Post by Michael PachtaPost by Karl-Ludwig DiehlNicht mehr Peking, sondern Beijing zu schreiben,
macht viel Sinn, da das dem Lautbild angeglichener
ist.
Konsequenterweise müssten wir dann auch Landen, Pari, Warschawa, Uschlo,
Eddinboro usw. schreiben. Also auf, es gibt viel zu tun.
Vielleicht spiele ich hier "straight man", also ein naiver Antworter,
aber das Problem liegt ja nur bei Namen, die in ihrem Land mit einer
anderen Schrift geschrieben werden, was man transskribieren muss. Das
Muster dafür ist spezifisch für verschiedene Zielsprachen. Also heisst
der Mensch Gorbachov auf Englisch, und Gorbatschow auf Deutsch. Man
versucht, so gut wie möglich, es so zu schreiben, dass der Originallaut
wiedergegeben wird. Dass Zeitungen sich aber nicht immer an die Regeln
halten, ist sicher - und in vielen Fällen gibt es vielleicht garkeine
Regeln, wie es sie zB für Russisch gibt.
Manchmal machen Russen das selbst verkehrt. So schreibt sich Deryagin
(auf Deutsch wohl "Derjagin") selbst in Artikeln entweder Deryagin
oder auch Deryaguin, was Literatursuchen kompliziert.
Wir leben mit alten Formen, die garnicht passen, so wie "Peking", und
ersetzen sie manchmal mit besseren, wie hier "Beijing".
Europäische Namen, die schon mit "unseren" Buchstaben geschrieben werden,
brauchen/sollten wir nicht ändern. Also Paris, aber Warszawa bitte. Das
tun wir oft nicht, wegen Tradition. Englischsprechende sagen lieber
Munich als München, und Dänen schreiben und sagen lieber Hamborg. Sowas
ist schwer auszurotten.
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Dieter Britz (dieterhansbritz<at>gmail.com)