Post by Werner BaumschlagerPost by Ingmar EckhardtPost by Werner Baumschlager+100 Mrd Euro Euros rüber
-100 Mrd Euro Euros zurück
+100 Mrd Euro Güter rüber
-------------------------
=100 Mrd Euro Güter rüber
Du hast vielleicht Wirtschaft verstanden, aber etwas übersehen, es
kommt nicht nur auf den Fluß der Geldmittel/Güter drauf an, sondern
auch bei wem der daraus entstehende Gewinn verbleibt.
Das ist bei den Nehmern Gewinn und bei den Gebern Verlust.
Und Gewinn in den Bilanzen der Unternehmen die diese Warenströme
durchführen! Welche westdeutsch waren. Ist vielleicht nur 5% Gewinn im
Vergleich zum Umsatz, bloß bei der Menge die Ostdeutsche an Geld bei
westdeutschen Unternehmen ausgaben, kommt da doch _einiges_ zusammen,
was ostdeutschen Unternehmen sicher sehr gut getan hätte.
Post by Werner BaumschlagerVolkswirtschaft ist viel einfach, als die meisten denken. Ganz
simple Weisheiten wie "von Verschenken wird keiner reicher"
gelten für Wirtschaftseinheiten beliebiger Grösse.
tja, da bleiben wir halt anderer meinung, ich bin schon der
überzeugung, dass es wichtig ist, bei wessen industrie die brotkrumen
(bilanzgewinne) solcher umverteilung verbleiben. Wessen Wirtschaft mit
dem so erwirtschafteten Eigenkapital was macht.
Post by Werner BaumschlagerPost by Ingmar Eckhardt(bei den Transferen nach Bayern,
länderfinanzausgleich, die ja offensichtlich gut wirkten, durften die
Bayern das geld im eigenen land ausgeben, wurde vorher nicht erst alles
zerschlagen. Was der Unterschied in der Entwicklung ausmacht, kann man
sehen)
Für Geld im eigenen Land ausgeben hätte euer eigenes Geld doch
auch genügt. Warum wolltet ihr denn dann unbedingt die DM?
erstens, find ich es vernünftig, dass man einige Bereiche
subventioniert (wenn auch nur Infrastruktur, evtl.noch medizinischer
und pflegender Bereich), hat ja in Bayern auch spitze geklappt. Kommt
halt stark auf die Art und Weise an, ob man damit die eigene Wirtschaft
oder die Wirtschaft der Empfänger fördert.
Zweitens vertreten demonstrierende Massen noch lange nicht ein Volk.
Gab es meiner Ansicht nach keine ordentliche Umfrage, wer die schnelle
Wirtschaftsvereinigung nun gut fand. Drittens wurde damals keiner der
Menschen umfassend über die volkswirtschaftliche Schädigung
aufgeklärt, die dadurch entstehen kann.(einzelne mahnende Stimmen
fanden ja schon im Westen ihre Gegenrede, warum sollte man sie dann als
Ossi ernst nehmen) Viertens, wollten sie zwar die DM, aber mir
(leipziger) hat keiner von plakaten oder rufen berichtet die einen
eins-zu-eins-Umtauschkurs forderten.
Post by Werner BaumschlagerPost by Ingmar EckhardtOstdeutsche Unternehmen wurden platt gemacht, damit ja schön alle
Gewinne nach drüben gehen. Durch die Angst vor der Zuwanderung war der
Transfer ja eh beschlossen, und so hat man für die eigene Wirtschaft
noch das beste rausgeholt ( "wenn wir denen schon Geld schicken, sollen
die das wenigstens bei uns ausgeben." )
Man hätte uns halt die Chance geben müssen eine eigene Wirtschaft
aufzubauen und nicht unsere Konsumenten einfach in die westdeutsche
Wirtschaft zu integrieren, auch wenn das vllt. bedeutet hätte, dass
die Anpassung der Lebensverhältnisse langsamer ginge, dann wären die
Wirtschaftsverhältnisse wenigstens im Verlauf immer ausgeglichener.
Das stimmt alles 100%ig. Aber ihr wolltet das damals nicht hören.
Das hätte nämlich bedeutet "keine DM" und "keine Niederlassungs-
freiheit".
Eventuell auch nur kein eins-zu-eins-umtausch. (dann hätten sich die
Ossis die Westprodukte noch nicht leisten könne, womit
niederlassungsfreiheit egal gewesen wäre)
Post by Werner BaumschlagerPost by Ingmar EckhardtJetzt suchst du wieder krampfhaft einen Sündenbock, obwohl du doch
genau weisst, wie es war. IHR habt damals demonstriert,
ich nicht, ich war zu jung, ich muss nur unter den fehlern der Wessis
und Ossis von damals leiden. Bloß dass die Wessis damals am längeren
Hebel saßen, so für mich die Hauptverantwortung tragen.
Post by Werner BaumschlagerIHR wolltet
unbedingt die D-Mark, IHR wolltet 1:1, IHR habt mit Völkerwanderung
gedroht,
na dann sag es doch ganz klar: man hat aus Angst im Westen riesige
Fehler gemacht.
Post by Werner BaumschlagerIHR wolltet augenblicklich mit Wohlstand überschüttet
werden, und IHR habt die zahlreichen Warner als Gegner der
Wiedervereinigung diffamiert.
Das ist quatsch, gerade diejenigen, die als erste auf die Straße
gingen, waren dahingegen völlig anderer Meinung, als die
"unpolitischen" Massen die dann auf die Straße gingen als es
ungefährlich wurde, und man munter fordern konnte. Man kann doch nicht
die Ossis so verallgemeinern. Die "Eliten" waren auf jedenfall nicht so
wiedervereinigungssüchtig wie der Mob.
Nicht jeder der Wiedervereinigung forderte, meine sofort auch die
wirtschaftliche.Man hätte die politische auch machen können, um das
geschichtsfenster zu nutzen, und die wirtschaftliche erst ein, zwei
jahrzehnte später. Aber wie gesagt, wir wären eine zu starke
konkurrenz gewesen.
Im übrigen: Dass der Mensch egoistisch ist, ist doch klar. Erst das
Fressen, dann die Moral. Das war während der Wende sicher wichtig.
Aber die Sache ist doch: wenn eine Mutter ihrem Kind an der Kasse, weil
es nicht mit quengeln aufhört, alle Süßigkeiten kauft, ist _sie_
für die Zahnprobleme verantwortlich. Die Angst der Mutter vor
Peinlichkeiten (Zuwanderung) ist keine Entschuldigung für
offensichtlichen Unsinn. Und ja, in Bezug auf Marktwirtschaft und die
Folgen ihrer Wünsche, waren die Ossis in meinen Augen unwissend wie
quengelnde Kinder.
Post by Werner BaumschlagerIhr wärt heute für Westdeutschland, was Polen für Gesamtdeutschland
ist - ein aufstrebendes Billiglohnland im Osten. Unter dem Konkurrenz-
aspekt also aus westdeutscher Sicht kein großer Unterschied. Nur
müsste dieses "bessere Polen" heute nicht subventioniert werden.
Wir wären ein wesentlich besseres Polen, weil die Sprachbarriere nicht
vorhanden war, und unsere ArbeitnehmerInnen (IMHO) wesentlich besser
ausgebildet sind. Der Transportweg wäre für viele Gebiete
Westdeutschlands sogar kürzer gewesen als Transporte innerhalb
Westdeutschlands. Wir waren einfach eine zu drohende Konkurrenz, als
dass man uns wirtschaftlich am leben lassen durfte, und uns arm bleiben
lassen konnte.
Hätte man es wirklich gewollt, hätte man auch damals erklären
können, warum eins-zu-eins Umtausch schlecht ist für die ostdt.
Wirtschaft, und warum zu schnelle Angleichung die eigene Wirtschaft
gefährdet. Eine große Anstrengung/Kampagne gab es dafür aber nicht.
Wenn es um eine 17Mill. Volkswirtschaft geht, sich von paar
hundertausend Demonstranten zwingen zu lassen, ist mehr als
fahrlässig.
Post by Werner BaumschlagerPost by Ingmar EckhardtPost by Werner BaumschlagerTransferier mir mal 40.000 Euro her, ich kauf dir damit dein
Auto ab. Das ganze Geld ist nachher eh wieder bei dir, und du
machst sogar noch ein super Geschäft, weil dein Auto sicher
keine 40.000 mehr wert ist.
jepp genauso haben Manche nach der Wende mit minderwertigen Gütern die
ahnungslosen Ossis abgezockt.
Hu? Die Ossis haben ihr Geld in den Westen transferiert, mit dem
der Westen den Ossis dann ihre Waren abgekauft hat?
I glaub, du hast mein Beispiel nicht ganz verstanden.
Ich glaub ja langsam du verstehst dein eigenes Beispiel nicht!: Es geht
darin um jemanden der 40.000euro Transferleistungen erhält. Hat der
Westen Transferleistungen aus dem Osten erhalten? nö, kann also nur
der Ossi sein, der die Kohle kriegt.
Die Gegenseite die ihm das minderwertige Fahrzeug verkauft, und die
40TEUR "zurück"erhält, kann dann nur der Wessi sein. Und siehe da,
das Beispiel passt sogar auf die Wirklichkeit
So mißverständlich das eigene Beispiel?