Werner Tann
2010-06-15 13:36:23 UTC
Die Österreichische Nationalbibliothek macht ihren gesamten
historischen Buchbestand online zugänglich, ca. 400 000 Werke sollen
in den nächsten Jahren von Google digitalisiert werden und dann der
Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung stehen.
Der Pressetext der NB im Wortlaut:
Wien, 15. Juni 2010 "Wissen bewahren und zugänglich machen war schon
immer der wichtigste Leitsatz von Bibliotheken. Diesem Grundprinzip
folgend wird die Österreichische Nationalbibliothek in einer Public
Private Partnership gemeinsam mit Google ihren gesamten historischen,
urheberrechtsfreien Buchbestand digitalisieren und online zugänglich
machen. Wir sind stolz, mit diesem Schritt einen weiteren Beitrag zur
Demokratisierung von Wissen leisten zu können."
Mit diesen Worten stellte Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger im
Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Dr. Karl Pall (Country
Manager Google Austria) und Annabella Weisl (Leiterin Google Bücher,
Deutschland, Österreich, Schweiz) diesen historischen Meilenstein für
die Österreichische Nationalbibliothek vor. In den kommenden Jahren
werden rund 400.000 Werke weltweit online und kostenfrei zur Verfügung
stehen.
Österreichische Nationalbibliothek und Google teilen gemeinsame Vision
Im Verlauf der vergangenen Jahre haben sich mehrere öffentliche und
private Initiativen der Digitalisierung von Büchern und somit dem
kulturellen Erbe verschrieben. Google kooperiert im Rahmen von Google
Bücher mit mittlerweile mehr als 40 Bibliothekspartnern und tausenden
von Verlagen weltweit. Als Folge dieser Partnerschaften können bereits
mehr als zwölf Millionen digitalisierte Werke durchsucht werden. In
der Kooperation mit Google sieht Generaldirektorin Rachinger auch ein
Beispiel für die Rolle der Österreichischen Nationalbibliothek als
lebendige Brücke zwischen dem reichhaltigen Erbe der Vergangenheit und
den zukunftsorientierten Ansprüchen der modernen
Informationsgesellschaft. Die historischen Buchbestände der
Österreichischen Nationalbibliothek zählen zu den fünf wichtigsten
Sammlungen weltweit - eine Volltextdigitalisierung ist daher nicht nur
von nationaler Bedeutung. "Wir haben vor, die Digitalisate auch über
die Europeana, die gemeinsame Europäische Digitale Bibliothek,
zugänglich zu machen", betont Rachinger die internationale Dimension
des Projekts.
Österreichische Nationalbibliothek folgt prominenten Beispielen
Die Österreichische Nationalbibliothek folgt mit dieser Kooperation
dem Beispiel der renommiertesten Bibliotheken weltweit: Die
Bibliotheken von Universitäten wie etwa Harvard, Stanford oder Oxford
arbeiten bereits seit mehreren Jahren mit Google zusammen. In Europa
reiht sich die Österreichische Nationalbibliothek mit diesem Schritt
zur Volltextdigitalisierung allerdings unter die Vorreiter. Google
kooperiert bislang mit zehn europäischen Bibliotheken. Im
deutschsprachigen Raum hat bisher nur die Bayerische Staatsbibliothek
im Frühjahr 2007 einen Vertrag mit Google unterzeichnet. Die bislang
einzigen Nationalbibliotheken weltweit, die am Bibliotheksprogramm von
Google teilnehmen, sind jene von Rom und Florenz. "Wir befinden uns in
bester Gesellschaft und freuen uns, in Europa zu den ersten zu zählen,
die an diesem wichtigen Projekt beteiligt sind", begründet
Generaldirektorin Johanna Rachinger die Entscheidung zur größten
österreichischen Public Private Partnership im Kulturbereich.
Google trägt Digitalisierungskosten
Ein Projekt dieser Größenordnung sieht einen entsprechenden
finanziellen Rahmen vor, der für die Österreichische
Nationalbibliothek allein nicht zu bewältigen wäre, zudem die
Bibliothek auch andere ambitionierte Projekte wie den Bau eines
zusätzlichen Tiefspeichers anstrebt, um weiterhin ihrer Sammlungs- und
Archivierungsverpflichtung nachkommen zu können.
Die Kosten für die Volltextdigitalisierung eines einzigen Buches sind
enorm. Fast eine halbe Million Bücher sind für das Projekt vorgesehen
- dementsprechend hoch und nicht leistbar wäre der Aufwand ohne
Kooperation mit einem Partner wie Google. Google übernimmt zur Gänze
die Digitalisierungskosten - die nicht unerheblichen Kosten für die
Vorbereitung und Bereitstellung der Bücher sowie für Speicherung und
Zugänglichmachung der Digitalisate trägt die Österreichische
Nationalbibliothek.
Neben dem Kostenfaktor spielt auch der Zeitfaktor eine wichtige Rolle:
aufgrund des von Google entwickelten hocheffizienten Workflows kann
die Digitalisierung des gesamten historischen Buchbestands der
Österreichischen Nationalbibliothek in wenigen Jahren durchgeführt
werden. Ein Digitalisierungsvorhaben dieser Größenordnung würde
normalerweise mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
historischen Buchbestand online zugänglich, ca. 400 000 Werke sollen
in den nächsten Jahren von Google digitalisiert werden und dann der
Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung stehen.
Der Pressetext der NB im Wortlaut:
Wien, 15. Juni 2010 "Wissen bewahren und zugänglich machen war schon
immer der wichtigste Leitsatz von Bibliotheken. Diesem Grundprinzip
folgend wird die Österreichische Nationalbibliothek in einer Public
Private Partnership gemeinsam mit Google ihren gesamten historischen,
urheberrechtsfreien Buchbestand digitalisieren und online zugänglich
machen. Wir sind stolz, mit diesem Schritt einen weiteren Beitrag zur
Demokratisierung von Wissen leisten zu können."
Mit diesen Worten stellte Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger im
Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Dr. Karl Pall (Country
Manager Google Austria) und Annabella Weisl (Leiterin Google Bücher,
Deutschland, Österreich, Schweiz) diesen historischen Meilenstein für
die Österreichische Nationalbibliothek vor. In den kommenden Jahren
werden rund 400.000 Werke weltweit online und kostenfrei zur Verfügung
stehen.
Österreichische Nationalbibliothek und Google teilen gemeinsame Vision
Im Verlauf der vergangenen Jahre haben sich mehrere öffentliche und
private Initiativen der Digitalisierung von Büchern und somit dem
kulturellen Erbe verschrieben. Google kooperiert im Rahmen von Google
Bücher mit mittlerweile mehr als 40 Bibliothekspartnern und tausenden
von Verlagen weltweit. Als Folge dieser Partnerschaften können bereits
mehr als zwölf Millionen digitalisierte Werke durchsucht werden. In
der Kooperation mit Google sieht Generaldirektorin Rachinger auch ein
Beispiel für die Rolle der Österreichischen Nationalbibliothek als
lebendige Brücke zwischen dem reichhaltigen Erbe der Vergangenheit und
den zukunftsorientierten Ansprüchen der modernen
Informationsgesellschaft. Die historischen Buchbestände der
Österreichischen Nationalbibliothek zählen zu den fünf wichtigsten
Sammlungen weltweit - eine Volltextdigitalisierung ist daher nicht nur
von nationaler Bedeutung. "Wir haben vor, die Digitalisate auch über
die Europeana, die gemeinsame Europäische Digitale Bibliothek,
zugänglich zu machen", betont Rachinger die internationale Dimension
des Projekts.
Österreichische Nationalbibliothek folgt prominenten Beispielen
Die Österreichische Nationalbibliothek folgt mit dieser Kooperation
dem Beispiel der renommiertesten Bibliotheken weltweit: Die
Bibliotheken von Universitäten wie etwa Harvard, Stanford oder Oxford
arbeiten bereits seit mehreren Jahren mit Google zusammen. In Europa
reiht sich die Österreichische Nationalbibliothek mit diesem Schritt
zur Volltextdigitalisierung allerdings unter die Vorreiter. Google
kooperiert bislang mit zehn europäischen Bibliotheken. Im
deutschsprachigen Raum hat bisher nur die Bayerische Staatsbibliothek
im Frühjahr 2007 einen Vertrag mit Google unterzeichnet. Die bislang
einzigen Nationalbibliotheken weltweit, die am Bibliotheksprogramm von
Google teilnehmen, sind jene von Rom und Florenz. "Wir befinden uns in
bester Gesellschaft und freuen uns, in Europa zu den ersten zu zählen,
die an diesem wichtigen Projekt beteiligt sind", begründet
Generaldirektorin Johanna Rachinger die Entscheidung zur größten
österreichischen Public Private Partnership im Kulturbereich.
Google trägt Digitalisierungskosten
Ein Projekt dieser Größenordnung sieht einen entsprechenden
finanziellen Rahmen vor, der für die Österreichische
Nationalbibliothek allein nicht zu bewältigen wäre, zudem die
Bibliothek auch andere ambitionierte Projekte wie den Bau eines
zusätzlichen Tiefspeichers anstrebt, um weiterhin ihrer Sammlungs- und
Archivierungsverpflichtung nachkommen zu können.
Die Kosten für die Volltextdigitalisierung eines einzigen Buches sind
enorm. Fast eine halbe Million Bücher sind für das Projekt vorgesehen
- dementsprechend hoch und nicht leistbar wäre der Aufwand ohne
Kooperation mit einem Partner wie Google. Google übernimmt zur Gänze
die Digitalisierungskosten - die nicht unerheblichen Kosten für die
Vorbereitung und Bereitstellung der Bücher sowie für Speicherung und
Zugänglichmachung der Digitalisate trägt die Österreichische
Nationalbibliothek.
Neben dem Kostenfaktor spielt auch der Zeitfaktor eine wichtige Rolle:
aufgrund des von Google entwickelten hocheffizienten Workflows kann
die Digitalisierung des gesamten historischen Buchbestands der
Österreichischen Nationalbibliothek in wenigen Jahren durchgeführt
werden. Ein Digitalisierungsvorhaben dieser Größenordnung würde
normalerweise mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen.