Post by AgroKarboDa sind sie alle wieder, die alten Vorurteilen gegen "DEN Russen"
Der Schein trügt. Ich beziehe mich nie und nimmer auf die Russen als
"Rasse", sondern ausschließlich als eine gewisse imperiale Tradition,
die auch die jüngsten Russen per Erziehung, staatsbildungsmythologie
und vor allem durch die Idee "unsere Nation hat eine ... (heilige)
Mission". Daher sind die nationalen Unterschiede gewaltig groß, aber
von den gewöhnlichen Medien leider nie diskutiert: Nationen "mit
Mission" (zur "Erziehung" und "Bekehrung" anderer) versus Nationen,
die bloß "normal" sind, weil ... militärisch schwach. Erschwerender
Grund: bei einigen die historische Vergangenheit als imperiale
Übermächte. Somit Nationen wie die Briten, Russen, Chinesen, Türken
(wobei für den türkischen Nationalisten über 50% von Eurasien
"Türkistan" sei, und die bekanntesten "Gründer" die Hunnenkönige
Mo-tun ca. 200 v. Chr. und Attila um 450 n. Chr. gewesen seien; und
die Russen und Ukrainer sind eigentlich die ehemaligen Untertanen
und Speichellecker dieses Groß"türkistans". Gut zur Kenntnis zu
nehmen wenigstens vom deutschen Bürgertums - denn der einfache Türke
in Deutschland, auch wenn mit wenig Schulbildung, weiß daß ungefähr
genauso wie der Deutsche von Arminius, Siegfried Fafnir Kriemhild
Hagen von Tronje und Etzel weiß.)
Post by AgroKarbobis zurück zu den Tartaren.
Die sind auch extrem wichtig in der Werdung der imperialen Vorurteile:
Sie waren für eine Weile eine Hypermacht (bis 1241 eher als Kumanen
alias Polowzi oder Kiptschak "Rote Skythen" bekannt, die als Mutter-
sprache eine mitteltürkische Mundart sprachen, aber genetisch
arischer als die Osmanen waren; ihnen gelang es, zeitweilig, sich
die Wikingerrussen der ersteren russischen Staaten, samt Kiew und
Nowgorod, zu Untertanen zu machen. Und ihre Klamotten, inkl. Pelz-
mützen und Krummsäbel, sind die Standardausstattung der russischen
Bojaren und der stolzen adligen Krieger der polnischen "Szlachta"
besonders im Zeitraum 16. Jh bis ins 19.-20. Jh (und heute) bei
allen historisierenden Shows der Polen, Ukrainer und Russen. Also
haben diese imperialen Späten auch jede Menge Einfluß von den
ebenfalls "imperialen" Kumanen-Tataren und deren Vorfahren, Skythen
und Sarmaten, die wiederum extrem beeinflußt worden von den beiden
Gipfeln der altpersischen (ebenfalls imperial-kriegerischen)
Hochkultur das Persische Reich -- der Achämeniden (zur Zeit von
Cyrus, Darius, Xerxes) und der Sassaniden, die im 4.-5. Jh. den
späten Römern mehr Niederlagen beibrachten als andersrum (vor
allem ab König Schapur I. von Persien).
Auch die Chasaren, die Vorrußland und die Vorukraine beherrschten,
waren abstammungsmäßige Vorfahren jener Tataren und hierdurch oder
direkt Präger der Russen u. Ukrainer. Bloß erfährt davon nur der
deutsche Gelehrte oder der einfach Neugierige - denn in der Schule
lernt man davon nix. (Die Russen selber lernen davon auch fast
nix. Und unter Stalin sind echte Forscher der historischen Zeit
der Chasaren und Wikinger, die eigentlich Rußland formten/"erfanden",
einfach für mehrere Jahre in die Gulag-Lager gesteckt worden. Der-
maßen tabu war die Beschäftigung mit dieser älteren Geschichte
der Russenwerdung! Dem Volk wurde nur eine geklitterte Geschichte
mitgeteilt, mit entspr. Wirkung auch heute.)
Post by AgroKarboSo wurden zwei Weltkriege begründet und auch im Kalten Krieg wurde
das einfach auf die Sowjetunion übertragen.
Die zwei Weltkriege wurden jeweils ganz anders begründet. Und im
Gegenteil in der NSDAP-Propaganda wurden die Russen gar nicht als
historische imperiale Größe (und sogar auch noch natürliche
Erben der frühgeschichtlichen Skythen, die die besten Krieger der
Antike gewesen waren, auch nicht als Erben der Wikinger, mit
erheblichem völkischen Anteil von Schweden, Finnen, Dänen, Nor-
wegern im Erbgut, vor allem in den alten adligen Clans Rußlands
und mit den Gründungen der Urstaatstädten, wie zB Jaroslawl,
Wladimir, Susdal, Nischnyj-Nowgorod u.a., aber vor allem des
1. Staats "Rußland", mit der (urspr. chasarischen) Hauptstadt
Kiew, die alle Gründungen der Wikinger waren, die früher ebenda,
im Osten "Rus" hießen (die eigentliche Bedeutung von Russen wäre
"Wikinger" = Skandinavier, da auch die Finnen und deren Cousins
Esten = "Tschud" umfassend).
Das spielte in der NSDAP-Ideologie ggüber Rußland keine Rolle,
obwohl Hitler u.a. schon etwas wußten von den Waräger-/Wikinger-
Ursprünge (von "Gardhariki") der Ukraine und des europäischen
Rußlands.
Vom imperialen Missionsgeiste haben die Deutschen aber weniger als
die Konkurrenten, weil die Deutschen aus dem Ostfrankenreich die
zentrifugale Vielstaaterei machten, so daß auch die moderne
nationale Vereinigung extrem spät und nur teilweise stattfand: 1871.
Und auch heute noch nicht abgeschlossen ist (zumal mehrere Provinzen,
die noch von Deutschen bevölkert sind, im Gegensatz zu Ostpommern,
Schlesien und Ostpreußen), eigene souveräne Staaten haben und sich
als ... andere deutsche Nationen betrachten (und sich mit Deutschland
gar nicht vereinigen möchten; wenigstens zZ).
Aber wir haben doch noch etwas davon - und zwar etwas weniger "Mission"
wie bei den Russen, Türken, Arabern, Briten+Amis, und etwas mehr vom
... "Schulmeister" (vom Typus Lehrer Lämpl), der der übrigen Welt
beibringen will: "am Deutschen Wesen soll die Welt genesen". Darunter
auch die wirtschaftstheoretische bekloppte Weltfremdheit, "Wirtschaft
= Sparen und sich Gesund schrumpfen, nicht ahnend, wer zum Teufel
noch mal die Ware kaufen und die Kredite aufnehmen würde. Vielleicht
Odins Klingonen u. Romulaner.
Post by AgroKarboDie Sowjetunion (pöhse Kommunisten) ist weg,
Lernt endlich, vor allem als unmittelbarer Großmachtnachbarn, daß
Moskau ("Muskowien") ein Imperium ist mit einem auf Imperium getrimmten
Hirn (zirka 800 Jahre lang so). D. h. egal, ob die Führung als Zarentum
oder als Bolschewiki oder als KGB-Oligarchen post-1990 ihre Clusters
der Mach bilden: Die betrachten sich selbst und die anderen eur. Völker
(ja sogar die Deutschen) nicht als Gleiche unter Gleichen, sondern sich
als eine Art "primus inter pares". Daher wäre ein Loslösen der "Kleinen"
vom Giganten Uncle Sam und eine verstärkte Annäherung zu Onkel Iwan
beinahe selbstmörderisch. Das kapieren die Türken heute besser als
der Michel, da er selber aus so einem Holz geschnitzt ist und bis
fast 1700 dem Muskowiter Paroli bieten konnte (und ebenso dem Habs-
burg-Ösi, dessen Wien 1683 zum 2ten mal beinahe eingenommen wurde;
aber zum Glück intervenierten zwei Heldenkrieger aus "minderwertiger"
Arier-Ware: der "blaue Prinz" von Savoyen und Polaken-König Sobieski.
Sonst würden Dich der Wiener Fred und der Wiener Hansi so begrüßen:
"Mektubu, arkadasch!").
die Struktur der Feindschaft bleibt jenseits jeder Ideologie.
Obacht: Hier geht es nicht um Feindschaft. Sondern, im Gegenteil, kann
auch Zeitspannen von kameradschaflicher Freundschaft und gegenseitiger
Sympathie charakterisiert werden. Sondern hierbei geht es um die
Mentalität und eigene "Überlieferung": Die Russen verstehen sich, auch
wenn sie in Not und Elend hausen, als "Imperium". Und die anderen (ja
sogar ihr eigenes Fleisch-und-Blut, die Ukrainer (das heißt die aller-
ersten Russen, historisch betrachtet) und die Weißrussen Lukaschenkas
(Lukaschenko wie alle -enko-Namen ist so ukrainisch wie Kreittmayr
und Kronawitter altbairisch): Die "Großrussen" an- und zuerkennen
in diesen Rußland Nr. 2 und 3 gar keine Ebenbürtigkeit und Echtheit,
sondern allenfalls haben sich diese zwei Nationsvarianten dem großen
Bruder Rußland unterzuordnen. Deswegen bekriegt sich das Regime
Putins mit dem Regime in Kiew um die Provinzen "Neurußland/Noworossija",
die auch noch eine Art "Ruhrgebiet" umfassen: "Donbass" (wo die
Fußballspielen von Schachter Donjezk daheim spielen und im Klub
des Fastalbinotataren, des Oligarchen Rinat Ahmetow organisiert sind).
Post by AgroKarboGute Christen waren sie ja noch nie, weil Orthodox, also quasi Heiden.
Sowas kann - zumindest für die Zeit 20.-21. Jh. - nur einer der
primitivsten und theologisch ungebildeten unter den Getauften
diffus denken. Streng historisch u. theologisch genommen ist die
Ostkirche die "koscherste", da sie dogmatisch so geblieben ist wie
vor dem 8. Jh., wo der Bischof von Rom, als Papst, meinte etwas
Besseres ("primus inter pares") sein zu dürfen, was schon eine
Ketzerei an sich ist und somit die Kirche Roms die erste ...
protestantische Kirche wurde, um zirka 800 Jahre vor Luther und
dem grausamen adipösen Henry VIII.
Post by AgroKarboWarum schreiben Leute so einen Stuß ohne einen Spur Selbstreflektion?
Versuche mal zu denken und Dich noch besser zu informieren. Du miß-
verstehst, was ich mitteile noch gründlicher als die meisten, die
nur Slogans und Vorurteile parat haben.
Zammfassung: Es geht mir, aber leider in den zwischennationalen
Beziehungen, ums tradierte Bewußtsein (aka "Mentalität"): bei den
einen als "Untertan" und bei den Deutschen auch noch mit viel
vom "Stockholmer Komplex" - und bei den anderen (auch beim Bettler
ums Eck) "wir sind ein Imperium, wir sind the masters of the
universe". Und das haben (nehmt verflixt nochmal endlich vielleicht
im Jahre 4020 zur Kenntnis) u.a. die Russen, die Türken, die Araber,
die Amis (also die Kinder des "Albions") und die Chinesen sowie
ihre Erzfeinde/-Konkurrenten, die Japaner sowie auch die dazwischen
Kleingeratenen, die Koreaner. Die besonders für die Japaner, historisch,
alles sind: die Vorfahren, was Kultur, Imperium sogar Erbgut! Weswegen
(also aus einem Minderwertigkeitskomplex) die Japaner die Koreaner
sehr ... hassen. Und die Welt wird nie erfahren, wieviel % der Japaner
völkisch eigentliche Koreaner sind, die sich aber nach außen extrem
"tarnen". Bis hinauf, in die höchsten Stufen des "Bushido"-Adels.
Komme dann der "Bauerntölpel" (ja schlimmer: der Knecht, der am
"Hof" nix erben konnte, da nur einer von mehreren Brüdern deutsch-
germanisch erben darf) und sage den Imperialen "Weltbürger": "Hehe,
Bruder, wir sind ebenbürtig!" "Hehe", antwortet die imperiale Gegen-
seite, tongue-in-cheek. Und genauso _müssen_ doch auch die Diskussionen
zw. dem Lawrow und unserem Maas verlaufen, zw. einem Imperialen
(egal, ob bei ihm daheim ein Darth Vader oder ein Kenobi das Wort
zu sagen hat) und einem Kleinen, der heute eine Stellung in der
Bundesexekutiven, morgen im privatwirtschaftlichen (zB bei der
Autolobby oder bei irgendwelchen Think-Tank-Shows) die "Anwart-
schaftspunkte" verdient. Werdet etwas realistischer. Und übrigens
sollen Deine Gegner mal zur Kenntnis nehmen, daß der Obama ("Obummer"),
obwohl ein "Niggah", dank seiner zweiten, weißen, chromosomialen
Hälfte, auch noch mit den höchsten präsidialen Clans der USA ver-
wandt ist, vor allem mit der Familie Bush (George Sr, George Dubya
und Jeb). Die republikanische Revoluzzer- und Freimaurer Bundes-
republik der Amis hat auch imperiale Konfiguration und dementspre-
chend die typische "Gerinnung" in typische Clan-"Clusters" der
Macht. Auch Trumps Familie war schon ziemlich lange Zeit "etwas"
mittendrin in Manhattan (wo dicke Prozentsätze der amer. Macht
wohnt). Wen schickste zur Verhandlung mit solchen Größen? Die
Angie? Oder die LINKE? Come on! Und überhaupt: Ihr alle, die Ihr
für RT, Nowitschok und alles "Erklärungen" findet: Für die Iwans
und Wsevolods, zu deren Gunsten Ihr naiv plaudert, seid Ihr in-
signifikante unscheinbare Zwergerl ...
Lutz