by F. W.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Durch die Einblendung von "Tag 2" ist von Beginn an klar, dass
am Ende noch die große Auflösung erfolgt - tut sie dann ja auch,
aber der Film wäre (ohne etwas vorwegzunehmen) weder spannender
noch langweiliger gewesen, hätte man diese Szenen gleich zu
Beginn gezeigt; es gibt in der Handlung ja irgendwie nichts, was
dringend einer Auflösung bedürfte.
Dass die Ursache allen Übels am Ende gezeigt wird, hat natürlich
einen moralischen Grund. Eine Palme wird gefällt, was eine
Fledermaus zu einem Wohnortwechsel veranlasst, weshalb sie in
einem Schweinestall landet, wo sich ihre Erreger mit denen der
Schweine vereinen.
Womit dann alle, die der Zuseher zwischenzeitlich moralisch
verurteilt haben mag, nachträglich wieder freigesprochen werden.
Ok, vielleicht hilft das irgendwem bei irgendwas, mir eher nicht...
Post by F. W.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Und wenn wir schon beim Tag 1 sind: Die gezeigten Infektionswege
sind - gelinde gesagt - abenteuerlich; da hätten sie sich den
Anstrich der Wissenschaftlichkeit durch R0 & Co auch sparen
können.
So abenteuerlich ist die Ursache gar nicht: Menschen und Tiere
wohnen deshalb immer enger zusammen, weil die Tiere immer weniger
Platz haben.
Ich meinte nicht das, sondern die Szenen im Casino: Dass der Koch
mit blutverschmierten Händen Kunden antapscht, ist sicherlich im
Rahmen des möglichen. Die vielen Schmierinfektionen unmittelbar
danach sind aber (IMO) sehr unplausibel. Wenn die Übertragbarkeit
wirklich *so* leicht ist (z.B. über das SmartPhone), wäre nicht R=4
sondern viel höher.
Post by F. W.
Dennoch muss man staunen, wie realistisch der Film 2011 schon das
Geschehen 2020 vorher gesehen hat. Inklusive der Märchenerzähler,
die von der Krise profitieren.
Es ist hinterher natürlich immer schwer zu beurteilen, was davon man
selber "eh auch" vermutet hätte. Andererseits war bei der Produktion
ja durchaus Geld vorhanden, also hat man vermutlich den Rat von
Fachleuten eingeholt - die sollten die groben Abläufe ja bereits
prognostiziert haben können (es mag die erste Pandemie im
Informationszeitalter sein, ansonsten war aber das meiste schon
einmal da, nur halt nicht bei uns und zu unseren Lebzeiten).

Servus,
Stefan
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Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan - Kompetenz, die bezaubert.
(Sloganizer)
F. W.
2020-04-14 11:11:18 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Der Film ist wie die Bedrohung: unmerkbar bis es zu spät ist.
So habe ich das noch gar nicht betrachtet :-)
Ich halte Steven Soderbergh für einen interessanten Regisseur. Ein
Roland Emmerich hätte das anders inszeniert. :-D
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Dass die Ursache allen Übels am Ende gezeigt wird, hat natürlich
einen moralischen Grund. Eine Palme wird gefällt, was eine
Fledermaus zu einem Wohnortwechsel veranlasst, weshalb sie in einem
Schweinestall landet, wo sich ihre Erreger mit denen der Schweine
vereinen.
Womit dann alle, die der Zuseher zwischenzeitlich moralisch
verurteilt haben mag, nachträglich wieder freigesprochen werden. Ok,
vielleicht hilft das irgendwem bei irgendwas, mir eher nicht...
Nein, die Aussage des Films ist: lasst den Tieren ihre Lebensräume,
damit sie nicht "zu uns" ziehen müssen. Derlei Moral ist weder in den
USA allgemein noch in Hollywood speziell etwas Seltenes. ;-)
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
So abenteuerlich ist die Ursache gar nicht: Menschen und Tiere
wohnen deshalb immer enger zusammen, weil die Tiere immer weniger
Platz haben.
Ich meinte nicht das, sondern die Szenen im Casino: Dass der Koch mit
blutverschmierten Händen Kunden antapscht, ist sicherlich im Rahmen
des möglichen. Die vielen Schmierinfektionen unmittelbar danach sind
aber (IMO) sehr unplausibel. Wenn die Übertragbarkeit wirklich *so*
leicht ist (z.B. über das SmartPhone), wäre nicht R=4 sondern viel
höher.
Ja, es ist keine wissenschaftliche Dokumentation und eine frei erfundene
Geschichte. Schmierinfektionen spielen bei Corvid-19 tatsächlich eine
geringere Rolle als Aerosole. Aber das muss ja nicht immer so sein.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Dennoch muss man staunen, wie realistisch der Film 2011 schon das
Geschehen 2020 vorher gesehen hat. Inklusive der Märchenerzähler,
die von der Krise profitieren.
Es ist hinterher natürlich immer schwer zu beurteilen, was davon man
selber "eh auch" vermutet hätte. Andererseits war bei der Produktion
ja durchaus Geld vorhanden, also hat man vermutlich den Rat von
Fachleuten eingeholt - die sollten die groben Abläufe ja bereits
prognostiziert haben können (es mag die erste Pandemie im
Informationszeitalter sein, ansonsten war aber das meiste schon
einmal da, nur halt nicht bei uns und zu unseren Lebzeiten).
Oh, oh, wir hatten Vogel-, Schweinegrippe, MERS, SARS...alles in den
letzten 25 Jahren...

Der Bundestag hat sich 2012 ein Szenario durchgelesen, in dem
geschrieben stand, dass ein Virenausbruch in einer großen Handelsregion
Chinas wegen der vielen Transporte von und nach Europa schnell zu einer
Pandemie auswachsen könnte.

Der Bundestag nahm damals so ähnlich Stellung wie "Ja, das Leben ist
schon gefährlich..."

FW
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2020-04-14 11:34:48 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Womit dann alle, die der Zuseher zwischenzeitlich moralisch
verurteilt haben mag, nachträglich wieder freigesprochen werden.
Ok, vielleicht hilft das irgendwem bei irgendwas, mir eher
nicht...
Nein, die Aussage des Films ist: lasst den Tieren ihre
Lebensräume, damit sie nicht "zu uns" ziehen müssen.
Hm. So viel (moralisches) Gewicht hätte der Szene jetzt nicht
unterstellt. Aber vielleicht war das die Absicht, schwer zu sagen.
Post by F. W.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Dass der Koch mit blutverschmierten Händen Kunden antapscht, ist
sicherlich im Rahmen des möglichen. Die vielen
Schmierinfektionen unmittelbar danach sind aber (IMO) sehr
unplausibel. Wenn die Übertragbarkeit wirklich *so* leicht ist
(z.B. über das SmartPhone), wäre nicht R=4 sondern viel höher.
Ja, es ist keine wissenschaftliche Dokumentation und eine frei
erfundene Geschichte. Schmierinfektionen spielen bei Corvid-19
tatsächlich eine geringere Rolle als Aerosole. Aber das muss ja
nicht immer so sein.
Eh nicht - aber konsistent sollte es halt sein. Entweder breitet
sich das Zeug aus, wie ein Lauffeuer, oder aber nicht. Die Mischung
daraus empfand ich als schwierig.
Post by F. W.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Es ist hinterher natürlich immer schwer zu beurteilen, was davon
man selber "eh auch" vermutet hätte. Andererseits war bei der
Produktion ja durchaus Geld vorhanden, also hat man vermutlich
den Rat von Fachleuten eingeholt - die sollten die groben
Abläufe ja bereits prognostiziert haben können (es mag die erste
Pandemie im Informationszeitalter sein, ansonsten war aber das
meiste schon einmal da, nur halt nicht bei uns und zu unseren
Lebzeiten).
Oh, oh, wir hatten Vogel-, Schweinegrippe, MERS, SARS...alles in den
letzten 25 Jahren...
Der Bundestag hat sich 2012 ein Szenario durchgelesen, in dem
geschrieben stand, dass ein Virenausbruch in einer großen
Handelsregion Chinas wegen der vielen Transporte von und nach
Europa schnell zu einer Pandemie auswachsen könnte.
Jupp. Da stehen auch ein paar mögliche Konsequenzen drin, sind aber
nur relativ zart angedeutet. Primärer Fokus lag dort, glaube ich
mich zu erinnern, auf den Zahlen für Tote und Wirtschaftswachstum.

Servus,
Stefan
--
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Stefan, so irritiert wie die Freiheit. Gefühl für immerdar.
(Sloganizer)
Michael Ottenbruch
2020-04-14 19:09:49 UTC
Permalink
Post by F. W.
[...]
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Es ist hinterher natürlich immer schwer zu beurteilen, was davon man
selber "eh auch" vermutet hätte. Andererseits war bei der Produktion
ja durchaus Geld vorhanden, also hat man vermutlich den Rat von
Fachleuten eingeholt - die sollten die groben Abläufe ja bereits
prognostiziert haben können (es mag die erste Pandemie im
Informationszeitalter sein, ansonsten war aber das meiste schon
einmal da, nur halt nicht bei uns und zu unseren Lebzeiten).
Oh, oh, wir hatten Vogel-, Schweinegrippe, MERS, SARS...alles in den
letzten 25 Jahren...
Ja, schon, aber so etwas wie jetzt ist das letzte Mal vor fast genau
einhundert Jahren passiert, nämlich mit der spanischen Grippe. Seitdem
hat es zwar Pandemien gegeben, aber keine, die solche Auswirkungen
hatten bzw. gehabt hätten.
Post by F. W.
Der Bundestag hat sich 2012 ein Szenario durchgelesen, in dem
geschrieben stand, dass ein Virenausbruch in einer großen Handelsregion
Chinas wegen der vielen Transporte von und nach Europa schnell zu einer
Pandemie auswachsen könnte.
Der Bundestag nahm damals so ähnlich Stellung wie "Ja, das Leben ist
schon gefährlich..."
Ja, bitter! Und auf einmal geht es dann doch, und die Kohle ist da, usw.

Das hat immerhin den Vorteil, daß ab jetzt keiner mehr behaupten kann,
wie könnten uns ein entschiedenes Vorgehen gegen den Klimawandel
finanziell einfach nicht leisten.

Wir können schon, wenn wir wollen. Die Frage ist nur, ob wir wollen.
--
...und tschuess!

Michael
E-mail: ***@sailor.ping.de
Andy Angerer
2020-04-14 20:36:16 UTC
Permalink
Post by Michael Ottenbruch
Post by F. W.
Der Bundestag hat sich 2012 ein Szenario durchgelesen, in dem
geschrieben stand, dass ein Virenausbruch in einer großen Handelsregion
Chinas wegen der vielen Transporte von und nach Europa schnell zu einer
Pandemie auswachsen könnte.
Der Bundestag nahm damals so ähnlich Stellung wie "Ja, das Leben ist
schon gefährlich..."
Ja, bitter! Und auf einmal geht es dann doch, und die Kohle ist da, usw.
Das hat immerhin den Vorteil, daß ab jetzt keiner mehr behaupten kann,
wie könnten uns ein entschiedenes Vorgehen gegen den Klimawandel
finanziell einfach nicht leisten.
Wir können schon, wenn wir wollen. Die Frage ist nur, ob wir wollen.
"Nach den enormen Belastungen durch die Corona-Krise können wir uns
jetzt nicht mehr leisten...."
Wirst sehen!
--
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(mit den anderen Links)
www.angerer-bodenlos.de
Michael Ottenbruch
2020-04-15 08:45:44 UTC
Permalink
Post by Andy Angerer
Post by Michael Ottenbruch
Post by F. W.
Der Bundestag hat sich 2012 ein Szenario durchgelesen, in dem
geschrieben stand, dass ein Virenausbruch in einer großen Handelsregion
Chinas wegen der vielen Transporte von und nach Europa schnell zu einer
Pandemie auswachsen könnte.
Der Bundestag nahm damals so ähnlich Stellung wie "Ja, das Leben ist
schon gefährlich..."
Ja, bitter! Und auf einmal geht es dann doch, und die Kohle ist da, usw.
Das hat immerhin den Vorteil, daß ab jetzt keiner mehr behaupten kann,
wie könnten uns ein entschiedenes Vorgehen gegen den Klimawandel
finanziell einfach nicht leisten.
Wir können schon, wenn wir wollen. Die Frage ist nur, ob wir wollen.
"Nach den enormen Belastungen durch die Corona-Krise können wir uns
jetzt nicht mehr leisten...."
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Das wäre natürlich besonders dreist, aber vielleicht tatsächlich nicht
auszuschließen.

Der Unterschied zwischen den beiden Problemreisen ist ja folgender: Wer
wegen der Corona-Pandemie und evtl. zu halbherzigen Maßnahmen der
regierung seinen Job verliert, der wählt bei der NÄCHSTEN Wahl jemand
anderen, jemand, den die Klimaschutzmaßnahmen nicht überzeugen,
vielleicht auch erst bei der übernächsten ...
--
...und tschuess!

Michael
E-mail: ***@sailor.ping.de
Andy Angerer
2020-04-15 12:33:30 UTC
Permalink
Post by Michael Ottenbruch
Post by Andy Angerer
Post by Michael Ottenbruch
Post by F. W.
Der Bundestag hat sich 2012 ein Szenario durchgelesen, in dem
geschrieben stand, dass ein Virenausbruch in einer großen Handelsregion
Chinas wegen der vielen Transporte von und nach Europa schnell zu einer
Pandemie auswachsen könnte.
Der Bundestag nahm damals so ähnlich Stellung wie "Ja, das Leben ist
schon gefährlich..."
Ja, bitter! Und auf einmal geht es dann doch, und die Kohle ist da, usw.
Das hat immerhin den Vorteil, daß ab jetzt keiner mehr behaupten kann,
wie könnten uns ein entschiedenes Vorgehen gegen den Klimawandel
finanziell einfach nicht leisten.
Wir können schon, wenn wir wollen. Die Frage ist nur, ob wir wollen.
"Nach den enormen Belastungen durch die Corona-Krise können wir uns
jetzt nicht mehr leisten...."
Wirst sehen!
Das wäre natürlich besonders dreist, aber vielleicht tatsächlich nicht
auszuschließen.
Man wird es etwas eleganter formulieren.
Post by Michael Ottenbruch
Der Unterschied zwischen den beiden Problemreisen ist ja folgender: Wer
wegen der Corona-Pandemie und evtl. zu halbherzigen Maßnahmen der
regierung seinen Job verliert, der wählt bei der NÄCHSTEN Wahl jemand
anderen, jemand, den die Klimaschutzmaßnahmen nicht überzeugen,
vielleicht auch erst bei der übernächsten ...
Genau; wegen Covid 19 hat man selber jetzt ein Problem, wegen Klima
haben die Kinder & Enkel eins.
--
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Cornell Binder
2020-04-14 15:15:10 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Dass die Ursache allen Übels am Ende gezeigt wird, hat natürlich
einen moralischen Grund. Eine Palme wird gefällt, was eine
Fledermaus zu einem Wohnortwechsel veranlasst, weshalb sie in
einem Schweinestall landet, wo sich ihre Erreger mit denen der
Schweine vereinen.
Womit dann alle, die der Zuseher zwischenzeitlich moralisch
verurteilt haben mag, nachträglich wieder freigesprochen werden.
Ok, vielleicht hilft das irgendwem bei irgendwas, mir eher nicht...
Ich würde es jetzt vielleicht nicht moralisch nennen, aber
bei einem Krimi wird ja auch selten der Täter am Anfang ge-
zeigt, damit wir den ganzen Film über mitraten können, wer
es denn gewesen seien wird. (Ja, es gibt Ausnahmen).

Zum Beispiel wird der ganze Hongkong-Subplot für den Zuschauer
schwieriger, wenn er konkretes Wissen über die Erstinfektion
hat. So bleibt die Fragen offen, ob die lokalen "Bemühungen"
am Ende gerechtfertigt sind, oder doch nicht. Gut, hier sind
wir dann in der Tat bei Moral wenn wir uns Fragen wie wir in
der Situation gehandelt hätten.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Dennoch muss man staunen, wie realistisch der Film 2011 schon das
Geschehen 2020 vorher gesehen hat. Inklusive der Märchenerzähler,
die von der Krise profitieren.
Es ist hinterher natürlich immer schwer zu beurteilen, was davon man
selber "eh auch" vermutet hätte. Andererseits war bei der Produktion
ja durchaus Geld vorhanden, also hat man vermutlich den Rat von
Fachleuten eingeholt - die sollten die groben Abläufe ja bereits
prognostiziert haben können (es mag die erste Pandemie im
Informationszeitalter sein, ansonsten war aber das meiste schon
einmal da, nur halt nicht bei uns und zu unseren Lebzeiten).
Was Contagion von anderen Pandemie-Filmen unterscheidet, ist
der Umstand das die Pandemie mit alle ihren Aspekten im Zen-
trum des Filmes stand und das wissenschaftlich auch ernst
genommen wurde. (Wenn auch nicht jedes Detail stimmen mag.)

Aber es war eben kein Katastrophen-Film wo die Pandemie nur
der Aufhänger ist und man eigentlich menschliche Schicksale
erzählen will. Oder so ein Action-Drama ala Outbreak. Ich
tue dem Film jetzt vielleicht unrecht, weil ich ihn nur
damals im Kino gesehen habe, aber ich erinnere mich da an
einen Actionfilm, der sich alle möglichen Versatzstücke aus
dem Pandemielehrbuch genommen hat um sie möglichst dramatisch
als Action zu inszenieren. Egal wie stimmig das ist oder nicht.
Die Einzelteile mögen alle nicht falsch sein, werden aber zu
großem Drama zusammengeschweißt. Man denke nur an den Schluß-
akt und wie seine Auflösung inszeniert ist. Soetwas findet
man in Contagion nicht mal ansatzweise. Dort menschelt es
auch, aber in viel, viel kleinerem Maßstab (und es ist
trotzdem wirksam!)


CoBi
--
recently seen in a cinema near me:
Ad Astra - Zu den Sternen ............................................. 2937
Midsommar ............................................................. 2936
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Karl-Josef Ziegler
2020-04-14 18:21:31 UTC
Permalink
Post by Cornell Binder
Was Contagion von anderen Pandemie-Filmen unterscheidet, ist
der Umstand das die Pandemie mit alle ihren Aspekten im Zen-
trum des Filmes stand und das wissenschaftlich auch ernst
genommen wurde. (Wenn auch nicht jedes Detail stimmen mag.)
Vielleicht liegt es auch daran, dass S. Soderbergh nun nicht unbedingt
ein 'Mainstream-Regisseur' für große Hollywood-Blockbuster, sondern eher
ein Filmemacher ist. Bei Contagion war er ja auch für die Kamera
verantwortlich und die Produktion wurde vom CDC unterstützt.
Andy Angerer
2020-04-14 19:06:56 UTC
Permalink
[....]
Vielen Dank an alle!
Ihr habt mir richtig Bock gemacht; ich freu mich darauf, daß er im TV
kommt. Dauert bestimmt nicht lang. Normalerweise hätt ich ihn vermutlich
ignoriert ("puhh; schon wieder so ein...."), aber jetzt werd ich ihn mir
anschauen; ich glaub, der ist einer für mich.
--
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Stefan+ (Stefan Froehlich)
2020-04-15 06:02:49 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Dass die Ursache allen Übels am Ende gezeigt wird, hat
natürlich einen moralischen Grund. [...]
Womit dann alle, die der Zuseher zwischenzeitlich moralisch
verurteilt haben mag, nachträglich wieder freigesprochen werden.
Ok, vielleicht hilft das irgendwem bei irgendwas, mir eher
nicht...
Ich würde es jetzt vielleicht nicht moralisch nennen, aber bei
einem Krimi wird ja auch selten der Täter am Anfang ge- zeigt,
damit wir den ganzen Film über mitraten können, wer es denn
gewesen seien wird. (Ja, es gibt Ausnahmen).
Ja, schon (die Ausnahmen sind häufig auch interessanter, weil man
sich dann beim Drehbuch mehr Gedanken machen muss). Der ureigenste
Zweck des typischen Krimis ist aber halt, den Zuseher "mitraten" zu
lassen, wer denn der Mörder sein könnte (und ihn dann idealerweise
zu verblüffen).
Zum Beispiel wird der ganze Hongkong-Subplot für den Zuschauer
schwieriger, wenn er konkretes Wissen über die Erstinfektion hat.
Lustigerweise hat mich dieser Subplot beim Ansehen am allerwenigsten
interessiert. Ja, ok, es gab dort ein paar Infektionen (die btw die
Frage bezüglich Chicago beantworten, bevor sie im Film überhaupt
gestellt wird), aber ob jetzt Beth ihre Umgebung angestekt hat oder
umgekehrt von jemandem im Casino oder am Arbeitsplatz angesteckt
wurde: Was macht das für einen Unterschied? Gerade am Anfang einer
Seuche ist das ja völlig zufällig.

(Passt btw gut zur völlig irrelevanten Frage, ob in Ischgl nun der
Barkeeper die Gäste angesteckt hat oder ob er seinerseits Opfer der
Gäste wurde. Als Einzelperson ist er besser zur medialen
Vorverurteilung geeignet)
Was Contagion von anderen Pandemie-Filmen unterscheidet, ist der
Umstand das die Pandemie mit alle ihren Aspekten im Zen- trum des
Filmes stand und das wissenschaftlich auch ernst genommen wurde.
(Wenn auch nicht jedes Detail stimmen mag.)
Aber es war eben kein Katastrophen-Film wo die Pandemie nur der
Aufhänger ist und man eigentlich menschliche Schicksale erzählen
will. Oder so ein Action-Drama ala Outbreak.
Ok, immerhin, das stimmt schon. Er hinterlässt bei mir halt so ein
Gefühl von "hm, da hat jemand etwas versucht, ist aber auf halbem
Weg steckengeblieben". So, als ob Du mir ungewürztes Essen
servierst: Ich kann nicht den Finger darauf legen, was es ist, aber
irgendetwas fehlt da noch (und das muss nicht ein halber Liter Maggi
sein).

Servus,
Stefan
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Und alle Neider stehen stumm - Stefan: versüssen, welch sehnendes Erwarten!
(Sloganizer)
Cornell Binder
2020-04-15 15:02:28 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Cornell Binder
Zum Beispiel wird der ganze Hongkong-Subplot für den Zuschauer
schwieriger, wenn er konkretes Wissen über die Erstinfektion hat.
Lustigerweise hat mich dieser Subplot beim Ansehen am allerwenigsten
interessiert. Ja, ok, es gab dort ein paar Infektionen (die btw die
Frage bezüglich Chicago beantworten, bevor sie im Film überhaupt
gestellt wird), aber ob jetzt Beth ihre Umgebung angestekt hat oder
umgekehrt von jemandem im Casino oder am Arbeitsplatz angesteckt
wurde: Was macht das für einen Unterschied? Gerade am Anfang einer
Seuche ist das ja völlig zufällig.
(Passt btw gut zur völlig irrelevanten Frage, ob in Ischgl nun der
Barkeeper die Gäste angesteckt hat oder ob er seinerseits Opfer der
Gäste wurde. Als Einzelperson ist er besser zur medialen
Vorverurteilung geeignet)
Ich habe mir den Film extra nochmal angeschaut und ein
Aspekt von Hongkong ist ja gerade, daß die dortigen Ver-
antwortlich die ganze Zeit darauf hinweisen, daß es starke
Konsequenzen haben würde, wenn Hongkong als Ausgangspunkt
benannt werden würde. Also das es dort losging. Man ver-
sucht die ganze Zeit die Untersuchende darauf hin zu
drängen, daß es doch auch nur eingeschleppt wurde, etc.


CoBi
--
recently seen in a cinema near me:
Ad Astra - Zu den Sternen ............................................. 2937
Midsommar ............................................................. 2936
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Stefan+ (Stefan Froehlich)
2020-04-16 12:20:47 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Cornell Binder
Zum Beispiel wird der ganze Hongkong-Subplot für den Zuschauer
schwieriger, wenn er konkretes Wissen über die Erstinfektion hat.
Lustigerweise hat mich dieser Subplot beim Ansehen am
allerwenigsten interessiert. Ja, ok, es gab dort ein paar
Infektionen (die btw die Frage bezüglich Chicago beantworten,
bevor sie im Film überhaupt gestellt wird), aber ob jetzt Beth
ihre Umgebung angestekt hat oder umgekehrt von jemandem im
Casino oder am Arbeitsplatz angesteckt wurde: Was macht das für
einen Unterschied? Gerade am Anfang einer Seuche ist das ja
völlig zufällig.
(Passt btw gut zur völlig irrelevanten Frage, ob in Ischgl nun
der Barkeeper die Gäste angesteckt hat oder ob er seinerseits
Opfer der Gäste wurde. Als Einzelperson ist er besser zur
medialen Vorverurteilung geeignet)
Ich habe mir den Film extra nochmal angeschaut und ein Aspekt von
Hongkong ist ja gerade, daß die dortigen Verantwortlich die ganze
Zeit darauf hinweisen, daß es starke Konsequenzen haben würde,
wenn Hongkong als Ausgangspunkt benannt werden würde. Also das es
dort losging. Man versucht die ganze Zeit die Untersuchende
darauf hin zu drängen, daß es doch auch nur eingeschleppt wurde,
etc.
Ich hab's mir jetzt nicht noch einma angeschaut, aber u.a. diese
Passage fand ich beim ersten Ansehen seltsam. Man kann sich
trefflich darüber streiten, ob A->B angesteckt hat, oder B->A. Über
den Ausgangspunkt der Seuche zu diskutieren, ist aber recht witzlos,
wenn von nirgendwo anders frühere Erkrankungen bekannt sind (und
dafür am Ort selbst gleich mehrere).

Eventuell hätte ich den Plot so interessanter gefunden: Einstieg ein
paar Tage später, die ersten Ausbrüche finden (nur) in den USA
statt, an zwei unterschiedlichen Orten ohne erkennbaren
Zusammenhang. Der Rest könnte dann weitgehend unverändert ablaufen,
aber währenddessen hat die Wisschenschaft die Aufgabe, aus
"Fledermaus" auf Fernost zu schließen, und die beiden Ausbruchsherde
zum Ende des Films mit der (zufällig immunen, aber infektiösen)
Seitenspringerin und ihrer Dienstreise in Verbindung zu bringen.

Ok, das wäre dann auch wieder nur die klassische Krimi-Variante,
aber einmal so als grober Ansatz.

Servus,
Stefan
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Geht nicht!? Geht doch: Stefan.
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Michael Pachta
2020-04-16 07:24:36 UTC
Permalink
Post by Cornell Binder
Midsommar
Nach der Szene, wo einem alten Mann, der sich von einer Klippe gestürzt
hat, mit einem Riesenhammer ... haben wir abgeschaltet. Nein Danke.
Cornell Binder
2020-04-16 11:32:45 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Cornell Binder
Midsommar
Nach der Szene, wo einem alten Mann, der sich von einer Klippe gestürzt
hat, mit einem Riesenhammer ... haben wir abgeschaltet. Nein Danke.
Danke für den Hinweis, werde das für meine zukünftigen
Kinobesuche berücksichtigen.


CoBi
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Michael Pachta
2020-04-16 11:48:32 UTC
Permalink
Post by Cornell Binder
Danke für den Hinweis, werde das für meine zukünftigen
Kinobesuche berücksichtigen.
Was wirst du berücksichtigen? Dass andere Leute eine andere Meinung
haben können?
Cornell Binder
2020-04-16 12:52:04 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Cornell Binder
Danke für den Hinweis, werde das für meine zukünftigen
Kinobesuche berücksichtigen.
Was wirst du berücksichtigen? Dass andere Leute eine andere Meinung
haben können?
Die Nennung der im Kino besuchten Filme ist eine Meinung?

Funfact: Ich habe Midsommar im Sneak gesehen. Es war also
keine bewußte Entscheidung genau diesen Film sehen zu
wollen.

Aber hey, Signaturen und so.


CoBi
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Michael 'Mithi' Cordes
2020-04-16 14:17:57 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Cornell Binder
Midsommar
Nach der Szene, wo einem alten Mann, der sich von einer Klippe gestürzt
hat, mit einem Riesenhammer ... haben wir abgeschaltet. Nein Danke.
Falls sich jemand eine eigene Meinung bilden möchte, der Film ist auf
Amazon Prime in der Flatrate enthalten.


cya
Mithi
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Fragen zu DVD Bestellungen in Übersee?
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